Familien-projekt - Cavigelli
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Familien- projekt Oberhalb von Valbella hat sich Familie Parpan zusammen mit dem Architekten Christoph Cavigelli einen Traum erfüllt: ein gelungener Rückzugsort mit Charme. Fotos: Bruno Helbling, Text: Anita Simeon Lutz Die Alp Briula ist bereits von weitem zu sehen. Sie liegt auf einer Anhöhe mit einmaligem Blick ins Tal. Nicole und Christian Parpan haben sich mit dem Umbau der Alphütte Briula einen besonderen Ort der Ruhe erschaffen. 48
Die zweigeschossige Öffnung der Scheunen- fassade gegen Süden eröffnet einen einmali- gen Fernblick – auch von der Galerie aus. gut erreichbar ist, sind wir so oft hier oben, wie es nur geht», meint Nicole Parpan. «Es ist unsere Alphütte, und wir haben auch viel Arbeit und Herzblut da reingesteckt.» Tat- sächlich ist der Umbau zu einem Familien- projekt geworden, das im Moment auch noch nicht abgeschlossen ist, sondern wohl noch ei- nige Jahre weitergehen wird. Und es helfen alle mit: von den zwei Jungs über Vater und Mutter bis zum Grossvater sowie sonstige Freunde und Bekannte. Zu diesen gehört auch der Architekt Christoph Cavigelli. Er ist selbst in der Ge- gend verankert und hat für die Familie Par- pan sowohl ihr Einfamilienhaus im Dorf wie auch einige andere Immobilien realisieren dürfen. «Wir wissen genau, wie wir ticken Der bestehende und haben auch das nötige Vertrauen zuein- Wohnteil wurde ander», meint der Architekt. So war es auch inwendig mit Altholz möglich, den Entwurf grösstensteils zum verkleidet, was dem Selbstbau der Bauherrschaft zu überlassen. Interior noch zusätzlich «Als Erstes mussten wir mal gehörig ausräu- Wärme verleiht. men», erzählt die Bauherrin und der Bau- herr, der selbst ein Transportunternehmen auf der Lenzerheide führt, und fügt hinzu: «Nebst dem Rückbau war auch eine frostbe- ständige Fundierung sowie die Sicherung der bestehenden Holzkonstruktion ein wichtiges Thema des Umbaus.» Zum Glück konnte man hier auch auf ein weiteres Mitglied B ereits der Aufstieg zur ser Alphütte vorbei und war fasziniert von Der Einbau wurde in umgebauten Alphütte der Lage mit Blick über das Plateau der Len- massivem Element- ist traumhaft und hilft, zerheide bis weit ins Oberhalbstein hinein», Holzbau errichtet, teils den stressigen Alltag erzählt Christian Parpan. «Wir wussten, dass verputzt, teils sichtbar. hinter sich zu lassen und das Gebäude früher dem Hotel Schweizer- mal einen Gang runter- hof auf der Lenzerheide gehört und dieses zuschalten. Am besten lässt man das Auto un- auch von Gästen für Ausflüge genutzt wur- ten bei der Jugendherberge in Valbella stehen de. Später übernahm der Kanton die Liegen- (die Alphütte hat da einen eigenen Parkplatz) schaft. Der Stall wurde jedoch in den letzten und läuft die restlichen Meter, circa eine Jahren nur sporadisch von der kantonalen Viertelstunde, zu Fuss. Die Hütte, die im Landwirtschaftsschule Plantahof genutzt.» «Wir haben viel Wesentlichen aus einer mächtigen Scheune Die Immobilie musste dringend renoviert besteht, ist bereits von weitem sichtbar. In ge- werden und so überliessen die Verantwortli- Arbeit und Herzblut schlossenem Zustand verrät aber nichts den letztes Jahr abgeschlossenen Umbau. Erst chen des Kantons die Alphütte der Familie Parpan im Baurecht. in unsere Alphütte wenn jemand bereits oben ist, und den einen Teil der Fassade nach Süden geöffnet hat, er- Potenzial erkennen gesteckt.» ahnt der Neuankömmling, dass es sich hier nicht nur um die Sanierung des bereits beste- «Wir haben bereits unten im Dorf ein Einfa- NICOLE PARPAN, henden Wohnhauses handeln muss, sondern milienhaus für uns gebaut, dieses Objekt hier BAUHERRIN der Eingriff ein bisschen tiefer greift. oben hat aber einen ganz anderen Stellen- Aber wie kam die Familie Parpan über- wert. Es ist unser Rückzugsort, und da es so- haupt zu diesem Traumobjekt ausserhalb der wohl im Winter (per Schneetöff oder mit den Bauzone? «Ich joggte immer wieder an die- Ski direkt von der Piste) als auch im Sommer 50
Das Konzept vom Haus im Haus ergibt spannende Durch- sichten. Der dunkle Verputz des Holzeinbaus soll die alte Rundbalken- konstruktion der Scheune noch mehr zur Geltung bringen. 52
der Familie zählen, denn der Vater des Architekten führte ein entsprechendes Bauingenieurbüro in Domat/Ems. Das Haus in der Scheune Das Gebäudeäussere blieb von den Sanie- rungs- und Erweiterungsmassnahmen unbe- rührt. In die vorhandene Hülle wurde jedoch ein vorgefertigter Elementholzbau eingefügt, der gegenüber dem mächtigen Scheunen- raum als Haus im Haus in Erscheinung tritt. «Der konsequente Elementholzbau ermög- licht die Errichtung des Gebäudes in Zusam- menarbeit mit Familie und Freunden», erklärt der Architekt und fügt hinzu: «Die klare Kubatur des Einbaus lässt den Scheu- nenraum und dessen Rundholzkonstruktion so richtig zur Geltung kommen.» Um den Kontrast noch höher zu schrauben entschied man sich, die Aussenansicht des Holzeinbaus Bei den Details im Innenausbau wurde der Alpencharme mit einem dunkel pigmentierten Natur- beibehalten und zum Teil auch vorgefundene Elemente dämmputz zu versehen. wie etwa dieser Holztisch eingesetzt. Das Projekt lebt von den unterschiedli- chen Durchsichten und Zwischenräumen. Ganz nach dem Motto des Gedichts von Christian Morgenstern: «Es war einmal ein Lattenzaun, mit Zwischenraum, hindurch- «Die klare Kubatur des Einbaus zuschaun. Ein Architekt, der dieses sah, stand eines Abends plötzlich da – und nahm lässt den Scheunenraum so richtig den Zwischenraum heraus und baute draus ein grosses Haus.» Der neue Baukörper prä- zur Geltung kommen.» sentiert sich mit seiner geometrischen Form CHRISTOPH CAVIGELLI, prägnant wie auch distanziert zum Stall und spannt ein harmonisches Kraftfeld zwischen ARCHITEKT Halle und Skulptur auf. Die Raumanord- Der in die Scheune nung im Innern bedient sich zweier orthogo- eingefügte Holzbau nal zueinander angelegter Sichtachsen, die wurde isoliert und wird die niedrige Raumhöhe mit räumlicher im Winter mit dem Grosszügigkeit paaren. Specksteinofen im Das modern eingerichtete Maiensäss ver- Wohnzimmer beheizt. fügt über zwei grosse Schlafzimmer, eine Schlafkammer mit zwei Kajütenbetten und einen grosszügigen Essbereich mit offener Küche und niedriger Stube, die durch den neuen Specksteinofen charakterisiert wird. Das Fenster zum Der bestehende Wohnteil wurde inwendig offenen Scheunen- mit Altholz verkleidet, was dem Interior raum lässt das noch zusätzlich Wärme verleiht. Überhaupt Schlafzimmer grösser wurde sowohl beim ganzen Innenausbau als erscheinen. Die auch bei der Möblierung der Alpencharme hängenden Leuchten beibehalten. Teils auch mit der Wiederver- wirken wie ein wendung von vorgefundenen Elementen wie Sternenhimmel. etwa einem alten Holztisch, der kurzer Hand zum Waschtisch umfunktioniert wurde. Hauptprotagonistin ist jedoch nach wie vor die Aussicht. Die Fassade gegen Süden kann durch ein neues zweigeschossiges Tor zur Landschaft geöffnet werden, und so wird der Innenraum dem Aussenraum preisgegeben. Ein wunderbares Schauspiel! Offene Raumbezüge und unerwartete Durchsichten prägen das www.briula.com architektonische Konzept.
25.9. 4.10.2020 #vdw20 A City Full of Design Das Scheunentor öffnet den Zwischenraum – den Zwischenraum, hindurchzuschaun. CHRISTOPH CAVIGELLI BRIULA UMBAUMAIENSÄSS Zürich & Domat/Ems Die Vereinigung von Architektur und Innen- architektur begründet sich für Christoph Cavigelli im klassischen Berufsverständnis – Projekte gesamtheitlich über alle SIA-Pha- sen hinweg zu entwerfen, zu projektieren und zu realisieren. Der gute Draht zur Auf- traggeberschaft ist Christoph Cavigelli eben- so wichtig wie der Bezug der Entwürfe zum 1 Ort und seiner Umgebung. Ein engagierter 5 Austausch und gegenseitiger Respekt ermög- licht es, die Freude am Bauen mit allen am 3 Bau Beteiligten zu teilen und Projektziele ge- 2 Obergeschoss meinsam zu erreichen. Ganz nach dem Mot- 4 1 to des griechischen Philosophen Aristoteles, 1 1 Schlafzimmer der besagt: «Freude an der Arbeit lässt das 2 Sitzecke Werk trefflich geraten.» BETTWÄSCHE UND HEIMTEXTILIEN 3 Galerie 4 5 Luftraum Scheunenraum www.cavigelli.com Über 140 Produkte BRIULA UMBAUMAIENSÄSS Grundriss OG/ 1:100 zu 100% ARCHITEKTUR: Christoph Cavigelli, Architekt, Zürich & Domat/Ems aus der Schweiz BAULEITUNG: Christian Parpan, Bauherr, Valbella, www.parpan-ag.ch BAUBEGINN: 2018 7 FERTIGSTELLUNG: 2019 WOHNFLÄCHE HAUS IM HAUS: 110 m2 4 1 5 MITWIRKENDE SPEZIALISTEN: Bauingenieur: Toni Cavigelli, Domat/Ems; Good News Baumeister- und Gipserarbeiten: bauART RS GmbH, Davos; Heizungs- und Divina eröffnete am 1. September 2020 3 Erdgeschoss Sanitärinstallationen: Ivo Simeon, Valbella in der Kramgasse 43/Münstergasse 38 2 Zimmermanns- und Schreinerarbeiten: nahe beim Zytglogge-Turm eine neue Traumwelt. 1 Eingang Gebrüder Möhr AG, Maienfeld 2 Wohnen Elektroarbeiten: Elektro Rüegg AG, Entdecken Sie das ganze Divina-Sortiment 3 Essen/Küche und lassen Sie sich in allen Belangen B EN , 6 Lenzerheide; Küche: Marx AG, Zizers G E WO 4 Bad Aussenputz Holzbau: Haga AG, kompetent beraten. R U C K T UND B ED N IE R T 5 Scheunenraum K T IO KO N F E Naturbaustoffe, Rupperswil; Ofen:Pegnas 6 Balkon Deplazes SA, Surrein; Altholzmöblierung: 100 % in Alles zu eiz Grundriss EG / 1:100 7 zweite Scheune mit Zimmer Manum, Ralph Steiner, Tscherlach der S hw c N (nicht ausgebaut) Leuchten: Konigs GmbH, St.Gallen Tisch und Bank Esszimmer: Galerie Okro, 0 5 Entwurf von Ueli Frischknecht Divina Textil AG / Traumfabrik Laden Rheineck . Tel. 071 888 25 31 Divina Traumwelt Sursee / Premium Store und Outlet . Tel. 041 921 18 31 56 Das Ideale Heim im Oktober 2020 — Graubünden Divina Traumwelt Bern / Premium Store und Outlet . Tel. 031 311 43 47 www.divina.ch
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