Fairer Handel: Fußball & vieles mehr - eine Projektskizze
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Fairer Handel: Fußball & vieles mehr – eine Projektskizze 1 Das Transfair-Siegel garantiert Fairen Handel. 15 Prozent des Herstellerpreises gehen an Sozial- und Bildungsprojekte vor Ort in Pakistan. 1 SABINE: „Frau Schütte, warum kaufen Sie die recht teuren Transfair-Produkte?“ 3 Leitauftrag Was wird Frau Schütte Sabine antworten? Notiert Stichworte. 1 Ein Mädchen aus Pakistan näht einen Fußball Faire Löhne und Arbeitsbedingungen in den Entwicklungs- ländern – faire Preise in der Europäischen Union (EU) 3 314 Die Aufgaben des Staates im Wirtschaftsprozess 9783064500020 Inhalt_S314 314 12.01.2009 17:10:30 Uhr
1 Projektideen sammeln Klasse 7b führt im Wirtschaftslehreunterricht ein In der nächsten Unterrichtsstunde werden alle mal im Jahr ein größeres Projekt durch. Zur Vor Ideen an die Wandtafel geheftet und dabei von bereitung hat sich jeder Schüler eine Projektidee den Schülern kurz beschrieben. überlegt und gut lesbar auf eine Karte geschrie 5 ben. So sah die Wandtafel der Klasse 9b aus: Wegweiser für die Projektarbeit • Die Gruppen denken darüber nach, wie die 5 • Die Projektaufgabe/das Projektthema wird Gruppenarbeit verlaufen ist und was sie beim von Schülern selbst gefunden. Es sollte für viele nächsten Projekt anders machen würden. interessant sein und die Erarbeitung verschie Zu Beginn der Arbeit in Gruppen sind einige Vor 10 dener Gesichtspunkte zulassen. bereitungen zu treffen: • Vorher hat das Sammeln von Ideen stattgefun • Arbeitszeit festlegen 10 den. • Räume für die Gruppen organisieren • Für die Aufgabe/das Thema werden Projektziele • prüfen, ob noch neue Arbeitsmethoden und festgelegt. techniken gelernt werden müssen 15 • Die Schüler arbeiten selbstständig in Gruppen. • erforderliche Hilfsmittel beschaffen (z. B. große 15 Lehrer beraten sie. Papierbögen, farbiges Papier, Karteikarten, • Die Gruppen informieren sich regelmäßig über Filzstifte, Camcorder, Digitalkamera, Compu den Stand ihrer Arbeit und unterstützen sich ge ter, Internetanschluss, Beamer, Drucker) genseitig. Fairer Handel: Fußball & vieles mehr – eine Projektskizze 315 9783064500020 Inhalt_S315 315 12.01.2009 17:10:33 Uhr
2 Die beste Projektidee auswählen Einzelne Ideen werden vorgestellt WM-Schule – Fair Play for Fair Life Alle Schüler erläuterten ihre Projektideen. Zum Parallel zu den WM Vorbereitungen lief die Schul Schluss stellten Silke, Sonja und Rafael ihre Ideen WM . Dabei ging es nicht nur um Fußball, sondern „Fußball WM“, „Kinderarbeit“ und „Fairer Han auch um Aktionen für nachhaltiges Handeln. 204 5 del“ vor. Sie hatten darüber schon in ihrer Kon Schulen aus Deutschland konnten teilnehmen. 5 firmationsgruppe gesprochen. Das Projekt lief ein Schuljahr und endete im Juni 2006. Es bestand aus drei Bausteinen. SONJA: „Ich habe bisher nicht gewusst, wie viele • Als „Botschafter“ eines an der WM teilnehmen Kinder in den Entwicklungsländern jeden Tag hart den Landes „sein“ Land kennen lernen und in und lange arbeiten müssen. Sie gehen oft nicht der Öffentlichkeit vorstellen. 10 10 zur Schule. Die Eltern verdienen nicht genug Geld • Straßenfußballturniere mit bestimmten Fair zum Leben.“ PlayRegeln durchführen. RAFAEL : „Zur Fußball WM 2006 gibt es Aktionen, • FairLifeTage durchführen. Mögliche Aktio sich mit Schulen in den Entwicklungsländern aus nen: Fair gehandelte Orangen, Kinderarbeit in 15 zutauschen und natürlich auch Fußball zu spielen, Afghanistan 15 besonders Straßenfußball.“ Fairer Handel – was ist das? SILKE: „Es werden nicht nur Fußbälle fair gehan Benachteiligte Produzenten aus Entwicklungslän delt, sondern auch Orangen, Kakao, Reis und dern sollen unter fairen Bedingungen am Markt vieles mehr. Wie das alles funktioniert, finde ich geschehen teilnehmen können. Zum fairen Han spannend.“ del gehören z. B.: 5 20 Sie wussten, dass MISEREOR gute Materialien Faire Preise zum Fairen Handel entwickelt hat. BROT FÜR DIE Die Produzenten erhalten für ihre Produkte Prei WELT bietet Materialien für die Aktion WM Schu se, die Produktions und Lebenshaltungskosten len – FAIR PLAY FOR FAIR LIFE an. decken. www.brotfuerdiewelt.de Keine Kinderarbeit – Bildung für alle 10 25 Suche: WMSchulen Die Preise müssen so hoch sein, dass Kinderarbeit www.misereor.de nicht nötig ist. Kinder sollen zur Schule gehen und 3 Aktionen und Kampagnen 3 Fairer Handel Erwachsene sich fortbilden können. Die Entscheidung Direkter Kauf bei den Produzenten Vor der Entscheidung über das Projekt wollten die FairHandelsOrganisationen kaufen ihre Pro 15 30 Mitschüler noch mehr wissen: dukte möglichst direkt bei den Produzenten • Was ist eine WMSchule? (Kleinbauern und Handwerkern). Gewinne flie • Fairer Handel – was ist das? ßen in den Fairen Handel zurück, z. B. zur Finan zierung von Sozial und Bildungsprojekten. Silke, Rafael und Sonja hatten sich darauf schon vorbereitet und konnten die Klasse überzeugen. Förderung ökologischer Landwirtschaft 20 35 Jetzt entstand eine lebhafte Diskussion, wie man Langfristige Handelsbeziehungen die drei Ideen zu einem Projekt zusammenfassen Sie sichern stabile Löhne. könnte. SELMA hatte die Idee: Fairer Handel, Fußball & vieles mehr 316 Die Aufgaben des Staates im Wirtschaftsprozess 9783064500020 Inhalt_S316 316 12.01.2009 17:10:33 Uhr
3 Sich in die Projektidee vertiefen In dieser Projektphase wurden Informationen im das Kindermissionswerk „Der Sternsinger“. Die Internet gesucht. Was wichtig war, wurde ausge- Produkte wie Kaffee, Tee, Kunsthandwerk, Kakao druckt und auf einer Infowand gesammelt. und Schokolade vertreibt die gepa in zumeist eh- renamtlich engagierten Weltläden, Supermärk- Fußball für das Leben ten und Firmenkantinen, im Online-Shop sowie im 5 5 Wer als Kind in den Elendsvierteln von Costa europäischen und außereuropäischen Ausland. Ricas Hauptstadt San José aufwächst, hat kaum gepa: www.gepa.de 3die gepa 3Zahlen-Daten- eine Zukunft. Die Eltern sind arbeitslos. Die Kin- Fakten im Überblick; www.weltlaeden.de der gehen nicht zur Schule. Das Projekt „Fußball für das Leben“ (OIKOS – Institut für Bildung und Fußbälle gegen Kinderarbeit 10 Entwicklung) bietet den Kindern dreimal in der Anlässlich der WM 2002 wurden ungefähr 40 Mio. Woche ein Fußballtraining an. Wichtig für das Bälle hergestellt. Die meisten Näher von Fußbäl- Projekt: faires Verhalten und Verantwortung ein- len leben in Pakistan. Ihr Lohn ist so gering, dass 10 üben und das Selbstbewusstsein stärken. Die Mit- Kinder mitarbeiten müssen. arbeiter des Projekts sorgen für den Schulbesuch Die Organisation GEPA bietet den Firmen mehr 15 der Kinder. Geld für die Produktion von Fußbällen. Die Nä- her bekommen mehr Lohn, die Kinder können zur Schule gehen. 15 Nach Evangelische Kirche in Deutschland (EKD): Die fair gehandelten Fußbälle gibt es in Kaufhäu- www.brot-fuer-die-welt.de 3Fair Play 3Costa Rica 3Fuß- sern, Weltläden und im Versandhandel. Sie tragen ball für das Leben das Transfair-Siegel. Das gepa Fair Handelshaus Werder Bremen unterstützt den Kauf 20 fair gehandelter Fußbälle Die gepa handelt als größte europäische Fair „Es ist für uns selbstverständlich, mit unserem Handelsorganisation seit über 30 Jahren mit langjährigen Partner Derbystar die Initiative von Genossenschaften und sozial engagierten Pri- Transfair zu fördern. Werder Bremen ist sich sei- vatbetrieben in Lateinamerika, Afrika und Asien ner sozialen Verantwortung und Vorbildfunktion 20 zu fairen Preisen und langfristigen Handelsbe- bewusst, und neben der sozialen Komponente 25 ziehungen. Gesellschafter sind Misereor, der handelt es sich auch um ein erstklassiges Pro- Evangelische Entwicklungsdienst (eed), die Ar- jekt“, erläutert Werder Bremens Geschäftsführer beitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Klaus Allofs. der Bundesrepublik Deutschland (aej), der Bund Nach TransFair e.V.: www.transfair.org 25 der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und 3Menschen Prominente Unterstützer 3KlausAllofs Fairer Handel: Fußball & vieles mehr – eine Projektskizze 317 9783064500020 Inhalt_S317 317 12.01.2009 17:10:35 Uhr
4 Das Projekt läuft – aus der Arbeit der Gruppen Arbeitsgruppen bilden Nach der Internetrecherche bildeten sich vier Arbeitsgruppen mit folgenden Themen: Nahaufnahme Gruppe 1 5 Die Gruppe entschied sich nach eini gen Diskussionen für den Arbeits schwerpunkt: „Entwicklung von Maßnahmen zur Absatzförderung von Fußbällen aus 10 Fairem Handel“. Wichtige Zielgruppen • Sportlehrer der eigenen Schule und anderer Schulen • Eltern von Schülern der eigenen 15 Schule • Sportvereine • Sportgeschäfte • kirchliche und andere Gruppen, die sich für Entwicklungsländer 20 engagieren Geplante Maßnahmen • Entwickeln von Informationsblättern • InfoStände in der Fußgängerzone 25 • Informationskampagne in der Schule, z. B. bei Schulfesten • Planung eines Aktionstags • Organisation von Fußballspielen zwischen verschiedenen Klassen mit 30 Fußbällen aus Fairem Handel • Sponsoren für die Aktionen finden 318 Die Aufgaben des Staates im Wirtschaftsprozess 9783064500020 Inhalt_S318 318 12.01.2009 17:10:37 Uhr
Nahaufnahme Gruppe 2 Die Gruppenmitglieder entschieden sich für vier Zu (3) stellten sie die Frage: Arbeitsschwerpunkte: Wer handelt fair mit Fußbälllen? Eine Internet recherche ergab einige Händleradressen. (1) Informationen über Pakistan, Schwerpunkt In allen KARSTADTFilialen sind Fußbälle des 5 wirtschaftliche und soziale Lage Herstellers DERBYSTAR zu kaufen 5 (2) Arbeitsbedingungen von Kindern und Er www.karstadt.de wachsenen, die Fußbälle nähen 3Sport 3Sportarten 3Fußbälle. (3) Wie funktionieren faire Produktion und Fairer Außerdem gibt es Bälle bei FAIR DEAL TRADING: Handel mit Fußbällen? www.fairdealtrading.de und der gepa: www.gepa.de 10 10 (4) Selbst einen Fußball nähen Die Schwerpunkte (1) und (2) bearbeiteten alle, Zu (4) Hier nahm die Gruppe Kontakt mit einer die Schwerpunkte (3) und (4) erfolgten arbeits WMSchule aus Dortmund auf. Sie hatten davon teilig. in der Zeitung gelesen. Diese Schule hatte beim Projekt WMSchulen – Fair Play for Fair Life teil Zu (1) Informationen über Pakistan fanden sie in genommen. 15 15 Schulbüchern für Erdkunde, Lexika und im Inter Das wollten sie wissen: net mithilfe von Suchmaschinen, z. B. • Wie habt ihr das Nähen erlebt? www.google.de • Wie lange dauerte es, den Fußball zu nähen? Zu (2) fanden die Gruppenmitglieder im Inter • War die Arbeit interessant, langweilig, schwer, net gute Informationen unter mühsam? 20 20 www.transfair.org 3Produkte 3Sportbälle. Fairplay beginnt vor dem Anpfiff 70 Prozent aller weltweit gehandelten Sportbälle stammen aus Pakistan. Dort ist die Fußballindus trie eine der stärksten Wirtschaftsbranchen des 5 Landes. Die Fußballproduktion ist eine aufwändige und anstrengende Handarbeit. Näherinnen benötigen rund zwei Stunden, um einen Ball, der aus 32 Teilen besteht, mit 700 Stichen anzufertigen. Für einen 10 Ball bekommt man ungefähr 37–55 Rupien, etwas weniger als 50–75 Cent. (Die Lebenshaltungsko sten liegen pro Tag bei vier bis fünf Euro.) Bei einen TransfairBall gibt es zehn Rupien mehr. Nach TransFair: www.transfair.org/ 3Produkte 3Sportbälle Tahira Priveen näht Fußbälle für TRAMONDI. Jeden Tag vier bis fünf Stück. Dafür braucht sie vorprodu zierte Kunststoffwaben, zwei Nadeln, festen Zwirn, etwas Kraft und Geschick und ca. 650 Doppelstiche. TRAMONDI ist eine der Firmen, die in Sialkot Bälle für den Fairen Handel produzieren. 3 Fairer Handel: Fußball & vieles mehr – eine Projektskizze 319 9783064500020 Inhalt_S319 319 12.01.2009 17:10:38 Uhr
Nahaufnahme Gruppe 3 Die Gruppe entschied sich für folgende Arbeits- schwerpunkte: (1) Informationen über Brasilien, aus dem rund 5 90 Prozent des in Deutschland getrunkenen Orangensafts kommen (2) Arbeitsbedingungen von Kindern und Er- wachsenen (3) Wie funktioniert eine faire Produktion und ein 10 Fairer Handel mit Orangen? (4) Von der Orange zum Orangensaft Die Schwerpunkte (1) und (2) bearbeiteten sie gemeinsam, die anderen arbeitsteilig. Zu (2) fanden die Gruppenmitglieder im Internet 15 Informationen unter www.transfair.org 1 Pflücker auf Orangenplantagen erhalten bei einer 3Produkte 3Orangensaft Tagesleistung von 2 000 Kilo Orangen vier bis sechs Hier ein Auszug: Euro Unter welchen Bedingungen werden die Oran- decken die Produktionskosten ab, die unter men- gen angebaut? schenwürdigen Arbeits- und Lebensbedingungen 20 Orangen für die Saftherstellung werden in der Re- durchschnittlich entstehen. gel auf Plantagen angebaut. Die Orangenernte … Der faire Mindestpreis für eine Tonne Oran- ist ein sehr arbeitsintensiver Prozess. Doch Klein- gensaftkonzentrat beträgt zurzeit 1 200 US- 5 bauern werden durch Billigkonkurrenz ins Abseits Dollar … Zusätzlich wird ein Aufschlag von 100 gedrängt und oft zur Aufgabe ihrer Orangenpro- US-Dollar pro Tonne Orangensaftkonzentrat für 25 duktion gezwungen. Andererseits erhalten Pflü- Investitionen in Bildung, Gesundheit und ökolo- cker, die in den Orangenplantagen als Tagelöhner gische Verbesserungen bezahlt. … arbeiten, extrem niedrige Löhne. Kleinbauern und Plantagenbesitzer verpflichten 10 Die Lebensbedingungen der Arbeiter sind oft un- sich, arbeitsrechtliche und ökologische Mindest- erfreulich, die Wohnverhältnisse schlecht und die standards umzusetzen, dazu zählen u. a.: das Ver- 30 medizinische Versorgung ist ungenügend. bot von Zwangs- und illegaler Kinderarbeit. Für Pflückerfamilien heißt das, gelegentliche Mitar- Wie funktioniert Fairer Handel mit Orangen- beit der Kinder ist nur erlaubt, wenn sie gleichzei- 15 saft? tig regelmäßig zur Schule gehen. Für den Fairen Handel mit Orangen gelten Min- destpreise, die unabhängig von den Preisschwan- Nach TransFair: www.transfair.org 3Produkte 35 kungen auf den Märkten zu bezahlen sind. Sie 3Orangensaft Zu (3) Die Gruppe fand viel Material zum Fairen Handel mit Orangen. Hier ihr Tipp: Misereor und Brot für die Welt (Hrsg.): Orangen- saft. Materialien für die Bildungsarbeit – zu be- 40 stellen unter: info@eine-welt-mvg.de Diese Produkte von fair gehandeltem Orangensaft 3 sind auch in Lebensmittelgeschäften zu kaufen. 320 Die Aufgaben des Staates im Wirtschaftsprozess 9783064500020 Inhalt_S320 320 12.01.2009 17:10:41 Uhr
Nahaufnahme Gruppe 4 Präsentation und Auswertung des Projekts Die Gruppe entschied sich für folgende Arbeits Der Aktionstag schwerpunkte: Die Gruppen planten einen Aktionstag und berei (1) Befragung von Schülern der Schule teten dafür eine Ausstellung vor. 5 (Methode Fragebogen) Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen wurden auf 5 einer Wandzeitung mit Bildern dokumentiert. (2) Befragung von Lehrern in der Schule (Methode Interview) Die Schüler legten ein „Gästebuch“ aus, das Besu cher zu Stellungnahmen anregte. (3) Befragung von Menschen in der Fußgänger zone (Methode Fragebogen) Der selbst gestaltete Flyer wurde kopiert und an die Gäste verteilt. 10 10 (4) Gestaltung eines Flyers zum Fairen Handel mit Fußbällen und Orangen Der örtlichen Zeitung wurde Informationsmate rial zugeschickt mit der Bitte um Berichterstat Gemeinsam erarbeiteten alle einen Fragen tung. katalog • Wer weiß, was man unter Fairem Handel ver Nachdenken über das Projekt 15 steht? • Was haben wir über die Sache erfahren? 15 • Welche Ziele verfolgt ein Fairer Handel? Wel • Wie war die Arbeit in der Gruppe/dem Team? che Gesichtspunkte kennen die Menschen? • Wie war der Umgang mit Konflikten? • Wer kann Kennzeichen für fair gehandelte Pro dukte beschreiben? 20 • Wer kauft faire Produkte regelmäßig/manch mal.Wenn ja bzw. nein, warum? • Welche fair gehandelten Produkte kaufen die Menschen? • Wo kaufen die Menschen diese Produkte? 25 • Wer würde eine Aktion der Schüler zum Kauf fair gehandelter Produkte, z. B. Bälle, unterstüt zen? Wenn ja, warum; wenn nein, warum nicht? • Trinken die Lehrer in der Schule fair gehandel ten Kaffee oder Tee? Wenn nein, warum? Wenn 30 nein, sind sie bereit, das zu ändern? • Kaufen die Lehrer andere fair gehandelte Pro dukte? Wenn ja, warum; wenn nein, warum nicht? Dann teilte sich die Gruppe auf und erstellte für 35 die Schwerpunkte (1) und (3) je einen passenden Fragebogen. 1 Ein Blick in das Gästebuch vom Aktionstag Eine Untergruppe notierte Stichworte für das In Anregungen für ein eigenes Projekt terview (siehe Schwerpunkt (2)) mit den Lehrern. Diese Projektskizze kann euch helfen, ähnliche Zu (4) Für die Gestaltung des Flyers entwickelten Problemfelder zu bearbeiten. Nutzt dazu auch die 20 40 einige Schüler Entwürfe. Über den besten Entwurf Methodenseiten zur Projektarbeit und zur Grup stimmten sie alle ab. penarbeit. Fairer Handel: Fußball & vieles mehr – eine Projektskizze 321 9783064500020 Inhalt_S321 321 12.01.2009 17:10:42 Uhr
Methode Befragung (Interview) Darum geht es Durch eine Befragung könnt ihr die Meinungen, Beurteilungen eines Sachverhalts feststellen und Wünsche und Kenntnisse von Menschen bes- ordnen und euch selbst mit neuen Sichtweisen ser einschätzen lernen. Ihr könnt die Vielfalt von auseinandersetzen. 2 So läuft es ab Vorbereitung Klärt folgende Fragen: • Welche technischen Hilfen benötigen wir, • Was fragen wir? • z. B. Camcorder? • Wen und wie viele fragen wir? • Wie werten wir die Befragung aus? • Wo führen wir die Befragung durch? • Wie und wo dokumentieren wir die Ergeb- • Wie führen wir die Befragung durch, z. B. als nisse? Einzel- oder Partnerarbeit? Durchführung Begrüßt euren Interviewpartner. Erklärt, wer ihr seid, warum ihr die Befragung durchführt und was ihr mit dem Ergebnis macht. Überlegt evtl. vorher die ersten Sätze. Sie sollen ein gutes Gesprächsklima schaffen und die Be- reitschaft des Interviewpartners zum Gespräch wecken. Teilt mit, wie lange das Gespräch dauern wird. Wenn ihr ein längeres Gespräch plant, sucht ei- nen ruhigen Platz aus. Ermutigt euren Gesprächspartner durch Freund- lichkeit und Interesse. Die Bereitschaft zu einem offenen Gespräch hängt auch von euren Gefühlen und einer anerkennenden Haltung ab. Haltet euch mit eurer Meinung zurück und vermei- det Bewertungen wie: „finde ich gut“, „schlecht“, „langweilig“ oder „unüblich“. Bedankt euch am Ende des Gesprächs für die Mit- arbeit. Auswertung Beantwortet folgende Fragen: • Welche Gegensätze bzw. ähnlichen Mei- • Wie viele Personen haben eine Befragung ab- nungen gab es bei den Interviewpartnern? gelehnt? • Gab es unterschiedliche Sichtweisen bei Män- • Was ist mir schwer gefallen? nern und Frauen? • Was war unerwartet? • Welche neuen Erkenntnisse habt ihr gewon- • Was war besonders überraschend? nen? 322 Die Aufgaben des Staates im Wirtschaftsprozess 9783064500020 Inhalt_S322 322 12.01.2009 17:10:44 Uhr
Methode Befragung (Fragebogen) Darum geht es Für eine schriftliche Befragung wird oft ein Frage zu den gleichen Problemen ihre Meinung sagen. bogen entwickelt, den die Menschen ohne Nen Die Auswertung ist leichter und schneller als bei nung ihres Namens (anonym) beantworten.Durch einem Interview. diese Befragungstechnik können viele Menschen 2 So läuft es ab Vorbereitung Beispiel für geschlossene Fragen Entwicklung des Fragebogens überwiegend nie weiß ich nicht Die entscheidende Arbeit liegt in der Entwicklung Ich kaufe ? ? ? des Fragebogens. Es ist wichtig, möglichst genau Produkte aus zu klären, was gefragt werden soll. Die Fragen Fairem Handel müssen verständlich sein. Ich arbeite ? ? ? Offene oder geschlossene Fragen gerne im Bei geschlossenen Fragen werden vorgegebene Projekt Meinungen angekreuzt. Bei offenen Fragen müs sen die Befragten die Antwort selbst formulieren. Beispiel für offene Fragen Geschlossene Fragen können leichter und schnel Warum sind so viele Menschen vom Fußball be ler ausgewertet werden. Bei offenen Fragen kön geistert? nen leichter die Gründe für eine bestimmte Mei Warum kaufen immer mehr Verbraucher Bio nung festgestellt werden. Oft werden beide Arten Produkte? von Fragen verwendet. Auswahl der Befragten Organisatorische Entscheidungen Wichtig ist es, zu klären, welche und wie viele • Wie und wo werden die Fragebögen verteilt? Menschen befragt werden sollen. • Wie wird sichergestellt, dass die Namen der Schüler nicht bekannt werden? Beispiel Wenn ihr nicht alle Schüler eurer Schule • Sollen die Fragebögen sofort ausgefüllt wer befragen wollt, so müsst ihr euch über die Aus den oder später? wahl Gedanken machen. Sie soll möglichst gut • Wie kann man sicherstellen, dass alle oder die Gesamtheit aller Schüler widerspiegeln, z. B. möglichst viele Fragebögen ausgefüllt und ab das Alter, die verschiedenen Klassenstufen, Mäd gegeben werden? chen und Jungen, Schüler aus verschiedenen • Wie wird der Fragebogen ausgewertet? Stadtteilen. • Wie und wo werden die Ergebnisse dokumen tiert? Auswertung • Wie war die Zusammenarbeit? • Welche Ergebnisse waren unerwartet? • Wie haben sich die Menschen auf die Bitte • Was war besonders interessant? nach Ausfüllen des Fragebogens verhalten? • Welche neuen Erkenntnisse hat die Befragung • Wie viele Menschen haben den Fragebogen erbracht? nicht ausgefüllt und abgegeben? Fairer Handel: Fußball & vieles mehr – eine Projektskizze 323 9783064500020 Inhalt_S323 323 12.01.2009 17:10:45 Uhr
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