Farben des Wassers - Stimmen der Wärme - Mirta Domacinovic

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Farben des Wassers - Stimmen der Wärme - Mirta Domacinovic
Farben des Wassers – Stimmen der Wärme
                          M i r ta D o m a c i n o v i c
Farben des Wassers - Stimmen der Wärme - Mirta Domacinovic
Umschlag außen: Das Spiel des Lichtes, Nidda Altarm (Detail) | 2020 | Öl auf Nessel | 90x200cm
Rechte Seite: Königskind 4 | 2020 | Öl auf Nessel | 60x90cm
Farben des Wassers - Stimmen der Wärme - Mirta Domacinovic
Farben des Wassers – Stimmen der Wärme

             M i rta D o m a c i n o v i c
Farben des Wassers - Stimmen der Wärme - Mirta Domacinovic
Melancholia 2.0.
Mensch und Natur bei Mirta Domacinovic

Höchste Farbintensität, Menschen zwischen           Seit vielen Jahren zeichnet die Ölmalerei von      Mirta Domacinovic wohnt in Bonames, der
Isolation und Gemeinschaft, Flecken, an de-         Mirta Domacinovic eine besondere Farbinten-        Frankfurter Pforte zur Wetterau, ganz in der
nen sich die Natur ihr angestammtes Terrain         sität aus. Der Widerschein der Nachmittags-        Nähe der Nidda, die sich 90 Kilometer lang vom
zurückerobert, geheimnisvolle Familienob-           sonne auf einer Rückenpartie oder in einem         Vogelsberg durch die Wetterau bis nach Frank-
jekte und ein neues Kapitel des Portraitzeich-      gefüllten Bierglas, das regelrecht zu glühen       furt Nied schlängelt, wo sie in den Main fließt.
nens – die Kunst von Mirta Domacinovic ist          scheint, sind typische Lichtflecke, wie wir sie    Auf einem Kanu kann sich die Künstlerin frei in
vielseitig und changiert zwischen üppiger           auch in den neuen Arbeiten finden. Rational        gemächlichem Tempo auf der Nidda bewegen,
Entfaltung und bewusster Reduktion. Bei aller       betrachtet sind es Lichtreflektionen, aber sie     und sie macht, ganz dicht an der Wasserober-
Unterschiedlichkeit der Techniken – von der         stehen doch eher für eine vitale Lebensenergie,    fläche, besondere Entdeckungen: etwa, dass die
selbst gemischten Ölfarbe über das Aquarell         die die figurative Ölmalerei Mirta Domacino-       Ufer an waldigen Stellen urwüchsiger werden
bis zur Bleistiftzeichnung – wird eine Haltung      vics spannungsreich auflädt.                       und der Fluss in letzter Zeit lange nicht mehr so
sichtbar, die immer den Menschen im Blick hat                                                          trüb ist wie früher, es gibt Stellen, da lässt sich tief
und die Bedingungen, unter denen es zu leben        Bei aller Intensität, mit der sich die Figuren     hineinblicken und man erkennt eine sichtbare
lohnt.                                              auf den Bildern von Mirta Domacinovic be-          Artenvielfalt. Mirta Domacinovic ist die Natür-
                                                    gegnen, bewahren die Szenerien doch etwas          lichkeit wichtig, zu der die Nidda Stück für Stück
Vorstellen möchte dieser Text aktuelle Ölbil-       Geheimnisvolles, Unausgesprochenes, nur An-        zurückkehrt, als Biotop, Rückzugsort und nach
der zunehmend isolierten Protagonisten, einen       gedeutetes. In die konkrete Figuration baut sie    eigenen Regeln lebendes Zentrum. Künstlerisch
Ausschnitt aus der Serie der renaturierten Nid-     immer wieder abstrakte Flächen, verwischte         treiben sie allerdings zwei andere Aspekte an,
da, Bleistiftportraits von Menschen mit Coro-       Partien und kontrastierende Farbflecke ein, die    die sie am Wasser stehend konstatiert und in ihre
na-Maske und last but not least die seit einigen    das Bild im Gleichgewicht halten. Die Szeneri-     Kunst zu übersetzen versucht: Das sind die Schat-
Jahren entstehende Serie Souvenirs.                 en strömen etwas Federndes aus: Wir können         ten und Spiegelungen auf der Wasseroberfläche.
                                                    die Menschen auf den Bildern in einem Meer         Inspiriert von Claude Monets Seerosenteich in
Figuren im Bildraum                                 von Möglichkeiten und Ideen sehen, doch auch       Giverny nördlich von Paris, den der Künstler
Engste Freunde sind es selten. Es sind eher         nachdenklich, in sich gekehrt und mitunter wie     wieder und wieder gemalt hat, schafft es die
Schicksalsgenossen, die die Genrebilder von         in sich gefangen – es herrschen da nie klare       Künstlerin, eine besondere Dichte und Farbinten-
Mirta Domacinovic bevölkern. Kein Krieg,            Verhältnisse. Das Spiel mit Figuration und Ab-     sität da herzustellen, wo sie Schatten der Bäume
keine Pein, keine Not, da lebt eine Generation      straktion, Stillstand und Bewegung, Licht und      und Lichtspiegelungen auf der Wasseroberfläche
so vor sich hin, die kreist um sich selbst, und     Schatten, Flüchtigkeit und Konzentration hat       festhält. Hier gehen Wasser und Uferpartien eine
niemand tritt aus dem behaglichen Nachmit-          die Künstlerin in Bildern wie „Im Park“ oder       besondere Einheit ein, denn zwei Stämme sind
tagslicht heraus. Man hat sich auf den Bildern      Die Springerin“ zur Perfektion gebracht. War-      in die Nidda gefallen und spiegeln sich. Die Ver-
im Park, in einer Disco, auf einer Clubterrasse     ten kann erfüllend sein und schmerzlich und        ästelung tut das Ihrige; die neuen Niddabilder
miteinander eingerichtet und merkt erst jetzt,      auch beides zugleich.                              sind an Dichte und Intensität kaum zu überbie-
wieviel man aneinander hatte, als man sich                                                             ten. Farblich bewegt Mirta Domacinovic sich in
noch nahe war. Nah sein durfte. Die neuen Ar-       An der Nidda                                       einem geheimnisvollen Kosmos, der zwischen
beiten von Mirta Domacinovic verblüffen uns         In Gronau-Dortelweil ist man bei der Renatu-       grün, lila und braun changiert. Die Künstlerin fei-
mit der Isolation, in die sich ihre Protagonisten   rierung der Nidda schon weit fortgeschritten:      ert den eingeleiteten, bereits erlebbaren Wandel
(freiwillig?) begeben haben. Die Gruppe, die        Anstelle eines 2,7 Kilometer langen, schmalen      an der Nidda und lädt ihre Szenerien so auf, dass
ihre Bilder bislang häufig bevölkerte, hat sich     Fluss-Kanals gibt es heute ein rund 3 Kilometer    man den Eindruck gewinnen kann, dass die Flus-
aufgelöst, im Coronajahr 2020 ist jeder weithin     langes, weitgehend neues, teils bis zu 25 Meter    spartien zu einem magischen Ort geworden sind.
auf sich selbst gestellt. Ein einzelner Mann, auf   breites Flussbett zu bestaunen. Von den ehe-
einem der markanten Eisensessel im Pariser          maligen Steinbefestigungen an den Ufern ist        Maskenskizzen
Jardin des Tuileries sitzend, mit Sicherheitsab-    nichts mehr zu sehen. Die Hochwasserdämme          Eine Bleistift-Skizze, in wenigen Minuten im
stand, der Boxer aus der Frankfurter Vorstadt,      sind von den Ufern weit zurückverlegt, was         Angesicht eines Menschen entstanden, gilt un-
der kämpfen will, aber viel einstecken muss,        auch den Hochwasserschutz verbessert, da der       ter Künstlern als eine der Königsdisziplinen.
der Junge am Bildrand eines anderen Ölbildes,       Fluss Flächen zum Übertreten hat.                  Jeder Strich zählt, und weniger ist mehr: Die
der seine Freunde irgendwo im Abseits wähnt:                                                           Reduktion auf das Wesentliche ist zentrales
Sie sind von der stillen Melancholie, aber auch     Denn Aufstau, Begradigung und Gewässerver-         Merkmal dieser Art von Portraits. Mirta übt
von dem Veränderungswillen umweht, die Co-          schmutzung sorgten in der Vergangenheit dafür,     sich schon lange darin, aber einen neuen As-
rona über unsere Gesellschaft gebracht hat. Es      dass das „Ökosystem Fluss“ nachhaltig gestört      pekt hat nun Corona hineingebracht, denn das
ist bemerkenswert, wie es der Künstlerin im         wurde. Es gibt wenige Flüsse in der Größenord-     Virus macht es in aller Interesse notwendig,
Moment des Geschehens gelingt, diese Vorgän-        nung der Nidda, die nicht derart beeinträchtigt    Maske zu tragen. Natürlich ist es spannend,
ge in ihre Kunst zu integrieren und diese damit     sind. Die negativen Folgen solcher Maßnahmen       etwas Verdecktes zu zeichnen, über die Hälfte
in ein neues Kapitel ihres Werkes zu überfüh-       sind von den großen Strömen Rhein, Main und        des Gesichtes ist unter der textilen Hülle ver-
ren. Der einsame Wolf musste das Rudel ver-         Donau her bekannt. An der Elbe wurde der Auf-      borgen. Nun kommt alles auf die Augen an, sie
lassen und heult am Ende der Straße.                stau in letzter Minute verhindert. In den 1960er   sind mehr denn je das Zentrum des Bildes, sie
                                                    Jahren hatte man die Nidda in ein Korsett ge-      müssen präzise und in ihrer Einmaligkeit er-
                                                    zwängt, das nun nach einem öffentlichen Mei-       fasst sein, die Person muss allein hierdurch er-
                                                    nungswandel, wie mit Flüssen umzugehen ist,
                                                    mehr und mehr wieder aufgebrochen wird.
Farben des Wassers - Stimmen der Wärme - Mirta Domacinovic
kennbar sein. Der Stirn und den Haaren, sonst                                                            müssen. Ein neolithischer Beilkopf, vom Groß-
eher Randpassagen im Portrait, fallen plötzlich                                                          vater beim Pflügen des Ackers gefunden und
größere Bedeutung zu. Sie helfen nun bei der                                                             von Generation zu Generation weitergegeben,
klaren Identifizierung des, der Portraitierten.                                                          dient als Erinnerung an die verlorene Heimat
Das Bild mit Maske zeigt den Menschen ver-                                                               in Polen. Ein abgebrochener Bronzenagel von
letzlich. Es liegt an Mirta Domacinovics Kunst,                                                          einem römischen Schiff, heute beim Tauchen
dass von den Maskierten doch Wärme ausgeht.                                                              an der Costa Blanca gefunden, regt die Phan-
Diese Skizzen erzählen in ihrer Kargheit viel                                                            tasie an: Was hat der Nagel wohl wann zusam-
von der Zeit, in der wir leben.                                                                          mengehalten? Die Reihe hat durchaus etwas
                                                                                                         Poetisches: Ein Fingerhut aus Porzellan als
Die Aquarell-Serie Souvenirs                                                                             Erinnerungsobjekt an die Liebe des Lebens,
Wir wissen von dem französischen Psycholo-                                                               ein verrostetes Eselshufeisen als Andenken an
gen Maurice Halbwachs: Die Erinnerungen,                                                                 einen magischen Moment in der Cheops-Pyra-
in denen die Großeltern schwelgen, müssen                                                                mide, oder Tanzschuhe als Symbol der Vitalität
nicht immer auch den tatsächlichen Gegeben-                                                              und Unabhängigkeit – es sind starke Objekte,
heiten entsprechen. Gehörtes oder Gelesenes                                                              die unvergleichlich zart und zugewandt auf
                                                     Souvenirs ihre wahre, übergeordnete Bedeu-
verschmilzt zuweilen mit der eigenen Vorstel-                                                            den Aquarellen eingefangen sind. Gemeinsam
                                                     tung, denn plötzlich öffnen sich mit dem Aqua-
lung und lässt aus einer individuellen wiede-                                                            ist den Objekten, dass sie an solche Momente
                                                     rell, das man eben einfach nur schön fand,
rum eine kollektive Erinnerung werden. Was                                                               im Leben erinnern, in denen man die Intensität
                                                     Welten, Schicksale und unwiederbringliche
war in einer Familie wichtig, worüber wurde                                                              des Lebens besonders spürt. Sobald man über
                                                     Verluste. Etwa zwei Dutzend solcher Aquarelle
gesprochen, was für Dinge wurden weiter-                                                                 die mit ihm verknüpfte Geschichte nachdenkt,
                                                     sind bislang entstanden, die Serie wächst.
gegeben und woran erinnert man sich? Mirta                                                               bekommt der Gegenstand seinen eigentlichen
Domacinovic interessieren diese Fragen, wenn                                                             Wert. Und der ist viel stärker, als es der Markt-
                                                     Mirta Domacinovic selbst stammt aus einer kro-
sie Freunde, Bekannte, andere Künstler bittet,                                                           wert eines Schmuckstückes je sein kann. Aber
                                                     atischen Familie, die ihre Wurzeln in Deutsch-
ihr für eine gewisse Zeit ihr ganz persönliches                                                          immer nur für den Besitzer.
                                                     land hat und 1981, plötzlich, von einem Tag auf
Souvenir zu überlassen. Sie weiß, dass ein Ge-
                                                     den anderen, nach Deutschland kam. Sie war
brauchsgegenstand neben dem funktionalen                                                                 Die Serie Souvenirs ist ein work in progress, mal
                                                     da Anfang 20 und hatte gerade ein Kunststu-
Aspekt auch einen Mehrwert hat: als Vehikel,                                                             fragt Mirta Domacinovic Menschen nach de-
                                                     dium begonnen, als ein völlig neues Leben im
als Träger von Erinnerungen, Geschichten und                                                             ren ‚Herzensdingen‘, mal kommen Menschen
                                                     Rhein-Main-Gebiet begann. Und aus dieser
Assoziationen. Wir können mit Gegenständen                                                               selbst auf die Künstlerin zu, nachdem sie von
                                                     Zeit kennt sie die Frage: Was ist mir so wichtig,
sogar eine bestimmte Melodie verbinden. Ein                                                              der Serie gehört haben. Die Büttenpapiere wer-
                                                     dass ich es nun ins neue Leben transportiere?
Objekt, das etwas über die erlebte Vergangen-                                                            den stets auf kleine Obstkisten genagelt und
                                                     Im Atelier erzählt sie von einem Flüchtling, der
heit, oft auch über die Familie erzählt, und das                                                         an der Wand präsentiert. Objektgewordene
                                                     sie sehr beeindruckt hat: Der hatte sich in seine
so persönlich ist, dass es sich von fast allen an-                                                       Sehnsüchte ganz unterschiedlicher Menschen
                                                     Jacke vor seiner Abreise eine Handvoll Heima-
deren Dingen dieses Menschen unterscheidet.                                                              geben auch einen kulturwissenschaftlich-so-
                                                     terde eingenäht, um die Verbundenheit auch
Solche Gegenstände, streng ausgesuchte Ob-                                                               ziologischen Einblick in das, was uns um- und
                                                     leibhaftig zu spüren. Für Mirta Domacinovic
jekte nimmt Mirta bei sich auf, lebt eine Wei-                                                           antreibt. Die Obstkisten sind für Mirta eine Art
                                                     war es eine kleine, jugendstilhafte Porzellan-
le mit ihnen und hält sie fest in zarten Aqua-                                                           Tragekasten, also ein Transportmittel, in dem
                                                     figur, vielleicht französischen Ursprungs, die
rellen. In der Farbgebung moderat zwischen                                                               man Dinge mitnehmen kann. Sie haben sogar
                                                     ihre Großmutter nur zu bestimmten Momenten
blau und beige changierend, konzentrieren                                                                kleine Beinchen, die Bewegung symbolisieren,
                                                     aus dem Schrank holte und der Enkelin als et-
sich diese Aquarellbilder ganz auf das Objekt,                                                           deshalb sind sie so geeignet für die objektbezo-
                                                     was ganz Besonderes, glatt und fein gearbeitet,
ohne alles darüber zu verraten. Die Bilder ma-                                                           gene Erinnerungsserie Souvenirs.
                                                     präsentierte. Nach dem Tod der Großmutter
chen vielmehr neugierig, denn der liebevolle
                                                     fiel die Figur Mirta Domacinovic zu, es war
Blick, der von ihrem Besitzer dem echten Ob-                                                             Wasser – Landschaft – Menschen – Licht: Das
                                                     ungewohnt, sie ohne Aufsicht der Oma in den
jekt entgegengebracht wird, der findet sich                                                              Glück des Zusammenseins an einem besonde-
                                                     Händen zu halten, vor allem aber merkte sie:
auch in der Art, wie Mirta Domacinovic es als                                                            ren Ort, wie wir es so vielfach auf Leinwand ge-
                                                     Nimmt sie die Figur zur Hand, ist sie in Gedan-
Aquarell inszeniert. Geheimnisvoll. Die Liebe                                                            bannt in diesem Werk finden können, entfacht
                                                     ken sogleich zurück in Kroatien. Die Figur ist
zum Objekt ist im Bild zu finden. Und in wel-                                                            im Coronajahr nochmals andere Sehnsüchte als
                                                     also so etwas wie eine direkte Verbindung in
che Richtung die Sehnsüchte, Glücksmomente                                                               früher, sagt Mirta Domacinovic. In ihrem Werk
                                                     die Gefühlswelt der eigenen Kindheit und er-
und Hoffnungsstücke gehen, das verrät jeweils                                                            schützt sie auch in diesen anspruchsvollen Zei-
                                                     weckt Bilder und Geschichten, die sie mit der
ein kurzer Text, der den Aquarellen beigegeben                                                           ten das Geheimnisvolle.
                                                     Großmutter verbindet.
ist. Mit der ihr eigenen, seltenen Mischung aus
Zurückhaltung und Bestimmtheit hat Mirta
                                                     Wir erfahren durch die Souvenirs auch von zwei
Domacinovic hier zu Papier gebracht, was den
                                                     Familien, die es nicht schafften, durch Heirat
Zauber des Objektes für die Besitzer ausmacht.                                                           Florian Koch,
                                                     zu einer großen Familie zu werden: Man blieb
Und erst durch die Texte bekommt die Serie                                                               Kurator in Frankfurt am Main
                                                     sich so fremd, dass selbst heute die Familienbil-
                                                                                                         Im September 2020
                                                     der in getrennten Zimmern aufgehängt werden
Farben des Wassers - Stimmen der Wärme - Mirta Domacinovic
Farben des Wassers - Stimmen der Wärme - Mirta Domacinovic
Farben des Wassers - Stimmen der Wärme - Mirta Domacinovic
Vorherige Seite: Wasserspiegelung einer Stadt (Detail) | 2020 | Öl auf Nessel | 150x200cm
Treffen abends | 2020 | Öl auf Nessel | 60x90cm
Der Schatten | 2020 | Öl auf Nessel | 60x90cm
Farben des Wassers - Stimmen der Wärme - Mirta Domacinovic
Farben des Wassers - Stimmen der Wärme - Mirta Domacinovic
An der Nidda 2 | 2011/19/20 | Öl auf Nessel | 90x150cm
Im Wasser stehend | 2020 | Öl auf Nessel | 90x60cm
Dino | 2020 | Öl auf Nessel | 60x90cm
Der Himmel | 2019 | Öl auf Nessel | 90x150cm
Ruhe nach dem Sturm, Nidda Altarm | 2020 | Öl auf Nessel | 120x180cm
Bassin Octogonal, Jardin des Tuileries Paris | 2020 | Öl auf Nessel | 90x200cm
Sonne genießend Jardin des Tuileries Paris | 2020 | Öl auf Nessel | 90x100cm
Durch den schmalen Spalt
eine Welt heller intensiver Farben
Formen ineinander verwoben
von hüpfenden Linien bespielt
einem Experimentalfilm gleich

Das Schweben im warmen Äther
bestärkt durch den Genuss
sorglosen entspannten Loslassens
auf grünem Stuhl
vor tänzelnden Sternen

… stop

das Bild weitet sich
der Zauber fällt
Farben verdunkeln sich, Konturen klären

Staub auf Lackschuhen

Ein kurzer Moment | Mirta Domacinovic 2020
Former Maurice-Rose-AAF Bonames | 2020 | Öl auf Nessel | 90x200cm
Mein Nachbar, der Kickboxer | 2020 | Öl auf Nessel | 60x90cm
Vor dem Spiegel | 2013/15/18 | Öl auf Nessel | 60x90cm
Zwei Baumstämme, Nidda Altarm | 2020 | Öl auf Nessel | 90x200cm
Brombeeren | 2019 | Öl auf Holz | 42x45cm
Ife | 2012/20 | Öl auf Nessel | 90x60cm
Souvenirs | Aquarelle auf Holzkästchen befestigt, dazugehörige Texte | 2017–2020 | je ca. 30x19,5x10cm
„Es veränderte mein Leben“
Im Jahr 2000 machte Darius mit der Familie Urlaub in Ägypten.
Sein Vorhaben, die Cheops-Pyramide zu besuchen, schien
anfangs zu scheitern.
Um 17.00 Uhr, als er vor der Pyramide stand, wurden gerade
die Tore geschlossen.
Mit gekonnter Überredungskunst, 20 DM und einem Päckchen
Zigaretten, erwirkte Darius dann doch, mit einem Pyramiden­
wärter zusammen, eine Ein-Mann-Besichtigung.
Ins Innere der Pyramide gelangt, sagte der Wärter in einem
Augenblick zu ihm: sollte er sein Leben ändern wollen, solle er
sich in das Grab legen, das sei nach den alten Erdmessungen
der zentrale Punkt der Erde und ein kraftvoller Ort.
Darius bekam es mit der Angst zu tun, tat es dann aber doch.
Er legte sich ins Grab, der arabische Wärter verschränkte seine
Arme, beugte sich über ihn und sprach ein Gebet auf Arabisch.
Das wühlte Darius hochgradig auf.
Wieder nach draußen gelangt, ging es weiter mit der Besichtigung
der Sphinx. Vor Aufregung von dem eben Geschehenen, konnte
Darius aber nichts Neues mehr aufnehmen. Er stellte sich in den
Schatten einer Palme und rauchte eine Zigarette um wieder Herr
seiner Sinne zu werden. Beim Austreten der Zigarette fiel sein
Blick auf das Eselshufeisen, das vor ihm auf dem sandigen Boden
lag. Er nahm es mit.
Zurück zuhause, staunte Darius über die Veränderungen, die
kurz darauf in sein Leben traten und heute noch eintreten.

Souvenir – Darius Sitek | 2020 | Aquarell auf Papier | 29,5x16,5x6,5cm
Mirta Domacinovic
1961      geboren in Vinkovci, Kroatien                                                    2017	Dialog Jörg Münz – Mirta Domacinovic | Galerie Esch-Renner, Köln
          lebt und arbeitet in Frankfurt/M.                                                         art Karlsruhe, Galerie Pfundt, Berlin
1982–89	Studium an der Hochschule für Gestaltung,                                         2015	International Contemporary Artfair, Zürich-Oerlikon,
          Offenbach/M. | Diplom                                                                     Galerie Carsten Seifert, Berlin
1987–88	Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste                          2015	Viennafair, Galerie Carsten Seifert, Berlin
          bei Prof. Sonderborg, Stuttgart                                                           art.fair Köln, Galerie Esch-Renner, Köln
1993 –95	Lehrauftrag für Zeichnen mit Prof. D. Lincke an der Hochschule für Gestaltung,   2015     Farbe Blau | Galerie Esch-Renner, Köln
          Offenbach/M.                                                                     2013	art.fair Köln, Galerie Lux, Berlin
2007–09	Vertretung einer halben W2-Professur für das Lehrfach Zeichnen/ Aktzeichnen                Badefreuden, Galerie Kerstner, Kronberg
          im Fachbereich Gestaltung an der Hochschule Mainz                                         art Karlsruhe, Galerie Lux, Berlin
2009–10	Lehrauftrag für das Lehrfach Aktzeichnen im Fachbereich Gestaltung an der         2012     art.fair Köln, Galerie Lux, Berlin
          Hochschule Mainz                                                                 2011     Künstler der Galerie Lux, Berlin
                                                                                           2010     Künstler der Galerie Friedmann-Hahn, Berlin
Einzelausstellungen (Auswahl)                                                              2009     art Karlsruhe, Galerie Mühlfeld+Stohrer, Frankfurt/M.
2021	Farben des Wassers, Stimmen der Wärme | Kunstforum Mainturm, Flörs-                  2006     Freischwimmer | Historisches Museum, Schloss Philippsruhe, Hanau
            heim/M. (bei Drucklegung in Vorbereitung)                                      2005	art-Frankfurt, Galerie Mühlfeld+Stohrer, Frankfurt/M.
2019	Warmer Sommerregen auf meiner Haut | Regionalgalerie Südhessen        im                      cologne fine arte Köln, Galerie Mühlfeld+Stohrer, Frankfurt/M.
            Regierungspräsidium Darmstadt                                                  2004     art-Frankfurt, Galerie Mühlfeld+Stohrer, Frankfurt/M.
2019	Süß wie Honig Haus der Stadtgeschichte, Offenbach/M.                                 2003	suprise moi et toi | Saarländisches Künstlerhaus, Saarbrücken
2018/16	Mirta Domacinovic Neue Arbeiten, Galerie Kerstner,                                         9. Triennale für Form und Inhalte | Museum für Angewandte Kunst, Frank-
            Kronberg im Taunus                                                                      furt/M. | Museum of Arts & Design, New York (Katalog)
2016        art Karlsruhe, One-Artist-Show, Galerie Carsten Seifert, Berlin                2002     Künstler der Galerie Mühlfeld+Stohrer, Frankfurt/M.
2015        art Karlsruhe, One-Artist-Show, Galerie Seifert/Lardon, Berlin                 1999/97	7. Triennale für Form und Inhalte | Museum für Kunsthandwerk
2014        Mirta Domacinovic Neue Arbeiten | Galerie Esch-Renner, Köln                             (heute Museum für Angewandte Kunst), Frankfurt/M. |
2014        art.fair Köln, One-Artist-Show, Galerie Seifert/Lardon, Berlin                          Grassimuseum, Leipzig | Sonje Museum of Contemporary Art,
2014        art Karlsruhe, One-Artist-Show, Galerie Lux, Berlin                                     Kyongju, Korea (Katalog)
2012        Mirta Domacinovic Neue Arbeiten | Galerie Lux, Berlin                          1998     Kunstverein, Germersheim (Katalog)
2011/08/06/04/03                                                                           1997     Basilika, Projekt mit Wilfried Fiebig, Hauptbahnhof Frankfurt/M.
            Galerie Mühlfeld+Stohrer, Frankfurt/M.                                                  Overbeck Gesellschaft, Lübeck (Katalog)
2007        Augenblicke, Historisches Museum im Schloss Philippsruhe, Hanau                1993     Städtische Galerie Brückenturm, Mainz
2004        Galerie Goethe Institut, Budapest, Ungarn (Katalog)                            1991     27. Darmstädter Sezession | Darmstadt (Katalog)
1996        Villa Flath, Bad Segeberg
1994        Labyrinth, Galerie im Karmeliterkloster, Frankfurt/M. (Katalog)                Auszeichnungen (Auswahl)
                                                                                           2007      Cläre-Roeder-Münch-Preis, Stadt Hanau
Gruppenausstellungen (Auswahl)                                                             2002	Stipendium/Aufenthalt in Budapest, v. Amt für Wissenschaft
2020      Galerie Kerstner, Kronberg im Taunus                                                       und Kunst, Frankfurt,M
2019      discovery art fair, Cologne, Galerie Kerstner, Kronberg                          1996      Stipendium/Aufenthalt in Villa Flath, Bad Segeberg
2018      Galerie Pfundt, Berlin                                                           1987      Senefelder-Preis für Lithographie, Offenbach/M
Gefördert im Rahmen des
 Kulturförderprogramms
„Hessen kulturell neu eröffnen“

 Fotos:          Mirta Domacinovic
 Porträtfoto:    Thomas Hirt
 Layout:         Thomas Hirt
 Druck:          Flyeralarm

© 2020 Mirta Domacinovic
d.mirta@gmx.de
www.mirta-domacinovic.de
Instagramm: mirtadomacinovic
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