Die Situaon jugendlicher Flüchtlinge in Deutschland - Lebensumstände, polische Rahmenbedingungen und ihre mu=ersprachlichen Kompetenzen als ...

Die Seite wird erstellt Nina Sauter
 
WEITER LESEN
Die Situaon jugendlicher Flüchtlinge in Deutschland - Lebensumstände, polische Rahmenbedingungen und ihre mu=ersprachlichen Kompetenzen als ...
Die	
  Situa)on	
  jugendlicher	
  
                   Flüchtlinge	
  in	
  Deutschland	
  
                        Lebensumstände,	
  poli)sche	
  
                       Rahmenbedingungen	
  und	
  ihre	
  
                     mu=ersprachlichen	
  Kompetenzen	
  als	
  
                         unterschätzte	
  Ressource

Donnerstag, 21. November 2013
Die Situaon jugendlicher Flüchtlinge in Deutschland - Lebensumstände, polische Rahmenbedingungen und ihre mu=ersprachlichen Kompetenzen als ...
Inhaltsverzeichnis
     1.    Impressionen

     2.    Fakten	
  und	
  Zahlen

     3.    Die	
  Lebenssitua)on	
  junger	
  Flüchtlinge	
  in	
  Deutschland

     4.    Poli)sche	
  Rahmenbedingungen

     5.    Exzerpt:	
  Neu	
  zugewanderte	
  Kinder	
  und	
  Jugendliche	
  im	
  deutschen	
  
           Bildungssystem

     6.    Mu=ersprachliche	
  Kompetenzen	
  als	
  unterschätzte	
  Ressource

     7.    Die	
  Thema)k	
  „Flüchtlingskinder“	
  in	
  Film	
  und	
  Musik

Donnerstag, 21. November 2013
Die Situaon jugendlicher Flüchtlinge in Deutschland - Lebensumstände, polische Rahmenbedingungen und ihre mu=ersprachlichen Kompetenzen als ...
1
                                     -­‐
                                Impressionen

Donnerstag, 21. November 2013
Die Situaon jugendlicher Flüchtlinge in Deutschland - Lebensumstände, polische Rahmenbedingungen und ihre mu=ersprachlichen Kompetenzen als ...
Weltweit	
  treffen	
  wir	
  auf	
  verschiedene	
  

Donnerstag, 21. November 2013
Die Situaon jugendlicher Flüchtlinge in Deutschland - Lebensumstände, polische Rahmenbedingungen und ihre mu=ersprachlichen Kompetenzen als ...
Seien	
  es	
  religiöse	
  Konflikte...

Donnerstag, 21. November 2013
Die Situaon jugendlicher Flüchtlinge in Deutschland - Lebensumstände, polische Rahmenbedingungen und ihre mu=ersprachlichen Kompetenzen als ...
Bürgerkriege...

Donnerstag, 21. November 2013
Die Situaon jugendlicher Flüchtlinge in Deutschland - Lebensumstände, polische Rahmenbedingungen und ihre mu=ersprachlichen Kompetenzen als ...
Klimaprobleme...

Donnerstag, 21. November 2013
Die Situaon jugendlicher Flüchtlinge in Deutschland - Lebensumstände, polische Rahmenbedingungen und ihre mu=ersprachlichen Kompetenzen als ...
...oder	
  poli)sche	
  Verfolgung

Donnerstag, 21. November 2013
Die Situaon jugendlicher Flüchtlinge in Deutschland - Lebensumstände, polische Rahmenbedingungen und ihre mu=ersprachlichen Kompetenzen als ...
Daher	
  befinden	
  sich	
  weltweit	
  viele	
  Menschen	
  auf	
  
                             der	
  Flucht

Donnerstag, 21. November 2013
Die Situaon jugendlicher Flüchtlinge in Deutschland - Lebensumstände, polische Rahmenbedingungen und ihre mu=ersprachlichen Kompetenzen als ...
...und	
  gehen	
  dabei	
  ein	
  hohes	
  Risiko	
  ein

Donnerstag, 21. November 2013
...was	
  außerhalb	
  unserer	
  Wahrnehmung	
  
                   bereits	
  viele	
  Opfer	
  forderte

Donnerstag, 21. November 2013
Flucht	
  mit	
  Hab	
  und	
  Gut

Donnerstag, 21. November 2013
Donnerstag, 21. November 2013
Donnerstag, 21. November 2013
Weltweit	
  steigt	
  die	
  Zahl	
  der	
  Flüchtlinge	
  

Donnerstag, 21. November 2013
Die	
  Großen	
  helfen	
  den	
  Kleinen	
  (auch	
  wenn	
  die	
  
                  Großen	
  selbst	
  noch	
  Kinder	
  sind)

Donnerstag, 21. November 2013
Donnerstag, 21. November 2013
Haben	
  sie	
  ihr	
  Ziel	
  erreicht,	
  so	
  landen	
  viele	
  Flüchtlinge	
  
       vorerst	
  in	
  ersten	
  Aufnahmecamps,	
  welche	
  eher	
  einem	
  
                                      Gefängnis	
  ähneln

Donnerstag, 21. November 2013
Bevor	
  sie	
  anschließend	
  wieder	
  

Donnerstag, 21. November 2013
Im	
  Inland	
  ist	
  das	
  Thema	
  Asylrecht	
  heiß	
  
                                        umstri=en

Donnerstag, 21. November 2013
Behörden	
  und	
  Gesetze	
  entscheiden	
  

Donnerstag, 21. November 2013
Die	
  Bevölkerung	
  ist	
  gespalten

Donnerstag, 21. November 2013
Donnerstag, 21. November 2013
Donnerstag, 21. November 2013
Dabei	
  liegen	
  die	
  Vorteile	
  und	
  Poten)ale	
  auf	
  der	
  
                                     Hand

Donnerstag, 21. November 2013
Mul)kulturalität	
  als	
  Charakteris)ka	
  

Donnerstag, 21. November 2013
Die	
  deutsche	
  Wirtschai	
  trotz	
  der	
  Krise:	
  Unternehmen	
  suchen	
  schon	
  jetzt	
  
              händeringend	
  nach	
  Auszubildenden	
  –	
  In	
  20	
  Jahren	
  wird	
  die	
  
                 Stellenbesetzung	
  noch	
  unwesentlich	
  schwieriger	
  sein

Donnerstag, 21. November 2013
Dabei	
  haben	
  wir	
  sie:	
  Viele	
  Jugendliche	
  mit	
  Migra)onshintergrund	
  lernen	
  und	
  
                 arbeiten	
  fleißig	
  	
  und	
  schlagen	
  große	
  und	
  kleine	
  Karrieren	
  ein

Donnerstag, 21. November 2013
Viele	
  prominente	
  Integra)onsbeispiele	
  

Donnerstag, 21. November 2013
2
                                   -­‐
                                Fakten

Donnerstag, 21. November 2013
• Was	
  ist	
  überhaupt	
  ein	
  „Flüchtling“?

  • Migranten:	
  Verlassen	
  Heimat	
  freiwillig	
  um	
  ihre	
  
    Lebensbedingungen	
  zu	
  verbessern.	
  Bei	
  
    Rückkehr	
  genießt	
  er	
  i.d.R.	
  weiterhin	
  
    Regierungsschutz

  • Flüchtlinge	
  enmliehen	
  ihrer	
  Heimat	
  und	
  können	
  
    nicht	
  zurückkehren!	
  (s.	
  Genfer	
  
    Flüchtlingskonven)on)
                                                                        31

Donnerstag, 21. November 2013
• jeder	
  Flüchtlich	
  hat	
  Gründe	
  und	
  Mo7ve	
  -­‐	
  
       niemand	
  kommt	
  „aus	
  Langeweile“
           – oi	
  schwierige	
  poli)sche	
  Situa)on	
  in	
  Heimat	
  
             (Diktaturen,	
  demokra)sche	
  Defizite,	
  Krieg)
           – sehr	
  schlechte	
  ökonomische	
  Situa)on
           – Diskriminierung	
  aus	
  religiösen,	
  sozialen	
  o.a.	
  
             Gründen	
  bis	
  hin	
  zu	
  Drohungen,	
  Hetze	
  und	
  Mord
           – mangelhaie	
  humanitäre	
  Versorgung

  ABER:	
  Wo	
  Menschen	
  kommen,	
  da	
  kommt	
  auch	
  Poten7al.	
  Die	
  
  deutsche	
  SchullandschaL	
  muss	
  es	
  lernen,	
  dieses	
  Poten7al	
  zur	
  
  EnMaltung	
  zu	
  bringen	
  und	
  zu	
  nutzen.	
  

Donnerstag, 21. November 2013
33

Donnerstag, 21. November 2013
34

Donnerstag, 21. November 2013
3
                                      -­‐
                     Die	
  Lebenssitua)on	
  junger	
  
                     Flüchtlinge	
  in	
  Deutschland

Donnerstag, 21. November 2013
Wir	
  haben	
  gesehen:	
  Viele	
  Flüchtlinge	
  sind	
  gezwungen	
  ihr	
  Heimatland	
  fluchtar)g	
  zu	
  verlassen.	
  Häufig	
  können	
  sie	
  
      nicht	
  einmal	
  ihre	
  wich)gsten	
  Habseligkeiten	
  mitnehmen.	
  Der	
  gesunde	
  Menschenverstand	
  würde	
  einem	
  zur	
  
                                               sofor)gen	
  Unterstützung	
  dieser	
  Menschen	
  raten.

                                                    Doch	
  heißen	
  wir	
  sie	
  wirklich	
  willkommen?

Donnerstag, 21. November 2013
Einleitung
     In	
   Deutschland	
   leben	
   „131.593	
   junge	
   Menschen	
   unter	
   18	
  
     Jahren,	
   die	
   einen	
   Asylantrag	
   gestellt	
   haben	
   oder	
   in	
   einen	
  
     Asylantrag	
   mit	
   einbezogen	
   sind,	
   davon	
   sind	
   107.735	
   unter	
   16	
  
     Jahren.	
   Von	
   allen	
   diesen	
   jungen	
   Flüchtlingen	
   sind	
   lediglich	
  
     11.900	
  als	
  asyberech)gt	
  anerkannt,	
  weiteren	
   11.812	
  wurde	
  die	
  
     F l ü c h t l i n g s e i g e n s c h a i	
   n a c h	
   § 3	
   A b s .	
   4	
   d e s	
  
     Asylverfahrensgesetzes	
   zuerkannt.	
   Bei	
   insgesamt	
   10.787	
  
     jungen	
   Menschen	
   ist	
   das	
   Asylverfahren	
   noch	
   nicht	
  
     abgeschlossen.“	
  (Weiss,	
  59)

     „Das	
   heißt,	
  dass	
   fast	
  100.000	
  junge	
  Menschen	
  unter	
  18	
  Jahren	
  
     hier	
   mit	
   einem	
   ungesicherten	
   Aufenthalts)tel	
   leben“	
   (Weiss,	
  
     59)

Donnerstag, 21. November 2013
Einleitung
     In	
   Deutschland	
   leben	
   „131.593	
   junge	
   Menschen	
   unter	
   18	
  
     Jahren,	
   die	
   einen	
   Asylantrag	
   gestellt	
   haben	
   oder	
   in	
   einen	
  
     Asylantrag	
   mit	
   einbezogen	
   sind,	
   davon	
   sind	
   107.735	
   unter	
   16	
  
     Jahren.	
   Von	
   allen	
   diesen	
   jungen	
   Flüchtlingen	
   sind	
   lediglich	
  
     11.900	
  als	
  asyberech)gt	
  anerkannt,	
  weiteren	
   11.812	
  wurde	
  die	
  
     F l ü c h t l i n g s e i g e n s c h a i	
   n a c h	
   § 3	
   A b s .	
   4	
   d e s	
  
     Asylverfahrensgesetzes	
   zuerkannt.	
   Bei	
   insgesamt	
   10.787	
  
     jungen	
   Menschen	
   ist	
   das	
   Asylverfahren	
   noch	
   nicht	
  
     abgeschlossen.“	
  (Weiss,	
  59)

     „Das	
   heißt,	
  dass	
   fast	
  100.000	
  junge	
  Menschen	
  unter	
  18	
  Jahren	
  
     hier	
   mit	
   einem	
   ungesicherten	
   Aufenthalts)tel	
   leben“	
   (Weiss,	
  
     59)
                                 Welche	
  Konsequenzen	
  hat	
  das?

Donnerstag, 21. November 2013
Im	
  folgenden	
  wollen	
  wir	
   darstellen,	
  welchen	
  Herausforderungen	
  
     sich	
   junge	
   Flüchtlinge	
   in	
   Deutschland	
   stellen	
   müssen.	
   Dabei	
  
     werden	
   wir	
   kleinschrirg	
   vorgehen	
   und	
   anhand	
   fünf	
  
     a u s g e w ä h l t e r	
   P r o b l e m b e r e i c h e	
   v o r s t e l l e n ,	
   w e l c h e	
  
     Schwierigkeiten	
   Jugendlichen	
   in	
   elementaren	
   gesellschailichen	
  
     Bereichen	
  zu	
  bewäl)gen	
  haben.

Donnerstag, 21. November 2013
Fünf	
  Problembereiche
                                                                     Visualisierung	
  der	
  
                                                                        Kategorien

                                            Medizinisc                      Die	
  
      Familie	
  und	
     Zugang	
  zu	
              Zugang	
  zu	
  
       finanzielle	
                             he	
                    „Almallrege
       Situa)on            Wohnraum                     Bildung
                                            Versorgung                     lung“

Donnerstag, 21. November 2013
Familie	
  und	
  finanzielle	
  Situa)on
     Bezugnehmend	
   auf	
   junge	
   Flüchtlinge,	
   die	
   mit	
   ihrer	
   Familie	
   nach	
   Deutschland	
   kommen,	
   ist	
   zu	
  
     unterstreichen,	
   dass	
  diese	
  wiederrum	
   nicht	
   dem	
   Kinder	
   und	
   –	
   Jugendhilfegesetz	
   unterstellt	
   sind	
  
     (anders	
   als	
   Jugendliche,	
   die	
   auf	
   sich	
   alleine	
   gestellt	
   sind).	
   Familien	
   haben	
   daher	
   nur	
   einen	
  
     beschränkten	
   Zugang	
  zu	
   einer	
   Grundversorgung.	
   Diese	
  Einschränkungen	
  spiegeln	
  sich	
   im	
   Zugang	
  
     zu	
  medizinischer	
  Versorgung,	
  dem	
  Zugang	
  zu	
  Wohnraum,	
  dem	
  Zugang	
  zur	
  Bildung	
  und	
  dem	
  Recht	
  
     auf	
  Freizügigkeit	
  wider	
  (wie	
  wir	
  auf	
  den	
  folgenden	
  Folien	
  darstellen	
  werden).	
  

     Besonders	
   prekär	
   ist	
  der	
   Satz	
  der	
   Grundsicherung	
  für	
   diese	
  Familien	
  zu	
   bewerten.	
   Asylbewerber	
  
     sind	
   nämlich	
  wesentlich	
  schlechter	
  gestellt	
  als	
  deutsche	
  Grundsicherungsempfänger	
   und	
  erhalten	
  
     lediglich	
   zwischen	
   158€	
   und	
   184€;	
   deutsche	
   Empfänger	
   erhalten	
   in	
   etwa	
   doppelt	
   so	
   viel.	
   Dass	
  
     dieser	
   Satz	
   aktuelle	
   Bedürfnisse	
   nicht	
   mehr	
   erfüllen	
   kann	
   zeigt	
   sich	
   schon	
   allein	
   darin,	
   dass	
  der	
  
     Satz	
   seit	
   1993	
   nicht	
   mehr	
   verändert	
   wurde.	
   Die	
   Folgen	
   für	
   die	
   Jugendlichen	
   sind	
   dras)sch:	
  
     Wünsche	
   nach	
   Unternehmungen,	
   Freizeitak)vitäten	
   oder	
   Hobbies,	
   Anschaffungen	
   (wie	
   z.B.	
  
     Kleidung)	
  und	
  jugendtypische	
  Bedürfnisse	
  können	
   nahezu	
   nicht	
  erfüllt	
  werden.	
  Häufig	
  erhalten	
  die	
  
     Familien	
  oder	
   alleinstehenden	
   jugendlichen	
  Flüchtlinge	
  über	
  18	
  Jahren	
  diese	
  Grundsicherung	
  auch	
  
     nur	
  in	
  Form	
  von	
  Gutscheinen	
  oder	
  Sachleistungen.

Donnerstag, 21. November 2013
Familie	
  und	
  finanzielle	
  Situa)on
     Zur	
   Grundsicherung:	
   Diese	
   Form	
   der	
   Diskriminierung	
   von	
   Familien,	
   die	
   die	
   jungen	
  
     Familienmitglieder	
   massiv	
   benachteiligt,	
   erscheint	
   paradox	
   und	
   veraltet.	
   Die	
   Anwesenheit	
   der	
  
     Familie	
   ist	
   es	
  schließlich,	
   die	
   sicherstellt,	
   dass	
   die	
   jungen	
   Menschen	
   in	
   einer	
   solch	
   schwierigen	
  
     Situa)on	
  nicht	
  völlig	
  auf	
  sich	
  alleine	
  gestellt	
  sind.

     Bei	
   Erfüllung	
   bes)mmter	
   Voraussetzungen	
   haben	
   Personen,	
   die	
   seit	
   mehr	
   als	
   vier	
   Jahren	
   in	
  
     Deutschland	
  leben	
  einen	
  Anspruch	
  auf	
  den	
  vollen	
  Grundsicherungssatz.

     Zu	
   Sachleistungen	
   und	
   Gutscheinen:	
   Diese	
   Form	
   der	
   Vergütung	
   war	
   ursprünglich	
   als	
  
     Abschreckungsmaßnahme	
  gedacht.	
  Dies	
  war	
  zu	
   Zeiten	
   in	
   denen	
  die	
  Zahl	
  der	
  Asylbewerber	
  schnell	
  
     ans)eg.	
   „Heute	
   erreichen	
   immer	
   weniger	
   Flüchtlinge	
   die	
   deutschen	
   Grenzen,	
   die	
   Regelung	
   der	
  
     Sachleistungen	
  ist	
  aber	
  nach	
  wie	
  vor	
  geblieben.“	
  (Weiss,	
  62)

Donnerstag, 21. November 2013
Wohnsitua)on

Donnerstag, 21. November 2013
Wohnsitua)on
     Die	
  Wohnsitua)on	
   ist	
   vor	
   allem	
   für	
   Familien,	
   aber	
   auch	
   für	
   unbegleitete	
   Jugendliche	
   besonders	
  
     belastend.	
   Die	
   Mehrheit	
   dieser	
   Menschen	
   wird	
   in	
   Gemeinschaisunterkünien	
   mit	
   überwiegend	
  
     niedrigen	
   Mindeststandards	
   untergebracht.	
   Familien	
   werden	
   dabei	
   oi	
   in	
   Ein-­‐	
   bis	
   Zwei-­‐Zimmer-­‐
     Wohnungen	
  untergebracht,	
  sodass	
  Familienmitglieder	
   unabhängig	
  vom	
  Geschlecht	
  in	
  einem	
  Raum	
  
     näch)gen	
  müssen.	
  Bad	
  und	
  Küche	
   müssen	
   Familien	
   sich	
   teilen	
   und	
   insgesamt	
  finden	
  sich	
  in	
  diesen	
  
     Unterbringungen	
  Menschen	
  mit	
  sehr	
  heterogenen	
  (kulturellen	
  und	
  religiösen)	
  Backgrounds.

     Viele	
   Gemeinschaisunterbringen	
   sind	
   außerdem	
   weit	
   von	
   anderen	
   Ortschaien	
   gelegen	
   und	
  
     weitestgehend	
  isoliert.	
  Dies	
  erschwert	
  neben	
  dem	
  Grundsicherungssatz	
  den	
  Zugang	
  zu	
  Sport-­‐	
  und	
  
     Bildungseinrichtungen	
   abermals.	
   Einschränkend	
   wirkt	
   darüber	
   hinaus	
   die	
   sogenannte	
  
     Residenzpflicht;	
  Flüchtlinge	
  dürfen	
   den	
  Landkreis	
  oder	
   die	
   Gemeinde	
  in	
   der	
  die	
  Unterbringungen	
  
     liegt	
   nur	
   mit	
   Genehmigung	
   verlassen.	
   Die	
   Bedingungen	
   der	
   Unterbringung	
   und	
   die	
   soziale	
  
     Isolierung	
   schränken	
   das	
   Leben	
   des	
   Jugendlichen	
   folglich	
   stark	
   ein	
   und	
   können	
   mitunter	
  
     psychische	
  Störungen	
  verursachen.	
  

     Zusammenfassend	
   kann	
   die	
   Wohnsitua)on	
   und	
   soziale	
  Isolierung	
  zu	
  psychischen	
   Störungen	
   und	
  
     Trauma)sierungen	
   führen	
   und	
   wirkt	
   einer	
   erfolgreichen,	
   wohl	
   durchdachten	
   Integra)on	
  
     entgegen.

                                                                                                                               (Vgl.	
  Weiss	
  S.63)
Donnerstag, 21. November 2013
Medizinische	
  Versorgung
     Verwiesen	
   sei	
   hier	
   auf	
   den	
   Ar)kel	
   24	
   der	
   UN-­‐Kinderrechtskonven)on,	
   der	
   besagt,	
   dass	
  
     Kinder	
   ein	
   Recht	
   auf	
   ein	
   Höchstmaß	
   an	
   Gesundheit	
   haben.	
   Eben	
   dieser	
   Anspruch	
   wird	
   in	
  
     Deutschland	
   aber	
   nicht	
   erfüllt.	
   Jungen	
   Flüchtlingen	
   ohne	
   Bleiberecht	
   wird	
   medizinische	
  
     Versorgung	
  nur	
   in	
  Nomällen	
   gewährt.	
  Somit	
  sind	
   Maßnahmen	
  der	
  Gesundheitsvorsorge	
  und	
  
     die	
   Behandlungen	
   von	
   Dauererkrankungen	
   nicht	
   inbegriffen.	
   Besonders	
   Flüchtlinge,	
   die	
  
     häufig	
   unter	
   Trauma)sierungen	
   und	
   psychischen	
   Krankheiten	
   aufgrund	
   ihrer	
  
     Fluchterfahrungen	
  oder	
  Erfahrungen	
  in	
  ihrem	
  Heimatland	
  leiden,	
  hä=en	
  aber	
   großen	
  Bedarf	
  
     nach	
   einer	
   gründlichen	
   und	
   wohl	
   durchdachten	
   medizinischen	
   und	
   psychologischen	
  
     Versorgung.	
  

     Das	
   Hessische	
   Sozialministerium	
   stellte	
   2008	
   fest,	
   dass	
   „vermehrt	
   hochproblema)sches,	
  
     auch	
   schwerstkrankes	
   Klintel“	
   (Hessisches	
   Sozialministerium	
   2008)	
   Deutschland	
   als	
  
     Fluchtziel	
   hat.	
   Diese	
   Erkenntnis	
   steht	
   im	
   Gegensatz	
   zu	
   den	
   ergriffen	
   Maßnahmen.	
   Nur	
  
     wenige	
   Bundesländer	
   verfügen	
   über	
   psychologische	
   Behandlungszentren,	
   welche	
   jedoch	
  
     überfüllt	
  sind.	
  Häufig	
  werden	
  trauma)sche	
  Störungen	
  aber	
  auch	
  gar	
  nicht	
  erst	
  erkannt.

     Hinzu	
   kommt	
  „Rese=lementstress“.	
   Junge	
   Flüchtlinge	
   haben	
   auch	
   im	
  scheinbar	
   sichereren	
  
     Gastland	
   Ängste	
   und	
   Bedrohungsgefühle.	
   Hierzu	
   zählen	
   beispielsweise	
   die	
   ungewohnte	
  
     kulturelle	
   Umgebung,	
   die	
   unsichere	
   Zukunisaussicht,	
   behördlicher	
   Druck	
   und	
  
                                                                                                             (Vgl.	
  Weiss	
  S.64f)

Donnerstag, 21. November 2013
Die	
  Almallregelung
     „Mit	
   dem	
   Richtlinienumsetzungsgesetz	
  2007,	
  das	
  EU-­‐Vorgaben	
  in	
  
     Landesrecht	
   umsetzte,	
   wurde	
   eine	
   sogenannte	
   „Almallregelung“	
  
     eingeführt“	
   (Weiss,	
   65)	
   Dieses	
   besagt,	
   dass	
   Personen,	
   die	
   schon	
  
     mehrere	
   Jahre	
   in	
   Deutschland	
   leben	
   und	
   geduldet	
   sind	
   (bei	
  
     Einzelpersonen	
  acht	
  Jahre,	
  bei	
  Familien	
  sechs	
   Jahre),	
  können	
  bei	
  
     Erfüllung	
   bes)mmter	
   Voraussetzungen	
   (keine	
   Straiaten,	
  
     Sprachkenntnisse,	
   Selbstversorgung)	
   ein	
   permamentes	
  
     Bleiberecht	
  erhalten.

     Davon	
  profi)eren	
  alle	
  und	
  vor	
  allem	
  die	
  jugendlichen	
  Flüchtlinge!

Donnerstag, 21. November 2013
Die	
  Almallregelung
     Insgesamt	
  ist	
  die	
  Regelung	
  begrüßenswert.	
  Hierbei	
  gibt	
   es	
  jedoch	
  zwei	
  Einschränkungen,	
  die	
  
     stark	
  zu	
  kri)sieren	
  sind.	
  Namentlich	
  Paragraf	
  104a	
  und	
  104b	
  im	
  Aufenthaltsgesetz.

     Paragraf	
   104a	
   besagt,	
   dass	
   das	
   Bleiberecht	
   einer	
   Familie	
   bereits	
   dann	
   verfällt,	
   wenn	
   ein	
  
     Familienmitglied	
   eine	
   Voraussetzung	
   nicht	
   erfüllt.	
   Hier	
   wird	
   den	
   jugendlichen	
   eine	
  
     Mündigkeit	
   zugesprochen,	
   die	
   diese	
   nicht	
   erfüllen.	
   Es	
   exis)ert	
   eine	
   „unzumutbare	
  
     Verantwortung	
   von	
   Jugendlichen	
   für	
   die	
   gesamte	
   Familie“	
   (Weiss,	
   65).	
   Auch	
   diskriminiert	
  
     diese	
  Regelung	
  Jugendliche,	
  die	
  selber	
   alle	
   Voraussetzungen	
  erfülllen	
  können,	
  aufgrund	
  des	
  
     Verhaltens	
  ihrer	
  Geschwister	
  womöglich	
  kein	
  Bleiberecht	
  erhalten.

     Paragraf	
   104b	
   legt	
  fest,	
  dass	
  Jugendliche	
  ein	
   Bleiberecht	
  erhalten,	
   wenn	
  sich	
  	
   ihre	
  Eltern,	
  die	
  
     nicht	
   die	
   Bedingungen	
   erfüllen,	
   sich	
   entscheiden	
   das	
   Land	
   freiwillig	
   zu	
   verlassen.	
   Kinder	
  
     werden	
   hier	
   vor	
   die	
   Wahl	
   gestellt,	
   ob	
   sie	
   ihre	
   Eltern	
   verlassen	
   wollen	
   oder	
   ihren	
   Eltern	
  
     zurück	
  ins	
   Herkunisland	
   begleiten.	
   Eine	
   solch	
  fundamentale	
   Entscheidung	
   ist	
   Kindern,	
   die	
  
     sich	
   selbst	
   noch	
   in	
   der	
   Entwicklung	
   befinden	
   nicht	
   zuzumuten.	
   Weiss	
   weist	
   darauf	
   hin	
  
     „welche	
  Haltung	
  gegenüber	
  einem	
  Staat,	
   der	
   diese	
  Entscheidung	
  von	
  Kindern	
  verlangt,	
   [...]	
  
     man	
  von	
  einem	
  davon	
  betroffenen	
  Jugendlichen	
  erwarten“	
  kann	
  (Weiss,	
  66).

Donnerstag, 21. November 2013
Zugang	
  zu	
  Bildung
     Abschließend	
   möchte	
   ich	
   den	
   Aspekt	
   des	
   Bildungszugangs	
   disku)eren.	
   Auch	
   hier	
   wird	
  
     Deutschland	
   dem	
   Anspruch	
   der	
   Kinderrechtskonven)on	
   (Recht	
   auf	
   Bildung	
   und	
  
     Chancengleichheit)	
   nicht	
   gerecht.	
   Posi)v	
   ist	
   lediglich	
   zu	
   erwähnen,	
   dass	
   mi=lerweile	
   alle	
  
     Bundesländer	
  ein	
  Recht	
  auf	
   Beschulung	
   für	
  alle	
  Kinder	
  und	
  Jugendlichen	
  eingeführt	
  haben.	
   Es	
  
     gibt	
   nur	
   wenige	
   Förderangebote	
   (auch	
   der	
   sprachlichen	
   Bildung	
   in	
   Bezug	
   auf	
   das	
  
     Herkunisland),	
  der	
  Besuch	
  einer	
  Regelschule	
  ist	
  nicht	
  selbstverständlich	
  und	
  oi	
  müssen	
  weite	
  
     Enmernungen	
   für	
   den	
   Schulbesuch	
   zurückgelegt	
   werden.	
   Die	
   Residenzpflicht,	
   die	
  
     e i n g e s c h r ä n k t e n	
   fi n a n z i e l l e n	
   u n d	
   m a t e r i e l l e n	
   M i = e l	
   u n d	
   d a s	
   L e b e n	
   i n	
  
     Gemeinschaisunterkünien	
   erschweren	
   das	
   Aufarbeiten	
   von	
   schulischen	
   und	
   sprachlichen	
  
     Lücken	
   ohnehin.	
   Die	
   Mehrheit	
   der	
   jugendlichen	
   Flüchtlinge	
   erwirbt	
   daher	
   keinen	
  
     qualifizierenden	
   Abschluss.	
   Auch	
   nach	
   der	
   Schule	
   ist	
   es	
   für	
   junge	
   Flüchtlinge	
   aufgrund	
   der	
  
     ungewissen	
  Zukunisperspek)ve	
  schwierig	
  einen	
  Eins)eg	
  in	
  den	
  Arbeitsmarkt	
  zu	
  finden.

     Auch	
   der	
   Zugang	
   zur	
   Berufswelt	
   ist	
   stark	
   beschränkt.	
   Erst	
   nach	
   mindestens	
   vierjährigem	
  
     Aufenthalt	
  erhalten	
  jugendliche	
   Flüchtlinge	
   die	
  Möglichkeit	
  eine	
   Arbeit	
  anzutreten	
  oder	
  eine	
  
     Ausbildung	
  zu	
  beginnen.	
  Darüber	
  hinaus	
  erschwert	
  die	
  unsichere	
  Zukunisperspek)ve	
  ohnehin	
  
     die	
   Chance	
   eine	
   Arbeitsstelle	
   zu	
   erhalten.	
   Hier	
   Bedarf	
   es	
   Anreize,	
   die	
   das	
   Engagement	
   von	
  
     Arbeitgebern,	
  die	
  bereits	
  sind	
  das	
  Risiko	
  einzugehen,	
  belohnen.

     Nicht	
   zu	
   übersehen	
   ist	
   bei	
   dieser	
   Diskussion	
   auch	
   der	
   Aspekt	
   der	
   Sprache.	
   Sprachliche	
  
     Barrieren	
  wirken	
  ebenfalls	
  erschwerend.	
  Welches	
  Poten)al	
   junge	
   Flüchtlinge	
  aber	
  gerade	
   hier	
  
     mitbringen,	
  wird	
  Gegenstand	
  eines	
  späteren	
  Kapitels	
  dieser	
  Präsenta)on	
  sein.
                                                                                                                                   (Vgl.	
  Weiss,	
  67f)
Donnerstag, 21. November 2013
4
                                         -­‐
                               Die	
  poli)schen	
  
                            Rahmenbedingungen

Donnerstag, 21. November 2013
„Die	
  Vertragsstaaten	
  treffen	
  alle	
  geeigneten	
  Maßnahmen,	
  um	
  
                sicherzustellen,	
  dass	
  das	
  Kind	
  vor	
  allen	
  Formen	
  der	
  
          Diskriminierung	
  oder	
  Bestrafung	
  wegen	
  des	
  Status,	
  der	
  
     TäIgkeiten,	
  der	
  Meinungsäußerungen	
  oder	
  der	
  Weltanschauung	
  
     seiner	
  Eltern,	
  seines	
  Vormundes	
  oder	
  seiner	
  Familienangehörigen	
  
                geschützt	
  wird“	
  (Art.2	
  UN-­‐KinderrechtkonvenIon)

Donnerstag, 21. November 2013
Deutsches	
  Zuwanderungsgesetz
     • UN	
  Kinderrechtskonven)on	
  als	
  wich)ge	
  rechtliche	
  Säule
     • 1990	
  von	
  der	
  BRD	
  unterzeichnet
     • Definiert	
  Schutz-­‐,	
  Förder-­‐	
  und	
  Beteiligungsrechte	
  von	
  Kindern	
  
       und	
  Jugendlichen
     • 54	
  Ar)kel,	
  die	
  poli)sches,	
  wirtschailiches,	
  soziales	
  und	
  
       kulturelles	
  Recht	
  definieren

                    „Das	
  wohl	
  der	
  Kinder	
  steht	
  an	
  oberster	
  Stelle“

Donnerstag, 21. November 2013
Deutsches	
  Zuwanderungsgesetz
     • Schaffung	
  eines	
  hohen	
  Kommisars	
  für	
  Flüchtlingsangelegenheiten:	
  
       UNHCR	
  –	
  United	
  Na)ons	
  High	
  Commisioner	
  for	
  Refugees
     • Bereits	
  1992	
  folgte	
  eine	
  Vorbehaltserklärung	
  des	
  zwei	
  Jahre	
  zuvor	
  
       unterzeichneten	
  Vertragswerkes	
  von	
  Seiten	
  der	
  BRD	
  
     • Frage	
  des	
  Kindeswohls	
  wurde	
  einer	
  Frage	
  der	
  individuellen	
  
       Staatsangehörigkeit
     • Schutzbedüriigkeit	
  wurde	
  zweitrangig
     • Vorwurf	
  des	
  „Asylmissbrauchs“

     à Asylkompromiss:	
  Dri=staatenregelung
                Besagt,	
  dass	
  Personen,	
  die	
  in	
  ihrem	
  Ursprungsland	
  poli)sch	
  verfolgt	
  werden	
  und	
  
                über	
  einen	
  sicheren	
  Dri=staat	
  in	
  ein	
  neues	
  Land	
  einreisen,	
  nicht	
  das	
  Recht	
  auf	
  Asyl	
  
                besitzen

Donnerstag, 21. November 2013
Deutsches	
  Zuwanderungsgesetz
     • 1993	
  Einführung	
  des	
  „Asylbewerberleistungsgesetzes“
                • Regelt	
  Höhe	
  und	
  Form	
  von	
  Leistungen	
  die	
  Asylbewerbern	
  und	
  Personen	
  
                  mit	
  Duldungsrecht	
  zustehen
                • Hilfsbedüriigkeit	
  muss	
  festgestellt	
  werden
                • Starke	
  Diskriminierung
                • Keine	
  Schulpflicht!
                • Grundschulkindern	
  stehen	
  auf	
  Grundlage	
  dieses	
  Gesetzes	
  ca.	
  76€	
  pro	
  
                  Monat	
  für	
  ihre	
  Ernährung	
  zu

     • Seit	
  2005	
  sind	
  Jugendämter	
  verpflichtet	
  minderjährige,	
  
       unbegleitete	
  Flüchtlinge	
  aufzunehmen

     • Häufig	
  fehlen	
  den	
  Asylbewerbern	
  staatliche	
  Dokumente

Donnerstag, 21. November 2013
Rechtsgrundlage	
  -­‐	
  Ins)tu)on	
  Schule

     • Flüchtlinge	
  bis	
  heute	
  in	
  vielen	
  Bundesländern	
  ohne	
  Recht	
  auf	
  
       „Schulpflicht“
     • Leidglich	
  „Schulbesuchsrecht“
     • Recht	
  auf	
  Bildung	
  wird	
  vorenthalten
     • Meldepflicht	
  der	
  Schulen
                • Dienstrechtliche	
  Konsequenzen	
  für	
  Schulleiter	
  durch	
  
                  Kultusministerien	
  bei	
  Unterlassung
     • Ständige	
  Angst	
  vor	
  Abschiebung

Donnerstag, 21. November 2013
Ins)tu)on	
  Schule	
  -­‐	
  Schulalltag

     • Schulischer	
  Kontakt	
  oi	
  erst	
  nach	
  Monaten
     • Die	
  meisten	
  Flüchtlingskinder	
  und	
  –jugendlichen	
  wollen	
  eine	
  
       gute	
  schulische	
  Ausbildung	
  anstreben
     • Diesem	
  Anspruch	
  können	
  die	
  Schulen	
  häufig	
  nicht	
  gerecht	
  
       werden
     • Keine/geringe	
  Fördermöglichkeiten	
  und	
  –mi=el
        à Mo)va)on	
  wird	
  zu	
  Frustra)on
     • Eltern	
  häufig	
  nicht	
  ausreichend	
  informiert

Donnerstag, 21. November 2013
Bedeutung	
  der	
  Ins)tu)on	
  Schule

     • Bildung	
  als	
  Möglichkeit	
  der	
  freien,	
  individuellen	
  Enmaltung	
  und	
  
       Selbstverwirklichung
     • Tägliche	
  Rou)ne	
  und	
  Stabilität	
  für	
  Kinder	
  und	
  Jugendliche
     • Schule	
  als	
  Pla{orm	
  um	
  sich	
  mit	
  der	
  neuen	
  Kultur	
  
       auseinanderzusetzen	
  und	
  um	
  gleichzei)g	
  Freunde	
  zu	
  finden,	
  die	
  
       einem	
  beim	
  Einleben	
  besonders	
  helfen	
  können
     • Große	
  Herausforderung	
  für	
  das	
  gesamte	
  Schulpersonal
     • Vor	
  allem	
  unbegleitete	
  Flüchtlingskinder	
  benö)gen	
  fachgerechtes	
  
       Betreuungspersonal
     • Enge	
  Zusammenarbeit	
  zwischen	
  Lehrern,	
  Schulleitern,	
  
       Sozialarbeitern	
  und	
  Schulpsychologen
     • Benachteiligte	
  Bildungschancen	
  durch	
  fehlende	
  
       Aufenthaltsgenehmigung

Donnerstag, 21. November 2013
Genfer	
  Flüchtlingskonven)on
     • Abkommen	
  über	
  die	
  Rechtsstellung	
  der	
  Flüchtlinge
     • Bis	
  heute	
  das	
  wich)gste	
  interna)onale	
  Abkommen	
  
       über	
  den	
  Flüchtlingsschutz
     • Definiert	
  wer	
  ein	
  Flüchtling	
  ist,	
  welche	
  Rechte	
  er/sie	
  
       hat	
  und	
  welche	
  Hilfe	
  ihm	
  zusteht
     • Prinzip	
  der	
  Gegensei)gkeit:	
  Besteht	
  auf	
  Pflichten,	
  die	
  
       ein	
  Flüchtling	
  gegenüber	
  einem	
  Zielland	
  erfüllen	
  muss
     • Werden	
  diese	
  Pflichten	
  nicht	
  erfüllt	
  (z.B.	
  Straiat)	
  droht	
  
       Verlust	
  des	
  Aufenthaltsrechtes
     • Berücksich)g	
  nur	
  die	
  poli)sch	
  verfolgte	
  Flüchtlinge

Donnerstag, 21. November 2013
Staatliche	
  Zuständigkeit
     •   Zuständigkeit	
  liegt	
  bei	
  dem	
  jeweiligen	
  Land,	
  das	
  die	
  Einreise	
  ermöglicht	
  hat	
  
         (Dri=staatenregelung)
     •   Kinderflüchtlinge:	
  Der	
  Staat	
  in	
  dem	
  sich	
  ein	
  Angehöriger	
  rechtmäßig	
  au|ält
     •   Belastung	
  der	
  Staaten	
  an	
  den	
  außereuropäischen	
  Grenzen!
     •   Deutschland	
  mit	
  geographisch	
  güns)ger	
  Lage
     •   „Festung	
  Europa“:	
  Staaten	
  agieren	
  in	
  Flüchtlingspoli)k	
  zusammen

     •   Drama)sche	
  Fluchtversuche	
  am	
  Mi=elmeer
     •   Kommerzielle	
  Schlepperorganisa)onen	
  
     •   Häufig	
  direkte	
  Abschiebung	
  in	
  die	
  nordafrikansichen	
  Länder

     •   Rückgang	
  der	
  Flüchtlinge	
  in	
  Deutschland
     •   Kaum	
  eine	
  Möglichkeit	
  legal	
  nach	
  Europa	
  zu	
  gelangen
     •   Flüchtlingspoli)k	
  hat	
  sich	
  von	
  einer	
  na)onalen	
  zu	
  einer	
  europäischen	
  Poli)k	
  
         entwickelt

Donnerstag, 21. November 2013
5
                                 -­‐
                Neu	
  zugewanderte	
  Kinder	
  und	
  
                  Jugendliche	
  im	
  deutschen	
  
                           Schulsystem

Donnerstag, 21. November 2013
Exzerpt
       Im	
  Folgenden	
   sei	
  durch	
  ein	
   Exzerpt	
   für	
   eine	
  abwechslungsreiche	
   Darstellung	
   eines	
  
       Themas	
   gesorgt.	
   Wir	
   befassten	
   uns	
   mit	
   der	
   Frage	
   welche	
   Schwierigkeiten	
  
       (Elternhaus,	
   Schulempfehlung,	
   Homogenitätsprinzip,	
   Traumata...)	
   zugewanderte	
  
       Kinder	
   allgemein	
   zu	
   bewäl)gen	
   haben.	
   Dies	
   umfasst	
   also	
   sowohl	
   jugendliche	
  
       Flüchtlinge	
   als	
   auch	
   Kinder	
   die	
   unter	
   normalen	
   Umständen	
   nach	
   Deutschland	
  
       einwanderten.

                                      Hierzu	
  einfach	
  das	
  Symbol	
  anklicken

                                      (Sollte	
   diese	
   FunkIon	
   auf	
   einem	
   Mac	
   nicht	
  
                                      funkIonieren,	
   so	
   biVen	
   wir	
   das	
   mitgesendete	
  
                                      Word	
  Dokument	
  manuell	
  zu	
  öffnen)

Donnerstag, 21. November 2013
6
                                   -­‐
                          Mu=ersprachliche	
  
                           Kompetenzen	
  als	
  
                       vernachlässigte	
  Ressouce

Donnerstag, 21. November 2013
Situa)on
     • Kinder	
  mit	
  Migra)onshintergrund	
  haben	
  qua	
  
       Herkuni	
  nachweislich	
  schlechtere	
  
       Bildungschancen	
  in	
  Deutschland	
  (s.	
  PISA)
           – „bildungsferne“	
  Elternhäuser
           – keine	
  Möglichkeit	
  zum	
  Bildungsaufs)eg
           – die	
  Hälie	
  dieser	
  Jugendlicher	
  erreicht	
  nur	
  
             elementare	
  Lese-­‐	
  und	
  Schreibkompetenzen	
  
             (logische	
  Auswirkung	
  auf	
  andere	
  Bereiche	
  
             schulischen	
  Lernens!)
                                                                             61

Donnerstag, 21. November 2013
• SuS	
  mit	
  Migra)onshintergrund	
  benö)gen	
  
       Sprachförderung!	
  (unter	
  linguis)scher	
  
       Berücksich)gung	
  der	
  Mu=ersprache	
  des	
  
       Kindes)
     • hohes	
  Kompetenzniveau	
  in	
  der	
  Mu=ersprache	
  
       kann	
  sich	
  güns)g	
  auf	
  Zweitsprachenerwerb	
  
       auswirken,	
  insbs.	
  schriisprachlicher	
  Bereich
     • Steinmüller,	
  1987:	
  dras)sche	
  Lücke	
  zwischen	
  
       Interak)onskompetenz	
  und	
  
       (schritsprachlicher)	
  Textkompetenz
                                                                 62

Donnerstag, 21. November 2013
Unterschiedliche	
  Voraussetzungen
     • viele	
  Migrantenkinder	
  kommen	
  nicht	
  vor	
  dem	
  
       Kindergarten(!)	
  mit	
  Deutsch	
  in	
  Kontakt	
  =>	
  
       ungesteuerte	
  Erwerbskontexte
     • Kompetenzniveau	
  viel	
  zu	
  niedrig	
  für	
  schulische	
  
       Sozialisa)on
     • Lebenswelt	
  von	
  Migrantenkindern	
  offenbart	
  
       einen	
  anderen,	
  nicht	
  den	
  für	
  die	
  Schule	
  
       nö)gen	
  Wortschatz

                                                                      63

Donnerstag, 21. November 2013
• Oi	
  erkennen	
  die	
  LuL	
  die	
  Gründe	
  für	
  
       Sprachprobleme	
  nicht,	
  da	
  die	
  interak)onelle	
  
       Sprachkompetenz	
  von	
  Migrantenkindern	
  ihre	
  
       mangelhaien	
  Sprachkenntnisse	
  verdeckt	
  =>	
  
       Mangelhaie	
  Au•lärung	
  und	
  Ausbildung	
  der	
  LuL
     • Migrantenkinder	
  fallen	
  somit	
  durch	
  schulische	
  
       Raster	
  ohne	
  dass	
  deren	
  Poten)al	
  ausgeschöpi	
  
       oder	
  entdeckt	
  werden	
  könnte
     • noch	
  prekärere	
  Situa)on	
  für	
  Seiteneinsteiger	
  
       (oimals	
  Flüchtlinge):	
  sind	
  nicht	
  in	
  D	
  
       aufgewachsen,	
  weder	
  Interak)ons-­‐	
  noch	
  
       schriisprachl.	
  Kompetenzen
                                                                    64

Donnerstag, 21. November 2013
Kogni)ve	
  Aspekte	
  des	
  Spracherwerbs
     • Interdependenz-­‐Theorie:	
  zwischen	
  1.	
  und	
  2.	
  Sprache
     • posi)ver	
  Kompetenztransfer
     • Threshhold-­‐Theory:	
  Hohe	
  mu=ersprachliche	
  
       Kompetenz	
  begüns)gt	
  Zweitsprachenerwerb
     • Schriisprache	
  spielt	
  wich)ge	
  Rolle	
  um	
  Kompetenzen	
  
       übertragbar	
  zu	
  machen
     • Schriisprachl.	
  Strategien	
  (Dekodierung,	
  Verständnis,	
  
       etc.)	
  sind	
  von	
  Sprache	
  zu	
  Sprache	
  transferrierbar	
  =>	
  
       Cogni)ve-­‐Academic	
  Skills,	
  NICHT	
  jedoch:	
  
       Interpersonal-­‐Communica)ve	
  Skills
                                                                                   65

Donnerstag, 21. November 2013
• OBWOHL	
  der	
  Eins)eg	
  schwerer	
  ist,	
  haben	
  es	
  
       Seiteneinsteiger	
  oi	
  leichter,	
  deutsche	
  
       Sprachkompetenzen	
  auf	
  einem	
  hohen	
  
       akademischen	
  Niveau	
  zu	
  acquirieren

     • Was	
  bedeutet	
  dies	
  für	
  die	
  schulische	
  Praxis?

                                                                         66

Donnerstag, 21. November 2013
• Mängel	
  in	
  der	
  Zweitsprache	
  stehen	
  in	
  engem	
  
       Zusammenhang	
  mit	
  Mängeln	
  in	
  der	
  Mu=ersprache
     • Mu=ersprache	
  darf	
  nicht	
  aus	
  schulischer	
  
       Sprachförderung	
  ausgeblendet	
  werden!
     • Mu=ersprachliche	
  Kompetenzen	
  müssen	
  als	
  
       Voraussetzungen	
  für	
  den	
  Erwerb	
  der	
  Deutschen	
  
       Schriisprache	
  anerkannt	
  werden
     • Einrichtung	
  von	
  Intensivklassen	
  für	
  Seiteneinsteiger
     • in	
  D	
  gegborene	
  Migrantenkinder	
  müssen	
  nicht	
  nur	
  
       Förderung	
  in	
  Deutsch	
  sondern	
  auch	
  in	
  MuXersprache	
  
       erhalten	
  (sonst	
  droht:	
  „nichts	
  Halbes	
  und	
  nichts	
  Ganzes“)
     • Vermi=lung	
  der	
  SchriLsprache	
  als	
  Unterrichtsbasis	
  (nicht	
  
       nur	
  im	
  Deutsch-­‐Unterricht!)

                                                                                   67

Donnerstag, 21. November 2013
Donnerstag, 21. November 2013
Abschließend	
   möchten	
   wir	
   auf	
   zwei	
   künstlerische	
   Darstellungen	
   verweisen,	
  
     die	
   sich	
   mit	
   der	
   in	
   dieser	
   Präsenta)on	
   dargestellten	
   Problema)k	
   befassen.	
  
     Diese	
   sind	
   als	
   „spirituelle	
   Impressionen“	
   zu	
   verstehen,	
   die	
   die	
   Adressaten	
  
     dieser	
   PowerPoint,	
   nachdem	
   sie	
   die	
   vorgestellte	
   poli)schen,	
   familiären	
   und	
  
     schulischen	
   Bedingungen	
   kennen	
   gelernt	
   haben	
   nun	
   auf	
   sich	
   wirken	
   lassen	
  
     sollen	
  und	
  so	
  zu	
  einer	
  eigenen	
  Beurteilung	
  gelangen	
  können.

     Ferner	
   verweisen	
  wir	
   hiermit	
   bereits	
   auf	
   die	
   folgende	
   mündliche	
   Prüfung	
   in	
  
     der	
  sowohl	
  Film	
  als	
  auch	
  Musik	
  Bestandteil	
  sein	
  können.

Donnerstag, 21. November 2013
MC	
  Nuri	
  –	
  Flüchtlingserfahrungen	
  verpackt	
  in	
  
                                    Rapmusik

                               Link	
  zu	
  einem	
  Song
                   h=p://www.youtube.com/watch?v=B8a_eQaIinE

                               Kommentar	
  in	
  Musikmagazin
                            h=p://saitensprung-­‐online.eu/?p=849

Donnerstag, 21. November 2013
Spielfilm	
  „Keine	
  Angst“

                 h=p://www.youtube.com/watch?v=aqtlCShVwaM

Donnerstag, 21. November 2013
Literatur

Donnerstag, 21. November 2013
Sie können auch lesen