Farben des Wassers - Stimmen der Wärme - Mirta Domacinovic
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Umschlag außen: Das Spiel des Lichtes, Nidda Altarm (Detail) | 2020 | Öl auf Nessel | 90x200cm Rechte Seite: Königskind 4 | 2020 | Öl auf Nessel | 60x90cm
Melancholia 2.0. Mensch und Natur bei Mirta Domacinovic Höchste Farbintensität, Menschen zwischen Seit vielen Jahren zeichnet die Ölmalerei von Mirta Domacinovic wohnt in Bonames, der Isolation und Gemeinschaft, Flecken, an de- Mirta Domacinovic eine besondere Farbinten- Frankfurter Pforte zur Wetterau, ganz in der nen sich die Natur ihr angestammtes Terrain sität aus. Der Widerschein der Nachmittags- Nähe der Nidda, die sich 90 Kilometer lang vom zurückerobert, geheimnisvolle Familienob- sonne auf einer Rückenpartie oder in einem Vogelsberg durch die Wetterau bis nach Frank- jekte und ein neues Kapitel des Portraitzeich- gefüllten Bierglas, das regelrecht zu glühen furt Nied schlängelt, wo sie in den Main fließt. nens – die Kunst von Mirta Domacinovic ist scheint, sind typische Lichtflecke, wie wir sie Auf einem Kanu kann sich die Künstlerin frei in vielseitig und changiert zwischen üppiger auch in den neuen Arbeiten finden. Rational gemächlichem Tempo auf der Nidda bewegen, Entfaltung und bewusster Reduktion. Bei aller betrachtet sind es Lichtreflektionen, aber sie und sie macht, ganz dicht an der Wasserober- Unterschiedlichkeit der Techniken – von der stehen doch eher für eine vitale Lebensenergie, fläche, besondere Entdeckungen: etwa, dass die selbst gemischten Ölfarbe über das Aquarell die die figurative Ölmalerei Mirta Domacino- Ufer an waldigen Stellen urwüchsiger werden bis zur Bleistiftzeichnung – wird eine Haltung vics spannungsreich auflädt. und der Fluss in letzter Zeit lange nicht mehr so sichtbar, die immer den Menschen im Blick hat trüb ist wie früher, es gibt Stellen, da lässt sich tief und die Bedingungen, unter denen es zu leben Bei aller Intensität, mit der sich die Figuren hineinblicken und man erkennt eine sichtbare lohnt. auf den Bildern von Mirta Domacinovic be- Artenvielfalt. Mirta Domacinovic ist die Natür- gegnen, bewahren die Szenerien doch etwas lichkeit wichtig, zu der die Nidda Stück für Stück Vorstellen möchte dieser Text aktuelle Ölbil- Geheimnisvolles, Unausgesprochenes, nur An- zurückkehrt, als Biotop, Rückzugsort und nach der zunehmend isolierten Protagonisten, einen gedeutetes. In die konkrete Figuration baut sie eigenen Regeln lebendes Zentrum. Künstlerisch Ausschnitt aus der Serie der renaturierten Nid- immer wieder abstrakte Flächen, verwischte treiben sie allerdings zwei andere Aspekte an, da, Bleistiftportraits von Menschen mit Coro- Partien und kontrastierende Farbflecke ein, die die sie am Wasser stehend konstatiert und in ihre na-Maske und last but not least die seit einigen das Bild im Gleichgewicht halten. Die Szeneri- Kunst zu übersetzen versucht: Das sind die Schat- Jahren entstehende Serie Souvenirs. en strömen etwas Federndes aus: Wir können ten und Spiegelungen auf der Wasseroberfläche. die Menschen auf den Bildern in einem Meer Inspiriert von Claude Monets Seerosenteich in Figuren im Bildraum von Möglichkeiten und Ideen sehen, doch auch Giverny nördlich von Paris, den der Künstler Engste Freunde sind es selten. Es sind eher nachdenklich, in sich gekehrt und mitunter wie wieder und wieder gemalt hat, schafft es die Schicksalsgenossen, die die Genrebilder von in sich gefangen – es herrschen da nie klare Künstlerin, eine besondere Dichte und Farbinten- Mirta Domacinovic bevölkern. Kein Krieg, Verhältnisse. Das Spiel mit Figuration und Ab- sität da herzustellen, wo sie Schatten der Bäume keine Pein, keine Not, da lebt eine Generation straktion, Stillstand und Bewegung, Licht und und Lichtspiegelungen auf der Wasseroberfläche so vor sich hin, die kreist um sich selbst, und Schatten, Flüchtigkeit und Konzentration hat festhält. Hier gehen Wasser und Uferpartien eine niemand tritt aus dem behaglichen Nachmit- die Künstlerin in Bildern wie „Im Park“ oder besondere Einheit ein, denn zwei Stämme sind tagslicht heraus. Man hat sich auf den Bildern Die Springerin“ zur Perfektion gebracht. War- in die Nidda gefallen und spiegeln sich. Die Ver- im Park, in einer Disco, auf einer Clubterrasse ten kann erfüllend sein und schmerzlich und ästelung tut das Ihrige; die neuen Niddabilder miteinander eingerichtet und merkt erst jetzt, auch beides zugleich. sind an Dichte und Intensität kaum zu überbie- wieviel man aneinander hatte, als man sich ten. Farblich bewegt Mirta Domacinovic sich in noch nahe war. Nah sein durfte. Die neuen Ar- An der Nidda einem geheimnisvollen Kosmos, der zwischen beiten von Mirta Domacinovic verblüffen uns In Gronau-Dortelweil ist man bei der Renatu- grün, lila und braun changiert. Die Künstlerin fei- mit der Isolation, in die sich ihre Protagonisten rierung der Nidda schon weit fortgeschritten: ert den eingeleiteten, bereits erlebbaren Wandel (freiwillig?) begeben haben. Die Gruppe, die Anstelle eines 2,7 Kilometer langen, schmalen an der Nidda und lädt ihre Szenerien so auf, dass ihre Bilder bislang häufig bevölkerte, hat sich Fluss-Kanals gibt es heute ein rund 3 Kilometer man den Eindruck gewinnen kann, dass die Flus- aufgelöst, im Coronajahr 2020 ist jeder weithin langes, weitgehend neues, teils bis zu 25 Meter spartien zu einem magischen Ort geworden sind. auf sich selbst gestellt. Ein einzelner Mann, auf breites Flussbett zu bestaunen. Von den ehe- einem der markanten Eisensessel im Pariser maligen Steinbefestigungen an den Ufern ist Maskenskizzen Jardin des Tuileries sitzend, mit Sicherheitsab- nichts mehr zu sehen. Die Hochwasserdämme Eine Bleistift-Skizze, in wenigen Minuten im stand, der Boxer aus der Frankfurter Vorstadt, sind von den Ufern weit zurückverlegt, was Angesicht eines Menschen entstanden, gilt un- der kämpfen will, aber viel einstecken muss, auch den Hochwasserschutz verbessert, da der ter Künstlern als eine der Königsdisziplinen. der Junge am Bildrand eines anderen Ölbildes, Fluss Flächen zum Übertreten hat. Jeder Strich zählt, und weniger ist mehr: Die der seine Freunde irgendwo im Abseits wähnt: Reduktion auf das Wesentliche ist zentrales Sie sind von der stillen Melancholie, aber auch Denn Aufstau, Begradigung und Gewässerver- Merkmal dieser Art von Portraits. Mirta übt von dem Veränderungswillen umweht, die Co- schmutzung sorgten in der Vergangenheit dafür, sich schon lange darin, aber einen neuen As- rona über unsere Gesellschaft gebracht hat. Es dass das „Ökosystem Fluss“ nachhaltig gestört pekt hat nun Corona hineingebracht, denn das ist bemerkenswert, wie es der Künstlerin im wurde. Es gibt wenige Flüsse in der Größenord- Virus macht es in aller Interesse notwendig, Moment des Geschehens gelingt, diese Vorgän- nung der Nidda, die nicht derart beeinträchtigt Maske zu tragen. Natürlich ist es spannend, ge in ihre Kunst zu integrieren und diese damit sind. Die negativen Folgen solcher Maßnahmen etwas Verdecktes zu zeichnen, über die Hälfte in ein neues Kapitel ihres Werkes zu überfüh- sind von den großen Strömen Rhein, Main und des Gesichtes ist unter der textilen Hülle ver- ren. Der einsame Wolf musste das Rudel ver- Donau her bekannt. An der Elbe wurde der Auf- borgen. Nun kommt alles auf die Augen an, sie lassen und heult am Ende der Straße. stau in letzter Minute verhindert. In den 1960er sind mehr denn je das Zentrum des Bildes, sie Jahren hatte man die Nidda in ein Korsett ge- müssen präzise und in ihrer Einmaligkeit er- zwängt, das nun nach einem öffentlichen Mei- fasst sein, die Person muss allein hierdurch er- nungswandel, wie mit Flüssen umzugehen ist, mehr und mehr wieder aufgebrochen wird.
kennbar sein. Der Stirn und den Haaren, sonst müssen. Ein neolithischer Beilkopf, vom Groß- eher Randpassagen im Portrait, fallen plötzlich vater beim Pflügen des Ackers gefunden und größere Bedeutung zu. Sie helfen nun bei der von Generation zu Generation weitergegeben, klaren Identifizierung des, der Portraitierten. dient als Erinnerung an die verlorene Heimat Das Bild mit Maske zeigt den Menschen ver- in Polen. Ein abgebrochener Bronzenagel von letzlich. Es liegt an Mirta Domacinovics Kunst, einem römischen Schiff, heute beim Tauchen dass von den Maskierten doch Wärme ausgeht. an der Costa Blanca gefunden, regt die Phan- Diese Skizzen erzählen in ihrer Kargheit viel tasie an: Was hat der Nagel wohl wann zusam- von der Zeit, in der wir leben. mengehalten? Die Reihe hat durchaus etwas Poetisches: Ein Fingerhut aus Porzellan als Die Aquarell-Serie Souvenirs Erinnerungsobjekt an die Liebe des Lebens, Wir wissen von dem französischen Psycholo- ein verrostetes Eselshufeisen als Andenken an gen Maurice Halbwachs: Die Erinnerungen, einen magischen Moment in der Cheops-Pyra- in denen die Großeltern schwelgen, müssen mide, oder Tanzschuhe als Symbol der Vitalität nicht immer auch den tatsächlichen Gegeben- und Unabhängigkeit – es sind starke Objekte, heiten entsprechen. Gehörtes oder Gelesenes die unvergleichlich zart und zugewandt auf Souvenirs ihre wahre, übergeordnete Bedeu- verschmilzt zuweilen mit der eigenen Vorstel- den Aquarellen eingefangen sind. Gemeinsam tung, denn plötzlich öffnen sich mit dem Aqua- lung und lässt aus einer individuellen wiede- ist den Objekten, dass sie an solche Momente rell, das man eben einfach nur schön fand, rum eine kollektive Erinnerung werden. Was im Leben erinnern, in denen man die Intensität Welten, Schicksale und unwiederbringliche war in einer Familie wichtig, worüber wurde des Lebens besonders spürt. Sobald man über Verluste. Etwa zwei Dutzend solcher Aquarelle gesprochen, was für Dinge wurden weiter- die mit ihm verknüpfte Geschichte nachdenkt, sind bislang entstanden, die Serie wächst. gegeben und woran erinnert man sich? Mirta bekommt der Gegenstand seinen eigentlichen Domacinovic interessieren diese Fragen, wenn Wert. Und der ist viel stärker, als es der Markt- Mirta Domacinovic selbst stammt aus einer kro- sie Freunde, Bekannte, andere Künstler bittet, wert eines Schmuckstückes je sein kann. Aber atischen Familie, die ihre Wurzeln in Deutsch- ihr für eine gewisse Zeit ihr ganz persönliches immer nur für den Besitzer. land hat und 1981, plötzlich, von einem Tag auf Souvenir zu überlassen. Sie weiß, dass ein Ge- den anderen, nach Deutschland kam. Sie war brauchsgegenstand neben dem funktionalen Die Serie Souvenirs ist ein work in progress, mal da Anfang 20 und hatte gerade ein Kunststu- Aspekt auch einen Mehrwert hat: als Vehikel, fragt Mirta Domacinovic Menschen nach de- dium begonnen, als ein völlig neues Leben im als Träger von Erinnerungen, Geschichten und ren ‚Herzensdingen‘, mal kommen Menschen Rhein-Main-Gebiet begann. Und aus dieser Assoziationen. Wir können mit Gegenständen selbst auf die Künstlerin zu, nachdem sie von Zeit kennt sie die Frage: Was ist mir so wichtig, sogar eine bestimmte Melodie verbinden. Ein der Serie gehört haben. Die Büttenpapiere wer- dass ich es nun ins neue Leben transportiere? Objekt, das etwas über die erlebte Vergangen- den stets auf kleine Obstkisten genagelt und Im Atelier erzählt sie von einem Flüchtling, der heit, oft auch über die Familie erzählt, und das an der Wand präsentiert. Objektgewordene sie sehr beeindruckt hat: Der hatte sich in seine so persönlich ist, dass es sich von fast allen an- Sehnsüchte ganz unterschiedlicher Menschen Jacke vor seiner Abreise eine Handvoll Heima- deren Dingen dieses Menschen unterscheidet. geben auch einen kulturwissenschaftlich-so- terde eingenäht, um die Verbundenheit auch Solche Gegenstände, streng ausgesuchte Ob- ziologischen Einblick in das, was uns um- und leibhaftig zu spüren. Für Mirta Domacinovic jekte nimmt Mirta bei sich auf, lebt eine Wei- antreibt. Die Obstkisten sind für Mirta eine Art war es eine kleine, jugendstilhafte Porzellan- le mit ihnen und hält sie fest in zarten Aqua- Tragekasten, also ein Transportmittel, in dem figur, vielleicht französischen Ursprungs, die rellen. In der Farbgebung moderat zwischen man Dinge mitnehmen kann. Sie haben sogar ihre Großmutter nur zu bestimmten Momenten blau und beige changierend, konzentrieren kleine Beinchen, die Bewegung symbolisieren, aus dem Schrank holte und der Enkelin als et- sich diese Aquarellbilder ganz auf das Objekt, deshalb sind sie so geeignet für die objektbezo- was ganz Besonderes, glatt und fein gearbeitet, ohne alles darüber zu verraten. Die Bilder ma- gene Erinnerungsserie Souvenirs. präsentierte. Nach dem Tod der Großmutter chen vielmehr neugierig, denn der liebevolle fiel die Figur Mirta Domacinovic zu, es war Blick, der von ihrem Besitzer dem echten Ob- Wasser – Landschaft – Menschen – Licht: Das ungewohnt, sie ohne Aufsicht der Oma in den jekt entgegengebracht wird, der findet sich Glück des Zusammenseins an einem besonde- Händen zu halten, vor allem aber merkte sie: auch in der Art, wie Mirta Domacinovic es als ren Ort, wie wir es so vielfach auf Leinwand ge- Nimmt sie die Figur zur Hand, ist sie in Gedan- Aquarell inszeniert. Geheimnisvoll. Die Liebe bannt in diesem Werk finden können, entfacht ken sogleich zurück in Kroatien. Die Figur ist zum Objekt ist im Bild zu finden. Und in wel- im Coronajahr nochmals andere Sehnsüchte als also so etwas wie eine direkte Verbindung in che Richtung die Sehnsüchte, Glücksmomente früher, sagt Mirta Domacinovic. In ihrem Werk die Gefühlswelt der eigenen Kindheit und er- und Hoffnungsstücke gehen, das verrät jeweils schützt sie auch in diesen anspruchsvollen Zei- weckt Bilder und Geschichten, die sie mit der ein kurzer Text, der den Aquarellen beigegeben ten das Geheimnisvolle. Großmutter verbindet. ist. Mit der ihr eigenen, seltenen Mischung aus Zurückhaltung und Bestimmtheit hat Mirta Wir erfahren durch die Souvenirs auch von zwei Domacinovic hier zu Papier gebracht, was den Familien, die es nicht schafften, durch Heirat Zauber des Objektes für die Besitzer ausmacht. Florian Koch, zu einer großen Familie zu werden: Man blieb Und erst durch die Texte bekommt die Serie Kurator in Frankfurt am Main sich so fremd, dass selbst heute die Familienbil- Im September 2020 der in getrennten Zimmern aufgehängt werden
Vorherige Seite: Wasserspiegelung einer Stadt (Detail) | 2020 | Öl auf Nessel | 150x200cm Treffen abends | 2020 | Öl auf Nessel | 60x90cm Der Schatten | 2020 | Öl auf Nessel | 60x90cm
Im Wasser stehend | 2020 | Öl auf Nessel | 90x60cm Dino | 2020 | Öl auf Nessel | 60x90cm
Der Himmel | 2019 | Öl auf Nessel | 90x150cm
Ruhe nach dem Sturm, Nidda Altarm | 2020 | Öl auf Nessel | 120x180cm
Bassin Octogonal, Jardin des Tuileries Paris | 2020 | Öl auf Nessel | 90x200cm
Sonne genießend Jardin des Tuileries Paris | 2020 | Öl auf Nessel | 90x100cm
Durch den schmalen Spalt eine Welt heller intensiver Farben Formen ineinander verwoben von hüpfenden Linien bespielt einem Experimentalfilm gleich Das Schweben im warmen Äther bestärkt durch den Genuss sorglosen entspannten Loslassens auf grünem Stuhl vor tänzelnden Sternen … stop das Bild weitet sich der Zauber fällt Farben verdunkeln sich, Konturen klären Staub auf Lackschuhen Ein kurzer Moment | Mirta Domacinovic 2020
Former Maurice-Rose-AAF Bonames | 2020 | Öl auf Nessel | 90x200cm
Mein Nachbar, der Kickboxer | 2020 | Öl auf Nessel | 60x90cm Vor dem Spiegel | 2013/15/18 | Öl auf Nessel | 60x90cm
Zwei Baumstämme, Nidda Altarm | 2020 | Öl auf Nessel | 90x200cm
Brombeeren | 2019 | Öl auf Holz | 42x45cm Ife | 2012/20 | Öl auf Nessel | 90x60cm
Souvenirs | Aquarelle auf Holzkästchen befestigt, dazugehörige Texte | 2017–2020 | je ca. 30x19,5x10cm
„Es veränderte mein Leben“ Im Jahr 2000 machte Darius mit der Familie Urlaub in Ägypten. Sein Vorhaben, die Cheops-Pyramide zu besuchen, schien anfangs zu scheitern. Um 17.00 Uhr, als er vor der Pyramide stand, wurden gerade die Tore geschlossen. Mit gekonnter Überredungskunst, 20 DM und einem Päckchen Zigaretten, erwirkte Darius dann doch, mit einem Pyramiden wärter zusammen, eine Ein-Mann-Besichtigung. Ins Innere der Pyramide gelangt, sagte der Wärter in einem Augenblick zu ihm: sollte er sein Leben ändern wollen, solle er sich in das Grab legen, das sei nach den alten Erdmessungen der zentrale Punkt der Erde und ein kraftvoller Ort. Darius bekam es mit der Angst zu tun, tat es dann aber doch. Er legte sich ins Grab, der arabische Wärter verschränkte seine Arme, beugte sich über ihn und sprach ein Gebet auf Arabisch. Das wühlte Darius hochgradig auf. Wieder nach draußen gelangt, ging es weiter mit der Besichtigung der Sphinx. Vor Aufregung von dem eben Geschehenen, konnte Darius aber nichts Neues mehr aufnehmen. Er stellte sich in den Schatten einer Palme und rauchte eine Zigarette um wieder Herr seiner Sinne zu werden. Beim Austreten der Zigarette fiel sein Blick auf das Eselshufeisen, das vor ihm auf dem sandigen Boden lag. Er nahm es mit. Zurück zuhause, staunte Darius über die Veränderungen, die kurz darauf in sein Leben traten und heute noch eintreten. Souvenir – Darius Sitek | 2020 | Aquarell auf Papier | 29,5x16,5x6,5cm
Mirta Domacinovic 1961 geboren in Vinkovci, Kroatien 2017 Dialog Jörg Münz – Mirta Domacinovic | Galerie Esch-Renner, Köln lebt und arbeitet in Frankfurt/M. art Karlsruhe, Galerie Pfundt, Berlin 1982–89 Studium an der Hochschule für Gestaltung, 2015 International Contemporary Artfair, Zürich-Oerlikon, Offenbach/M. | Diplom Galerie Carsten Seifert, Berlin 1987–88 Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste 2015 Viennafair, Galerie Carsten Seifert, Berlin bei Prof. Sonderborg, Stuttgart art.fair Köln, Galerie Esch-Renner, Köln 1993 –95 Lehrauftrag für Zeichnen mit Prof. D. Lincke an der Hochschule für Gestaltung, 2015 Farbe Blau | Galerie Esch-Renner, Köln Offenbach/M. 2013 art.fair Köln, Galerie Lux, Berlin 2007–09 Vertretung einer halben W2-Professur für das Lehrfach Zeichnen/ Aktzeichnen Badefreuden, Galerie Kerstner, Kronberg im Fachbereich Gestaltung an der Hochschule Mainz art Karlsruhe, Galerie Lux, Berlin 2009–10 Lehrauftrag für das Lehrfach Aktzeichnen im Fachbereich Gestaltung an der 2012 art.fair Köln, Galerie Lux, Berlin Hochschule Mainz 2011 Künstler der Galerie Lux, Berlin 2010 Künstler der Galerie Friedmann-Hahn, Berlin Einzelausstellungen (Auswahl) 2009 art Karlsruhe, Galerie Mühlfeld+Stohrer, Frankfurt/M. 2021 Farben des Wassers, Stimmen der Wärme | Kunstforum Mainturm, Flörs- 2006 Freischwimmer | Historisches Museum, Schloss Philippsruhe, Hanau heim/M. (bei Drucklegung in Vorbereitung) 2005 art-Frankfurt, Galerie Mühlfeld+Stohrer, Frankfurt/M. 2019 Warmer Sommerregen auf meiner Haut | Regionalgalerie Südhessen im cologne fine arte Köln, Galerie Mühlfeld+Stohrer, Frankfurt/M. Regierungspräsidium Darmstadt 2004 art-Frankfurt, Galerie Mühlfeld+Stohrer, Frankfurt/M. 2019 Süß wie Honig Haus der Stadtgeschichte, Offenbach/M. 2003 suprise moi et toi | Saarländisches Künstlerhaus, Saarbrücken 2018/16 Mirta Domacinovic Neue Arbeiten, Galerie Kerstner, 9. Triennale für Form und Inhalte | Museum für Angewandte Kunst, Frank- Kronberg im Taunus furt/M. | Museum of Arts & Design, New York (Katalog) 2016 art Karlsruhe, One-Artist-Show, Galerie Carsten Seifert, Berlin 2002 Künstler der Galerie Mühlfeld+Stohrer, Frankfurt/M. 2015 art Karlsruhe, One-Artist-Show, Galerie Seifert/Lardon, Berlin 1999/97 7. Triennale für Form und Inhalte | Museum für Kunsthandwerk 2014 Mirta Domacinovic Neue Arbeiten | Galerie Esch-Renner, Köln (heute Museum für Angewandte Kunst), Frankfurt/M. | 2014 art.fair Köln, One-Artist-Show, Galerie Seifert/Lardon, Berlin Grassimuseum, Leipzig | Sonje Museum of Contemporary Art, 2014 art Karlsruhe, One-Artist-Show, Galerie Lux, Berlin Kyongju, Korea (Katalog) 2012 Mirta Domacinovic Neue Arbeiten | Galerie Lux, Berlin 1998 Kunstverein, Germersheim (Katalog) 2011/08/06/04/03 1997 Basilika, Projekt mit Wilfried Fiebig, Hauptbahnhof Frankfurt/M. Galerie Mühlfeld+Stohrer, Frankfurt/M. Overbeck Gesellschaft, Lübeck (Katalog) 2007 Augenblicke, Historisches Museum im Schloss Philippsruhe, Hanau 1993 Städtische Galerie Brückenturm, Mainz 2004 Galerie Goethe Institut, Budapest, Ungarn (Katalog) 1991 27. Darmstädter Sezession | Darmstadt (Katalog) 1996 Villa Flath, Bad Segeberg 1994 Labyrinth, Galerie im Karmeliterkloster, Frankfurt/M. (Katalog) Auszeichnungen (Auswahl) 2007 Cläre-Roeder-Münch-Preis, Stadt Hanau Gruppenausstellungen (Auswahl) 2002 Stipendium/Aufenthalt in Budapest, v. Amt für Wissenschaft 2020 Galerie Kerstner, Kronberg im Taunus und Kunst, Frankfurt,M 2019 discovery art fair, Cologne, Galerie Kerstner, Kronberg 1996 Stipendium/Aufenthalt in Villa Flath, Bad Segeberg 2018 Galerie Pfundt, Berlin 1987 Senefelder-Preis für Lithographie, Offenbach/M
Gefördert im Rahmen des Kulturförderprogramms „Hessen kulturell neu eröffnen“ Fotos: Mirta Domacinovic Porträtfoto: Thomas Hirt Layout: Thomas Hirt Druck: Flyeralarm © 2020 Mirta Domacinovic d.mirta@gmx.de www.mirta-domacinovic.de Instagramm: mirtadomacinovic
Sie können auch lesen