Funktionelles Krafttraining im Fußball - Mag. Raphael Koch

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Funktionelles Krafttraining im Fußball - Mag. Raphael Koch
Funktionelles Krafttraining
im Fußball
Mag. Raphael Koch
Funktionelles Krafttraining im Fußball - Mag. Raphael Koch
Referent

 Name:
 Mag. Raphael Koch

 Beruf:
 Sportwissenschafter der FAL & Landesauswahl
 Ausbildung:
 Sportstudium am IFFB „Sport- und Bewegungswissenschaften“ an
 der Universität Salzburg (Rif)
 Aktiver Spieler im Fußball-Unterhaus:
 FC Wels, Union Weißkirchen, ATSV Stadl-Paura, SV Wallern, Union
 Allhaming
Funktionelles Krafttraining im Fußball - Mag. Raphael Koch
Was erwartet uns heute?

 I. Grundlagen der motorischen Kraft
     I.I.      Definition
     I.II.     Mechanische Grundlagen
     I.III.    Biologische Grundlagen
     I.IV.     Dimensionen der motorischen Kraft
     I.V. Trainingsmethoden

 II. Krafttraining im Fußball
      II.I.   Erscheinungsformen der Kraft im Fußball
     II.II.    Erkenntnisse für fußballspezifisches Krafttraining
     II.III.   Freies Krafttraining vs. Maschinentraining
     II.IV.    Grundsätze für ein funktionelles Krafttraining
     II.V.     Praxisbeispiele

 III. Literatur
Funktionelles Krafttraining im Fußball - Mag. Raphael Koch
I. Grundlagen der motorischen Kraft

 I.I. Definition

 „Unter dem Begriff motorische Kraft versteht man die
 Fähigkeit einer Person, durch Muskeltätigkeit äußere Kräfte
 und Widerstände zu überwinden oder ihnen
 entgegenzuwirken.“ (Hartmann & Tünnemann 1988, S. 10)
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I.II. Mechanische Grundlagen

 F=m*a
 Kraft = Masse * Beschleunigung

 M=F*l
 Drehmoment = Kraft * Kraftarm

                                                          (Gottlob 2007, S. 43)

 „Die Summer aller Kräfte in einem abgeschlossenen System muss Null sein. “
                                                                                  (Newton)
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Mechanische Grundlagen

Arten der Muskelbewegung

konzentrisch:
   - Gelenk wird gebeugt
   - Muskel-Sehnen-Apparat verkürzt sich
isometrisch:
   - keine Gelenksbewegung
   - dennoch Verkürzung der kontraktilen Proteine im
     Muskel
exzentrisch:
   - Gelenk wird gestreckt
   - Muskel wird gegen seinen Widerstand gedehnt
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I.III. Biologische Grundlagen

                                                (Hollmann & Strüder 2009, S 45)

  Der M. Biceps Brachii hat beispielsweise über 1 Million Fasern.
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Biologische Grundlagen

Die motorische Einheit:
Motorische Vorderhornzelle – Nervenfaser – Motorische Endplatte
– betreute Muskelfasern

                              feinmotorische Muskeln:
                              große Anzahl von ME (1500 – 3000) mit wenigen
                              Muskelfasern (8 – 50).
                              grobmotorische Muskeln:
                              weniger ME mit vielen Muskelfasern (600 –
                              2000)
                              z.B.
                              M. Biceps brachii: 1 Million Fasern; ca. 600 ME; 1
                              mot. Vorderhornzelle betreut ca. 1500
                              Muskelfasern.

       (Weineck 2010, S 85)
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Biologische Grundlagen

Adaption im Muskel durch Krafttraining

1. Am Anfang können nicht alle motorischen Einheiten
   innerviert werden (hohe Anzahl von nicht kontrahierten
   Fasern).
2. Durch Training (Ausführung der Zielbewegung) können
   immer mehr motorische Einheiten innerviert werden.
3. Der Muskelfaserquerschnitt vergrößert.

   Erst nach Beherrschen der Zieltechnik ist gezieltes
   Krafttraining möglich!
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Biologische Grundlagen

                         (Skript Müller 2005)
I.IV. Dimensionen der motorischen
Kraft

Maximalkraft
… stellt die höchstmögliche Kraft dar, die das Nerv-Muskel-
System bei maximaler willkürlicher Kontraktion auszuüben
vermag.

Die Maximalkraft ist von folgenden Komponenten abhängig:
•   Muskelquerschnitt
•   Intramuskuläre Koordination (Anzahl der Muskelfasern, die
    gleichzeitig innerviert werden)

                                                        (Weineck 2007, S 371)
Dimensionen der motorischen
Kraft

Schnellkraft
… beinhaltet die Fähigkeit des Nerv-Muskel-Systems, den
Körper, Teile des Körpers (z.B. Beine) oder Gegenstände
(z.B. Bälle) mit maximaler Geschwindigkeit zu bewegen.

Explosivkraft
… ist die Fähigkeit einen möglichst steilen Kraftanstieg zu
realisieren.
  Kraftzuwachs pro Zeiteinheit

Reaktivkraft
… die Muskelleistung, welche innerhalb eines Dehnungs-
Verkürzungszyklus einen erhöhten Kraftstoß generiert.
                                                              (Weineck 2007, S
374ff)
Dimensionen der motorischen
Kraft

Kraftausdauer
… bezeichnet die Ermüdungswiderstandsfähigkeit eines
Muskels bei lang andauernden Bewegungen. (Weineck 2007, S 379)
I.V. Trainingsmethoden

  Maximalkraft – Methoden zur Muskelquerschnittsvergrößerung
  (Hypertrophie)
                        Methode I        Methode II        Methode III

      Arbeitsweise      konzentrisch     konzentrisch      konzentrisch

      Krafteinsatz        explosiv         explosiv        kontinuierlich

     Intensität (%)         80         70 – 80 – 85 - 90      60 - 70

    Wiederholungen         8 - 10       10 – 10 – 7 - 5       15 - 20

         Serien              3           1–1–1-1               3-5

   Wiederholungspause       2s                2s               keine

      Serienpause        3 – 5 min        3 – 5 min          3 – 5 min
Trainingsmethoden

 Maximalkraft – Methoden zur Verbesserung
 der intramuskuläre Koordination (IK)
                       Methode I         Methode II        Methode III

     Arbeitsweise      konzentrisch     konzentrisch        exzentrisch

     Krafteinsatz        explosiv          explosiv        kontinuierlich

    Intensität (%)         100        90 – 95 – 97 - 100        140

   Wiederholungen           1           4–3–2-1                1-3

        Serien              5           2–2–2-2                5-8

  Wiederholungspause       2s                2s              10 – 15 s

     Serienpause        3 – 5 min         3 – 5 min          3 – 5 min
Trainingsmethoden

Pyramidentraining
… ist eine Kombinationsmöglichkeit von Hypertrophie- und IK-Training.

                                    100%   1 WH

                              90%                 3 WH

                        80%                          7 WH

                  70%                                    10WH

                                                                (Weineck 2007, S 472)
Trainingsmethoden

Schnellkraft

                       Methode I        Methode II

     Arbeitsweise      plyometrisch     konzentrisch

      Krafteinsatz       explosiv     explosiv - schnell

     Intensität (%)        100             30 - 60

    Wiederholungen        6-8               6-8

        Serien            3-5               3-5

  Wiederholungspause       5s                2s

      Serienpause       5 - 8 min         3 – 5 min
Trainingsmethoden

Kraftausdauer

                           Methode I       Methode II

      Arbeitsweise        konzentrisch        statisch

      Krafteinsatz        kontinuierlich   kontinuierlich

     Intensität (%)          30 - 50          30 - 50

 Wiederholungen / Dauer     > 20 WH           > 30 s

         Serien               3-5              3-5

  Wiederholungspause          keine            keine

      Serienpause           3 - 5 min       3 – 5 min
II. Krafttraining im Fußball
II.I. Erscheinungsformen der
Kraft im Fußball

  Sprung aus Stand und Anlauf
  Antritt
  Abstoppen nach Sprint
  Pass / Torschuss
  Kopfstoß
  Zweikampf (Körpereinsatz mit / ohne Ball)
II.II. Erkenntnisse für
fußballspezifisches Krafttraining

   dynamische Krafteinsätze
   (konzentrische und exzentrische Muskelaktivierung)
   Meist mehrgelenkige Bewegungen
   (intermuskuläre Koordination)
   Stabilisierende Muskelschlingen
   Rumpfstabilität ist Voraussetzung
   Betroffene Muskelgruppen:
       - Rumpf (Stabilität)
       - Hüftbeuger
       - Oberschenkelvorder- und -rückseite
       - Waden
II.III. Freies Krafttraining vs.
Maschinentraining

Freies Krafttraining          Maschinentraining
Freie Bewegungen ohne         Geführte Bewegung mit meist
fixierten Körper              fixiertem Körper

   Mehrgelenkige Bewegungen      Isoliertes Muskeltraining

   funktionelle Gelenk- und      keine funktionelle Gelenk-
   Rumpfstabilisierung           und Rumpfstabilisierung
   notwendig                     notwenig

   stabilisierende               stabilisierende
   Muskelschlingen müssen        Muskelschlingen werden
   aktiviert werden              nicht aktiviert
   Gleichgewicht muss            Gleichgewicht halten nicht
   gehalten werden               notwendig
II.IV. Grundsätze für ein funktionelles
Krafttraining

  Immer an der Zielbewegung orientieren!
  Freies Krafttraining bzw. Training mit freien Gewichten dem
  geführten Training mit Maschinen vorziehen!
  Ein stabiler Rumpf stellt die Basis jeder Bewegung dar!
  Zusätzliches Schaffen von Instabilitäten erhöht die
  Intensität (Unterlagen, Gummibänder)!
  Nicht nur in der Vorbereitungszeit, sondern als erhaltende
  Maßnahmen auch während der Wettkampfphase einbauen!!
II.V. Übungsbeispiele

               Resistance Bands 1   Liegestütz

               Resistance Bands 2   Rudern (TRX)

               Resistance Bands 3   Zirkel
III. Literatur

Gottlob, A. (2007). Differenziertes Krafttraining (2. Auflage). München: Urban & Fischer Verlag.

Hartmann, J. & Tünnemann, H. (1988). Modernes Krafttraining. Berlin: SVB Sportverlag.

Hollmann, W. & Strüder, H.(2009). Sportmedizin. Grundlagen für körperliche Aktivität, Training und
Präventivmedizin. Stuttgart: Schattauer GmbH.

Weineck, J. (2007). Optimales Training. Leistungsphysiologische Trainingslehre unter besonderer
Berücksichtigung des Kinder- und Jugendtrainings (15. Auflage). Balingen: Spitta Verlag.

Weineck, J. (2010). Sportbiologie. (10., überarbeitete und erweiterte Auflage). Balingen: Spitta Verlag.
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