Freunde, dass der Mandelzweig sich in Blüten wiegt, bleibe uns ein Fingerzeig, wie das Leben siegt.
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Gemeindebrief Evang. Kirchengemeinde Bad Soden - Salmünster Mai - Juli 2020 Freunde, dass der Mandelzweig sich in Blüten wiegt, O. Hansmann bleibe uns ein Fingerzeig, wie das Leben siegt. Gottesdienste an EG 613 Von Shalom Ben Chorin, 1942 Christi Himmelfahrt & Pfingstsonntag Jeweils um 10 Uhr Bad Soden
Gemeindebrief - Evangelische Kirchengemeinde Salmünster - Bad Soden Editorial Alle Tage … „Was gibt Ihnen in dieser Zeit beson- „Besondere Situationen erfordern ders Hoffnung?“, so fragt unsere Lan- deskirche auf www.ekkw.de. Wir haben besondere Maßnahmen“, sagen wir Mitglieder unseres Kirchenvorstandes so leicht dahin. Seit einigen Wochen gefragt. In dieser Sonderausgabe unse- leben wir in einer besonderen so res Gemeindebriefes unter dem Titel noch nie dagewesenen Zeit, in ei- „Hoffnungstexte“ finden Sie ihre Beiträ- nem Ausnahmezustand. Unser Alltag ge, Impulse und persönliche Antwort- hat sich - auf unbestimmte Zeit – versuche. verändert: Soziale Distanz, ein deut- „‘Kraft in schweren Zeiten‘– das Lied liches Einschränken der gegenseiti- von Martin Pepper, stärkt mich in die- gen Besuche, das Tragen von einem sen Wochen“, meint Isabel Dietz. Siehe: Mund-Nasenschutz beim Einkaufen https://youtu.be/ltQqfxENMgg. „Meine und in öffentlichen Verkehrsmitteln Arbeit wartet in meinem Umfeld auf sind angesagt. Kein Händeschütteln mich. Da wo ich stehe. Bereit sein ist beim Begrüßen, keine Umarmung alles! Gottes Spuren lesen, seine Zei- bei der Verabschiedung. Das ist auch chen verstehen lernen. Offen werden. nach einigen Wochen des Einübens Hier und heute.“ Dieser Text von J.B. noch immer gewöhnungsbedürftig. Uphus ist Ermutigung für Kerstin Gruel- Für die meisten Schülerinnen und Dorn. „Hoffnung ist nicht nur ein Wort, Schüler ist immer noch home- Hoffnung, das sind Worte und Taten“, schooling angesagt, viele Menschen erinnert Torsten Kurpiers an das Lied arbeiten weiter von zuhause aus. aus EG Nr. 629, 3. Wer hätte sich im Februar vorstellen Wenn Sie mögen, rufen Sie Pfarrerin Reidt, die Kirchenvorsteher oder mich können, dass sich unser aller Leben an und erzählen, was Sie in diesen Wo- so stark und vor allem so schnell ver- chen hoffnungsvoll stimmt. (Tele- ändern würde? fonnummern: www.ev-kirche-bss.de/ Was hilft diese Krisenzeit durchzu- kontakte). stehen? Welche Maßnahmen grei- Dazu gehört auch, dass wir wieder fen? Ein freundliches Winken, ge- Gottesdienst feiern können unter Ein- genseitige Rücksichtnahme, das An- haltung der gültigen Auflagen. Wir la- bieten von Hilfe und die Verbunden- den ein an Christi Himmelfahrt (21.5.) heit durch das Telefon und in den zum Gottesdienst im Pfarrgarten Bad sozialen Netzwerken helfen uns die- Soden und an Pfingstsonntag jeweils se besondere Situation zu bewälti- um 10 Uhr. Bitte beachten Sie die An- gen. kündigung im Schaukasten. Und: Biblische Worte: Sie begleiten Ihr Pfarrer Fredy Henning mich durch besondere Momente. Sie tragen mich, sind für mich wie ein 2
Gemeindebrief - Evangelische Kirchengemeinde Bad Soden -Salmünster Geländer, an dem ich mich festhalten kann und vorsichtig einen Schritt vor Auf ein Wort den anderen setze. Die bereits zurückliegenden Wochen „Ich bin bei euch alle Tage bis an der haben uns schon vieles abverlangt Welt Ende“, sagt der auferstandene und dennoch stehen wir erst am An- Jesus zu seinen Jüngern in Galiläa fang einer noch längeren, schweren (Matthäusevangelium Kapitel 28, vor uns liegenden Zeit. Gegenwärtig Vers 20). sind nachgewiesenermaßen etwa 150 Tsd. Menschen an der neuartigen Krankheit erkrankt. Selbst wenn man davon ausgeht, dass die Dunkelziffer derer, die schon erkrankt sind, um den Faktor 10 höher ist, so reden wir von 1,5 Mio. erkrankten Menschen. Bei 82 Mio. Bundesbürgern sind so- mit immer noch knapp 80 Mio. nicht infiziert; wie Sie sehen also noch ein Medio.tv/socher weiter Weg. Die bisher getroffenen Maßnahmen Diese Zusage Jesu begleitet mich in hatten einzig und alleine den Sinn diesen außergewöhnlichen Tagen. und Zweck, die Krankheitswelle so zu Sie schenkt mir Gelassenheit und verlangsamen, dass den Menschen, Kraft, Zuversicht und Hoffnung. denen theoretisch geholfen werden Im Gottesdienst hören wir diese könnte, auch praktisch geholfen wer- Worte bei jeder Taufe. Freuen uns den kann, wir also nicht italienische für den Täufling und erinnern uns oder spanische Verhältnisse in unse- zugleich daran, dass sie auch bei un- ren Krankenhäusern bekommen, bei serer Taufe gesprochen wurden. Jesu denen eine Entscheidung getroffen Zusage gilt – ein Leben lang. Im freu- werden muss, wer das letzte Beat- digen Erleben und auch in Ängsten mungsgerät zugeteilt bekommt und und Sorgen. „Ich bin bei euch alle weiterleben kann und wer in Erman- Tage bis an der Welt Ende“. Sein gelung eines solchen leider sterben Wort immer wieder zu bedenken muss. macht mir Mut in den Höhen und Auch hier sprechen die Zahlen für Tiefen dieser Tage. sich: in Deutschland verstarben von Bleiben Sie zuversichtlich und behü- ca. 150 Tsd. infizierten Menschen tet! knapp 5500, in Frankreich verstarben Ihre Pfarrerin Annette Reidt von knapp 160 Tsd. infizierten Men- 3
Gemeindebrief - Evangelische Kirchengemeinde Salmünster - Bad Soden schen bereits knapp 22 Tsd., und in stillen Gebet zu Hause an ihn wen- Großbritannien von knapp 145 Tsd. den. infizierten Menschen knapp 20 Tsd. Und da es mit dem Singen in Ge- (Quelle: Süddeutsche Zeitung, Stand meinschaft im Moment und voraus- 24.04.2020). sichtlich auch noch die kommenden Man sieht leichterdings, dass ein funk- Monate problematisch ist, empfeh- tionierendes Gesundheitssystem ge- le ich die musikalische Vertonung paart mit rechtzeitig getroffenen, des o.g. Psalmes von Felix Mendels- durchaus rabiaten Einschnitten in Ar- sohn - Bartholdy „Herr Gott, du bist beit, Zusammenleben und Kontakten unsre Zuflucht für und für“ CV in der Lage ist, die gesteckten Ziele zu 40.127 in vielen Variationen bei- erreichen. Aber damit dies so bleibt, spielsweise bei Youtube zu finden werden wir uns auch weiterhin an die und zum Hören und Mitsingen ge- Maßgaben der Regierungen (Bund eignet. und Land) halten müssen, und unsere Es grüßt Sie herzlich Regierenden sind gut beraten, erzielte Ihr Erfolge nicht allzu leichtfertig aufs Dr. Tobias Bausch Spiel zu setzen mit vorzeitigen Locke- rungen, nach denen wir uns zwar alle sehnen, die medizinisch aber gegen- wärtig nicht vertretbar sind. Ich finde, dass die Worte des 90. Psalms uns hier Stütze, Rat und Hilfe sein können; auch hier wendet sich der Psalmbeter in größter Not an Gott und bittet ihn: „Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden”. Und im gleichen Psalm steht der Trost: „Herr, Du bist unsre Zuflucht für und für. Ehe denn die Ber- Ausgewählt von Kerstin Gruel-Dorn ge wurden und die Erde und die Welt geschaffen wurden, bist Du, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit.” Auch in diesen schweren und gefährli- chen Zeiten ist der Herr unser Ort der Zuflucht. Und wenn wir auch nicht unseren gewohnten Kirchgang abhal- ten können, so können wir dem Herrn dennoch nahe sein, in dem wir uns im 4
Gemeindebrief - Evangelische Kirchengemeinde Bad Soden -Salmünster tenwohnheim in Birstein. Und dann begann ich selbst zu nähen. Ich be- kam viele bunte Stoffe geschenkt und nähte nun für die Wohnheime in Salmünster und Marjoß. Meine Kolleginnen und Kollegen im Kir- chenvorstand, Nachbarn und Freunde meldeten bei mir ihren Bedarf an und ich spürte, wie viel Freude es mir machte, ihre Wün- sche zu erfüllen. Das Coronavirus wird noch lange ein Bestandteil unseres Lebens bleiben. Ich hoffe, Niemals hätte ich gedacht, dass ich meine Masken machen unseren einmal „Mund-Nasen-Bedeckungen“ eingeschränkten Alltag ein wenig nähe! Eine gute Freundin hat damit bunter! Und nun muss ich weiter- begonnen und mir einige geschenkt. nähen! Anneli Thomas Die gab ich sofort weiter ans Behinder- Sehnen nach... In diesen Tagen stehen wir vor großen der. Sie entwickeln kreative Ideen, Herausforderungen. Dinge, die uns wie man dem anderen nahe sein bisher selbstverständlich schienen, kann, ohne in seine Nähe zu kom- sind uns nun nicht mehr möglich. Der men. Bis es wirksame Medikamente Kontakt zu anderen Menschen fehlt: oder einen Impfstoff gibt, ist Dis- das ungezwungene Gespräch zwischen tanz Ausdruck von Nächstenliebe. Freunden, der kleine Wortwechsel mit Die bestehenden Kontaktbeschrän- den Arbeitskollegen in der Mittags- kungen sind ein Kreuz, das wir alle pause fällt im Home-Office aus. Im tragen müssen. Diese Last nimmt Versuch, mit dem Corona-Virus leben uns niemand ab. Und doch sind wir zu lernen, müssen wir Abstand halten nicht allein. und Verzicht üben. Wir können uns an Gott wenden, Christliches Leben ist ein Leben in Ge- ihm unseren Kummer mitteilen und meinschaft. Solange das in gewohnter bitten: „In Sorge, im Schmerz, sei Form nicht möglich ist, müssen wir da, sei uns nahe, Gott“ (EG +102, 1, neue Wege suchen. Dies geschieht Verse 3-4). gerade, viele Menschen helfen einan- Und „Um Heilung, um Ganzsein, um 5
Gemeindebrief - Evangelische Kirchengemeinde Salmünster - Bad Soden Zukunft bitten wir“ (EG +102, 3, Vers „Hoffnung aber lässt nicht zuschan- 1). Gott weiß, dass da ein Sehnen den werden“ (Römerbrief, 5,5). nach Nähe in uns wohnt. Wir können Im Vertrauen auf Gott grüßt Sie herz- uns getrost an Gott wenden, denn lich das Beispiel seines Sohnes Jesus Ihre Christus zeigt uns, wie wir das Kreuz tragen können: In Hoffnung auf Gott: Hoffen auf…. Ein Gedicht eines meiner Lieblings- Ansicht nach ein ganz entscheidender lyriker Erich Fried (1921-1988) lau- Sinnstifter unseres Lebens. tet: Sie gibt uns Kraft, Zuversicht und Die drei Steine Stärke und lässt uns immer wieder „Wie lange kann ich noch leben den guten Wendungen im Leben ent- wenn mir alle Hoffnung gegensehen. verlorengeht?“ Und so auch in unserer momentanen Situation: frage ich die drei Steine. Mit Hoffnung blicken wir in die Zu- Der erste Stein sagt: kunft: „Soviel Minuten du deinen Atem hoffen auf weitere Eindämmung der anhalten kannst unter Wasser Corona-Pandemie, hoffen auf Gene- noch soviel Jahre.“ sung der Kranken, hoffen darauf, uns Der zweite Stein sagt: bald wieder nahe sein zu können, „Ohne Hoffnung kannst du noch hoffen auf friedvolles Zusammenle- leben solange du ohne Hoffnung ben in den Familien und in der Gesell- noch leben willst.“ schaft, hoffen auf Erholung der Wirt- Der dritte Stein lacht: schaft. „Das hängt davon ab was du noch Und hoffen in ganz besonderem Ma- Leben nennst ße auf Gottes Nähe und Güte, dass er wenn deine Hoffnung tot ist.“ uns behütet und begleitet durch die- se schwierige Zeit, dass er uns Zuver- Hier ein paar kurze Gedanken da- sicht und Hoffnung spüren lässt und zu: uns somit die Angst vor der Zukunft Ja, wie stellt sich das Leben ohne nimmt. Hoffnung dar? Trostlos, sinnlos, In hoffnungsvoller Verbundenheit traurig sicherlich. Aber wer möch- te so leben? Hoffnung ist meiner Sabine Janssen 6
Hoffnungsort Gemeindebrief Wald - Evangelische Kirchengemeinde Bad Soden -Salmünster Der Wald ist schon immer ein fester Ort für Sinnsuchende. Gerade jetzt, wo wir nicht viele Möglichkeiten haben, unsere Freizeit zu gestalten, zieht es viele Menschen in den Wald. Auch ich bin gerne mit Mann, Hund und den Kindern im „hessischen Grün“ unterwegs. Hier finde ich Ruhe, Entspannung und kann den momentan sehr angespannten Alltag für einen Moment vergessen. Zwi- schen den Bäumen kann ich den verschiedenen Vögeln lauschen und mich an Blu- men und dem Grün der Bäume erfreuen. Ich tanke auf und gewinne Zuversicht. Nach ein paar Stunden in der Natur sind Probleme, die einem vorher Kopfzerbre- chen bereitet haben, nicht mehr so schwerwiegend. Vielmehr freue ich mich im- mer noch über die Vielzahl der Schmetterlinge und Wildbienen, die ich beobach- ten konnte. Hier in Bad Soden-Salmünster haben wir das große Glück viel Wald und wunder- schöne Natur um uns herum zu haben. Nutzen wir sie, gehen wir spazieren und tanken neue Hoffnung. Ich wünsche Ihnen alles erdenklich Gute. Judith Czaplok 7 J.Czaplok
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