Pressekonferenz am 14. März 2019 mit Landesrat Rudi Anschober und Josef Limberger (Obmann Naturschutzbund OÖ) Rettet die Bienen: Wie die 420 ...

Die Seite wird erstellt Finn Burger
 
WEITER LESEN
Pressekonferenz am 14. März 2019 mit Landesrat Rudi Anschober und Josef Limberger (Obmann Naturschutzbund OÖ) Rettet die Bienen: Wie die 420 ...
Pressekonferenz
                                               am

                                      14. März 2019

                                               mit

                           Landesrat Rudi Anschober

                                              und

         Josef Limberger (Obmann Naturschutzbund OÖ)

        Rettet die Bienen: Wie die 420 Wildbienenarten in
  Oberösterreich leben, welchen Nutzen Sie für uns haben
                               und was sie gefährdet

    Und: Großer Zulauf zur Initiative www.ooebluehtauf.at

Kontakt für Rückfragen: Adrian Hinterreither, 0664 600 72 12083   1
Pressekonferenz am 14. März 2019 mit Landesrat Rudi Anschober und Josef Limberger (Obmann Naturschutzbund OÖ) Rettet die Bienen: Wie die 420 ...
Rettet die Bienen: Wie die 420 Wildbienenarten in Oberösterreich leben,
          welchen Nutzen Sie für uns haben und was sie gefährdet.

             Und: Großer Zulauf zur Initiative www.ooebluehtauf.at

Rettet die Bienen!        Wenig bekannt ist, dass die Honigbiene   nur eine von
Hunderten in Oberösterreich lebenden Bienenarten ist. Sie alle spielen bei der
Bestäubung von Wild- und Kulturpflanzen eine entscheidende Rolle. Insgesamt
gibt es nach aktuellen Erhebungen in Oberösterreich 420 Wildbienenarten.
Viele von ihnen sind gefährdet: durch Bienengifte, durch ausgeräumte
Landschaften, durch Bodenversiegelung und damit den Verlust von Nahrung
und Nistplätzen. Von den österreichweit 697 Wildbienenarten sind 300 akut
bedroht, 24 bereits ausgestorben.

"Wenn wir weiter die Insekten und vor allem die Bienen als wichtige Bestäuber
aus unserer Welt entfernen, entfernen wir uns schlussendlich selbst. Ein
massives Umdenken in unserem Umgang mit der Natur und unserer Umwelt
ist dringend erforderlich, besonders in der Agrarpolitik im Umgang mit
Insektiziden und Herbiziden aber auch in den heimischen Gärten.", sagt der
Obmann des oberösterreichischen Naturschutzbundes Josef Limberger.

Die Initiative „Rettet die Bienen - für den Schutz von Insekten, Böden und
Artenvielfalt“ hat daher auch ganz besonders den Schutz der Wildbienen zum
Ziel. Ein wesentlicher Teil davon ist Information und Bewusstseinsbildung der
Bevölkerung, denn die Wunderwelt der Wildbienen ist kaum bekannt. Gestartet
ist die Initiative „Rettet die Bienen - für den Schutz von Insekten, Böden und

Kontakt für Rückfragen: Adrian Hinterreither, 0664 600 72 12083               2
Pressekonferenz am 14. März 2019 mit Landesrat Rudi Anschober und Josef Limberger (Obmann Naturschutzbund OÖ) Rettet die Bienen: Wie die 420 ...
Artenvielfalt“ höchst erfolgreich: Schon kurz nach dem Start hat die Initiative
bereits weit über 9.000 Unterstützer/innen.

Darunter immer mehr Prominente wie Stardirigent Franz Welser-Möst, Bio-
Gärtner Karl Ploberger, Bio-Pionier Werner Lampert, die Unternehmer/innen
Monika Langthaler, Lukas Hader und Rainer Reichl, Genetiker Josef Penninger
und Michael Rosenberger, der Umweltsprecher der Diözese Linz verstärken die
Initiative mit ihrer Unterstützung.

Umweltlandesrat Anschober appelliert an alle Freund/innen der Bienen und der
Artenvielfalt, jetzt aktiv die Kampagne und die Petition zu unterstützen. „Nur
wenn wir jetzt alle aktiv sind, werden wir Erfolg haben. Gemeinsam müssen wir
dafür sorgen, dass unsere Initiative noch stärker und breiter wird - zum Schutz
der Artenvielfalt, der Insekten und Wildbienen. Die Initiative läuft bis 30.
September, dann wird das Maßnahmenpaket zur politischen Entscheidung
eingebracht“, sagt Umweltlandesrat Anschober.

                               Karl Ploberger, Bio-Gärtner

                               „Die wichtigste Grundlage für unser Leben sind lebendige
                               Böden - ohne Gift, ohne Chemie! Dann entsteht nicht nur eine
                               enorme Pflanzenvielfalt, sondern auch ein buntes, lebendiges
                               Tierleben. Von „A“ wie Apis mellifera, der Honigbiene bis „Z“
                               wie Zeisig!“

                                 Werner Lampert, Bio-Pionier
                                 „Vielfalt an Düften, an Insekten, an Vögeln – mit einem Wort:
                                 an   Herrlichkeiten    –,     ist   unbeschreiblich.   Nur   eine
                                 verantwortungsvolle      Landwirtschaft      mit   vielgestaltigen
                                 Strukturen fernab von chemisch-synthetischen Pestiziden
                                 kann uns diesen Schatz bewahren. Nur so wird die
                                 Landwirtschaft wieder ein Teil der Naturlandschaft und kann
                                 die Biodiversität erhöhen.“

Kontakt für Rückfragen: Adrian Hinterreither, 0664 600 72 12083                                  3
Pressekonferenz am 14. März 2019 mit Landesrat Rudi Anschober und Josef Limberger (Obmann Naturschutzbund OÖ) Rettet die Bienen: Wie die 420 ...
Stardirigent Franz Welser-Möst
                               „In letzter Zeit mehren sich die Nachrichten von einem
                               zahlenmäßigen        Rückgang         zahlreicher    Insektenarten,
                               insbesondere      auch    der      Zahl   der   Bienenvölker.   Das
                               Bienensterben hat in manchen Gegenden erschreckende
                               Ausmaße angenommen, und es gilt hier alles zu unternehmen,
                               um die Bienenpopulationen zu retten. Dazu zählen unter
       anderem die Ökologisierung der Landwirtschaft und die biologische Bearbeitung von
       Böden und Pflanzen. Die Natur ist unsere Behausung und Grundlage unseres
       Lebens, gibt uns Nahrung, lässt uns ob ihrer Vielfalt staunen und schenkt uns täglich
       Freude an ihrem Blühen und an der Schönheit ihrer Geschöpfe. Da wir ein Teil der
       Natur sind, nehmen wir durch ihre Schädigung selbst Schaden. Die Achtung vor
       unserer Umwelt und ihren Lebewesen sowie ihre Bewahrung sind deshalb oberstes
       Gebot.“

                                 Rainer Reichl, Unternehmer
                                 "Mit unserer Umwelt ist es wie mit der Gesundheit: erst, wenn
                                 sie abhandengekommen ist, entdecken wir ihren wahren
                                 Wert. Bereits die vorjährige Serie in den OÖNachrichten hat
                                 uns auf die Notwendigkeit aufmerksam gemacht, sich für
                                 unsere Bienen und auch andere ökologisch wichtige Insekten
                                 einzusetzen. Umso mehr begrüßen wir diese überparteiliche
                                 Initiative aus voller Überzeugung. Ich kann alle nur einladen,
       diese Initiative zu unterstützen. Wir müssen unserer Verantwortung gegenüber
       zukünftigen Generationen bewusst werden und uns vom reinen Wachstumsdenken
       verabschieden und ein neues Sinndenken entwickeln."

Kontakt für Rückfragen: Adrian Hinterreither, 0664 600 72 12083                                  4
Genetiker Josef Penninger
                                      „Molekulare und genetische Forschung hat aufgezeigt,
                                      wie fabelhaft und schön die Vielfalt der Arten auf diesen
                                      Planten sind, und wie diese Arten miteinander und mit
                                      uns     als     Menschen       verbunden     sind,     von
                                      kommunizierenden Bäumen zu neuen Bakterien in
                                      Salzseen. Wir haben nur diesen einen kleinen winzigen
       Punkt im Universum, den wir Erde nennen, und es sollte eigentlich das Mindeste
       sein, dass wir mit dem wunderbaren Leben auf unserer Erde, mit ALLEM Leben,
       sorgfältig umgehen. Es gibt keine Alternative.“

       Lukas Hader, Unternehmer
                                       „Wir    bieten     mit     unseren   Multikraft-Produkten
                                       Alternativen für die rückstandsfreie Produktion von
                                       Lebensmitteln. Unsere Kund/innen zeigen, dass die
                                       Erzeugung von Obst und Gemüse auch mit weniger
                                       und sogar ohne Pestizide funktioniert, mit großem
                                       Erfolg. Wir arbeiten tagtäglich für giftfreie Lebensmittel
                                       und eine summende Artenvielfalt in unserem Land.“

                               Michael Rosenberger, Umweltsprecher der Diözese Linz
                               „Von    den    neun   wichtigsten    Kapazitätsgrenzen   unseres
                               Planeten Erde haben wir keine so weit überschritten wie
                               diejenige, die die Vielfalt der Arten und Ökosysteme betrifft. Das
                               Artensterben ist dramatisch, und es betrifft zum größten Teil die
                               kleinsten Tier- und Pflanzenarten. Darauf macht auch Papst
                               Franziskus in seiner Enzyklika Laudato si aufmerksam. Insofern
                               ist es ein Gebot der Stunde, politische Veränderungen in die
Wege zu leiten. Die Vielfalt des Lebens ist ein kostbares Geschenk und ein staunenswertes
Wunder, für dessen Erhalt es sich mit ganzem Herzen zu kämpfen lohnt.“

Kontakt für Rückfragen: Adrian Hinterreither, 0664 600 72 12083                                5
Monika Langthaler, Unternehmerin
                                        „Der Planet braucht uns Menschen nicht zum Überleben
                                        - aber für uns Menschen ist ein intaktes Ökosystem
                                        lebensnotwendig. Insekten fällt dabei eine weit größere
                                        Rolle zu, als uns vielfach bewusst ist. Sie verrichten ihre
                                        Arbeit still und leise und es scheint oft geradezu
                                        selbstverständlich, dass unsere Bäume, Sträucher und
                                        Felder Früchte tragen und dass die Böden noch
                                        einigermaßen lebendig sind. Wir wissen, dass das
       Insektensterben bereits beunruhigende Ausmaße anzunehmen droht! Und es gilt,
       dem etwas entgegenzusetzen, nicht erst morgen, sondern jetzt, bevor es zu spät ist!
       Darum unterstütze ich diese wertvolle, engagierte Initiative und wünsche, dass sie
       viele heilsame Früchte trägt!“

Wildbienen - wer sind die wilden Verwandten unserer Honigbiene?

            Eine besonders vielfältige Gruppe unter den Insekten sind die Wildbienen.
            Der Begriff Wildbienen subsummiert alle Bienenarten, die anders als die
            Honigbiene, ohne menschliche Pflege existieren, nicht domestiziert und
            weitergezüchtet wurden. In Österreich leben knapp 700, in Oberösterreich
            420 verschiedene Wildbienenarten – zu denen auch die Hummeln zählen
            – weltweit sind es über 20.000 Arten.

            Sandbienen, Harzbienen, Holzbienen, Furchenbienen, Maskenbienen,
            Düsterbienen,        Blattschneiderbienen,            Mauerbienen,     Zottel-    und
            Pelzbienen, um nur einige wenige zu nennen, bei vielen ist der Name
            Programm:

            Wildbienen gibt es nahezu in allen Farben, von blutrot, über schillernd
            blau, von wespengelb bis schwarz, es gibt unbehaarte, aber auch bunt
            oder einfarbig pelzig behaarte Arten. Während die kleinsten Wildbienen

Kontakt für Rückfragen: Adrian Hinterreither, 0664 600 72 12083                                  6
nur wenige Millimeter groß sind, kann die größte heimische Wildbienenart,
            die Blauschwarze Holzbiene, eine Größe von bis zu 3 Zentimetern
            erreichen. Anders als die Honigbienen leben die meisten Wildbienen
            einzeln (solitär) und bilden keine Staaten. Eine Ausnahme stellt dabei die
            Hummel dar, die in Völkern von mehreren Hundert Individuen lebt.

            Wildbienen legen ihre Nester artspezifisch entweder im Boden, in diversen
            Hohlräumen, in Schneckenhäusern, Stängeln und Totholz oder auch an
            Felswänden etc. an.

            Rund 50 -70 % der Wildbienenarten nisten im Boden, einige davon in
            engen Gemeinschaften (gemeinsame Brutpflege, Verteidigung etc).
            Trockene, sonnige und gut durchlüftete Böden sind dafür besonders
            geeignet.

            Als Nahrung dienen vor allem Pollen und Nektar von Wildkräutern und
            "Unkräutern" vom zeitigen Frühjahr bis zum Herbst. Im Jahreszyklus
            startet das Wildbienenjahr in Oberösterreich meist Mitte März.

            Manche Wildbienen sind auf eine einzige Nahrungspflanze hoch
            spezialisiert, jede dritte benötigt aber zumindest eine bestimmte
            Pflanzenfamilie. Manche dieser Pflanzen sind umgekehrt auf bestimmte
            Arten von Wildbienen spezialisiert und können nicht von allen Insekten
            bestäubt werden.
            Wo es diese Insekten nicht mehr gibt, wird es auch die Pflanzenart nicht
            mehr geben.

Kontakt für Rückfragen: Adrian Hinterreither, 0664 600 72 12083                     7
Blattschneiderbiene, Furchenbiene, Erdhummel (© Gudrun Fuß/Naturschutzbund OÖ)

Bedeutung von Wildbienen - Ökologische Vielfalt ist effektiv und stabil

            Der ökonomische Wert von bestäubenden Insekten wird alleine für
            Österreich auf 990 Millionen Euro pro Jahr geschätzt. In Europa werden
            84 Prozent der wichtigsten Nutzpflanzen von Bienen bestäubt. Während
            die Honigbiene die Bestäubungsleistung nur für wenige Feldfrüchte liefert,
            tragen in Europa Hummeln, Solitärbienen und Schwebfliegen maßgeblich
            zur Produktion von einem Hauptteil wirtschaftlich wichtiger Feldfrüchte bei.

Kontakt für Rückfragen: Adrian Hinterreither, 0664 600 72 12083                              8
Eine Studie der Universität Göttingen zeigt, dass die Bestäubung
            effektiver funktioniert, je mehr verschiedene Insektenarten die Blüten
            anfliegen. Obstplantagen sind ertragreicher, wenn Honigbienen und
            Wildbienen       bestäuben.      Eine     Bestäubung   durch   eine   größere
            Insektenvielfalt führt bei einigen Früchten, wie Erdbeeren, auch zu
            besserer Qualität. Zudem sind die wilden Bestäuber als Rückversicherung
            dringend notwendig, falls die Bienenbestände regional plötzlich stark
            zurückgehen.

            Die fleißigste Biene ist eine Hummel!

            Wildbienen bestäuben effizienter, früher, länger und in höheren Lagen als
            Honigbienen. So sind für die Bestäubung von Apfelbäumen Mauerbienen
            und Hummeln deutlich effizienter als Honigbienen. Hummeln fliegen bei
            viel tieferen Temperaturen, so sind es oft Wildbienen die die Ernte retten,
            wenn es zur Obstbaumblüte kalt und regnerisch ist. Hummeln fliegen auch
            schon bei wenig Licht - sie übernehmen sozusagen die Morgenschicht –
            fliegen weiter, schneller und bestäuben mehr Pflanzen. Der Anbau von
            mehreren 100 Obst- und Gemüsesorten, wie Tomaten, Zucchini, Heidel-
            und Erdbeeren ist ohne die Erdhummel, welche auch in Gewächshäusern
            eingesetzt wird, kaum mehr denkbar.

Die Wildbiene ist in Gefahr

            Es ist in aller Munde: Die Honigbiene ist unter Druck. Doch sie ist nicht die
            einzige! Ihre „wilden Verwandten“ haben es noch mit verschärften
            Bedingungen zu tun und kämpfen dabei schlichtweg um ihr Überleben:
            Von den 690 heimischen Wildbienenarten sind 300 bereits akut bedroht,
            24 sind bereits ausgestorben oder können nicht mehr nachgewiesen
            werden. Laut IUCN ist in Europa ungefähr jede zehnte Art vom
            Aussterben bedroht.

Kontakt für Rückfragen: Adrian Hinterreither, 0664 600 72 12083                         9
Die Auslöser für die massive Bedrohung vieler Wildbienen-Arten sind
            komplex. Während Imker/innen sich um den Lebensraum der Honigbienen
            sorgen und Bienenstöcke als Wohnraum bereitstellen, gibt es für die
            wilden Verwandten zusätzlich zu Intensivierung der Landwirtschaft,
            Pestizideinsatz und Milben-Befall ein weiteres Problem: Die Zerstörung
            ihrer Lebensräume und die Verarmung der Landschaft und Gärten. Viele
            Solitärbienen, die keine Staaten bilden, brauchen Löcher in totem Holz
            oder unbewachsene, sandige Stellen am Boden, um ihre Nester zu bauen.
            Rund 50 -70 % der Wildbienenarten nisten im Boden. Wildbienen
            brauchen auch Pflanzenvielfalt, um ihre Larven mit diversen Pollen- und
            Nektarquellen über den gesamten Zeitraum versorgen zu können. Das
            Fehlen heimischer Wildpflanzen, mit welchen sich einige Wildbienenarten
            eng vergesellschaftet haben, ist ein Faktor, der zum Artensterben beiträgt.

Oberösterreich blüht auf – für Wildbienen – Lösungsansätze und Forderungen

            Von maßgeblicher Bedeutung zum Schutz der Wildbienen ist der Erhalt
            einer    vielfältigen   Landschaft:      reich   strukturierte   Waldränder   und
            Feldhecken, Streuobst- und Magerwiesen, blühende Ackerrandstreifen,
            staudenreiche Gewässerränder und artenreiche Dammböschungen, aber
            auch Pionier- und Ruderalvegetation, besonders auf Sand und Löß, offene
            Erdwege und Abbruchkanten.
            LR Anschober: „Hilfe für Sandbienen, Pelzbienen, Furchenbienen,
            Mauerbienen und ihre Verwandten bedeutet vor allem die Erhaltung und
            Förderung ihrer Lebensräume. Hecken aus heimischen Gehölzen,
            Streuobst- und Blumenwiesen, eine Trockensteinmauer im Garten, der
            Kauf von Bio-Lebensmitteln und schließlich das Bewusstsein, dass die
            Zerstörung von Artenvielfalt auch dem Menschen Schaden zufügt, sind
            allesamt Mosaik-Bausteine für die Zukunftschance unserer Wildbienen.“

Kontakt für Rückfragen: Adrian Hinterreither, 0664 600 72 12083                            10
Insekt 2019 – Die Rote Mauerbiene als erster Frühlingsbote

            In ein paar Tagen fliegt sie wieder: die Rote Mauerbiene (Osmia bicornis)
            wurde zum Insekt des Jahres 2019 ernannt. Sie ist derzeit zwar nicht akut
            bedroht und in allen Bundesländern anzutreffen, steht aber stellvertretend
            für die Bedeutung von bestäubenden Insekten, die Bedrohung dieser und
            den dringend notwendigen Wildbienenschutz.

        Weibchen der Roten Mauerbiene (links) Männchen der Roten Mauerbiene (rechts) (© Heinz Wiesbauer)

            Die Rote Mauerbiene hat eine Größe zwischen acht und 14 mm, ist also
            meistens etwas kleiner als eine Honigbiene und weist eine gedrungene
            Körperform auf. Oft wird sie deshalb für eine kleine Hummel gehalten.

            Die Rote Mauerbiene zählt zu den ersten Frühlingsboten: Ende März,
            Anfang April erscheinen die ersten Männchen, einige Tage später die
            Weibchen.

            Aufgrund ihres Nistverhaltens ist sie häufig in der Nähe menschlicher
            Behausungen zu finden, so werden z.B. Trockenmauern genutzt um darin
            die gemörtelten Brutnester anzulegen. Beim Pollensammeln nutzt diese
            Art bei breites Spektrum an Blüten und besucht an Waldrändern,
            Lichtungen und Gärten alle Blüten, die genügend Nektar und Pollen
            bieten. Die Rote Mauerbiene zeichnet sich als Bestäuberin von Obst- und
            Beerengehölzen aus.

Kontakt für Rückfragen: Adrian Hinterreither, 0664 600 72 12083                                      11
Die Rote Mauerbiene ist eine Wildbiene, die man sehr gut auch im Garten
            oder auf dem Balkon beobachten kann. Der einfachste Weg dazu ist sie
            mit   einer    passenden         Futterquelle   wie   Salweiden,    Kornelkirschen,
            Obstbäumen und verschiedenen Staudengewächsen anzulocken. Wenn
            sich auch Niststrukturen wie Totholz, Stängel, Hartholzblöcke oder auch
            ein Insektenhotel finden ist das perfekte Heim für die Biene geschaffen.

„OÖ blüht auf“: Kampagne weiterhin auf Rekordkurs

            Weiter auf Rekordkurs befindet sich die Initiative „Rettet die Bienen –
            Petition zum Schutz von Boden und Artenvielfalt“. Bereits mehr als 9.000
            Unterstützer/innen haben die Online-Petition unterzeichnet, die bis 30.
            September fortgesetzt wird.

            Prominente als Werbeträger sind besonders wichtig für die Kampagne zur
            Bienenrettung,      um     die     Botschaft    möglichst   breit   und    weit   zu
            kommunizieren.
            Anschober: „Ich freue mich daher ganz besonders über die Unterstützung
            von sehr unterschiedlichen prominenten Menschen aus Oberösterreich
            und bedanke mich für das Engagement ganz besonders herzlich!“

            Prominente       Unterstützer/innen        –    Fotos   und    Zitate     sind    auf
            www.ooebluehtauf.at abrufbar:

           -   Stardirigent Franz Welser-Möst
           -   Bio-Gärtner Karl Ploberger
           -   Bio-Pionier Werner Lampert
           -   Unternehmerin Monika Langthaler
           -   Unternehmer Lukas Hader
           -   Unternehmer Rainer Reichl
           -   Genetiker Josef Penninger
           -   Diözese Linz Michael Rosenberger

Kontakt für Rückfragen: Adrian Hinterreither, 0664 600 72 12083                                12
Ziel der Petition „Rettet die Bienen! Petition für den Schutz von Böden und
            Artenvielfalt“    ist    eine     möglichst     breite   Unterstützung   und   damit
            Rückenwind für ein oberösterreichisches Bienenschutzprogramm.

            Im Mittelpunkt dabei folgende Forderungen:

                ·   der Verzicht auf Bienengifte & Verringerung von Pestiziden
                ·   die      Wiedererrichtung          von        Insektenlebensräumen      und
                    Strukturvielfalt auch in der Agrarlandschaft - wir und die Insekten
                    brauchen Feldraine, Baumgruppen, Hecken u.v.a.m.
                ·   Bodenschutz und drastische Verringerung der Flächenversiegelung
                ·   die Verringerung von Lichtverschmutzung
                ·   umfassende Bildungsprogramme
                ·   jährlicher      Bericht    über   die    Entwicklung    von   Bienenrettung,
                    Artenvielfalt und Bodenschutz

Kontakt für Rückfragen: Adrian Hinterreither, 0664 600 72 12083                               13
Sie können auch lesen