GESCHÄFTS-BERICHT 2020 - Schweizer Milchproduzenten SMP - Swissmilk
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INHALT VERÄNDERTE VORZEICHEN IN GESELLSCHAFT UND MARKT 2 WIRTSCHAFT UND POLITIK 4 AGRARPOLITIK 8 MARKETING 10 MARKTORDNUNG 12 MARKTLAGE UND MILCHVERKAUF 14 MILCHPRODUKTION 16 MILCHVERARBEITUNG 17 KÄSEPRODUKTION 18 DELEGIERTENVERSAMMLUNG 20 VORSTAND 22 FINANZBERICHTERSTATTUNG: JAHRESRECHNUNG 2020 24 ZUSAMMENSETZUNG DER GREMIEN 27 ORGANIGRAMM DER SMP 28 DOKUMENTARISCHER TEIL: KENNZAHLEN 29 KONTAKT UND IMPRESSUM
2 VERÄNDERTE VORZEICHEN IN GESELLSCHAFT UND MARKT Corona hat das Jahr 2020 sehr Robuster Schweizer Milchmarkt Corona führte dazu, dass in den Lockdownphasen die Grenzen ganz oder teilweise kurzfristig sowie insgesamt geschlossen waren. Dadurch ist der Einkaufstourismus gegenüber den Vorjahren dominiert und von allen Flexi- deutlich zurückgegangen. Neben dem eingebrochenen Ausserhauskonsum ist der bilität abverlangt. Schweizer Privatkonsum enorm gewachsen. Frau und Herr Schweizer haben sich ab März/ April 2020 auf das Kochen zuhause besonnen und dabei Wert auf Regionalität Milch konnte sich in dieser und Herkunft Schweiz gelegt. speziellen Situation sowohl im Milchproduktionsbetriebe, welche Direktverkauf betreiben, konnten in dieser Zeit Inlandabsatz wie im Export gut profitieren und hoffentlich nachhaltig neue Kunden gewinnen. Insgesamt erfreu- lich zeigte sich auch der Käsemarkt. Trotz sehr starkem Importdruck konnte die behaupten und preislich etwas Produktion über vier Prozent wachsen, und auch der Export hat sich besser gehal- besser positionieren. Eine grosse ten als anfänglich erwartet, wenn man gleichzeitig bedenkt, dass bei vielen Sorten Herausforderung, aber auch die Preise angehoben wurden. In der Krise zeigte sich, dass der Milchmarkt robust aufgestellt ist. Es kam nirgends zu Lieferengpässen und sämtliche Milch wurde auf eine Portion Unsicherheit stellt den Betrieben abgeholt. Daneben ist auch die Wertschätzung für die inländische für die Milchproduktion in der Nahrungsmittelproduktion gestiegen. Die Schweizer Milch hat unter dem Strich in Schweiz die Weiterentwicklung der Krise profitiert. der Agrarpolitik dar. Schweizer Milch ist gesucht Milch ist zwar standortgerecht; Der Schweizer Milchmarkt hat sich 2020 tendenziell zu einem Verkäufermarkt dies verlangt aber eine perma- gewandelt. Milch, insbesondere Milchfett, ist in der Schweiz nicht mehr im Überfluss vorhanden. Die produzierten Milchmengen haben sich auf Vorjahres- nente glaubwürdige und fakten- niveau stabilisiert. An diese neue Situation mussten sich einige Akteure in wert- basierte Kommunikation. schöpfungsschwachen Segmenten zuerst gewöhnen. Die Produzentenpreise 2020 konnten insgesamt leicht gesteigert werden. Nicht sofort alles in Butter « Nachdem sich bereits im Februar 2020 abzeichnete, dass Butter 2020 ein knappes In der Krise ist neben Gut wird, wurden früh präventiv grosse Importgesuche gestellt. Für die SMP ist die Sicherstellung der Butterversorgung für den Schweizer Detailhandel unbestritten; der Wertschöpfung auch allerdings ist auch klar, dass nur so viel Butter wie wirklich nötig eingeführt werden die Wertschätzung für soll, und die Milchproduzenten in der veränderten Marktsituation zwingend ein die inländische Nah- Preissignal erwarten. Zudem darf die Swissness der traditionellen Buttermarken » «Floralp» und «Die Butter» nicht verwässert werden. Über Importmengen und rungsmittelproduktion Milchpreisanpassungen gab es viele Diskussionsrunden. Nachdem bei der Marke gestiegen. «Die Butter» Anfang August 2020 entgegen aller Abmachungen Importbutter Einzug fand, hat der öffentliche Druck zugenommen. Anfangs November 2020 haben die Butterhersteller den Fehler korrigiert und diese Marken wieder auf 100 Prozent Schweizer Butter umgestellt. Die AP2022+ auf dem Prüfstand Nach der Behandlung des Zusatzberichtes zur AP22+, der parlamentarischen Initiative zum Absenkpfad Pestizide und den Diskussionen zu «Trinkwasser-» und «Pestizidverbotsinitiative» zeigt sich ein deutlich verstärkter Druck auf eine produzierende Landwirtschaft in der Schweiz. Das neu zusammengesetzte Parlament schlägt sich auf die Ausrichtung der Agrarpolitik nieder. Für die Schweizer Milchproduzenten ist es unverständlich, wie eine standortgerechte Milchproduktion in der AP22+ à priori und erneut zur Verliererin der nächsten AP gestempelt wird, wie es im Zusatzbericht zum Ausdruck kommt. Bekanntlich kom- men 92 Prozent des Futters für die Milchproduktion in der Schweiz aus dem Inland. Auch wenn diese Fakten nicht neu sind, müssen sie in der öffentlichen Diskussion
3 Hanspeter Kern Stephan Hagenbuch täglich wiederholt werden. Vor diesem Hintergrund unterstützt die SMP die Rückweisung der AP22+. Mit dem um die Nährstoffe erweiterten parlamentari- schen Absenkpfad Pestizide finden wesentliche Inhalte der AP22+ auch ohne offizielle AP22+ statt. Faktisch ist das der Gegenvorschlag zu den beiden radikalen Agrarinitiativen, welche 2021 zur Abstimmung gelangen werden. Für die SMP bedeutet das in der täglichen politischen Interessenvertretung achtzugeben, was über die Agrarpakete auf dem Verordnungsweg, quasi durch die Hintertür, umgesetzt wird. Klimadiskussion: Milch ist Teil der Lösung « In der Gesellschaft bleiben steigende Erwartungen bezüglich Nachhaltigkeit, auch der Milchproduktion, im Fokus. Besonders im Zentrum steht die Diskussion um die Im Milchmarkt hat der Wind gedreht – Milchfett CO2-Emissionen der Landwirtschaft. Auch die Milchproduzenten sind davon betroffen und müssen sich der Klimadiskussion stellen. Viele zum Teil falsche » Fakten sind im Umlauf, aufgrund derer sich die Milchproduzenten dauernd ist zunehmend ein erklären müssen. Die SMP stellt deshalb in Zukunft in der Swissmilk-Marketing- knappes Gut! Strategie neben Gesundheit und Genuss auch Nachhaltigkeit ins Zentrum. Schweizer Milch muss sich nicht verstecken, sie ist Teil der Lösung und hat gegen- über Importen entscheidende Mehrwert-Vorteile zu bieten. Branchenlösungen verbessert Aufgrund der neuen Ausgangslage mit einem Mangel an Milchfett auf dem Schweizer Markt wurden in der BO Milch die bestehenden Fondsregelungen über- prüft und angepasst. Über eine neue Stützung des Milchproteinexportes soll weniger Milchfett exportiert werden und mehr in der Schweiz für die Butterproduktion zur Verfügung stehen. Die Milchproduzenten haben dazu Hand geboten und setzen 0,9 Rappen pro Kilogramm Molkereimilch der allgemeinen Milchzulage für diesen Umbau ein. In einem vorerst auf ein Jahr begrenzten Pilotversuch wird sich zeigen, ob der Mechanismus funktioniert. Für die Milchproduzenten muss deutlich mehr als 0,9 Rappen herausschauen, sonst muss die Sache wieder korrigiert werden. Die zum Teil sehr stark schwankenden Resultate bei den Messungen zum Gefrierpunkt mit oft ungerechtfertigten Abzügen beim Milchpreis haben zu einer Anpassung der bisherigen Branchenregelung geführt. Mit der Schaffung eines dynamischen Adaptationswertes ist gemeinsam mit Fromarte und VMI eine Lösung gefunden worden, welche die natürlichen Schwankungen berücksichtigt und unerklärbare Abzüge eliminiert. Flexibilität gefordert Corona hatte auch zur Folge, dass viele traditionsreiche Marketing-Anlässe für Schweizer Milch nicht durchgeführt werden konnten. Swissmilk hat in kürzester Zeit neue Wege beschritten und auch die Dienstleistungsangebote für die Milchproduzenten Richtung Direktverkauf ab Hof ausgebaut. Das ganze Jahr über ist mit viel Flexibilität jede Möglichkeit genutzt worden, Aktivitäten, zum Beispiel in Hanspeter Kern, Präsident Einkaufszentren oder Feriendörfern, durchzuführen. So ist Milch auch in diesem Schweizer Milchproduzenten SMP schwierigen Jahr sehr präsent geblieben. Corona hat auf allen Ebenen auch einen Digitalisierungsschub ausgelöst. Viele physisch geplante Events sind durch digitale Massnahmen ersetzt worden. Begegnungen an Anlässen, in Schulen, an den Regionaltagungen oder an der Delegiertenversammlung können mit digitalen Instrumenten jedoch nur teilweise kompensiert werden. In diesem Sinne freuen wir uns auf die nächste richtige Stephan Hagenbuch, Direktor Zusammenkunft! Schweizer Milchproduzenten SMP
4 WIRTSCHAFT UND POLITIK 2020 ist nach mehr als zehn Butterimport Land- und Milchwirtschaft (Suisse Bereits in den ersten Wochen des Jahres Garantie, Floralp, Die Butter) ganz auf Jahren zum ersten Mal in hat sich auf dem Schweizer Milchmarkt Swissness getrimmt worden, unter grösserem Umfang Butter eine knappe Versorgung mit Milchfett anderem auch mit Geld der Produ- importiert worden. Das hat abgezeichnet. Bald ist deshalb klar zenten. Diese Errungenschaft darf nicht geworden, dass sich die Schweizer aufgrund einer kurzfristigen Situation die Milchproduzenten auf Milchproduzenten zu Butterimporten aufs Spiel gesetzt werden. Importierte breiter Front beschäftigt: werden äussern können. Im vergange- Butter muss klar und eindeutig als sol- Transparenz, Milchpreis und nen Jahr hat der Bundesrat über die che deklariert werden. Es geht um die Bewilligung der Butterimporte ent- Glaubwürdigkeit bei den Konsumen- Instrumente zur Marktregu- schieden. Mit dem Verordnungspaket tinnen und Konsumenten. lierung sind die wichtigsten 2020 ist diese Kompetenz unter Stichworte. Die Milchprüfung Anhörung der interessierten Kreise ab Im April wurde in der BO Milch beschlos- Januar 2021 an das Bundesamt für sen, dass die Marken «Floralp» und ist wegen des Qualitätskrite- Landwirtschaft übergegangen. «Die Butter» nicht für Importbutter zur riums «Gefrierpunkt» und der Verfügung stehen. Mit Erstaunen Kosten ein wichtiges Thema Die SMP hat im März zwei klare musste die SMP feststellen, dass das Bedingungen kommuniziert, die für Bekenntnis zu diesem Vorgehen für gewesen. Der Branchenstan- ihre Zustimmung zu Importen erfüllt einige Akteure im Markt nur eine dard «Nachhaltige Schweizer werden müssen: erstens darf die Worthülse war. Die Importbutter in Milch» hat seine Position Swissness am Verkaufspunkt nicht «Die Butter» hat dann zu einem grossen verwässert werden und zweitens Medienecho geführt. Swissness hat bei gefestigt. braucht es preisliche Anreize. den Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten einen hohen Stellenwert. Wo Schweiz drauf ist, muss Schweiz drin sein Nach wiederholter Intervention der Die letzten grösseren Butterimporte Milchproduzenten ist ab November fanden im Jahr 2007 statt. Damals hat unter der Marke «Die Butter» wieder es noch keine Swissness-Gesetzgebung ausschliesslich Schweizer Butter ver- gegeben. In der Zwischenzeit sind alle kauft worden. gemeinsamen Marken der Schweizer « Die Marken ‹Floralp› und ‹Die Butter› stehen » nicht für Importbutter zur Verfügung. DIE BUTTER IST WIEDER ZU 100% AUS DER SCHWEIZ UND SAGT DANKE FÜR IHRE TREUE. DIEBUTTER.CH Nach Intervention der SMP ist ab November unter der Marke «Die Butter» wieder ausschliesslich Schweizer Butter verkauft worden.
5 Bei der Milchprüfung sind beim Qualitäts- kriterium «Gefrierpunkt» und bei der Aufteilung der Kosten Lösungen erarbeitet worden. Keine Butterimporte ohne marktes, insbesondere des Schweizer Milchprüfung Preissignal an die Produzenten Detailhandels, muss erste Priorität Die Ergebnisse von Milchprüfungs- Damit sich die knappe Versorgung des haben. Die Exportstützung bei den analysen und die Kosten des Systems Schweizer Marktes mit Milchfett ändert, Fonds der BO Milch ist so weiterent- sind im Berichtsjahr zum Teil kontrovers hat die SMP im Frühjahr verschiedene wickelt worden, dass mehr Milchfett im und heftig diskutiert worden. Preissignale gefordert: Inland zur Verfügung steht und weniger mit Fondsmitteln exportiert wird. Neue und einheitliche Lösung ● Es soll mehr Milch in der inländischen für «Gefrierpunkt» Butterproduktion Verwendung finden, Dazu investieren die Milchproduzenten Seit Ende 2019 sind beim Kriterium anstatt zu einem tiefen EU-Preis (netto) die ursprünglich für den Export von «Gefrierpunkt» der Milchprüfung viele in verarbeiteten Lebensmitteln expor- Butter vorgesehenen 0,9 Rappen pro deutlich höhere Ergebnisse im Vergleich tiert zu werden. Kilogramm nicht verkäster Milch. Der zu den vergangenen Jahren verzeichnet ● Bei den verarbeiteten Produkten, wieder eingeführte Einzug muss dazu worden. Das hat zu wesentlich mehr welche in den Export gehen, sind Preis- führen, dass für Molkereimilch mehr Beanstandungen mit Milchpreisab- erhöhungen bei Rahm, Butter und bezahlt wird und dass im nächsten Jahr zügen, Milchmengenkorrekturen oder Vollmilchpulver fällig. Bereits bei der weniger Butter importiert wird. Für den Nichtgewährung des Zuschlags für gute Umstellung zum privatrechtlichen Fall, dass die gewünschten Effekte nicht Milchqualität geführt. Eine von der System anfangs 2019 mussten unge- eintreten, haben sich die Milchprodu- Kommission Milchprüfung eingesetzte nügende Verkaufsleistungen konsta- zenten im Vorstand der BO Milch die Arbeitsgruppe hat die Ursachen unter- tiert werden. Option geschaffen, den «Stecker wie- sucht und als dauerhafte Lösung ein ● In der aktuellen Situation ist eine der zu ziehen». neues Beanstandungsregime ausgear- « Erhöhung der Fettpreise im Inland beitet. marktgerecht. Die Versorgung des Monatlich berechneter Im Mai ist in der BO Milch mit dem Inlandmarktes, insbe- Adaptionswert als Lösung Antrag über den Import einer ersten sondere des Schweizer Beim Kriterium «Gefrierpunkt» der Detailhandels mit Tranche von 1’000 Tonnen auch eine Milchprüfung wird neu ein Adaptions- » Erhöhung der Butterpreise im Inland wert eingeführt, welcher monatlich per 1. Juli von 50 Rappen pro Kilogramm Schweizer Butter, muss aufgrund einer statistischen Aus- beschlossen worden. Diese Preiser- erste Priorität haben. wertung sämtlicher Messergebnisse höhung ist gemäss der SMP-Markt- berechnet wird. Dies erlaubt es, bei der beobachtung so umgesetzt worden. Qualitätsbezahlung der Milch die Mehr Transparenz nötig naturbedingten Schwankungen des In der Beratung über zusätzliche Grundsätzlich muss die ergänzende Gefrierpunktes zu berücksichtigen und Importe im weiteren Jahresverlauf Marktversorgung über Importe dosiert nur dort zu beanstanden, wo mit gross- haben sich die Milchproduzenten- erfolgen. Es ist nötig, die Transparenz er Wahrscheinlichkeit eine Wässerung vertreter in der BOM vehement dafür auf dem Markt zu verbessern. Dazu der Milch vorliegt. Das neue Beanstan- eingesetzt, dass: braucht es auch die bisher verborgenen dungssystem führt zu deutlich tieferen Daten des Bundes zu den Importen und Beanstandungsraten gegenüber vor- ● die Milchfettpreise auch ausserhalb zum Veredelungsverkehr. her. Die saisonalen Schwankungen und der Butter angehoben werden. andere allgemeine umweltbedingte ● die Erlöse aus den Importabschöp- 2020 sind gemäss TSM Treuhand ins- Einflüsse werden mit der neuen Lösung fungen bei der Butter zu den Milch- gesamt 6’200 Tonnen Butter importiert ausgeglichen. Damit können Milch- produzenten fliessen werden. worden. preisabzüge aufgrund von unerklärba- ren Gefrierpunktmessungen eliminiert Fonds BO Milch angepasst werden. Die Milchproduzenten haben sich in der BO Milch weiter dafür eingesetzt, die Das von Fromarte, der Vereinigung der vorhandenen Instrumente der verän- Schweizerischen Milchindustrie (VMI) derten Marktlage zweckmässig anzu- und den Schweizer Milchproduzenten passen. Die Versorgung des Inland- SMP gemeinsam vereinbarte System
6 Die Bekanntheit der Marke «swissmilk green» steigt. Sie ist bisher auf rund 200 Produkten im Detailhandel platziert worden. kommt ab Anfang 2021 zur Anwendung Für Betriebe, welche das «RAUS»- und gilt auch beim Zweitmilchkauf. Die Programm nicht erfüllen können, ist bestehenden Milchkaufverträge blei- der Standard mit zwei Kompensations- ben in Kraft. massnahmen ergänzt worden. Restkosten der Milchprüfung Der Branchenstandard passt bestens Die Restkosten der Milchprüfung sind zur Kommunikationskampagne von ein anderes Thema, das im vergange- Swissmilk, welche die Mehrwerte der nen Jahr viel zu reden gegeben hat. In Schweizer Milch ins Zentrum stellt. Im schwierigen Verhandlungen haben sich Rahmen dieser Kampagne hat die SMP SMP, VMI, Fromarte sowie die Ziegen-, eine Hoftafel für die Milchproduktions- « Damit können Milch- preisabzüge aufgrund Büffel- und Schafmilchproduzenten mit Suisselab AG geeinigt, den beste- henden Laborvertrag bis Ende 2024 zu verlängern. Für die Zeit danach wird der betriebe kreiert. Diese kann am Hof aufgestellt werden, den Stolz der Produzenten dokumentieren und inte- ressierten Passanten wertvolle Infor- von unerklärbaren Auftrag ausgeschrieben. Gleichzeitig ist mationen zur nachhaltigen Milchpro- Gefrierpunktmessungen » eine klare Zielvorgabe zur Aufteilung duktion in der Schweiz geben. eliminiert werden. der Restkosten zwischen Produzenten und Verwertern vereinbart worden. Dies Schliesslich sind auch die Grundlagen ist wichtig, weil die Restkosten in den für die Kontrolle bei den Betrieben nächsten Jahren aufgrund von bedeu- geschaffen worden. Ab Januar 2021 tenden Kürzungen bei den Bundes- wird der «Grüne Teppich» mit gleich- mitteln hoch bleiben werden. Bisher wertigen Prozessen und Systemen wie war es so, dass sehr oft die Produzenten Bio oder ÖLN kontrolliert. « diese Kosten alleine getragen haben. SMP und VMI empfehlen, die Restkosten bei der Molkereimilch im Verhältnis Der Nachhaltigkeitszu- 60 zu 40 zwischen Produzenten und schlag ist der Hauptgrund Verwertern aufzuteilen. Bei der Käserei- für die Verbesserung der » Milchpreise für Molkerei- milch empfehlen SMP und Fromarte, die Aufteilung gemäss den Beschlüssen der zuständigen regionalen Organisa- milch im Jahr 2020. tionen resp. der Vertragspartner vor- zunehmen. Preise für Tränkekälber Branchenstandard Die ab Januar publizierten Richtpreise «Nachhaltige Schweizer Milch» für Tränkekälber von ASR und SMP Nach 16 Monaten Branchenstandard haben sich bewährt und sind im Markt «Nachhaltige Schweizer Milch», resp. umgesetzt worden. Die Corona-Krise «Grüner Teppich», ziehen die Milchpro- mit der Schliessung aller Restaurants im duzenten eine positive Bilanz. Der März hat sich stark auf die Nachfrage Nachhaltigkeitszuschlag ist der Haupt- nach Kalbfleisch und damit auch auf die grund für die Verbesserung der Milch- Tränkerpreise ausgewirkt. Die Preise preise für Molkereimilch im Jahr 2020. sind nicht wie saisonal üblich ange- Per Ende 2020 sind 11’003 Milchprodu- stiegen, sondern im April mehr als ktionsbetriebe angemeldet und erfüllen 2 Franken unter den Vorjahrespreis den Standard vollumfänglich. Die invol- gefallen. Dank einer vom Bund unter- vierte Milchmenge liegt bei rund stützten Einlagerungsaktion für Kalb- 2’000’000 Tonnen. Mehr als 85 Prozent fleisch und der Öffnung der Restaurants der Molkereimilch erfüllen die Kriterien haben sich die Preise gegen Sommer des «Grünen Teppichs». wieder erholt.
8 AGRARPOLITIK Die Milchproduzenten haben Agrarpolitik 2022+: Auch der Schweizer Bauernverband hat Debatte verschoben zur bestehenden Vorlage grosse Vorbe- klare Korrekturen zur vorgeleg- Der Bundesrat hat am 12. Februar die halte geäussert. Im August hat die ten Agrarpolitik 2022+ gefor- Botschaft zur Weiterentwicklung der Kommission für Wirtschaft und Abga- dert. Die Bedenken sind so breit Agrarpolitik ab 2022 (AP22+) verab- ben des Ständerats (WAK-S) beschlos- schiedet. Im Vorfeld der Debatte im sen, die Debatte über die AP22+ zu sis- ausgefallen, dass der Ständerat Parlament hat die SMP klare Korrekturen tieren. Anfang Februar 2021 hat sich die Debatte sistiert hat. Nach gefordert. Das Planungsziel der AP22+, die WAK des Nationalrats dieser Haltung eingehender Abwägung hat die den Selbstversorungsgrad bewusst auf angeschlossen. Die parlamentarische 52 Prozent zu reduzieren, ist aus Sicht Initiative «Absenkpfad» nimmt Inhalte SMP den Vorschlag zur direkten der SMP falsch. Unverständlich ist der AP22+ in den Bereichen Stoffflüsse Auszahlung der Verkäsungszu- zudem, dass die standortgerechte und Pestizide auf. Zu dieser «Ersatz- lage und der Zulage für silofreie Rindviehhaltung in der Schweiz, welche lösung zur AP22+» wird das Parlament mehr als 92 Prozent einheimisches in der Frühjahrssession 2021 Beschluss Produktion abgelehnt. Das Futter einsetzt, weiter abgestraft wer- fassen. Risiko, dass die Änderung zu den soll. einem Preisdruck führt, ist als Agrarpaket 2020 Mehr für die Arbeit Im Februar hat der Bund ein landwirt- eindeutig zu gross eingestuft Die SMP hat sich seit Beginn der schaftliches Verordnungspaket in die worden. Erarbeitung der AP22+ stark für die Vernehmlassung gegeben. Die SMP hat Umlagerung von reinen Flächenbei- zu den Verordnungen, die am 1. Januar trägen hin zu Beiträgen, die an die 2021 in Kraft treten sollen, im Wesent- Arbeit gekoppelt sind, eingesetzt. Mit lichen wie folgt Stellung genommen: den vorgeschlagenen Modulen der « Produktionssystembeiträge wird dem Grenzschutz aufrechterhalten Die SMP hat den von grundsätzlich Rechnung getragen. Es braucht allerdings noch eine klare Die vorgeschlagene Lockerung des Grenzschutzes hat die SMP vehement der WAK des Stände- Differenzierung nach Tierkategorien, abgelehnt. Die heutige Importregelung rats im August gefassten wo dies von der erwarteten Arbeits- bei der Butter (25 kg-Blöcke) soll beibe- Beschluss begrüsst, die leistung her offensichtlich ist. halten werden. Mit der Möglichkeit des » Imports von Butter in Kleinpackungen Debatte über die AP-22+ Langfristiger planen würde der Druck zur Lockerung des zu sistieren. Bereits bei der AP14-17 und bei der Grenzschutzes massiv steigen und der Verlängerung bis 2021 war es ein Milchpreis käme weiter unter Druck. Hauptanliegen der praktizierenden Milchproduzenten, die Administration Verkäsungszulage und Zulage für zu vereinfachen. Diesem Anliegen wird die silofreie Produktion unverändert in der vorliegenden Botschaft nicht auszahlen Rechnung getragen – im Gegenteil. Die Nach eingehender Abwägung hat die AP22+ hat das Potenzial eines SMP den vorgeschlagenen System- «Kontrollmonsters», welches für die wechsel bei der Ausrichtung der Ver- meisten Produzenten administrativ nur käsungszulage und der Zulage für silo- mit externer Hilfe zu bewältigen ist. Das freie Produktion abgelehnt. Die direkte darf nicht sein. Gerade vor diesem Auszahlung der Zulagen könnte zu Hintergrund muss aus Sicht der SMP einem Preisdruck bei der Molkereimilch thematisiert werden, dass eine AP führen. Vor allem im Export könnten die jeweils mindestens acht Jahre statt wie Käseeinkäufer durch die Senkung der bisher nur vier Gültigkeit haben soll. So Schweizer Preise für verkäste Milch kann der Produzent seine Betriebsaus- Druck auf die Käsepreise ausüben, was richtung verlässlicher planen. wiederum die Milchpreise im Inland negativ beeinflussen würde. Durch die
9 Nach eingehender Abwägung hat die SMP den Vorschlag zur direkten Auszahlung der Verkäsungszulage abgelehnt. tieferen Preise für verkäste Milch wür- systeme investiert. Zusammen mit den zwangsläufig auch die Preise für Unterstützung des Bundes mit den Molkereimilch sinken. Ein zusätzlicher Tierwohlprogrammen RAUS und BTS Preisdruck ist nicht akzeptabel. hat die Schweizer Milchproduktion « Vor allem im Export könnten die Käseeinkäufer einen international nirgends vergleich- baren Standard im Bereich Tierwohl erreicht. durch die Senkung der Aussenhandel Schweizer Preise für ver- Die SMP hat sich im Rahmen von » käste Milch Druck auf die Gesuchen für Veredelungsverkehr und im Rahmen der Vernehmlassung zur Käsepreise ausüben. Änderung der Zollgesetzgebung mehr- fach gegen die weitere Lockerung des Nur produzieren, wo Markt Aussenhandelsschutzes ausgesprochen. vorhanden ist Die SMP hat ebenfalls abgelehnt, die Bundesfinanzen: Zulage für silofreie Produktion auch bei Budget 2021 wie Vorjahr baktofugierter und pasteurisierter ver- Das Bundesbudget ist dem Parlament käster Milch auszurichten. Es soll nicht wie in den zwei Vorjahren ohne Kür- eine teurere Produktionsweise geför- zungsanträge im Bereich Milchwirt- dert werden, ohne dass dafür ein Markt schaft vorgelegt worden. Die SMP hat vorhanden ist. Wegen der erweiterten das mit Befriedigung zur Kenntnis Ausrichtung der Zulage würde vermehrt genommen. die Produktion silofreier Milch geltend gemacht. Weil die Zahlungsposition Stellungnahmen 2020 beschränkt ist, müssten deshalb ver- ● Änderung der Tierseuchenver- mutlich die Ansätze für die Verkä- ordnung, 6. Januar 2020 sungszulage gekürzt werden, was zu ● Agrarpaket 2020, 26. März 2020 weiterem Preisdruck führen würde. ● Parlamentarische Initiative «Das Risiko beim Einsatz von Pestiziden Massentierhaltungsinitiative unnötig reduzieren», 16. April 2020 Die Schweizer Milchproduzenten SMP ● Kompetenz zur Freigabe von Butter- lehnen sowohl die Initiative als auch importen ab Januar 2021, 28. Mai 2020 den direkten Gegenvorschlag zur ● Jagdverordnung, 2. September 2020 «Massentierhaltungsinitiative» ab. ● Gegenvorschlag zur Massentier- Massentierhaltung gibt es in der haltungsinitiative, 12. Oktober 2020 Schweizer Milchproduktion nicht. ● Gegenvorschlag zur Gletscher- Neben der Verordnung über die initiative, 11. Dezember 2020 Höchstbestände in der Fleisch- und ● Totalrevision der Zollgesetzgebung, Eierproduktion begrenzen gesetzliche 23. Dezember 2020 Bestimmungen im Gewässerschutz und im Bereich der Förderinstrumente des Landwirtschaftsrechts die absolute Grösse der Tierbestände. Aus diesem Grund besteht weder eine Notwen- digkeit für die Volksinitiative noch für Stellungnahmen einen Gegenvorschlag. Schweizer Milchproduzenten haben in den letzten Jahren viel in die Haltungs-
10 MARKETING Swissmilk Marketing ist auch Im Frühjahr ist schnell klar geworden: Weiter gepflegt und ausgebaut worden Das Jahr 2020 wird anders sein als die ist die eigene Rezeptdatenbank, die im besonderen Jahr 2020 den Vorjahre. Die neue Situation mit Corona bereits mehr als 8’500 regionale und drei Säulen der Marketing- hat grosse Konsequenzen für das saisonale Rezepte zählt. Sie ist mit strategie treu geblieben: Marketing von Swissmilk. So konnte der Rezepten des Schweizerischen Bäuer- traditionelle Tag der Schweizer Milch innen- und Landfrauenverbands (SBLV) Herkunft, Gesundheit und nicht stattfinden. Auch die grossen ergänzt worden. Genuss. Im Eventbereich Events und Messen als wichtige haben einige Aktivitäten durch Kontaktplattformen für junge Konsu- Rekordhoher Konsum in den mentinnen und Konsumenten sind Schweizer Privathaushalten neue ersetzt werden müssen. abgesagt worden. Swissmilk hat darauf Die deutlich vermehrte Arbeit im Besonders über online-Platt- reagiert mit den Wochen der Schweizer Homeoffice, die zeitweise geschlossenen formen und Social Media ist Milch und einer innovativen Online- Restaurants wie auch geschlossenen kampagne gleich zu Beginn der Landesgrenzen haben zu massiv ver- die Kommunikation intensi- Corona-Krise. stärktem Privatkonsum von Schweizer viert worden. « Milch und Milchprodukten geführt. Gemäss den Detailhandelsdaten der Wir wollen Jugendliche Nielsen Company Switzerland ist zum für Bewegung und eine Beispiel die Nachfrage nach Frischmilch gesunde Ernährung mit um 8,4 Prozent gestiegen. Eindrücklich ist » die Absatzzunahme von UHT Milch im Schweizer Milchproduk- März von fast 34 Prozent, verglichen mit ten begeistern. der gleichen Periode im Vorjahr. Ein Indiz dafür, dass in den Privathaushalten zu dieser Zeit besonders Produkte mit einer längeren Haltbarkeit gefragt waren. Der «Küche statt Sofa» – Rekorde für Butterabsatz stieg über das ganze Jahr swissmilk Rezepte betrachtet um 15 Prozent: Alleine im Lockdown im März: Plötzlich lösten sich März lag der Absatz um 41,7 Prozent bisherige Selbstverständlichkeiten in höher als im März 2019. Auch Käse Luft auf. Swissmilk wollte mit der (+13,7 %), Rahm- und Joghurtglace umfangreichen Rezeptdatenbank hel- (+13,5 %) oder Rahm (+12,6 %) sind 2020 fen und hat die Kampagne «Küche statt im Detailhandel vermehrt nachgefragt Sofa» ins Leben gerufen. Auf humor- worden. volle Art und Weise hat diese einen Mehrwert geboten: mit schnellen All- Neue Events in Coronazeiten und Der Tag der Pausenmilch fand mit besonderen tagsrezepten oder einfachen Gerichten, traditionelle Events Schutzkonzepten statt. die gemeinsam mit den Kindern ge- Im Herbst 2020 war Swissmilk da prä- kocht werden können. Swissmilk hat sent, wo sich die Menschen aufhielten. das Label «Küche statt Sofa» auf Social Mit einer Tour in 32 Schweizer Einkaufs- Media und Onlineportalen eingesetzt. zentren hat Swissmilk den «Tag der Vom 17. März bis 14. April hat swiss- Schweizer Milch» ersetzt. Dabei sind milk.ch so fast eine halbe Million rund 200 000 Schweizer Milchprodukte Besuche verzeichnet. Auch im restli- abgegeben und 1,4 Millionen Wettbe- chen Jahr haben sich die Zugriffe auf werbslose verteilt worden. Auch für das rekordhohem Niveau bewegt: im Engagement in den Open Air Kinos hat Dezember erstmals mehr als 4 Millionen es Ersatz gegeben: die Drive-in Kinos Besuche und im ganzen Jahr über von Allianz Cinema. Wie gewohnt im 32 Millionen, was einer Steigerung von November, aber unter besonderen fast 60 Prozent gegenüber 2019 ent- Schutzbestimmungen, hat der Tag der spricht. Pausenmilch stattgefunden. Bereits
11 Swissmilk für einmal in den Autokinos statt in Open Air Kinos. zum zwanzigsten Mal haben engagierte aus den unterschiedlichsten Sportarten Ausblick und sympathische Landfrauen in den ist eine YouTube-Kampagne realisiert Swissmilk war 2020 mit den strategi- Schweizer Schulen Milch ausgeschenkt. worden. In den sechs Geschichten mit schen Themen Herkunft, Genuss und je drei Videos erzählen die Sportlerinnen Ernährung erfolgreich. Künftig wird die Der nachhaltige Produktions- und Sportler von ihren Herausfor- Kommunikation bei Nachhaltigkeits- standard/swissmilk green derungen und ihrer Ernährung. Ziel: themen verstärkt. Diese haben in den Nicht alles stand 2020 im Zeichen von Jugendliche für Bewegung und eine letzten Monaten und Jahren an Be- Corona. So konnte Swissmilk Marketing gesunde Ernährung mit Schweizer deutung gewonnen und die Erwar- auch bewährte Aktivitäten intensivie- Milchprodukten begeistern. Mit Erfolg: tungen der Gesellschaft sind gestiegen. ren. Allen voran die ganzjährige, natio- Die Wiedergabedauer erreichte einen Hier kann und muss sich die Schweizer nale Bewerbung des Produktions- sehr guten Durchschnittswert von rund Milchproduktion weiter profilieren, um standards für nachhaltige Schweizer 75 Prozent. Die Kampagne läuft unter sich gegenüber pflanzlichen Produkten Milch, der Marke «swissmilk green» und dem Namen «moove with swissmilk» und ausländischen Milchprodukten damit der Mehrwerte der Schweizer und wird auch 2021 fortgesetzt. noch besser zu differenzieren und die Milchproduktion. Dazu zählen Koope- Mehrwerte der nachhaltigen, heimi- rationen mit Massenmedien, das Geschichten und Preise schen Produktion hervorzuheben. Meteo-Sponsoring aber auch ein neuer Swissmilk investierte 2020 weiter in Werbespot mit dem bekannten verschiedene Kooperationen. In Publi- Starke Marken geben den Schweizer Schweizer Comedian Charles Nguela. kumsmedien sind Rezepte und Konsumenten Halt und Vertrauen in Geschichten rund um die Mehrwerte schwierigen Zeiten, dazu gehört seit Weiter sind die Videos und Hofladen- der Schweizer Milch publiziert worden. vielen Jahren Swissmilk. Auch 2021 suche «Vom Milchbuur» erfolgreich auf Auch im kommenden Jahr wird an die- werden wir Konsumenten für Schweizer swissmilk.ch integriert und mit zusätzli- ser Zusammenarbeitsform festgehalten Milch und Milchprodukte begeistern. chen Videos und Geschichten ergänzt und mit Watson auch in der Romandie worden. So profitieren die Hofläden weiter ausgebaut. Content ist aber vermehrt von den hohen Zugriffswerten nicht nur auf Partnerplattformen publi- von swissmilk.ch. Auf dieser Plattform ziert worden. Auch auf swissmilk.ch werden die Mehrwerte des Produk- hat das Marketing viel in spannende tionsstandards direkt von Milchprodu- Geschichten im Bereich Herkunft und zenten gezeigt und erklärt. Mehrwerte der Schweizer Milch inves- tiert. Nennenswert ist auch, dass der Fit mit Schweizer Milch 2019 erfolgte Relaunch von swissmilk.ch Neuland betrat Swissmilk Marketing bei ein Erfolg war. Unsere Webseite hat der jüngeren Zielgruppe im Fitness- 2020 die Jury des «Best of Swiss Web und Gesundheitsbereich. In Zusammen- Award» überzeugt: Gold in der Kategorie arbeit mit 2 Athletinnen und 4 Athleten «Best of .swiss». Gemeinsam mit Schwinger Reichmuth Pirmin Jugendliche für eine gesunde Ernährung Echt stark, unsere Kühe DE R PR OD UK TION S STANDA begeistern. können auch im Winter SC HW EI ZE SW IS SM R M ILCH . IL KG RE EN .C H RD FÜR regelmässig raus. «moove with swissmilk» auf You Tube Schweizer Milch und Milchprodukte. Echt stark. Auch Lovely tourte wieder durch die Schweiz.
12 MARKTORDNUNG Die Lage im Milchmarkt hat Fonds BO Milch Standardvertrag und Segmentierung Die beiden Fonds «Rohstoffverbilligung Der allgemeinverbindliche Standard- sich grundlegend geändert. für die Nahrungsmittelindustrie» und vertrag für den Erst- und den Zweit- 2020 ist erstmals seit 2007 «Regulierung» regeln seit 2019 die milchkauf ist im halboffenen Schweizer in grösserem Stil Butter Exportbeiträge für Nahrungsmittelher- Milchmarkt weiterhin von grosser steller mit Milchbestandteilen (Nach- Bedeutung. Er regelt die Zuordnung des importiert worden. Infolge- folgelösung Schoggigesetz) und den Rohstoffs Milch in Segmente je nach dessen hat die BO Milch ihre Butterexport in einer Überschuss- hergestelltem Verkaufsprodukt, was Instrumente zur Stützung des situation. unterschiedliche Preise nach Segment erlaubt und der Wertschöpfungs- halboffenen Schweizer Milch- 2020 hat es jedoch keine Überschuss- optimierung dient. marktes den neuen Rahmen- situation sondern Butterknappheit bedingungen angepasst. gegeben. Die BO Milch hat deshalb am Stabiler Richtpreis für Milch im 30. September beschlossen, ab 2021 die A-Segment Standardvertrag und Segmen- nicht mehr eingezogenen 20 Prozent Der im September 2019 auf 71 Rappen tierung der BO Milch haben der Milchzulage (0,9 Rp./kg Milch, bzw. erhöhte Richtpreis für A-Milch ist 2020 unverändert eine grosse rund 14 Mio. Fr. pro Jahr) dem Fonds stabil geblieben. Aufgrund der Marktlage Rohstoffverbilligung zufliessen zu las- im Inland hat der Vorstand der BO Milch Bedeutung. Der A-Richtpreis sen. Während einer Übergangsphase am 25. November den Richtpreis für die ist 2020 stabil geblieben. von rund einem halben Jahr werden die zwei ersten Quartale 2021 um 2 Rappen neu beschlossenen Massnahmen mit auf 73 Rappen erhöht. den nicht genutzten Mitteln aus dem Fonds Regulierung finanziert. Aktuell geltende gesetzliche « Grundlagen Die wichtigsten gesetzlichen Schutz- Mit den neuen Regelungen und Stützungsinstrumente des schwei- stehen mehr Mittel für zerischen Milchmarktes sind: Milcheiweissexporte zur Verfügung. Damit soll ● Grenzschutz mit Einschränkungen » gemäss WTO für Milch und Milchpro- mehr Milchfett im Inland dukte (ausser Käsefreihandelsabkom- zur Verfügung stehen. men mit der EU); ● Verkäsungszulage, Siloverzichts- zulage und Verkehrsmilchzulage; Damit stehen einerseits mehr Mittel für ● Qualitätsförderung im Rahmen der die Rohstoffverbilligung zur Verfügung Milchprüfung; (7 Mio. Fr.) und anderseits soll eine ● Absatzförderungsmittel des Bundes neue Stützung für Milcheiweissexporte und Allgemeinverbindlichkeit für die (7 Mio. Fr.) eingeführt werden. In Zukunft Beiträge der Produzenten; soll weniger Milchfett exportiert werden ● Allgemeine Vorgaben zu den Milch- und dafür im Inland zur Verfügung kaufverträgen; stehen. Dabei soll bei der Berechnung ● Aufzeichnungs- und Rapportier- der Exportbeiträge im Fall einer Butter- ungspflicht; unterversorgung die Bewertung von ● Forschung, insbesondere Käse- Fett zu Gunsten von Milchprotein ver- kulturen und Qualitätssicherung Milch. schoben werden. Segmentierung BO Milch Die Anpassungen werden im Vorstand der BO Milch jährlich auf ihre Wirkung überprüft und sind vorerst bis am 30. Juni 2022 befristet.
13 Molkereimilch-Preis Schweiz und EU (LTO) Rappen/kg Milch ab (Hof) Preisdifferenz CH –EU 70 30 60 25 50 20 40 15 30 10 20 5 10 0 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 CH-Molkereipreis (BLW; ab 2019 inkl. 4,5 Rp. Milchzulage) Im halboffenen Schweizer Milchmarkt ist der Einfluss des EU-Milchmarktes LTO (4,2F/3,4E) + VKZ (Wechselkurs SNB) gross. 2020 hat die Preisdifferenz (netto) Schweiz-EU bei der Molkerei- Differenz CH - EU milch im Durchschnitt 9,96 Rappen betragen. Quelle: BLW, SNB, LTO Nederland
14 MARKTLAGE UND MILCHVERKAUF 2020 ist für Molkereimilch Preise für Molkereimilch Berechtigte B-Milch ist weniger als erneut gestiegen vorher als A-Milch eingekauft worden. 2,2 Rappen mehr bezahlt Der von der SMP kalkulierte Standard- Ab Oktober ist der Anteil A-Milch im worden als im Vorjahr. Produzentenpreis SPP für eine Milch- Schnitt 6 Prozent über das Vorjahres- Hauptgrund dafür ist die Ein- lieferung von 180’000 Kilogramm inkl. niveau gestiegen. Dies vor allem auf- 4,5 Rappen Milchzulage beträgt 59,37 grund des höheren Inlandkonsums führung des «Grünen Teppichs» Rappen (Durchschnitt der 12 Monate). wegen Corona. im September 2019. Damit ist er im Vergleich zum Vorjahr ● Der Wechselkurs Franken – Euro hat Preiserhöhungen in Folge 2,24 Rappen gestiegen. sich mit 1,07 Franken negativ verän- dert (-0,04 Fr. ggü. Vorjahr). Butterknappheit haben einen Die Einflüsse auf die Preisbildung sind ● Die Produzentenpreise in der EU kleineren Einfluss gehabt. vielfältig: haben durchschnittlich 33,1 Cent Auch bei der Käsereimilch sind (-0,5 ct. ggü. Vorjahr) betragen. ● Von Januar bis August sind die ● Der Pro-Kopf-Konsum im Inland die Preise gestiegen. Der Preis- Preise im Schnitt gut 3 Rappen über ist 2020 auf 366 Kilogramm (+7 kg) rückgang bei der Biomolke- Vorjahr gelegen. September bis angestiegen. Die temporäre Schliessung reimilch hat in der zweiten Dezember hat der Mehrpreis im der Grenzen (Corona) hat zu einem Schnitt noch 0,4 Rappen betragen. Rückgang des Einkaufstourismus Jahreshälfte gebremst werden ● Der Hauptgrund für diese Entwick- geführt. können. lung sind die Preiserhöhungen mit der Einführung des «Grünen Teppichs» per Preise Bio-Molkereimilch 1. September 2019. stabilisieren sich ● Leichte Preiserhöhungen in Folge Aufgrund der grossen Angebotssteige- Butterknappheit sind ab Juli ebenfalls rung setzte bei der Bio-Molkereimilch beobachtet worden. Mitte 2019 ein deutlicher Preisrückgang ● Für A-Milch ist im Durchschnitt ein. Dieser hat Mitte 2020 gebremst 2,8 Rappen mehr bezahlt worden als werden können. Der SPP für Biomolke- im Vorjahr. Bei der B-Milch hat der reimilch hat Ende Jahr bei 80,2 Rappen Mehrpreis 1,8 Rappen betragen. (-0,9 Rp. ggü. Vorjahr) gelegen. « Insgesamt sind rund 71 Prozent A-Molkerei- Höhere Preise bei Käsereimilch Bei fast allen Käsesorten sind im Lauf des Jahres Preiserhöhungen beschlossen » milch eingekauft worden worden. Franko Käserei sind im Durch- (-1 % ggü. Vorjahr). schnitt inkl. 4,5 Rappen Milchzulage 75,62 Rappen bezahlt worden (+1,88 Rp. ggü. Vorjahr). ● Die Milchproduktion ist im Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben. Gemäss Mehr zu den Milchpreisen auf den SMP-Milchpreismonitoring sind insge- Seiten 30/31. samt 71 Prozent A-Molkereimilch ein- gekauft worden (-1 % ggü. Vorjahr). Der Anteil A-Milch ist von Januar bis Juni mit minus 5 Prozent deutlich unter Vorjahr gelegen und in den Sommer- monaten auf das Vorjahresniveau gestiegen. Der Hauptgrund dafür ist, Milchpreismonitoring SMP dass ab September 2019 mit dem Zuschlag von 3 Rappen auf der A-Milch («Grüner Teppich») die Segmentierung genauer umgesetzt worden ist.
15 Wichtiger Aussenhandel Die wichtigsten Positionen beim Import Dauermilchwaren ist das Nettoexport- Bei einem Export von 768,2 Millionen sind Käse (46 %), Milchbestandteile in volumen zurückgegangen. Vollmilchäquivalenten (-24,6 Mio. VMA Produkten der Lebensmittelverarbeitung ggü. 2019) und einem Import von 585,8 (25 %) und Butter (14 %). Details zum Aussenhandel auf Seite 36. (+113,0) Millionen VMA hat ein Export- überschuss von 182,5 Millionen VMA Nach dem deutlichen Rückgang beträgt (-137,7 Mio. VMA bzw. -43,0 % ggü. das Nettoexportvolumen noch 5,4 Pro- 2019) resultiert. Die Milch wird vor allem zent der Schweizer Milchmenge (Vorjahr in Form von Käse (45 %) und Milchbe- 9,4 %). Der Rückgang ist vor allem auf die standteilen in Produkten der Lebens- Butterimporte zurückzuführen. Auch bei mittelverarbeitung (42 %) exportiert. Lebensmittelzubereitungen, Käse und Gesamtverbrauch von Milch und Milchprodukten in der Schweiz Kilogramm pro Kopf und Jahr 450 400 350 300 250 200 150 100 50 0 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 * 373 372 387 385 377 368 365 362 359 366 Pro-Kopf-Konsum Berechnungsmethode: Quelle: SMP (kg und Jahr) + Inlandproduktion - Export Milch und Milchprodukte * Provisorische Daten + Import Milch und Milchprodukte ± Lagerveränderungen bei Butter und Käse ÷ durch die ortsansässige Bevölkerung
16 MILCHPRODUKTION 2020 haben 18’396 Betriebe Milchproduktion stabil von Biobetrieben. Biomilch hat einen 2020 haben die Milchbauern 3’405’139 Produktionsanteil von 7,9 Prozent mit 3’405’139 Tonnen Milch Tonnen Milch für die Verarbeitung in (Vorjahr 7,6 %). fast gleich viel Milch produ- den Molkereien und Käsereien produ- ● Die pro Betrieb eingelieferte ziert wie im Vorjahr. Auch der ziert. Mit einer leichten Zunahme gegen- Milchmenge hat im Durchschnitt über dem Vorjahr um 5’867 Tonnen 178’936 Kilogramm betragen. Anteil der silofrei produzierten oder 0,2 Prozent ist die produzierte Gegenüber dem Vorjahr hat sie um Milch ist fast gleich geblieben. Milchmenge sehr stabil geblieben. 6’267 Kilogramm oder 3,6 Prozent Erneut eine grosse Zunahme zugenommen. Die Anzahl der Betriebe ist um 652 oder ● Die Anzahl Kühe auf den Milchpro- hat es bei der Produktion von 3,4 Prozent auf 18’396 zurückgegan- duktionsbetrieben von 506’710 hat um Biomilch gegeben. Die Anzahl gen (Rückgang im Vorjahr -520, resp. 9’233 oder 1,8 Prozent abgenommen. Betriebe ist etwas stärker zu- -2,7 %). ● Die Einlieferung pro Kuh beträgt 6’496 Kilogramm. Diese Menge hat rückgegangen als im Vorjahr. Bei einigen Punkten lohnt sich eine um 121 Kilogramm oder 1,9 Prozent « genauere Betrachtung: zugenommen. Die pro Betrieb einge- ● 1’112’598 Tonnen oder 32,7 Pro- Anzahl grosser Betriebe nimmt zu lieferte Milchmenge hat zent der Milch stammen von silofrei 14,4 Prozent der Betriebe (Vorjahr 13,5 %) produzierenden Betrieben. Betriebe produzieren mehr als 300’000 Kilo- im Durchschnitt 178’936 mit Silagefütterung haben 2’292’541 gramm Milch. Die 2’655 (+85 ggü. Vor- Kilogramm betragen. Tonnen Milch produziert. jahr) Betriebe dieser Gruppe liefern 39,7 Gegenüber dem Vorjahr ● In beiden Bereichen hat es gegen- Prozent (Vorjahr 37,4 %) der gesamten hat sie um 6’267 Kilo- über dem Vorjahr nur minime Milch an die Verarbeiter. Die Zahl der Veränderungen gegeben. Bei der Betriebe mit einer Produktion von über » gramm oder 3,6 Prozent silofrei produzierten Milch hat die 1 Million Kilogramm hat von 69 auf 78 zugenommen. Milchmenge leicht abgenommen zugenommen. (-1’572 t, resp. -0,1 %). Milch aus Betrieben mit Silagefütterung hat 2’225 Betriebe (-145, resp. -6,1 % ggü. leicht zugelegt (+7’439 t, resp. +0,3 %). Vorjahr) produzieren weniger als 50’000 ● Die Produktion von Biomilch hat Kilogramm Milch. Ihre Milch hat mit weiter zugenommen. 269’326 Tonnen 65’158 Tonnen einen Anteil von 2,0 Pro- Milch (+10’881 t oder 4,2 %) stammen zent an der Gesamtproduktion. Kühe zur Verkehrsmilchproduktion 2011 – 2020 Vermarktete Milchproduktion 2011 – 2020 Anzahl Tonnen 560’000 3’600’000 540’000 3’500’000 520’000 3’400’000 500’000 480’000 3’300’000 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 Quelle: TSM Treuhand GmbH
17 MILCHVERARBEITUNG Käse ist mit Abstand das wich- Käse ist das wichtigste Produkt Mehrjahresvergleich: Mehr Käse, 45,9 Prozent der 3’405’139 Tonnen weniger Butter tigste Produkt der Schweizer Milch sind 2020 zu Käse verarbeitet Der Vergleich mit der Milchverarbeitung Milchwirtschaft. Im Berichtsjahr worden. Gegenüber dem Vorjahr sind vor fünf Jahren zeigt interessante Ent- ist erneut mehr Milch verkäst 51,2 Millionen Milchäquivalente (MMAE) wicklungen. Im vergangenen Jahr sind beziehungsweise 3,4 Prozent mehr in 81 Millionen Kilogramm oder 2,3 Pro- worden. Die Corona-Situation die Käseproduktion geflossen. zent weniger produziert worden als hat in praktisch allen Produkte- Mit 14,4 Prozent der Verarbeitung ist 2015. Trotz dieses Rückgangs hat es bei kategorien zu einem höheren Butter das zweitwichtigste Produkt der einigen Produkten ein Wachstum ge- Milchwirtschaft. Gegenüber Vorjahr sind geben. Es sind 102,5 Millionen Kilo- Verbrauch geführt. Die rückläu- 32,4 MMAE oder 6,2 Prozent weniger zu gramm mehr Milch zu Käse (+7,0 %) fige Butterproduktion und der diesem Produkt verarbeitet worden. Für und 10,3 Millionen Kilogramm mehr höhere Konsum haben zu Butter- die Versorgung des Inlandmarktes sind Milch zu Joghurt (+9,0 %) verarbeitet rund 6’200 Tonnen Butter importiert worden. importen geführt. Damit ist das worden. Die Verarbeitung ist vor allem bei Potenzial einer wertschöpfungs- 11,3 Prozent der Milch sind zu Konsum- Produkten für den Export mit geringer starken Verarbeitung ungenü- milch verarbeitet worden. Entgegen Wertschöpfung zurückgegangen. 2015 dem Trend der letzten Jahre hat es hier mussten noch über 3’100 Tonnen gend ausgeschöpft worden. gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg Butter zu tiefen Preisen exportiert wer- « gegeben (+11,3 MMAE, resp. 3,0 %). Die den. Angesichts der Butterimporte im Corona-Massnahmen (Schliessung der vergangenen Jahr (6’200 t) ist der Gegenüber Vorjahr Grenzen und Restaurants, Home-Office) Rückgang hier weiter gegangen als sind 32,4 MMAE oder haben generell zu einem vermehrten gewünscht. Es sind 68 Millionen Kilo- 6,2 Prozent weniger Konsum von Milchprodukten zu Hause gramm Milch (-12,1 %) weniger zu » zu Butter verarbeitet geführt. Butter und 106,2 Millionen Kilogramm Von grosser Bedeutung sind weiter Milch (-15,6 %) weniger zu Milchpulver, worden. die Verarbeitung zu Dauermilchwaren Spezialmilchpulver und Milchprotein- (9,0 % der Produktion) und Konsum- konzentraten (Dauermilchwaren und rahm (8,2 %). andere Verarbeitung) verarbeitet worden. Marktlagebericht SMP, BOM, TSM, BSM und BOB Die hergestellten Mengen der verschie- denen Produkte sind auf den Seiten 33 – 35 aufgeführt. Verarbeitung der Milch 2020 Veränderung der Milchverarbeitung 2015 – 2020 Andere Verwertung Käse 3,5 % Butter Joghurt 14,4 % übrige Frisch- milchprodukte Quark Dauermilchwaren Käse 9% 45,9 % Konsummilch Übrige Konsumrahm Frischmilchprodukte 3,1 % Dauermilchwaren Joghurt 3,6 % Butter Konsumrahm Andere 8,2 % Verwertung Konsummilch Quark 11,3 % 0,9 % -100,0 -50,0 0,0 50,0 100,0 150,0 Millionen Produktionsrückgang: Quelle: TSM Treuhand GmbH Milchäquivalente (MAE) 81 Mio. MAE bzw. -2,3 %
18 KÄSEPRODUKTION 2020 sind in der Schweiz Le Gruyère AOP ist weiterhin der Eine deutliche Steigerung hat auch Spitzenreiter in der Schweizer Käse- Appenzeller® verzeichnet. Von der dritt- 203’791 Tonnen Käse her- produktion. Mit 30’578 Tonnen ist im wichtigsten Sorte aus Rohmilch sind gestellt worden. Das sind vergangenen Jahr erstmals die 30’000 9’308 Tonnen (+707 t, resp. +8,2 %) 8’677 Tonnen beziehungs- Tonnen-Grenze überschritten worden. hergestellt worden. Rund 60 Prozent Die Produktion ist um 760 Tonnen, der silofrei produzierten Milch ist zu weise 4,4 Prozent mehr als resp. 2,5 Prozent angestiegen. einem der drei wichtigsten Rohmilch- im Vorjahr. Le Gruyère AOP käse verarbeitet worden. bleibt der meisthergestellte Grösste Mengenausdehnung Eine sehr grosse Produktionssteigerung bei Quark hat es zudem beim Switzerland Swiss Käse, gefolgt von Mozzarella, Mit 24’177 Tonnen (+855 t bzw. 3,7 %) gegeben. Nach zwei Jahren mit rück- Quark, Emmentaler AOP besetzt Mozzarella unangefochten den läufiger Produktion ist von diesem und Raclette Suisse®. zweiten Rang. Auf Platz drei der exportorientierten Grosslochkäse die Rangliste steht Quark. Hier ist die neue Rekordmenge von 7’253 Tonnen Produktion um 1’240 Tonnen auf (+1’189 t, resp. +19,6 %) hergestellt 18’721 Tonnen (+7,1 %) gesteigert worden. « worden. Über 50 Prozent der Beim Emmentaler AOP ist die Produk- tion um 887 auf 17’219 Tonnen (+5,4 %) Unterschiedliche Entwicklungen Bei den weiteren Käsespezialitäten ist Schweizer Käse sind erhöht worden. Einen deutlichen Anstieg die Produktionsbilanz unterschiedlich. Le Gruyère AOP, hat auch Raclette Suisse® verzeichnet. Mit 7 Prozent ein deutliches Minus ver- Mozzarella, Quark, Die Produktion ist um 1’150 auf 16’843 zeichnet Vacherin Fribourgeois AOP. » Tonnen (+7,3 %) erhöht worden. Leicht im Minus sind die Produktions- Emmentaler AOP oder mengen bei Tilsiter Switzerland, Tête de Raclette Suisse®. Die Hälfte der Produktion in Moine AOP, Raclette du Valais AOP und fünf Sorten Sbrinz. Beim Alpkäse und beim Vacherin Der Anteil der fünf wichtigsten Käse- Mont d’Or AOP ist die Bilanz positiv sorten an der Schweizer Produktion (siehe auch Seite 35). beträgt fast unverändert 52,7 Prozent. Der Anteil reiner Ziegen- und Schafkäse Der Anteil der beiden Käsesorten aus an der Schweizer Käseproduktion be- Rohmilch (Le Gruyère AOP und Emmen- trägt 0,7 Prozent. taler AOP) beträgt 23,5 Prozent. Produktion ausgewählter Käsesorten 2019 und 2020 Tonnen 30’000 25’000 20’000 2019 15’000 2020 10’000 5’000 0 k P la OP e® r® ss AO n nd P P rt rt OP P ar AO AO AO AO is eri ha ha el i Sw la le rA zA P Qu iss ar eo ch lb er el e Or re ne is z Su le nd äs rin ha nz rg Va tz la oz yè d’ ta oi pk wi Va la pe Sb tte M e t- u M en er äs rS Al Gr on du Ap le de m tz pk te c Le M Em i ou tte Ra Sw lsi Al te in ib Tê Ti cle er Fr Ra ch Va Quelle: TSM Treuhand GmbH
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20 DELEGIERTENVERSAMMLUNG Erstmals in der 114-jährigen Aufgrund der Corona-Pandemie ist die Stimmabgabe für die ordentliche Geschichte des Dachverbandes Delegiertenversammlung der SMP vom der Schweizer Milchproduzen- 18. Mai 2020 gemäss Notrecht des ten SMP ist die Delegierten- Bundesrates auf dem schriftlichen Weg erfolgt. Die formelle Bestätigung der versammlung notgedrungen Abstimmungsergebnisse ist unter auf dem schriftlichen Weg notarieller Aufsicht erfolgt. «Die AP22+ bringt keine Mittelverschiebung durchgeführt worden. Die zwischen Berg und Tal», sagt BLW-Direktor Von den 181 Stimmberechtigten haben Delegierten haben die Finan- 150 an der schriftlichen Abstimmung Christian Hofer in seiner Videobotschaft. zierungsbeschlüsse gefasst teilgenommen. BLW-Direktor spricht über Video zu und Ersatzwahlen für den . den Delegierten Ersatzwahlen Vorstand Aufgrund der schriftlichen Durchfüh- Vorstand vorgenommen. Für den zurückgetretenen Daniel rung der Delegiertenversammlung ist Anstelle eines Referats vor Ort Schreiber (MIBA) ist Boris Beuret auch das geplante Referat von Christian hat Christian Hofer, Direktor (Präsident MIBA) und für Christian Hofer, Direktor des Bundesamtes für Arnold (ZMP) Markus Schnider aus dem Landwirtschaft (BLW), zur Weiterent- des Bundesamtes für Landwirt- ZMP-Vorstand in den SMP-Vorstand wicklung der Agrarpolitik 2022+ entfal- schaft (BLW) seine Botschaften gewählt worden. Denis Turnsek, len. Der BLW-Direktor hat seine Bot- per Video übermittelt. Geschäftsführer FTPL, rückt als Supple- schaften an die SMP-Delegierten aber ant für den zurückgetretenen FTPL- in einer gut 15-minütigen Videobot- Geschäftsführer Silvio Guggiari nach. schaft übermittelt. Finanzierungsbeschlüsse Die Delegierten haben die konsolidierte Jahresrechnung 2019 und die Budgets « Boris Beuret (Präsident MIBA) und Markus 2020 genehmigt und die Organe ent- Schnider (Vorstand ZMP) » lastet. sind in den SMP-Vorstand Gemäss Beschluss der Delegierten gewählt worden. erheben die Mitgliedsorganisationen auf der vermarkteten Milch der ange- Ausserordentliche schlossenen Produzenten in der Periode Delegiertenversammlung vom 1. Mai 2020 bis 30. April 2021 fol- Per 1. Januar 2021 haben die Dele- gende Beiträge pro Kilogramm Milch: gierten der Aufnahme des Verbands SPIRITSUISSE in die Ausgleichskasse für ● Marketingfonds: 0,525 Rappen* milch- und landwirtschaftliche Organi- ● Basismarketing Schweizer Käse: sationen zugestimmt. Die Versammlung 0,20 Rappen* ist am 26. November basierend auf der ● Finanzierung der COVID-19 Verordnung auf dem Schrift- Interessenvertretung: 0,17 Rappen weg durchgeführt worden. * Die Beiträge für den SMP-Marketing- fonds und das Basismarketing Schwei- zer Käse sind allgemeinverbindlich. Delegiertenversammlung Die Regionaltagungen der SMP sind im November online durchgeführt worden. Die Präsentationen und ein Video sind hier abrufbar.
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