Frauen und Männer an den Schweizer Hochschulen - Indikatoren zu geschlechtsspezifischen Unterschieden
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
15 Bildung und Wissenschaft 1031-1100 Frauen und Männer an den Schweizer Hochschulen Indikatoren zu geschlechtsspezifischen Unterschieden crus.ch Rektorenkonferenz der Schweizer Universitäten Conférence des Recteurs des Universités Suisses Conferenza dei Rettori delle Università Svizzere Rectors’ Conference of the Swiss Universities Neuchâtel, 2011
Die vom Bundesamt für Statistik (BFS) herausgegebene Reihe «Statistik der Schweiz» gliedert sich in folgende Fachbereiche: 0 Statistische Grundlagen und Übersichten 1 Bevölkerung 2 Raum und Umwelt 3 Arbeit und Erwerb 4 Volkswirtschaft 5 Preise 6 Industrie und Dienstleistungen 7 Land- und Forstwirtschaft 8 Energie 9 Bau- und Wohnungswesen 10 Tourismus 11 Mobilität und Verkehr 12 Geld, Banken, Versicherungen 13 Soziale Sicherheit 14 Gesundheit 15 Bildung und Wissenschaft 16 Kultur, Medien, Informationsgesellschaft, Sport 17 Politik 18 Öffentliche Verwaltung und Finanzen 19 Kriminalität und Strafrecht 20 Wirtschaftliche und soziale Situation der Bevölkerung 21 Nachhaltige Entwicklung und Disparitäten auf regionaler und internationaler Ebene
Statistik der Schweiz Frauen und Männer an den Schweizer Hochschulen Indikatoren zu geschlechtsspezifischen Unterschieden Bearbeitung Emanuel von Erlach, Juan Segura Unter Mitarbeit von Bundesprogramm Chancengleichheit (BPCG) 2008–2011/12 Helen Füger, Mitglied Programmleitung, Uni Freiburg Cornelia Galliker, Bologna-Koordination, CRUS Gabriela Obexer-Ruff, Programmkoordination, CRUS Michèle Spieler, Expertin Herausgeber Bundesamt für Statistik (BFS) Office fédéral de la statistique (OFS) Neuchâtel, 2011
IMpressum Herausgeber: Bundesamt für Statistik (BFS) Auskunft: educIndicators@bfs.admin.ch Autoren: Emanuel von Erlach, Juan Segura Vertrieb: Bundesamt für Statistik, CH-2010 Neuchâtel Tel. 032 713 60 60 / Fax 032 713 60 61 / E-Mail: order@bfs.admin.ch Bestellnummer: 1031-1100 Preis: Fr. 14.– (exkl. MWST) Reihe: Statistik der Schweiz Fachbereich: 15 Bildung und Wissenschaft Originaltext: Deutsch und Französisch Übersetzung: Sprachdienste BFS Titelgrafik: BFS; Konzept: Netthoevel & Gaberthüel, Biel; Foto: © gradt – Fotolia.com Grafik/Layout: Sektion DIAM, Prepress / Print Copyright: BFS, Neuchâtel 2011 Abdruck – ausser für kommerzielle Nutzung – unter Angabe der Quelle gestattet ISBN: 978-3-303-15546-2
Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Vorworte 5 10 Angemessene Qualifikation der Absolventinnen und Absolventen 46 Das Wichtigste in Kürze 7 11 Beschäftigungsbedingungen von diplomierten Personen mit Kindern und ohne Kinder 48 Einleitung 13 12 UH-Hochschulpersonal 50 1 Übertrittsquoten Maturität – Hochschulen 16 13 FH- und PH-Hochschulpersonal 52 2 Eintritte in universitäre Hochschulen 18 Anhänge 55 3 Eintritte in Fachhochschulen und Pädagogische Hochschulen 24 4 Studierendenströme und Mobilität an den Hochschulen 30 5 Abschlüsse an den universitären Hochschulen 34 6 Abschlüsse an den Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen 38 7 Studienerfolgsquote an den universitären Hochschulen 40 8 Einstieg in die Arbeitswelt 42 9 Bruttojahreseinkommen der Absolventinnen und Absolventen 44 2011 BFS Frauen und Männer an den Schweizer Hochschulen 3
Vorworte Vorworte Eine Gesellschaft funktioniert dann am besten, wenn Bei der vorliegenden Publikation handelt es sich um Frauen und Männer sich gleichberechtigt einbringen eine Zusammenarbeit zwischen dem Bundesamt für Sta- können. Diese fundamentale Einsicht spiegelt sich auch tistik und der Rektorenkonferenz der Schweizer Universi- in der schweizerischen Gesetzgebung wider: Die Gleich- täten CRUS. Diese Zusammenarbeit erfolgte im Rahmen stellung von Frau und Mann ist seit 1981 in der Verfas- der von der CRUS durchgeführten Überprüfung der Aus- sung verankert und seit 1996 im Gleichstellungsgesetz wirkungen der Bologna-Reform auf das Studienverhalten festgeschrieben. Das Bildungssystem nimmt in Bezug auf von Frauen und Männern im gestuften Studiensystem. die Gleichstellung der Geschlechter eine zentrale Rolle Im Vergleich zur ersten gemeinsamen Publikation zur ein. Die Chancengleichheit, Ausbildungen auf allen Bil- Geschlechtergleichstellung an Hochschulen von 2009 dungsstufen zu beginnen und erfolgreich abzuschliessen, wurde der Fokus für diese zweite Ausgabe ausgeweitet. ist eine Grundvoraussetzung für gleichberechtigte Entfal- So werden diesmal auch Zahlen zu Fachhochschulen und tungsmöglichkeiten von Frauen und Männern in Politik, Pädagogischen Hochschulen präsentiert. Zusätzlich stellt Wirtschaft und Gesellschaft. das Bundesamt für Statistik jährlich aktualisierte, nach Das Bildungssystem der Schweiz hat sich in den letz- Geschlecht differenzierte Hochschulindikatoren im Inter- ten zwanzig Jahren fundamental verändert. Dies gilt ins- netportal Statistik Schweiz zur Verfügung. besondere für das Hochschulsystem. Einerseits wurden Wir hoffen, damit einen substanziellen Beitrag zur ab Mitte der 1990er-Jahre die Fachhochschulen und Gleichstellung der Geschlechter im schweizerischen Pädagogischen Hochschulen aufgebaut. Andererseits Hochschulsystem leisten zu können. wurde ab dem Beginn des neuen Jahrtausends die Bologna- Reform schrittweise umgesetzt. Die Auswirkungen dieser Veränderungen auf die Chancengleichheit von Frauen und Männern an schweizerischen Hochschulen ist von Neuchâtel, September 2011 hohem politischem und gesellschaftlichem Interesse. Diese Publikation widmet sich deshalb der Gleichstellung der Geschlechter an den schweizerischen Hochschulen. Sie beleuchtet geschlechtsspezifische Unterschiede beim Übertritt an und Eintritt in die Hochschulen, bei Studien- Dr. Jürg Marti verläufen und Abschlüssen, beim Übertritt auf den Ar- Direktor des Bundesamts für Statistik beitsmarkt sowie bei der Zusammensetzung des Hoch- schulpersonals. Es wird gezeigt, in welchen Bereichen sich die geschlechtsspezifischen Indikatorenwerte anglei- chen, wo Differenzen bestehen bleiben oder gar grösser werden. 2011 BFS Frauen und Männer an den Schweizer Hochschulen 5
Vorworte Alle Schweizer Universitäten und Fachhochschulen konnten die dort beobachtete horizontale Segregation, die bereits in den letzten zehn Jahren im Bereich der Gleichstellung bei der Berufs- und bei Ausbildungsentscheiden im Ju- der Geschlechter wichtige Fortschritte vorweisen. Die bei- gendalter, aber auch beim Übergang vom Gymnasium den Bundesprogramme Chancengleichheit 2000–2011 zur Hochschule wirksam wird. Die unterschiedliche Prä- haben massgebend dazu beigetragen, indem an allen senz von Frauen und Männern in den Fachbereichen Universitäten und Fachhochschulen Gleichstellungsstellen wirkt sich auch auf den Eintritt in den Arbeitsmarkt aus geschaffen wurden und mit Massnahmen im Bereich des und ist verbunden mit einer indirekten Ungleichstellung Mentorings, der Laufbahn- und Karriereförderung, Projek- der Geschlechter auf dem Arbeitsmarkt. ten zur Vereinbarkeit von Studium, akademischer Laufbahn Eine Annäherung des Geschlechterverhältnisses ist und Elternschaft wichtige Impulse und Änderungen ein- auch auf Ebene des Doktorates zu beobachten. Trotz- geleitet werden konnten. Auch in den Bereichen Gleich- dem: nach wie vor können Frauen und Männer ihr Po- stellungsmonitoring, Integration der Gleichstellungs tenzial in Wissenschaft und Forschung an Schweizer Uni- thematik in die Qualitätssicherung und Berufungsverfahren versitäten und Fachhochschulen nicht in gleicher Weise wurden Fortschritte gemacht. einbringen. Ungeachtet ihrer Kompetenzen ist der Anteil Im Rahmen der Bologna-Reform, die ab 2003 an an Frauen, welche erfolgreich eine wissenschaftliche Kar- Schweizer Universitäten zur Umsetzung kam, wurden riere durchlaufen und zu einer Professur gelangen immer Befürchtungen geäussert, die zusätzlich eingeführte Stu- noch kleiner als derjenige der Männer. So sinkt mit stei- dienstufe könnte zu einem erneuten Rückschritt in Sa- gender akademischer Stufe der Frauenanteil in der chen Gleichstellung der Geschlechter führen und sich Schweiz weiterhin überproportional. negativ auf die Hochschullaufbahn von Frauen auswirken. Im internationalen Wettbewerb um die besten und Dies wurde seitens der CRUS auf Initiative der Konferenz attraktivsten Bildungs- und Forschungsplätze spielt die der Gleichstellungsbeauftragten und mit Unterstützung Gleichstellung der Geschlechter eine zentrale Rolle und des Bundesprogramms Chancengleichheit zum Anlass gilt als wichtiges Qualitätskriterium. Um den aktuellen genommen, in einem Monitoring das Studienverhalten Herausforderungen im europäischen und internationalen von Männern und Frauen im gestuften Studiensystem zu Wettbewerb zu begegnen, ist es deshalb wichtig, die bis- erfassen und in einem zweijährigen Rhythmus auszuwer- herigen Bemühungen an Schweizer Universitäten und ten. In ihrer ersten Publikation 2009 «Frauen und Män- Fachhochschulen zur Förderung der Chancengleichheit ner im Bolognasystem»1 wurden ausgewählte Indikato- weiterzuentwickeln und zu verankern, damit Frauen wie ren erstmals ausgewertet und aus Sicht der Männer ihr Potenzial in Wissenschaft und Forschung Gleichstellung publiziert. Nun liegt die zweite Publikation gleichberechtigt entfalten können. Dieses Monitoring, vor. Sie wird bereichert durch eine Ausweitung der Indi- welches europaweit wegweisend ist, soll dazu beitragen, katoren auf den Übergang Gymnasium – Hochschulen Veränderungen und Trends frühzeitig zu erkennen. und den Frauenanteil bei den Professuren sowie die Integration von Daten betreffend die Fachhochschulen und die Pädagogischen Hochschulen. Wie die Daten zeigen, stieg in den letzten Jahren der Genf, September 2011 Anteil der Frauen auf allen Stufen. Aber obwohl sich das Studienverhalten von Frauen und Männern an den Uni- versitären Hochschulen insgesamt annähert, bleiben ge- wichtige Geschlechterdifferenzen bestehen. Oftmals stehen diese Differenzen auch in Zusammenhang mit Prof. Dr. Yves Flückiger, Vizerektor Universität Genf Unterschieden zwischen den Fachbereichen. Dies rückt Präsident Bundesprogramm Chancengleichheit die Thematik der Studienwahl in den Vordergrund und 2008–2011 1 Frauen und Männer im Bolognasystem. Indikatoren zu den geschlechts- spezifischen Unterschieden an den universitären Hochschulen, BFS/CRUS, Neuchâtel 2009. 6 Frauen und Männer an den Schweizer Hochschulen BFS 2011
Das Wichtigste in Kürze Das Wichtigste in Kürze Steigende Hochschulbeteiligung der Frauen Grosse fachbereichspezifische Unterschiede des zahlenmässigen Geschlechterverhält- An den universitären Hochschulen UH lässt sich seit nisses dreissig Jahren eine stetige Zunahme des Frauenanteils sowohl bei den Eintritten als auch bei den Abschlüssen Unabhängig vom Typ der Hochschule variieren die beobachten. Mit steigender Studienstufe nimmt der Frauen- und Männeranteile relativ stark zwischen den Frauenanteil jedoch weiterhin leicht ab. Am tiefsten sind einzelnen Fachbereichen. Männer dominieren an den sie auf der Stufe Doktorat. Doch auch dort hat sich das UH zahlenmässig sowohl bei den Eintritten als auch bei zahlenmässige Geschlechterverhältnis in den letzten Jah- Abschlüssen auf praktisch allen Studienstufen in den ren zunehmend angenähert. Werden Personen mit Bil- Exakten Wissenschaften, im Maschinen- und Elektro dungsherkunft Ausland aus der Analyse ausgeschlossen, ingenieurwesen, in den Wirtschaftswissenschaften sowie so zeichnen Frauen 2010 bereits für 48% der Eintritte im Bauwesen und der Geodäsie. Grossmehrheitlich weib- und für 44% der Abschlüsse auf dieser Studienstufe ver- lich ist die Studierendenschaft auf den meisten Studien- antwortlich. stufen bei den Eintritten und Abschlüssen in der Veterinär An den Fachhochschulen FH (ohne Pädagogische medizin, in den Sprach- und Literaturwissenschaften, in Hochschulen PH) sind sowohl auf der Stufe Bachelor als der Pharmazie sowie in den Sozial- und Geisteswissen- auch auf der Stufe Master weit über 40% der eintreten- schaften. den Personen weiblichen Geschlechts. Dies ist auch bei An den FH sind die Männerdomänen die Fachbereiche den Abschlüssen auf der Stufe Bachelor/Diplom der Fall. «Architektur und Bauwesen» (über 70% Männer bei Da Masterstudiengänge an den FH erst ab 2008 flächen- den Eintritten und Abschlüssen) und «Technik und IT» deckend eingeführt wurden, lassen sich zu diesem Ab- (weit über 90% bei den Eintritten und Abschlüssen). schlusstyp noch keine gefestigten Aussagen treffen. Deutliche Frauenmehrheiten sind dagegen in den Fach- An den Pädagogischen Hochschulen (PH) sind Män- bereichen «Gesundheit», «Soziale Arbeit», «angewandte ner deutlich in der Minderheit. Sie sind nur für einen Linguistik» und «angewandte Psychologie» zu verzeich- Fünftel der Eintritte auf der Stufe Bachelor und einen nen. Viertel der Eintritte auf der Stufe Master verantwortlich. Wie oben erwähnt sind die Studierenden bei den Ein Und nur etwas mehr als 10% der Abschlüsse auf der tritten und Abschlüssen an den PH grossmehrheitlich Stufe Bachelor werden von Männern erzielt. weiblichen Geschlechts. 2011 BFS Frauen und Männer an den Schweizer Hochschulen 7
Das Wichtigste in Kürze Ähnliche Situation für Frauen und Männer Deutlich weniger Professorinnen beim Einstieg in den Arbeitsmarkt als Professoren Der Einstieg in den Arbeitmarkt ist für Männer und Werden Hochschulen als Arbeitgeberinnen betrachtet, Frauen etwa ähnlich. Ein kleiner Unterschied zwischen so zeigt sich in Bezug auf das zahlenmässige Geschlech- den Geschlechtern – der sich in einem leicht höheren tergleichgewicht ein deutlich anderes Bild, als wenn sie in Einstieg bei den Männern äussert – ist in erster Linie ihrer Funktion als Ausbildungsstätten betrachtet werden. mit den unterschiedlichen Anteilen von Männern und Zwar sind die Frauenanteile auf der obersten Hier Frauen in den einzelnen Fachbereichen zu erklären. archiestufe (Professuren) stetig am wachsen. Nach wie Sowohl Mütter als auch Väter arbeiten häufiger Teil- vor gibt es aber deutlich mehr Professoren als Professo- zeit als Frauen und Männer ohne Kinder. Der Anteil der rinnen. Der tiefste Männeranteil ist in den PH zu beo Vollzeit arbeitenden Väter an allen beschäftigten Män- bachten (59%). Bereits in den FH steigt dieser auf 69%. nern ist allerdings mehr als doppelt so hoch als der An- An den UH besetzten Männer gar 83% der Professuren. teil der Vollzeit arbeitenden Mütter an allen beschäftig- ten Frauen. 8 Frauen und Männer an den Schweizer Hochschulen BFS 2011
L’essenziale in breve L’essenziale in breve Aumenta la partecipazione universitaria Grandi differenze specifiche per settore delle donne del rapporto di mascolinità Negli ultimi trent’anni il numero di donne che accedono A prescindere dal tipo di scuola universitaria, la percen alle università e ai politecnici federali e che conseguono tuale di uomini e di donne varia molto a seconda delle il relativo titolo di studio è aumentato costantemente. discipline. Gli uomini dominano alle università sia per Tuttavia la rappresentanza femminile cala con il crescere numero di iscritti che per titoli praticamente in tutti i del livello di studio, fino al dottorato, cui hanno accesso livelli di studio nelle seguenti discipline: scienze esatte, poche donne. Anche in questo caso, però, il rapporto di ingegneria meccanica ed elettronica, scienze economiche, mascolinità si è decisamente equilibrato negli ultimi anni. edilizia e geodesia. Maggioritaria è invece la presenza Se si escludono dall’analisi le persone che hanno seguito femminile in quasi tutti i livelli di studio sia per numero la formazione all’estero, nel 2010 la percentuale di donne di iscritti che per titoli conseguiti nelle seguenti discipline: che hanno intrapreso studi di dottorato raggiunge il 48%, veterinaria, lingue e letteratura, farmacia, scienze umane mentre la quota di titoli conseguiti da donne è del 44%. e sociali. Alle scuole universitarie professionali SUP (escluse le Nelle SUP le discipline preferite dagli studenti di sesso alte scuole pedagogiche ASP), oltre il 40% degli iscritti maschile sono «architettura ed edilizia» (oltre il 70% di sia per il livello bachelor che per il master è di sesso uomini degli iscritti e dei diplomati) e «tecnica e IT» (più femminile. Stessa percentuale per i titoli di studi conse- del 90% degli iscritti e dei diplomati). Più specifiche per guiti ai livelli bachelor/diploma. Poiché il livello master è studentesse sono, invece, le discipline «salute», «lavoro stato introdotto in tutte le SUP solo dal 2008, per il sociale», «linguistica applicata» e «psicologia applicata». momento non è ancora possibile tirare conclusioni in Come già citato, la maggior parte delle persone proposito. iscritte e diplomate alle ASP è di sesso femminile. Nelle alte scuole pedagogiche (ASP) gli uomini sono in netta minoranza: solo un quinto del totale degli iscritti al livello bachelor e un quarto al master e solo il 10% degli uomini consegue un titolo di studio bachelor. 2011 BFS Frauen und Männer an den Schweizer Hochschulen 9
L’essenziale in breve Equilibrio tra uomini e donne nell’accesso Molti meno professori di al mercato del lavoro sesso femminile che maschile L’accesso al mercato del lavoro si rivela simile per gli uo- Per quanto riguarda il rapporto di mascolinità nel corpo mini e per le donne. Una piccola differenza tra i sessi, docente, la rappresentanza femminile di professori che rappresentata da una percentuale superiore di uomini lavorano presso le scuole universitarie è decisamente in- che accede al mondo del lavoro, si spiega in primo luogo feriore a quella delle relative studentesse. con il diverso tasso di uomini e donne nei singoli settori In effetti il numero di donne presenti ai livelli gerar- specifici. chici più elevati (corpo docente) è in costante crescita, Padri e madri lavorano più spesso a tempo parziale ma il numero di professori di sesso maschile è come sem- rispetto a uomini e donne senza figli. Il numero di padri pre superiore a quello di sesso femminile. La percentuale con impieghi a tempo pieno sul totale degli addetti di più bassa di professori uomini si constata nelle ASP (59%). sesso maschile è più del doppio rispetto al numero di Tale cifra passa al 69% nelle SUP, fino a raggiungere madri che lavorano a tempo pieno sul totale delle addette. quota 83% nelle università e nei politecnici federali. 10 Frauen und Männer an den Schweizer Hochschulen BFS 2011
Key facts at a glance Key facts at a glance Increasing women’s participation Major numerical sex ratio differences in higher education depending on the field of study Over the past 30 years, a steady increase has been ob- Irrespective of the type of higher education institution, served in the share of women entering and graduating the share of women and men varies greatly from one from universities. However, it is still the case that the field of study to another. In universities, men are numeri- share of women is slightly lower in higher degree levels. cally dominant both in admissions as well as in gradua- The share of women is lowest at the doctoral level. But tions in practically all degree levels of the exact sciences, even at this level, the numerical sex ratio has increasingly mechanical and electrical engineering, economics, as well converged in recent years. If persons with a foreign edu- as civil engineering and geodesy. In most degree levels, cational background are excluded from the analysis, by a large majority of the student body entering and gradua- 2010, women already accounted for 48% of entrants ting from degree programmes in veterinary medicine, into and 44% of graduates from the doctoral level. linguistics and literary studies, pharmacology, and the In universities of applied sciences (UAS, excluding uni- social sciences and humanities are female. versities of teacher education [UTE]), well over 40% of In the universities of applied sciences, the male-domi- incoming students are female, both at the Bachelor’s and nated fields are architecture and construction (over 70% the Master’s level. This is also the case for graduations at men both for admissions and graduations) and enginee- the Bachelor/Diploma level. Since Master’s degree pro- ring and IT (well over 90% both for admissions and gra- grammes were introduced across the board in universi- duations). On the other hand, women are clearly in the ties of applied sciences only as of 2008, no firm state- majority in the fields of health, social work, applied lin- ments can be made about this kind of degree. guistics and applied psychology. Men are clearly in the minority in universities of As mentioned above, women account for a large teacher education. They account for one fifth of entrants majority of entrants and graduates from universities to the Bachelor’s level and one-quarter of entrants to of teacher education. the Master’s level. Moreover, only slightly more than 10% of Bachelor’s degrees are obtained by men. 2011 BFS Frauen und Männer an den Schweizer Hochschulen 11
Key facts at a glance Similar situation for women and men Markedly fewer female than male professors during entry into the labour market If higher education institutions are viewed as employers, Entry into the labour market is by and large similar for their numerical gender balance is very different than if male and female graduates. A small difference between they are viewed as educational institutions. the sexes, which is reflected in a slightly higher percen- Although the share of women at the highest level of tage of men entering the labour market, is primarily at- the institutional hierarchy (professorships) is growing tributable to the different shares of men and women in continuously, there are still markedly more male than various fields of study. female professors. The lowest share of male professors is Both mothers and fathers entering the labour market found in the universities of teacher education (59%). In after graduation work more often part-time than their the universities of applied sciences this share reaches fellow graduates without children. But the share of fathers 69%. In the universities, men account for as much as working full-time in the total of employed men is twice 83% of all professorships. as high as the share of women working full-time in the total of employed women. 12 Frauen und Männer an den Schweizer Hochschulen BFS 2011
Einleitung Einleitung Die vorliegende Publikation hat zum Zweck, Grundlagen Auswirkungen der Bologna-Reform auf die Frage der für hochschulpolitische Diskussionen bereit zu stellen. Im Chancengleichheit von Männern und Frauen beleuchtet. Fokus steht dabei die Gleichstellung der Geschlechter. Im Vergleich zur ersten Publikation des Bundesamts Im Verlauf der letzten zehn Jahre haben sich zwar die für Statistik zu diesem Thema «Frauen und Männer im Frauenanteile auf allen Hierarchiestufen der schweizeri- Bolognasystem»2 ist die vorliegende Publikation breiter schen Hochschulen deutlich erhöht, jedoch ist der allge- gefasst. Zum einen werden neu auch Indikatoren zum meine Trend ungebrochen, dass sie mit zunehmender Übertritt von der Maturität an Hochschulen sowie zum Hierarchiestufe abnehmen. Dieses Phänomen wird als Hochschulpersonal gezeigt. Zum anderen werden auch «leaky pipeline» beschrieben. Bei den Eintritten auf der Zahlen zu Fachhochschulen (FH) und Pädagogischen Studienstufe Bachelor beziehungsweise Diplom liegt der Hochschulen (PH) präsentiert. Einige PH sind organisato- Anteil der Frauen im Jahr 2010 beispielsweise an den risch in FH integriert. Sie werden in dieser Publikation universitären Hochschulen (UH) leicht über 50%. Bei immer zu den PH und nie zu den FH gezählt. den Doktoratsabschlüssen beträgt der Frauenanteil aller- dings lediglich etwas mehr als 40% und bei den ange- Die Indikatoren umfassen die folgenden Aspekte: stellten Professoren/innen ist er unter 20%. Sowohl an • Übertritte und Eintritte den Fachhochschulen (FH) als auch an den Pädagogi- • Studienerfolg und Abschlüsse schen Hochschulen (PH) lässt sich ebenfalls eine Ab- • Mobilität zwischen Studienstufen nahme des Frauenanteils mit steigender Hierarchiestufe • Übergang zwischen Studium und Arbeitsmarkt beobachten. • Hochschulpersonal (Schwerpunkt Professuren) Im Zuge der Bologna-Reform ist mit der Einführung der Bachelor- und Masterstufen eine zusätzliche Studien- Der Beobachtungsschwerpunkt liegt auf den Studien stufe entstanden. Ob und in welcher Form sich diese stufen Bachelor, Master und Doktorat. Die Indikatoren Einführung auf die Frage der Chancengleichheit von zum Übergang zwischen Studium und Arbeitsmarkt ba- Männern und Frauen an den Hochschulen auswirkt, ist sieren auf der Befragung der Hochschulabsolvent/innen daher von besonderem hochschulpolitischem Interesse. des BFS 3. Mit Ausnahme der Kennzahlen zu den Eintrit- Im Rahmen eines Bologna-Monitorings hat die Rek ten in Hochschulen sowie zum Übergang zwischen Stu- torenkonferenz der Schweizer Universitäten (CRUS) die dium und Arbeitsmarkt wurden bei den einzelnen Indi- Überprüfung verschiedener Aspekte der Bologna-Reform katoren Personen, die vor Studienbeginn nicht in der beschlossen. Dazu gehört auch die Fragestellung nach Schweiz lebten (Bildungsausländer/innen) von der Ana- möglichen Auswirkungen der Bologna-Reform auf die lyse ausgeschlossen. Aufgrund der sehr unterschiedlichen Gleichstellung von Frauen und Männern im Studium, Anteile der Bildungsausländer/innen in den Studienstu- beim Zugang zum Doktorat und zum Arbeitsmarkt. Die fen und Fachbereichen würde dies zu Einschränkungen Publikation leistet hierzu einen Beitrag, indem sie statis in der Interpretation der Daten, insbesondere beim Stu- tische Daten zur Verfügung stellt, die Entwicklungen und dienübertrittsverhalten führen. 2 Frauen und Männer im Bolognasystem. Indikatoren zu den geschlechts- spezifischen Unterschieden an den universitären Hochschulen, BFS/CRUS, Neuchâtel, 2009. 3 www.graduates-stat.admin.ch 2011 BFS Frauen und Männer an den Schweizer Hochschulen 13
Einleitung Hinweise Ausser bei den Eintritten, wurden bei den meisten Indika- s etzen sich die Fachbereiche in den Studienstufen nicht toren Personen, die vor Studienbeginn nicht in der Schweiz immer aus den gleichen Studiengängen zusammen. Es ist lebten (Bildungsausländer/innen) von der Analyse ausge- zu beachten, dass die unterschiedliche Zusammensetzung schlossen. Aufgrund der sehr unterschiedlichen Anteile den Anteil Frauen oder Männer in den Fachbereichen be- der Bildungsausländer/innen in den Studienstufen und einflussen kann. Fachbereichen würde dies zu Einschränkungen in der In- Die Daten, die den Hochschulindikatoren zugrunde liegen, terpretation der Daten, insbesondere beim Studienüber- wurden im Rahmen von verschiedenen Erhebungen und trittsverhalten führen. Umfragen gesammelt. Den grössten Teil davon liefert das Einige Pädagogische Hochschulen (PH) sind in Fachhoch- Schweizerische Hochschulinformationssystem (SHIS). Die schulen (FH) integriert. In dieser Publikation werden sie übrigen Daten stammen aus der Befragung der Hochschul- einheitlich zusammen mit den anderen PH analysiert. Ent- absolventen. sprechend enthalten Zahlen zu den FH keine Angaben In den Abbildungen erfolgt die Anordnung der Fachbereiche von integrierten PH. überwiegend nach absteigender Reihenfolge des Prozent- Die statistischen Auswertungen erfolgen nach Fachberei- satzes der Frauen. Zudem enthalten die Abbildungen jeweils chen. Es ist anzumerken, dass nicht immer alle Studien- Angaben über die Gesamtanzahl der Eintritte beziehungs- gänge in jeder Studienstufe angeboten werden. Somit weise Abschlüsse des jeweiligen Fachbereichs. 14 Frauen und Männer an den Schweizer Hochschulen BFS 2011
INDIKATOREN Indikatoren
INDIKATOREN 1 Übertrittsquoten Maturität – Hochschulen Ausgangspunkt für die Analyse der Gleichstellung der Ge- Hochschule aufgenommen. Dagegen haben sich nur 6% schlechter an den Hochschulen bildet die Schnittstelle zwi- ihrer Kollegen für ein Studium an einer Fachhochschule und schen der Sekundarstufe II und der Tertiärstufe. Konkret 2% für eine Lehrkräfteausbildung entschieden. Insgesamt wird die Übertrittsquote Maturität – Hochschulen betrach- haben 92% der Maturandinnen und 94% der Maturanden tet. Diese informiert über den Anteil an Personen, die nach der Kohorte 2007 ein Studium an einer Hochschule (UH, dem Erwerb des Hochschulzulassungsausweises «Maturität» FH oder PH) begonnen. tatsächlich ein Hochschulstudium aufnehmen. Übertrittsquote Berufsmaturität – Fachhochschulen Übertrittsquote gymnasiale Maturität – Grundsätzlich ist die Übertrittsquote Berufsmaturität – Fach- universitäre Hochschulen hochschule deutlich tiefer als die Übertrittsquote gymnasiale Seit Mitte der 90er Jahre sinkt die Übertrittsquote von der Maturität – universitäre Hochschule. Haben 56% der Berufs- gymnasialen Maturität an die universitären Hochschu- maturitätskohorte 2002 ein Studium an einer FH aufgenom- len (UH) kontinuierlich4. Dies lässt sich in erster Linie auf men, so waren 79% der Personen, die im selben Jahr eine den Aufbau der Fachhochschulen (FH) und Pädagogischen gymnasiale Maturität erlangt haben, in eine UH eingetreten. Hochschulen (PH) zurückführen, die das Studienangebot Dieser Unterschied ist zum einen dadurch bedingt, dass die für Personen mit gymnasialer Maturität vergrössert haben. Berufsmaturität im Gegensatz zur gymnasialen Maturität Insbesondere die Schaffung der PH, in denen die Lehrkräf- nicht nur den Eintritt in das Hochschulsystem öffnet, son- teausbildung (welche in der Regel einen gymnasialen Matu- dern auch den Zugang zu qualifikationsadäquaten Stellen ritätsabschluss erfordert) neu zentralisiert angeboten wird, auf dem Arbeitsmarkt ermöglicht. Zum anderen bietet sich hat diesen Rückgang bewirkt. Personen mit einer Berufsmaturität auch die höhere Berufs- Wie seit jeher ist die Übertrittsquote gymnasiale Matu- bildung als alternative Ausbildungsmöglichkeit auf der Terti- rität – universitäre Hochschule der Männer höher als dieje- ärstufe an. Die Übertrittsquoten gymnasiale Maturität – UH nige der Frauen. Der durchschnittliche geschlechtsspezifi- stabilisiert sich spätestens zwei Jahre nach dem Erwerb der sche Unterschied für die gymnasialen Maturitätskohorten Maturität relativ schnell. Demgegenüber entscheidet sich 2001–2007 beträgt rund 15 Prozentpunkte. Haben gut ein substantieller Anteil der Personen mit einer Berufsmatu- 85% der Maturanden der Kohorte 2007 ein Studium an rität (um die 10%) erst später für ein Studium an einer FH. einer universitären Hochschule aufgenommen, so sind es Die Übertrittsprofile von Frauen und Männern mit einer lediglich knapp 70% der Maturandinnen. Berufsmaturität unterscheiden sich deutlich voneinander. Die Übertrittsquoten der Frauen sind deutlich tiefer als jene Gesamtübertrittsquote gymnasiale Maturität – der Männer. Obwohl die Gesamtübertrittsquote der Frauen Hochschulen (40% für die Kohorte 2007) prozentual zunimmt, ist sie im- mer noch deutlich niedriger als die der Männern (65%). Der Aufbau des Fachhochschulsystems und die Tertiarisie- Die Berufsmaturität ermöglicht keinen direkten Zugang rung verschiedener Ausbildungen (Lehrkräfteausbildung zu universitären Hochschulen. Durch den erfolgreichen Ab- Vorschul- und Primarstufe sowie Gesundheitsberufe) haben schluss einer Ergänzungsprüfung erhalten aber auch Berufs- in den letzten 15 Jahren eine Steigerung der Attraktivität maturandinnen und -maturanden einen Zugang zu univer- des Hochschulstudienangebots für Frauen bewirkt. Deutlich sitären Studien (Passerelle «Berufsmaturität – universitäre geringer ist entsprechend der geschlechtsspezifische Unter- Hochschulen»). Diese Option wird nur selten gewählt. Die schied, wenn die Gesamtübertrittsquote gymnasiale Maturi- Übertrittsquote Berufsmaturität – universitäre Hochschule tät – gesamte Hochschulen betrachtet wird. Jeweils gut via die Passerelle liegt für die Berufsmaturitätskohorte 2006 11% der Maturandinnen der Kohorte 2007 haben ein Stu- bei knapp 3%. dium an einer Fachhochschule oder einer Pädagogischen 4 http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/fr/index/themen/15/06/key/ind1. indicator.10108.106.html 16 Frauen und Männer an den Schweizer Hochschulen BFS 2011
INDIKATOREN 1 Übertrittsquoten Maturität – Hochschulen Gesamtübertrittsquote gymnasiale Maturität – Hochschulen nach Geschlecht und Hochschultyp, Maturitätskohorten 2007 Total 76,2 9,1 7,4 92,7 Männer 85,4 6,3 2,2 93,9 Frauen 69,5 11,1 11,2 91,8 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% UH FH PH Übertrittsquote Berufsmaturität – Fachhochschulen nach Geschlecht, Maturitätskohorten 2000 und 2007 100% 90% 80% 73,7 70% 65,0 58,8 21,4 60% 53,9 17,1 50% 19,7 15,2 40,3 40% 32,2 12,9 30% 52,3 16,7 47,9 20% 39,1 38,7 27,4 10% 15,5 0% Total Männer Frauen Total Männer Frauen Kohorte 2000 Kohorte 2007 Sofortübertritt oder nach einem Jahr Übertritt nach zwei Jahren oder mehr Quelle: SHIS © Bundesamt für Statistik (BFS) 2011 BFS Frauen und Männer an den Schweizer Hochschulen 17
INDIKATOREN 2 Eintritte in universitäre Hochschulen Zwischen 1980 und 2010 hat sich die Anzahl Eintritte auf Auf der Stufe Doktorat begrenzt die teilweise geringe der Studienstufe Lizentiat/Diplom und Bachelor von knapp Anzahl von Eintritten in einzelnen Fachbereichen die Analy- 11’000 auf 19’000 erhöht. Bis zum Beginn des neuen Jahr- semöglichkeiten. Im Grossen und Ganzen finden sich ähnli- tausends erfolgte dieses Wachstum im Grossen und Gan- che Resultate wie auf den Stufen Bachelor und Master. Al- zen regelmässig. Die Anzahl der Gesamteintritte erhöhte lerdings liegt der Frauenanteil auf der Stufe Doktorat einzig sich in den Jahren 2001 bis 2003 sprunghaft, fiel dann aber in der Veterinärmedizin und den Sprach- und Literaturwis- 2004, insbesondere bei den Männern, auf ein deutlich tie- senschaften bei über 70%. feres Niveau zurück. Die Ursache dafür war die Reduktion Die Umsetzung der Bologna-Reform ist je nach Fach der Schulzeit von 4 auf 3 Jahre an den gymnasialen Matu- bereich und Hochschule zu einem unterschiedlichen Zeit- ritätsschulen in einigen Kantonen (doppelte Maturität) so- punkt erfolgt. Daher ist es derzeit nicht immer möglich die wie eine Armeereform, die eine unmittelbare Aufnahme des einzelnen Studienstufen im Detail in allen Fachbereichen zu Studiums nach der Rekrutenschule erschwert. Seit 2004 sind vergleichen. Ausserdem lässt sich der Fachbereich «Inter die Eintrittszahlen wieder gestiegen. disziplinäre und andere» zwischen den einzelnen Studien- Der Frauenanteil hat sich in der beobachteten Periode stufen kaum vergleichen, da gewisse Fachrichtungen nur von 38% auf mehr als 50% erhöht. Seit 2001 beginnen auf einer Stufe angeboten werden (z.B. Master in Frauen-/ etwas mehr Frauen als Männer ein Studium auf der Studi- Geschlechterforschung). enstufe Lizentiat/Diplom/Bachelor. Allgemein ist der Altersdurchschnitt der Studierenden mit Bildungsherkunft Schweiz beim Eintritt auf Stufe Doktorat Eintretende mit Bildungsherkunft Schweiz bei Männern und Frauen sehr ähnlich, beide waren 2010 rund 29 Jahre alt. Allerdings bestehen enorme Unterschiede 2010 ist das zahlenmässige Geschlechterverhältnis ist bei je nach Fachbereich (zwischen 26,8 Jahren bei den Män- den Eintritten in die universitären Hochschulen von Personen nern in den Exakten Wissenschaften und im Maschinen- schweizerischer Bildungsherkunft auf allen Studienstufen im und Elektroingenieurwesen und 32,8 Jahren bei den Män- Grossen und Ganzen ausgeglichen. nern im Bereich Historische und Kulturwissenschaften, bzw. Konkret betrug der Frauenanteil 53% auf Stufe Bachelor, 25,7 Jahren bei den Frauen in den Exakten Wissenschaften 51% beim Master und 48% beim Doktorat. Es wird erwar- und 32,1 Jahren in den Sprach- und Literaturwissenschaf- tet, dass sich die Unterschiede zwischen den einzelnen Stu- ten). In über der Hälfte der Fachbereiche, bei denen min- dienstufen in den kommenden Jahren noch verringern. destens 50 Fälle für die Berechnung des Eintrittalters beider Grössere Variationen bezüglich der Geschlechteranteile Geschlechter zur Verfügung stehen, beginnen Frauen ihr bei den Eintritten der Bildungsinländer/innen lassen sich Doktorat früher als Männer. zwischen den verschiedenen Fachbereichen beobachten. Auf den Stufen Bachelor und Master liegt der Frauen- beziehungsweise der Männeranteil bei rund zwei Dritteln der Fachbereiche in einer Bandbreite von 30% bis 70%. Dabei sind über 70% der Eintritte im Maschinen- und Elektroingenieurwesen sowie in den Exakten Wissenschaften Männer. Auch in den Wirtschaftswissenschaften machen Männer auf allen beobachteten Stufen mindestens zwei Drittel der Eintritte aus. Deutlich unterdurchschnittlich (unter 30% der Eintretenden) treten die männlichen Studierenden hingegen auf den Stufen Bachelor und Master in den Fach bereichen Pharmazie, Sprach- und Literaturwissenschaften sowie Sozialwissenschaften in eine UH ein. 18 Frauen und Männer an den Schweizer Hochschulen BFS 2011
INDIKATOREN 2 Eintritte in universitäre Hochschulen Eintretende mit Bildungsherkunft Ausland Auf der Stufe Bachelor haben die Studierenden, die ihre Vorbildung im Ausland absolviert haben, in allen Fachbe- Die Schweiz verfügt über einen äusserst hohen Anteil an reichen einen Effekt von weniger als fünf Prozentpunkten ausländischen Studierenden, die ihre Vorbildung ausserhalb auf den Frauenanteil. Auf der Stufe Master wird durch den der Schweiz absolviert haben (Bildungsausländer/innen). Einbezug der Bildungsausländer/innen die Geschlechterdif- 16% der Eintretenden auf der Stufe Bachelor, 26% auf der ferenz in den Wirtschaftswissenschaften und den fächer- Stufe Master und 50% der auf der Stufe Doktorat sind Bil- übergreifenden Studiengängen in den technischen Wissen- dungsäusländer/innen. Im Zusammenhang mit der Chan- schaften um 12 Prozentpunkte reduziert. cengleichheit zwischen Frauen und Männern stellt sich die Den grössten Einfluss der Bildungsausländerinnen auf Frage, ob sich die Frauenanteile in den einzelnen Studien- den Frauenanteil in den einzelnen Fachbereichen sind auf stufen und Fachbereichen von denjenigen der Schweizerin- der Stufe Doktorat feststellbar. In den Wirtschaftwissen- nen und Bildungsinländerinnen unterscheiden. schaften wird die Geschlechterdifferenz bei den Eintritten Insgesamt gesehen beeinflussen die Bildungsausländer/ um 25% zugunsten der Frauen vermindert, wenn auch Stu- innen die Geschlechteranteile an den Eintritten nur margi- dierende mit Bildungsherkunft Ausland in die Berechnung nal. Da auf den Stufen Bachelor und Doktorat prozentual einbezogen werden. Zudem erhöhen Bildungsausländerin- mehr Bildungsausländer als Bildungsausländerinnen eintre- nen den Frauenanteil in den Maschinen- und Elektroingeni- ten, wird der Frauenanteil auf diesen Stufen ganz leicht ver- eurwissenschaften aber auch in den fächerübergreifenden mindert (um einen Prozentpunkt auf Stufe Bachelor und um Studiengängen in den Bereichen «exakten und Naturwis- zwei auf der Stufe Doktorat). Der Einfluss der Bildungsaus- senschaften» und «Medizin und Pharmazie» deutlich. länderinnen auf das Geschlechterverhältnis bei den Eintrit- ten in die verschiedenen Fachbereiche variiert hingegen je nach Studienstufe. 2011 BFS Frauen und Männer an den Schweizer Hochschulen 19
INDIKATOREN 2 Eintritte in universitäre Hochschulen Entwicklung der Eintritte UH auf Stufe Lizenziat/Diplom/Bachelor nach Geschlecht und Bildungsherkunft 12 000 11 000 10 000 9 000 8 000 7 000 6 000 5 000 4 000 3 000 2 000 1 000 0 98 07 08 09 10 90 91 92 93 94 95 96 97 99 00 01 02 03 04 05 06 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 20 20 20 19 19 19 19 19 19 19 19 19 19 20 20 20 20 20 20 20 20 19 19 19 19 19 19 19 19 19 19 Frauen Bildungsinländerinnen Bildungsausländerinnen Männer Bildungsinländer Bildungsausländer Bachelor UH (Eintritte): Frauenanteil nach Fachbereich, 2010 Schweizerinnen und Bildungsinländerinnen Veterinärmedizin (N = 125) 86,4 Sprach- + Literaturwiss. (804) 78,4 Pharmazie (269) 74,3 Sozialwiss. (2749) 73,7 Geist./Soz.w. fächerübergr. (708) 65,1 Theologie (80) 65 Hist. + Kulturwiss. (682) 62,2 Recht (2040) 61,8 Humanmedizin (1115) 61,2 Agrar- + Forstwiss. (109) 60,6 Zahnmedizin (124) 56,5 Naturwiss. (1475) 51,4 Ex. + Naturwiss. / übrige (223) 48,9 Interdisz. + andere (522) 44,3 Bauwesen + Geodäsie (797) 36,4 Wirtschaftswiss. (2448) 33,1 Exakte Wiss. (803) 23,5 Masch.- + Elektr.wiss. (765) 9,9 Total (15864) 53,3 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Bemerkung: Die Fachbereiche mit Fallzahlen unter 50 sind nicht dargestellt. N = Anzahl Eintritte (m/w). Quelle: SHIS © Bundesamt für Statistik (BFS) 20 Frauen und Männer an den Schweizer Hochschulen BFS 2011
INDIKATOREN 2 Eintritte in universitäre Hochschulen Master UH (Eintritte): Frauenanteil nach Fachbereich, 2010 Schweizerinnen und Bildungsinländerinnnen Pharmazie (N = 165) 75,8 Sprach- + Literaturwiss. (471) 75,6 Sozialwiss. (1408) 74,6 Geist./Soz.w. fächerübergr. (259) 65,6 Zahnmedizin (78) 64,1 Agrar- + Forstwiss. (64) 64,1 Theologie (64) 60,9 Hist. + Kulturwiss. (502) 59,8 Humanmedizin (778) 59,4 Recht (1477) 57,2 Interdisz. + andere (381) 52,8 Med./Pharm. fächerübergr. (79) 46,8 Naturwiss. (891) 46,1 Ex. + Naturwiss. / übrige (146) 41,1 Bauwesen + Geodäsie (464) 35,6 Wirtschaftswiss. (1478) 31,4 Exakte Wiss. (455) 17,4 Total (9684) 50,9 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Doktorat (Eintritte): Frauenanteil nach Fachbereich, 2010 Schweizerinnen und Bildungsinländerinnen Veterinärmedizin (N = 79) 84,8 Sprach- + Literaturwiss. (92) 70,7 Zahnmedizin (99) 66,7 Sozialwiss. (268) 59,3 Humanmedizin (603) 58 Hist. + Kulturwiss. (176) 45,5 Naturwiss. (289) 44,3 Ex. + Naturwiss. / übrige (66) 39,4 Recht (257) 36,6 Wirtschaftswiss. (116) 23,3 Exakte Wiss. (146) 15,1 Masch.- + Elektr.wiss. (129) 14 Total (2527) 47,7 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Bemerkung: Die Fachbereiche mit Fallzahlen unter 50 sind nicht dargestellt. N = Anzahl Eintritte (m/w). Quelle: SHIS © Bundesamt für Statistik (BFS) 2011 BFS Frauen und Männer an den Schweizer Hochschulen 21
INDIKATOREN 2 Eintritte in universitäre Hochschulen T 1 Alter der Eintretenden UH auf Stufe Doktorat nach Fachbereich und Geschlecht, 2010 Total Männer Frauen Total (N = 2527) 28,9 29,1 28,6 Sprach- + Literaturw. (92) 31,7 30,7 32,1 Historische + Kulturwiss. (176) 31,7 32,8 30,3 Sozialwiss. (268) 31,5 32,5 30,8 Recht (257) 29,7 30,2 29,0 Wirtschaftswiss. (116) 28,8 28,6 29,7 Humanmedizin (603) 28,1 28,9 27,4 Veterinärmedizin (79) 27,3 27,1 27,4 zahnmedizin (99) 27,3 26,9 27,5 Masch.- + Elektr.wiss. (129) 27,3 27,4 26,9 Naturwiss. (289) 27,3 26,9 27,8 Ex. + Naturwiss/übrige (66) 27,2 27,6 26,6 Exakte Wiss. (146) 26,6 26,8 25,7 Bemerkung: Die Fachbereiche mit Fallzahlen unter 50 sind nicht dargestellt. Quelle: SHIS 22 Frauen und Männer an den Schweizer Hochschulen BFS 2011
INDIKATOREN 2 Eintritte in universitäre Hochschulen T 2 Frauenanteil der Eintritte UH nach Studienstufe, Fachbereich und Bildungsherkunft, 2010 Frauenanteil in Prozent aller Eintritte der jeweiligen Kategorie Bachelor Master Doktorat Bildungs- Bildungs- Total Bildungs- Bildungs- Total Bildungs- Bildungs- Total ausländer- inländer- ausländer- inländer- ausländer- inländer- innen innen innen innen innen innen Total 47,1 53,3 52,3 51,1 50,9 50,9 43,6 47,7 45,6 Theologie () 65,0 60,2 () 60,9 60,0 () () 40,8 Sprach- + Literaturwiss. 82,9 78,4 78,9 82,7 75,6 77,6 72,1 70,7 71,3 Hist. + Kulturwiss. () 62,2 62,2 67,1 59,8 60,7 53,6 45,5 47,8 Sozialwiss. 77,4 73,7 74,1 71,1 74,6 73,7 66,7 59,3 62,2 Geist./Soz.w. fächerübergr. 70,2 65,1 65,5 () 65,6 65,9 () () () Wirtschaftswiss. 37,8 33,1 34,1 49,2 31,4 37,4 42,3 23,3 35,6 Recht 66,5 61,8 62,1 70,6 57,2 58,6 47,5 36,6 39,2 Exakte Wiss. 21,4 23,5 22,9 23,5 17,4 19,9 20,3 15,1 18,6 Naturwiss. 53,5 51,4 51,6 52,3 46,1 47,7 47,2 44,3 46,3 Ex. + Naturwiss./übrige () 48,9 51,9 51,9 41,1 44,9 54,5 39,4 49,2 Humanmedizin () 61,2 61,5 () 59,4 59,7 39,8 58,0 54,8 zahnmedizin () 56,5 57,5 () 64,1 62,4 () 66,7 66,9 Veterinärmedizin () 86,4 86,5 () () () () 84,8 80,0 Pharmazie () 74,3 73,3 () 75,8 72,7 () () () Med./Pharm. fächerübergr. () () () () 46,8 45,6 60,0 () 49,6 Bauwesen + Geodäsie 44,3 36,4 38,9 37,3 35,6 36,1 42,5 () 43,6 Masch.- + Elektr.wiss. 17,4 9,9 12,1 19,0 9,2 12,9 23,3 14,0 20,5 Agrar- + Forstwiss. () 60,6 60,9 () 64,1 66,7 () () () Techn. Wiss. fächerübergr. () () () 22,5 () 16,6 () () () Interdisz. + andere () 44,3 45,2 65,0 52,8 55,6 () () () Bemerkung: Berechnungen, die auf weniger als 50 Fällen basieren, werden durch eine Klammer () ersetzt. Quelle: SHIS 2011 BFS Frauen und Männer an den Schweizer Hochschulen 23
INDIKATOREN 3 Eintritte in Fachhochschulen und Pädagogische Hochschulen Die Anzahl Eintritte in Fachhochschulen hat sich innert eines Die grosse Anziehungskraft der nicht universitären Hoch- Jahrzehnts mehr als verdoppelt. Dieser rasante Aufschwung schulen für Personen mit einer gymnasialen Maturität ist ist im Wesentlichen auf den kontinuierlichen Auf- und Aus- zum Teil auf die schrittweise Integration der Lehrkräfteaus- bau der Fachhochschulen und der Pädagogischen Hoch- bildung in den PH (welche in der Regel einen gymnasialen schulen (PH) zurückzuführen. Der Rückgang der Eintritte Maturitätsabschluss erfordert) in das Fachhochschulsys- 2006 im Vergleich zu 2005 ist auf rückwirkende Korrektu- tem zurückzuführen. Zwei Drittel sowohl der Frauen als ren der Definition von Eintritten zurückzuführen. Den Pro- auch der Männer, die ein Diplom- oder Bachelorstudium gnosen zufolge dürfte sich die Anzahl FH-Eintritte ab 2012 an einer PH aufnehmen, haben eine gymnasiale Maturi- stabilisieren. tät absolviert. Bezüglich der Zulassungsausweise der Eintre- tenden in eine PH lassen sich auch sonst nur kleinere Ge- Eintretende mit Bildungsherkunft Schweiz schlechterdifferenzen feststellen. Einerseits ist bei den Frauen der Anteil Eintretenden mit einer Fachmaturität mit Immer mehr Frauen treten in eine FH/PH ein. Seit 2006 bil- 12% doppelt so hoch als bei den Männern. Andererseits ist den sie die Mehrheit der Eintretenden. Der Grund für diese der Anteil Eintretenden mit einer Berufsmaturität oder ei- Entwicklung liegt bei der starken Frauenpräsenz in den nem anderen Schweizer Ausweis (z.B. Fach-/ Diplommit- PH (82% der Eintritte 2010). Werden die PH von der Be- telschulabschluss, Abschluss höhere Fachschule, Lehrab- trachtung ausgeklammert, so sind Männer bei den Eintrit- schluss mit Zulassungsprüfung) bei den Männern höher als ten 2010 in die FH nach wie vor in der Mehrzahl. Allerdings bei den Frauen. hat der Aufbau der Fachbereiche Gesundheit, Soziale Arbeit Bei den Personen, die in ein Diplom- oder Bachelorstudium und angewandte Linguistik, in denen die Frauen 80% oder an einer FH (ohne PH) eintreten, sind die Geschlechterdiffe- mehr der Eintritte ausmachen, dazu beigetragen diesbezüg- renzen bezüglich der Zulassungsausweise ausgeprägter. Ver- liche Geschlechterunterschiede zu verkleinern. Mit über 70% fügen knapp zwei Drittel der Männer über eine Berufsmatu- der Eintritte sind Frauen auch in der angewandten Psycho- rität, so sind es bei den Frauen lediglich zwei Fünftel. Bei logie stark übervertreten. Die Frauenanteile bei den Eintritten den Frauen führt der Weg in die FH bei gut 30% über die sind in den Fachbereichen «Architektur, Bau und Planungs- gymnasiale Maturität. Dies hängt auch mit dem für Frauen wesen» (27%) sowie «Technik und IT» (8%) sehr niedrig. attraktiven Fächerangebot an den FH zusammen. Gym Auch in den Fachbereichen «Land- und Forstwirtschaft», nasiale Maturandinnen bevorzugen dabei die Fachbereiche «Wirtschaft und Dienstleistungen» sowie «Chemie und Life «Design» (26%), «Gesundheit» (26%), «Soziale Arbeit» sciences» liegen die Frauenanteile deutlich unter 50%. (12%) sowie «Musik, Theater und andere Künste»(11%), Masterstudiengänge wurden in den FH ab dem Herbst- in den Frauen leicht bis deutlich stärker vertreten sind als semester 2008/09 in breitem Stil eingeführt, so dass heute Männer. 6% der Frauen treten mit einer Fachmaturität in in praktisch allen Fachbereichen in den FH und den PH ein eine FH ein. Bei den Männern sind es lediglich 18%, die via Masterstudium absolviert werden kann. Von den Perso- gymnasiale Maturität, und 1% die via Fachmaturität ein nen, die 2010 auf der Stufe Master in den Fachbereichen Studium an der FH antreten. Bei beiden Geschlechtern ver- «Gesundheit», «angewandte Psychologie» und «Soziale fügen über 10% der Eintretenden über einen anderen Arbeit» eingetreten sind, sind 70% oder mehr weiblichen schweizerischen Zulassungsausweis. Es handelt sich dabei Geschlechts. Tiefe Frauenanteile sind dagegen in «Chemie vorwiegend um Diplome einer Diplom-/Fachmittelschule und Life sciences» (38%), «Wirtschaft und Dienstleistun- oder einer höheren Fachschule. gen» (32%), «Architektur und Bauwesen» (27%) und in «Technik und IT» (2,5%) zu notieren. Der meist gewählte Weg ins Studium an einer nicht uni- versitären Hochschule führt über die Berufsmaturität. Der Anteil der Personen mit gymnasialer Maturität, welche in die FH/PH eintreten, liegt aber bei über 30%. 24 Frauen und Männer an den Schweizer Hochschulen BFS 2011
INDIKATOREN 3 Eintritte in Fachhochschulen und Pädagogische Hochschulen Eintretende mit Bildungsherkunft Ausland Werden die Bildungsausländer/innen in den Berechnun- gen berücksichtig, so wird der Frauenanteil in den Fachrich- Auf der Stufe Bachelor haben rund 10% der Eintretenden in tungen «Wirtschaft und Dienstleistungen» (um 7 Prozent- die Fachhochschulen und 4% der Eintretenden in die pädago punkte), «Chemie Life Sciences» (5 Prozentpunkte) sowie gischen Hochschulen die Bildungsherkunft Ausland. Diese «Architektur, Bau und Planungswesen» (4%) spürbar erhöht. Bildungsausländerinnen und -ausländer haben insgesamt In den anderen Fachbereichen ist dieser Einfluss deutlich tiefer. nur einen marginalen Einfluss auf das numerische Geschlechter An den PH ist der Anteil der Bildungsausländer/innen an verhältnis sowohl in den einzelnen Fachbereichen als auch allen Eintretenden auf der Stufe Master 5%. Obwohl es sich auf der Stufe als Ganzes. bei neun von zehn Eintretenden mit Bildungsherkunft Aus- Auf der Stufe Master ist der Anteil der Bildungsauslän- land um Frauen handelt, hat dies keinen Einfluss auf den der/innen an den Eintretenden FH mit knapp 40% deutlich Frauenanteil auf dieser Studienstufe. höher als auf der Stufe Bachelor. Hohe Anteile verzeichnen insbesondere die Fachbereiche «Musik, Theater und andere Künste» (56%), «Design» (45%), «Architektur, Bau und Planungswesen» (28%) sowie «Wirtschaft und Dienstleis- tungen» (27%). 2011 BFS Frauen und Männer an den Schweizer Hochschulen 25
INDIKATOREN 3 Eintritte in Fachhochschulen und Pädagogische Hochschulen Entwicklung der Eintritte FH und PH auf Stufe Diplom/Bachelor nach Geschlecht Schweizer/innen und Bildungsinländer/innen 8 000 7 500 7 000 6 500 6 000 5 500 5 000 4 500 4 000 3 500 3 000 2 500 2 000 1 500 1 000 500 0 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 19 19 19 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 Frauen FH Frauen PH Männer FH Männer PH Entwicklung der Eintritte FH und PH auf Stufe Diplom/Bachelor nach Geschlecht Bildungsausländer/innen 1 000 900 800 700 600 500 400 300 200 100 0 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 19 19 19 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 Frauen FH Frauen PH Männer FH Männer PH Quelle: SHIS © Bundesamt für Statistik (BFS) 26 Frauen und Männer an den Schweizer Hochschulen BFS 2011
Sie können auch lesen