Fotobuch Gartengestaltung - Harald Braun 400 Ideen für jeden Garten

Die Seite wird erstellt Thorben Heuer
 
WEITER LESEN
Fotobuch Gartengestaltung - Harald Braun 400 Ideen für jeden Garten
Harald Braun

Fotobuch
Gartengestaltung
400 Ideen für jeden Garten
Fotobuch Gartengestaltung - Harald Braun 400 Ideen für jeden Garten
2

Inhalt   Gestaltungselemente im
         Garten 5
         Wege- und Oberflächengestaltung 6   Treppengründungen 62
         Natursteinplatten 6                 Treppengeländer 62
         Natursteinpflaster 8
                                             Mauern 76
         Betonsteinpflaster 8
                                             Natursteinmauern 76
         Pflasterklinker 9
                                             Betonmauern 78
         Holzdecks und -pflaster 9
                                             Sichtschutzwände 79
         Wassergebundene Wegedecke 10
                                             Gabionen – Drahtschotterkästen 79
         Rasenpflaster, Rasengittersteine,
                                             Stahlplattenmauern 79
           Rasenklinker 10
         Schotterrasen 10                    Zäune 98
         Wegedecken aus Baumrinde und        Holzzäune 98
           Holzhäcksel 12                    Stahlzäune 100
         Kombinierte Belagsflächen 12        Türen und Tore 100
         Oberflächenentwässerung 12
                                             Pergolen und Schutzdächer   114
         Geschüttete Bodenbeläge und
         Findlinge 44                        Rasen und Wiesen 126
                                             Bodenvorbereitung 126
         Sitzplätze   52                     Regel-Saatgutmischungen 128
                                             Fertigrasen 128
         Treppen 60
                                             Fertigstellungspflege 128
         Schrittmaß und Steigungs-
                                             Wiesen 129
           verhältnis 60
         Stufenarten 60                      Formgehölze und Schnitthecken 132
Fotobuch Gartengestaltung - Harald Braun 400 Ideen für jeden Garten
w

                                                                                                                     3

                                      Die Gartenstile         166                Service     183
    Wasser im Garten 138              Pflegeleichte Gärten 168                   Was macht ein Landschafts-
    Foliendichtung 138                Ein schöner Rahmen 168                     architekt ? 184
    Dichtung mit wasserundurch-       Ein Saum aus Stauden 168
                                                                                 Wie finde ich einen Gartenplaner
       lässigem Beton 138             Es muss nicht immer Rasen sein       169   oder Landschaftsarchitekten ? 187
    Tondichtung 138                                                              Zum Weiterlesen 188
                                      Naturgärten 170
    Fertigbecken 140                                                             Bildquellen 188
                                      Die Natur als Vorbild 170
    Fließendes Wasser 140                                                        Register 189
                                      Einen naturnahen Garten
    Wasserqualität 140
                                        anlegen 170
    Pflanzerde 141
    Vorkehrungen zur Sicherheit 141   Kiesgärten 172
                                      Individuelle Gestaltungen mit Kies
    Pflanzgefäße 156
                                        und Splitt 172
    Garteneinrichtungen 160           Ein Kiesbeet planen 172
    Einhausungen für Fahrräder und
                                      Gräsergärten 174
      Mülltonnen 160
    Gartenmöbel 160                   Mediterrane Gärten 176
    Beleuchtung 160                   Die Formensprache im mediterranen
                                        Garten 176
                                      Typisch mediterrane Pflanzen 177
                                      Formale Gärten   178
                                      Schattengärten 180
                                      Schatten durch Bäume und
                                        Sträucher 180
                                      Schatten durch Gebäude 180
Fotobuch Gartengestaltung - Harald Braun 400 Ideen für jeden Garten
6

Wege- und Oberflächengestaltung

Wege erschließen den Garten und          bereichen hinführen, die idyllisch      können in festen Breiten aber in un­
verbinden einzelne Gartenbereiche        gelegen eine besondere Atmosphäre       terschiedlichen Plattenlängen von 40–
miteinander. Der Weg durch den Vor­      ausstrahlen. Wege können aber auch      120 cm bezogen werden; die Platten­
garten führt direkt vom Gehsteig zum     die Funktion von Blickachsen über­      dicke beträgt meist 4–6 cm. Abwech­
Haus. Eine Wegeverbindung vom            nehmen. Sie enden dann meist vor        selnde Bahnbreiten und größere Plat­
Hauseingang zur Garage ist unerläss­     einer pflanzlichen oder baulichen       tenlängen ergeben ein schöneres
lich. Der Gartenweg beginnt meist an     Dominante, oder öffnen den Blick in     Oberflächenbild als kürzere Platten.
der Terrasse und erschließt einzelne     die freie Landschaft.                   Gleichmäßige Fugenbreiten im Plat­
Gartenbereiche wie den Nutzgarten,           Mitbestimmend für die Wegefüh­      tenbelag (5–10 mm) sind für ein har­
den Sitzplatz oder andere Gartenein­     rung ist das Oberflächenmaterial.       monisches Erscheinungsbild wichtig.
richtungen, die man gerne aufsucht.      Während mit kleinformatigen Pflas­      Unterschiedlich breite Fugen stören
Mitunter kann ein schmaler Weg an        tersteinen elegante schwingende         ungemein. Durch weitere Bearbei­
einer Hausseite vom Vorgarten zum        Wege hergestellt werden, sind groß­     tungsarten wie Sandstrahlen, Stocken
rückwärtigen Garten eines Hauses         formatige Platten für geradlinig ver­   und Beflammen erscheinen gesägte
von Vorteil sein. Für eine harmoni­      laufende Wege geeigneter. Gärten        Platten farbintensiver, werden griffi­
sche Flächengliederung ist ein klares    ohne Wege sind nur unter Einschrän­     ger und somit auch rutschfester.
Ordnungsprinzip der Wegeführung          kungen begehbar.
Voraussetzung.
    Zu viele Wege verursachen Un­                                                 Hauptsächlich verwendete          Info
ruhe. Die Reduzierung auf einen          Natursteinplatten                        Gesteinsarten
Hauptweg mit schmalen Nebenwegen                                                  Tiefengesteine: Granit, Diorit und
reicht in der Regel völlig aus. Ob der   Natursteinplatten sind das hochwer­      Syenit
Weg linear oder bogenförmig verläuft,    tigste Belagsmaterial in der Hausgar­    Ältere Gesteine: Porphyr, Melaphyr,
hängt von der Gestaltungsweise des       tengestaltung. Die Oberfläche der        Diabas, Trachyt
Gartens ab. Lineare Wege führen          Platten kann gesägt oder steinmetzar­    Jüngere Gesteine: Basaltlava
direkt zum Ziel, sie können an mar­      tig bearbeitet sein. Neben den heimi­    Sedimentgesteine: Kalkstein,
kanten Stellen versetzt sein, wodurch    schen Natursteinen werden Platten        Muschelkalk, Sandstein,
kleine orthogonale Plätze entstehen.     und Pflastersteine aus der Schweiz,      Grauwacke, Quarzit, Phylit
    Bogenförmige Wege in größeren        Italien, Portugal, Indien und China      Metamorphe Gesteine: Gneis
Gärten suggerieren Weiträumigkeit.       importiert. Ausländische Produkte
Die Wegestrecken sind länger, sie        sind oftmals farbintensiver als unser
fordern zum langsamen Gehen auf          einheimisches Natursteinmaterial. Die
und laden zum Betrachten pflanzli­       zusätzlichen Transportkosten erhöhen
cher Schönheiten ein. Aufweitungen       jedoch meist den Preis.
von bogenförmigen Wegen formen                                                   H Ein wellenförmiger Gehweg aus
Ruheplätze zum Aufstellen von Gar­       Orthogonal verlegte Platten sind in     Natursteinpflaster mit breiten
tenstühlen oder einer Bank. Neben­       der Regel 20–50 cm breit, sie werden    Fugen erschließt den Garten und führt
wege können zu verborgenen Garten­       in „Bahnen“ angeboten, das heißt sie    zum Hauseingang.
Fotobuch Gartengestaltung - Harald Braun 400 Ideen für jeden Garten
Wege­ und Oberflächengestaltung   7
Fotobuch Gartengestaltung - Harald Braun 400 Ideen für jeden Garten
8   Gestaltungselemente im Garten

Polygonalverbände aus Naturstein­        · Unregelmäßige Pflasterung: Die           Böschungspflaster
platten mit unterschiedlich langen         Steine werden dicht an dicht ohne        In besonderen Fällen werden Bö­
Seitenkanten ergeben einen waben­          vorgegebene Richtung versetzt;           schungen gepflastert. Um die Stabili­
ähnlichen, sehr schönen, ruhigen           vorwiegend bei Mosaikpflaster.           tät und Dauerhaftigkeit der schrägen
Belag. In kleinen Gärten kommen          · Reihenpflasterung: Die Pflaster­         Pflasterfläche zu erhöhen, ist am Fuß
Polygonalplatten recht gut zur Gel­        steine werden in geraden Reihen,         der Böschung ein frostfrei gegründe­
tung und sollten nicht mit anderen         quer zur Gehrichtung versetzt;           tes Betonfundament als Widerlager
Belagsmaterialien „verwässert“ wer­        hauptsächlich bei Klein­ und Groß­       einzubauen. Der geneigte Pflasterun­
den. Voraussetzung ist allerdings          pflaster.                                terbau kann aus einer Magerbeton­
entsprechend große Platten, nicht un­    · Bogenpflasterung: Die Steine wer­        schicht (10–15 cm dick) oder bei ge­
ter 1⁄3 m2, zu verwenden. Ausge­           den bogenförmig versetzt. Durch          ringer Beanspruchung und flachen
franste, unregelmäßige Kantenlängen        Verkeilen der Steine ergeben sich        Böschungen aus gut verdichtetem
müssen gerade geschnitten werden,          stabile Pflasterflächen. Bogenpflas­     Mineralbeton bestehen. Während
damit die nächste Plattenkante eng­        ter ist durch gelernte Steinsetzer       beim Betonunterbau die Pflastersteine
fugig (10 mm) anschließen kann.            vorwiegend mit Kleinpflastersteinen      in Zementmörtel versetzt und mit
Spitzwinkelige Platten sind unan­          auszuführen.                             dem gleichen Material ausgefugt
gebracht, ebenso lange geradlinige       Die Segmentbogenform und das               werden, genügt beim Unterbau aus
Fugen. Mehr als drei Fugen sollten in    Schuppenpflaster sind verfeinerte          Mineralbeton ein Versetzen in Splitt
einem Polygonalverband nicht auf­        Formen der Bogenpflasterung. Die           oder Brechsand. Die Fugenbreite be­
einander treffen. Das Auszwickeln        Segmentbogenform ist das häufigste         trägt etwa 1 cm.
kleiner Zwischenflächen mit Mosaik­      Verlegemuster. Es erfordert unter­
steinchen ergibt ein unruhigeres Be­     schiedlich große Pflastersteine, um
lagsbild. Breite Fugen können mit        fachgerecht regelmäßige Segment­           Betonsteinpflaster
geeigneten, trittverträglichen Flä­      bögen herzustellen. Mit Schuppen­
chenstauden bepflanzt werden, was        pflaster wird ein effektvolles Ausse­      Die hohe Qualität der Betonpflaster­
wesentlich besser aussieht.              hen erreicht, wenn Schuppenränder          steine basiert auf DIN 18501. Hier
                                         mit farblich anderen Pflastersteinen       sind Qualitätsanforderungen und Ab­
                                         hergestellt werden. Das erfordert          messungen festgelegt. Die Vielfalt der
Natursteinpflaster                       allerdings besonderes handwerkliches       Betonpflastersteine ist nahezu un­
                                         Geschick.                                  überschaubar und die Auswahl eines
Natursteinpflaster sind eine sehr alte                                              geeignete Materials fällt entsprechend
Belagsart, die sowohl wegen ihrer        Kieselpflaster                             schwer.
Dauerhaftigkeit als auch wegen ihrer     Rundliche Formen von Kieselsteinen              Betonpflastersteine mit Vorsatz
Schönheit sehr beliebt ist. Allerdings   oder gespaltene Kieselsteine werden        sind zweischichtig. Die Ansichtsfläche
ist Natursteinpflaster gegenüber an­     in ein Betonbett versetzt. Die Spaltflä­   besteht aus einer Natursteinsplittober­
deren Wegebelägen auch relativ           che zeigt nach oben.                       fläche, die in hohem Maße rutschfest
teuer.                                                                              ist. Das Versetzen von Betonpflaster­
    Pflasterbeläge erfordern immer       Pflasterwälle                              steinen ist einfacher und geht schnel­
eine Tragschicht, die je nach Ver­       Während in früheren Jahren ge­             ler als bei Natursteinpflaster. Beläge
kehrsbelastung und Bodenverhältnis­      schwungene Pflasterflächen aktueller       für größere Platz­ und Wegeflächen
sen unterschiedlich dick sein kann.      waren, hat die Akzeptanz dieser Ge­        können mit speziellen Verlegegeräten
Im Hausgarten genügen hydraulisch        staltungsformen nachgelassen. In           hergestellt werden. Großformatigere
gebundene Tragschichten, während         Spielbereichen, Wasseranlagen, even­       Betonplatten beispielsweise in den
bei stärkerer Verkehrsbelastung bitu­    tuell zur Einfassung von erhöhten          Abmessungen 20 × 20 und 25 × 25 cm
minöse Tragschichten oder Beton­         Pflanzflächen kommen sie primär zur        eigen sich für bestimmte gestalteri­
tragschichten gefordert sind.            Anwendung.                                 sche Zwecke.
    Seitlich werden Pflasterwege­ und    Auf einer Betontragschicht werden die           Die Gruppe der Verbundpflaster­
Plätze mit Randzeilen aus dem glei­      Pflastersteine in Zementmörtel ver­        steine dient in erster Linie für befahr­
chen Steinmaterial oder mit Kanten­      setzt und im Anschluss mit einer ferti­    bare Verkehrsflächen, für Gartenwege
steinen begrenzt. Sie erhalten ein Be­   gen Fugenvergussmasse oder Zement­         spielen sie kaum eine Rolle. Gelegent­
tonbett mit Betonkeil. Wir unterschei­   mörtel ausgefugt.                          lich sieht man sie noch vor Garagen­
den drei Arten des Pflasterns:                                                      einfahrten, denn beim Befahren
Wege­ und Oberflächengestaltung      9

H Symmetrische Stauden­ und
Einjahresblumenbeete an Wegen aus
hochkant verlegten holländischen
Pflasterklinkern. Eine einladende eng­
lische Gartenbank dient gleichzeitig
als Blickfang.

werden durch die Verzahnung der
Steine, die Horizontalkräfte besser
übertragen
    Betonverbundsteine wurden in
den 1960er­ und 1970er­Jahren noch
häufiger in Gärten verwendet. Die
modernen Betonpflastersteine mit den
veredelten Oberflächenstrukturen
sind heute aber weitaus beliebter.

Oberflächen von Betonpflaster-
steinen
– Wassergestrahlte Oberflächen; die
Zuschlagstoffe werden sichtbar.
– Splittvorsätze aus Naturstein, in
mehreren Farbvarianten, feingestrahlt        Mit der reichen Auswahl an Pflas­     werden im Handel imprägnierte Holz­
oder feingewaschen.                      terklinkern können interessante Zier­     roste in den Abmessungen 50 × 50,
– Imitation von Natursteinoberflä­       verbände hergestellt werden, die          100 × 50 und 100 × 100 cm angebo­
chen; sehr künstlich; nicht immer        durch ihr schönes Erscheinungsbild        ten, die häufig auf Dachterrassen zum
empfehlenswert.                          den Wegebelag zu etwas Besonderem         Einsatz kommen. Durch einen Beton­
– Kopfsteinpflaster aus Beton in         machen.                                   untergrund und erhöhte Luftbewe­
mehreren Farben und Größen; nostal­                                                gung trocknen die Roste rasch ab und
gisches Pflaster.                                                                  bleiben dadurch länger haltbar.
                                         Holzdecks und -pflaster                       Generell ist die Haltbarkeit von
                                                                                   Holzdecks und ­pflaster begrenzt.
Pflasterklinker                          Holzterrassen, Holzpodeste und We­        Mit Algen behaftete Holzbeläge sind
                                         gebeläge aus Holz sind im Trend. Bei      bei Feuchtigkeit rutschgefährdet und
Pflasterklinker haben eine große Be­     korrekter Bauweise sind diese Bau­        müssen demzufolge öfter gereinigt
deutung in Gebieten ohne Naturstein­     werke belastbar, witterungsbeständig      werden. Ein rasches Abtrocknen des
vorkommen. Traditionsgemäß entste­       und langlebig. Sie bilden einen guten     Holzes nach Regenfällen ist entschei­
hen in Norddeutschland und in den        Übergang zwischen Haus und Garten.        dend für die Haltbarkeit. Eine wasser­
Niederlanden Wege und Plätze aus             Holzpflasterbeläge werden aus         durchlässige Tragschicht aus Schotter
diesem Material. Die schönen Farbva­     Rundholzscheiben, würfelförmigen          und eine Splittschicht (3/5 mm) ist
riationen der Pflasterklinker in war­    Holzklötzen oder aus Rechteck­Klöt­       hierfür Voraussetzung.
men und kalten Farben, die gute Grif­    zen hergestellt. Um die Lebensdauer           Holzpflaster wird mit Fugen ver­
fig­ und Begehbarkeit des Belages ma­    der Hölzer zu verlängern ist eine Tief­   setzt. Die Fugenbreite beträgt bei
chen sie zu einem hochwertigen Bau­      druckimprägnierung mit wasserlösli­       Würfelpflaster 5–10 mm; Rundholz­
stoff.                                   chen Holzschutzmitteln (Chrom­Kup­        scheiben sollten ebenfalls mindestens
    Klinker sind gebrannte Vollziegel    fer­Borsalze) unumgänglich. Hart­         5 mm Abstand von Rand zu Rand auf­
aus Ton. Sie werden bis zur Sinterung    holzpflaster ist gegenüber Weichholz­     weisen. Infolge der Wasseraufnahme­
auf 1 200 bis 1 300 °C gebrannt und      pflaster weitaus dauerhafter, aber im     fähigkeit und der damit verbundenen
sind frostbeständig. Klinkerplatten,     Preis auch teuerer. Tropenhölzer aus      Quelleigenschaft der Hölzer können
Pflasterklinker und Verbundpflaster­     Plantagenanbau erfordern zunächst         bei Belägen ohne Fugen Aufwölbun­
klinker werden im Handel angeboten.      keine Imprägnierung. Darüber hinaus       gen entstehen. Die Fugen werden mit
10   Gestaltungselemente im Garten

Sand oder Feinsplitt geschlossen. An­    ben. In der Hausgartengestaltung las­      Mögliche Gräsermischung         Info
schließend wird der Belag abgerüttelt.   sen sich damit in erster Linie Oberflä­    für Rasenfugen
                                         chen für Stellplätze und Garagenvor­       30 % Horstrotschwingel
                                         plätze herstellen. Rasenpflaster ist             (Festuca nigrecens)
Wassergebundene Wegedecke                auch für Gartenwege und Sitzplätze         15 % Ausläuferrotschwingel
                                         geeignet, wenn schmale Fugen von                 (Festuca rubra subsp. rubra)
Wassergebundene Wege sind ange­          1,5–2 cm Breite eingehalten werden.        15 % Hartschwingel
nehm zu begehen, sie sind elastischer    Das Begehen von Rasenpflasterbelä­               (Festuca ovina subsp.
als Pflasterbeläge, sehen ruhig und      gen mit breiteren Fugen ist nicht sehr           duriuscula)
natürlich aus. Bei kleineren Flächen     angenehm.                                  40 % Wiesenrispe
werden wassergebundene Wege­                 Die ökologische Bedeutung der                (Poa pratensis)
decken von Hand hergestellt. Die ein­    „grünen Beläge“ hat einen hohen Stel­      Die Aussaatmenge beträgt
zubauenden Materialien müssen aus­       lenwert, sie versiegeln nicht die Bo­      15–20 g/m2.
reichend durchmischt und feucht sein.    denoberfläche, das Niederschlagswas­
Im trockenen Zustand befindliche         ser wird teilweise aufgenommen und
Materialien entmischen sich leicht       dem Wasserkreislauf wieder zuge­
und ergeben keinen gleichmäßigen         führt.                                    verhindern. Für Gehwege im Garten
Aufbau. Die Deckenoberfläche muss            Mosaik­ und Kleinpflastersteine       sind Kunststoffplatten nur unter Vor­
homogen erscheinen und entwässe­         sind für grüne Belagsflächen nicht ge­    behalt geeignet, da Schuhe mit Absatz
rungstechnisch funktionieren. Leichte    eignet; die Pflastersteine aus Beton      leicht einsinken können.
Regenfälle versickern nahezu kom­        oder Natursteinen müssen entspre­
plett in der Decke.                      chend groß sein. Steinformate von
    In Hausnähe sind wassergebun­        16 × 16 cm, 8–12 cm Dicke, die mit        Schotterrasen
dene Wegedecken jedoch problema­         3 cm breiten Fugen versetzt werden,
tisch, weil leicht Schmutz ins Haus      haben sich gut bewährt.                   Schotterrasenflächen sind nicht für
getragen werden kann. Wasserge­              Der Baustoffhandel bietet Rasen­      permanente Benutzung beispielsweise
bundene Decken erfordern einen er­       pflastersteine mit ausgeformten Ab­       als Parkflächen geeignet. Schotterra­
höhten Pflegeaufwand. Sie neigen         standshaltern aus Beton an, die einfa­    sen besteht aus einem Gemisch von
zur Staubentwicklung, wenn die           cher und schneller zu verlegen sind als   Grobschotter und Oberboden, wobei
Oberschicht nicht mehr durchfeuch­       Großpflastersteine aus Natursteinen.      der Oberbodenanteil ein Viertel des
tet ist, Unkrautbewuchs ist schwierig        Für die Fugenausfüllung wird ein      Gesamtvolumens ausmacht. Die Grä­
zu entfernen und der Einsatz von         Gemisch aus Oberboden, Sand und           serwurzeln wachsen in die mit Ober­
Kehrmaschinen ist nicht möglich.         Splitt verwendet. Die in die Fugen        boden gefüllten Zwischenräume des
Die Oberfläche von viel begangenen       einzusäende Rasenmischung sollte          Grobschotters, verfestigen diese und
Wegen wird bei Niederschlägen mat­       widerstandsfähig gegen Trockenheit        ergeben eine stabile Schotterschicht.
schig und für Gehwege mit über 6 %       sein. Ein höherer Anteil an horstbil­     Die Grasnarbe zwischen den Steinen
Längsgefälle sind wassergebundene        denden gegenüber ausläuferbilden­         ist geschützt und wird durch Befahren
Decken wegen stärkerer Auswa­            den Gräserarten ist empfehlenswert.       nicht zerstört. Die mit Schottersteinen
schungsgefahr nicht geeignet. Ein            Außerdem werden im Handel             belegte Oberfläche ist für Fußwege
Nacharbeiten der Decken und ein          Rasenklinker und Gitterplatten aus        nicht gut geeignet.
eventuelles Ausbessern abgetragener      Kunststoff angeboten. Die Rasenklin­           Eine zwei­ bis dreimalige Düngung
Stellen ist sehr aufwändig.              ker bieten eine gute Begehbarkeit und     während der Vegetationszeit fördert
                                         sind für Hausgartenwege und Sitz­         das Wachstum der Gräser, sie behal­
                                         plätze gut geeignet. Gitterplatten aus    ten ihr grünes Aussehen, bei trockener
Rasenpflaster, Rasengitter-              Kunststoff bestehen aus recyceltem        Witterung muss Schotterrasen gewäs­
steine, Rasenklinker                     Material, sind stoßfest und haben ein     sert werden.
                                         geringes Eigengewicht. Das Gitter der
Rasenpflaster und Rasengittersteine      Platten ist sechs­ oder rechteckig. Die
sind stabile Beläge, die mit grasbe­     geringe Plattendicke erfordert eine       H Bei der Gartenplanung kommt es
wachsenen breiten Fugen trotz des        5 cm dicke Oberbodenschicht unter         nicht nur auf die Wegeführung an,
noch sichtbaren Betonanteils ein na­     der Kunststoffplatte, um ein Gelbwer­     sondern auch auf Material und Detail­
hezu grünes Erscheinungsbild erge­       den und Austrocknen der Gräser zu         gestaltung.
Wege­ und Oberflächengestaltung   11
12   Gestaltungselemente im Garten

Wegedecken aus Baumrinde                    Konstruktionsaufbau und Baustoffe der Wege bestimmen, ob es sich            Info
und Holzhäcksel                             um eine offene, sickerfähige oder geschlossene Wegedecke handelt.

Wege aus Baumrinde und Holzhäcksel          Offene Decken
sind angenehm zu begehen und pas­           Wassergebundene Wegedecken, Kies­ und Schotterwege, Rindenmulchwege.
sen gut in naturnahe Gärten, in Wald­
gärten oder in landschaftliche Anla­        Sickerfähige Decken
gen. Wegen ihres organischen Ur­            Pflaster­ und Plattenwege, Rasenpflaster.
sprungs sind sie jedoch nur begrenzt
haltbar. Mit der Zeit zersetzen sich die    Geschlossene Decken
organischen Materialien, werden bei         Asphaltwege, dichte Kunststoffbeläge, Metallflächen.
Nässe weich und schmierig, bei Tro­
ckenheit neigen sie zur Staubbildung.
Eine sickerfähige Tragschicht ist Vor­
aussetzung für eine gewisse Haltbar­       nutzung erheblich einschränken. Ste­         Oberflächengefälle von Wegen und
keit der Holzbaustoffe. Nach der Zer­      hendes Wasser dringt in den Wegeauf­         Plätzen
setzung des Holzes wird dieses besei­      bau ein, vermindert die Stabilität und       Die Oberflächenbeschaffenheit befes­
tigt und durch eine neue Deckschicht       nach der Frostperiode können erheb­          tigter Flächen wirkt sich entscheidend
ersetzt. Für dauerhafte Wege ist zer­      liche Schäden auftreten. Bei Regen­          auf die Fließgeschwindigkeit des Was­
kleinertes Holz jedoch nicht geeignet.     schauern muss auf der gesamten We­           sers aus. Raue Wegedecken benötigen
                                           geoberfläche das Wasser rasch abflie­        ein stärkeres Gefälle als glatte Ober­
                                           ßen und darf an keiner Stelle stehen         flächen. Ein Gefälle von 2–3 % wird
Kombinierte Belagsflächen                  bleiben. Angrenzende Flächen sind so         beim Begehen visuell als waagerechte
                                           zu gestalten, dass Niederschlagswas­         Ebene wahrgenommen.
Verschiedenartige Belagsmaterialien,       ser nicht in Wege­ oder Platzflächen              Bei Wegeflächen in der freien
zum Beispiel Betonplatten und Natur­       einfließen kann. Bei geneigten Flächen       Landschaft oder bei Gartenanlagen ist
steinpflaster, können zur gestalteri­      ist durch Mulden das Oberflächenwas­         auf Grund der Topographie meist ein
schen Effektwirkung kombiniert wer­        ser zu sammeln und abzuleiten.               Wegelängsgefälle vorhanden. Selten
den. Die Gestaltungsmöglichkeiten               Die Entwässerung kleiner Wege­          werden Wege eben geplant. Für das
sind vielseitig. Streifen aus Natur­       und Platzflächen erfolgt in der Regel        schnelle Ableiten des Oberflächenwas­
steinpflaster gliedern uniforme Beton­     in die angrenzende Vegetationsfläche.        sers ist das Quergefälle entscheidend.
plattenbeläge oder Pflasterzeilen rah­     Dies ist die einfachste Art das Wasser       Je nach Neigungsgrad in Längs­ und
men Plattenflächen ein. Vielgestaltige     abzuleiten und aufzunehmen. Beim             Querrichtung fließt das Wasser auf
Verlegemuster von unterschiedlichen        Abfließen des Wassers in die Vegeta­         kurzer oder längerer Strecke zum
Materialien mit dezenten Farbunter­        tion kann am Wegerand ein aufge­             Wegrand und wird hier durch Wasser­
schieden ergeben überzeugende Be­          weichter Boden entstehen.                    führungselemente (Kantensteine o. ä.)
lagsbilder. Kombinationen von Klin­             Größere Wege­ und Platzflächen          zu den Abläufen weitergeleitet. Wege
ker­ und Natursteinpflaster sind hoch­     erhalten eigene Entwässerungsanla­           mit stärkerem Längsgefälle können
wertige Beläge, die in Zierverbänden       gen. Zwei Kategorien von Entwässe­           durch Querrinnen entwässert werden.
eine harmonische Einheit bilden.           rungsanlagen werden dabei unter­             Wege, die nur ein Längsgefälle auf­
                                           schieden:                                    weisen, beispielsweise ein­ oder meh­
                                           · Offene Entwässerungsanlagen wie            rere Treppenläufe, werden durch Kas­
Oberflächenentwässerung                       Mulden und Gräben sind für kleine         tenrinnen mit Abdeckrosten an der
                                              Grünflächen und Hausgärten ohne           Austrittstufe entwässert.
Die Ableitung des Oberflächenwassers          Bedeutung.                                     Bei Platzflächen unterscheidet
auf Wegen und Plätzen ist Vorausset­       · Bei geschlossenen Entwässerungs­           man zwei Prinzipien der Oberflächen­
zung für die einwandfreie Benutzung           anlagen wird das Oberflächen­             entwässerung:
und Dauerhaftigkeit dieser Gartenele­         wasser über Abläufe und Entwässe­         · Trichterförmige Entwässerung
mente. Falls Maßnahmen der Oberflä­           rungsrinnen aus Beton, Kunststoff            Für ebene Flächen gut geeignet, die
chenentwässerung nicht richtig ge­            oder Stahl mit Abdeckrosten oder             Ränder sind gleich hoch, der Ablauf
plant sind oder vernachlässigt werden,        schmalen Einlaufschlitzen aufgefan­          liegt in der Mitte der Fläche.
entstehen Wasserlachen, die die Be­           gen und abgeleitet.                          Größere Plätze werden unterteilt in
Wege­ und Oberflächengestaltung     13

    mehrere kleine trichterförmige Be­    schnitt und der zu entwässernden            und Gasleitungen. Für Hausgärten
    reiche.                               Fläche. Ein Hofablauf reicht für ca.        und kleinere Baumaßnahmen wer­
·   Dachförmige Entwässerung              200 m2 Einzugsfläche aus und findet         den PVC­Rohre als Regen­ und
    Im Gegensatz zu der trichterförmi­    Verwendung bei Garageneinfahrten,           Schmutzwasserleitungen verwen­
    gen Entwässerung liegen bei der       Terrassenflächen, Innenhöfen und            det. Sie können schnell und einfach
    dachförmigen Entwässerung die Ab­     Fußwegen.                                   verlegt werden, verfügen über
    läufe und Entwässerungsrinnen am      Entwässerungsrinnen: Entwässe­              große Rohrlängen und haben ein
    Rand der Platzfläche. Auch ebene      rungsrinnen bestehen aus Beton oder         geringes Eigengewicht.
    Flächen können bei entsprechender     Polyesterbeton. Sie werden als Kas­
    Oberflächenneigung dachförmig         tenrinnen mit 0,6 % Innengefälle ein­     Kontrollschächte
    entwässert werden. Unregelmäßige      gebaut. Die Oberkante der Rinne ver­      Schächte dienen zur Überprüfung und
    Flächen können gemischt entwäs­       läuft waagerecht. Roste für Kastenrin­    Reinigung der Rohrleitungen.
    sert werden, d. h. je nach Beschaf­   nen als Stegrost feuerverzinkt; als       Schächte können gemauert oder beto­
    fenheit, werden einzelne Bereiche     Schlitzrost aus Gusseisen oder Polyes­    niert oder aus Betonfertigteilen zu­
    dachförmig, andere wiederum trich­    terbeton; zusätzlich Sink­ und Ein­       sammengesetzt sein. Betonfertigteil­
    terförmig entwässert.                 laufkästen. Einsatzbereich wie bei den    schächte bestehen aus:
                                          Hofabläufen.                              · Schachtabdeckung, bestehend aus
Entwässerungseinrichtungen                                                            Rahmen und Deckel mit Schmutz­
Hofabläufe: Hofabläufe bestehen aus       Rohrleitungen                               fang.
einem Aufsatz in runder oder quadra­      ·   Steinzeugrohre mit Formteilen.        · Auflageringe zur Auflage für die
tischer Form, einem oder mehreren         ·   Betonrohre mit kreisförmigem            Schachtabdeckung und zur Anpas­
Ausgleichsringen, einem Schaft mit            Querschnitt und mehreren Formtei­       sung an die Geländehöhe.
verzinktem Schlammeimer in kurzer             len; Verwendung für Regenwasser­      · Schachthals mit Steigeisen.
oder langer Form und einem Boden­             kanäle.                               · Schachtringe mit Steigeisen.
teil mit oder ohne Geruchsverschluss.     ·   Kunststoffrohre aus PVC hart (Poly­   · Boden als Betonfertigteil.
Die Leistungsfähigkeit eines Hofablau­        venylchlorid) oder PE hart (Poly­
fes ist abhängig vom Einlaufquer­             ethylen); Verwendung für Wasser­
Rasen und Wiesen   127
192   Service

 Impressum
 Die in diesem Buch enthaltenen Empfehlungen und Angaben sind vom Autor mit
 größter Sorgfalt zusammengestellt und geprüft worden. Eine Garantie für die Richtigkeit
 der Angaben kann aber nicht gegeben werden. Autor und Verlag übernehmen keinerlei
 Haftung für Schäden und Unfälle.

 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen
 Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
 http://dnb.d­nb.de abrufbar.

 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung
 außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des
 Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Über­
 setzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektroni­
 schen Systemen.

 © 2007, 2011 Eugen Ulmer KG
 Wollgrasweg 41, 70599 Stuttgart (Hohenheim)
 E­Mail: info@ulmer.de
 Internet: www.ulmer.de
 Lektorat: Doris Kowalzik, Dörte Vieth, Antje Krause
 Herstellung: Silke Reuter
 Umschlagentwurf: Atelier Reichert, Stuttgart
 Satz: r&p digitale medien, Echterdingen
 Druck und Bindung: Firmengruppe APPL, aprinta Druck, Wemding
 Printed in Germany

 ISBN 978-3-8001-6744-9
Sie können auch lesen