Feiertage im Wandel Summary - Eine Studie von Rolf Klein Beratung und Madly Barking
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Feiertage im Wandel Summary Eine Studie von Rolf Klein Beratung und Madly Barking
Zur Studie Über Feiertage zu reden, fällt leicht – auf den ersten Blick. Schaut man etwas genauer hin, beginnen feinsinnige Verteidigungen. Vieles wird – hübsch dekoriert – verschleiert, verdeckt und unsichtbar gemacht. Diese Studie ist in 24 Tiefen-Interviews dem Phänomen „Fest- und Feiertage“ nachgegangen. Und hatte dabei ein p paar harte Nüsse zu knacken. Feldort: Hamburg. Feldzeit: Februar 2012.
Für alle wichtig ist, wer für alle Bedeutung hat 1 Weihnachten, e ac te , Geburtstag Gebu tstag 2 Sylvester/Neujahr, Karfreitag/Ostern Ein für mich ö li h wichtiger persönlich i hti Feiertag 3 Nikolaustag 4 Himmelfahrt, Muttertag, Pfingsten 5 1. Mai, 3. Oktober, Valentinstag 6 a o ee , Rosenmontag Halloween, ose o tag
Die meisten Feiertage sind sinnlos: Das „Warum“ der Feiertage verschwimmt – mit diesem Aufweichen verliert sich Akzeptanz Verliert sich der Sinn, verliert sich die Lust am Feiertag: eine gefühlte Pflicht zum Schenken führt zu Gegenreaktionen
Die drei Gs hinter allen Feiertagen GEHALT meint: GESTALT GEHALT – Ein Fest hat einen Sinn. – Dieser Sinn ist nicht notwendig der ursprüngliche Anlass (Pfingsten als „?“ oder Weihnacht als „Geburt Christi“). – Wichtig ist: der Bedeutungsgehalt liefert den Sinn für den eigentlichen Grund, sich zu treffen. – In jedem Fall aber forder die Zerstörung von oder der Mangen an Sinn Reaktanz hervor GRUND Und GRUND: Wichtigen Feiertagen ist eines gemein. Sie überbrücken: eine GESTALT heißt: normalerweise vorhandene Distanz – Ein Feiertage wird mit Zeichen, Symbolen, und – von Menschen und Ritualen verbunden – von Zeit. – Je stärker die Aufladung, desto fester die Nostalgische Verklärung holt inzwischen Versprengte an einen Verwurzelung. Tisch zurück und lässt nicht nur Jahre sondern ganze – Feste, teilweise idealisierte Gestalten sind Jahrzehnte verschwinden. Ursache U sac e für ü Feiertagsstress e e tagsst ess und u d Feiertagsglück e e tagsg üc – Feiertageg erneuern Gemeinschaft und gleichermaßen. – Vergangenes kommt ins Jetzt zurück.
Wie Feiertage kategorisiert werden religiöse Feiertage politische Feiertage erfundene Feiertage die weihnachtlich die diffusen die künstliche Besinnlichen Erinnerer Geschaffenen - - - die österlich die öffentlich die gemachten Frühlingshaften Äußerlichen Kommerziellen Familien-Tage Geschenkte Zeit unwichtig ist verbindlich ist frei soll verbindlich sein - - - wird begangen ist entspannt nicht frei - - - braucht viel braucht keinen braucht wenig Aufwand Aufwand Aufwand
Was das System Weihnachten ausmacht HEILIG ADVENT NIKOLAUS WEIHNACHTEN SYLVESTER ABEND Stimmung, vor allem für ALLES: Stimmung, Wechsel der Düfte, Kinder, Stimmung, Düfte, Stimmung Musik gefüllte Stiefel Düfte, Musik, Familie, Musik Familie, Freunde Familie, essen ausgelassen sein, sein essen feiern schenken & beschenkt werden
Das System Ostern ausmacht HIMMEL- KARFREITAG OSTERN PFINGSTEN FAHRT Entwickelt Die schönste Himmelfahrt ist als Wie Himmel-fahrt vom keine eigene Jahreszeit: Herren- oder Vatertag Sinngehalt her unter Kraft, stärkt Ostern ist verankert. Druck. Wird aber – wie aber Ostern Beginn, Himmelfahrt – gerade durch freie Zeit Frühling, Das herrliche neu erschlossen erste Sonne Gruppentrinken gerät und Eiersuche aber zunehmend unter für die „Kleinen“ Druck
Die Kommenden Erstens: ein neuer Klassiker In der Gruppe der „Kommenden“ findet sich ein Festtag, der Geburtstage funktionieren anders als die anderen bei Marketing-Leuten traditionell nicht ins Gewicht fällt. Feiertage: – Obwohl er einer Klassiker unter den Festtagen ist – Feiertage sind normalerweise „Wir Wir“-Tage. Tage und neben Weihnachten der Top-Scorer: – Der Geburtstag dagegen ist ein „Ich“-Tag. • Der Geburtstag. – Er liefert, wegen der Gleichverteilung über das Jahr keine Absatz-Spitze. Am Geburtstagg möchte man im Mittelpunkt p stehen. – Und er war bislang nur wenig greifbar. – Man möchte, dass die anderen Verbundenheit zeigen. Was ihn zum Kommenden macht: – Facebook & Co. – Und mit ihnen die Möglichkeit, Geburtstage gezielt anzusprechen. – Diese Möglichkeit g allerdings g ist nicht gganz unproblematisch …
Die Kommenden Zweitens: ein klassischer Neuer Das Gegenstück des Geburtstages ist ein unterschätzter Bei den Jüngeren ergibt sich ein anderes Bild. Sind sie seit Aufsteiger: ihrer Kindheit unterwegs, um Süßes zu erklingeln, hat sich – Halloween. für sie ein zentrales Feiertagselement etabliert: Halloween wird – gerade von älteren Probanden – in der – Die Herausbildung einer Festtagsgemeinschaft Regel häufig zurückgewiesen. – Der vorgeschobene Grund: „ist amerikanisch“. In der Folge entstehen Halloween-Partys, – Dahinter verbirgt sin in keinem Fall Anti- Amerikanismus – viel mehr ein Fehlen von – bei denen die Oberfläche des Verkleidens sich Ritualen und Bedeutungs-Gehalten. ablöst vom Sammeln und neue Fest- – Halloween wird entsprechend als solcher nicht Gemeinschaften generiert. relevant: Es gibt keinen psychologischen Grund ihn zu begehen. Halloween wächst von unten nach oben – sprich von jung – Entsprechend bleibt er fremd. nach alt – in die Gesellschaft
Die Kippeligen Nur was von Herzen kommt, kommt … … geht auch zu Herzen: Nichts lässt Festtage kippeliger werden als Herzensangelegenheiten. Wesentlich dafür, ob einer der beiden „Herzenstage“ begangen wird, ist die Rahmung, in die beide Tage sortiert werden: – Valentinstag und Muttertag sind nicht im Durchschnitt einigermaßen wichtig, sondern – Kommerz = gemachter, künstlicher Anlass = • entweder richtig wichtig Zurückweisung • oder gar nicht. – Liebe/Dankbarkeit = emotional wichtig = ein T Tag, um Li Liebe b und dDDankbarkeit kb k i auszudrücken. dü k
§ § Die Gesetzlichen Vor allem freie Zeit § Die Befragten freuen sich, dass sie Zeit haben. – Bei den politischen Tagen wird weniger als an § Die Folge: Beide Tage werden vor allem als Tage beschrieben, an denen man mal nichts tut. § § anderen Tagen geäußert, geäußert dass man sich mit – Vielleicht eine Feier am Vorabend. Vorabend anderen trifft. – Vielleicht ein Grillen. – Dies ist vor allem einem Umstand geschuldet: Beide Tage binden sich nicht notwendig an ein W h Wochenende d ((wie i etwa Pfi Pfingstmontag). ) – Sie eignen sich entsprechend weniger für § ritualisierte Wiederherstellungen von Freundeskreisen, die oft mit langen Anreisen verbunden sind. §
Exkurs: Schenken Wer Feiertage als Geschenkanlässe nutzen möchte, sollte Oder anders herum: – ihre Emotionalität und die spezifischen – „Denk dran: Am 14. Februar ist Valentinstag!“ Befindlichkeiten des jeweiligen Tages mit in sorgt kurzfristig oft für Verärgerung. Verärgerung Betracht ziehen. – Langfristig schwächt es die Akzeptanz. – Die Zugänge zu den einzelnen Feiertagen sind jeweils andere. – Der Grund: Pflichtgefühl g unterdrückt p positive Emotionen. – Feiertage müssen über den eigentlichen Grund zu feiern wahrgenommen werden.
Die Krise der Feiertage Rituale werden erneuert, erneuert Oberflächlich ändert sich nichts. nichts – Das Problem: Unter der Oberfläche zerbröselt die Verbindlichkeit von Handlungen und Symbolen. – Während sich eigentlich nichts ändert, verliert sich die Substanz der Handlung. – Denn die Verbindlichkeit erzeugt auf Dauer die Gemeinschaft. Gemeinschaft – Aber: Ohne Gemeinschaft kein Sinn für Feiertage. – Diese Entwicklung allderings wird aktuell von einer Gegenbewegung kaschiert…
Die Krise der Feiertage Gerade in unsicheren Zeiten wächst das Bedürfnis nach Bindungg und Geborgenheit… g … während fundamentale Glaubenssätze längst in Frage gestellt werden Die Gefahr: Feiertage geraten zur leeren Hülle, die mit viel äußerem Aufwand inszeniert wird…
Dieser Wandel führt zu neuen Fragen Was ist das neue Heilige? Was sind die neuen Icons? Was ist die neue Gestalt? Wie verändert sich dadurch das Marketing zu den Fest- und Feiertagen? Was kann zum Gelingen der Feiertage noch ergänzt werden und wie lassen sich spezifische Angebote darauf ausrichten?
Madlyy Barkingg Connecting Brands to Growth Contexts ROLF KLEIN CARSTEN NIEPMANN fon: +49 41 88 89 17 26 fon: +49 40 18 08 19 16 mobil: +49 172 404 93 74 mobil: +49 176 1 99 77 121 mail: rolf.klein@erkabe.com mail: cn@madlybarking.com info: www.erkabe.com info: www.madlybarking.com
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