Finanzmarkttrends Zehn Thesen für 2021 - Ausblick auf die Weltwirtschaft, den Euroraum, Deutschland, die USA, China sowie Anleihemärkte ...

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Finanzmarkttrends
Zehn Thesen für 2021
Ausblick auf die Weltwirtschaft, den Euroraum, Deutschland, die USA, China
sowie Anleihemärkte, Wechselkurse, Aktienindizes und Rohöl
Dezember 2020
Inhalt

▪   Executive summary: Zehn Thesen für 2021

▪   Prognosen: Überblick Konjunktur und Finanzmärkte

▪   Coronavirus: Trotz Impfstoffs wird die Konjunktur in H1 2021 noch von hohen Infektionsraten und Shutdowns geprägt sein. Kehrtwende erst in H2
    2021.

▪   Weltwirtschaft: Das globale Wachstum wird 2021 bei voraussichtlich 5,1 % liegen. Der Start in das neue Jahr wird schleppend verlaufen.

▪   Eurozone: Tiefer Fall in 2020 ermöglicht Wachstum von 5,3 % in 2021.

▪   Deutschland: Gute Wachstumszahlen erst in H2 2021.

▪   USA: Double Dip zu erwarten.

▪   China: Gelungene V-förmige Erholung. China kehrt auf Wachstumspfad zurück.

▪   Aktienmärkte: Kurse können kurzfristig noch steigen.

▪   Wechselkurse: EUR/USD: Reflation setzt dem Dollar zu. USD und JPY im gleichen Boot, GBP wird Impfungen nötiger denn je haben, gebremste
    CNY-Aufwertung.

▪   Ölmärkte: OPEC geht mit neuer Strategie in das kommende Jahr.

▪   Zentralbanken: Kalender 2021

▪   Ansprechpartner/Haftungsausschluss

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Executive summary – Zehn Thesen für 2021 (1/2)

These 1: Das Jahr 2021 wird zweigeteilt sein. In der ersten Jahreshälfte wird sich die Pandemie in Teilen der Welt zunächst noch
verschärfen und zu einer erneuten konjunkturellen Eintrübung beitragen. In der zweiten Jahreshälfte wird die Pandemie mehr und mehr
durch breite Impfstoffkampagnen zurückgedrängt. Nachholeffekte werden in einigen Sektoren einen temporären Boom auslösen.
These 2: Die Notenbanken werden an ihrer extrem lockeren Geldpolitik festhalten. Im ersten Halbjahr ist vereinzelt auch mit weiteren
Lockerungsmaßnahmen zu rechnen, im zweiten Halbjahr dürften die Notenbanken ohne viel Aufhebens den allmählichen Rückzug
vorbereiten.
These 3: Der EU-Wiederaufbaufonds wirkt. Der 750 Mrd. Euro Fonds wird maßgebblich dazu beitragen, dass insbesondere die
südeuropäischen Länder die Corona-Krise wesentlich nachhaltiger überwinden als das ohne dieses Paket der Fall wäre. In den meisten
Ländern gehen wir von einer insgesamt produktiven Verwendung der Mittel aus, die vor allem in Zukunftsinvestitionen fließen sollen.
These 4: Double Dip in den USA steht noch bevor, die Eurozone hat den Double Dip schon hinter sich. Angesichts der
dramatischen und weiter steigenden Infektionszahlen in den USA ist mit harten Lockdown-Maßnahmen und einem Rückgang des BIP in
Q1 zu rechnen. In der Eurozone dürfte das BIP aufgrund der Lockdowns bereits in Q4 zurückgegangen sein. In Q1 ist hier mit einer
moderaten Erholung zu rechnen.
These 5: Das Brexit-Thema wird uns auch 2021 beschäftigen. Selbst wenn vor Jahresende noch ein Vertrag geschlossen werden
sollte, wird dies eher ein Rahmenvertrag sein und es dürften viele so genannte Detailfragen erst im kommenden Jahr verhandelt werden.

3                Dezember 2020            Finanzmarkttrends                     Marketingmitteilung
Executive summary – Zehn Thesen für 2021 (2/2)

These 6: Chinas V-förmige Erholung ist echt. Chinas rasche Erholung in Q2 2020 zeugt von einem guten wirtschaftspolitischen
Management und davon, dass das Land immer stärker von seiner Binnennachfrage „lebt“. Das sind auch gute Nachrichten für die
deutschen Exporteure.
These 7: Die Aktienkurse werden zunächst noch steigen. In der zweiten Jahreshälfte erwarten wir einen Rückgang, da dann die
Geldpolitik nicht mehr mit zusätzlichen Stimuli aufwarten wird und bereits jetzt die guten Impfstoffnachrichten an den Aktienmärkten
eingepreist scheinen.
These 8: Der Euro wird gegenüber dem US-Dollar weiter aufwerten. Zur Jahresmitte erwarten wir einen Eurokurs von 1,24 US-Dollar,
danach dürfte die Währung wieder etwas Luft holen, um dann ihren langfristigen Aufwärtstrend fortzusetzen. Die Erholung in Q1 ist das
Ergebnis des allgemeinen Rückgangs der Unsicherheit, der üblicherweise zulasten des US-Dollar geht.
These 9: Der Ölpreis wird im kommenden Jahr im Durchschnitt auf dem gleichen Niveau bleiben wie 2020. Die
Konjunkturschwäche in Q1 2021 wird voraussichtlich für niedrigere Ölpreise sorgen. Im Anschluss ist mit einer sich erholenden
Weltkonjunktur mit steigenden Preisen zu rechnen. Der Durchschnitt dürfte bei knapp 50 US-Dollar/Barrel liegen (Brent), was dem
Durchschnittsniveau von 2020 entspricht.
These 10: Deutschland gewinnt die EM. Die aufgrund der Covid-19-Pandemie um ein Jahr verschobene UEFA EURO 2020 findet nun im
Juni/Juli 2021 statt. Auch wenn der gegenwärtige Zustand der DFB-Elf anderes vermuten lässt, so mag die Aussicht auf das Finale im
Londoner Wembley-Stadion doch Anreiz genug sein, dass die Mannschaft im Turnier über sich hinauswächst.

4                Dezember 2020              Finanzmarkttrends                      Marketingmitteilung
Prognosen: Veränderung des BIP

    Source: HCOB Economics, IMF

5                         Dezember 2020   Finanzmarkttrends   Marketingmitteilung
Prognosen: Konjunktur & Finanzmärkte

Interest rates (eop)                             12/10/2020                       Dec-20             Jun-21      Dec-21        Jun-22   Dec-22
Euro area
Policy rate                                          0.00                           0.00                0.00      0.00          0.00    0.00
Deposit rate                                         -0.50                         -0.50               -0.50      -0.50         -0.50   -0.50
3 months Euribor                                     -0.55                         -0.55               -0.55      -0.55         -0.50   -0.50
2 year Bunds                                         -0.81                         -0.75               -0.70      -0.70         -0.70   -0.70
10 year Bunds                                        -0.63                         -0.55               -0.55      -0.55         -0.50   -0.40
USA
Fed funds target rate (upper bound)                  0.22                           0.25               0.25       0.25           0.25    0.25
3 months Libor                                       0.25                           0.25               0.25       0.25           0.25    0.25
2 year T-Notes                                       0.16                           0.15               0.15       0.20           0.30    0.40
10 year T-Notes                                      0.95                           0.85               0.75       0.85           0.95    0.95
FX                                               12/10/2020                       Dec-20             Jun-21      Dec-21        Jun-22   Dec-22
EUR/USD                                             1.21                           1.21               1.24        1.20          1.21     1.27
EUR/GBP                                            0.9102                          0.92               0.90        0.88          0.88     0.88
USD/JPY                                            104.20                          105                103         102           102      102
USD/CNY                                             6.54                           6.55               6.46        6.40          6.40     6.40
Stocks                                           12/10/2020                       Dec-20             Jun-21      Dec-21        Jun-22   Dec-22
Dax                                                13340                          13040              13567       13163         13427    13562
Stoxx Europe 600                                     393                            384                401         390          397      401
S&P500                                              3673                           3570               3714        3604          3676     3713
Commodities                                      12/10/2020                       Dec-20             Jun-21      Dec-21        Jun-22   Dec-22
Oil (Brent) in USD/USD                              50.41                           45                 48          54            60       60
Oil (WTI) in USD/Barrel                             46.78                           42                 45          51            57       57

Source: Bloomberg, Hamburg Commercial Bank Economics *As inflation index the PCE core rate is considered

6                       Dezember 2020                         Finanzmarkttrends                                Marketingmitteilung
Coronavirus: Trotz Impfstoffs wird die Konjunktur in H1 2021 von hohen
Infektionsraten und Shutdowns geprägt sein. Kehrtwende erst in H2 2021.
                                            ▪ Während China das Coronavirus im Griff zu haben scheint, sind die Neuinfektionszahlen
                                              sowohl in der EU als auch in den USA auf hohen Niveaus. Derzeit kommen in der EU auf
                                              100.000 Einwohner 181 Neuinfektionen innerhalb von sieben Tagen. In den USA liegt
                                              diese Zahl bei 441. Brasilien, Indien und Russland weisen im Durchschnitt nur eine
                                              Inzidenz von 40 auf. In China treten nur noch vereinzelt noch Fälle auf.
                                            ▪ In der EU haben die meisten Staaten weitgehende Shutdown-Maßnahmen ergriffen, die
                                              insbesondere die Aktivität in Teilen des Dienstleistungsbereichs beeinträchtigen. In den
                                              USA hat man sich mit Shutdown-Maßnahmen bislang zurückgehalten. Allerdings deutet
                                              vieles darauf hin, dass sich der Anstieg der Infektionszahlen fortsetzen wird. So war die
                                              Reiseaktivität während der Thanksgiving-Woche Ende November relativ hoch. Die US-
                                              Gesundheitsbehörde hat davor gewarnt, dass es in den nächsten Monaten zu starken
                                              Überlastungen von Krankenhäusern kommen kann, wovon teilweise jetzt bereits berichtet
                                              wird. Es ist daher davon auszugehen, dass es auch in den USA in den kommenden
                                              Wochen wieder zu umfassenden Shutdown-Maßnahmen kommen kann. Dies wird sich im
                                              konjunkturellen Verlauf widerspiegeln.
                                            ▪ Im der ersten Jahreshälfte 2021 wird das Coronavirus insbesondere in der EU und den
                                              USA weiterhin das öffentliche Leben prägen und die Wirtschaft belasten. Die Zulassung
                                              der ersten Impfstoffe wird Ende 2020 bzw. Anfang 2021 erfolgen. Die Verteilung der
                                              Impfstoffe ist eine logistische Herkulesaufgabe. Man kann wohl nicht davon ausgehen,
                                              dass bereits im kommenden Jahr ausreichend Menschen geimpft werden, um
                                              Herdenimmunität zu erreichen. Wenn man innerhalb eines Jahres 60 % der deutschen
                                              Bevölkerung impfen wollte, müssten an jedem Arbeitstag knapp 200.000 Menschen
                                              geimpft werden. Das dürfte sich nicht realisieren lassen, zumal beim BioNtech/Pfizer-
                                              Impfstoff noch die Herausforderung dazu kommt, dass der Impfstoff bei -70 Grad Celsius
                                              gelagert werden muss. Dennoch gehen wir davon aus, dass die Impfungen zu niedrigeren
                                              Neuinfektionsraten beitragen werden, was im Laufe des Jahres eine zunehmende
                                              Lockerung der Shutdown-Maßnahmen erlauben sollte.

7       Dezember 2020   Finanzmarkttrends                    Marketingmitteilung
Weltwirtschaft: Das globale Wachstum wird 2021 bei voraussichtlich
5,1 % liegen. Der Start in das neue Jahr wird schleppend verlaufen.

8       Dezember 2020   Finanzmarkttrends   Marketingmitteilung
Weltwirtschaft: Die positiven Daten am aktuellen Rand täuschen über
den kurzfristig zu befürchtetenden Wachstumseinbruch hinweg.
                                            ▪ 2021 dürfte das globale Wirtschaftswachstum 5,1 % betragen, nach einem Einbruch um
                                              vermutlich 3,8 % in diesem Jahr. Die scheinbar hohe Wachstumszahl muss in zweierlei
                                              Hinsicht relativiert werden: Erstens werden die Eurozone und Japan gemäß unserer
                                              Prognose selbst Ende 2022 nicht das Vor-Corona-Produktionsniveau (Q4 2019) erreicht
                                              haben. Die USA könnten Anfang 2022 wieder auf dem alten Niveau sein. Nur China kann
                                              eine echte V-förmige Erholung vorweisen und ist sogar auf den alten Wachstumspfad
                                              eingeschwenkt. Zweitens wird das erste Halbjahr 2021 vermutlich von einer ausgeprägten
                                              konjunkturellen Schwäche sowohl in den USA als auch in der Eurozone geprägt sein. In
                                              den USA ist die Corona-Pandemie in weiten Teilen des Landes außer Kontrolle und die
                                              Politik wird letztlich doch zu umfassenden Shutdown-Maßnahmen greifen (müssen). In der
                                              Eurozone sind bereits flächendeckende Shutdown-Maßnahmen implementiert worden, die
                                              bereits jetzt negative Folgen für das Wirtschaftswachstum haben. Gleichzeitig zeigen die
                                              Maßnahmen auch Wirkung in Form sinkender Infektionsraten. Vor diesem Hintergrund
                                              erwarten wir, dass die Eurozone rascher wieder zu Wachstum zurückkehrt als die USA,
                                              denen erst noch die Schwächephase bevorsteht.
                                            ▪ In der zweiten Jahreshälfte dürfte die breite Verteilung des Impfstoffes erlauben, das
                                              öffentliche Leben Schritt für Schritt zu normalisieren, was sich in etwas kräftigeren
                                              Wachstumszahlen manifestieren sollte.
                                            ▪ Die PMI-Indizes dürften sich in den kommenden Monaten, insbesondere im
                                              Dienstleistungssektor abschwächen, wobei China hier ausgenommen werden muss. Die
                                              Inflation wird in der Eurozone und den USA zunächst noch schwach bleiben. In den USA
                                              könnte die 2 %-Marke 2022 nachhaltig überschritten werden, in der Eurozone erwarten wir
                                              dies nicht vor 2023.
                                            ▪ Der Welthandel erholt sich derzeit rasant. Insbesondere der Containerumschlag hat kräftig
                                              zugenommen. Berücksichtigt man den gesamten Handel (zu Wasser, Land, Luft) ist die
                                              Aktivität etwas verhaltener. Der Online-Handel dürfte bei der Erholung des Handels
                                              weiterhin eine wichtige Rolle spielen, während gleichzeitig die Schwäche in vielen
                                              Dienstleistungssektoren sich weniger stark im globalen Handel bemerkbar macht.

9       Dezember 2020   Finanzmarkttrends                    Marketingmitteilung
Eurozone 2021: Großbritannien verlässt den Binnenmarkt, Deutschland
wählt und im Juni beginnt die Fußball-EM.

         Jan                Feb                  Mar                Apr               May                Jun                 Jul            Aug             Sep                 Oct                 Nov               Dec
                        Mostly in Feb:                                                              Mostly in Jun:                                     Mostly in Sep:                          Mostly in Nov:
 Jan 1: Brexit - UK                                                                                                  Jul 1: Presidency
                      Lagarde hearing at                                                          Lagarde hearing at                                 Lagarde hearing at                      Lagarde hearing at
out of the transition                                                                                                 of the council of
                          European                                                                    European                                           European                                European
       phase                                                                                                         the EU: Slovenia
                         Parliament                                                                  Parliament                                         Parliament                              Parliament
                                                                                                    Jun 10: ECB
Jan 1: Presidency
                                                                                                      meeting
  of the council of
                                                                                                   Jun 11: Start of
 the EU: Portugal
                                                                                                  EM 2021 (soccer)

                                             Mar 11: ECB
                      Feb 15: Eurogroup
                                              meeting

                                                                                May 17: Eurogroup
                                                                                                                                                                             Jun 14/15:                            Dec 16: ECB
Jan 18: Eurogroup                                             Apr 16: Eurogroup May 19: Financial Jun 17: Eurogroup
                                                                                                                                                                          European Council                           meeting
                                                                                 Stability Review

                                                                                                                                                                          Oct 24: General
     Jan 21: ECB                              Mar 25/26:        Apr 22: ECB                          Jun 24/25:         Jul 22: ECB
                                                                                                                                                                           elections in
       meeting                             European Council       meeting                         European Council        meeting
                                                                                                                                                                             Germany

                                                                                                                                                                                             End of Nov: ECB
                                                                                                                                                                            Oct 28: ECB
                                                                                                                                                                                             Financial Stability
                                                                                                                                                                             meeting
                                                                                                                                                                                                  Review

Was man außerdem im Blick haben sollte:
▪ Wie aktiv wird die EZB in 2021 noch sein?
▪ Welche Spuren hinterlässt der Brexit in der Konjunktur?
▪ Wie gut werden die Massenimpfungen in der Eurozone organisiert werden?

10                            Dezember 2020                                   Finanzmarkttrends                                           Marketingmitteilung
Eurozone: Es ist mit einer W-förmigen Erholung zu rechnen.
Auch Ende 2022 wird das BIP nicht das Vor-Corona-Niveau erreicht haben.

11             Dezember 2020         Finanzmarkttrends                    Marketingmitteilung
Eurozone: Tiefer Fall in 2020 ermöglicht Wachstum von über 5,3% in 2021.
Für Italien und Spanien wird die absehbare Verabschiedung des EU-Wiederaufbaufonds entscheidend für die Erholung der
Wirtschaft sein. Deutschland scheint relativ gut aus der Krise zu kommen.

12            Dezember 2020          Finanzmarkttrends                Marketingmitteilung
Eurozone: Schwache Inflation zeugt von niedriger Kapazitätsauslastung.
Die EZB hat in diesem Umfeld erwartungsgemäß ihre Geldpolitik weiter gelockert und wird in 2021 daran festhalten.

                                                             ▪ In der Eurozone wird das BIP im kommenden Jahr voraussichtlich um 5,2 % expandieren.
                                                               Die Bandbreite der Wachstumszahlen bewegt sich zwischen 3,7 % (Deutschland) und
                                                               7,0 % (Spanien). Die Wirtschaftsleistung von Deutschland, Frankreich und Italien liegt nach
                                                               einem starken dritten Quartal derzeit zwischen 4 und 5 Prozentpunkte unter dem
                                                               Vorkrisenniveau (Q4 2019). Spanien hingegen liegt 9 Prozentpunkte unter diesem Niveau.
                                                               In Q4 2020 ist insgesamt wieder mit einem Rückgang des BIP zu rechnen. Man startet in
                                                               das neue Jahr daher rund 6 Prozentpunkte unter dem Vorkrisenniveau. Im kommenden
                                                               Jahr wird man daher trotz des augenscheinlich hohen Wachstums nicht wieder an die
                                                               Wirtschaftsleistung von 2019 anschließen können. Selbst 2022 dürfte dies kaum zu
                                                               erreichen sein.
                                                             ▪ Die Erholung wird ab der zweiten Jahreshälfte spürbarer werden, wenn die
                                                               Impfstoffverteilung Fahrt aufnimmt. So wie derzeit der Dienstleistungssektor
                                                               überdurchschnittlich leidet, wird sich dieser Sektor dann an die Spitze des Wachstums
                                                               setzen. Auch wenn die Menschen nach dem Ende der Shutdown-Maßnahmen z.B. nicht
                                                               doppelt so häufig ins Kino gehen werden, ist dennoch mit Nachholeffekten zu rechnen,
                                                               wodurch es in einigen Bereichen temporär zu einer ungewöhnlich dynamischen
                                                               Entwicklung kommen kann.
                                                             ▪ Bis es so weit ist, dürfte es aber zu einer deutlichen Zunahme von Insolvenzen kommen,
                                                               die auch den Arbeitsmarkt treffen werden. Insofern ist zunächst mit einer weiterhin hohen
                                                               Arbeitslosenrate zu rechnen (Stand Okt: 8,4%).
                                                             ▪ Die EZB hat Mitte Dezember ein umfassendes Maßnahmenpaket verabschiedet, um die
                                                               Eurozone für den Winter zu rüsten. Der Ankaufrahmen für das PEPP-Anleiheprogramm
                                                               wurde von 1.350 Mrd. Euro auf 1.850 Mrd. Euro erhöht. Es läuft jetzt bis März 2022 statt
                                                               nur bis zur Mitte des kommenden Jahres. Außerdem wird das Programm der gezielten
                                                               Langfristtender TLTRO III modifiziert. So werden im kommenden Jahr drei zusätzliche
                                                               Tendergeschäfte angeboten und die Prämienzahlungen an die Banken, die diese Kredite in
                                                               Anspruch nehmen, um 12 Monate verlängert. Zusammen mit weiteren Maßnahmen wird
                                                               dies dazu beitragen, dass die Finanzierungsbedingungen extrem günstig bleiben und die
                                                               Renditen im kommenden Jahr sich kaum vom Fleck bewegen werden.

13             Dezember 2020          Finanzmarkttrends                       Marketingmitteilung
Deutschland 2021: Wahlen, Wahlen, Wahlen

         Jan            Feb         Mar                Apr                  May                    Jun             Jul      Aug             Sep                  Oct                Nov                   Dec
                                                                                                                                         Start of Sep                             Start of Nov:
                                                                                                                                                          Fall: Mecklenburg
   UK leaves the                                                                                                                      (tentative): end of                           Council of
                                                                                                                                                                 election
  transition phase                                                                                                                        Parliament                            Economic Experts
                                                                                                                                                          Fall: Berlin election
                                                                                                                                        summer break                              report (SVR)

                                                                                                Jun 6:
                                                                                            Sachsen-Anhalt
                                                                                               election
                                                Mostly mid Apr:
                                  Mar 14:
                                                Joint Economic                                                                            Sep 12:
                                  Baden-
                                                  Analysis of                                                                          Niedersachsen
                                 Württenberg
                                                German Think                                                                              election
                                  election
                                                     Tanks

                                                                       May 19: Buba
                                                                     Financial Stability
                                                                          Review

                                                     Apr 25:                                                                                                 Oct 24:
                                               Thüringen Election                                                                                         Federal election

                                                                                                                                                          Mostly end Sep:
                                                                                           Jun 27: Parliament                                                               End of November:
                                                                                                                                                           Joint Economic
                                                                                             summer break                                                                    Buba Financial
                                                                                                                                                         Analysis of German
                                                                                             (until end Aug)                                                Think Tanks      Stability Review

Jan 1: New Year´s Day                           Apr 2: Good Friday   May 1: Labour Day     Jun 3: Corpus Christi                                          Oct 3: German Unity                      Dec 25: Christm' day
Jan 6: Epiphany                                Apr 4: Easter Monday May 13 Ascension Day                                                                  Okt 31: Reformation                      Dec 26: Christm´ day

Was man außerdem im Blick haben sollte:
▪ Handlungsfähigkeit der Bundes- und Landesregierungen angesichts von fünf Landtagswahlen und des Bundestagswahlkampfes
▪ Wie stark werden die Lieferketten mit Großbritannien in Folge des Brexit beeinträchtigt?
▪ Wie entwickeln sich die Beziehungen zu den USA in Handelsfragen?

14                       Dezember 2020                         Finanzmarkttrends                                         Marketingmitteilung
Deutschland: Gute Wachstumszahlen erst in H2 2021.
Die erste Jahreshälfte wird noch vom Lockdown gekennzeichnet sein. Erst danach dürfte die Wirtschaft Fahrt aufnehmen
und von Nachholeffekten profitieren.

15             Dezember 2020         Finanzmarkttrends                 Marketingmitteilung
Deutschland: Ifo-Index zeichnet das Bild einer Wachstumsverlangsamung.
Zwar sind die befragten Unternehmen überwiegend positiv gestimmt, aber der Grad an Optimismus hat bei Dienstleistungen und
Einzelhandel deutlich nachgelassen.
                                                           ▪ Das Wirtschaftswachstum in Deutschland wird im kommenden Jahr voraussichtlich bei
                                                             3,7 % liegen, nach schätzungsweise -5,4% in diesem Jahr.
                                                           ▪ Der Ifo-Index macht die gespaltene Entwicklung der deutschen Volkswirtschaft
                                                             anschaulich. So hat die Zuversicht im Verarbeitenden Gewerbe trotz steigender Corona-
                                                             Infektionsraten und Shutdowns zugenommen, während im Dienstleistungssektor und im
                                                             Einzelhandel (vom Ifo-Institut gesondert erfasst) die Stimmung tendenziell schlechter
                                                             geworden ist. Letztere sind die Sektoren, die unter den Shutdowns besonders leiden,
                                                             während das produzierende Gewerbe von vielen Maßnahmen verschont bleibt.
                                                           ▪ Im Gegensatz zum Verarbeitenden Gewerbe, das im Frühjahr in ein tiefes Loch gefallen ist,
                                                             war im Bausektor über die gesamte Corona-Krise hinweg die Mehrheit der befragten
                                                             Unternehmen zufrieden. Zuletzt hat sich die Stimmung sogar wieder leicht gebessert. Hier
                                                             helfen offensichtlich die extrem niedrigen Zinsen, die für eine anhaltend hohe Nachfrage
                                                             nach Wohneigentum sorgen. Allerdings haben die Erwartungen im Baugewerbe
                                                             nachgegeben.
                                                           ▪ 2021 dürfte der Output im Verarbeitenden Gewerbe um rund 10% zulegen, nach
                                                             voraussichtlich -11 % im abgelaufenen Jahr. Im Bausektor könnte die Wertschöpfung
                                                             gegenüber 2020 von einem hohen Niveau aus deutlich fallen. Das ist vermutlich nicht so
                                                             sehr ein Zeichen der Schwäche, sondern vielmehr auf eine begrenzte Kapazität
                                                             zurückzuführen. Eine Mehrheit der befragten Unternehmen beklagt einen Mangel an
                                                             Arbeitskräften und die Kapazitätsauslastung ist im historischen Vergleich weiterhin sehr
                                                             hoch (78,4%) und zuletzt sogar wieder gestiegen.
                                                           ▪ Der Einzelhandel und der Dienstleistungssektor dürften in den kommenden Monaten von
                                                             einer hohen Anzahl von Insolvenzen geprägt sein. Allerdings werden diese beiden
                                                             Sektoren auch zu den relativen Gewinnern gehören, wenn sich das öffentliche Leben in der
                                                             Folge der Impfkampagne in der zweiten Jahreshälfte 2021 wieder normalisiert. Wir gehen
                                                             davon aus, dass die Gesundheitssituation es ab Q2 erlauben wird, die Shutdowns
                                                             allmählich wieder herunterzufahren. Nachholeffekte dürften in den genannten Sektoren
                                                             einen temporären Wachstumsboom auslösen.

16            Dezember 2020          Finanzmarkttrends                      Marketingmitteilung
USA 2021: Senatswahlen in Georgia und politischer Neustart

         Jan                    Feb               Mar            Apr             May               Jun               Jul                 Aug               Sep                  Oct                   Nov                   Dec
 Jan 4: Session
Date of Congress                                                                                                                   Aug 2: congress
                         Feb: State of the                                                                                                                                                       Nov 3: FOMC
                                                                                                                                    summer break
   Jan 5: Senate          Union Speech                                                                                                                                                             meeting
                                                                                                                                     (until Aug 30)
 runoff in Georgia

                                                                                                                                                                                                                     Dec 12: start of
                                                                                                                                                                                                                     congress winter
                                                                                                                                                                                                                         break

                         Feb: Semiannual                                                                      Jul: Semiannual
                         Monetary Policy                                                                      Monetary Policy                                                                                         Dec 15: FOMC
                           Report to the                                                                       Report to the                                                                                             meeting
                            Congress                                                                             Congress
      Jan 20:
    Presidential                              Mar 17: FOMC                                     Jun 16: FOMC
inauguration of Joe                             meeting                                           meeting
       Biden
                                                                                                                                   End of August:
                                                                                                                                    Jackson Hole      Sep 22: FOMC
                                                                                                                                   Central Bankers       meeting
                                                                                                                                      meeting

                                                                                                                                    Aug 30: end of
  Jan 27: FOMC                                               Apr 28: FOMC                                     Jul 28: FOMC
                                                                                                                                   congress summer
     meeting                                                    meeting                                          meeting
                                                                                                                                        break

Jan 1: New Year's Day     Feb 15: Pres' day                                 May 31: Mem' day                   Jul 4: Indep' day                      Sep 9: Labor day   Oct 11: Columb' day   Nov 11: Veterans day Dec 25: Christm' day
Jan 18: M. Luther King                                                                                                                                                                         Nov 25: Thanksgiving

Was man außerdem im Blick haben sollte:
▪ Wir wird sich das Verhältnis zu China entwickeln?
▪ Können Demokraten eine Senatsmehrheit eventuell durch Parteiwechsel einzelner Republikaner erreichen?
▪ Gibt es einen Green Deal?
▪ Wieviele Ressourcen verwendet die Biden-Administration auf einen Ausbau der Beziehungen zur EU?

17                                Dezember 2020                        Finanzmarkttrends                                            Marketingmitteilung
USA: Double Dip zu erwarten.
Die hohen Coronainfektionsraten dürften zu umfassenden Shutdown-Maßnahmen führen und in Q1 das BIP schrumpfen
lassen.

18            Dezember 2020         Finanzmarkttrends               Marketingmitteilung
USA: Je umfangreicher das Fiskalpaket, desto mehr Fed-Anleiheankäufe.
Die größte Herausforderung ist es, die Corona-Neuinfektionen einzudämmen. Vermutlich wird dies nicht ohne umfassende und
das Wachstum belastende Shutdowns gehen. Inflation und Renditen dürften in diesem Umfeld nicht nachhaltig steigen
                                                            ▪ 2021 wird das Wirtschaftswachstum in den USA voraussichtlich bei 2,7 % liegen, nach
                                                              schätzungsweise -3,7 % im vergangenen Jahr. Wir rechnen mit dieser relativ niedrigen
                                                              Expansionsrate, weil die USA die zweite Welle der Pandemie vor allem im ersten
                                                              Quartal 2021 spüren dürfte. Während die Länder der Eurozone bereits in Q4 mit
                                                              Shutdowns auf die steigenden Infektionszahlen reagiert haben, ist man in den USA –
                                                              nicht zuletzt aufgrund der Übergangsphase zum neuen Präsidenten – bislang recht
                                                              unentschlossen und versucht, Restriktionen möglichst zu vermeiden.
                                                            ▪ Während also in Q4 2020 noch ein Wachstum von rund 2 % möglich ist, dürfte dieser
                                                              Wert in Q1 2021 negativ werden (Prognose: -1,7 % QoQ, annualisiert). Danach wird
                                                              vermutlich eine Erholung einsetzen, die sich in der zweiten Jahreshälfte beschleunigt.
                                                              Hier spielt die Verteilung des Impfstoffes eine entscheidende Rolle.
                                                            ▪ Parallel zu dieser voraussichtlichen Konjunkturentwicklung dürfte sich zunächst die
                                                              Arbeitsmarktsituation erneut verschlechtern, nachdem die Arbeitslosenrate im
                                                              November auf 6,7 % gefallen war. Vor der Krise lag die Rate unter 4 %.
                                                            ▪ Die neue Regierung unter Präsident Joe Biden, die am 20. Januar ihr Amt aufnimmt,
                                                              wird zunächst vor der Herkulesaufgabe stehen, die Corona-Krise in den Griff zu
                                                              bekommen, wozu nicht nur gehört, die Amerikaner von den erforderlichen
                                                              Schutzmaßnahmen, sondern auch von der Notwendigkeit der Impfung zu überzeugen.
                                                            ▪ Die US-Notenbank Fed unter Jerome Powell wird den Leitzins voraussichtlich in
                                                              unserem bis 2022 reichenden Prognosezeitraum nicht anheben. Gleichzeitig dürften die
                                                              Anleiheankäufe, die zuletzt auf rund 90 Mrd. US-Dollar im November gestiegen waren,
                                                              angesichts der zu erwartenden Konjunkturschwäche ausgeweitet werden. Wie stark die
                                                              Fed die Bondmärkte aber unterstützen wird, hängt von der Neuverschuldung ab. Je
                                                              geringer diese ausfällt (dies hängt vom Umfang des Konjunkturprogramms ab), desto
                                                              weniger werden die langfristigen Renditen steigen und desto weniger wird die Fed
                                                              zusätzliche Anleiheankäufe als notwendig ansehen. Der zuletzt zu beobachtende
                                                              Anstieg der langfristigen T-Notes-Renditen ist angesichts der zu erwartenden
                                                              Konjunktureintrübung vermutlich nicht nachhaltig.

19            Dezember 2020          Finanzmarkttrends                     Marketingmitteilung
China 2021: Neujahrsfest, Hongkong-Wahlen und G20-Gipfel

         Jan                  Feb              Mar              Apr                May              Jun            Jul   Aug              Sep                    Oct             Nov            Dec
                                                                                              Probably in the                                                                 Mostly in Nov:
                                           Mar: National                                                                                               Oct 2 to 7: National
                                                                                             2nd half of 2021:                    Sep 5: Hong Kong                          Central Committee
                                            People´s                                                                                                   Day Golden Week
                                                                                              BRICS summit                        legislative election                        of the Chines
                                            Congress                                                                                                         holiday
                                                                                              hosted by India                                                               Communist Party

                         Feb 12: Chinese                                                                                                                    Oct 10: 110th
                            New Year                                                                                                                      anniversary of the
                                                                                                                                                           1911 Revolution

                          Feb 13 to 17:
                         Spring Festival
                         Golden Week
                             holiday

                                                                                                                                                           Oct 30-31: G20
                                                                                                                                                               summit

Jan1: Intern. New Year                                     Apr 1: Gingming                   Jun 14: Dragon boat                  Sep 21: Moon festival   Oct 10-11: national
                                                               festival                            festival                                                 holiday of China

Was man außerdem im Blick haben sollte:
▪ Entwicklung des Technologiekrieges mit den USA (Stichwort: Huawei)
▪ Fortschritte beim Ratifizierungsprozess des neuen asiatischen Handelsabkommens RCEP

20                               Dezember 2020                               Finanzmarkttrends                           Marketingmitteilung
China: Gelungene V-Erholung. China kehrt auf Wachstumspfad zurück.
Sowohl der Dienstleistungs- als auch der Industriesektor treiben die Expansion. 2021 BIP-Prognose: 8,2 %.

21             Dezember 2020           Finanzmarkttrends                 Marketingmitteilung
China: PMI-Indikatoren zeigen kräftige Erholung an.
Abhängigkeit von Auslandsmärkten scheint geringer zu sein als bislang angenommen. Breit angelegter Aufschwung.
Normalisierung des Wachstums in 2022 zu erwarten.
                                                           •   Chinas BIP wird im kommenden Jahr voraussichtlich mit einer Rate von über 8 %
                                                               expandieren, nach schätzungsweise 1,9% in diesem Jahr. China hat die Corona-bedingte
                                                               Wirtschaftskrise relativ rasch wieder überwunden. Insbesondere ist es offensichtlich
                                                               gelungen, eine zweite oder gar dritte Corona-Infektionswelle zu verhindern.
                                                           •   In diesem Umfeld ist mittlerweile, gemessen an den PMI-Indizes (CFoLP), eine sehr
                                                               dynamische wirtschaftliche Entwicklung festzustellen. Der PMI-Index für den
                                                               Dienstleistungssektor ist auf den höchsten Stand seit 2012 gestiegen, sein Pendant für das
                                                               Verarbeitende Gewerbe erreichte den jetzigen Stand zuletzt im September 2017. Der
                                                               Caixin PMI (bei dem kleinere Unternehmen stärker gewichtet sind) zeigt derzeit sogar eine
                                                               noch höhere Dynamik an.
                                                           •   Der PMI des Bausektors (CFoLP) ist nach einem kurzen Einbruch auf 25 Punkte wieder auf
                                                               rund 60 Punkte zurückgekehrt, ein Wert, der relativ hohes Wachstum anzeigt und um den
                                                               der Index die vergangenen Jahre schwankte. Dazu passen die weiterhin robusten
                                                               Zuwächse bei den Preisen für Wohnimmobilien. Diese liegen in den 70 größten Städten im
                                                               nicht gewichteten Durchschnitt 4,2 % höher als vor einem Jahr (Oktober 2020).
                                                           •   Die überraschend schnelle Erholung der chinesischen Volkswirtschaft zeigt, dass viele
                                                               Analysten (auch wir) die Abhängigkeit Chinas von den Auslandsmärkten überschätzt
                                                               haben. Ein Zeichen für die geringere Auslandsabhängigkeit ist der bis 2019 stark
                                                               rückläufige Leistungsbilanzüberschuss, der zuletzt weniger als 1 % des BIP betrug. Im
                                                               laufenden Jahr gelang es dann, die Exporte (unter anderem medizinische Schutzkleidung
                                                               und Homeoffice-Elektronik) deutlich zu erhöhen, was auch durch einen rekordhohen
                                                               Containerumschlag an chinesischen Häfen bestätigt wird.
                                                           •   Die People‘s Bank of China hat sich in diesem Umfeld mit Lockerungsmaßnahmen relativ
                                                               stark zurückgehalten. Ein viel beobachteter Leitzins (one year prime rate) ist von 4,15 % im
                                                               Dezember auf lediglich 3,9 % gesenkt worden. Wir erwarten keine weiteren Zinsschritte.
                                                               Einer weiteren Aufwertung des Yuan – dieser hat seit Anfang Mai gegenüber dem US-
                                                               Dollar etwa 8 % aufgewertet – dürfte die Notenbank, wenn überhaupt, mit
                                                               Devisenmarktinterventionen begegnen (siehe Seite 25).

22            Dezember 2020          Finanzmarkttrends                       Marketingmitteilung
Aktienmärkte: Kurse können kurzfristig noch steigen.
Wenn sich in der zweiten Jahreshälfte die Konjunktur nachhaltiger erholt und die Notenbanken weniger expansiv werden,
dürfte allerdings der Wind drehen.
                                                            ▪ Angesichts der Tiefe der Wirtschaftskrise haben sich die meisten Aktienmärkte relativ gut
                                                              geschlagen. Der Dax liegt leicht über dem Niveau des Jahresbeginns und der S&P 500 hat
                                                              aufgrund der größeren Bedeutung von Technologieaktien in diesem Jahr beachtliche 13%
                                                              zugelegt.

                                                            ▪ Einen großen Anteil an dieser erstaunlichen Performance haben neben den staatlichen
                                                              Stützungspaketen die massive geldpolitische Expansion der großen Notenbanken. Diese
                                                              hat zu einem Rückgang der langfristigen Renditen beigetragen, was viele Anleger in Aktien
                                                              als die einzige renditeträchtige Anlagealternative gedrängt hat.

                                                            ▪ Unser Über-/Unterbewertungsmodell sendet allerdings vor allem für den amerikanischen
                                                              Markt beunruhigende Signale: Demnach sind die Aktien des S&P 500 rund 50%
                                                              überbewertet. Der von Robert Shiller entwickelte Index, der das um die Inflation und um
                                                              zyklische Schwankungen bereinigte Kurs-Gewinn-Verhältnis erfasst, ist mit 32-Punkten
                                                              mehr als zwei Standardabweichungen über dem langfristigen Durchschnitt.

                                                            ▪ Dennoch ist es gut möglich, dass die Kurse zunächst noch steigen werden. So scheint die
                                                              Kombination aus weiteren Stimulierungsmaßnahmen durch die Notenbanken (die wegen
                                                              der kurzfristigen Konjunktureintrübung zu erwarten sind) und der Perspektive, dass sich
                                                              durch die Corona-Impfstoffe die Lage in der zweiten Jahreshälfte normalisieren dürfte, ein
                                                              viele Anleger überzeugendes Narrativ zu sein. Offensichtlich sind aber in den Kursen
                                                              schon mehr als genug dieser guten Nachrichten eingepreist.

                                                            ▪ Wir gehen daher davon aus, dass genau dann, wenn die Realwirtschaft sich nachhaltig zu
                                                              erholen beginnt – also in der zweiten Jahreshälfte –, die Kurse beginnen werden
                                                              nachzugeben. Denn dann werden die Notenbanken nicht mehr die Notwendigkeit sehen,
                                                              ihre Geldpolitik noch zusätzlich zu lockern, während gleichzeitig die Staaten ihre
                                                              Stützungsprogramme zurückfahren werden. In diesem Umfeld könnten auch die
                                                              verschlechterten Schuldenkennzahlen vieler Unternehmen stärker zum Thema werden.

23             Dezember 2020          Finanzmarkttrends                      Marketingmitteilung
EUR/USD: Reflation setzt dem Dollar zu.

                                            •   Der Ausblick für 2021 speist sich im Wesentlichen aus drei Zutaten. An erster Stelle ruhen
                                                große Hoffnungen auf den als wirksam getesteten Corona-Impfstoffen. Geld- und
                                                Fiskalpolitik reihen sich danach ein. Alles dient dem Ziel, die Pandemie zu überwinden und
                                                die Weltwirtschaft wieder auf den Wachstumspfad zurück zu führen. Insbesondere mit der
                                                Kombination spendabler Hilfspakete, Wiederaufbaufonds etc. mit dauerhaft ultraleichter
                                                Zentralbankpolitik lässt sich das kommende Jahr unter das Motto „Reflation“ stellen. Der
                                                Wahlsieg des Demokraten Joe Biden hat im Übrigen ebenfalls dazu beigetragen.
                                            •   Wie sich bereits zeigt, setzt dieses Motto den Dollar auf breiter Front unter erheblichen
                                                Druck, zumal sich das Handelsbilanzdefizit der USA mit mehr als 60 Mrd. USD auf ein
                                                Niveau ausgedehnt hat, wie es in den drei Jahren vor der Finanzkrise schon zu Buche
                                                stand. Unsere Prognose einer fortgesetzten Dollarabwertung liegt daher klar jenseits des
                                                Atlantiks begründet.
                                            •   Eine weitere Marktbedingung, die Wechselkurse deutlich über 1,20 ermöglicht, ist mit der
                                                im Vergleich zum Sommer deutlich reduzierten EUR-Long-Positionierung der Spekulanten
                                                erfüllt. Auf der anderen Seite darf man aber nicht vergessen, dass die EZB zunehmend
                                                unter Druck gerät, je weiter sich der Euro aufwertet. Selbst mit den bisherigen Maßnahmen
                                                ist den deflationären Tendenzen nur sehr schwer beizukommen, so dass der Parameter
                                                Währung zweifellos verstärkt ins Gewicht fallen dürfte.
                                            •   Gleich zu Beginn des neuen Jahres werden Großbritannien und die EU geschiedene Leute
                                                sein. Dabei wäre der Startpunkt ohne Handelsvertrag auch für den Euro gegenüber dem
                                                Dollar ungleich tiefer anzusetzen. Zwei weitere Details verursachen ein wenig
                                                Kopfzerbrechen. Die Aktienmärkte stehen jetzt schon an ihren Höchstständen. Die
                                                Abhängigkeit von billigem Zentralbankgeld wird immer größer. Zweitens wollen Polen und
                                                Ungarn bis dato nicht von ihrem Veto im Zusammenhang mit dem EU-Wiederaufbaufonds
                                                abrücken.
                                            •   Per Saldo gewichten wir die Faktoren aus dem Dollarraum höher und setzen wie viele im
                                                Markt auf Sicht der nächsten sechs Monate auf den Reflation-Trade, also einen
                                                schwächeren Dollar, wenngleich unsere Prognose für 2021 noch relativ moderat ausfällt.

24      Dezember 2020   Finanzmarkttrends                     Marketingmitteilung
Devisenmärkte: USD und JPY im gleichen Boot, GBP wird Impfungen
nötiger denn je haben, gebremste CNY-Aufwertung.
                                            ▪ EUR/GBP: Der Scheidungstermin zwischen EU und Großbritannien steht nun unmittelbar
                                              bevor, bislang ohne Einigung auf einen Handelsvertrag. Von den Unterhändlern ist immer
                                              wieder zu vernehmen, dass man sich näher und näher käme. Am Ende kann man sich aber
                                              nicht des Eindrucks erwehren, dass es nur noch darum geht, wie Boris Johnson innenpolitisch
                                              sein Gesicht wahren kann. Schließlich hat er gegenüber seinen Anhängern ja stets behauptet,
                                              das Vereinigte Königreich könne in der zukünftigen Unabhängigkeit genauso gut, ja besser
                                              selbst ohne Handelsvertrag prosperieren. Die Chancen für unser Basisszenario einer
                                              geregelten Scheidung sind am Ende auf 50/50 geschrumpft. Für 2021 halten wir dennoch an
                                              einer langsamen Erholung des Pfundes fest, wenn sich Rauch und Donner erst einmal
                                              verzogen haben. Mildernde Umstände versprechen wir uns auch hier von den in
                                              Großbritannien als erstem Land der Welt zur Verfügung stehenden Impfstoffen.

                                            ▪ USD/JPY: Wir sprechen hier von dem Währungspaar, bei dem die beiden Save-Haven-
                                              Currencies Nr.1 und 2 aufeinander treffen. Der Reflation-Trade auf den Dollar (siehe
                                              EUR/USD) wird in diesem Wechselkurs unserer Einschätzung nach nur bedingt zum Tragen
                                              kommen. Weltwirtschaftliche Erholung führte in der Vergangenheit immer zu einer Yen-
                                              Schwäche, doch wir haben dieses Jahr ja bereits gelernt, dass von dieser traditionellen Rolle
                                              speziell gegenüber dem Dollar nicht mehr so viel übrig geblieben ist. Auf die Differenz im
                                              Realzins wird es ankommen.

                                            •   USD/CNY: China hält scheinbar alle Trümpfe in der Hand. Zumindest gibt das Reich der Mitte
                                                ein Beispiel dafür ab, welche wirtschaftlichen Kräfte freigesetzt werden, wenn die Pandemie
                                                erst einmal überwunden wurde. Konjunkturell ist man den meisten weit enteilt. Die
                                                Exportwirtschaft China’s verzeichnet gar eine Art Sonderkonjunktur. Im Zeichen der Pandemie
                                                sind chinesische Unternehmen bei Ausfällen anderer womöglich ganz einfach in die Bresche
                                                gesprungen. Dies wird in 2021 kaum so weitergehen, den mit Hilfe der startenden
                                                Impfkampagnen werden andere Nationen aufholen. Am Ende kann eine Alleinstellung auch in
                                                Hinsicht auf die Währung nicht im Interesse Chinas sein. Im handelsgewichteten Index gibt der
                                                Renminbi auch schon ein wenig nach. Gegenüber dem Dollar halten wir jedoch eine
                                                gemäßigte Fortsetzung des Trends für angezeigt

25      Dezember 2020   Finanzmarkttrends                     Marketingmitteilung
Ölmärkte 2021: Monatliche OPEC-Sitzungen

       Jan                 Feb               Mar               Apr             May               Jun                  Jul                Aug              Sep                Oct                Nov              Dec
Jan: OPEC meeting
 Monthly meetings                                                                            EIA: Refinary                                                            EIA: International
 are to be expected                                                                         Capacity Report                                                            Energy Outlook
   over the year.

  EIA: Annual          Feb 11: IEA     March: BP annual
 Energy Outlook       monthly report        report                          May 12: IEA      May 11: IEA      Jul 13: IEA monthly    Aug 12: IEA      Sep 14: IEA      Okt 13: OPEC         Nov 16: IEA      Dec 14: IEA
                                                                           monthly report   monthly report           report         monthly report   monthly report    monthly report      monthly report   monthly report
                                                          Apr 14: OPEC
  Jan 13: OPEC                          Mar 16: OPEC      montly report    May 12: OPEC     Jun 16: OPEC        Jul 14: OPEC        Aug 12: OPEC     Sep 15: OPEC       Okt 14: IEA        Nov 16: OPEC     Dec 14: OPEC
  monthly report                        monthly report     Apr 14: IEA     monthly report   monthly report      monthly report      monthly report   monthly report    monthly report      monthly report   monthly report
                                                          monthly report

   Jan 19: IEA        Feb 17: OPEC       Mar 17: IEA
  monthly report      monthy report     monthly report

  Jan 29: EIA,      Feb 26: EIA,      Mar 31: EIA,      Apr 30: EIA,      May 31: EIA,      Jun 30: EIA,      Jul 30: EIA,      Aug 31: EIA,      Sep 30: EIA,      Oct 29: EIA,      Nov 30: EIA,      Dec 31: EIA,
Monthly Crude Oil Monthly Crude Oil Monthly Crude Oil Monthly Crude Oil Monthly Crude Oil Monthly Crude Oil Monthly Crude Oil Monthly Crude Oil Monthly Crude Oil Monthly Crude Oil Monthly Crude Oil Monthly Crude Oil
and Natural Gas   and Natural Gas   and Natural Gas   and Natural Gas   and Natural Gas   and Natural Gas   and Natural Gas   and Natural Gas   and Natural Gas   and Natural Gas   and Natural Gas   and Natural Gas
   Production        Production       Production        Production        Production         Production       Production         Production        Production       Production        Production        Production
Was man außerdem im Blick haben sollte:
▪ Disziplin der OPEC, insbesondere der „OPEC+“-Länder (u.a. Russland)
▪ Fortschritte in der Klimapolitik und den EU-Klimazielen
▪ Wird es bei einem Wiederanspringen der Ölnachfrage technische Probleme beim Hochfahren der Ölförderung geben angesichts der
   bereits langanhaltenden massiven Förderkürzungen?

26                           Dezember 2020                             Finanzmarkttrends                                             Marketingmitteilung
Ölmärkte: OPEC geht mit neuer Strategie in das kommende Jahr.
Die OPEC-Staaten werden die Förderung nur vorsichtig anheben und von Monat zu Monat neu entscheiden. Kurzfristig
wird der von uns erwartete erneute Konjunktureinbruch den Ölmarkt belasten.
                                                           ▪ Der Preis für ein Barrel Rohöl der Sorte Brent dürfte im kommenden Jahr nach einem
                                                             schwachen ersten Quartal wieder leicht steigen und Ende 2021 bei 54 US-Dollar/Barrel
                                                             liegen. Im Jahresdurchschnitt würde der Ölpreis dann bei 49 US-Dollar liegen und damit
                                                             exakt auf dem gleichen Niveau wie im laufenden Jahr und rund 23 % niedriger als im Jahr
                                                             2019.
                                                           ▪ Kurzfristig dürfte der Ölpreis zunächst nachgeben, da der Pandemieentwicklung
                                                             insbesondere in den USA einen schlechten Verlauf zu nehmen scheint und die
                                                             Infektionsraten in Europa weiterhin auf einem sehr hohen Niveau sind. Wir rechnen daher
                                                             in Q1 mit einer ausgeprägten Konjunkturschwäche, die an den Ölmärkten vorübergehend
                                                             erneut für einen Angebotsüberschuss sorgen dürfte.
                                                           ▪ Vor diesem Hintergrund hat die OPEC/OPEC+ sich auf ihrer letzten Sitzung Anfang
                                                             Dezember dazu entschlossen, die massiven Kürzungen vom Frühjahr nur leicht zu lockern.
                                                             So wird die bisherige massive Produktionskürzung, die zunächst 9,7 Mio. Barrel/Tag (von
                                                             Mai bis Juni) und dann (seit Juli) 7,7 Mio. Barrel/Tag betragen hat, um 500.000 Barrel/Tag
                                                             auf 7,2 Mio. Barrel pro Tag ab Januar 2021 gelockert. Fortan soll auf Monatsbasis
                                                             entschieden werden, ob die Kürzungen fortgesetzt oder weiter in 500.000 Barrel/Tag-
                                                             Schritten gelockert werden.
                                                           ▪ Die Terminkurve signalisiert mit ihrer relativ flachen Struktur, dass weder ein Angebots-,
                                                             noch ein Nachfrageüberschuss erwartet wird. Angesichts des positiven
                                                             Konjunkturimpulses, der sich in der zweiten Jahreshälfte 2021 durch eine breitere
                                                             Verteilung der Corona-Impfstoffe ergeben sollte, und eines möglicherweise rückläufigen
                                                             BIPs in vielen entwickelten Ländern (allen voran den USA) erwarten wir jedoch in den
                                                             nächsten Wochen eine Rückkehr der Future-Kurve in den Contango, wobei die nächsten
                                                             Future-Preise sinken und die ferner liegenden Future-Preise relativ stabil bleiben sollten.
                                                           ▪ Die Gleichgewichtssituation, die derzeit von der Future-Kurve signalisiert wird, passt nicht
                                                             zu den weiterhin vollen Öllagern, die nicht nur in den USA den höchsten Stand in den
                                                             letzten fünf Jahren anzeigen. Dies unterstreicht die Prognose eines kurzfristigen
                                                             Preisrückgangs.

27            Dezember 2020          Finanzmarkttrends                      Marketingmitteilung
Notenbanken 2021: Locker bleiben

        Jan             Feb              Mar             Apr             May             Jun             Jul                Aug             Sep             Oct             Nov          Dec

                    Feb 4 BoE                                                                                                                                             Nov 3 Fed

                                                   Apr 7-8: G20 with
                                                      central bank
                                      Mar 11 ECB                                      Jun 10 ECB                                         Sep 9 ECB
                                                     governors and
                                                   finance ministers
                  Feb: Semiannual                                                                                                                       Oct 15-16: G20                Dec 15 Fed
                   Monetary Policy                                                                                                                    with central bank
                                      Mar 18 BoE                                      Jun 16 Fed     Jul 16 BoJ
                  Report of the Fed                                                                                                                     governors and
                                                                                                                                                                                      Dec 16 ECB
                   to the Congress                                                                                                                    finance ministers

                                      Mar 17 Fed                                                   Jul: Semiannual
     Jan 21 BoJ                                                                                     Monetary Policy
                                                                                      Jun 18 BoJ                                         Sep 22 BoJ                                   Dec 17 BoJ
                                                                                                   Report of the Fed
                                      Mar 19 BoJ
     Jan 21 ECB                                                                                     to the Congress

                                                     Apr 22 ECB                                                                          Sep22 Fed
                                                                                                     Jul 22 ECB
                                                     Apr 27 BoJ

                  Feb 27: G20 with                                                                                     End of August:
                     central bank                                                                                      Jackson Hole -                   Okt 28 BoJ
     Jan 27 Fed                                      Apr 28 Fed                                      Jul 28 Fed
                    governors and                                                                                      Central Bankers
                  finance ministers                                                                                       meeting                      Oct 28 ECB

28                         Dezember 2020                          Finanzmarkttrends                                       Marketingmitteilung
Ansprechpartner

     Redaktion und Versand                                                                Weitere Ansprechpartner der Hamburg Commercial Bank

     Economics                                                                            Institutional & Liability Sales

     Dr. Cyrus de la Rubia                       Christian Eggers                         Thomas Benthien
     Chefvolkswirt                               Senior FX Trader                         Tel.: 0431-900-25000
     Tel.: 040-3333-15260                        Tel.: 040-3333-25514
     E-Mail: cyrus.delarubia@hcob-bank.com       E-Mail: christian.eggers@hcob-bank.com   Corporate Treasury Sales
     Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 10. Dezember 2020
                                                                                          Stefan Masannek
                                                                                          Tel.: 0431-900-25550
     Gerhart-Hauptmann-Platz 50, 20095 Hamburg, Telefon 040-3333-0

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29                      Dezember 2020                      Finanzmarkttrends                        Marketingmitteilung
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30                     Dezember 2020                       Finanzmarkttrends                                    Marketingmitteilung
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