Fachtagung für Arbeitgeber - Simone Piali, Geschäftsführer IntegralStiftung 20. November 2018 - integral.swiss
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Agenda Zeit Thema Referent 09.30 – 09.40 Begrüssung Dr. Simone Piali «Psychische Probleme am Arbeitsplatz – Das 09.40 – 11.10 Dr. Niklas Baer grosse Schweigen» 11.10 – 11.25 Pause Aktives Leistungsfallmanagement und 11.25 – 12.00 Eingliederungskonzept Integral und PKRück: Andreas Heimer Praxisbeispiele 12.00 Steh-Imbiss Seite 2
Unsere Chance ist die Nähe zu Ihnen VP AG IV PK Abkürzungen: Leistungen AG Arbeitgeber Vertragsverhältnis PK Pensionskasse IV Eidg. Invalidenversicherung Bindungswirkung VP Versicherte Person Seite 3
Wir unterstützen Sie im Bereich Prävention und Eingliederung proaktiv reaktiv aktiv Leistungsfall vermeiden Leistungsfall verwalten Leistungsfall managen durch: durch: durch: Prävention Fallbeurteilung Fall-Triage Warnsignale erkennen Intervention IV-Verfahren Case Management Frühmeldung/-erfassung technisch-admin. Koordination mit übrigen Fallabwicklung Sozialversicherungen Seite 4
Vergleich Invalidenversicherung und Pensionskasse IV PK Rentenhöhe unbegrenzt Maximale monatliche Rente d.h. ab gewisser Lohnhöhe hat CHF 2’370.- (Stand 2019) PK grösseres finanzielles Risiko IV macht Leistungsabklärung IV-Entscheid für PK bindend und entscheidet über IV-Grad PK hat oftmals vor IV Kenntnis Anmeldung bei der IV erfolgt des Falles. PK braucht weniger oftmals erst spät. Zeit zur Abklärung, kann Die Abklärungen bei der IV rascher und individueller benötigen viel Zeit. reagieren und entsprechende Massnahmen einleiten. Enger gesetzlicher Rahmen für Frei in der Gestaltung Eingliederungsmassnahmen individueller (Massnahmenkatalog IV) Eingliederungsmassnahmen Seite 5
Durchschnittliche Neuverrentungsquote IV im Vergleich Durchschnittlicher Anteil IV-Neurentner an den versicherten Personen (2012 bis 2016) 0.70% 0.60% 0.50% 0.40% Schweiz 0.30% Kt. Graubünden 0.20% IntegralStiftung 0.10% d.h. 8 bis 10 0.00% Rentenfälle p.a. 2012 2013 2015 2016 2014 Quelle: IV-Statistik/Statistik PKRück Seite 6
Beitragssenkungen Integral Guter Schadenverlauf > gute Prämien Neue Prämienkonditionen Beitragssenkungen 2017 Achtung: Senkung technischer Zinssatz Prämienberechnung: >Versicherungs-mathematischer Ansatz > Schadenverlauf Seite 7
Agenda Zeit Thema Referent 09.30 – 09.40 Begrüssung Dr. Simone Piali «Psychische Probleme am Arbeitsplatz – Das 09.40 – 11.10 Dr. Niklas Baer grosse Schweigen» 11.10 – 11.25 Pause Aktives Leistungsfallmanagement und 11.25 – 12.00 Eingliederungskonzept Integral und PKRück: Andreas Heimer Praxisbeispiele 12.00 Steh-Imbiss Seite 8
Stiftung Integral, Chur Fachtagung für Arbeitgeber Psychische Probleme am Arbeitsplatz: Das grosse Schweigen Niklas Baer
Inhalt Einordnung der Probleme Typische Probleme bei psychisch kranken Personen Emotionale Dynamik am Arbeitsplatz Wahrnehmung und Interventionen von Vorgesetzten und Ärzten Hinweise für die Praxis Quellen u.a.: KMU-Befragung Baselland, 2006 (N=741; Baer, Frick, Fasel, 2007) Befragung Vorgesetzte und HR Basel-Stadt und Basel-Landschaft 2010 (N=1‘055; Baer, Frick, Fasel, 2011) Dossieranalyse Junge IV-Neurentenbeziehende Schweiz (N=400; Baer, Altwicker-Hàmori, Juvalta, Frick, Rüesch, 2015) Befragung Führungskräfte Deutschschweiz, 2015 (N=1’540; Baer, Frick, Auerbach, Basler, 2017) KMU-Befragung Region Oberaargau, Kanton Bern, 2015 (N=320; Baer, Bachmann, Keller et al., 2015) Befragung Psychiater Schweiz, 2016 (N=714; Baer, Frick, Rota, Vallon, Romann, Aebi, Kurmann, 2017) Befragung IV-Versicherte Schweiz, 2017 (N=916; Baer, Frick, Cuonz, Besse, Matt, 2018) KMU-Befragung Nordwestschweiz, 2017 (N=469; Baer, Schweighauser, Werner, Frei, Ettlin, folgt 2018) http://www.pbl.ch/home/psychiatrische-rehabilitation/arbeiten-und-projekte/ https://www.bsv.admin.ch/bsv/de/home/publikationen-und-service/forschung/forschungsbereiche/forschungsprogramme-zur- invalidenversicherung--fop-iv-.html http://www.oecd.org/employment/mental-health-and-work.htm
Arbeitsbedingungen ändern sich Figure 2.13. Labour markets and working conditions continue to change across the OECD Percentage-point change in selected labour market outcomes and working condition indicators in the period 1990-2010 Weighted averages of OECD countries a (Panels A and C) and unweighted averages (Panels B, D and E) C. Type of contract, job tenure d D. Unsocial w orking hours 6.0 (16.6) 6.0 (16.2) 4.0 4.0 (12.4) 2.0 2.0 (10.6) 0.0 0.0 -2.0 -2.0 -4.0 -4.0 (18.0) (37.0) (49.1) (1 749) -6.0 -6.0 Temporary work Part time work Annual hours Job tenure Night Saturday Sunday Shift worked (years) E. Work atm osphere 6.0 (90.1) 4.0 (46.2) 2.0 0.0 (57.2) (57.8) -2.0 (84.8) -4.0 -6.0 (68.4) -8.0 Work Intensity Complex tasks Low autonomy Job satisfaction Assistance from Learning new things colleagues OECD (2012), Sick on the Job. 11
Wahrgenommene Häufigkeit relevanter* psychischer Probleme bei Mitarbeitenden Betriebsbefragung BS/BL (N=1’055; 2010); KMU-Befragung Nordwestschweiz (N=469; 2017) 25% 20% 15% 10% 20.2% 18.0% 5% 0% 2010: Schätzung Personalverantwortliche 2017: Schätzung Führungskräfte und BS und BL (N=314) Personalverantwortliche NWS (N=373) Aktuelle MA mit jemaligem relevantem psychischen Problem (Anteil) *Probleme, die sich negativ auf die Arbeitsfähigkeit ausgewirkt haben
Hatten Chefs selbst relevante* Gesundheitsprobleme? KMU-Befragung Nordwestschweiz, 2017 50 40 44.6 30 34.1 % 20 10 12.4 9.0 0 Nein, noch nie Ja, körperliche Ja, psychische Ja, körperliche und Probleme Probleme psychische Probleme *Probleme, die sich negativ auf die Arbeitsfähigkeit ausgewirkt haben
Gesundheitsprobleme Chefs und bei Mitarbeitern MA mit körperlichen Problemen (% an allen MA) MA mit psychischen Problemen (% an allen MA) 35% 30% 25% 20% 15% 32% 27% 10% 20% 17% 16% 5% 9% 5% 6% 0% selbst noch nie selbst körperliche selbst psychische selbst körperliche und Gesundheitsprobleme Probleme gehabt Probleme gehabt psychische Probleme gehabt gehabt
IV-Eingliederungsmassnahmen selten erfolgreich* Befragung IV-Versicherte (N=916; 2018) erfolgreich nicht erfolgreich 100% 80% 54.6% 60% 74.9% 40% 20% 45.4% 25.1% 0% Muskuloskelettale Erkrankungen (731- Psychische Erkrankungen (641-646) 738) *letzte IVM im 2014 und im 2015 CHF 1’000+ / Monat, keine IVR, nicht arbeitslos
Inhalt Einordnung der Probleme Typische Probleme bei psychisch kranken Personen Emotionale Dynamik am Arbeitsplatz Wahrnehmung und Interventionen von Vorgesetzten und Ärzten Hinweise für die Praxis
Psychische und körperliche Probleme: Vergleich KMU-Befragung Nordwestschweiz, 2017 körperliches Gesundheitsproblem psychisches Gesundheitsproblem 90% 80% 70% 60% 50% 40% 81% 66% 68% 30% 60% 53% 47% 20% 28% 10% 22% 0% grosse grosse Probleme im grosse Probleme im Es kam zu Leistungsprobleme Arbeitsverhalten, Sozialverhalten Krankschreibungen Zuverlässigkeit etc.
Arbeitsprobleme haben einen Vorlauf Ersterkrankungsalter IV-Rentner 25% nach Code 646 gemäss IV- Akten 20% Baer, Frick, Fasel (2009) 15% 10% 5% Figure 2.1. Most mental illness has its onset in childhood or adolescence 0% Median age of the onset mental ill-health in the United States, 2001-03 0-5 5-10 10-15 15-20 20-25 25-30 30-35 35-40 40-45 45-50 50-55 55-60 60-65 Verteilung Ersterkrankungsalter Median age of onset 25th percentile 75th percentile bei Personen mit psychischen Störungen, NCS-R 2001-03 50 45 Kessler et al. (2005) 40 35 30 25 20 15 10 5 0 Anxiety disorder Mood disorder Impulse-control disorder Substance use disorder Any mental disorder
Frühe Belastungen bei Patienten mit Arbeitsproblemen Psychiater Schweiz (N=714; 2017) 100% 80% 60% 40% 20% 0%
Schulische / berufliche Biografie bei IV-Klienten Befragung IV-Versicherte (N=916; 2018) somatisch psychisch 70 60 50 40 30 20 10 0
Der Postbeamte Psychiaterbefragung Schweiz, 2016 (N=566) «Der Patient hat eine unauffällige Kindheit in einem kleinen Dorf verbracht. Während der Ausbildung zum uniformierten Postbeamten kam es erstmals zu Problemen. Er musste diese in Zürich absolvieren, wo er bei einer Tante wohnte. Er war mit der Situation überfordert. Dank Unterstützung der Tante und des Arbeitgebers, der ihn fix auf einer Tour einteilte, gelang ihm der Abschluss der Ausbildung. Danach wurde er Zustellbeamte in einem Nachbardorf des Orts in dem er aufgewachsen war. Diese Poststelle konnte er wenige Jahre später gemeinsam mit der Ehefrau übernehmen. Das Paar konnte sich die Arbeit selbst aufteilen, er stellte weiterhin zu, sie führte die Poststelle. Es kam zu kürzeren Arbeitsausfällen aufgrund von depressiven Episoden ... Insgesamt war der Patient aber viele Jahre gut kompensiert, das Paar hatte zwei Kinder, führte die Poststelle. Nach Aufhebung der Poststelle hätte der Patient, wie auch seine Frau, der das problemlos gelang, verschiedene Zustelltouren in verschiedenen Dörfern übernehmen müssen. Er dekompensierte erneut depressiv, was ihn nun erstmals in psychiatrische Behandlung führte. Nach Remission scheiterte die Rückkehr an den Arbeitsplatz an den Ängsten des Patienten vor Versagen, vor Stellenverlust, er war überzeugt den Anforderungen nicht gewachsen zu sein, entzog sich geplanten Arbeitsversuchen durch verschiedene somatische Beschwerden. Schliesslich gelang, mit Unterstützung der Eingliederung der IV und dank Entgegenkommen des Arbeitgebers, der die Anzahl Touren, die der Pat. zu absolvieren hat, reduzierte. Dies führte im Verlauf zu Spannungen im Betrieb, nicht alle Mitarbeiter hatten Verständnis für diese Sonderposition des Patienten. Eine erneute depressive Episode letzten Sommer führte zur erneuten Arbeitsunfähigkeit. Eine nochmalige Rückkehr in die Zustellung konnte sich der Pat nicht vorstellen, was nun zur Kündigung führte.»
«Psychisch krank» Psychisch krank = Jemand hat eine diagnostizierbare psychische Störung Psychisch gesund = Jemand verfügt über Ressourcen wie - Ausgeglichenheit - Belastbarkeit - Offenheit - Selbstreflexion - Anpassungsfähigkeit - Flexibilität - Bewältigungsfähigkeit - Beziehungsfähigkeit - Entwicklungsfähigkeit - Optimismus - etc.
Psychisch gesund und psychisch krank Psychisch nicht krank Psychisch krank Psychisc h gesund Machen das Beste aus Gratulation! ihrer Situation Psychisc h nicht gesund z.B. ‘Unreife’ Person Persönlichkeitsstörung Angelehnt an: Keyes, C. L. M. (2002). The mental health continuum: From languishing to flourishing in life. Journal of Health and Social Behavior, 43, 207– 222.
Einflussfaktoren für Arbeitsplatzerhalt KMU-Befragung Nordwestschweiz, 2017 (körperlich kranke respektive psychisch kranke Mitarbeiter) Odds Ratios für Arbeitsplatzerhalt des Mitarbeiters 3.2 2.159 1.974 1.6 1.514 0.958 MA hat sich um Habe MA signalisiert, Team hat nie Führungserfahrung Habe 0.8 Lösungen bemüht dass er trotz hintenrum schlecht Vorgesetzter (Jahre) Anliegen/Probleme Krankheit bleiben über MA gesprochen Team kann ernstgenommen 0.503 0.4 0.2
Inhalt Einordnung der Probleme Typische Probleme bei psychisch kranken Personen Emotionale Dynamik am Arbeitsplatz Wahrnehmung und Interventionen von Vorgesetzten und Ärzten Hinweise für die Praxis
Spitznamen für psychisch auffällige Mitarbeiter (2010) Aggressiv Giftig Instabil Manisch Depressiv Angeberisch Zwanghaft Undiszipli- offensiv böse nervös ängstlich niert Domina Bissig Achterbahn Nervoso Depri Besserwisser Genau Späti Aggressor Giftzwerg Chameleon Speedy Down Primadonna Angsthas Faultier Destroy Hexe Chaotin Suppehuen Heulsuse Blender Komplex Viertel ab Danger Kröte Labilchen Zappel Kummer Guru Steif Achti KungFu Skorpion JoJo Hektisch Sorgenfalte Wichtig Stur Lama Rambo Schlange Launisch Wirbel Traurig King Intro Spät Dumm unge- Mühsam Negativ Unehrlich Seltsam Süchtig Aufge- Umgänglich schickt stellt nett fröhlich Brainy Nervensäge Griesgram Faules Ei Eigenbrötler Alki Flott Ängeli Spaski Quälgeist Mauli Klauer Gnom Haschi Freudig Goldig Lapi Mühsam Motzki Lüge Komisch Joint Funny Gutherz Fläsche Schwierig Mekker Treulos Psycho Kater Happy Herzig Halbschuh Intensiv Nörgeli Märlitante Seltsam Suffi Sünneli Lieb Pflaume Tam Tam Stinker Filou Knorrli Durst Munter Nett Tschumpeli Ärger Muhler Larve Anders Blau Lustig Umgänglich
Spitznamen für alle Hauptdarsteller (2015) Chef selbst Chef von Chef HR Team Arzt Amateur - Psychologe Dalai Lama Behutsamer Ameisenvolk Der Bergdoktor Auffangstation Der Angsthase Blind Man Dalton Brothers Der hübsche Arzt Beschäftigungstherapeut Der Blinde Der Besserwisser Das Schwurgericht Der Zyniker Beschuldigte Der Choleriker Der Ignorant Das Wolfsrudel Eichhörnchen Blindenhund Der feige Opportunist Der Schöne Die 7 Zwerge Geduldsbrocken Bösewicht Der Gutmütige Der Versteher Die Ausgenutzten Helfer Der Ausgenutzte Der hilflose Helfer Der Vollstrecker Die Klagemauer Mutterfigur Entenmutter Der Intrigant Die Geforderte Die Hyänen Prof. Bienlein Fels in der Brandung Der Verantwortungslose Die Unauffällige Die Schweiger Ruhepol Helpdesk Der Verwirrer Feuerwehrmann Die Statisten Schräger Vogel Hochseil-Artist Eraser Gute Fee Die Ungläubigen Der Anwalt Keine-Ideen-mehr Frau Rottenmeier Jeanne d'Arc Die Unterdrückten Der weisse Schatten Le sandwich Der Helfer Miss Moneypenny Die Verschreckten Die Hexe Machtloser Der mit dem Wolf tanzt Schiffchen in rauher See Die Verständigungsvollen Die Kompetente Motivator Hans guck in die Luft Schurke aus James Bond Die Wilde Horde Die Ruhige Mutter Theresa Konturlos Wendehals Die Zerstörer Dogge (Hund) Pechmarie Mr. Weissnichtrichtig Useless Egoisten Dr. Dolittle Pfarrer Sieber Schlange Ka Weichei/Schönredner Die glorreichen Sieben Dumbledore Pferdeflüsterer Schleimer Zuhörer Navy Seals Dussel Duck Sisyphus Terminator Die Marionette Panzerknacker Gutgut Uno Blauhelm Vogel Strauss Schreibtischtäter Pulverfass Happy Pills Der Hilflose Was für eine Flasche Dick und Doof Teamgeist zwecklos Inkompetent Ohnmächtig Weisser Hai Gumsle Zähneknirscher Pfysiater Herkules Wolf im Schafspelz Samariter Zirkus Psychotante
«Bitte geben Sie der Geschichte einen passenden Filmtitel» Ehrlichkeit, Familienprobleme, Depression, Sucht, Burnout, Angst, Konflikte, Kränkung Biografie, Realitätsauffassung Disziplin (11%) Affären (10%) (24%) Somatisierung (9%) (32%) Bewältigung (16%) (19%) Der Apfel fällt nicht Basic Instinct Allohol Auf der Überholspur Anerkennung Das Leben geht Das Geisterhotel weit vom Pferd von sich selber trotzdem weiter Die Lügenhexe Die böse Am Rande des Denn er ertrug den Du oder ich Der Mann der nicht Der Aussenseiter Schwiegermutter Abgrunds Druck nicht mehr loslassen kann! Ein Blatt im Wind Schlaflos in Glarus Ausgelaugt schon Der eingebildete Die Prinzessin auf Die Bürde des Der Einzelgänger um 11 Uhr Morgens Kranke der Erbse Lebens Games I play Wedding planners Brückensprung Die Angst vor der Die Die krumme Linie Der Fantast Arbeit Waffensammlung meines Lebens Give me the money Zu früh zu Hause Death of a Salesman Durchbeissen rächt Das Recht bin ich Die Vergangenheit Der Mann vom sich holte ihn ein anderen Stern Lügen haben kurze Gezwungene Heirat Der goldene Schuss Es geht noch mehr Der Besserwisser Eine Mutter namens Die Verfolgung der Beine Eisschrank Stimmen Maulwurf Von der Ehefrau zur Der Joint, mein Overdrive Ich bin immer der Lass die Kindheit die Verschwörung Magd bester Freund Beschissene hinter Dir Pinocchio Mein Eheschwein Der Selbstzerstörer Vor Schmerz Die beleidigte Herausforderung Genie und und ich gelähmt Leberwurst Leben Wahnsinn Stalking aus Liebe Müüsli und der Manisch Depressiv - Wollen und nicht Die launische Diva Und sie dreht sich Fantastisch-schräge Liebeskummer vom Hoch zum Tief mehr können doch ... Durchgeknalltheit und zurück Quelle: Baer, Frick, Auerbach, Basler (2017)
Hohe Belastungen für alle … 100 80 sehr-extrem 60 belastend 40 20 etwas-mittel belastend 0 Quelle: Baer, Frick, Auerbach, Basler (2017)
… für die ArbeitskollegInnen … «Haben sich Kollegen bei Ihnen über MA «Haben sich Kollegen überlegt, selbst den beschwert?» Arbeitsplatz zu wechseln?» nein, gar ja, mehrmals nicht 15.4% 16.5% ja, einmal 9.5% ja, einmal 17.9% ja, mehrmals nein, gar nicht 74.0% 66.7% Quelle: Baer, Bachmann, Keller (2017): Befragung von Führungskräften und Personalverantwortlichen in der Region Oberaargau, Bern (N=320)
… und die Vorgesetzten Ärger / Wut über sein Verhalten Gefühle von Frustration / Ohnmacht / Hilflosigkeit Konflikte mit dem Team / Ihrem Vorgesetzten Probleme mit dem Abschalten nach der Arbeit Kündigungsgedanken Mitleid und Hilfebedürfnis; das Gefühl, Sie seien seine einzige Chance Verunsicherungen, ob Sie als Führungskraft / HR überhaupt geeignet seien Schlafprobleme / Müdigkeit / Erschöpfungsgefühle juristische Probleme 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% Frage: "Hatten Sie wegen der Situation mit dem Mitarbeiter jemals… ? (Bitte das jeweils Zutreffende anklicken) Quelle: Befragung von Führungskräften und Personalverantwortlichen in der Region Oberaargau (BE), 2015
Inhalt Einordnung der Probleme Typische Probleme bei psychisch kranken Personen Emotionale Dynamik am Arbeitsplatz Wahrnehmung und Interventionen von Vorgesetzten und Ärzten Hinweise für die Praxis
Arbeitsprobleme der Mitarbeiter aus Sicht der Chefs Befragung Führungskräfte / Personalverantwortliche Basel-Stadt und Baselland, 2010 0% 10% 20% 30% 40% 50% stritt eigene Fehler ab, gab immer anderen Schuld war launisch, Stimmung schwankte sehr stark konnte sich nicht konzentrieren war aufmüpfig bei Anweisungen brachte Aufgaben nicht zu Ende vergass häufig Dinge war entwertend gg Arbeitskollegen kein Selbstvertrauen keine Eigeninitiative war entwertend gg Vorgesetzten konnte Aggressionen nicht kontrollieren packte Aufgaben nicht an rastete bei anständiger Kritik völlig aus stark verlangsamt Geltungsdrang, egoistisch, nutzte andere aus keine Ausdauer unverhältnismässig viele Überstunden brachte Gedanken nicht zu Ende konnte sich zu nichts aufraffen langsam, perfektionistisch wirkte abwesend und teilnahmslos ständig mit seinen Schmerzen beschäftigt inkohärentes Denken vermied soziale Kontakte in extremer Hochstimmung, distanzlos wirkte verladen zwanghaft hatte Angst vor harmlosen Dingen
Hauptprobleme aus Sicht der Psychiater I Befragung Psychiater Schweiz, 2016 0 5 10 15 20 25 Durchsetzungsvermögen, kann nicht nein sagen Arbeitstempo, perfektionistisch wenig Durchhaltefähigkeit Extreme Angst, Fehler zu machen Frustrationstoleranz, Kritikfähigkeit Konzentrationsprobleme Soziale Wahrnehmung Regulation von Nähe und Distanz Belastbarkeit viele/längere Absenzen war launisch, emotional instabil unflexibel Entscheidungsfähigkeit vermied soziale Kontakte war 'aufmüpfig', passiv-aggressiv Planen und Organisieren anhänglich, unselbständig mangelnde Eigeninitiative Impulskontrolle, hatte Ausraster Leistungskonstanz Kompetenzüberschreitungen Arbeitstempo, psychomotorisch verlangsamt war leicht ablenkbar Realitätsprüfung Pünktlichkeit Mobilität, Verkehrsfähigkeit
Hauptprobleme aus Sicht der Psychiater II Befragung Psychiater Schweiz, 2016 0 5 10 15 20 25 mangelnde Beachtung, Wertschätzung durch Chef Mobbing-Erfahrungen Unklare, ungeschickte Kommunikation Chef zu hohes Arbeitsaufkommen Steigende Arbeitsanforderungen im Betrieb Umstrukturierungen, Chaos, Ungewissheit für… beziehungsloses, unpersönliches… kognitiv überfordernde Arbeitsaufgaben unklare Aufgabenverteilung, schlechte… Erfordernis zu dauerndem Freundlich-Sein zu starker Termindruck Schlechtes Teamklima überforderndes Multitasking Drohungen, Aggressionen, Gewalt ungesunde oder unangenehme Arbeitszeiten Unfairness im Betrieb Fluktuationen im Betrieb, wiederholte Chefwechsel mangelnde Karrieremöglichkeiten starke physische Beanspruchung belastende physikalische Arbeitsbedingungen Erfahrung von sexueller Belästigung sehr monotone Arbeit ungenügender Lohn
«Hatten Sie den Eindruck, den Patienten gegen Unfairness/Diskriminierung schützen zu müssen?» Befragung Psychiater Schweiz, 2016 (in %, falls jeweiliger Akteur involviert) 80 60 40 20 0
Betriebe wünschen oft Kontakt zum Arzt KMU-Befragung Nordwestschweiz, 2017 körperliches Gesundheitsproblem psychisches Gesundheitsproblem 100 90 80 70 60 % 50 88 40 81 75 30 48 20 41 36 32 10 25 0 Arzt hat uns nie Wir hätten einen Es gab einen Kontakt Wir haben MA bei der kontaktiert Kontakt zum Arzt zum Case Manager IV gemeldet gewünscht
Arbeitgeber-Erfahrungen mit Psychiatern «Haben Sie jemals die Erfahrung gemacht, dass ein behandelnder Psychiater eines/r Mitarbeitenden Sie als Führungskraft in einer solchen Situation gut unterstützt hat?» Ja 20.3% Nein 79.7% Baer, Frick, Auerbach, Basler, 2017
Bilder … Ihr Mitarbeiter Claudio hat - nach einer leichten Oberarzt für Innere Medizin Auffahrkollision mit dem Auto und folgenden Nackenschmerzen - zunehmende Leistungsprobleme. Oberarzt für Psychiatrie und Auch ist er nicht mehr zuverlässig. Seine Schmerzen Psychotherapie nehmen zu und strahlen immer mehr in Rücken und Beine. Hinzu kommen private Probleme. Im Team führt sein leidendes und gereiztes Verhalten zu Spannungen. Oberarzt für Rheumatologie Er fehlt oft wegen medizinischer Untersuchungen und ist trotz fehlender Diagnose zunehmend fixiert auf seine Hausarzt körperlichen Probleme. Schliesslich wird er von einem Oberarzt für Oberarzt für Orthopädische Chirurgie und Traumatologie des Physiologische Bewegungsapparates für die nächsten 3 Monate Plasmologie krankgeschrieben. Finden Sie die Krankschreibung des Arztes nachvollziehbar? Finden Sie die Dauer der Krankschreibung nachvollziehbar? Quelle: Befragung von Führungskräften und Personalverantwortlichen in der Region Oberaargau (BE), 2015
… spielen auch eine Rolle AuF nachvollziehbar Dauer AuF nachvollziehbar 80% 60% 40% 20% 0% Quelle: Befragung von Führungskräften und Personalverantwortlichen in der Region Oberaargau (BE), 2015
Wie intervenieren Vorgesetzte (nicht)? Befragung Führungskräfte Deutschschweiz (N=1’540; 2017) 0% 20% 40% 60% 80% 100% Ich war achtsam, habe nicht übereilt reagiert MA persönlich unterstützt, viele Gespräche MA direkt angesprochen, so gehe das nicht weiter MA geraten, professionelle Hilfe aufzusuchen Arbeitskollegen informiert / unterstützt interne oder externe Stellen kontaktiert MA an die Pflichten erinnert, Konsequenzen… an Leistungsmotivation von MA appelliert Gespräch mit dem ganzen Team gesucht MA klare Vorgaben gemacht und kontrolliert Arbeitsaufgaben oder-zeiten angepasst engen Kontakt mit MA während Krankschreibung dem Team klare Spielregeln vorgegeben MA gesagt, er solle sich zusammenreissen Problem an Teamsitzungen direkt angesprochen MA geraten, eine Auszeit zu nehmen Vor die Wahl gestellt: Behandlung oder Kündigung arbeitsrechtliche Massnahmen eingeleitet Gespräch mit Arzt / Therapeuten gesucht MA bei der IV-Stelle gemeldet
Der « richtige » Zeitpunkt, Probleme anzusprechen Quelle: Befragung von Führungskräften und Personalverantwortlichen in der Region Oberaargau (BE).2015
Äussern Mitarbeitende ihr psychisches Problem? Befragung KMU Oberaargau 2015 (N=320 Führungskräfte, HR) Ja 28.5% Nein 71.5%
Welche Eigenschaften finden Chefs wichtig? 1 2 3 4 5 6 7 Zuverlässigkeit 6.7 Sorgfalt 6.6 Einsatzbereitschaft 6.5 Selbständigkeit 6.5 Belastbarkeit 6.3 Freundlichkeit 6.2 Teamfähigkeit 6.1 Pünktlichkeit 6 Berechenbarkeit 5.9 Kritikfähigkeit 5.8 Befragung von 750 KMU in BL, 2006 (Baer et al., 2007)
Wen würden Arbeitgeber anstellen? Diagnose Informationen Rang 1-9 A Multiple Sklerose B Chronische Darmentzündung C Schizophrenie D Diabetes mit Insulinpflicht sehr zuverlässig, sehr leistungsbereit E Rheuma F Depression G Harnblasenkrebs H Alkoholabhängigkeit I Gesund Nicht sehr zuverlässig, nicht sehr leistungsbereit
Ranking der Arbeitgeber gesund, unzuverlässig 2.6 insulinpflichtiger Diabetes 2.8 Rheuma 3.8 chronische Darmentzündung 4.0 Harnblasenkrebs 4.8 Multiple Sklerose 6.0 Depression 6.1 Schizophrenie 7.4 Alkoholabhängigkeit 7.4 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Durchschnittlicher Rangplatz Befragung von 750 KMU in BL, 2006 (Baer et al., 2007)
Wie werden solche Probleme gelöst? Arbeitsverhältnis nicht aufgelöst (47%) Arbeitsverhältnis aufgelöst (53%) 100% 15.4% 16.5% 32.0% 80% 60% 89.4% 40% 84.6% 83.5% 68.0% 20% 10.6% 0% verschärft (4.3%) unverändert verbessert (28.2%) gelöst (44.2%) (23.2%) Baer, Frick, Fasel, Wiedermann (2011), N=1’055 Arbeitgeber
«Was hat Ihnen am meisten geholfen, die Situation zu lösen? «Dass der Wille des Mitarbeiters auch vorhanden ist» «Das einfache Wissen, dass es sonst keine Lösung gibt, da der MA nie eine andere Arbeitsstelle gefunden hätte.» «Das Wissen, dass dieser MA … selbst für eine Verbesserung der Situation bemüht ist. Er war auch bereit, Hilfe anzunehmen, was nicht selbstverständlich ist.» «Dass er ein guter und motivierter, wertvoller Mitarbeiter ist, der trotzdem immer versucht hat, alles zu geben.» «Der betroffene Mitarbeitende selber. Dabei vor allem sein Wille, sich nach seinen Möglichkeiten einzubringen. Die Unterstützung durch Krankentaggeld- und IV-Spezialisten.» «Der Case Manager der Versicherung hat einen guten Job gemacht. Er hat zwischen MA, AG und Arzt sowie den Sozialbehörden vermittelt und koordiniert.» «Der MA: Wäre er nicht eine sozial kompetente Person, würde es wahrscheinlich nicht so aussehen.» «Die klare Bereitschaft der Mitarbeiterin, alles in ihrer Macht stehende zu tun, um im Betrieb zu verbleiben.»
Inhalt Einordnung der Probleme Typische Probleme bei psychisch kranken Personen Emotionale Dynamik am Arbeitsplatz Wahrnehmung und Interventionen von Vorgesetzten und Ärzten Hinweise für die Praxis
Was können Vorgesetzte tun? Phase 1: Problem ansprechen bevor man sich ärgert Sicherheit vermitteln Hilfen anbieten und gleichzeitig Erwartungen klar kommunizieren Gemeinsames Gespräch mit Arzt empfehlen ev. Team entlasten («Problem ist Chefsache») Falls keine rasche Besserung (Verhalten, Leistung) - Phase 2: Nicht mehr alleine bleiben, Unterstützung suchen Nicht mehr auf «Einsicht» warten, sondern Behandlung fordern Unterstützung durch behandelnden Arzt fordern, Kontakt suchen Meldung an die IV-Stelle Team informieren (nötigenfalls fordern)
Was kann das Unternehmen tun? Betriebskultur: «Man darf psychische Probleme haben und darüber sprechen» Psychische Probleme, Krisen gehören auch zu einem gesunden Leben Die Frage ist nicht: «Hat ein Mitarbeiter ein psychisches Problem?» … … sondern: «Wie gehen alle Beteiligten damit um?» Entlasten bei (unkontrollierbarer) Krankheit – Belasten bei (kontrollierbarem) Verhalten Führungsschulung Leitlinien
Arbeitgeber-Beratung 061 553 56 56 arbeitgeberberatung@pbl.ch Wir freuen uns auf Ihren Anruf / Ihr Email (Pilotprojekt, kostenlos) Niklas Baer ETH MAS Arbeit und Gesundheit Fachstelle für Psychiatrische Rehabilitation BL 25.01.2011 53
Agenda Zeit Thema Referent 09.30 – 09.40 Begrüssung Dr. Simone Piali «Psychische Probleme am Arbeitsplatz – Das 09.40 – 11.10 Dr. Niklas Baer grosse Schweigen» 11.10 – 11.25 Pause Aktives Leistungsfallmanagement und 11.25 – 12.00 Eingliederungskonzept Integral und PKRück: Andreas Heimer Praxisbeispiele 12.00 Steh-Imbiss Seite 55
Agenda Zeit Thema Referent 09.30 – 09.40 Begrüssung Dr. Simone Piali «Psychische Probleme am Arbeitsplatz – Das 09.40 – 11.10 Dr. Niklas Baer grosse Schweigen» 11.10 – 11.25 Pause Aktives Leistungsfallmanagement und 11.25 – 12.00 Eingliederungskonzept Integral und PKRück: Andreas Heimer Praxisbeispiele 12.00 Steh-Imbiss Seite 56
Agenda Zeit Thema Referent 09.30 – 09.40 Begrüssung Dr. Simone Piali «Psychische Probleme am Arbeitsplatz – Das 09.40 – 11.10 Dr. Niklas Baer grosse Schweigen» 11.10 – 11.25 Pause Aktives Leistungsfallmanagement und 11.25 – 12.00 Eingliederungskonzept Integral und PKRück: Andreas Heimer Praxisbeispiele 12.00 Steh-Imbiss Seite 57
Leistungsfallmanagement und Eingliederungskonzept IntegralStiftung und PKRück Andreas Heimer | Mitglied Geschäftsleitung PKRück 20. November 2018
Sozialbeiträge OECD Länder in % gemessen am BIP 18 1996 2006 2016 16 14 12 10 8 6 4 2 0 Quelle: OECD Seite 59
Beispiel Veränderungen/Trends: Invalidität Anteil der IV-Rentenbezüger an der erwerbsfähigen Bevölkerung in % 1995 2000 2012 (most recent) 14.0 12.0 10.0 8.0 6.0 4.0 2.0 0.0 Quelle: OECD Seite 60
Veränderungen/Trends: Neuverrentungsquote IV Anteil IV-Neurentner an den versicherten Personen (2003 bis 2017) 0.70% 0.60% 0.50% Schweiz 0.40% Kt. Graubünden Kt. Genf 0.30% Kt. Glarus 0.20% Kt. Zürich 0.10% 0.00% 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Quelle: IV-Statistik 2012 und 2017 Seite 61
Invaliditätsfälle Krankheitsbilder aus der IV-Statistik 2017 7% 13% 4 % der Bevölkerung zwischen dem Geburtsgebrechen 18. Lebensjahr und dem Rentenalter Krankheiten erhalten eine IV-Rente. 80% Unfall 8 von 10 IV-Fällen waren auf Krankheit zurückzuführen. 47% 23% Andere Krankheiten Bewegungsapparat Das Krankheitsbild «Psyche» 16% Nervenkrankheiten dominiert mit der Hälfte der Fälle. Psychische Erkrankungen 14% Quelle: IV-Statistik 2017 Fachleute sind der Ansicht, dass 20 bis 30 Prozent aller Fälle durch frühzeitiges Eingreifen verhindert werden könnten. Seite 62
Invaliditätsentwicklung – zeigt sich eine Trendwende? Anzahl der krankheitsbedingten Invaliditäts-Neuberentungen (2000 bis 2017) , Eidg. IV 30'000 25'000 20'000 15'000 10'000 5'000 0 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 Quelle: IV-Statistiken Seite 63
Massive Zunahme Anteil psychischer Erkrankungen Anteil Krankheitsbild psychische Erkrankungen bei Neurenten der IV 47% 45% Andere Krankheiten 23% 34% Bewegungsapparat 47% Nervenkrankheiten 16% Psychische 14% Erkrankungen IV 1996 IV 2005 IV 2017 Quelle: IV-Statistik 2016 Seite 64
Arbeitsunfähigkeitsfälle Anzahl Arbeitsunfähigkeitsmeldungen: 10 500 Ø Meldedauer ab Beginn AUF: 98 Tage IV-Meldung gem. 5. IVG Revision: 12 % IV nicht involviert obwohl AUF > 90 Tage 88 % Krankentaggeldversicherer vorgelagert 80 % Meldeprozess an IV ist ungenügend Eingliederungschancen werden ungenügend genutzt Krankentaggeld hat kein Rentenrisiko Quelle: PKRück Seite 65
Interessenslagen – Case Management Partner Versicherte Person (m, Jg. 82); Lohn CHF 70 500 Krankentaggeld 80 %: CHF 56 400 Eidg. IV: CHF 25 944 (Annahme Skala 44) IntegralStiftung: CHF 27 195 (Laufzeit 28 Jahre) Beginn Eidg. IV-Rente Beginn IV-Rente IntegralStiftung CHF 25 944 CHF 27 195 CHF 56 400 1.1.2018 1.1.2019 1.1.2020 2048 Beginn AUF (Krankheit) 56 400 Erschöpfung Pensionierung, - 25 944 Krankentaggeld Ablösung durch 30 456 31.12.2018 Altersrente Krankentaggeld: CHF 86 856 Pensionskasse: ~CHF 761 640 (CHF 27 195 x 28 zzgl. Sparbeiträge) Seite 66
Kritischer Erfolgsfaktor - Meldezeitpunkt Eingliederungschancen in % – Zahlen der IV-Stelle Thurgau 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 bis 45 Tage 46 - 90 Tage 91 - 180 Tage 181 - 360 Tage nach 360 Tagen Quelle: IV-Stelle Thurgau Seite 67
Leistungsfallmanagement – Arten IV ! ! BVG KTG Warnsignale EV Vertragsbeginn Krankheit/Unfall 65 proaktiv proaktiv aktiv aktiv reaktiv reaktiv Leistungsfall verhindern Leistungsfall managen Leistungsfall verwalten durch: durch: durch: Präventionsseminare Früherfassung technisch-admin. Reha Tel Falltriage Fallbearbeitung Gesundheitsprüfung Koordination Gutachten Case Management Streitfälle Behandlungskonzept Seite 68
Meldung Arbeitsunfähigkeit 4% 5% 3% 10% 5% 8% 10% 15% 32% Ab 360 Tage 360 Tage 85% 180 Tage 80% Bis 90 Tage 43% IntegralStiftung PKRück Zielwert Vom 01.01.2010 bis 31.12.2017 wurden 85 % der Arbeitsunfähigkeitsfälle der IntegralStiftung in den ersten drei Monaten gemeldet. Eine ausserordentlich gute Meldedisziplin kann festgestellt werden. Seite 69
Krankheitsbilder aller uns gemeldeten AUF-Fälle Auswertungsperiode vom 01.01.2010 bis 31.12.2017 Ausgewogene Verteilung der Krankheitsbilder: Keine Auffälligkeiten Das Krankheitsbild «Psyche» ist im Verhältnis zum Bestand der PKRück sehr tief. Dies ist u. a. auf die stringente Annahmepolitik der IntegralStiftung zurückzuführen («gesunde Betriebe»). Seite 70
Leistungsfallmanagement – Arten IV ! ! BVG KTG Warnsignale EV Vertragsbeginn Krankheit/Unfall 65 proaktiv proaktiv aktiv aktiv reaktiv reaktiv Leistungsfall verhindern Leistungsfall managen Leistungsfall verwalten durch: durch: durch: Präventionsseminare Früherfassung technisch-admin. Reha Tel Falltriage Fallbearbeitung Gesundheitsprüfung Koordination Gutachten Case Management Streitfälle Behandlungskonzept Seite 71
Ablauf Case Management Kriterien: - Diagnose - Alter & Ausbildung - Herkunft - derzeitiger Beruf - Wohnort Controlling - CM-Partner Reporting Triage Überwachung Einschätzung Aspekte: - Medizinische - Versicherungsmässige - Berufliche Eingliederung Job-Coaching Eingliederung Eingliederungs Assessment - Psycho-soziale Einschätzung Motivation Umschulung -prozess Interessenserklärung (Datenschutzaspekte) Prozess Rehaplan und Eingliederung Zielsetzung Assessmentbericht Prozess Eingliederung Rehaplan Helferkonferenz Zielsetzung Koordination Seite 72
Was macht der Case Manager? kritisch hinschauen beim med. Behandlungskonzept Abklärungs- und IV-Prozess begleiten & mitsteuern zwischen Involvierten koordinieren Als Fürsprecher auftreten Case Manager frühzeitig auf Versicherten eingehen Vertrauensverhältnis aufbauen sein grosses Netzwerk einsetzen Ergänzungen zu Eingliederungsmassnahmen vornehmen Seite 73
Vorgehen bei Case Management-Fällen Depression/Burnout Bei reaktiven depressiven Anpassungsstörungen/post- Störungen (Burn-out): traumatische Störungen/ Ursachen verstehen und Schmerzzustände Lösungsstrategien ent- Intensive und aktivierende wickeln Betreuung/Therapie Tagesstruktur klären/planen Allgemein Ursachen verstehen, Fokus Auf Schlafhygiene achten Erstellen eines Klienten- aber ebenso auf das übrige Lebensstil optimieren (Alko- profils Leben richten hol, Internet, Medikamente) Gemeinsam definierte Ziele Einbezug Arbeitgeber Soziale Kontakte fördern festlegen Einbezug Arbeitgeber Koordination mit Versicherern, Behandlern und IV-Stelle bezüglich fälliger Abklärungen und Schizophrenie Persönlichkeitsstörungen Eingliederungsschritte Rücksprache mit Behandler Längerfristige, nicht zu Regelmässige Begleitung der (Risiken bei Belastung, ehrgeizige Ziele setzen Klienten Prognose, Compliance) Sensibilisieren der Abschluss des Case Wohn-, Finanz- und soziale Versicherer bezüglich der Managements Situation im Fokus behalten instabilen Situation der Auf Nachvollziehbarkeit Klienten achten, bei wahnhafter Ressourcen realistisch Situation ist Case Manage- einschätzen ment kontraindiziert Seite 74
Case Management – abgeschlossene Fälle Auswertungsperiode vom 01.01.2010 bis 31.12.2017 Die Erfolgsquote liegt bei 58 % Die gesparte Risikosumme beträgt ca. 12 Mio. CHF Seite 75
Base Management Case Management Versicherte Person • Alter ab 45 • Gekündigte Stelle Wiedereingliederung Diagnose: Base Management • Psyche oder (ca. 20 Std. während Bewegungsapparat max. 1 Jahr) Nachhaltigkeit einer wiedererlangten Arbeitsfähigkeit sicherstellen bei stellenlosen Personen im Alter ab 45 Jahren. Seite 76
Base Management Soziales Angebot Bedürfnissen Coaching von ca. Rechnung tragen 20 Stunden Ergänzung Gute Ergänzung zum RAV Bewerbung Gespräch und Unterlagen Seite 77
Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf die Frage: «Sind Sie momentan – drei Jahre nach erfolgter Eingliederung – noch arbeitsfähig?» 10% Ja Nein 90% Wir können von einem erfolgreichen und nachhaltigen Eingliederungs- management sprechen: 90 % aller Befragten sind zur Zeit arbeitsfähig. Seite 78
IntegralStiftung mit hoher Eingliederungsquote Auswertungsperiode vom 01.01.2010 bis 31.12.2017 Das umfassende Leistungsfallmanagement ist sehr erfolgreich. Alle Bemühungen tragen zu diesem Resultat bei. Seite 79
Krankheitsbilder der Neurenten (Invalidität) Auswertungsperiode vom 01.01.2010 – 31.12.2017 50% 47% 45% 41% 40% 36% 35% 30% 30% 27% Psychische Erkrankungen 25% 23% 24% Andere Krankheiten 20% Bewegungsapparat 16% 15% Nervenkrankheiten 14% 15% 9% 9% Unfälle 10% 5% 4% 5% 0% 0% IV PKRück Integral Der Anteil an Neurenten infolge psychischer Krankheiten ist bei der IntegralStiftung im Vergleich deutlich niedriger als bei der IV. Dies kann auf das Case Management-Konzept der PKRück, ausgehend von Früherfassung, zurückgeführt werden. Seite 80
Fazit Innovative Unterstützung für Arbeitsgebende durch IntegralStiftung im Bereich «Prävention und Eingliederung vor Rente» Aktives und umfassendes Leistungsfallmanagement führt zu tiefer Neuverrentungsquote. Trend geht bei Integral weiterhin in die richtige Richtung. In der Schweiz rechnen wir mit einer leichten Zunahme der Neuverrentungsquote. Seite 81
RehaTel – Häufige Fragen Absenzen-Management von Mitarbeitenden Wie soll das Team bei einer nicht abschätzbaren Dauer einer AUF informiert / motiviert werden? Welche Rechte und Pflichten hat der Mitarbeitende oder der Arbeitgeber während der Krankschreibung? Fragen zu: – AUF-Zeugnisse – Meldeprozess an die Vorsorgeeinrichtung – Ferien während einer Krankschreibung – Ferienanspruch bei längerer AUF – Kann ich beim Arzt des MA eine Stellungnahme einfordern – Kündigung während der AUF – wann ist das möglich Was ist die Rolle der IV? Welche Aufgaben übernimmt ein Case Manager ? Seite 82
RehaTel – Ablauf Versicherte Person 2. Arbeitgeber 4. 1. 3. REHAT EL RehaTel bleibt in ständigem Kontakt mit der versicherten Person, dem Arbeit- geber und je nach Situation mit der PKRück. Bei einer AUF-Meldung übernimmt RehaTel in Zusammenarbeit mit der PKRück die Koordination weiterer, involvierter Interessensvertretern und hilft beim Reintegrationsprozess. Seite 83
Stress am Arbeitsplatz? Quelle: Job-Stress-Index 2016 Seite 84
Job-Stress-Index* 2016 bei Erwerbstätigen 25% 25% Kritischer Bereich (Ressourcen < Belastungen) Sensibler Bereich (Ressourcen = Belastungen) Grüner Bereich (Ressourcen > Belastungen) 50% Jeder vierte Erwerbstätige hat Stress, das heisst mehr Belastungen als Ressourcen am Arbeitsplatz. Quelle: Job-Stress-Index 2016 *Hochrechnung Seite 85
Stress kostet die Arbeitgeber rund 5,7 Mrd. CHF im Jahr Resultate 2016 der Befragung (aktuellste Studie) im Überblick: 25,4 % haben Stress 25,4 % sind erschöpft Ökonomisches Potential von rund 5,7 Mrd. CHF Produktivitäts- verlust durch Stress Der Fokus in diesem Jahr zeigt: Junge Mitarbeitende sind häufiger gestresst und erschöpft und haben mehr gesundheits- bedingte Leistungseinbussen. Vollzeiterwerbende sind erschöpfter als Teilzeitarbeitende Quelle: Job-Stress-Index 2016 Seite 86
Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) Stress Burnout Schlafstörungen Erschöpfung Rückenschmerzen Migräne Energie Bewegung Ernährung Konzentration Belastbarkeit Produktivität Entspannung Ergonomie Freude am Arbeiten Attraktivität als Arbeitgeber Mentale Kreativität Einstellung Im Alltag Erfolg Analysieren Motivieren Aktivieren umsetzen kontrollieren Quelle: fit im job Seite 87
Digitalisierung am Arbeitsplatz: Was ist damit gemeint? Vielfalt der Inhalte Technologische Informationsmenge Anforderungen Kommunikations- Technologischer rauschen Anpassungsdruck Interpendenz Quelle: Böhm, S. A., Bourovoi, K., Brzykcy, A. Z., Kreissner, L. M., Breier, C. (2016). Auswirkungen der Digitalisierung auf die Gesundheit von Berufstätigen: Eine bevölkerungsrepräsentative Studie in der Bundesrepublik Deutschland. St. Gallen: Universität St. Gallen. Seite 88
Digitalisierung & Burnout Gründe für: «Ich fühle mich durch meine Arbeit ausgebrannt» Einflussfaktor + Einflussfaktor +/- Einflussfaktor - • Vielfalt der Inhalte • Kommunikation • Beziehungsqualität • Informationsmenge durch digitale zur Führungskraft • Kommunikationsrauschen Medien • Technol. Anforderungen • Flexibler Arbeitsort • Technol. Anpassungsdruck • Flexible Arbeitszeit • Interdependenz • Arbeitsplatzverlust durch Technologie Quelle: Böhm, S. A., Bourovoi, K., Brzykcy, A. Z., Kreissner, L. M., Breier, C. (2016). Auswirkungen der Digitalisierung auf die Gesundheit von Berufstätigen: Eine bevölkerungsrepräsentative Studie in der Bundesrepublik Deutschland. St. Gallen: Universität St. Gallen. Seite 89
Nutzen Sie das Präventionsangebot Die IntegralStiftung unterstützt Sie bei Ihrem betrieblichen Gesundheitsmanagement: Setzen Sie das Wohlbefinden Ihrer Mitarbeitenden ganz oben auf die Prioritätenliste und nutzen Sie das Präventionsangebot. Grundsatz: Führungskräfte und Personalverantwortliche bauen sich ein Präventionswissen auf und werden so befähigt, selber kritische Situationen zu erkennen und firmenintern ihre eigenen Präventionsstrategie ein- und durchzuführen. Seite 90
Beschrieb Präventionspaket: Fachseminare 2018/2019 Praxisbezogenes Seminarprogramm für Führungskräfte und Personal- verantwortliche Themen u. a.: Umgang mit Sonder- situationen, Verbesserung Arbeitsklima, Führungsinstrumente Vermittlung von Wissen und Tools, um Präventionsmassnahmen im Betrieb umsetzen zu können Die Präventionsseminare sind für Kunden der IntegralStiftung kostenlos. Seite 91
Beschrieb Präventionspaket: RehaTel Die Beratungs-Hotline RehaTel steht den Betrieben als Ansprech- partner für Anfragen in speziellen Situationen rund um das Thema Arbeitsunfähigkeit zur Verfügung. Die Kunden der IntegralStiftung können RehaTel kostenlos nutzen. 043 268 27 77 Seite 92
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Andreas Heimer Mitglied der Geschäftsleitung PKRück Leiter Leistungen andreas.heimer@pkrueck.com
Agenda Zeit Thema Referent 09.30 – 09.40 Begrüssung Dr. Simone Piali «Psychische Probleme am Arbeitsplatz – Das 09.40 – 11.10 Dr. Niklas Baer grosse Schweigen» 11.10 – 11.25 Pause Aktives Leistungsfallmanagement und 11.25 – 12.00 Eingliederungskonzept Integral und PKRück: Andreas Heimer Praxisbeispiele 12.00 Steh-Imbiss Seite 94
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