Farbe und Qualität Prinect - Device-Link-Profile Grundlagen und Anwendung 2. Auflage
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Inhaltsverzeichnis 4 Farbe und Qualität 4 Prinect Praxiswissen – Farbe und Qualität 5 Device-Link-Profile – Grundlagen und Anwendung 5 Software-Versionen 6 Grundlagen 6 Was sind Device-Link-Profile 9 Einsatzbereiche von Device-Link-Profilen 12 Erstellung von Device-Link-Profilen 12 Auswahl der Profile 16 Auswahl der Optionen 16 Option Rendering Intents 23 Option Tiefenkompensation 25 Option Schwarzerhalt 27 Option Farberhalt 29 Zusammenfassung 30 Anwendung von Device-Link-Profilen 30 Color Editor und Device-Link-Profile 33 Prinect Prepress Manager und Device-Link-Profile 35 Prinect MetaDimension und Device-Link-Profile 35 Zusammenfassung 37 Glossar 3
Farbe und Qualität Prinect Praxiswissen – Die Farbgebung wird einfacher und schneller. Bei Ab- Farbe und Qualität. weichungen oder Reklamationen gibt es Protokolle, die den Produktionsvorgang belegen und die Verhand- Mit der Veröffentlichungsreihe „Prinect Praxiswissen – lungen erleichtern. Gängige Standards sind beispiels- Farbe und Qualität“ wollen wir einzelne Aspekte des weise die ISO-Norm oder der Prozessstandard Offset- Farbworkflows näher betrachten. Dabei stehen die druck, auch Vorgaben beispielsweise Ihrer Kunden praktischen Anwendungen im Vordergrund. können einfach umgesetzt werden. Mit Prinect kommen Sie schnell und sicher in Farbe. Die Standardisierung schafft Sicherheit für beide Sei- Sie können Ihre Qualität über die gesamte Auflage ten: Sie können Kundenanforderungen zuverlässig auf kontrollieren und konstant halten. Im integrierten jeder Druckmaschine erreichen. Ihr Kunde erhält die Farbworkflow mit Prinect drucken Sie nach eindeuti- erwartete Qualität und kommt gerne wieder. Lang- gen und standardisierten Werten und können diese fristig ist dies der beste Garant für die Wirtschaftlich- durch Messgeräte zuverlässig regeln. Sie legen bereits keit Ihrer Druckerei. in der Vorstufe Parameter fest um Ihre Druckmaschine automatisch voreinzustellen. Vorstufe und Drucksaal Das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten im wachsen so zu einem System zusammen. Farb-Workflow ist komplex. Mit dem „Prinect Praxis- wissen – Farbe und Qualität“ soll dieses Zusammen- Mehr Wirtschaftlichkeit mit Prinect heißt: Sie beherr- spiel für Sie, den Anwender, transparenter gemacht schen Ihr Farb- und Qualitätsmanagement, können werden. Ergebnisse sicher reproduzieren und kommen mit weniger Makulatur und kurzen Rüstzeiten sicher in Farbe. Sie produzieren eine konstante Auflagenquali- tät und nutzen Ihre Maschinenleistungen besser aus. Ihr Druckergebnis hängt von verschiedensten Einfluss- faktoren ab: Von den Papieren über das Raster und die Druckfarbe bis hin zur Druckmaschine selbst. Nur wenn diese Einflüsse bekannt sind, ist eine eindeutige Abstimmung zwischen Prüfdruck, Druckplatte und Druck möglich. Mit Prinect ist auf Ihre Produktion Verlass. Sie legen einmalig überprüfbare Werte und Toleranzen eines Standards fest anhand der Prüfdruck, Belichter und Druckmaschine aufeinander eingestellt werden. Diese Standardisierung sichert übereinstimmende Werte für Prüfdruck und Druck: Sie können Färbungswerte exakt einhalten und optimieren Ihr Farb- und Qualitäts- management. 4
Device-Link-Profile – Software-Versionen. Grundlagen und Anwendung. Die vorliegende Veröffentlichung bezieht sich auf die Device-Link-Profile werden für spezielle Anwendungen folgenden Software-Versionen der Prinect Produkte: in den Workflows zur Druckaufbereitung benötigt. Anwendungen sind z.B. die Prozesskonvertierung zwi- Prinect Color Toolbox Version 10.0 schen verschiedenen Druckprozessen und die Prozess- Profile Tool (Option) Version 10.0 anpassung innerhalb eines Druckprozesses. Es wird Prinect PDF Toolbox Version 4.0 auch viel über die potentielle Möglichkeit zur Einspa- Color Editor (Option) Version 4.0 rung bunter Druckfarben durch Erzeugung spezieller Prinect Prepress Manager Version 4.0 Farbaufbauten in den zu druckenden Daten (durch Prinect MetaDimension Version 7.0 Unbuntaufbau und Reduzierung der Flächendeckung) gesprochen. Im Allgemeinen unterstützen höhere und teilweise Device-Link-Profile im hier betrachteten Zusammen- auch niedrigere Versionen der Software die beschrie- hang transformieren Daten direkt (ohne einen benen Funktionen. Es können allerdings Änderungen Zwischenfarbraum zu verwenden) von einem CMYK- der Benutzeroberfläche auftreten. Hinweise dazu Eingabefarbraum in einen CMYK-Ausgabefarbraum. finden Sie in der jeweiligen Produkt- und Anwender- Darüber hinaus kann man auch Device-Link-Profile dokumentation. Die beschriebenen Produkte und von RGB nach CMYK oder von CMYK nach 5- und Optionen gehören unter Umständen nicht zum Stan- 6-Farben erstellen und anwenden. Diese Profile dardlieferumfang Ihrer Prinect-Module und müssen werden hier nicht betrachtet. gesondert erworben werden. Im Falle der Prinect Color Toolbox ist die oben angegebene Version 10.0 Bei der Verwendung üblicher Eingabe- und Ausgabe- oder höher für die hier beschriebenen Funktionen profile werden die Daten über einen definierten geräte- zwingend erforderlich. unabhängigen Zwischenfarbraum transformiert. Dabei gehen in einigen Anwendungsfällen die Informationen über den Schwarzaufbau verloren. Dies kann bei Device-Link-Profilen vermieden werden. Nachteil bei der Verwendung von Device-Link-Profilen ist, dass für jede Kombination von Farbräumen und Geräten ein oder mehrere Profile erzeugt werden müssen. Ziel der Veröffentlichung „Device-Link-Profile – Grund- lagen und Anwendung“ ist es die Möglichkeiten der Erzeugung und des Einsatzes dieser speziellen Art von ICC-Farbprofilen in der Druckvorstufe zu beschreiben, wie sie in den Workflows angewendet werden und was im Detail dabei zu beachten ist. 5
Grundlagen Was sind Device-Link-Profile Damit unterscheiden sich Device-Link-Profile deutlich von den Geräteprofilen, die den Eingabefarbraum in ICC-Profile sind standardisierte Dateien zur Beschrei- einen medienneutralen Farbraum (PCS, Profile Con- bungen der farblichen Eigenschaften von Geräten, nection Space) und den medienneutralen Farbraum in Bildern und Grafiken unter Verwendung von farbmetri- einen Ausgabefarbraum transformieren. Daher sind schen Standards. Geräte sind Bildabtaster (Scanner), bei den Geräteprofilen immer zwei Profile notwendig, Digitale Kameras, Monitore und alle Arten von Farb- um Daten von einem Gerätefarbraum in einen ande- druckern und Druckprozessen. Bilder und Grafiken sind ren Gerätefarbraum zu transformieren. Device-Link- Dateien, die in den verschiedensten medienneutralen Profile können Daten direkt transformieren, sind aber oder geräteabhängigen Farbformaten vorliegen nicht so flexibel einsetzbar wie die anderen Profile. können. Die ICC-Profile versorgen Farbmanagementsysteme mit den notwendigen Informationen um die Farbdaten zwischen den verschiedenen Ein- und Ausgabefarb räumen zu transformieren. Diese Informationen können Transferkurven, Matrizen, mehrdimensionale Tabellen oder auch nur einzelne Farbwerte sein. Es gibt verschiedene ICC-Profilklassen. Eingabegeräte profile beschreiben Bildabtaster und Digitale Kameras, Monitorgeräteprofile beschreiben selbstleuchtende oder projizierende Ausgabegeräte und Ausgabegeräte- profile beschreiben Druckprozesse, Drucker, Prüf drucker und Fotobelichter der verschiedensten Tech nologien. Zusätzlich zu den Geräteprofilen gibt es vier weitere Profilklassen. Eine davon ist die Klasse der Geräte verknüpfungsprofile oder Device-Link-Profile1. Sie enthalten eine Farbtransformation von einem ersten Gerätefarbraum direkt in einen zweiten Gerätefarb raum. 1Der Begriff Device-Link-Profile hat sich in deutschen Fachkreisen eingebürgert, sodass wir ihn hier durchgängig verwenden. 6
Zum Thema Profilklassen Geräteverknüpfungsprofile (Device Link Profiles) Transformation von einem Eingangsgerätefarbraum in Die ICC-Profilformat-spezifikation ISO 15076-1 kennt einen Ausgangsgerätefarbraum. Die Gerätefarbräume die folgenden sieben Profilklassen: können RGB, CMYK oder mehr als vier Druckfarben umfassen. Eingabegeräteprofile (Input Device Profiles) Beschreibung von Eingabegeräten (Scanner, Digitale Farbraumkonvertierungsprofile (Color Space Conver- Kameras) durch eine Transformation vom Gerätefarb sion Profiles). Transformation von einem geräteun raum in den PCS (Profile Connection Space). Der Gerä- abhängigen Farbraum in den PCS und vom PCS in den tefarbraum ist in aller Regel RGB. Der PCS ist eine spe- geräteunabhängigen Farbraum. Geräteunabhängige zielle Variante des CIELAB- oder CIEXYZ-Farbraums. Farben können CIELAB, RGB und andere farbmetrisch exakt definierte Farbräume sein. Bekannte geräteunab- Monitorgeräteprofile (Display Device Profiles) hängige Farbräume sind AdobeRGB, eciRGB und sRGB. Beschreibung von selbstleuchtenden Ausgabegeräten (Monitore, Projektoren) durch eine Transformation Abstrakte Profile (Abstract Profiles). Transformation vom PCS in den Gerätefarbraum. Der Gerätefarbraum vom PCS in den PCS, also z.B. eine LAB- nach LAB- ist in aller Regel RGB. Transformation oder eine LAB- nach XYZ-Transforma- tion. Kann in Bildbearbeitungssystemen zur Farbkor- Ausgabegeräteprofile (Output Device Profiles) rektur verwendet werden und wird dann mit einem Beschreibung von Ausgabegeräten und Druckverfahren Eingabeprofil oder Ausgabeprofil zusammengerechnet. (Offsetdruck, Zeitungsdruck, usw.) durch eine Trans- formation vom PCS in den Gerätefarbraum und vom Sonderfarbenprofile (Named Color Profiles). Enthält Gerätefarbraum in den PCS. Der Gerätefarbraum ist Farbtabellen wie Pantone oder HKS und weist einem in aller Regel CMYK, kann aber auch RGB oder Farb- Farbnamen sowohl Farbmesswerte (CIELAB, CIEXYZ) räume mit mehr als vier Druckfarben umfassen. als auch geräteabhängige Farbwerte (CMYK) zu. Dadurch dass die Farbtransformationen bei Verwen- aus allen vier Druckfarben aufgebaut ist. Dieses Ver dung von Eingabegeräteprofilen, Monitorgeräte- und halten ist in vielen Fällen unerwünscht und kann nur Ausgabegeräteprofilen immer über den dreidimensio- dadurch gelöst werden, dass spezielle Device-Link- nalen PCS (CIELAB- oder CIEXYZ-Farbraum) abläuft, Profile berechnet werden, die hier ein verbessertes können unter bestimmten Umständen Informationen Verhalten zeigen. verloren gehen. Dies passiert z.B. immer dann, wenn Daten für einen Druckprozess (CMYK) in Daten für Grundsätzlich werden Profile immer aus den Charak- einen anderen Druckprozess umgesetzt werden sollen. terisierungsdaten der Geräte berechnet. Bei der Hier gehen dann spezielle Informationen über den Berechnung werden die speziellen Eigenschaften der Farbaufbau, insbesondere die über die Verwendung Geräte und Druckprozesse berücksichtig. Dazu gehören des Schwarzes, verloren. Ein Extremfall ist ein Text neben der maximalen Flächendeckung im Zusammen- oder ein Graustufenbild aufgebaut aus der Druckfarbe druck der Schwarzaufbau und das Gamut Mapping Schwarz, das nach einer Transformation plötzlich (Farbraumumfangsanpassung). 7
Zum Thema Charakterisierungsdaten Color Management und digitaler Datenaustausch von CMYK besteht. Neben diesem Standardtestelement Dokumenten erfordern eindeutige Beziehungen zwi- kann es weitere herstellerspezifische Testelemente schen den digitalen Tonwerten und den gedruckten und Weiterentwicklungen der ISO 12642-2 für allge- Farbwerten. Die digitalen Tonwerte liegen in der Regel meine Anwendung mit noch feinerer Abtastung des als Prozessfarbwerte CMYK vor. Im Verpackungsdruck Farbraums geben. können einzelne Prozessfarben gegen andere produkt spezifische Farben ausgetauscht sein. Die gedruckten Standardisierte Charakterisierungsdatensätze für Farbwerte hängen vom Druckprozess (Bogenoffset- definierte Druckbedingungen wurden für in Europa und druck, Rollenoffsetdruck, Tiefdruck, Siebdruck), vom Amerika übliche Prozessstandards (PSO, SWOP) Prozessstandard (Färbung, Tonwertzuwachs) und den ermittelt. Daneben gibt es noch individuelle Charakte- verwendeten Materialien (Bedruckstoff, Farbe) ab. Die risierungsdatensätze verschiedener Organisationen, digitalen Tonwerte und die zugeordneten Farbwerte Druckereien und Verlage. (CIELAB, CIEXYZ oder Spektren) werden gewöhnlich mit dem Begriff Charakterisierungsdaten bezeichnet. Charakterisierungsdatensätze werden mit Hilfe von Testelementen ermittelt. Bekannt ist das Testelement nach ISO 12642-2 (früher auch IT8.7/4 genannt), das aus definierten Farbfeldern der Prozessfarben Beispielhafte ISO 12642-2:2006 Testelemente (Visual und Random) Device-Link-Profile können mit zwei unterschiedlichen Die Heidelberg-Software Prinect Color Toolbox ver- Methoden berechnet werden. Die eine Methode wendet die zweite Methode basierend auf bereits besteht darin, aus den Charakterisierungsdaten der vorhandenen Profilen. Unserer Erfahrung nach zeigt beiden beteiligten Prozesse oder Druckbedingungen diese Methode gegenüber der ersten Methode bei von Grund auf ein neues Profil zu berechnen. Flächen richtiger Anwendung keine Nachteile. Sie erfordert deckungssumme, Schwarzaufbau und Gamut Mapping allerdings ein intelligentes Farbmanagementmodul. müssen entsprechend der Ausgabedruckbedingungen vorgegeben werden. Die andere Methode besteht darin, aus den vorhandenen Profilen der beiden Prozesse oder Druckbedingungen ein neues Profil zu berech- nen. Flächendeckungssumme und Gamut Mapping werden aus dem Ausgabeprofil übernommen, der Schwarzaufbau kann über entsprechende Parameter vorgegeben werden. 8
Zum Thema Farbmanagementmodul (CMM, Color Management Module) Ein Farbmanagementmodul ist eine auf mathemati Die Berechnung der Device-Link-Profile wird vom schen Methoden basierende Software zur Umsetzung Heidelberg Color Management Module durchgeführt. von Farbbilddaten von einem ersten Farbraum in Die Optionen für Rendering Intent, Schwarzerhalt, Farb einen zweiten Farbraum unter Verwendung von einem erhalt und Tiefenkompensation sind Parameter der oder mehreren ICC-Profilen. Mehrere ICC-Profile CMM und stehen nicht nur für die Berechnung der werden dabei gewöhnlich zu einem Profil miteinander Device-Link-Profile zur Verfügung, sondern auch verbunden, bevor die Farbumsetzung stattfindet. den Anwendungen Prinect Color Editor und Prinect Dies spart Zeit und erhöht die Genauigkeit der Trans- Prepress Manager sowie der RIP-Anwendung Prinect formation. Ein Farbmanagementmodul kann Bestand MetaDimension. Dadurch ist ein gleichartiges Ver teil eines Betriebssystems oder eines Anwendungs- halten sowohl bei der Transformation mittels Device- programms sein. So verfügen alle wesentlichen Link-Profile als auch bei Verwendung einzelner Applikationen im Bereich der Bildbearbeitung und Device-Profile gesichert. Die Heidelberg CMM berech- Dokumentenverarbeitung über ein eigenes Farb- net grundsätzlich ein Device-Link-Profil vor jeder managementmodul. Farbtransformation. Einsatzbereiche Prozesskonvertierung. Die Prozesskonvertierung wird von Device-Link-Profilen angewendet, wenn zwischen zwei unterschiedlichen Druckprozessen transformiert werden soll. Dazu Device-Link-Profile können für eine Prozesskonvertie gehören Konvertierungen zwischen unterschiedlichen rung, eine Prozessanpassung, eine Vereinheitlichung Druckverfahren wie Offsetdruck und Tiefdruck oder des Farbaufbaus und zur Farbeinsparung verwendet Offsetdruck und Zeitungsdruck, aber auch Konvertier werden. Die unterschiedlichen Anwendungen erfordern ungen innerhalb eines Druckverfahren wie z. B. im unterschiedliche Berechnungen. Diese unterschied Offsetdruck zwischen gestrichenen Papieren und unge- lichen Berechnungen werden vom Profile Tool der strichenen Papieren oder konventioneller Rasterung Prinect Color Toolbox unterstützt. Device-Link-Profile und nichtperiodischer Rasterung. zur reinen Begrenzung der Flächendeckungssumme werden nicht direkt unterstützt, aber mit einigen der Heidelberg Software-Produkte ausgeliefert. 9
Bei der Prozesskonvertierung gibt in der Regel das Prozessanpassung. Die Prozessanpassung wird ange- Zieldruckverfahren den Farbaufbau und die Farbraum wendet, wenn zwischen zwei ähnlichen Prozessen umfangsanpassung vor. Der Erhalt des Schwarzauf- transformiert werden soll. Dazu gehören Konvertier baus in Bildern ist nicht unbedingt erforderlich, häufig ungen innerhalb eines Druckverfahrens, bei denen auch gar nicht gewollt. Der Zeitungsdruck arbeitet z. B. unterschiedliche Papiere und Druckfarbensätze wegen der geringeren Flächendeckung im Druck oder unterschiedliche Flächendeckungssummen kom- zumeist mit einem moderaten Unbuntaufbau. Trans- pensiert werden sollen und diese Anpassungen nicht formiert man vom Offsetdruck mit seinem hohen durch eindimensionale Tonwertzunahmekorrekturen Dichteumfang in den Zeitungsdruck mit seinem gerin- durchführbar sind. geren Dichteumfang mit der Option Schwarzerhalt, kann es zu unerwünschten Einschränkungen und Bei der Prozessanpassung findet keine grundsätzliche Problemen im Zeitungsdruck kommen. Hier ist also Veränderung des Farbaufbaus und der Farbraumum- Vorsicht geboten. fangsanpassung statt. Der Erhalt des Schwarzaufbaus ist hier im Allgemeinen erforderlich, vor allem um Andererseits kann es gerade bei Texten und Graubil- unbunt aufgebaute Objekte (Bilder, Texte, Grafiken) dern zu ungewollten Transformationen kommen. Es nicht zu verändern. muss letztlich von Fall zu Fall entschieden werden, welche Strategie bezüglich des Farbaufbaus verfolgt Farbeinsparung. Es wird vermehrt der Einsatz von wird. Testdrucke sind hier angebracht. Device-Link-Profilen zur Einsparung von Farben und somit zur Kostenreduzierung im Druck vorgeschlagen. Beachtet werden muss auch, ob Bilder oder Grafiken Hier wird zwischen zwei gleichen Prozessen trans- transformiert werden sollen und ob die zu transfor- formiert, wobei durch einen Unbuntaufbau in der Farb- mierenden Daten aus unbekannten Quellen stammen. separation die abdunkelnden bunten Druckfarben Dies muss bei der Berechnung von Device-Link-Profi- durch Schwarz ersetzt werden. Dadurch sinkt die len berücksichtigt werden, um Qualitätseinbußen zu Flächendeckungssumme der Tertiärfarben in bunten vermeiden. Grundsätzlich sollten unterschiedliche Bildern. Gleichzeitig wird die maximale Flächendeck- Device-Link-Profile mit jeweils optimalen Eigenschaften ungssumme selbst reduziert, um noch einen zusätz- für Bilder und Grafiken generiert und angewendet liche Spareffekt zu realisieren. Der Einspareffekt kann werden. bei hohen Druckauflagen mit vielen Farbbildern durch aus erheblich sein, bei kleinen Druckauflagen oder wenig Farbbildern ist er es eher nicht. Hier genaue Zahlen anzugeben ist nicht möglich. 10
Bei dieser Anwendung darf bei der Berechnung der Die Standardprofile des Offsetdrucks für die Papier Device-Link-Profile nicht oder nur sehr eingeschränkt typen 1 und 2 (ISOcoated_v2_eci und ISOcoated_ mit Schwarzerhalt gearbeitet werden. Da die Grau- v2_300_eci) haben eine maximale Flächendeckungs- werte mit einem hohen Schwarzanteil gedruckt werden, summe von 330 % bzw. 300 %. Möchte man grafische ist eine eventuelle Wandlung von schwarz aufgebau- Elemente oder Bilddaten aus nicht genau bekannten ten Grauwerten in farbig aufgebaute Grauwerte nicht Quellen auf diese Flächendeckung reduzieren, würde so kritisch. Letztlich muss aber eine Abwägung zwi- man ein Device-Link-Profil mit der Eigenschaft der schen Farbeinsparung und Qualität getroffen werden, Begrenzung bei Erhalt des Schwarzes bei Überschrei- da ein extremer Unbuntaufbau und eine extreme tung einsetzen. Heidelberg liefert solche speziellen Reduzierungen der Flächendeckung zu deutlichen Profile bei einigen Anwendungsprogrammen mit aus. Qualitätsminderungen in Bildern führen können. Weiter kann es auch zu Problemen bei der Farbregelung Zusammenfassung. Es gibt eine Reihe sinnvoller an der Druckmaschine kommen, wenn zu wenig Farbe Anwendungen für Device-Link-Profile. Beim Einsatz innerhalb einer Farbzone abgenommen wird. von solchen Profilen kann es aber zu unvermeidbaren Nebenwirkungen kommen. Daher sind Absprachen Einheitlicher Farbaufbau. Eine der Farbeinsparung mit dem Auftraggeber unter Umständen notwendig, ähnliche Anwendung ist die Re-Separation von Doku- um Reklamationen zu vermeiden. menten. Bei dieser Anwendung geht es darum, von verschiedenen Vorstufenbetrieben für denselben Druck farbenraum mit unterschiedlichen Separationsprofilen erzeugte Daten für ein und dasselbe Produkt zu homogenisieren. Der Schwarzaufbau und die maxima- le Flächendeckung der farbigen Bilder sollen durch eine erneute Separation konsistent gemacht werden. Begrenzung der Flächendeckung. Die maximale Flä- chendeckung kann durch eine geeignete Wahl der Parameter bei der Berechnung der ICC-Profile bereits berücksichtigt werden. Es kann allerdings manchmal erforderlich sein, eine definierte Begrenzung durch zuführen, um auch bei grafischen Elementen kein Überschreiten der zulässigen Flächendeckung zuzu lassen. 11
Erstellung von Device-Link-Profilen An dieser Stelle wollen wir uns mit der Erstellung von Auswahl der Profile Device-Link-Profilen und den vielfältigen Parametrie- rungsvarianten beschäftigen. Ziel ist es die Auswirkung In dem Programmmodul werden zwei Geräteprofile der Profile auf Bilder und Grafiken zu beschreiben und zu einem Device-Link-Profil verknüpft. Dabei können die sinnvollen Kombinationen festzulegen. Wir werden verschiedene Optionen eingestellt werden. uns dabei an drei typischen Beispielen orientieren. Zunächst werden die zu verknüpfenden Profile geöffnet. In den Hauptprogrammfunktionen Generieren, Das Profil 1 ist dabei das Profil, das den Eingabege- Berechnen oder Vergleichen kann über das Menü rätefarbraum beschreibt und das Profil 2 ist das Profil, „Spezial“ das Programmmodul „Device-Link-Profil“ das den Ausgabegerätefarbraum beschreibt2. aufgerufen werden. Bild 1: Bedienoberfläche der Color Toolbox mit den Haupt- programmfunktionen – Auswahl des Programmmoduls „Device-Link-Profil” im Menü „Spezial” Bild 2: Dialog Device-Link-Profil – Auswahl der Profile und Parameter, Eingabe der Profilbeschreibung, Berechnen und Speichern des Profils 2Die Profile sind hier nicht auf CMYK beschränkt, es können auch RGB-Profile oder Profile für mehr als vier Druckfarben ausgewählt werden. Diese Anwendungsfälle werden hier aber nicht betrachtet. 12
Beispiel 1: Prozesskonvertierung. Als erstes Beispiel Beispiel 2: Prozesskonvertierung/Prozessanpassung. wird die Berechnung einer Prozesskonvertierung von Als zweites Beispiel wird eine Prozessanpassung von einem Offsetdruckprozess auf gestrichenem Papier einem Offsetdruckprozess auf gestrichenem Papier mit (Profil 1: FOGRA39L U300 K100 9-10.icc) zu einem konventioneller Rasterung (Profil 1: FOGRA39L U300 Offsetdruckprozess auf ungestrichenem Papier (Profil 2: K100 9-10.icc) zu einem Offsetdruckprozess auf ge- FOGRA47L U300 K100 9-10.icc) gezeigt. Die Profile strichenem Papier mit nicht-periodischer Rasterung zeichnen sich durch einen konventionellen Buntauf- (Profil 2: FOGRA43L U300 K100 9-10.icc) gezeigt. Die bau mit 300 % Flächendeckung sowie breitem und Profile zeichnen sich durch einen konventionellen langem Schwarz aus. Die unterschiedlichen Farbraum Buntaufbau mit 300 % Flächendeckung sowie breitem umfänge sind im folgenden Bild dargestellt. Die hier und langem Schwarz aus. Neben der stark unter- nicht gezeigten Tonwertzunahmekurven unterscheiden schiedlichen Tonwertzunahme (13 % zu 28 % im Mit- sich um bis zu 6 % im Mittelton. telton) unterscheiden sich die Profile auch durch unter- schiedliche Farbverläufe im Farbraum (siehe Bild 4). Bild 3: Vergleich der Farbraumumfänge der Charakterisierungs- daten FOGRA39 und FOGRA47 (Basis der Profile FOGRA39L U300 K100 9-10.icc und FOGRA47L U300 K100 9-10.icc) 13
Bild 4: Vergleich der Farbraumumfänge der Charakterisierungs- daten FOGRA39 und FOGRA43 (Basis der Profile FOGRA39L U300 K100 9-10.icc und FOGRA43L U300 K100 9-10.icc) 14
Beispiel 3: Farbeinsparung. Als drittes Beispiel wird die Farbeinsparung bei einem Offsetdruckprozess auf gestrichenem Papier mit konventioneller Rasterung (Profil 1: FOGRA39L U300 K100 9-10.icc) zu einem vergleichbaren Offsetdruckprozess (Profil 2: FOGRA39L U280 K100 G80.icc) gezeigt. Das zweite Profil basiert auf denselben Charakterisierungsdaten wie das erste Profil, hat aber eine Separationseinstellung mit redu- zierter Flächendeckungssumme von 280 % und einem hohen GCR von 80 %. Bild 5: Vergleich des Schwarzaufbaus entlang der Grauachse bei konventionellem Buntaufbau (FOGRA39L U300 K100 9-10.icc) und bei starkem Unbuntaufbau (FOGRA39L U300 K100 G80.icc) 15
Auswahl der Optionen Die möglichen Optionen für das Zusammenrechnen der Profile sind dabei der Rendering Intent, der Schwarzerhalt, der Farberhalt und die Tiefenkompen- sation. Die vier Rendering Intents, die vier Schwarz erhalt-Optionen und die fünf Farberhalt-Optionen, ergeben insgesamt 80 verschiedene Kombinationen für die Zusammenrechnung der Profile. Die Option Tiefenkompensation, die im Zusammenhang mit dem Rendering Intent „Relativ-farbmetrisch“ auswählbar ist, erhöht die Anzahl der möglichen Kombination auf 100. Zum Glück sind nicht alle Kombinationen sinn- voll und die Anzahl der verschiedenen Kombinatio- nen reduziert sich auf eine kleine überschaubare Teilmenge. Im Textfeld Profilbeschreibung kann eine Bezeich- Bild 6: Option und Auswahl Rendering Intents nung für das neue Profil eingegeben werden. Dieser Text steht dann im Description Tag des Profils und wird in vielen Applikationen anstelle des Dateina- In den folgenden Kapiteln wird die Auswirkung der mens angezeigt. Nach der erfolgreichen Berechnung Rendering Intents3 auf den Farbverlauf am Beispiel kann das Profil gespeichert werden. Dabei sollte die der Prozessfarben Magenta und Schwarz gezeigt. Profilbeschreibung oder ein Teil der Profilbeschrei- bung als Dateiname gewählt werden. Option Rendering Intents Es können die vier vom ICC spezifizierten Rendering Intents ausgewählt werden. Es hängt vom Anwen- dungszweck der Device-Link-Profile ab, welcher Ren- dering Intent gewählt wird. 3Der Rendering Intent Sättigungserhaltend wird hier und im Fol- genden nicht weiter betrachtet, da er in diesem Zusammenhang keine Bedeutung hat. In der Prinect Color Toolbox und hier im Profile Tool wird der Rendering Intent aber unterstützt. 16
Zum Thema Rendering Intents – Helligkeit und Buntton des Bedruckstoffs im Farbraum Wiedergabeabsichten des Ausgabeprozesses liegen. Rendering Intents sind Bezeichnungen zur Beschrei- Relative Colorimetric – „Relativ-farbmetrische“ Wieder- bung der gewünschten Wiedergabe von Bildern (Images) gabe. Der Rendering Intent Relative Colorimetric wird und Grafiken (Graphics) auf einem Ausgabegerät oder verwendet zur exakten aber auf den Bedruckstoff bezo Ausgabeprozess. Der Rendering Intent ist eng ver genen Wiedergabe von Farbwerten. Relative Color bunden mit der Farbraumumfangsanpassung (Gamut imetric findet Anwendung bei der teilweisen, auf das Mapping). Weiß des Bedruckstoffs bezogenen Simulation eines Ausgabeprozesses auf einem anderen Ausgabegerät. Die Farbraumumfänge von Ausgabeprozessen (z. B. Offsetdruck, Zeitungsdruck) sind unterschiedlich groß Vorlagenfarben werden relativ zum Weiß der Medien und in der Regel kleiner als die Farbraumumfänge von wiedergegeben. Der Weißpunkt der Vorlage wird an digitalisierten Vorlagen oder Szenen. Zur Anpassung den Weißpunkt der Wiedergabe angepasst. Farben, die der unterschiedlichen Farbraumumfänge von Vorlage sich außerhalb des Farbraums befinden, werden auf und Ausgabeprozess wurden vier unterschiedliche die nächstliegende wiederzugebende Farbe abgebildet. Strategien definiert. Zwei Strategien basieren auf den Dadurch kann es vorkommen, dass sehr dunkle oder messtechnisch erfassten Eigenschaften der Geräte sehr bunte Details in den Vorlagen nicht mehr diffe- und Prozesse, während die beiden anderen Strategien renziert reproduziert werden können. Bei der Simula- auf angepassten Werten unter Berücksichtigung der tion eines Ausgabeprozesses findet keine Simulation Unterschiede der Ausgabeprozesse, verwendeten des Bedruckstoffs statt. Wird die Simulation auf Materialien und Betrachtungsbedingungen basieren. Auflagenpapier durchgeführt, entspricht das Ergebnis dem des Rendering Intents Absolute Colorimetric. Die Auswahl des Rendering Intents hängt von den Inhalten der Vorlagen wie auch den Eigenschaften der Perceptual – Fotografische oder empfindungsgemäße Ausgabeprozesse ab. Natürliche Vorlagen und Szenen Wiedergabe. Der Rendering Intent Perceptual wird werden dabei in der Regel anders behandelt als verwendet zur harmonischen Wiedergabe von Farb- computergenerierte Grafiken. Die Implementierung der werten im Druck unter Berücksichtigung der unter- Rendering Intents ist in weiten Teilen hersteller schiedlichen Farbraumumfänge von Vorlage und spezifisch. Druck. Perceptual findet hauptsächlich Anwendung bei der Farbseparation von Bildern. Absolute Colorimetric – „Absolut-farbmetrische“ Wiedergabe. Der Rendering Intent Absolute Color Die Farbraumumfangsanpassung wird dabei so durch- imetric wird verwendet zur exakten und nachmessba- geführt, dass alle natürlichen Vorlagenfarben buntton- ren Wiedergabe von Farbwerten. Absolute Colorimet- richtig aber mit eingeschränktem Kontrast wiederge- ric findet Anwendung bei der Simulation eines Aus- geben werden. Die Art der Farbraumumfangsanpassung gabeprozesses auf einem anderen Ausgabegerät oder ist herstellerspezifisch und kann teilweise vom Anwen bei der Ausgabe definierter Farbwerte im Druck. der bei der Profilerzeugung eingestellt werden. Das Profile Tool der Prinect Color Toolbox bietet hier eine Vorlagenfarben, die sich im Farbraum des Ausgabe- große Zahl von Parametern an. prozesses befinden, werden korrekt wiedergegeben. Farben die sich außerhalb des Farbraums befinden Saturation – Sättigungserhaltende Wiedergabe. werden auf die nächstliegende wiederzugebende Farbe Der Rendering Intent Saturation wird verwendet zur abgebildet. Dadurch kann es vorkommen, dass sehr buntheitsbetonten Wiedergabe von Vorlagenfarbwerten helle, sehr dunkle oder sehr bunte Details in den Vor- im Druck unter Berücksichtigung des Erhalts der lagen nicht mehr differenziert reproduziert werden Sättigung der Vorlagenfarbwerte. Saturation findet können. Bei der Simulation eines Ausgabeprozesses hauptsächlich Anwendung bei der Farbseparation von findet eine Simulation des Bedruckstoffs statt, sofern Grafiken und Diagrammen (Business Graphics). 17
Prozesskonvertierung. Das Bild 7 zeigt die Umsetzung Weiter ist in den Grafiken zu sehen, dass kleine Mengen eines Verlaufs der Druckfarbe Magenta durch das von Cyan und Gelb (Yellow) in den Verläufen auftre- entsprechend berechnete Device-Link-Profil am Bei- ten, um materialbedingte Farbton- und Helligkeitsver- spiel der Umrechnung von FOGRA39L U300 K100 schiebungen auszugleichen. Beim Rendering Intent 9-10.icc nach FOGRA47L U300 K100 9-10.icc, also der „Absolut-farbmetrisch“ kann im Papierweiß ein kleiner Umrechnung von einem gestrichenen Papier auf ein Anteil bunter Druckfarbe vorhanden sein. Dadurch ungestrichenes Papier. wird eine Papierweißanpassung oder Papierweißsimu- lation durchgeführt, wie sie bei Prüfdruckausgaben Während beim mit dem Rendering Intent „Foto- häufig üblich ist. Da im hier gezeigten Beispiel das grafisch“ berechneten Profil ein harmonischer Verlauf Papierweiß gleich ist, tritt dieser Effekt nicht auf. zu sehen ist (die Krümmung der Kurve ist eine Folge der unterschiedlichen Tonwertzunahmen), geht Das Bild 8 zeigt die Umsetzung eines Verlaufs der der Verlauf bei den beiden anderen Rendering Intents Druckfarbe Schwarz durch das entsprechend berech- in die Sättigung. Dieses Verhalten ist typisch für nete Device-Link-Profil am Beispiel der Umrechnung Tonwertverläufe von Buntfarben, wenn der Ausgabe von FOGRA39L U300 K100 9-10.icc nach FOGRA47L gerätefarbraum kleiner ist als der Eingabegeräte U300 K100 9-10.icc, also der Umrechnung von einem farbraum. gestrichenen Papier auf ein ungestrichenes Papier. Bild 7: Tonwerteverlauf Magenta bei Prozesskonvertierung: Rendering Intent „Fotografisch” – „Relativ-farbmetrisch” – „Absolut-farbmetrisch” (von links nach rechts) Bild 8: Tonwerteverlauf Schwarz bei Prozesskonvertierung: Rendering Intent „Fotografisch” – „Relativ-farbmetrisch” – „Absolut-farbmetrisch” (von links nach rechts) 18
Die Umwandlung des reinen Schwarz in ein vierfarbi- ges Schwarz ist deutlich sichtbar. Auch kann hier sehr schön die Graubalance des Ausgabedruckprozesses beobachtet werden. In diesem Fall ist der Schwarz- aufbau ein konventioneller Buntaufbau. Wie bereits bei der Druckfarbe Magenta zu sehen ist, gibt es bei den farbmetrischen Rendering Intents ein Sättigungsverhalten. Dies Verhalten führt insge- samt gesehen zu einer unbefriedigenden Umsetzung Bild 9: Tonwerte bei Prozesskonvertierung: Rendering Intent „Fotografisch” – „Relativ-farbmetrisch” – „Absolut-farbmetrisch” der Bilddaten in den Tiefen. Bei der Prozesskonver- (von links nach rechts) tierung von einem Farbraum mit einem größeren Umfang in einen Farbraum mit einem kleineren Um- fang macht daher nur der Rendering Intent „Fotogra- Es ist in allen Fällen eine Veränderung im Farbaufbau fisch“ Sinn. Dies gilt auch bei einer zum obigen inver- zu beobachten. Das Buntgrau hat einen Schwarzan- sen Prozesskonvertierung, wenn man von einem teil, das schwarze Grau hat einen Buntanteil, nur das Prozess mit einen kleineren Farbraumumfang auf einen vierfarbige Grau verhält sich erwartungsgemäß und Prozess mit einem größeren Farbraumumfang bleibt weiterhin bunt aufgebaut (ändert aber seine konvertiert. Zahlenwerte). Die Rendering Intents „Relativ-farbmet- risch“ und „Absolut-farbmetrisch“ führen zum gleichen Das in den obigen Bildern gezeigte Verhalten der Farbe Ergebnis, da das Papierweiß der beiden Druckbedin- Schwarz, die Umwandlung des reinen Schwarz in ein gungen gleich ist. buntes Schwarz, führt in Grafiken zu einem häufig nicht gewünschten Verhalten. Um dies etwas klarer Prozessanpassung. Das Bild 10 zeigt die Umsetzung zu machen, wird im Folgenden eine Grafik betrachtet, eines Verlaufs der Druckfarbe Magenta durch das ent- die aus verschiedenen Graufeldern besteht. Einmal sprechend berechnete Device-Link-Profil am Beispiel aus einem Buntgrau (CMY = 50/40/40), einmal aus der Umrechnung von FOGRA39L U300 K100 9-10.icc einem schwarzen Grau (K = 50) und einmal aus einem nach FOGRA43L U300 K100 9-10.icc, also der Um- vierfarbigen Grau (CMYK = 50/40/40/50). Das vier- rechnung konventionelle Rasterung in nichtperiodische farbige Grau ist auch typisch für ein Grau in Bildern, Rasterung. das schwarze Grau auch typisch für einen schwarzen Text4. Alle Bilder zeigen einen harmonischen Verlauf der Prozessfarbe. Die Krümmung der Kurve stammt wieder Der obere Teil der Grafik zeigt die Werte im Eingabe- von den unterschiedlichen Tonwertzunahmen der gerätefarbraum, der untere Teil der Grafik die Werte Druckprozesse. Beim Rendering Intent „Fotografisch“ im Ausgabegerätefarbraum nach der Transformation wird der Vollton (100 % Magenta) nicht ganz erreicht. mit einem Device-Link-Profil. Dies hängt mit dem Gamut Mapping zusammen. Die farbmetrischen Rendering Intents zeigen dies Verhalten nicht. Auch hier ist in den Grafiken zu sehen, dass kleine Mengen von Cyan und Gelb in den Verläufen 4Hier und im Folgenden wurden der Einfachheit halber alle auftreten, um rasterungsbedingte Farbton- und Hellig- Prozentangaben auf ganze Zahlen gerundet. Die Tonwerte wurden keitsverschiebungen auszugleichen. mit einem speziellen Programm ermittelt. 19
Das Bild 11 zeigt die Umsetzung eines Verlaufs der einer Prozessanpassung keine Bedeutung. Er liefert Druckfarbe Schwarz durch das entsprechend berech- zum Rendering Intent „Relativ-farbmetrisch“ gleiche nete Device-Link-Profil am Beispiel der Umrechnung Ergebnisse. von FOGRA39L U300 K100 9-10.icc nach FOGRA43L U300 K100 9-10.icc, also der Umrechnung konventio- Im Bild 12 ist die Umsetzung der Grauwerte gezeigt, nelle Rasterung in nichtperiodische Rasterung. im oberen Teil die Werte im Eingabegerätefarbraum, im unteren Teil der Grafik die Werte im Ausgabege- Die Umwandlung des reinen Schwarz in ein vierfar rätefarbraum nach der Transformation. biges Grau ist auch hier deutlich sichtbar. Auch kann wieder sehr schön die Graubalance des Ausgabe- druckprozesses beobachtet werden. Ein Sättigungs- verhalten tritt nicht auf. Da das Papierweiß bei beiden Druckprozessen gleich ist, findet keine Papierweißanpassung statt und die Kurven bei relativ-farbmetrischer und absolut- farbmetrischer Berechnung sind identisch. Der Rendering Intent „Absolut-farbmetrisch“ hat bei Bild 10: Tonwerteverlauf Magenta bei Prozessanpassung: Rendering Intent „Fotografisch” – „Relativ-farbmetrisch” – „Absolut-farbmetrisch” (von links nach rechts) Bild 11: Tonwerteverlauf Schwarz bei Prozessanpassung: Rendering Intent „Fotografisch” – „Relativ-farbmetrisch” – „Absolut-farbmetrisch” (von links nach rechts) 20
hohen Punktzuwachs im Ausgabedruckprozess sind die Tonwerte durchgängig kleiner. Farbeinsparung. Das Bild 13 zeigt die Umsetzung eines Verlaufs der Druckfarbe Magenta durch das entsprechend berechnete Device-Link-Profil am Beispiel der Umrechnung von FOGRA39L U300 K100 9-10.icc nach FOGRA39L U280 G80.icc, also die Umrechnung eines konventionellen Buntaufbaus in Bild 12: Tonwerte bei Prozessanpassung: Rendering Intent einen starken Unbuntaufbau mit verringerter „Fotografisch” – „Relativ-farbmetrisch” – „Absolut-farbmetrisch” Flächendeckung. von links nach rechts) Alle Bilder zeigen einen harmonischen Verlauf der Es ist wieder eine Veränderung im Farbaufbau zu Prozessfarbe. Cyan und Gelb treten nur noch in beobachten. Das Buntgrau hat einen Schwarzanteil, sehr geringem Ausmaß auf bedingt durch Interpola das schwarze Grau hat einen Buntanteil, nur das tionsungenauigkeiten. Eine vollständige Unterdrück vierfarbige Grau verhält sich erwartungsgemäß und ung ist mit den weiter unten beschriebenen Optionen bleibt weiterhin bunt aufgebaut. Bedingt durch den möglich. Bild 13: Tonwerteverlauf Magenta bei Farbeinsparung: Rendering Intent „Fotografisch” – „Relativ-farbmetrisch” – „Absolut-farbmetrisch” (von links nach rechts) Bild 14: Tonwerteverlauf Schwarz bei Farbeinsparung: Rendering Intent „Fotografisch” – „Relativ-farbmetrisch” – „Absolut-farbmetrisch” (von links nach rechts) 21
Das Bild 14 zeigt die Umsetzung eines Verlaufs der Zusammenfassung. Für eine Prozesskonvertierung Druckfarbe Schwarz durch das entsprechend berech- zwischen verschiedenen Druckprozessen, wie im obi- nete Device-Link-Profil am Beispiel der Umrechnung gen ersten Beispiel, wird man den Rendering Intent von FOGRA39L U300 K100 9-10.icc nach FOGRA39L „Fotografisch“ wählen. Hier werden die unterschiedli- U280 G80.icc, also die Umrechnung eines konventio- chen Farbraumumfänge der Druckprozesse am besten nellen Buntaufbaus in einen starken Unbuntaufbau aufeinander abgebildet. mit verringerter Flächendeckung. Für eine Prozessanpassung zwischen ähnlichen Die Umwandlung des reinen Schwarz in ein vierfarbiges Druckprozessen, wie z. B. einer Anpassung von unter- Grau ist auch hier deutlich sichtbar. Auch kann hier schiedlichen Rasterungen und Tonwertzunahmen wieder sehr schön die Graubalance des Ausgabedruck- innerhalb eines Druckprozesses, wird man den Render prozesses beobachtet werden. ing Intent „Relativ-farbmetrisch“ wählen, da der Farb raumumfang gleich bleibt. Im Bild 15 ist wieder die Umsetzung der Grauwerte gezeigt, im oberen Teil die Werte im Eingabegerätefarb- Device-Link-Profile zur Farbeinsparung basieren in raum, im unteren Teil der Grafik die Werte im Aus der Regel auf dem gleichen oder einem ähnlichen gabegerätefarbraum nach der Transformation. Druckprozess mit unterschiedlichem Farbaufbau. Hier wird man den Rendering Intent „Relativ-farbmetrisch“ wählen. Möchte man im Ausgabeprozess eine Simulation des Papierfarbtons des Eingabeprozesses realisieren, wie es z. B. bei einem Prüfdruck der Fall sein soll, wird man den Rendering Intent „Absolut-farbmetrisch“ wählen. In der Anwendung der Device-Link-Profile spielt dieser Rendering Intent wie der Rendering Intent „Sättigungserhaltend“ keine besondere Rolle. Bild 15: Tonwerte bei Farbeinsparung: „Fotografisch” – „Relativ- farbmetrisch” – „Absolut-farbmetrisch” (von links nach rechts) Die Anzahl der möglichen Kombinationen an Para metern bei der Erzeugung eines Device-Link-Profils Es ist wieder eine Veränderung im Farbaufbau zu reduziert sich bei ausschließlicher Verwendung der beobachten. Das Buntgrau hat einen Schwarzanteil, Rendering Intents „Fotografisch“ und „Relativ-farbmet- das schwarze Grau hat einen Buntanteil, nur das risch“ von 100 möglichen Kombinationen auf zunächst vierfarbige Grau verhält sich erwartungsgemäß und einmal 60 Kombinationen. bleibt weiterhin bunt aufgebaut. Bedingt durch den starken Unbuntaufbau befindet sich mehr Farbe im Schwarz und weniger im Buntgrau. Insgesamt ist bei den obigen Beispielen die Summe der Tonwerte (bis auf das schwarze Grau) geringer. 22
Option Tiefenkompensation Das Bild 17 zeigt die Umsetzung eines Verlaufs der Druckfarbe Magenta durch das entsprechend berech- Die Option Tiefenkompensation wirkt im Profile Tool nete Device-Link-Profil am Beispiel der Umrechnung nur im Zusammenhang mit dem Rendering Intent von FOGRA39L U300 K100 9-10.icc nach FOGRA47L „Relativ-farbmetrisch“. Bei dieser Option werden unter- U300 K100 9-10.icc, also der Umrechnung von einem schiedliche Tiefen (das maximal erreichbare vierfarbige gestrichenen Papier auf ein ungestrichenes Papier. Schwarz im Druck) des Eingabe- und Ausgabepro zesses aneinander angepasst. Gleichzeitig erfolgt Wie bei Bild 7 bereits beschrieben zeigt der Farbverlauf verfahrensbedingt auch eine teilweise Anpassung der beim Rendering Intent „Fotografisch“ einen harmoni- bunten Farben bzw. des Farbraumumfangs. schen Verlauf und der Rendering Intent „Relativ-farb- metrisch“ ein Sättigungsverhalten. Dieses Sättigungs- verhalten wird durch die Tiefenkompensation nicht vollständig aufgehoben, da die Farbumfänge der Pro- zesse doch zu unterschiedlich sind. Das Bild 18 zeigt die Umsetzung eines Verlaufs der Druckfarbe Schwarz durch das entsprechend berech- nete Device-Link-Profil am Beispiel der Umrechnung von FOGRA39L U300 K100 9-10.icc nach FOGRA47L U300 K100 9-10.icc, also der Umrechnung von einem gestrichenen Papier auf ein ungestrichenes Papier. Die Tiefenkompensation zeigt bei der Helligkeitsum- fangsanpassung ein Verhalten wie der Rendering Intent „Fotografisch“. Die beobachtete Sättigung wird vermieden. Bild 16: Option Tiefenkompensation bei Rendering Intent „Relativ-farbmetrisch” Die Tiefenkompensation ist somit eine spezielle Form der Farbraumumfangsanpassung (Lineares Gamut Mapping). Diese Option macht Sinn5, wenn die Farb 5Der Autor dieses Praxiswissens ist der Ansicht den Rendering Intent „Relativ-farbmetrisch“ zusammen mit der „Tiefenkompen- raumunterschiede zwischen zwei Prozessen nicht zu sation“ nicht zu verwenden. Der Rendering Intent „Fotografisch“ unterschiedlich sind und man eine möglichst gleiche liefert ein besseres Ergebnis. Relativ-farbmetrisch und Tiefen Wiedergabe von Farbwerten anstrebt. kompensation sind nichts anderes als eine spezielle Form des Gamut Mapping (der Farbraumumfangsanpassung) mit einer linearen Abbildungscharakteristik und einem Abschneiden der Farben, die außerhalb des Farbraumes liegen. Beides ist bei sehr bunten Bildern visuell unzulänglich. Bei Bildern, die von ihrem Farbumfang im Farbraum des Ausgabedruckprozesses liegen, sind die Unzulänglichkeiten zu akzeptieren. Immer wenn Relativ-farb- metrisch und Tiefenkompensation gewählt werden kann, kann auch Fotografisch gewählt werden. 23
Es ist wieder das übliche Verhalten zu sehen. Bemer- kenswert ist, dass die Tonwerte von Rendering Intent „Fotografisch“ und „Relativ-farbmetrisch“ mit „Tiefen- kompensation“ praktisch gleich sind. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Option „Tiefenkompensation“ keinen nennenswerten Vorteil bringt und durch den Rendering Intent „Foto- grafisch“ farblich besser abgestufte Profile erzeugt Bild 19: Tonwerte bei Prozesskonvertierung: Rendering Intent werden. Die Anzahl der möglichen Kombinationen an „Fotografisch” – „Relativ-farbmetrisch” – „Relativ-farbmetrisch” Parametern bei der Erzeugung eines Device-Link-Profils mit „Tiefenkompensation” (von links nach rechts) reduziert sich bei ausschließlicher Verwendung der Rendering Intents „Fotografisch“ und „Relativ-farb- Im Bild 19 ist wieder die Umsetzung der Grauwerte metrisch“ ohne Tiefenkompensation von 100 mögli- gezeigt, im oberen Teil die Werte im Eingabegerätefarb chen Kombinationen auf zunächst einmal 40 sinnvolle raum, im unteren Teil der Grafik die Werte im Aus Kombinationen. gabegerätefarbraum nach der Transformation. Bild 17: Tonwerteverlauf Magenta bei Prozesskonvertierung: Rendering Intent „Fotografisch” – „Relativ-farbmetrisch” – „Relativ- farbmetrisch” mit Tiefenkompensation (von links nach rechts) Bild 18: Tonwerteverlauf Schwarz Magenta bei Prozesskonver- tierung: Rendering Intent „Fotografisch” – „Relativ-farbmetrisch” – „Relativ-farbmetrisch” mit Tiefenkompensation (von links nach rechts) 24
Option Schwarzerhalt Beim Schwarzerhalt „K=K“ wird der schwarze Farbaus- zug ohne Modifikationen vom Eingabeprozess auf Es können vier verschiedene Optionen für den den Ausgabeprozess durchgereicht. Nur die bunten Schwarzerhalt ausgewählt werden. Druckfarbenanteile werden konvertiert, sodass der Bunttoneindruck möglichst weitgehend erhalten Bei der Wahl von Schwarzerhalt „kein“ wird der bleibt. Diese Option ist dann sinnvoll, wenn z. B. eine Schwarzaufbau des Device-Link-Profils vom Profil 2, der bunten Druckfarben durch eine ähnliche Farbe dem Ausgabeprofil, übernommen. Der Schwarzauf- ersetzt wird (normales Magenta durch rötliches bau des Eingabeprofils wird überschrieben. Das macht Magenta) und alle anderen Prozessbedingungen gleich immer dann Sinn, wenn die Prozesse sehr unter- bleiben. „K=K“ ist auch dann zu empfehlen, wenn viel schiedlich sind. Ein Offsetprozess auf Bilderdruckpapier Text und Grafik in einem Dokument vorhanden ist. mit einer Flächendeckungssumme von 330 % soll Durch „K=K“ wird vermieden, dass schwarze Elemente beispielsweise auf einen Zeitungsdruckprozess mit plötzlich einen nennenswerten Anteil bunter Farben einer Flächendeckungssumme von 240 % umgesetzt aufweisen. werden. Im Offsetdruck wird mit einem Buntaufbau separiert, im Zeitungsdruck mit einem relativ starken Beim Schwarzerhalt „Basic“ wird der schwarze Farb Unbuntaufbau. Hier muss mit Schwarzerhalt „kein“ auszug mit Hilfe einer Gradationskurve angepasst. gearbeitet werden, um den Unbuntaufbau zu realisie- Unterschiedliche Farbwerte oder Dichten des Schwar- ren. Dies gilt auch bei Profilen zur Farbeinsparung. zes werden so konvertiert, dass sie ein möglichst gleiches Aussehen (Helligkeit) im neuen Druckprozess ergeben. Die bunten Druckfarbenanteile werden wie bei „K=K“ konvertiert, sodass der Gesamtfarbeindruck weitgehend erhalten bleibt. Beim Schwarzerhalt „Special“ werden die Lichter- und Mitteltöne des Schwarzes einerseits und die Tiefen des Schwarzes andererseits unterschiedlich behandelt. Im Lichter- und Mitteltonbereich wird das Schwarz des Ausgabeprozesses verwendet. In der Tiefe bleibt das originale Schwarz erhalten. Die bunten Druckfarben werden so konvertiert, dass der Farbeindruck weitest- gehend erhalten bleibt. Das Bild 21 zeigt die Umsetzung eines Verlaufs der Druckfarbe Magenta durch das entsprechend berech- nete Device-Link-Profil am Beispiel der Umrechnung von FOGRA39L U300 K100 9-10.icc nach FOGRA47L Bild 20: Auswahl der Schwarzerhalt-Option U300 K100 9-10.icc, also der Umrechnung von einem gestrichenen Papier auf ein ungestrichenes Papier. Gezeigt ist der Tonwerteverlauf bei den verschiedenen Optionen für den Schwarzerhalt. 25
Im Verlauf der bunten Farbtöne ist praktisch kein Im Bild 23 ist wieder die Umsetzung der Grauwerte Unterschied zu sehen. gezeigt, im oberen Teil die Werte im Eingabegeräte- farbraum, im unteren Teil der Grafik die Werte im Aus- Das Bild 22 zeigt die Umsetzung eines Verlaufs der gabegerätefarbraum nach der Transformation. Druckfarbe Schwarz durch das entsprechend berech- nete Device-Link-Profil am Beispiel der Umrechnung von FOGRA39L U300 K100 9-10.icc nach FOGRA47L U300 K100 9-10.icc, also der Umrechnung von einem gestrichenen Papier auf ein ungestrichenes Papier. Gezeigt ist der Tonwerteverlauf bei den verschiedenen Optionen für den Schwarzerhalt. Wie erwartet treten keine Anteile der bunten Druck- farben auf. Bei „K=K“ erfolgt eine streng lineare Über- tragung der Tonwerte, bei „Basic“ und „Special“ erfolgt eine Anpassung der Gradation zur besseren Verteilung Bild 23: Tonwerte mit Option Schwarzerhalt (Rendering Intent „Fotografisch”): „K=K” – „Basic” – „Special” (von links nach rechts) der Tonwerte. Bild 21: Tonwerteverlauf Magenta mit Option Schwarzerhalt (Rendering Intent „Fotografisch”): „K=K” – „Basic” – „Special” (von links nach rechts) Bild 22: Tonwerteverlauf Schwarz mit Option Schwarzerhalt (Rendering Intent „Fotografisch”): „K=K” – „Basic” – „Special” (von links nach rechts) 26
Bei „K=K“ (linke Grafik) bleibt der Schwarzwert K erhalten. Bei „Basic“ wird das Schwarz über eine Gra- dationsanpassung verändert, beeinflusst aber nicht die bunten Farben. Bei „Special“ (rechte Grafik) ist die Situation komplexer. Buntgrau erhält einen Anteil Schwarz, ein vierfarbiges Grau wird wie üblich trans- formiert und ein reines Schwarz wird wie bei „Basic“ umgesetzt. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass bei einer Prozesskonvertierung kein Schwarzerhalt oder Schwarzerhalt „Special“ verwendet werden sollte. Bei der Farbeinsparung darf kein Schwarzerhalt verwen- det werden, da hier nur der Farbaufbau des Ausgabe- prozesses das gewünschte Ergebnis liefert. Bei einer Prozessanpassung kann einer der anderen Schwarz- aufbauten „K=K“ oder „Basic“ gewählt werden. Bild 24: Auswahl Farberhalt Option Farberhalt Bei den beiden Optionen „Primär“ und „Sekundär“ werden nur die Volltöne erhalten. Bei „Primär“ sind Es können fünf verschiedene Optionen zum Farberhalt dies die drei Buntfarben Cyan, Magenta und Gelb (C, ausgewählt werden. M, Y), bei „Sekundär“ zusätzlich zu den primären Buntfarben die zweifarbigen Zusammendrucke Blau, Bei der Wahl von Farberhalt „kein“ wird der Farbauf- Grün und Rot (CM, CY, MY), sowie die Zusammen- bau der primären und sekundären Tonwerte des drucke einer Buntfarbe mit Schwarz (CK, MK, YK). Device-Link-Profils vom Profil 2, dem Ausgabeprofil, übernommen. Der Farbaufbau des Eingabeprofils wird Bei den Optionen „Primär und Tonwerte“ und „Sekun- überschrieben. Das macht immer dann Sinn, wenn där und Tonwerte“ bleiben neben den Volltonfarben die Prozesse sehr unterschiedlich sind. auch die entsprechenden Verläufe erhalten. Bild 25: Tonwerteverlauf Magenta mit Farberhalt (Rendering Intent „Fotografisch”): „kein” – „Primär” – „Primär und Tonwerte” (von links nach rechts) 27
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