Forschungsinstitut Urban Management und Governance - Tätigkeitsbericht 2020
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1 Editorial 1.1 Aufgaben des Forschungsinstituts Das mittlerweile zehnte Arbeitsjahr des For- Das Forschungsinstitut für Urban Manage- schungsinstituts war, wie wohl alle Lebensbe- ment und Governance wurde Ende 2010 ein- reiche in dieser Zeit, geprägt von der Covid- gerichtet, um Fragestellungen des modernen 19-Pandemie. Diese hat sich besonders auf Stadtmanagements sowie der Urban Gover- einen zentralen Bereich wissenschaftlichen nance auf interdisziplinärer – vor allem wirt- Arbeitens ausgewirkt: jenen des Austauschs schafts-, rechts- und organisationswissen- und der Vernetzung, insbesondere mit inter- schaftlicher – Basis zu untersuchen und län- nationalen Partner/inne/n. Konferenzen, Gast- gerfristige Perspektiven und Handlungsmög- aufenthalte und -vorträge, Workshops, Semi- lichkeiten für die städtische Entwicklung auf- nare: Vieles konnte, wie auch im Bereich der zuzeigen. Nach Einrichtung der notwendigen Lehre, erfolgreich in den virtuellen Raum ver- Infrastruktur an der WU Wien wurden Projek- legt und im „Distanzbetrieb“ stattfinden – te in unterschiedlichen Schwerpunktbereichen doch bei weitem nicht alles. Das spiegelt sich entwickelt. Die Forschungstätigkeit des For- auch im vorliegenden Jahresbericht wider, schungsinstituts im Berichtsjahr 2020 soll im wenngleich weniger bei den wissenschaftli- Folgenden dargestellt werden. Der Anspruch chen Veröffentlichungen, die ja auf jahrelan- an eine Balance von wissenschaftlicher For- gen Vorarbeiten aufbauen können, als in all schung, anwendungsorientierter Expertise jenen Bereich, die auf persönliche Begegnun- sowie Erkenntnis- und Erfahrungsaustausch gen angewiesen sind und den Grundstein für mit Entscheidungsträger/inne/n in der kom- solche Publikationen legen. Daher fällt vor munalen Verwaltungspraxis nahm von Anfang allem der hintere Teil des Jahresberichts kür- an eine wesentliche Stellung ein. Die Aktivitä- zer aus als in den Vorjahren. Wir blicken je- ten des Forschungsinstituts wurden auch im denfalls mit Zuversicht in die Zukunft und hof- Jahr 2020 fortgesetzt, wie der vorliegende fen, in den kommenden Arbeitsjahren vieles Bericht dokumentieren soll. von dem, was für 2020 geplant war, nachho- len zu können – und halten es inzwischen mit 1.2 Mitarbeiter/innen dem Liedtext des US-Klassikers von Vera Lynn: Das Team des Forschungsinstituts für Urban We'll meet again Management und Governance wird von je Don't know where Don't know when einer Professorin aus den Bereichen Betriebs- But I know we'll meet again some sunny day. wirtschaftslehre und Öffentliches Recht gelei- tet. 1
Leitung: • Anna Rieckh, BA • Univ.-Prof.in Dr.in Verena Madner • Sophie Röbl, BA BSc • Univ.-Prof.in Dr.in Renate E. Meyer • Ilona Rumanus, BSc Faculty: • Iryna Sauca, LL.B. • Dr. Vitaliano Barberio • Jonathan Stoll, BSc • Dr. Ali Aslan Gümüsay • Klaus Wolfsgruber, LL.B. oec. • Lisa-Maria Grob, LL.M. Weitere Studierende haben im Rahmen von • Birgit Hollaus, LL.M. Werkverträgen an Forschungsprojekten mit- • Prof. Dr. Markus A. Höllerer gewirkt. • Prof. Dr. Martin Kornberger Gastwissenschafter/innen und affiliierte For- • Ines Kuric, MSc schende: • Dr. Stephan Leixnering • Christof Brandtner, PhD (University of • Dr. Stefan Mayr, LL.M. (CEU) Chicago, USA; Bereich Betriebswirt- • Michaela Neumann, MSc (WU) schaftslehre) • Nikolai Staudinger, MSc • Prof. W. E. Douglas Creed, PhD (The University of Rhode Island, Boston, • Sebastian Vith, MA MSc USA; Bereich Betriebswirtschaftslehre) Darüber hinaus waren im Berichtszeitraum • Prof.in Dr.in Anna Grandori (Università folgende Wissenschafter/innen der WU Wien Bocconi, Mailand, Italien; Bereich Be- über Forschungsprojekte an das Institut ange- triebswirtschafstlehre) bunden: • Prof. Dr. Ulf Papenfuß (Zeppelin-Uni- • em. o. Univ.-Prof. Dr. Peter Doralt, versität, Friedrichshafen, Deutschland; LL.M. (Harvard) Bereich Betriebswirtschaftslehre) • Ass.-Prof. Dr. Dennis Jancsary • Dr. Tobias Polzer (University of Sussex, • Dr. Achim Oberg (bis 7/2020) Großbritannien; bis 12/2020) • Dr. Tobias Polzer (ab 12/2020) • Samantha Ragot, MA (Mines Pa- Wissenschaftliche studentische Mitarbei- risTech, Frankreich; Bereich Betriebs- ter/innen: wirtschaftslehre) • Katrin Fetzer, BA • Prof. Dr. Achim Oberg (Universität • Peter Mair, BA Hamburg, Deutschland, Bereich Be- • Denise Mezgolits, BSc triebswirtschaftslehre, ab 7/2020) • Selin Öner, PhD (Bilgi University, Is- 2
tanbul, Türkei; Bereich Betriebswirt- mischtwirtschaftliche Beteiligungen. Deren schaftslehre) rechtliche Rahmenbedingungen (etwa für • Dr. Jeroen Veldman (Nyenrode Busi- Haushaltsführung/Bilanzierung und Dienst- ness Universiteit, Breukelen, Nieder- recht) und faktische Governance-Strukturen lande; Bereich Betriebswirtschafstleh- weichen nicht unwesentlich von jenen der re) öffentlichen Verwaltung ab. Die Steuerung dieser unterschiedlich ausgeformten Organi- Mitarbeiterinnen in der Administration: sationen obliegt in der Regel den Führungs- • Charlotte Lejeune (ab 12/2020) kräften innerhalb der Verwaltung und muss • Mag. Ute Springer (bis 10/2020) a eine ausreichende Dezentralisierung von • Mag.a Heike Wiesner Kompetenzen und Ressourcen bei gleichzeiti- ger Sicherstellung von politischer, finanzieller, 2 Tätigkeiten im Jahr 2020 rechtlicher und leistungsbezogener „Accoun- tability“ gewährleisten. Ziel des Projektes ist 2.1 Forschung es, zu untersuchen, inwiefern die Governance- Die im Folgenden angeführten Forschungsak- Konfiguration der jeweiligen Einheiten tivitäten und -ergebnisse stammen aus Urban- (Rechtsform, Autonomiegrad, Steuerungsform Management- und Governance-spezifischen etc.) der Balance zwischen Effektivität, Effizi- Projekten der Mitarbeiter/innen des For- enz, Qualität sowie der politischen Verantwor- schungsinstituts bzw. zugeordneter Forscher/ tung, die Erbringung einer Vielzahl von Leis- innen des Berichtsjahres 2020. tungen für die Bürger/innen sicherzustellen, gerecht wird und in welchen Bereichen Ver- (Neue) Organisationsformen und ihre Gover- besserungspotential besteht. nancemechanismen Im Berichtsjahr wurden Projektergebnisse im Public Corporate Governance: Öffentliche Rahmen einer internationalen Publikation zur Organisationslandschaften und Steuerung Steuerung von „Domestic City Organizations“, autonomer Einheiten die als selbständige Einheiten im vollständigen Eigentum oder unter der Aufsicht einer Stadt Gebietskörperschaften erbringen wesentliche gefasst werden, veröffentlicht. Die vorliegen- Teile ihrer Leistungen mithilfe verselbständig- den Projektergebnisse werden zudem laufend ter Einheiten, die sich voneinander in ihrem im Bereich der Lehre sowie des Wissenstrans- Autonomiegrad unterscheiden: teilselbständi- fers zugänglich gemacht. ge Einheiten innerhalb der Verwaltung, ausge- gliederte Rechtsträger des öffentlichen Rechts oder des Privatrechts sowie zahlreiche ge- 3
Public Interest-Orientation: Neue Organisati- Gemeinwohl ausgerichtetes Element, dessen onsformen Bedeutung sich über die Zeit mehrfach ge- wandelt hat. 2020 wurden die bisherigen Pro- Organisationen, deren Aktivitäten sich am jektergebnisse weiter auf internationalen Fo- Gemeinwohl orientieren, sind nicht auf den ren diffundiert und eine internationale Publi- öffentlichen, aber auch nicht auf den soge- kation vorbereitet. Die internationale Koope- nannten „dritten“ Sektor beschränkt. Gerade ration zum Themenkreis mit der Mines Pa- im angelsächsischen Raum etablieren sich risTech (Frankreich) und der Università Com- aktuell neue Organisationsformen von Kapi- merciale Luigi Bocconi (Mailand, Italien) konn- talgesellschaften (z. B. die „Benefit Corporati- te dabei weiter gestärkt werden. Zudem wur- on“ in den USA), deren Erfolg sich nicht aus- de im Berichtsjahr die Ausgabe einer renom- schließlich an Rendite- oder Wertzuwachser- mierten internationalen Jahrbuchserie zum wartungen der Shareholder misst: Das Organi- Projektthema vorbereitet („The Corporation: sationsziel ist auch gemeinwohlorientiert, der Rethinking the Iconic Form of Business Orga- Unternehmensgegenstand dient dem öffentli- nization“), die von Angehörigen des For- chen Interesse. Ein historischer Blick auf die schungsinstituts mitherausgegeben wird und Etablierung der Aktiengesellschaft als Organi- 2021 erscheinen soll. sationsform und Emblem des modernen Kapi- talismus schlechthin zeigt, dass die Gemein- wohlorientierung dabei eine fundamentale Aktuelle Urban-Management- und Gover- Rolle gespielt hat, die sich insbesondere in nance-Trends Österreich auch bis heute in der rechtlichen Rahmenordnung ablesen lässt. Das For- PERCEIVE: Regionale Identitäten und Europäi- schungsprojekt untersucht in Kooperation mit sche Kohäsion anderen europäischen Universitäten die Be- Das Ziel des durch das EU-Rahmenprogramm deutsamkeit der Gemeinwohlorientierung in „Horizon 2020“ geförderten Projektes PER- der Aktiengesellschaft und arbeitet deren CEIVE („Perception and Evaluation of Regional Entwicklung historisch auf. Insbesondere neue and Cohesion Policies“) ist es, zum besseren gemeinwohlorientierte Kapitalgesellschafts- Verständnis des europäischen Zusammenhal- formen werden dazu in Beziehung gesetzt und tes im Sinne der „Einheit in Vielfalt“ beizutra- vergleichend untersucht. gen. Dazu wird untersucht, inwiefern ver- Das Projekt fokussierte im Berichtsjahr wei- schiedene nationale und gesamteuropäische terhin auf die Institutionalisierung der Aktien- politische Maßnahmen unterschiedliche gesellschaft als Organisationsform. Diese Wahrnehmungen der Europäischen Union Rechtsform enthält dem Grunde nach ein auf (EU) schaffen und je nach Region in unter- 4
schiedlichem Ausmaß zur Identifikation der chen (wie das Hotelgewerbe und das Taxige- Bürger/innen mit der EU beitragen. Dabei werbe) durch die neuen Modelle unter Druck verfolgt PERCEIVE einen multidisziplinären geraten und sich gegen die weitere Ausbrei- Zugang, der sozial- und politikwissenschaftli- tung dieser neuen Modelle des Tauschens, che sowie regionalökonomische Ansätze ver- Teilens und Leihens wehren, wird die mediale bindet. Debatte teilweise recht emotional geführt. Mit diesen Konflikten konfrontierte Kommunen Im Berichtsjahr wurden Ergebnisse aus dem haben unterschiedliche Antworten im Umgang Projekt im Rahmen einer internationalen Pub- mit Sharing-Economy-Modellen gefunden: likation veröffentlicht, die auf die Bedeutung Während die Mehrzahl der Kommunen eher neuer sozialer Medien für politische Kommu- abwartet, versuchen einzelne, über bilaterale nikation in der europäischen Medienöffent- Vereinbarungen mit führenden Sharing- lichkeit abstellt. Das Projekt wurde mit Ende Economy-Plattformen – oder auch mittels 2020 geschlossen; die Projektergebnisse wur- intensivierter Regulierung – negative Auswir- den u. a. als Leitlinien für eine gelingende kungen von Sharing-Modellen zu reduzieren. Kommunikation der EU-Kohäsionspolitik ver- Insbesondere größere Kommunen sehen sich öffentlicht. Weitere Publikationen sind in Vor- zum proaktiven Handeln gezwungen, obwohl bereitung. viele grundlegende Fragen zu den neuen Sha- ring-Economy-Modellen noch ungeklärt sind, z. B.: Welche sozialen, ökologischen und öko- Sharing Economy nomischen Wirkungen haben spezifische Mo- Verschiedene Modelle der Sharing Economy – delle? Welche lokalen und kommunalen Al- wie beispielsweise Car-Sharing, Co-Working, ternativen gibt es zu weltweiten Plattformen? Community Gardening oder auch die tempo- Welche Ansätze der Governance passen zum räre Vermietung von Wohnungen – haben sich jeweiligen institutionellen und kulturellen in den letzten Jahren etabliert. Während in Kontext einer Kommune? den ersten Jahren des Aufkommens dieser Im Berichtsjahr wurde die Zusammenarbeit Modelle die ökonomischen, ökologischen und mit der MA 23 – Wirtschaft, Arbeit, Statistik sozialen Vorteile hervorgehoben wurden, der Stadt Wien weitergeführt und der „Wiener werden seit Kurzem auch die negativen Seiten Stadtplan der Sharing Economy“ kontinuierlich einiger Sharing-Economy-Modelle (Gefähr- gepflegt. Die Kooperation mit dem For- dung von Arbeitsplätzen, Ausbleiben von schungsnetzwerk „i-share“ wurde vertieft. Steuereinnahmen, Senkung der Standards bei Zudem wurde ein neuer Forschungsschwer- Arbeitnehmer/innen-Rechten etc.) in der Öf- punkt zur Bedeutung von strategischer Stadt- fentlichkeit thematisiert. Da etablierte Bran- teilentwicklung für die Ausbreitung der Sha- 5
ring Economy initiiert. Ergebnisse aus dem gilt, die kollektives Handeln in Krisensituatio- Forschungsprojekt wurden bei verschiedenen nen ermöglichen. (pandemiebedingt online stattfindenden) Ta- Aufbauend auf den Forschungsergebnissen gungen und Konferenzen vorgestellt. des Instituts zur Bewältigung der Flüchtlings- krise in Wien wurden dabei „diplomatische“ Praktiken untersucht – also solche, die aus der Collaborative Governance in Krisensituationen Profession der Diplomatie bekannt sind –, Die gegenwärtige Debatte, welche Organisati- denn schließlich stellen diese zentral darauf onsparadigmen heute im öffentlichen Sektor ab, kollektive Handlungsfähigkeit aufzubauen bestimmend sind, ist durch eine Vielfalt unter- und zu erhalten. schiedlicher Sichtweisen gekennzeichnet. Das Weiters wurde ein Projektantrag vom Austra- gilt für normative Vorstellungen von „Good lian Science Fund bewilligt, der zum Ziel hat, Governance“ gleichermaßen wie für analyti- kollektive Handlung(sfähigkeit) im Rahmen der sche Konzepte in der Wissenschaft. Neue Bekämpfung australischer Buschfeuer zu un- Probleme wie etwa humanitäre Herausforde- tersuchen. An diesem an der University of rungen (z. B. die „Flüchtlingskrise“) oder der New South Wales in Sydney angesiedelten Klimawandel zeigen, dass öffentliche Instituti- Forschungsprojekt sind mehrere Mitarbei- onen nicht nur ihre Rolle neu definieren, son- ter/inn/en des Forschungsinstituts beteiligt. dern auch neue Formen von „Collaborative Zudem wurde ein Subtheme auf einer interna- Governance“ erproben müssen, um die „capa- tionalen Fachkonferenz zum Projektthema city to act“ in solchen Situationen zu erhalten. organisiert. Organisationen der öffentlichen Hand arbei- ten eng mit privaten Unternehmen, Vereinen und zivilgesellschaftlichen Netzwerken zu- Public Governance und Public Auditing sammen – unter den Augen einer interessier- Rechnungskontrollbehörden (RKB) haben eine ten und teilweise sehr kritischen Öffentlich- wichtige Funktion im öffentlichen Institutio- keit. „Wicked problems“ sind durch polizentri- nengefüge. Als Kontrollorgane stellen sie heu- sche Governance und distribuierte Entschei- te eine der wenigen Einrichtungen dar, die dungsmodi gekennzeichnet und stellen immer einen gesamthaften Blick auf öffentliche Or- auch organisatorische Herausforderungen dar ganisationslandschaften einnehmen können – nicht zuletzt, weil dabei auch diverse, teils und auch müssen. Zudem erarbeiten RKB auf gegensätzliche Interessen aufeinandertreffen. Basis ihrer Prüftätigkeit Handlungsempfehlun- Der Fokus des Projektes im Berichtsjahr lag gen zur Verbesserung von Wirksamkeit und auf „Collective Action in Crises“, wobei das Effizienz des Verwaltungshandelns und der Forschungsinteresse jenem Set von Praktiken Geschäftstätigkeit öffentlicher Organisatio- 6
nen. Inwiefern diese Empfehlungen von den samkeit erhalten. Unter Resilienz wird in die- betroffenen Organisationen und Organisati- sem Zusammenhang kurz gesagt die Fähigkeit onseinheiten auch umgesetzt werden und zu von Städten verstanden, unerwartete Schocks einer tatsächlichen Verbesserung führen, (z. B. Naturkatstrophen, Terrorismus usw.) hängt maßgeblich von der Akzeptanz der RKB und andauernde Stressoren (z. B. soziale Un- durch die Geprüften ab. Dieser Blick auf die gleichheit, Arbeitslosigkeit, Erhaltung von kri- Legitimität von RKB und ihrer Empfehlungen tischer Infrastruktur) „abzufedern“. Ein rückt damit die Perspektive der geprüften Schwerpunkt der laufenden Debatte liegt da- Organisationen – der Kund/inn/en – ins Zent- bei vor allem auf der Gestaltung der intersek- rum des Interesses. Gleichzeitig ist die toralen Zusammenarbeit von öffentlicher Kund/inn/en-Sicht ein wesentliches Kriterium Verwaltung, Privatwirtschaft und Zivilgesell- zur Beurteilung der Prüfqualität von RKB, die schaft auf verschiedenen Ebenen. Ein laufen- ja selbst in der Regel keinerlei externen Kon- des Projekt am Forschungsinstitut widmet sich trollinstanzen unterliegen: Alternative Instru- dabei der Frage, wie sich in diesem Bereich mente der Qualitätssicherung sind daher not- globale Best Practices entwickeln, welche Vor- wendig, um diese Lücke zu schließen. reiterrolle internationale Metropolen einneh- Im Berichtsjahr lag der Projektfokus weiterhin men und welche Funktionen globale Netzwer- auf der Diffusion der Zwischenergebnisse der ke und Initiativen (z. B. 100 Resilient Cities durchgeführten Vollbefragung aller vom Network, Transatlantic Policy Lab) ausfüllen. Stadtrechnungshof Wien geprüften rechtsfä- Zusätzlich befasst sich das Projekt mit der higen Organisationen, die vom Jubiläumsfonds Integration unterschiedlicher Resilienz- der Stadt Wien für die Wirtschaftsuniversität Konzepte und versucht, diese für den Stadt- gefördert wurde. Weiters wurde die Arbeit an kontext fruchtbar zu machen. Dabei wird zent- einer internationalen Publikation fortgesetzt; ral auf das Konzept des „City Spirit“ abgestellt. dabei wurde auch auf die Ergebnisse des Pro- 2020 wurde an einem empirischen Beitrag für jekts „Public Corporate Governance: Öffentli- ein renommiertes Fachjournal gearbeitet. Die che Organisationslandschaften und Steuerung darauf aufbauende Untersuchung zum Um- autonomer Einheiten“ zurückgegriffen. gang von Großstädten mit systemischer Dis- kriminierung im Kontext von Resili- enzbemühungen konnte auf mehreren inter- Organizational Resilience in a City Context nationalen Konferenzen vorgestellt werden. Im breiteren Kontext innovativen Stadtmana- Ein konzeptioneller Beitrag über Resilienz so- gements hat in jüngerer Vergangenheit das wie die Adaptations- und Transformationsfä- Thema der „Resilienz“ von Städten („city resi- higkeit von Städten wurde ebenfalls bei einem lience“) erhöhte wissenschaftliche Aufmerk- internationalen Fachjournal eingereicht und 7
inzwischen zur Veröffentlichung angenom- für die Schaffung von Reallaboren im Energie- men. bereich wurde die inhaltliche Arbeit im Be- richtszeitraum abgeschlossen. Mit Blick auf die Dissemination der Forschungsergebnisse wur- Urbane Transformationsprozesse zur Nach- haltigkeit aus der Perspektive von Recht und de im Berichtszeitraum ein Projektbericht auf Governance der Homepage des BMK veröffentlicht. Wei- Freiraum für Regulatorisches Experimentieren ters wurden mehrere Publikationen vorberei- Schaffen – F.R.E.SCH tet und bei internationalen Fachzeitschriften Expert/inn/en in der Praxis von Forschungs- zur Publikation eingereicht. und Innovationsprojekten im Energiebereich weisen zunehmend auf den Bedarf nach adä- APCC Special Report – Herausforderungen und quaten Experimentierräumen hin, um syste- Chancen bei der Erreichung des Pariser Ab- mische Implementierung neuer Integrations- kommens „Strukturelle Bedingungen für ein und Marktmodelle zu ermöglichen bzw. um klimafreundliches Leben“ Lösungen mit Speicher- und Energietechnolo- Die konsum- und produktionsbasierten Treib- gien in unterschiedlichen räumlichen und re- hausgasemissionen in Österreich befinden sich gulatorischen Kontexten replizierbar zu ma- nach wie vor auf einem hohen Level. Um das chen. Dies macht auch Adaptionen des institu- Ziel des Pariser Abkommens zu erreichen und tionellen und regulatorischen Rahmens not- damit „der Anstieg der globalen Durch- wendig. schnittstemperatur deutlich unter 2 °C über Im Rahmen des interdisziplinären Projekts, das dem vorindustriellen Niveau gehalten wird vom BMNT (jetzt: BMK) gefördert wird (Ab- und Anstrengungen unternommen werden, wicklung über das FFG-Programm „Ener- um den Temperaturanstieg auf 1,5 °C über gie.Frei.Raum“) wurde im Berichtszeitraum dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen“ vom Projektkonsortium (AIT-Projektleitung, FI (UNFCCC 2015), reichen rein technische und Urban Management und Governance, JKU- auf einzelne Sektoren bezogene Lösungen, die Energieinstitut) ein Stakeholderprozess nur eine partielle Dekarbonisierung anstreben, (Workshops mit relevanten Akteur/inn/en aus nicht aus. Stattdessen ist eine weitreichende den Bereichen Innovation, Verordnungs- und Dekarbonisierung der österreichischen Gesell- Gesetzgebung, Bedarfsträger/inne/n und Po- schaft notwendig, die eine strukturelle gesell- licy-Maker) implementiert. Im Zuge dieses schaftliche Transformation, welche alle Aspek- Prozesses wurden relevante Themenfelder te des täglichen Lebens in Österreich umfasst, und Forschungsfragen identifiziert. Mit der erfordert. In Zusammenarbeit mit Stakehol- Untersuchung der maßgeblichen unions- und dern werden im Special Report Potenziale, verfassungsrechtlichen Rahmenbedingungen 8
Optionen und Grenzen identifiziert, um struk- Der Einsatz städtebaulicher Verträge in Öster- turelle Bedingungen zu erreichen, die ein kli- reich mafreundliches Leben in Österreich ermögli- Die Frage, ob und inwieweit die Gemeinden chen, etablieren und nachhaltig sichern. als Trägerinnen von Privatrechten im Bereich Im Berichtsjahr wurde mit der inhaltlichen der Raumordnung Verträge abschließen kön- Arbeit an diesem vom Klima- und Energie- nen, war in Österreich lange Zeit mit Rechts- fonds geförderten Forschungsprojekt mit ei- unsicherheiten behaftet, seit der Verfassungs- nem Kick-off-Workshop begonnen. Derzeit gerichtshof im Jahr 1999 die damalige Salz- bewerten mehr als 50 Forscherinnen und For- burger Regelung zur Vertragsraumordnung für scher den Stand der wissenschaftlichen Dis- verfassungswidrig erklärt hat. Nach wie vor kussion über wirksame Gestaltungsoptionen. bestehen zwischen den einschlägigen landes- gesetzlichen Regelungen und der Praxis der Vertragsraumordnung in österreichischen Vierter Baukulturreport: Baukultur konkret Städten zum Teil erhebliche Unterschiede. Im Rahmen dieses Projekts (Projektleitung: Während u. a. Wien beim Einsatz städtebauli- Verein Plattform Baukulturpolitik) soll der cher Verträge mittlerweile eine Vorreiterrolle Entwurf eines Regelungsvorhabens samt wir- in Österreich einnimmt, haben zahlreiche kungsorientierter Folgenabschätzung (WFA) Städte bisher keine oder kaum praktische Er- für effektivere und effizientere Baukulturin- fahrungen mit städtebaulichen Verträgen strumente erarbeitet werden. Das Forschungs- sammeln können. Diese Unterschiede in der institut für Urban Management und Gover- Praxis gehen zu einem wesentlichen Teil auch nance steuert hierzu die rechtliche Expertise auf die spezifische Ausgestaltung der rechtli- bei. Untersucht werden die rechtlichen Rah- chen Grundlagen zurück. Im Rahmen des Pro- menbedingungen und Handlungsspielräume, jekts sollen die rechtlichen Grundlagen ver- insbesondere auch wenn es darum geht, die gleichend analysiert und so Möglichkeiten und bestehenden Instrumente und Strukturen zu Grenzen des Einsatzes städtebaulicher Verträ- ergänzen bzw. gegebenenfalls auch auszubau- ge sowie rechtliche Risiken und Verbesse- en. Im Berichtsjahr wurde die inhaltliche Ar- rungspotenziale de lege lata analysiert wer- beit an dem Projekt mit einem Kick-off- den. Im Berichtsjahr wurden die Analysen Workshop begonnen. Erste Forschungsergeb- begleitend zur Diskussion der Thematik im nisse zu Fördermodellen, institutionellen Ge- Rahmen eines Jubiläumsfondsprojekts (dazu staltungsmöglichkeiten und Finanzierungs- unten) abgeschlossen. möglichkeiten wurden im Rahmen eines wei- teren Workshops präsentiert. 9
Städtebauliche Verträge als Instrument der im Flächenwidmungsplan über energetische Stadtentwicklung Anforderungen in privatrechtlichen Verträgen beim Verkauf kommunaler Liegenschaften bis Wiens Stadtbevölkerung – und mit ihr der hin zu Förderanreizen ist eine Fülle an Instru- Bedarf an Wohnen, Arbeit und Mobilität – menten denkbar. Die integrierte Betrachtung wächst. Die qualitätsvolle Stadtentwicklung von Raumplanung und Energieplanung und die stellt, gerade für die Smart City Wien, eine Umsetzung von integrierten Energieversor- zentrale Herausforderung dar. Um die vielfäl- gungslösungen eröffnen zahlreiche rechtliche tigen Ziele einer zukunftsorientierten Stadt- Fragestellungen. Am Forschungsinstitut wur- planung zu realisieren, können „Städtebauli- den in Zusammenarbeit mit der Stadt Wien in che Verträge“ als flexibles Instrument der einem Projekt rechtliche Aspekte der Energie- Raumplanung eingesetzt werden. raumplanung für Wien aufbereitet, die als Das vom WU-Jubiläumsfonds der Stadt Wien fachliche Grundlage u. a. für das im STEP 2025 geförderte Projekt soll einen Beitrag zur sys- vorgesehene Fachkonzept „Integrierte Ener- tematischeren Analyse der Rechtsgrundlagen gie-Raum-Planung“ dienen sollen. leisten. Im Rahmen eines Stakeholderprozes- Im Rahmen eines laufenden Dissertationspro- ses wurden zunächst Erfahrungen im prakti- jektes wurde im Berichtsjahr die umfassende schen Umgang mit städtebaulichen Verträgen Bearbeitung der rechtlichen Fragestellungen in Wien und weiteren österreichischen Städ- der Energieraumplanung weitergeführt. ten gesammelt. Im Berichtsjahr wurde die Erstellung eines Positionspapiers zum Thema städtebauliche Verträge fachlich begleitet und Städte im Spannungsfeld von Europäischer finalisiert. Integration und Globalisierung Kommunale Daseinsvorsorge im Kontext eu- Rechtsfragen der Energieraumplanung ropäischer Handelsabkommen einer neuen Die Energieraumplanung verfolgt das Ziel, Generation (TTIP, CETA, TiSA) CO2-Emissionen zu vermeiden, Energieeffizi- Die Rolle der Kommunen als zentrale Erbringe- enz zu erhöhen und den Anteil erneuerbarer rinnen von Dienstleistungen der Daseinsvor- Energien zu steigern. Dazu sollen Raumpla- sorge ist wesentlich durch komplexe unions- nung und Energieplanung auf Stadtteilebene rechtliche und welthandelsrechtliche Vorga- integriert betrachtet werden. Wie internatio- ben mitgeprägt. Eine besondere und aktuelle nale Beispiele zeigen, können bei der Energie- Herausforderung stellen dabei EU- raumplanung ganz unterschiedliche (rechtli- Handelsabkommen einer neuen Generation che) Instrumente zum Einsatz kommen: Von (wie TTIP oder CETA) dar, die neben einer hoheitlichen energiebezogenen Festlegungen 10
Liberalisierung des Handels mit Dienstleistun- wurden in Fachzeitschriften veröffentlicht und gen unter anderem Kapitel zum Beschaf- weitere Publikationen vorbereitet. fungswesen, zur innerstaatlichen Regulierung und zum Investitionsschutz inklusive Inves- IRES: Erhöhung von Resilienz und Versor- tor/in-Staat Streitbeilegung (ISDS bzw. ICS) gungssicherheit post-COVID-19: Von globalen vorsehen. Durch das Ineinandergreifen einer zu regionalen Wertschöpfungsketten Vielzahl von Vertragskapiteln und -anhängen Die COVID-19-Pandemie verdeutlicht die Fra- könnten diese Abkommen weitreichende gilität globaler Produktionsprozesse. Vor die- Auswirkungen auf die rechtlichen Rahmenbe- sem Hintergrund wird der Ruf nach geogra- dingungen und damit auch die politischen fisch stärker diversifizierten Produktionsketten Handlungsspielräume zur Regulierung, Erbrin- und einer vermehrten lokalen Produktion gung und Finanzierung von Dienstleistungen lauter. Belange der Versorgungssicherheit der Daseinsvorsorge haben. Die Abkommen gewinnen gegenüber Effizienz- und Kosten- werfen daher auch die Frage auf, ob und in- überlegungen in der Diskussion zunehmend an wiefern dadurch Freiräume zur Verwirklichung Bedeutung. Umstritten sind aber sowohl die sozial-, fiskal- und wirtschaftspolitischer Ziele Instrumente, die zu einer solchen Reorganisa- wieder geschlossen werden, die für den Be- tion der Produktion eingesetzt werden könn- reich der Daseinsvorsorge von den Mitglied- ten, als auch die sektorale Reichweite allfälli- staaten gegenüber der EU in den letzten Jah- ger Maßnahmen. ren durchgesetzt bzw. vom EuGH anerkannt Das Projekt IRES zielt zunächst darauf ab, ein wurden. tieferes und systematischeres Verständnis der Das Projekt baut auf einer 2015 durchgeführ- gegenwärtigen Organisation der Produktion ten Studie auf, die die rechtlichen Rahmenbe- auf internationaler Ebene zu gewinnen. Dies dingungen für Dienstleistungen der Daseins- beinhaltet unter anderem eine Analyse der vorsorge in Österreich untersuchte. Diese Transformation globaler Produktionsprozesse Studie hat eine Vielzahl von neuen For- anhand von Fallstudien zu globalen Wert- schungsfragen aufgeworfen, die im Rahmen schöpfungsketten im Bereich spezifischer des Projekts weitergeführt und vertieft wer- pharmazeutischer und medizinischer Güter den. Dazu zählen Grundlagenfragen, etwa zum sowie eine Analyse der rechtlichen Rahmen- Verhältnis zwischen den Abkommen und dem bedingungen, die auf internationaler Ebene Recht der EU sowie der Mitgliedstaaten, und (etwa im WTO-Recht) für etwaige Regionali- spezifische Fragestellungen, etwa im Bereich sierungsmaßnahmen bestehen. Darauf auf- des Investitionsschutzes oder von Investiti- bauend wird in der Folge untersucht, welche onskontrollen. 2020 wurden die Arbeiten am rechtlichen Handlungsspielräume auf Ebene Projekt fortgesetzt. Forschungsergebnisse 11
des Unionsrechts und des nationalen Rechts Haselsteiner, Edeltraud, Grob, Lisa-Maria, für Maßnahmen bestehen, die auf eine Erhö- Frey, Harald, Madner, Verena, Laa, Barbara, Schwaigerlehner, Katja. 2020. The vertical hung von Regionalisierung, Resilienz und Ver- urban factory as a concept for mixed use in sorgungssicherheit post-COVID-19 abzielen. In future cities. In: CORP – Competence Center of diesem Zusammenhang wird eine Vielzahl von Urban and Regional Planning (Hrsg.), REAL CORP 2020 Proceedings/Tagungsband, 873- Maßnahmen und Instrumenten näher in den 881. Aachen, Deutschland. Blick genommen, darunter Beihilfen, strategi- Hollaus, Birgit. 2020. The EU and compliance sche Bevorratung und die (nachhaltige) öffent- mechanisms in multilateral environmental liche Beschaffung. Das Projekt wird in Koope- agreements: Repeating a pattern? Joint ESIL IG ration mit der Österreichischen Stiftung für “EU as a Global Actor” and City Law School, International Law and Affairs Group (ILAG) Entwicklungsforschung (ÖFSE, Gesamtprojekt- Workshop “The European Union’s External leitung) durchgeführt. Im Berichtsjahr wurde Action and International Law: A View From the mit der inhaltlichen Arbeit an dem Projekt Outside” London, Großbritannien (online), begonnen. Parallel dazu wird eine Dissemina- 12.06. tionsstrategie erarbeitet. Höllerer, Markus, Jancsary, Dennis, Barberio, Vitaliano, Meyer, Renate. 2020. The interlink- ing theorization of management concepts: 2.2. Ausgewählte wissenschaftliche Publi- Cohesion and semantic equivalence in man- kationen, Konferenzbeiträge und Vorträge agement knowledge. Organization Studies, 41 (9), 1284-1310. Im Rahmen der Forschungstätigkeit am Insti- Kirchengast, Gottfried, Madner, Verena, Schu- tut entstanden Publikationen in facheinschlä- lev-Steindl, Eva, Steininger, Karl, Hofer, gigen Organen und Konferenzbeiträge: Miriam, Hollaus, Birgit. 2020. VwGH zur „Drit- ten Piste“: „Cruise-Emissionen“ im UVP- Barberio, Vitaliano, Kuric, Ines, Mollona, Ed- Verfahren trotz Relevanz des Klimaschutzes oardo, Pareschi, Luca. 2020. The use of social nicht zurechenbar. Recht der Umwelt, 2, 72- media in EU policy communication and impli- 78. cations for the emergence of a European pub- lic sphere. Investigaciones Regionales – Jour- Leixnering, Stephan, Doralt, Peter. 2020. The nal of Regional Research, 46, 111-129. best interest of the enterprise? A “rare af- faire” of law with social science. Seminar “En- Biegelbauer, Peter, Friedl, Werner, Kubeczko, terprise, Responsibility, Civilization”, Mines Klaus, Madner, Verena, Moser, Simon, ParisTech. Paris, Frankreich (online), 20.10. Schmidt, Ralf-Roman, Steinmüller, Horst, Veseli, Argienta, Wang, Anna, Wolfsgruber, Leixnering, Stephan, Höllerer, Markus, Polzer, Klaus. 2020. F.R.E.SCH: Freiraum für Regulato- Tobias, Schiffinger, Michael. 2020. The central risches Experimentieren Schaffen. Wien: role of auditing in the sphere of delegated BMLRT. governance. University of Manchester, Man- chester, Großbritannien (online), 02.12. Doganova, Liliana, Kornberger, Martin. 2020. Strategy’s futures. Futures, 125, 1-9. Leixnering, Stephan, Meyer, Renate, Doralt, Peter. 2020. Institutional drift and restoration: 12
Purpose shifts in the history of the Aktieng- trust? Investment protection and rule of law esellschaft. Workshop “Profit-with-Purpose backsliding in the European Union. PluriCourts Corporations and New Governance Forms”, Lunch Seminar, Oslo, Norwegen (online), Mines ParisTech, Paris, Frankreich (online), 15.04. 17.-18.09. Mayr, Stefan. 2020. Intra-EU investment pro- Leixnering, Stephan, Meyer, Renate, Polzer, tection in national courts and the CJEU: Chal- Tobias. 2020. Hybrid coordination of city or- lenges in light of the rule of law crisis. Work- ganizations: The rule of people and culture in shop Swedish Network for European Legal the shadow of structures. Urban Studies. Onli- Studies, Uppsala, Schweden (online), 20.- ne first. 21.08. Leixnering, Stephan. 2020. Eigentum verpflich- Mayr, Stefan. 2020. Much ado about nothing? tet: Ist der plurale Corporate Purpose wirklich The (limited) effects of the ECJ's Achmea deci- eine Selbstverständlichkeit? zfo – Zeitschrift sion on intra-EU investment protection. Plu- Führung + Organisation, 89(4), 247-249. riCourts Annual Conference, Oslo, Norwegen (online), 24.-25.06. Madner, Verena. 2020. Abwägung, Prognose- entscheidung, Planungsentscheidung. In: Ho- Mayr, Stefan, Madner, Verena. 2020. Investi- loubek, Michael, Lang, Michael (Hrsg.), Ver- tionskontrollen als Schutz in Krisenzeiten - und waltung und Verwaltungs-/ Finanzgerichtsbar- darüber hinaus. A&W blog, 21.04. keit, 113-126. Wien: Linde. Melo, Sara, De Waele, Lode, Polzer, Tobias. Madner, Verena. 2020. Rechtliche Ansatz- 2020. The role of Post-New Public Manage- punkte zum Flächensparen. Tagung der For- ment in shaping innovation: The case of a schungsstelle Umweltrecht, Universität Wien, public hospital. International Review of Ad- 26.02. ministrative Sciences. Online first. Madner, Verena. 2020. Rechtsfragen der Meyer, Renate, Jancsary, Dennis, Höllerer, Energieraumplanung. Konferenz 50 Jahre Markus. 2020. Sinnprovinzen, Leitideen, Insti- Raumplanung, TU Wien, 20.02. tutionelle Logiken: Regionalisierte Bedeu- tungszonen in der neo-institutionalistischen Madner, Verena. 2020. Urban Governance im Organisationsforschung. In: Hasse, Raimund, Zeichen großer globaler Herausforderungen. Krüger, Anne K. (Hrsg.), Neo-Institutional- Wiener Aufsichtsrätetag, Wien, 17.02. ismus: Kritik und Weiterentwicklung eines Madner, Verena, Frey, Harald, Grob, Lisa- sozialwissenschaftlichen Forschungspro- Maria, Haselsteiner, Edeltraud, Laa, Barbara, gramms, 101-136. Bielefeld, Deutschland: Schwaigerlehner, Katja, Winder, Manuela, Transcript Verlag. Haselsteiner, Josef. 2020. Vertikal Urban Fac- Meyer, Renate. 2020. Heated atmosphere: tory: Innovative Konzepte der vertikalen Ver- Organizational emotions and field structuring dichtung von Produktion und Stadt. Wien: in online climate change. Invited talk at the BMK. University of New South Wales, Sydney, Aus- Madner, Verena, Mayr, Stefan. 2020. Das tralien, 20.02. neue Investitionskontrollgesetz. Journal für Meyer, Renate, Vaara, Eero. 2020. Institutions Rechtspolitik (JRP), 28(4), 220-233. and actorhood as co-constitutive and co- Mayr, Stefan. 2020. From mutual trust to blind constructed: The argument and areas for fu- 13
ture research. Journal of Management Stud- omy. 36th EGOS Colloquium, Hamburg, ies, 57(4), 898-910. Deutschland (online), 02.-04.07. Polzer, Tobias, Goncharenko, Galina. 2020. Vith, Sebastian. 2020. Regulierungsfragen in Contact Tracing Apps, Accountability and Pub- der Sharing Economy. Sechstes i-share Sympo- lic Governance. Workshop “Research after sium, Mannheim, Deutschland (online), 12.10. COVID-19”, University of Sussex Business Wruk, Dominika, Schöllhorn, Tino, Oberg, School, Brighton, Großbritannien, 14.07. Achim. 2020. Is the sharing economy a field? Polzer, Tobias, Goncharenko, Galina. 2020. How a disruptive field nurtures sharing econ- The legitimation of digital innovations and omy organizations Research in the Sociology accountability relationships between govern- of Organizations, 66, 131-162. ment and citizens: A case of COVID-19 contact tracing apps in the UK. Virtueller Nachwuchs- workshop der Wissenschaftlichen Kommission 2.3 Lehre und Veranstaltungen Öffentliche Betriebswirtschaftslehre (WK ÖBWL) im VHB, Deutschland, 03.-04.12. Vom 18. bis 21. August 2020 fand an der WU die 11. International Sustainability Transitions Polzer, Tobias, Seiwald, Johann. 2020. From implementation to confirmation of gender- Conference (IST2020) als Online-Konferenz mit responsive budgeting? The case of Austria. mehr als 680 internationalen Teilnehmerinnen Academy of Management Best Paper Proceed- und Teilnehmern statt. Die jährliche IST- ings, 2020(1). Konferenz ist das zentrale Event der internati- Seiwald, Johann, Polzer, Tobias. 2020. Reflec- onalen Transitionsforschung. Das dahinterste- tions on the Austrian COVID-19 budgetary emergency measures and their potential to hende Forschungsnetzwerk Sustainability reconfigure the public financial management Transitions Research Network (STRN) umfasst system. Journal of Public Budgeting, Account- über 1500 internationale Forscherinnen und ing & Financial Management, 32(5), 855-864. Forscher aus unterschiedlichen Fachgebieten Soule, Sarah, Leixnering, Stephan, Höllerer, und bringt jährlich über 500 Publikationen in Markus, Sutherland, Margot. 2020. Erste Group: Transformation of a Banking House – Fachjournalen hervor. Das Forschungsnetz- Change, Leadership, Space. Stanford Graduate werk und die jährlich stattfindende Konferenz School of Business Teaching Case OB-101. setzen sich mit der Frage auseinander, wie der Boston: Harvard Business Publishing. Wandel zur Nachhaltigkeit (Sustainability Vith, Sebastian, Höllerer, Markus. 2020. “Turn- Transition) durch radikale Veränderungen und ing the sharing economy into a fair economy”: Innovationen in sozio-technischen Systemen Strategic issue work in the Vienna City Admin- istration. Research in the Sociology of Organi- gelingen kann. Die IST2020-Konferenz zum zations, 66, 187-213. Thema "Governance in an Era of Change - Vith, Sebastian, Oberg, Achim, Berwing, Stef- Making Sustainability Transitions Happen” an, Höllerer, Markus, Wruk, Dominika. 2020. wurde vom Forschungsinstitut für Urban Ma- Making places meaningful: Urban infrastruc- nagement und Governance, dem Institut für tures and the formation of the sharing econ- 14
Recht und Governance und dem Austrian In- 2.4 Vortragstätigkeit, Executive Educati- on und Wissenstransfer stitute of Technology (AIT) in Zusammenarbeit mit dem Sustainability Transitions Research Das Forschungsinstitut stand auch im Be- Network veranstaltet. richtszeitraum 2020 als Ansprechpartner der Stadt Wien bei der Weiterentwicklung und Im Bereich des Regelstudiums trägt das For- Schulung im Rahmen des Aufsichtsrät/inn/en- schungsinstitut zu besseren Spezialisierungs- Lehrgangs zur Verfügung. Die Detailplanung möglichkeiten für Studierende im Bereich erfolgte dabei zumeist gemeinsam mit der Public sowie Urban Management und Gover- Verwaltungsakademie der Stadt Wien. nance bei. Auf Bachelor-Ebene werden ent- sprechende Lehrinhalte im Rahmen der Spezi- Im Bereich der Executive Education waren ellen Betriebswirtschaftslehre „Organisation“, Wissenschafter/innen des Instituts als Vortra- auf Master-Ebene im Rahmen von Electives in gende (z. B. an der Wiener Verwaltungsaka- den Master-Programmen „Management“ und demie sowie ausgegliederten Rechtsträgern „Sozioökonomie bzw. „Socio-Ecological Eco- des Bundes) tätig. Zudem haben Mitarbei- nomics and Policy“ integriert und laufend wei- ter/innen des Forschungsinstitutes Ihre Exper- terentwickelt. Im Rahmen von Bachelor- und tise für verschiedene Executive-Education- Masterarbeiten konnten Studierende kom- Programme der WU Executive Academy (z. B. munale Themenstellungen insbesondere zu Public Auditing und Healthcare Management) den Themen der Forschungsschwerpunkte eingebracht und zahlreiche Abschlussarbeiten laufend bearbeiten. betreut. Im Berichtsjahr 2020 wurde der Schwerpunkt Das Institut trug zudem durch eine praxisori- auf Public Corporate Governance in einzelnen entierte Aufbereitung von Forschungsergeb- Lehrveranstaltungen fortgesetzt. Der „Dialog“, nissen (z.B. Bereitstellung von Forschungsbe- das Vortrags- und Diskussionsforum des For- richten und Gastvorträgen) zum Wissen- schungsinstituts für Urban Management und schaftstransfer in die Verwaltungspraxis auf Governance (gemeinsam mit den Instituten Wiener sowie auf Bundesebene sowie zum für Organization Studies sowie der Österrei- internationalen Austausch bei. Univ.-Prof.in chischen Vereinigung für Organisation und Dr.in Verena Madner trug unter anderem am Management), wurde im Berichtsjahr pande- Wiener Aufsichtsrätetag zum Thema „Urban miebedingt ausgesetzt). Governance im Zeichen großer globaler Her- ausforderungen” vor. Weiters leisteten die Institutsleiterinnen und Mitarbeiter/innen des Forschungsinstituts durch die Tätigkeit in verschiedenen Gremien, 15
Expert/inn/en-Kommissionen und Beiräten seit Oktober 2020 ist sie weiters Visiting Pro- einen aktiven Beitrag zum Wissenstransfer in fessor of Management an der Saïd Business die (kommunale) Praxis. So ist etwa Univ.- School der University of Oxford. Univ.-Prof.in Prof.in Dr.in Verena Madner Mitglied im Advi- Dr.in Renate Meyer und Dr. Stephan Leixnering sory Board Wissenschaft des Klimarats der waren zudem als internationale Mitglieder des Stadt Wien und ist Vorsitzende des Ex- Centre for Not-for-profit and Public-sector pert/inn/en-Beirats der Steuerungsgruppe der Research an der Queen’s Management School, Stadt Wien „Smart City Wien“. Sie war zudem Belfast, Großbritannien, tätig. Dr. Stephan im Beirat des „Horizon 2020“ Projekts „Smar- Leixnering war auch 2020 Research Fellow an ter Together“ und ist im Kuratorium des KDZ der Zeppelin Universität Friedrichshafen und und des Urban Forum tätig. Univ.-Prof.in Dr.in zudem als Research Associate mit der Mines Renate Meyer ist Mitglied im Aufsichtsgremi- ParisTech affiliiert. um des Wiener Gesundheitsverbundes, im Zudem sind Univ.-Prof.in Dr.in Renate Meyer als Aufsichtsrat des FWF, im Kuratorium des KDZ, Präsidentin und Dr. Stephan Leixnering als ihr im Kuratorium des Jubiläumsfonds der Stadt Stellvertreter im Vorstand der Österreichi- Wien für die Wirtschaftsuniversität sowie Ju- schen Vereinigung für Organisation und Ma- rymitglied für den Kommunalwissenschaftli- nagement (ÖVO) tätig. Die ÖVO ist zudem chen Preis der Carl-und-Anneliese-Goerdeler- institutionelle Mitherausgeberin der „zfo – Stiftung. zeitschrift führung + organisation“ und wird in deren Herausgeberbeirat von Dr. Stephan Fortgesetzt wurde das Projekt zu den Formen Leixnering vertreten. der Sharing Economy in Wien gemeinsam mit der MA 23 der Stadt Wien. 2020 wurde dar- Wissenschafter/innen des Forschungsinstituts über hinaus eine Fallstudie in Kooperation mit trugen auch als Gastgeber/innen internationa- der Erste Group Bank im Rahmen der Harvard len Austauschs zur Vernetzung bei. Bis auf die Business Case Collection gemeinsam mit der Gastaufenthalte von Samantha Ragot (Mines Stanford University publiziert, die nun interna- TechParis) und Selin Öner (Bilgi University, tional für die Weiterbildung von Top- Istanbul, Türkei) musste der geplant Aus- Führungskräften zur Verfügung steht. tausch jedoch rein virtuell stattfinden: Zahlrei- che geplante Aktivitäten sowie Gastvorträge Univ.-Prof.in Dr.in Renate Meyer ist Herausge- konnten nicht stattfinden und mussten ver- berin des renommierten Fachzeitschrift „Or- schoben werden. ganization Studies“ und war im Berichtsjahr Division Chair der OMT Division der Academy of Management. Sie ist seit 2009 Part Time Professor an der Copenhagen Business School; 16
Kontakt Forschungsinstitut für Urban Management und Governance WU Wirtschaftsuniversität Wien Welthandelsplatz 1, 1020 Wien www.wu.ac.at/urban 17
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