Frauen und Männer an den Schweizer Hochschulen - Indikatoren zu geschlechtsspezifischen Unterschieden

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Bildung und Wissenschaft

1031-1100

Frauen und Männer an den Schweizer Hochschulen
Indikatoren zu geschlechtsspezifischen Unterschieden

                                    crus.ch
                                     Rektorenkonferenz der Schweizer Universitäten
                                     Conférence des Recteurs des Universités Suisses
                                     Conferenza dei Rettori delle Università Svizzere
                                     Rectors’ Conference of the Swiss Universities      Neuchâtel, 2011
Die vom Bundesamt für Statistik (BFS)
herausgegebene Reihe «Statistik der Schweiz»
gliedert sich in folgende Fachbereiche:

 0   Statistische Grundlagen und Übersichten

 1   Bevölkerung

 2   Raum und Umwelt

 3   Arbeit und Erwerb

 4   Volkswirtschaft

 5   Preise

 6   Industrie und Dienstleistungen

 7   Land- und Forstwirtschaft

 8   Energie

 9   Bau- und Wohnungswesen

10   Tourismus

11   Mobilität und Verkehr

12   Geld, Banken, Versicherungen

13   Soziale Sicherheit

14   Gesundheit

15   Bildung und Wissenschaft

16   Kultur, Medien, Informationsgesellschaft, Sport

17   Politik

18   Öffentliche Verwaltung und Finanzen

19   Kriminalität und Strafrecht

20   Wirtschaftliche und soziale Situation der Bevölkerung

21   Nachhaltige Entwicklung und Disparitäten auf regionaler und internationaler Ebene
Statistik der Schweiz

Frauen und Männer
an den Schweizer Hochschulen
Indikatoren zu geschlechtsspezifischen
Unterschieden

                        Bearbeitung   Emanuel von Erlach, Juan Segura

 Unter Mitarbeit von                  Bundesprogramm Chancengleichheit (BPCG)
		                                    2008–2011/12
		                                    Helen Füger, Mitglied Programmleitung, Uni Freiburg
		                                    Cornelia Galliker, Bologna-Koordination, CRUS
		                                    Gabriela Obexer-Ruff, Programmkoordination, CRUS
		                                    Michèle Spieler, Expertin

                        Herausgeber   Bundesamt für Statistik (BFS)

                                      Office fédéral de la statistique (OFS)
                                      Neuchâtel, 2011
IMpressum

        Herausgeber:     Bundesamt für Statistik (BFS)
           Auskunft:     educIndicators@bfs.admin.ch
            Autoren:     Emanuel von Erlach, Juan Segura
 Vertrieb:               Bundesamt für Statistik, CH-2010 Neuchâtel
		                       Tel. 032 713 60 60 / Fax 032 713 60 61 / E-Mail: order@bfs.admin.ch
      Bestellnummer:     1031-1100
               Preis:    Fr. 14.– (exkl. MWST)
              Reihe:     Statistik der Schweiz
        Fachbereich:     15 Bildung und Wissenschaft
        Originaltext:    Deutsch und Französisch
        Übersetzung:     Sprachdienste BFS
          Titelgrafik:   BFS; Konzept: Netthoevel & Gaberthüel, Biel; Foto: © gradt – Fotolia.com
       Grafik/Layout:    Sektion DIAM, Prepress / Print
 Copyright:              BFS, Neuchâtel 2011
		                       Abdruck – ausser für kommerzielle Nutzung –
		                       unter Angabe der Quelle gestattet
               ISBN:     978-3-303-15546-2
Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

Vorworte                                               5      10   Angemessene Qualifikation
                                                                   der Absolventinnen und Absolventen        46

Das Wichtigste in Kürze                                7
                                                              11   Beschäftigungsbedingungen von diplomierten
                                                                   Personen mit Kindern und ohne Kinder       48
Einleitung                                            13
                                                              12   UH-Hochschulpersonal                      50
1      Übertrittsquoten Maturität – Hochschulen       16
                                                              13   FH- und PH-Hochschulpersonal              52
2      Eintritte in universitäre Hochschulen          18
                                                              Anhänge                                        55
3      Eintritte in Fachhochschulen
       und Pädagogische Hochschulen                   24

4      Studierendenströme und Mobilität
       an den Hochschulen                             30

5      Abschlüsse an den universitären Hochschulen 34

6      Abschlüsse an den Fachhochschulen
       und Pädagogischen Hochschulen                  38

7      Studienerfolgsquote an den universitären
       Hochschulen                                    40

8      Einstieg in die Arbeitswelt                    42

9      Bruttojahreseinkommen der Absolventinnen
       und Absolventen                                44

2011   BFS   Frauen und Männer an den Schweizer Hochschulen                                                    3
Vorworte

Vorworte

Eine Gesellschaft funktioniert dann am besten, wenn               Bei der vorliegenden Publikation handelt es sich um
Frauen und Männer sich gleichberechtigt einbringen            eine Zusammenarbeit zwischen dem Bundesamt für Sta-
können. Diese fundamentale Einsicht spiegelt sich auch        tistik und der Rektorenkonferenz der Schweizer Universi-
in der schweizerischen Gesetzgebung wider: Die Gleich-        täten CRUS. Diese Zusammenarbeit erfolgte im Rahmen
stellung von Frau und Mann ist seit 1981 in der Verfas-       der von der CRUS durchgeführten Überprüfung der Aus-
sung verankert und seit 1996 im Gleichstellungsgesetz         wirkungen der Bologna-Reform auf das Studienverhalten
festgeschrieben. Das Bildungssystem nimmt in Bezug auf        von Frauen und Männern im gestuften Studiensystem.
die Gleichstellung der Geschlechter eine zentrale Rolle       Im Vergleich zur ersten gemeinsamen Publikation zur
ein. Die Chancengleichheit, Ausbildungen auf allen Bil-       Geschlechtergleichstellung an Hochschulen von 2009
dungsstufen zu beginnen und erfolgreich abzuschliessen,       wurde der Fokus für diese zweite Ausgabe ausgeweitet.
ist eine Grundvoraussetzung für gleichberechtigte Entfal-     So werden diesmal auch Zahlen zu Fachhochschulen und
tungsmöglichkeiten von Frauen und Männern in Politik,         Pädagogischen Hochschulen präsentiert. Zusätzlich stellt
Wirtschaft und Gesellschaft.                                  das Bundesamt für Statistik jährlich aktualisierte, nach
    Das Bildungssystem der Schweiz hat sich in den letz-      Geschlecht differenzierte Hochschulindikatoren im Inter-
ten zwanzig Jahren fundamental verändert. Dies gilt ins-      netportal Statistik Schweiz zur Verfügung.
besondere für das Hochschulsystem. Einerseits wurden              Wir hoffen, damit einen substanziellen Beitrag zur
ab Mitte der 1990er-Jahre die Fachhochschulen und             Gleichstellung der Geschlechter im schweizerischen
­Pädagogischen Hochschulen aufgebaut. Andererseits            Hochschulsystem leisten zu können.
 wurde ab dem Beginn des neuen Jahrtausends die Bologna-
 Reform schrittweise umgesetzt. Die Auswirkungen dieser
 Veränderungen auf die Chancengleichheit von Frauen
 und Männern an schweizerischen Hochschulen ist von           Neuchâtel, September 2011
 hohem politischem und gesellschaftlichem Interesse. Diese
 Publikation widmet sich deshalb der Gleichstellung der
 Geschlechter an den schweizerischen Hochschulen. Sie
 beleuchtet geschlechtsspezifische Unterschiede beim
 Übertritt an und Eintritt in die Hochschulen, bei Studien-   Dr. Jürg Marti
 verläufen und Abschlüssen, beim Übertritt auf den Ar-        Direktor des Bundesamts für Statistik
 beitsmarkt sowie bei der Zusammensetzung des Hoch-
 schulpersonals. Es wird gezeigt, in welchen Bereichen
 sich die geschlechtsspezifischen Indikatorenwerte anglei-
 chen, wo Differenzen bestehen bleiben oder gar grösser
 werden.

2011   BFS   Frauen und Männer an den Schweizer Hochschulen                                                          5
Vorworte

   Alle Schweizer Universitäten und Fachhochschulen konnten                    die dort beobachtete horizontale Segregation, die bereits
in den letzten zehn Jahren im Bereich der Gleichstellung                       bei der Berufs- und bei Ausbildungsentscheiden im Ju-
   der Geschlechter wichtige Fortschritte vorweisen. Die bei-                  gendalter, aber auch beim Übergang vom Gymnasium
   den Bundesprogramme Chancengleichheit 2000–2011                             zur Hochschule wirksam wird. Die unterschiedliche Prä-
   haben massgebend dazu beigetragen, indem an allen                           senz von Frauen und Männern in den Fachbereichen
   Universitäten und Fachhochschulen Gleichstellungsstellen                    wirkt sich auch auf den Eintritt in den Arbeitsmarkt aus
   geschaffen wurden und mit Massnahmen im Bereich des                         und ist verbunden mit einer indirekten Ungleichstellung
   Mentorings, der Laufbahn- und Karriereförderung, Projek-                    der Geschlechter auf dem Arbeitsmarkt.
   ten zur Vereinbarkeit von Studium, akademischer Laufbahn                         Eine Annäherung des Geschlechterverhältnisses ist
   und Elternschaft wichtige Impulse und Änderungen ein-                       auch auf Ebene des Doktorates zu beobachten. Trotz-
   geleitet werden konnten. Auch in den Bereichen Gleich-                      dem: nach wie vor können Frauen und Männer ihr Po-
stellungsmonitoring, Inte­gration der Gleichstellungs­                         tenzial in Wissenschaft und Forschung an Schweizer Uni-
thematik in die Qualitätssicherung und Berufungsverfahren                      versitäten und Fachhochschulen nicht in gleicher Weise
wurden Fortschritte gemacht.                                                   einbringen. Ungeachtet ihrer Kompetenzen ist der Anteil
      Im Rahmen der Bologna-Reform, die ab 2003 an                             an Frauen, welche erfolgreich eine wissenschaftliche Kar-
Schweizer Universitäten zur Umsetzung kam, wurden                              riere durchlaufen und zu einer Professur gelangen immer
Befürchtungen geäussert, die zusätzlich eingeführte Stu-                       noch kleiner als derjenige der Männer. So sinkt mit stei-
dienstufe könnte zu einem erneuten Rückschritt in Sa-                          gender akademischer Stufe der Frauenanteil in der
chen Gleichstellung der Geschlechter führen und sich                           Schweiz weiterhin überproportional.
­negativ auf die Hochschullaufbahn von Frauen auswirken.                            Im internationalen Wettbewerb um die besten und
 Dies wurde seitens der CRUS auf Initiative der Konferenz                      ­attraktivsten Bildungs- und Forschungsplätze spielt die
 der Gleichstellungsbeauftragten und mit Unterstützung                          Gleichstellung der Geschlechter eine zentrale Rolle und
 des Bundesprogramms Chancengleichheit zum Anlass                               gilt als wichtiges Qualitätskriterium. Um den aktuellen
 genommen, in einem Monitoring das Studienverhalten                             Herausforderungen im europäischen und internationalen
 von Männern und Frauen im gestuften Studiensystem zu                           Wettbewerb zu begegnen, ist es deshalb wichtig, die bis-
 erfassen und in einem zweijährigen Rhythmus auszuwer-                          herigen Bemühungen an Schweizer Universitäten und
 ten. In ihrer ersten Publikation 2009 «Frauen und Män-                         Fachhochschulen zur Förderung der Chancengleichheit
 ner im Bolognasystem»1 wurden ausgewählte Indikato-                            weiterzuentwickeln und zu verankern, damit Frauen wie
   ren erstmals ausgewertet und aus Sicht der                                   Männer ihr Potenzial in Wissenschaft und Forschung
   Gleichstellung publiziert. Nun liegt die zweite Publikation                  gleichberechtigt entfalten können. Dieses Monitoring,
   vor. Sie wird bereichert durch eine Ausweitung der Indi-                     welches europaweit wegweisend ist, soll dazu beitragen,
   katoren auf den Übergang Gymnasium – Hochschulen                             Veränderungen und Trends frühzeitig zu erkennen.
 und den Frauenanteil bei den Professuren sowie die
 ­Integration von Daten betreffend die Fachhochschulen
  und die Pädagogischen Hochschulen.
      Wie die Daten zeigen, stieg in den letzten Jahren der                    Genf, September 2011
  Anteil der Frauen auf allen Stufen. Aber obwohl sich das
  Studienverhalten von Frauen und Männern an den Uni-
  versitären Hochschulen insgesamt annähert, bleiben ge-
  wichtige Geschlechterdifferenzen bestehen. Oftmals
  ­stehen diese Differenzen auch in Zusammenhang mit                           Prof. Dr. Yves Flückiger, Vizerektor Universität Genf
   Unterschieden zwischen den Fachbereichen. Dies rückt                        Präsident Bundesprogramm Chancengleichheit
   die Thematik der Studienwahl in den Vordergrund und                         2008–2011

1   Frauen und Männer im Bolognasystem. Indikatoren zu den geschlechts-
    spezifischen Unterschieden an den universitären Hochschulen, BFS/CRUS,
    Neuchâtel 2009.

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Das Wichtigste in Kürze

Das Wichtigste in Kürze

Steigende Hochschulbeteiligung der Frauen                     Grosse fachbereichspezifische Unterschiede
                                                              des zahlenmässigen Geschlechterverhält-
An den universitären Hochschulen UH lässt sich seit           nisses
­dreissig Jahren eine stetige Zunahme des Frauenanteils
 sowohl bei den Eintritten als auch bei den Abschlüssen       Unabhängig vom Typ der Hochschule variieren die
 beobachten. Mit steigender Studienstufe nimmt der            Frauen- und Männeranteile relativ stark zwischen den
 Frauenanteil jedoch weiterhin leicht ab. Am tiefsten sind    einzelnen Fachbereichen. Männer dominieren an den
 sie auf der Stufe Doktorat. Doch auch dort hat sich das      UH zahlen­mässig sowohl bei den Eintritten als auch bei
 zahlen­mässige Geschlechterverhältnis in den letzten Jah-    Abschlüssen auf praktisch allen Studienstufen in den
 ren ­zunehmend angenähert. Werden Personen mit Bil-          ­Exakten Wissenschaften, im Maschinen- und Elektro­
 dungsherkunft Ausland aus der Analyse ausgeschlossen,         ingenieurwesen, in den Wirtschaftswissenschaften sowie
 so zeichnen Frauen 2010 bereits für 48% der Eintritte         im Bauwesen und der Geodäsie. Grossmehrheitlich weib-
 und für 44% der Abschlüsse auf dieser Studienstufe ver-       lich ist die Studierendenschaft auf den meisten Studien-
 antwortlich.                                                  stufen bei den Eintritten und Abschlüssen in der Veterinär­
    An den Fachhochschulen FH (ohne Pädagogische               medizin, in den Sprach- und Literaturwissenschaften, in
 Hochschulen PH) sind sowohl auf der Stufe Bachelor als        der Pharmazie sowie in den ­Sozial- und Geisteswissen-
 auch auf der Stufe Master weit über 40% der eintreten-        schaften.
 den Personen weiblichen Geschlechts. Dies ist auch bei            An den FH sind die Männerdomänen die Fachbereiche
 den Abschlüssen auf der Stufe Bachelor/Diplom der Fall.       «Architektur und Bauwesen» (über 70% Männer bei
 Da Masterstudiengänge an den FH erst ab 2008 flächen-         den Eintritten und Abschlüssen) und «Technik und IT»
 deckend eingeführt wurden, lassen sich zu diesem Ab-          (weit über 90% bei den Eintritten und Abschlüssen).
 schlusstyp noch keine ­gefestigten Aussagen treffen.          Deutliche Frauenmehrheiten sind dagegen in den Fach-
    An den Pädagogischen Hochschulen (PH) sind Män-            bereichen ­«Gesundheit», «Soziale Arbeit», «angewandte
ner deutlich in der Minderheit. Sie sind nur für einen         Linguistik» und «angewandte Psychologie» zu verzeich-
Fünftel der Eintritte auf der Stufe Bachelor und einen         nen.
Viertel der Eintritte auf der Stufe Master verantwortlich.         Wie oben erwähnt sind die Studierenden bei den Ein­
Und nur etwas mehr als 10% der Abschlüsse auf der              tritten und Abschlüssen an den PH grossmehrheitlich
Stufe Bachelor werden von Männern erzielt.                     weiblichen Geschlechts.

2011   BFS   Frauen und Männer an den Schweizer Hochschulen                                                              7
Das Wichtigste in Kürze

Ähnliche Situation für Frauen und Männer                      Deutlich weniger Professorinnen
beim Einstieg in den Arbeitsmarkt                             als Professoren

Der Einstieg in den Arbeitmarkt ist für Männer und            Werden Hochschulen als Arbeitgeberinnen betrachtet,
Frauen etwa ähnlich. Ein kleiner Unterschied zwischen         so zeigt sich in Bezug auf das zahlenmässige Geschlech-
den Geschlechtern – der sich in einem leicht höheren          tergleichgewicht ein deutlich anderes Bild, als wenn sie in
Einstieg bei den Männern äussert – ist in erster Linie        ihrer Funktion als Ausbildungsstätten betrachtet werden.
mit den unterschiedlichen Anteilen von Männern und               Zwar sind die Frauenanteile auf der obersten Hier­
Frauen in den einzelnen Fachbereichen zu erklären.            archiestufe (Professuren) stetig am wachsen. Nach wie
    Sowohl Mütter als auch Väter arbeiten häufiger Teil-      vor gibt es aber deutlich mehr Professoren als Professo-
zeit als Frauen und Männer ohne Kinder. Der Anteil der        rinnen. Der tiefste Männeranteil ist in den PH zu beo­
Vollzeit arbeitenden Väter an allen beschäftigten Män-        bachten (59%). Bereits in den FH steigt dieser auf 69%.
nern ist allerdings mehr als doppelt so hoch als der An-      An den UH besetzten Männer gar 83% der Professuren.
teil der Vollzeit arbeitenden Mütter an allen beschäftig-
ten Frauen.

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L’essenziale in breve

L’essenziale in breve

Aumenta la partecipazione universitaria                         Grandi differenze specifiche per settore
delle donne                                                     del rapporto di mascolinità

Negli ultimi trent’anni il numero di donne che accedono         A prescindere dal tipo di scuola universitaria, la percen­
alle università e ai politecnici federali e che conseguono      tuale di uomini e di donne varia molto a seconda delle
il relativo titolo di studio è aumentato costantemente.         discipline. Gli uomini dominano alle università sia per
Tuttavia la rappresentanza femminile cala con il crescere       ­numero di iscritti che per titoli praticamente in tutti i
del livello di studio, fino al dottorato, cui hanno accesso      livelli di studio nelle seguenti discipline: scienze esatte,
poche donne. Anche in questo caso, però, il rapporto di          ingegneria mec­canica ed elettronica, scienze economiche,
mascolinità si è decisamente equilibrato negli ultimi anni.      edilizia e ­geodesia. Maggioritaria è invece la presenza
Se si escludono dall’analisi le persone che hanno seguito        femminile in quasi tutti i livelli di studio sia per numero
la formazione all’estero, nel 2010 la percentuale di donne       di iscritti che per titoli conseguiti nelle seguenti discipline:
che hanno intrapreso studi di dottorato raggiunge il 48%,        veterinaria, lingue e letteratura, farmacia, scienze umane
mentre la quota di titoli conseguiti da donne è del 44%.         e sociali.
     Alle scuole universitarie professionali SUP (escluse le         Nelle SUP le discipline preferite dagli studenti di sesso
alte scuole pedagogiche ASP), oltre il 40% degli iscritti        maschile sono «architettura ed edilizia» (oltre il 70% di
sia per il livello bachelor che per il master è di sesso         uomini degli iscritti e dei diplomati) e «tecnica e IT» (più
femminile. Stessa percentuale per i titoli di studi conse-       del 90% degli iscritti e dei diplomati). Più specifiche per
guiti ai livelli bachelor/diploma. Poiché il livello master è    studentesse sono, invece, le discipline «salute», «lavoro
stato introdotto in tutte le SUP solo dal 2008, per il           sociale», «linguistica applicata» e «psicologia applicata».
­momento non è ancora possibile tirare conclusioni in                Come già citato, la maggior parte delle persone
 proposito.                                                      ­iscritte e diplomate alle ASP è di sesso femminile.
     Nelle alte scuole pedagogiche (ASP) gli uomini sono in
 netta minoranza: solo un quinto del totale degli iscritti al
 livello bachelor e un quarto al master e solo il 10% degli
 ­uomini consegue un titolo di studio bachelor.

2011   BFS   Frauen und Männer an den Schweizer Hochschulen                                                                         9
L’essenziale in breve

Equilibrio tra uomini e donne nell’accesso                       Molti meno professori di
al mercato del lavoro                                            sesso femminile che maschile

L’accesso al mercato del lavoro si rivela simile per gli uo-     Per quanto riguarda il rapporto di mascolinità nel corpo
mini e per le donne. Una piccola differenza tra i sessi,         docente, la rappresentanza femminile di professori che
rappresentata da una percentuale superiore di uomini             lavorano presso le scuole universitarie è decisamente in-
che accede al mondo del lavoro, si spiega in primo luogo         feriore a quella delle relative studentesse.
con il diverso tasso di uomini e donne nei singoli settori          In effetti il numero di donne presenti ai livelli gerar-
specifici.                                                       chici più elevati (corpo docente) è in costante crescita,
   Padri e madri lavorano più spesso a tempo parziale            ma il numero di professori di sesso maschile è come sem-
rispetto a uomini e donne senza figli. Il numero di padri        pre superiore a quello di sesso femminile. La percen­tuale
con impieghi a tempo pieno sul totale degli addetti di           più bassa di professori uomini si constata nelle ASP (59%).
sesso maschile è più del doppio rispetto al numero di            Tale cifra passa al 69% nelle SUP, fino a raggiungere
madri che lavorano a tempo pieno sul totale delle addette.       quota 83% nelle università e nei politecnici federali.

10                                                             Frauen und Männer an den Schweizer Hochschulen  BFS       2011
Key facts at a glance

Key facts at a glance

Increasing women’s participation                               Major numerical sex ratio differences
in higher education                                            depending on the field of study

Over the past 30 years, a steady increase has been ob-         Irrespective of the type of higher education institution,
served in the share of women entering and graduating           the share of women and men varies greatly from one
from universities. However, it is still the case that the      field of study to another. In universities, men are numeri-
share of women is slightly lower in higher degree levels.      cally dominant both in admissions as well as in gradua-
The share of women is lowest at the doctoral level. But        tions in practically all degree levels of the exact sciences,
even at this level, the numerical sex ratio has increasingly   mechanical and electrical engineering, economics, as well
converged in recent years. If persons with a foreign edu-      as civil engineering and geodesy. In most degree levels,
cational background are excluded from the analysis, by         a large majority of the student body entering and gradua-
2010, women already accounted for 48% of entrants              ting from degree programmes in veterinary medicine,
into and 44% of graduates from the doctoral level.             linguistics and literary studies, pharmacology, and the
   In universities of applied sciences (UAS, excluding uni-    ­social sciences and humanities are female.
versities of teacher education [UTE]), well over 40% of            In the universities of applied sciences, the male-domi-
incoming students are female, both at the Bachelor’s and        nated fields are architecture and construction (over 70%
the Master’s level. This is also the case for graduations at    men both for admissions and graduations) and enginee-
the Bachelor/Diploma level. Since Master’s degree pro-          ring and IT (well over 90% both for admissions and gra-
grammes were introduced across the board in universi-           duations). On the other hand, women are clearly in the
ties of applied sciences only as of 2008, no firm state-        majority in the fields of health, social work, applied lin-
ments can be made about this kind of degree.                    guistics and applied psychology.
   Men are clearly in the minority in universities of              As mentioned above, women account for a large
teacher education. They account for one fifth of entrants      majority of entrants and graduates from universities
to the Bachelor’s level and one-quarter of entrants to          of teacher education.
the Master’s level. Moreover, only slightly more than 10%
of Bachelor’s degrees are obtained by men.

2011   BFS   Frauen und Männer an den Schweizer Hochschulen                                                               11
Key facts at a glance

Similar situation for women and men                              Markedly fewer female than male professors
during entry into the labour market
                                                                 If higher education institutions are viewed as employers,
Entry into the labour market is by and large similar for         their numerical gender balance is very different than if
male and female graduates. A small difference between            they are viewed as educational institutions.
the sexes, which is reflected in a slightly higher percen-           Although the share of women at the highest level of
tage of men entering the labour market, is primarily at-         the institutional hierarchy (professorships) is growing
tributable to the different shares of men and women in           continuously, there are still markedly more male than
various fields of study.                                         ­female professors. The lowest share of male professors is
     Both mothers and fathers entering the labour market          found in the universities of teacher education (59%). In
­after graduation work more often part-time than their            the universities of applied sciences this share reaches
 fellow graduates without children. But the share of fathers      69%. In the universities, men account for as much as
working full-time in the total of employed men is twice           83% of all professorships.
as high as the share of women working full-time in the
total of employed women.

12                                                             Frauen und Männer an den Schweizer Hochschulen  BFS     2011
Einleitung

Einleitung

Die vorliegende Publikation hat zum Zweck, Grundlagen           Auswirkungen der Bologna-Reform auf die Frage der
für hochschulpolitische Diskussionen bereit zu stellen. Im      Chancengleichheit von Männern und Frauen beleuchtet.
Fokus steht dabei die Gleichstellung der Geschlechter.             Im Vergleich zur ersten Publikation des Bundesamts
     Im Verlauf der letzten zehn Jahre haben sich zwar die      für Statistik zu diesem Thema «Frauen und Männer im
Frauenanteile auf allen Hierarchiestufen der schweizeri-        Bologna­system»2 ist die vorliegende Publikation breiter
schen Hochschulen deutlich erhöht, jedoch ist der allge-       ­gefasst. Zum einen werden neu auch Indikatoren zum
meine Trend ungebrochen, dass sie mit zunehmender               Übertritt von der Maturität an Hochschulen sowie zum
­Hierarchiestufe abnehmen. Dieses Phänomen wird als             Hochschulpersonal gezeigt. Zum anderen werden auch
 «leaky pipeline» beschrieben. Bei den Eintritten auf der       ­Zahlen zu Fachhochschulen (FH) und Pädagogischen
 Studienstufe Bachelor beziehungsweise Diplom liegt der        Hochschulen (PH) präsentiert. Einige PH sind organisato-
 Anteil der Frauen im Jahr 2010 beispielsweise an den          risch in FH integriert. Sie werden in dieser Publikation
 universitären Hochschulen (UH) leicht über 50%. Bei           immer zu den PH und nie zu den FH gezählt.
 den Doktoratsabschlüssen beträgt der Frauenanteil aller-
 dings lediglich etwas mehr als 40% und bei den ange-          Die Indikatoren umfassen die folgenden Aspekte:
 stellten Professoren/innen ist er unter 20%. Sowohl an           • Übertritte und Eintritte
 den Fachhochschulen (FH) als auch an den Pädagogi-               • Studienerfolg und Abschlüsse
 schen Hochschulen (PH) lässt sich ebenfalls eine Ab-             • Mobilität zwischen Studienstufen
 nahme des Frauenanteils mit steigender Hierarchiestufe           • Übergang zwischen Studium und Arbeitsmarkt
 beobachten.                                                      • Hochschulpersonal (Schwerpunkt Professuren)
     Im Zuge der Bologna-Reform ist mit der Einführung
 der Bachelor- und Masterstufen eine zusätzliche Studien-         Der Beobachtungsschwerpunkt liegt auf den Studien­
 stufe entstanden. Ob und in welcher Form sich diese           stufen Bachelor, Master und Doktorat. Die Indikatoren
 Einführung auf die Frage der Chancengleichheit von            zum Übergang zwischen Studium und Arbeitsmarkt ba-
 Männern und Frauen an den Hochschulen auswirkt, ist           sieren auf der Befragung der Hochschulabsolvent/innen
 daher von beson­derem hochschulpolitischem Interesse.         des BFS 3. Mit Ausnahme der Kennzahlen zu den Eintrit-
     Im Rahmen eines Bologna-Monitorings hat die Rek­          ten in Hochschulen sowie zum Übergang zwischen Stu-
 torenkonferenz der Schweizer Universitäten (CRUS) die         dium und Arbeitsmarkt wurden bei den einzelnen Indi-
 Über­prüfung verschiedener Aspekte der Bologna-Reform         katoren Personen, die vor Studienbeginn nicht in der
 beschlossen. Dazu gehört auch die Fragestellung nach          Schweiz lebten (Bildungsausländer/innen) von der Ana-
 möglichen Auswirkungen der Bologna-Reform auf die             lyse ausgeschlossen. Aufgrund der sehr unterschiedlichen
 Gleichstellung von Frauen und Männern im Studium,             Anteile der Bildungsausländer/innen in den Studienstu-
 beim Zugang zum Doktorat und zum Arbeitsmarkt. Die            fen und Fachbereichen würde dies zu Einschränkungen
 Publikation leistet hierzu einen Beitrag, indem sie statis­   in der Interpretation der Daten, insbesondere beim Stu-
 tische Daten zur Verfügung stellt, die Entwicklungen und      dienübertrittsverhalten führen.

                                                               2   Frauen und Männer im Bolognasystem. Indikatoren zu den geschlechts-
                                                                   spezifischen Unterschieden an den universitären Hochschulen, BFS/CRUS,
                                                                   Neuchâtel, 2009.
                                                               3   www.graduates-stat.admin.ch

2011   BFS   Frauen und Männer an den Schweizer Hochschulen                                                                            13
Einleitung

     Hinweise
     Ausser bei den Eintritten, wurden bei den meisten Indika-       s­ etzen sich die Fachbereiche in den Studienstufen nicht
     toren Personen, die vor Studienbeginn nicht in der Schweiz       immer aus den gleichen Studiengängen zusammen. Es ist
     lebten (Bildungsausländer/innen) von der Analyse ausge-          zu beachten, dass die unterschiedliche Zusammensetzung
     schlossen. Aufgrund der sehr unterschiedlichen Anteile           den Anteil Frauen oder Männer in den Fachbereichen be-
     der Bildungsausländer/innen in den Studienstufen und            einflussen kann.
     Fachbereichen würde dies zu Einschränkungen in der In-          Die Daten, die den Hochschulindikatoren zugrunde liegen,
     terpretation der Daten, insbesondere beim Studienüber-          wurden im Rahmen von verschiedenen Erhebungen und
     trittsverhalten führen.                                         Umfragen gesammelt. Den grössten Teil davon liefert das
     Einige Pädagogische Hochschulen (PH) sind in Fachhoch-          Schweizerische Hochschulinformationssystem (SHIS). Die
     schulen (FH) integriert. In dieser Publikation werden sie       übrigen Daten stammen aus der Befragung der Hochschul-
     einheitlich zusammen mit den anderen PH analysiert. Ent-        absolventen.
     sprechend enthalten Zahlen zu den FH keine Angaben              In den Abbildungen erfolgt die Anordnung der Fachbereiche
     von integrierten PH.                                             überwiegend nach absteigender Reihenfolge des Prozent-
     Die statistischen Auswertungen erfolgen nach Fachberei-          satzes der Frauen. Zudem enthalten die Abbildungen jeweils
     chen. Es ist anzumerken, dass nicht immer alle Studien-          Angaben über die Gesamtanzahl der Eintritte beziehungs-
     gänge in jeder Studienstufe angeboten werden. Somit              weise Abschlüsse des jeweiligen Fachbereichs.

14                                                                Frauen und Männer an den Schweizer Hochschulen  BFS          2011
INDIKATOREN

              Indikatoren
INDIKATOREN

1 Übertrittsquoten Maturität – Hochschulen

Ausgangspunkt für die Analyse der Gleichstellung der Ge-                    Hochschule aufgenommen. Dagegen haben sich nur 6%
schlechter an den Hochschulen bildet die Schnittstelle zwi-                 ­ihrer Kollegen für ein Studium an einer Fachhochschule und
schen der Sekundarstufe II und der Tertiärstufe. Konkret                     2% für eine Lehrkräfteausbildung entschieden. Insgesamt
wird die Übertrittsquote Maturität – Hochschulen betrach-                    haben 92% der Maturandinnen und 94% der Maturanden
tet. Diese informiert über den Anteil an Personen, die nach                  der Kohorte 2007 ein Studium an einer Hochschule (UH,
dem Erwerb des Hochschulzulassungsausweises «Maturität»                      FH oder PH) begonnen.
tatsächlich ein Hochschulstudium aufnehmen.
                                                                            Übertrittsquote Berufsmaturität – Fachhochschulen
Übertrittsquote gymnasiale Maturität –
                                                                            Grundsätzlich ist die Übertrittsquote Berufsmaturität – Fach-
universitäre Hochschulen
                                                                            hochschule deutlich tiefer als die Übertrittsquote gymnasiale
Seit Mitte der 90er Jahre sinkt die Übertrittsquote von der                 Maturität – universitäre Hochschule. Haben 56% der Berufs-
gymnasialen Maturität an die universitären Hochschu-                        maturitätskohorte 2002 ein Studium an einer FH aufgenom-
len (UH) kontinuierlich4. Dies lässt sich in erster Linie auf               men, so waren 79% der Personen, die im selben Jahr eine
den Aufbau der Fachhochschulen (FH) und Pädagogischen                       gymnasiale Maturität erlangt haben, in eine UH eingetreten.
Hochschulen (PH) zurückführen, die das Studienangebot                       Dieser Unterschied ist zum einen dadurch bedingt, dass die
für Personen mit gymnasialer Maturität vergrössert haben.                   Berufsmaturität im Gegensatz zur gymnasialen Maturität
Insbesondere die Schaffung der PH, in denen die Lehrkräf-                   nicht nur den Eintritt in das Hochschulsystem öffnet, son-
teausbildung (welche in der Regel einen gymnasialen Matu-                   dern auch den Zugang zu qualifikationsadäquaten Stellen
ritätsabschluss erfordert) neu zentralisiert angeboten wird,                auf dem Arbeitsmarkt ermöglicht. Zum anderen bietet sich
hat diesen Rückgang bewirkt.                                                Personen mit einer Berufsmaturität auch die höhere Berufs-
     Wie seit jeher ist die Übertrittsquote gymnasiale Matu-                bildung als alternative Ausbildungsmöglichkeit auf der Terti-
rität – universitäre Hochschule der Männer höher als dieje-                 ärstufe an. Die Übertrittsquoten gymnasiale Maturität – UH
nige der Frauen. Der durchschnittliche geschlechtsspezifi-                  stabilisiert sich spätestens zwei Jahre nach dem Erwerb der
sche Unterschied für die gymnasialen Maturitätskohorten                     Maturität relativ schnell. Demgegenüber entscheidet sich
2001–2007 beträgt rund 15 Prozentpunkte. Haben gut                          ein substantieller Anteil der Personen mit einer Berufsmatu-
85% der Maturanden der Kohorte 2007 ein Studium an                          rität (um die 10%) erst später für ein Studium an einer FH.
­einer universitären Hochschule aufgenommen, so sind es                         Die Übertrittsprofile von Frauen und Männern mit einer
 l­ediglich knapp 70% der Maturandinnen.                                    Berufsmaturität unterscheiden sich deutlich voneinander.
                                                                            Die Übertrittsquoten der Frauen sind deutlich tiefer als jene
Gesamtübertrittsquote gymnasiale Maturität –                                der Männer. Obwohl die Gesamtübertrittsquote der Frauen
Hochschulen                                                                 (40% für die Kohorte 2007) prozentual zunimmt, ist sie im-
                                                                            mer noch deutlich niedriger als die der Männern (65%).
Der Aufbau des Fachhochschulsystems und die Tertiarisie-
                                                                                Die Berufsmaturität ermöglicht keinen direkten Zugang
rung verschiedener Ausbildungen (Lehrkräfteausbildung
                                                                            zu universitären Hochschulen. Durch den erfolgreichen Ab-
Vorschul- und Primarstufe sowie Gesundheitsberufe) haben
                                                                            schluss einer Ergänzungsprüfung erhalten aber auch Berufs-
in den letzten 15 Jahren eine Steigerung der Attraktivität
                                                                            maturandinnen und -maturanden einen Zugang zu univer-
des Hochschulstudienangebots für Frauen bewirkt. Deutlich
                                                                            sitären Studien (Passerelle «Berufsmaturität – universitäre
geringer ist entsprechend der geschlechtsspezifische Unter-
                                                                            Hochschulen»). Diese Option wird nur selten gewählt. Die
schied, wenn die Gesamtübertrittsquote gymnasiale Maturi-
                                                                            Übertrittsquote Berufsmaturität – universitäre Hochschule
tät – gesamte Hochschulen betrachtet wird. Jeweils gut
                                                                            via die Passerelle liegt für die Berufsmaturitätskohorte 2006
11% der Maturandinnen der Kohorte 2007 haben ein Stu-
                                                                            bei knapp 3%.
dium an einer Fachhochschule oder einer Pädagogischen

4
     http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/fr/index/themen/15/06/key/ind1.
     indicator.10108.106.html

16                                                                        Frauen und Männer an den Schweizer Hochschulen  BFS       2011
INDIKATOREN

                                                                                     1 Übertrittsquoten Maturität – Hochschulen

Gesamtübertrittsquote gymnasiale Maturität – Hochschulen nach Geschlecht und Hochschultyp,
Maturitätskohorten 2007

 Total                                                             76,2                                                9,1           7,4        92,7

Männer                                                                    85,4                                                     6,3     2,2 93,9

Frauen                                                      69,5                                              11,1            11,2          91,8

         0%           10%           20%               30%            40%         50%           60%      70%           80%            90%               100%

                UH             FH            PH

Übertrittsquote Berufsmaturität – Fachhochschulen nach Geschlecht, Maturitätskohorten 2000 und 2007

100%

90%

80%
                                           73,7
70%
                                                                                                               65,0
                     58,8                  21,4
60%
                                                                                                 53,9          17,1
50%                  19,7
                                                                                                 15,2
                                                                                                                                         40,3
40%
                                                                     32,2                                                                12,9
30%
                                           52,3
                                                                     16,7                                      47,9
20%                  39,1                                                                        38,7
                                                                                                                                         27,4
10%
                                                                     15,5

 0%
                     Total                Männer                    Frauen                      Total         Männer                  Frauen

                                       Kohorte 2000                                                       Kohorte 2007

               Sofortübertritt oder nach einem Jahr            Übertritt nach zwei Jahren oder mehr

Quelle: SHIS                                                                                                                 © Bundesamt für Statistik (BFS)

2011     BFS   Frauen und Männer an den Schweizer Hochschulen                                                                                            17
INDIKATOREN

2 Eintritte in universitäre Hochschulen

Zwischen 1980 und 2010 hat sich die Anzahl Eintritte auf                 Auf der Stufe Doktorat begrenzt die teilweise geringe
der Studienstufe Lizentiat/Diplom und Bachelor von knapp              Anzahl von Eintritten in einzelnen Fachbereichen die Analy-
11’000 auf 19’000 erhöht. Bis zum Beginn des neuen Jahr-              semöglichkeiten. Im Grossen und Ganzen finden sich ähnli-
tausends erfolgte dieses Wachstum im Grossen und Gan-                 che Resultate wie auf den Stufen Bachelor und Master. Al-
zen regelmässig. Die Anzahl der Gesamteintritte erhöhte               lerdings liegt der Frauenanteil auf der Stufe Doktorat einzig
sich in den Jahren 2001 bis 2003 sprunghaft, fiel dann aber           in der Veterinärmedizin und den Sprach- und Literaturwis-
2004, insbesondere bei den Männern, auf ein deutlich tie-             senschaften bei über 70%.
feres Niveau zurück. Die Ursache dafür war die Reduktion                 Die Umsetzung der Bologna-Reform ist je nach Fach­
der Schulzeit von 4 auf 3 Jahre an den gymnasialen Matu-              bereich und Hochschule zu einem unterschiedlichen Zeit-
ritätsschulen in einigen Kantonen (doppelte Maturität) so-            punkt erfolgt. Daher ist es derzeit nicht immer möglich die
wie eine Armeereform, die eine unmittelbare Aufnahme des              einzelnen Studienstufen im Detail in allen Fachbereichen zu
Studiums nach der Rekrutenschule erschwert. Seit 2004 sind            vergleichen. Ausserdem lässt sich der Fachbereich «Inter­
die Eintrittszahlen wieder gestiegen.                                 disziplinäre und andere» zwischen den einzelnen Studien-
    Der Frauenanteil hat sich in der beobachteten Periode             stufen kaum vergleichen, da gewisse Fachrichtungen nur
von 38% auf mehr als 50% erhöht. Seit 2001 beginnen                   auf einer Stufe angeboten werden (z.B. Master in Frauen-/
­etwas mehr Frauen als Männer ein Studium auf der Studi-              Geschlechterforschung).
 enstufe Lizentiat/Diplom/Bachelor.                                      Allgemein ist der Altersdurchschnitt der Studierenden mit
                                                                      Bildungsherkunft Schweiz beim Eintritt auf Stufe Doktorat
Eintretende mit Bildungsherkunft Schweiz                              bei Männern und Frauen sehr ähnlich, beide waren 2010
                                                                      rund 29 Jahre alt. Allerdings bestehen enorme Unterschiede
2010 ist das zahlenmässige Geschlechterverhältnis ist bei
                                                                      je nach Fachbereich (zwischen 26,8 Jahren bei den Män-
den Eintritten in die universitären Hochschulen von Personen
                                                                      nern in den Exakten Wissenschaften und im Maschinen-
schweizerischer Bildungsherkunft auf allen Studienstufen im
                                                                      und Elektroingenieurwesen und 32,8 Jahren bei den Män-
Grossen und Ganzen ausgeglichen.
                                                                      nern im Bereich Historische und Kulturwissenschaften, bzw.
    Konkret betrug der Frauenanteil 53% auf Stufe Bachelor,
                                                                      25,7 Jahren bei den Frauen in den Exakten Wissenschaften
51% beim Master und 48% beim Doktorat. Es wird erwar-
                                                                      und 32,1 Jahren in den Sprach- und Literaturwissenschaf-
tet, dass sich die Unterschiede zwischen den einzelnen Stu-
                                                                      ten). In über der Hälfte der Fachbereiche, bei denen min-
dienstufen in den kommenden Jahren noch verringern.
                                                                      destens 50 Fälle für die Berechnung des Eintrittalters beider
    Grössere Variationen bezüglich der Geschlechteranteile
                                                                      Geschlechter zur Verfügung stehen, beginnen Frauen ihr
bei den Eintritten der Bildungsinländer/innen lassen sich
                                                                      Doktorat früher als Männer.
zwischen den verschiedenen Fachbereichen beobachten.
Auf den Stufen Bachelor und Master liegt der Frauen-
­beziehungsweise der Männeranteil bei rund zwei Dritteln
 der Fachbereiche in einer Bandbreite von 30% bis 70%.
 Dabei sind über 70% der Eintritte im Maschinen- und
 Elektro­ingenieurwesen sowie in den Exakten Wissenschaf­ten
 Männer. Auch in den Wirtschaftswissenschaften machen
 Männer auf allen beobachteten Stufen mindestens zwei
 Drittel der Eintritte aus. Deutlich unterdurchschnittlich (unter
 30% der Eintretenden) treten die männlichen Studierenden
 hingegen auf den Stufen Bachelor und Master in den Fach­
 bereichen Pharmazie, Sprach- und Literaturwissenschaften
 sowie Sozialwissenschaften in eine UH ein.

18                                                                  Frauen und Männer an den Schweizer Hochschulen  BFS        2011
INDIKATOREN

                                                                         2 Eintritte in universitäre Hochschulen

Eintretende mit Bildungsherkunft Ausland                           Auf der Stufe Bachelor haben die Studierenden, die ihre
                                                                Vorbildung im Ausland absolviert haben, in allen Fachbe-
Die Schweiz verfügt über einen äusserst hohen Anteil an
                                                                reichen einen Effekt von weniger als fünf Prozentpunkten
ausländischen Studierenden, die ihre Vorbildung ausserhalb
                                                                auf den Frauenanteil. Auf der Stufe Master wird durch den
der Schweiz absolviert haben (Bildungsausländer/innen).
                                                                Einbezug der Bildungsausländer/innen die Geschlechterdif-
16% der Eintretenden auf der Stufe Bachelor, 26% auf der
                                                                ferenz in den Wirtschaftswissenschaften und den fächer-
Stufe Master und 50% der auf der Stufe Doktorat sind Bil-
                                                                übergreifenden Studiengängen in den technischen Wissen-
dungsäusländer/innen. Im Zusammenhang mit der Chan-
                                                                schaften um 12 Prozentpunkte reduziert.
cengleichheit zwischen Frauen und Männern stellt sich die
                                                                   Den grössten Einfluss der Bildungsausländerinnen auf
Frage, ob sich die Frauenanteile in den einzelnen Studien-
                                                                den Frauenanteil in den einzelnen Fachbereichen sind auf
stufen und Fachbereichen von denjenigen der Schweizerin-
                                                                der Stufe Doktorat feststellbar. In den Wirtschaftwissen-
nen und Bildungsinländerinnen unterscheiden.
                                                                schaften wird die Geschlechterdifferenz bei den Eintritten
   Insgesamt gesehen beeinflussen die Bildungsausländer/
                                                                um 25% zugunsten der Frauen vermindert, wenn auch Stu-
innen die Geschlechteranteile an den Eintritten nur margi-
                                                                dierende mit Bildungsherkunft Ausland in die Berechnung
nal. Da auf den Stufen Bachelor und Doktorat prozentual
                                                                einbezogen werden. Zudem erhöhen Bildungsausländerin-
mehr Bildungsausländer als Bildungsausländerinnen eintre-
                                                                nen den Frauenanteil in den Maschinen- und Elektroingeni-
ten, wird der Frauenanteil auf diesen Stufen ganz leicht ver-
                                                                eurwissenschaften aber auch in den fächerübergreifenden
mindert (um einen Prozentpunkt auf Stufe Bachelor und um
                                                                Studiengängen in den Bereichen «exakten und Naturwis-
zwei auf der Stufe Doktorat). Der Einfluss der Bildungsaus-
                                                                senschaften» und «Medizin und Pharmazie» deutlich.
länderinnen auf das Geschlechterverhältnis bei den Eintrit-
ten in die verschiedenen Fachbereiche variiert hingegen je
nach Studienstufe.

2011   BFS   Frauen und Männer an den Schweizer Hochschulen                                                             19
INDIKATOREN

2 Eintritte in universitäre Hochschulen

Entwicklung der Eintritte UH auf Stufe Lizenziat/Diplom/Bachelor nach Geschlecht und Bildungsherkunft

12 000

11 000

10 000

 9 000

 8 000

 7 000

 6 000

 5 000

 4 000

 3 000

 2 000

 1 000

      0
             98

             07

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             09

             10
             90

             91

             92

             93

             94

             95

             96

             97

             99

             00

             01

             02

             03

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             05

             06
             80

             81

             82

             83

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             85

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             88

             89

          20

          20

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          19

          19

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          19

          19

          20

          20

          20

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          20

          20

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          20
      19

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          19

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          19

          19

                  Frauen               Bildungsinländerinnen               Bildungsausländerinnen

                  Männer               Bildungsinländer                    Bildungsausländer

Bachelor UH (Eintritte): Frauenanteil nach Fachbereich, 2010
Schweizerinnen und Bildungsinländerinnen

       Veterinärmedizin (N = 125)                                                                 86,4
     Sprach- + Literaturwiss. (804)                                                        78,4
                    Pharmazie (269)                                                      74,3
                  Sozialwiss. (2749)                                                     73,7
Geist./Soz.w. fächerübergr. (708)                                                 65,1
                     Theologie (80)                                               65
           Hist. + Kulturwiss. (682)                                            62,2
                       Recht (2040)                                             61,8
               Humanmedizin (1115)                                              61,2
          Agrar- + Forstwiss. (109)                                          60,6
                  Zahnmedizin (124)                                        56,5
                  Naturwiss. (1475)                                  51,4
  Ex. + Naturwiss. / übrige (223)                                   48,9
          Interdisz. + andere (522)                               44,3
      Bauwesen + Geodäsie (797)                            36,4
           Wirtschaftswiss. (2448)                        33,1
                  Exakte Wiss. (803)               23,5
      Masch.- + Elektr.wiss. (765)         9,9
                      Total (15864)                                      53,3

                                   0%            10%         20%            30%            40%           50%   60%   70%     80%         90%           100%

Bemerkung: Die Fachbereiche mit Fallzahlen unter 50 sind nicht dargestellt. N = Anzahl Eintritte (m/w).
Quelle: SHIS                                                                                                                   © Bundesamt für Statistik (BFS)

20                                                                                        Frauen und Männer an den Schweizer Hochschulen  BFS          2011
INDIKATOREN

                                                                                                        2 Eintritte in universitäre Hochschulen

Master UH (Eintritte): Frauenanteil nach Fachbereich, 2010
Schweizerinnen und Bildungsinländerinnnen

               Pharmazie (N = 165)                                                          75,8
    Sprach- + Literaturwiss. (471)                                                          75,6
                  Sozialwiss. (1408)                                                        74,6
Geist./Soz.w. fächerübergr. (259)                                                   65,6
                  Zahnmedizin (78)                                                 64,1
           Agrar- + Forstwiss. (64)                                                64,1
                     Theologie (64)                                              60,9
           Hist. + Kulturwiss. (502)                                             59,8
               Humanmedizin (778)                                                59,4
                      Recht (1477)                                           57,2
          Interdisz. + andere (381)                                     52,8
 Med./Pharm. fächerübergr. (79)                                      46,8
                   Naturwiss. (891)                              46,1
  Ex. + Naturwiss. / übrige (146)                             41,1
       Bauwesen + Geodäsie (464)                         35,6
           Wirtschaftswiss. (1478)                     31,4
                 Exakte Wiss. (455)             17,4
                       Total (9684)                                    50,9

                                    0%          10%           20%             30%             40%      50%    60%    70%     80%        90%           100%

Doktorat (Eintritte): Frauenanteil nach Fachbereich, 2010
Schweizerinnen und Bildungsinländerinnen

   Veterinärmedizin (N = 79)                                                                   84,8

 Sprach- + Literaturwiss. (92)                                                       70,7

               Zahnmedizin (99)                                                    66,7

               Sozialwiss. (268)                                            59,3

          Humanmedizin (603)                                                58

       Hist. + Kulturwiss. (176)                              45,5

               Naturwiss. (289)                               44,3

Ex. + Naturwiss. / übrige (66)                          39,4

                    Recht (257)                        36,6

         Wirtschaftswiss. (116)                 23,3

            Exakte Wiss. (146)           15,1

 Masch.- + Elektr.wiss. (129)            14

                   Total (2527)                                47,7

                               0%          10%          20%                 30%             40%       50%    60%     70%    80%         90%           100%

Bemerkung: Die Fachbereiche mit Fallzahlen unter 50 sind nicht dargestellt. N = Anzahl Eintritte (m/w).
Quelle: SHIS                                                                                                                  © Bundesamt für Statistik (BFS)

2011     BFS    Frauen und Männer an den Schweizer Hochschulen                                                                                           21
INDIKATOREN

2 Eintritte in universitäre Hochschulen

T 1 Alter der Eintretenden UH auf Stufe Doktorat nach Fachbereich und Geschlecht, 2010
                                                Total                         Männer                   Frauen

Total (N = 2527)                                            28,9                       29,1                     28,6
Sprach- + Literaturw. (92)                                  31,7                       30,7                     32,1
Historische + Kulturwiss. (176)                             31,7                       32,8                     30,3
Sozialwiss. (268)                                           31,5                       32,5                     30,8
Recht (257)                                                 29,7                       30,2                     29,0
Wirtschaftswiss. (116)                                      28,8                       28,6                     29,7
Humanmedizin (603)                                          28,1                       28,9                     27,4
Veterinärmedizin (79)                                       27,3                       27,1                     27,4
zahnmedizin (99)                                            27,3                       26,9                     27,5
Masch.- + Elektr.wiss. (129)                                27,3                       27,4                     26,9
Naturwiss. (289)                                            27,3                       26,9                     27,8
Ex. + Naturwiss/übrige (66)                                 27,2                       27,6                     26,6
Exakte Wiss. (146)                                          26,6                       26,8                     25,7

Bemerkung: Die Fachbereiche mit Fallzahlen unter 50 sind nicht dargestellt.
Quelle: SHIS

22                                                                     Frauen und Männer an den Schweizer Hochschulen  BFS   2011
INDIKATOREN

                                                                                   2 Eintritte in universitäre Hochschulen

T 2 Frauenanteil der Eintritte UH nach Studienstufe, Fachbereich und Bildungsherkunft, 2010
    Frauenanteil in Prozent aller Eintritte der jeweiligen Kategorie
                                Bachelor                            Master                               Doktorat
                                Bildungs-    Bildungs-   Total      Bildungs-    Bildungs-   Total       Bildungs-    Bildungs-   Total
                                ausländer-   inländer-              ausländer-   inländer-               ausländer-   inländer-
                                innen        innen                  innen        innen                   innen        innen

Total                             47,1         53,3        52,3       51,1         50,9        50,9        43,6         47,7        45,6
Theologie                            ()        65,0        60,2          ()        60,9        60,0           ()           ()       40,8
Sprach- + Literaturwiss.          82,9         78,4        78,9       82,7         75,6        77,6        72,1         70,7        71,3
Hist. + Kulturwiss.                  ()        62,2        62,2       67,1         59,8        60,7        53,6         45,5        47,8
Sozialwiss.                       77,4         73,7        74,1       71,1         74,6        73,7        66,7         59,3        62,2
Geist./Soz.w. fächerübergr.       70,2         65,1        65,5          ()        65,6        65,9           ()           ()          ()
Wirtschaftswiss.                  37,8         33,1        34,1       49,2         31,4        37,4        42,3         23,3        35,6
Recht                             66,5         61,8        62,1       70,6         57,2        58,6        47,5         36,6        39,2
Exakte Wiss.                      21,4         23,5        22,9       23,5         17,4        19,9        20,3         15,1        18,6
Naturwiss.                        53,5         51,4        51,6       52,3         46,1        47,7        47,2         44,3        46,3
Ex. + Naturwiss./übrige              ()        48,9        51,9       51,9         41,1        44,9        54,5         39,4        49,2
Humanmedizin                         ()        61,2        61,5          ()        59,4        59,7        39,8         58,0        54,8
zahnmedizin                          ()        56,5        57,5          ()        64,1        62,4           ()        66,7        66,9
Veterinärmedizin                     ()        86,4        86,5          ()           ()          ()          ()        84,8        80,0
Pharmazie                            ()        74,3        73,3          ()        75,8        72,7           ()           ()          ()
Med./Pharm. fächerübergr.            ()           ()          ()         ()        46,8        45,6        60,0            ()       49,6
Bauwesen + Geodäsie               44,3         36,4        38,9       37,3         35,6        36,1        42,5            ()       43,6
Masch.- + Elektr.wiss.            17,4          9,9        12,1       19,0          9,2        12,9        23,3         14,0        20,5
Agrar- + Forstwiss.                  ()        60,6        60,9          ()        64,1        66,7           ()           ()          ()
Techn. Wiss. fächerübergr.           ()           ()          ()      22,5            ()       16,6           ()           ()          ()
Interdisz. + andere                  ()        44,3        45,2       65,0         52,8        55,6           ()           ()          ()

Bemerkung: Berechnungen, die auf weniger als 50 Fällen basieren, werden durch eine Klammer () ersetzt.
Quelle: SHIS

2011   BFS   Frauen und Männer an den Schweizer Hochschulen                                                                                 23
INDIKATOREN

3 Eintritte in Fachhochschulen und Pädagogische Hochschulen

Die Anzahl Eintritte in Fachhochschulen hat sich innert eines           Die grosse Anziehungskraft der nicht universitären Hoch-
Jahrzehnts mehr als verdoppelt. Dieser rasante Aufschwung           schulen für Personen mit einer gymnasialen Maturität ist
ist im Wesentlichen auf den kontinuierlichen Auf- und Aus-          zum Teil auf die schrittweise Integration der Lehrkräfteaus-
bau der Fachhochschulen und der Pädagogischen Hoch-                 bildung in den PH (welche in der Regel einen gymnasialen
schulen (PH) zurückzuführen. Der Rückgang der Eintritte             Maturitätsabschluss erfordert) in das Fachhochschulsys-
2006 im Vergleich zu 2005 ist auf rückwirkende Korrektu-            tem zurück­zuführen. Zwei Drittel sowohl der Frauen als
ren der Definition von Eintritten zurückzuführen. Den Pro-          auch der Männer, die ein Diplom- oder Bachelorstudium
gnosen zufolge dürfte sich die Anzahl FH-Eintritte ab 2012          an einer PH aufnehmen, haben eine gymnasiale Maturi-
stabilisieren.                                                      tät absolviert. Bezüglich der Zulassungsausweise der Eintre-
                                                                    tenden in eine PH lassen sich auch sonst nur kleinere Ge-
Eintretende mit Bildungsherkunft Schweiz                            schlechterdifferenzen feststellen. Einerseits ist bei den
                                                                    Frauen der Anteil Eintretenden mit einer Fachmaturität mit
Immer mehr Frauen treten in eine FH/PH ein. Seit 2006 bil-
                                                                    12% doppelt so hoch als bei den Männern. Andererseits ist
den sie die Mehrheit der Eintretenden. Der Grund für diese
                                                                    der Anteil Eintretenden mit einer Berufsmaturität oder ei-
Entwicklung liegt bei der starken Frauenpräsenz in den
                                                                    nem anderen Schweizer Ausweis (z.B. Fach-/ Diplommit-
PH (82% der Eintritte 2010). Werden die PH von der Be-
                                                                    telschulabschluss, ­Abschluss höhere Fachschule, Lehrab-
trachtung ausgeklammert, so sind Männer bei den Eintrit-
                                                                    schluss mit Zulassungsprüfung) bei den Männern höher als
ten 2010 in die FH nach wie vor in der Mehrzahl. Allerdings
                                                                    bei den Frauen.
hat der Aufbau der Fachbereiche Gesundheit, Soziale Arbeit
                                                                        Bei den Personen, die in ein Diplom- oder Bachelorstudium
und angewandte Linguistik, in denen die Frauen 80% oder
                                                                    an einer FH (ohne PH) eintreten, sind die Geschlechterdiffe-
mehr der Eintritte ausmachen, dazu beigetragen diesbezüg-
                                                                    renzen bezüglich der Zulassungsausweise ausgeprägter. Ver-
liche Geschlechterunterschiede zu verkleinern. Mit über 70%
                                                                    fügen knapp zwei Drittel der Männer über eine Berufsmatu-
der Eintritte sind Frauen auch in der angewandten Psycho-
                                                                    rität, so sind es bei den Frauen lediglich zwei Fünftel. Bei
logie stark übervertreten. Die Frauenanteile bei den Eintritten
                                                                    den Frauen führt der Weg in die FH bei gut 30% über die
sind in den Fachbereichen «Architektur, Bau und Planungs-
                                                                    gymnasiale Maturität. Dies hängt auch mit dem für Frauen
wesen» (27%) sowie «Technik und IT» (8%) sehr niedrig.
                                                                    attraktiven Fächerangebot an den FH zusammen. Gym­
Auch in den Fachbereichen «Land- und Forstwirtschaft»,
                                                                    nasiale Maturandinnen bevorzugen dabei die Fachbereiche
«Wirtschaft und Dienstleistungen» sowie «Chemie und Life
                                                                    «Design» (26%), «Gesundheit» (26%), ­«Soziale Arbeit»
sciences» liegen die Frauenanteile deutlich unter 50%.
                                                                    (12%) sowie «Musik, Theater und andere Künste»(11%),
    Masterstudiengänge wurden in den FH ab dem Herbst-
                                                                    in den Frauen leicht bis deutlich stärker vertreten sind als
semester 2008/09 in breitem Stil eingeführt, so dass heute
                                                                    Männer. 6% der Frauen treten mit einer Fachmaturität in
in praktisch allen Fachbereichen in den FH und den PH ein
                                                                    eine FH ein. Bei den Männern sind es lediglich 18%, die via
Masterstudium absolviert werden kann. Von den Perso-
                                                                    gymnasiale Maturität, und 1% die via Fachmaturität ein
nen, die 2010 auf der Stufe Master in den Fachbereichen
                                                                    Studium an der FH antreten. Bei beiden Geschlechtern ver-
«Gesundheit», «angewandte Psychologie» und «Soziale
                                                                    fügen über 10% der Eintretenden über ­einen anderen
­Arbeit» ­eingetreten sind, sind 70% oder mehr weiblichen
                                                                    schweizerischen Zulassungsausweis. Es handelt sich dabei
 Geschlechts. Tiefe Frauenanteile sind dagegen in «Chemie
                                                                    vorwiegend um Diplome einer Diplom-/Fachmittelschule
 und Life sciences» (38%), «Wirtschaft und Dienstleistun-
                                                                    oder einer höheren Fachschule.
 gen» (32%), «Architektur und Bauwesen» (27%) und in
 «Technik und IT» (2,5%) zu notieren.
    Der meist gewählte Weg ins Studium an einer nicht uni-
 versitären Hochschule führt über die Berufsmaturität. Der
 Anteil der Personen mit gymnasialer Maturität, welche in
 die FH/PH eintreten, liegt aber bei über 30%.

24                                                                Frauen und Männer an den Schweizer Hochschulen  BFS       2011
INDIKATOREN

                                           3 Eintritte in Fachhochschulen und Pädagogische Hochschulen

Eintretende mit Bildungsherkunft Ausland                             Werden die Bildungsausländer/innen in den Berechnun-
                                                                 gen berücksichtig, so wird der Frauenanteil in den Fachrich-
Auf der Stufe Bachelor haben rund 10% der Eintretenden in
                                                                 tungen «Wirtschaft und Dienstleistungen» (um 7 Prozent-
die Fachhochschulen und 4% der Eintretenden in die pädago­
                                                                 punkte), «Chemie Life Sciences» (5 Prozentpunkte) sowie
gischen Hochschulen die Bildungsherkunft Ausland. Diese
                                                                 «Architektur, Bau und Planungswesen» (4%) spürbar erhöht.
Bildungsausländerinnen und -ausländer haben insgesamt
                                                                 In den anderen Fachbereichen ist dieser Einfluss deutlich tiefer.
nur einen marginalen Einfluss auf das numerische Geschlechter­
                                                                     An den PH ist der Anteil der Bildungsausländer/innen an
verhältnis sowohl in den einzelnen Fachbereichen als auch
                                                                 allen Eintretenden auf der Stufe Master 5%. Obwohl es sich
auf der Stufe als Ganzes.
                                                                 bei neun von zehn Eintretenden mit Bildungsherkunft Aus-
   Auf der Stufe Master ist der Anteil der Bildungsauslän-
                                                                 land um Frauen handelt, hat dies keinen Einfluss auf den
der/innen an den Eintretenden FH mit knapp 40% deutlich
                                                                 Frauenanteil auf dieser Studienstufe.
höher als auf der Stufe Bachelor. Hohe Anteile verzeichnen
insbesondere die Fachbereiche «Musik, Theater und andere
Künste» (56%), «Design» (45%), «Architektur, Bau und
Planungswesen» (28%) sowie «Wirtschaft und Dienstleis-
tungen» (27%).

2011   BFS   Frauen und Männer an den Schweizer Hochschulen                                                                    25
INDIKATOREN

3 Eintritte in Fachhochschulen und Pädagogische Hochschulen

Entwicklung der Eintritte FH und PH auf Stufe Diplom/Bachelor nach Geschlecht
Schweizer/innen und Bildungsinländer/innen

8 000
7 500
7 000
6 500
6 000
5 500
5 000
4 500
4 000
3 500
3 000
2 500
2 000
1 500
1 000
 500
     0
          97

                     98

                            99

                                       00

                                               01

                                                          02

                                                                 03

                                                                           04

                                                                                    05

                                                                                          06

                                                                                                  07

                                                                                                         08

                                                                                                                      09

                                                                                                                                  10
         19

                   19

                            19

                                     20

                                              20

                                                        20

                                                                 20

                                                                          20

                                                                                   20

                                                                                          20

                                                                                                20

                                                                                                        20

                                                                                                                    20

                                                                                                                                20
                Frauen FH         Frauen PH          Männer FH         Männer PH

Entwicklung der Eintritte FH und PH auf Stufe Diplom/Bachelor nach Geschlecht
Bildungsausländer/innen

1 000

 900

 800

 700

 600

 500

 400

 300

 200

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     0
           97

                     98

                             99

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                                                01

                                                          02

                                                                  03

                                                                            04

                                                                                     05

                                                                                           06

                                                                                                   07

                                                                                                          08

                                                                                                                      09

                                                                                                                                  10
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                                                                                          20

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                                                                                                        20

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                                                                                                                                20

                Frauen FH         Frauen PH
                Männer FH         Männer PH

Quelle: SHIS                                                                                                  © Bundesamt für Statistik (BFS)

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