Fertig zum Einzug - Nisthilfen für Bienen & Co - Forscherstation
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Thema Frühling __________________________________________________________________________________ Fertig zum Einzug – Nisthilfen für Bienen & Co Die Welt der Insekten ist vielfältig, bunt und artenreich. Durch menschliche Eingriffe in die Natur gibt es immer weniger natürliche Lebensräume für Wildbiene, Hummel und Co. Naturgärten, blühende Balkone oder auch Insektennisthilfen bieten kleine Abhilfen. Gut konstruierte Modelle werden gerne von Insekten angenommen und schnell sind die angebotenen Nistgänge besetzt. Zudem sind sie ein idealer Ausgangspunkt, um Insekten auf dem Balkon oder am Fenster genau beobachten zu können. Beim Bau solcher Nisthilfen, gilt es ein paar Dinge zu beachten. So sind Materialien wie Stroh, Kiefernzapfen und hohle Kästen rein dekorative Elemente, die keinen Nutzen für die Insekten haben. Der Begriff „Insektenhotel“ ist nicht ganz richtig: Marienkäfer und Florfliegen verstecken sich am liebsten in naturnahen Gärten oder in Totholz, sind also nie in den sogenannten Insektenhotels zu finden. Vielmehr dient das Insektenhotel vor allem als Nist- und Überwinterungshilfe für solitäre Wildbienen und Wespen. Aus diesem Grund wird es auch Wildbienennisthilfe genannt. Ideen für Garten und Balkon Ein „Hartholz- Mehrfamilienhaus“, eine „Schilfvilla“ und ein „Stängel-Eigenheim“ Für alle Nisthilfen gilt: Generell bietet sich ein trockener und warmer Standort an. Die Nisthilfe muss also an einem Ort stehen, der vor Regen geschützt ist und mehrere Sonnenstunden am Tag hat. Außerdem muss die Nisthilfe ausreichend befestigt sein und darf nicht im Wind baumeln. Nisthilfe aus Hartholz Man braucht dazu ein Stück trockenes und unbehandeltes Hartholz wie z. B. Buche, Esche oder Erle einen Bohrer Lernumgebung gestalten Man bohrt stets ins Längsholz quer zur Maserung, also nicht dort, wo die Jahresringe sind. Die Löcher sollen einen Durchmesser von 2 bis 10 mm haben und so tief wie möglich eingebohrt werden. Die Rückwand des Holzstückes geschlossen halten, also nicht durchbohren, da die Bienen nur bei innerer Dunkelheit der Röhre nisten. Um glatte Ränder zu bekommen, bietet es sich an, einen Bohrer mit Vorschneider zu verwenden und danach den Eingang mit Schleifpapier abzuschleifen. Danach das Bohrmehl durch Saugen und Abklopfen entfernen. Tipp: Nadelholz eignet sich aufgrund der Harzbildung nicht. Feuchtes Holz bildet Risse, durch die sich leicht Parasiten oder Pilze ansiedeln können. Die Verwendung von Hartholz ist deshalb so wichtig, da die Bienen rückwärts in die Löcher des Holzes krabbeln. Durch sprödes und faseriges Weichholz kommt es so zu schweren Verletzungen an den Flügeln, was oft mit dem Tod der Biene endet. __________________________________________________________________________________ Forscherstation, Klaus-Tschira-Kompetenzzentrum für frühe naturwissenschaftliche Bildung gGmbH, Heidelberg 2020
Thema Frühling __________________________________________________________________________________ Und so könnte das Ganze aussehen: Hier mit Hummel, die bereits die vierte Nisthöhle füllt. Foto: Forscherstation Nisthilfe aus Schilfhalmen Man braucht dazu hohle Pflanzenstängel: z. B. Bambus, Schilfhalme, Naturstrohhalme mit einem Innendurchmesser von 2 bis 10 mm., Länge ca. 10 bis 20 cm Gefäß: saubere Blechdose oder eine kleine stabile Kiste aus Holz Material zum Fixieren im Gefäß: Gips, Spachtelmasse, Bienenwachs Material zum Aufhängen oder Aufstellen des Gefäßes Lernumgebung gestalten Die Stängel so zurechtschneiden, dass sie in die Dose oder Kiste passen und etwas über dem Rand stehen. Für eine große Kiste ist es leichter, wenn man die Stängel in Bündeln aufteilt, mit Bast umwickelt und dann die einzelnen Bündel in die Kiste legt. Alle Stängel in die Dose oder Kiste geben, um zu sehen, ob noch Lücken zu füllen sind. Wenn man verhindern will, dass die Stängel herausfallen oder dass sie von Vögeln herausgezogen werden, kann man die Stängel wieder herausnehmen und den Boden der Kiste oder der Dose mit einer dünnen Schicht angerührtem Gips oder Spachtelmasse abdecken. Danach die Stängel wieder hineingeben und sie in der noch feuchten Masse festdrücken. Eine Schnur oder einen Draht um die Dose wickeln und aufhängen. Tipp: Wichtig dabei ist, dass die Außenwände auf keinen Fall splittern dürfen, um Flügelverletzungen zu vermeiden. Die Rückwand muss abgeschlossen sein, um die Dunkelheit in der Röhre zu gewährleisten. __________________________________________________________________________________ Forscherstation, Klaus-Tschira-Kompetenzzentrum für frühe naturwissenschaftliche Bildung gGmbH, Heidelberg 2020
Thema Frühling __________________________________________________________________________________ Hier zwei Varianten im Holzkistchen oder Holzrahmen: Hier eine Dosenvariante, bei der die Halme noch etwas zurechtgeschnitten werden müssen Fotos: Forscherstation __________________________________________________________________________________ Forscherstation, Klaus-Tschira-Kompetenzzentrum für frühe naturwissenschaftliche Bildung gGmbH, Heidelberg 2020
Thema Frühling __________________________________________________________________________________ Nisthilfe aus markhaltigen Stängeln Man braucht dazu markhaltige Stängel, z. B. abgestorbene, trockene Stängel von Brombeere, Himbeere, Heckenrose oder Klette Schnur oder Draht Lernumgebung gestalten Man bindet die Stängel einzeln an Stäbe oder befestigt sie an einem Zaun. Wichtig dabei ist, dass die Stängel senkrecht oder leicht schräg angebracht werden. Tipp: Manche Wildbienenarten greifen nicht auf hohle Stängel zurück, sondern nagen ihre Gänge selbst. Dafür nutzen sie ausschließlich Stängel, die senkrecht auf dem Balkon oder auch am Gartenzaun in 40 bis 50 cm Höhe stehen. Die Bienen kauen sich dann selbst eine Röhre durch das Mark für einen geeigneten Nistplatz. Tipp für den Garten: Pflanzenstängel markhaltiger Pflanzen im Herbst stehen lassen und dann im Frühjahr nicht vollständig abschneiden, sondern in einer Höhe von 50 bis 200 cm stehen lassen. Foto: Forscherstation Impulse für Kinder Eine Nisthilfe für Insekten lädt ein zum Beobachten, Staunen und Vergleichen: Wie viele Stängel werden verschlossen? Fliegen unterschiedliche Insekten die Nisthilfen an? Wie lange ist solch eine Brutkammer gefüllt? Im Kalender vermerken, wann ein Loch geschlossen wurde und wann es wieder geöffnet ist. Welche Insektenarten tummeln sich hier? Dafür die Insekten fotografieren und per App oder Internet bestimmen. Linktipps Hier findet man einen einfachen Bestimmungsschlüssel für Hummeln: https://aktion-hummelschutz.de/hummelarten/ Hier findet man noch viele Ideen und Anregungen rund um Wildbienen und das Bauen von Wildbienen-Nisthilfen: https://www.naturgartenfreude.de/wildbienen/nisthilfen/ Faszinierendes über Wildbienen: https://www.wildbienen.info __________________________________________________________________________________ Forscherstation, Klaus-Tschira-Kompetenzzentrum für frühe naturwissenschaftliche Bildung gGmbH, Heidelberg 2020
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