Fassadenplatten: Renovation ist gar - nichtsoeinfachSeite 6 - Loom.ly

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D i e Z e i t s c h r i f t f ü r d a s M a l e r - u n d G i p s e r g e we r b e   21. Januar 2022, 129. Jahrgang

                                                                                                         applica
                                                                                                                        1 /2 0 2 2

                                                                                     Fassadenplatten:
                                                                                     ­R enovation ist gar
                                                                                      nicht so einfach                    Seite 6

                                                                                     Tapeten:
                                                                                     Bunte Fassade
                                                                                     trotzt Wetter                    Seite 14

                                                                                     Bauprojekt SMGV:
                                                                                     Rechnung von DV
                                                                                     abgenommen                       Seiten 19–25
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O B J EKT

                                                     «The Circle»:
                                                     Effizienz im Labyrinth

                Text und Bilder Karl Bubenhofer AG   Das Grossprojekt «The Circle» hat neue Massstäbe gesetzt und dem Flug­
                                                     hafen Zürich ein neues Quartier gebracht. Der Bau des 1 Million Kubikmeter
                                                     ­g rossen Komplexes war eine Herausforderung, auch für die Maler und ihren
                                                      ­L ieferanten. Oft mussten in kürzester Zeit grosse Mengen Material geliefert
                                                       und verar­b eitet werden.

                                                                                                    Während man dort eher in die Vergan-
                                                                                                    genheit schaut, hat man im «Cir­cle» die
                                                                                                    Zukunft vor Augen. Und wer die Gelegen-
                                                                                                    heit erhält, hinter die Fassaden zu bli-
                                                                                                    cken, entdeckt eine eigene, verborgene
                                                                                                    Welt: ein Labyrinth von langen und ver-
                                                                                                    zweigten Versorgungskorridoren, unterir-
                                                                                                    dischen Zufahrten, Nottreppenhäusern
                                                                                                    und Technikräumen. Die weissen Wände
                                                                                                    und Decken, die grauen Böden und die
                                                                                                    schwarz-weissen Treppengeländer schei-
                                                                                                    nen so unspektakulär, wie es zu reinen
                                                                                                    Versorgungs- und Technikräumen passt.
                                                                                                    Doch ihre Geschichte ist beeindruckend.

                                                                                                    Farbe als Erfolgsfaktor
                                                                                                    Schon das Ausmass der zu beschichten-
                                                                                                    den Fläche sorgt für Staunen: 131 500 m2
                                                                                                    Wände und Decken, 6200 m2 Böden und
                                                                                                    3250 m2 Stahlgeländer wurden hier ge-
Eines von 30 Nottreppen-                             Am Flughafen Zürich kommt vieles zum           spritzt. Während zweieinhalb Jahren
häusern im «Circle».                                 Fliegen, sogar die gigantische Idee vom        setzte das Zürcher Malerunternehmen
                                                     «Circle». Zuerst war es lediglich eine         Vocat AG dafür jeweils vier bis acht Mit-
                                                     ­V ision, später ein Plan von Architekt        arbeitende ein.
                                                      ­Riken Yamamoto, dann mehr als 5 Jah-              Dieser Einsatz war durchaus auch
                                                       re lang das grösste Hochbauprojekt der       ­körperlicher Natur, besonders in den
                                                       Schweiz. Seit Oktober 2020 wird «The          30 Treppenhäusern mit bis zu 13 Stock-
                                                       Circle», der Milliardenbau der beiden Mit-    werken – und ohne Lift. Um die Arbeit
                                                       eigentümer Flughafen Zürich und Swiss         möglichst einfach und effizient zu gestal-
                                                       Life, nun schrittweise eröffnet.              ten, wurde die palettisierte Farbe von
                                                           Mit Shops, Restaurants, zwei erst-        der Anlieferungsrampe per Hubwagen
                                                       klassigen Hotels, einem Ambulatorium          möglichst nahe zum Einsatzort gebracht
                                                       des Universitätsspitals Zürich und den        und direkt neben dem Airless-Spritzsys-
                                                       Hauptsitzen internationaler Unterneh-         tem platziert. So schafften es die Maler,
                                                       men ist zwischen Flughafen und Park ein       in Zweier- oder Dreierteams ein ganzes
                                                       neues Quartier entstanden. Die Inspira-       Treppenhaus innerhalb eines Tages ab-
                                                       tion dazu holte sich der Architekt in den     zukleben und zu spritzen. «So schnell,
                                                       engen Gassen des Niederdörfli in Zürich.      in einem einzigen Durchgang fertig und

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OBJ E KT

                                              Für besonders ­r ationelle
                                              ­Verarbeitung bieten sich die
                                              60-kg-­H obbock-Gebinde von
                                              Kabe Farben an.

ohne Farbverläufe: Das schafft man nur,       leeren Hobbock-Gebinde lassen sich bei-    tigte. Die Karl Bubenhofer AG setzt in
wenn man die richtige Farbe hat», stellt      spielsweise stapeln und benötigen da-      solchen Fällen jeweils alle Hebel in Be-
Malermeister Jean-Marc Vocat klar. Sein       durch beim Transport wesentlich weni-      wegung. Zum einen stockt sie das Lager
Unternehmen setzte deshalb auf Produk-        ger Volumen.                               bei laufenden Grossprojekten ohnehin
te der Karl B­ ubenhofer AG.                                                             auf und kann entsprechend schnell lie-
    Für Decken und Wände wurde die ver-       Grosse Mengen in kürzester Zeit            fern. Zum anderen produziert sie – wenn
arbeitungsfertige Innenraumfarbe Dis-         Selbstverständlich wird ein Grossprojekt   nötig und von der Produktions­kapazität
pocryl Eco Line verwendet, für die Bö-        minutiös geplant, auch zeitlich. Dass es   her möglich – sogar extra und im Eilver-
den die Bodenfarbe Kabepox Rapid Plus         zu Terminverschiebungen und kurzfristi-    fahren. Von diesem Vorteil der kurzen
2K, für die Stahlgeländer der wasser-         gen Aufträgen kommen kann, wissen vie-     Lieferfristen profitierte man auch in den
basierte Einschichtlack Meta EcoColor.        le Maler aus Erfahrung. Denn sehr oft      langen Korridoren im «Circle».
Damit war auch eine Vorgabe der Bau-          steht ihr Einsatz in direktem Zusammen-
herrschaft erfüllt: Sämtliche Produkte        hang mit vorhergehenden Gewerken. So
mussten den Standards von Leed Plati-         kam es auch im «Circle» vor, dass der                                      Teilansicht von
num und Minergie-­Eco entsprechen, das        Malerbetrieb wortwörtlich von heute auf                          «The Circle», des gröss-
heisst mit der Umweltetikette A oder B        morgen zusätzliche Aufträge bekam und                               ten Hochbauprojekts
der Schweizer Stiftung Farbe klassiert        entsprechend schnell viel Farbe benö­                                        der Schweiz.
sein. Mit den Kabe-Produkten erreichte
die Vocat AG nicht nur in der Verarbei-
tung die nötige Effizienz, sondern auch
in der sehr eng getakteten Anlieferung.
    Grossbaustelle heisst: viele Hand-
werker, viel Material, wenig Platz. Für die
Anlieferung im «Circle» mussten die be-
teiligten Unternehmen über ein Online-
tool fixe Zeitfenster buchen. So hatte
der Malerbetrieb höchstens eine Stun-
de Zeit, um jeweils 5 Tonnen Farbe abzu-
laden. Mit den üblichen 20-kg-­Gebinden
wäre das kaum zu meistern gewesen,
hier waren grössere Einheiten nötig. So
profitierte das Malerunternehmen von
den 60-kg-Hobbock-Gebinden, welche
die Karl Bubenhofer AG anbietet. Der
wesentliche Vorteil dieses innovativen
Grossgebindes liegt gegenüber den klas-
sischen Kunststofffässern in der besse-
ren Ökologie- und Ökonomiebilanz: Die

                                                                                                       A P P L I C A   1 / 2 0 2 2   33
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