Fußverkehrsstrategie Berlin - Modellprojekt 5 - Begegnungszonen Pilotvorhaben Bergmannstraße - Berlin.de

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Fußverkehrsstrategie Berlin - Modellprojekt 5 - Begegnungszonen Pilotvorhaben Bergmannstraße - Berlin.de
Fußverkehrsstrategie Berlin
             Modellprojekt 5 – Begegnungszonen
                     Pilotvorhaben Bergmannstraße

Dokumentation der Informationsveranstaltung zum
         Start der Testphase in der Bergmannstraße
                                         27. September 2018

   im Auftrag der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz
Fußverkehrsstrategie Berlin - Modellprojekt 5 - Begegnungszonen Pilotvorhaben Bergmannstraße - Berlin.de
BERLINER
Dokumentation Informationsveranstaltung vom 27.09.2018   BEGEGNUNGSZONE

Impressum

Erstellt von:

raumscript

Schwedter Straße 34a
10435 Berlin
www.raumscript.de

Claas Fritzsche

Daniel Schertel

Im Auftrag von:

Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz
Abt. IV / Referat IV B
Am Köllnischen Park 3
10179 Berlin

Dirk Bartel
Dörte Krenkel

Bildrechte: raumscript / SenUVK

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Fußverkehrsstrategie Berlin - Modellprojekt 5 - Begegnungszonen Pilotvorhaben Bergmannstraße - Berlin.de
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Dokumentation Informationsveranstaltung vom 27.09.2018                          BEGEGNUNGSZONE

Anlass der Veranstaltung

Bevor eine Entscheidung getroffen wird, ob und wie die Bergmannstraße zwischen Mehringdamm und
Marheineke-Markthalle dauerhaft in eine „Berliner Begegnungszone“ umgebaut werden soll, wird in
diesem Straßenabschnitt eine einjährige Testphase durchgeführt. Die Testphase mit veränderbaren und
wieder rückbaubaren Elementen war ein zentrales Ergebnis der zurückliegenden Öffentlichkeitsbeteiligung.
Am 27. September 2018 luden die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz und der Bezirk
Friedrichshain-Kreuzberg zur „Informationsveranstaltung Testphase Bergmannstraße“ ins Columbia Theater
ein. Inhaltliche Schwerpunkte der Veranstaltung waren die Vorstellung der konkreten Planung für die
Testphase, die Erläuterung der geplanten Beteiligungselemente und –formen während der Testphase sowie
ein kurzer Ausblick auf das weitere Vorgehen nach Abschluss der Testphase. Die Veranstaltung beinhaltete
zudem eine Beteiligungssequenz, in der die Gäste die Möglichkeit hatten, anhand von Plänen ihre
Meinungen, Kritik und Anregungen zu äußern.

Hintergrund
Im Jahr 2011 beschloss der Berliner Senat die Fußverkehrsstrategie, um das zu Fuß gehen als
umweltfreundliche Art der Fortbewegung zu fördern. Zugleich können durch die Reduzierung der Wege mit
dem Auto Lärm- und Schadstoffemissionen gesenkt und somit die Lebens- und Aufenthaltsqualität in der
Stadt maßgeblich verbessert werden.
Ein Teil der Fußverkehrsstrategie ist das Modellprojekt 5 „Begegnungszonen“, welches auch die Umsetzung
verschiedener Pilotvorhaben zum Ziel hat. Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg hat sich im Jahr 2012 mit
der Bergmannstraße als Pilotprojektstandort beworben. Auf Basis einer umfassenden Analyse der
Bestandssituation wurden erste Planungskonzepte für die Umgestaltung der Bergmannstraße erarbeitet.
Deren Erläuterung, Diskussion und Fortschreibung im Rahmen einer breit angelegten
Öffentlichkeitsbeteiligung mündeten in dem Kompromiss einer Testphase (quasi einer Simulation), vor
einem endgültigen Umbau der Bergmannstraße. Mögliche Gestaltungselemente können so zunächst
getestet und hinsichtlich ihrer Auswirkungen z.B. auf den Verkehrsfluss oder die Aufenthaltsqualität
bewertet werden.

In Vorbereitung auf diese Testphase erfolgte im März 2018 die Durchführung eines „Probelaufs“. Zwei
sogenannte Parklets erweiterten niveaugleich den Gehweg und stellten Bänke, Hocker und je einen
Stehtisch zur Benutzung zur Verfügung. Von April bis Mai 2018 wurde eine explorative Befragung zu
Eindrücken und Erfahrungen bei der Nutzung der Parklets realisiert. Die Ergebnisse flossen in die
Ausarbeitung der Testphase ein.
Detaillierte Informationen sowie Dokumentationen und Berichte insbesondere über die durchgeführte
Bürgerbeteiligung können auf der Webseite der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz
eingesehen werden unter www.begegnungszonen.berlin.de.

Ablauf der Veranstaltung vom 27.09.2018
Der Bezirksstadtrat für Bauen, Planen und Facility Management von Friedrichshain-Kreuzberg, Florian
Schmidt begrüßte alle Anwesenden und erläuterte zunächst den bisherigen Entwicklungsprozess für die
„Begegnungszone Bergmannstraße“. Danach führte er die Ziele und erhofften Verbesserungen des
Pilotprojektes auf, sprach Befürchtungen und Konflikte an und betonte die Ernsthaftigkeit der
Zusammenarbeit mit den Bürgerinnen und Bürgern. Letztendlich gehe es vor allem um Verbesserungen für
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„schwache“ Verkehrsteilnehmende wie Kinder, Fahrradfahrende und ältere Menschen. Man müsse sich
aber klar machen, dass Verbesserungen für bestimmte Situationen wiederum andere Konflikte bewirken
können. So zum Beispiel die intensive Nutzung der Parklets, die nachts eine zu einer Lärmbelästigung der
direkten Anwohnerschaft führen kann. Um dies künftig zu vermeiden, arbeitet das Bezirksamt bereits an
einem Lärmpräventionsplan für die Zeit der Testphase. Die Testphase sei grundsätzlich ein Experiment und
ein reversibles Projekt, deren Durchführung dazu beitragen soll, negative Ergebnisse wie in der
Maaßenstraße zu vermeiden. In diesem Geiste soll ein ehrlicher, offener Austausch stattfinden und
dadurch eine Debatte angeregt werden, welche die Menschen zusammenbringt. Es geht um Maßnahmen,
welche die Begegnung von Menschen im öffentlichen Raum fördern.
Daraufhin leitete Herr Mehlin aus dem Büro raumscript, der Moderator der Informationsveranstaltung, in
den weiteren Abend ein, bedankte sich für das zahlreiche Erscheinen und legte den weiteren Ablauf der
Informationsveranstaltung dar.
Als fachlichen Input und Verantwortlicher der Fußverkehrsstrategie für Berlin beleuchtete der
Referatsleiter Herr Wohlfarth von Alm die Testphase aus Sicht der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr
und Klimaschutz. Er betonte, dass zunächst keine baulichen Maßnahmen zur dauerhaften Veränderung der
Bergmannstraße durchgeführt werden. Mit den temporären Modulen könne in der Testphase auch
kurzfristig auf auftretende Probleme reagiert werden. Neben verschiedenen Formaten der begleitenden
Bürgerbeteiligung sind auch fachliche Begleituntersuchungen in der Testphase vorgesehen.

Stellvertretend für das Büro A24 Landschaft, das für die Planung und Bauleitung der Testphase
verantwortlich ist, erläuterte Herr Pötter zunächst die Schnittstelle zu den konzeptionellen Leistungen des
Büros LK Argus. Das Büro A24 Landschaft hat auf Basis dieser Konzepte die Planungen präzisiert, ohne
dabei grundlegende Änderungen vorzunehmen.
Neben den unterschiedlich gestalteten Aufenthaltsmodulen, die entlang des Fahrbahnrandes aufgestellt
werden, präsentierte Herr Pötter weitere Maßnahmen in der Bergmannstraße, die während der Testphase
umgesetzt werden. Demnach werden acht Ladezonen, 19 PKW-Parkplätze (davon zwei für Personen mit
Behinderung) und 232 Fahrradparkplätze eingerichtet. Die Bergmannstraße wird zu einer Tempo 20-Zone.
Der befahrbare Bereich auf der Fahrbahn wird durchgehend auf 6,50m verschmälert.

Zum Ende seines Vortrags stellte er den Zeitplan der Umbaumaßnahmen vor. Eine Übersicht zu den
geplanten Maßnahmen in der Bergmannstraße befindet sich in der Anlage (siehe Anlage Seite 17). Der Auf-
bzw. Umbau der Testphase beginnt ab der zweiten Oktoberwoche 2018. Möglichst parallel dazu soll das
Aufbringen der amtlichen Markierung und Beschilderung erfolgen.
Anschließend begann eine offene Fragerunde, in der die Gäste konkrete Fragen an Herrn Bezirksstadtrat
Schmidt, Herrn Wohlfarth von Alm und Herrn Pötter stellen konnten.

Zum Abschuss des Informationsteils der Veranstaltung erläuterte Herr Schertel vom Büro raumscript das
Thema Öffentlichkeitbeteiligung im Planungsprozess. Zunächst wird ab Oktober 2018 eine
Informationsplattform zur Bergmannstraße auf www.mein.berlin.de zur Verfügung stehen. Zudem werden
alle Informationen auch auf der Projektseite www.begegnungszonen.berlin.de gesammelt und dargestellt.
Im November startet dann die erste vierwöchige Phase einer Online-Beteiligung. Zwei weitere
Onlinebeteiligungen folgen voraussichtlich im April 2019 bzw. nach den Sommerferien 2019. Ein
„Halbzeitforum“ ist für März 2019 geplant. Neben den Ergebnissen der Online-Beteiligung soll ein erstes
Zwischenfazit und das weitere Vorgehen präsentiert werden. Im April und im August 2019 werden an
jeweils einem Tag mehrere Spaziergänge mit Fachleuten durch die Bergmannstraße angeboten. Im Juni
2019 wird durch ein sogenanntes Beteiligungsmodul in der Bergmannstraße die Mitwirkung vor Ort

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ermöglicht. Eine Gesamtübersicht zu den Beteiligungsmöglichkeiten findet sich auf den Internetseiten
www.mein.berlin.de und www.begegnungszonen.berlin.de. Dort werden auch detaillierte Informationen zu
den anstehenden Beteiligungsmöglichkeiten im Vorlauf der Aktionen veröffentlicht.
Nach dem Informationsteil der Veranstaltung wurden die anwesenden Personen in die Lounge des
Columbia Theaters gebeten, wo in der sogenannten „Begegnungszone“ detaillierte Pläne und Abbildungen
über die Testphase aushingen. Die Gäste hatten hier die Möglichkeit über Klebezettel Kritik, Lob und
Hinweise zu verschiedenen Themen an den Stellwänden abzugeben. Zum Abschuss der Veranstaltung
wurden diese Anmerkungen zusammengefasst vorgetragen und erste Erkenntnisse aus Gesprächen
vorgestellt. Herr Bezirksstadtrat Schmidt bedankte sich am Ende bei den Teilnehmenden, gab einen kurzen
Ausblick und verabschiedete die Gäste.

Zentrale Ergebnisse1

Eine Darstellung der Fragerunde findet sich auf den Seiten 7-10.
Die Teilnehmenden der Informationsveranstaltung hatten teilweise Bedenken gegenüber den geplanten
Maßnahmen. Es herrschte eine Stimmung gemischt aus Akzeptanz und Ablehnung. In der Fragerunde
wurde dann deutlich, dass es bei den Teilnehmenden keine grundsätzliche Ablehnung gegenüber der
Testphase gibt, sondern dass es vielmehr Einzelaspekte sind, welche die Menschen vor Ort bewegen.
Allen voran steht die befürchtete Lärmbelästigung. Die derzeitige Situation, in der die Bergmannstraße von
Berlinerinnen und Berlinern als auch von Touristen gerne besucht wird, sorgt schon für Missmut bei der
Anwohnerschaft. Der Probelauf mit den beiden aufgestellten Parklets verschärfte dann das Lärmproblem in
den Sommermonaten teilweise an dieser Stelle. Viele der Anwesenden wünschten sich, dass Bezirk und
Senat bei auftretenden Lärmproblemen in der Testphase umgehend reagieren und die Einhaltung von
Regeln durchsetzen. In der Veranstaltung wurde seitens der Bezirksvertreter über die Arbeit an einem
Lärmpräventionsplan berichtet.

Grundsätzliches Ziel der Testphase ist es im Ergebnis die Grundlagen für eine spätere Entscheidung der
BVV, über das Ob zu einer dauerhaften Umgestaltung der Bergmannstraße, zu liefern. Welche Aspekte in
die Entscheidungsgrundlage für die BVV einfließen, war vielen unklar. Ein transparenter
Entscheidungsprozess ist daher sicherzustellen.
Es herrscht bei der Anwohnerschaft der Wunsch vor, dass sich an der Verkehrssituation in der
Bergmannstraße und in den Nebenstraßen etwas ändert. Zuviel Pkw- und Lkw-Verkehr muss ertragen
werden. Ob die geplanten Maßnahmen tatsächlich etwas an der gegenwärtigen Situation ändern werden,
wurde teilweise angezweifelt. Konkret wurde auch danach gefragt, ob die Maßnahmen in der
Bergmannstraße zu einer schlechteren Verkehrssituation in benachbarten Straßen führen würden. Daraus
wird der Wunsch nach einer übergreifenden Betrachtung der Auswirkungen abgeleitet.
Mehr Gewicht zugunsten der Meinung und Einschätzung der Anwohnerschaft bei der späteren
Entscheidung zum Umbau der Bergmannstraße und generell im geplanten Beteiligungsprozess wurde
gefordert. Hierbei wurde daraufhin gewiesen, dass die Anwohnerschaft der Bergmannstraße im Vergleich
zur sonstigen Bevölkerung mit den Auswirkungen der Maßnahmen am stärksten konfrontiert wird.

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    Wahrgenommene Kernpunkte durch die Moderatoren des Büros raumscript.

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Wichtig war den Teilnehmenden der Veranstaltung, dass Sie bei der Ausgestaltung der Maßnahmen,
spätestens bei einem dauerhaften Umbau der Bergmannstraße, einbezogen werden. Hier wurde auf das
vorhandene kreative Potenzial im Kiez hingewiesen.

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Offene Fragerunde

Die folgende Liste enthält alle dokumentierten Äußerungen einzelner Personen während der Fragerunde.
Die Antworten wurden entweder von Herrn Bezirksstadtrat Schmidt (BA Friedrichshain-Kreuzberg), Herrn
Wohlfarth von Alm (Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz) oder Herrn Pötter (A24
Landschaft) gegeben.
F = Frage / A = Antwort
F: Wie viele Parkplätze entfallen genau?
A: Momentan existieren ca. 100 Parkplätze, diese werden auf ca. 17 verringert à d.h. es entfallen 83
   Parkplätze
A: Parkraumbewirtschaftung wird eingeführt

F: Wie viele Bäume werden gepflanzt und wo?
A: ca. 9 neue Bäume, Standorte müssen aber noch hinsichtlich vorhandener Leitungen/ Kabel im
   Untergrund überprüft werden
F: Wird die bestehende Fußgängerampel an der Kreuzung Nostitzstraße für die Testphase abgeschaltet?
A: Die Thematik um die Fußgängerampel wird nochmal überprüft. Falls ein Parallelbetrieb mit der Dunkel-
   Ampel vor dem Gesundheitszentrum möglich ist, kann die Fußgängerampel auch in Betrieb bleiben.
   Verkehrsrechtlich sind bei Tempo 20 keine Ampeln zulässig. Als bereits bestehende Ampel hätte die
   Fußgängerampel, die zudem der Schulwegsicherung dient, aber einen Bestandsschutz und könnte
   erhalten bleiben.
F: Dürfen Parklets durch Gastronomen genutzt werden, um Gehwegen mehr Raum zu geben?
A: Bsp. von zusammenklappbaren Parklets für Gewerbe/Gastronomie
A: konsumfreier Aufenthalt ist wichtig!
F: Kreuzung an der Ecke Zossener Str.: Auch BGZ?
A: es soll mit der BGZ eine Lösung für diese Kreuzung gefunden werden, Umsetzung kann aber nicht in der
   Testphase erfolgen
A: Es gab von Seiten des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg einen BVV-Beschluss, dass das südliche Ende der
   Zossener Straße, zwischen der Bergmannstraße und der Gneisenaustraße für den Durchgangsverkehr
   gesperrt und zu einer Fußgängerzone umgewandelt wird.
F: Gestaltung Parklets: Freiluftausstellung der Firma, keine Individualität. Gibt es Offenheit, dass
   Anwohner gestalterisch mitmachen können?
A: Irgendwoher müssen die Parklets kommen, irgendeine Firma muss die Parklets herstellen. Gemeinsame
   Gestaltung wäre aber schön! Ggf. bei pos. Entscheid über dauerhafte Umgestaltung.
F: Wie viel Geld ist insgesamt für BGZ vorgesehen? Woher kommt das Geld?

A: Derzeit 500.000 € für die Module der Testphase. Es wird keine exakte Nennung stattfinden, wie viel Geld
   vorhanden ist, um bessere Angebote der Firmen zu erhalten. Sonst würden die Firmen das vorhandene
   Geld maximal ausnutzen.

F: Befürchtung, starker Suchverkehr nach Parkplätzen wegen wegfallender Parkplätze, auch durch
   Lieferzonen

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A: Parkraumbewirtschaftung ab 1. Oktober à Erfahrung aus anderen Städten und allen anderen Berliner
   Bezirken: Parkdruck reduziert sich durch Parkraumbewirtschaftung
F: Wer pflegt Grünflächen?
A: Es gibt zwei Möglichkeiten: entweder das Straßen- und Grünflächenamt oder Anwohner/Initiativen aus
   Nachbarschaft à z.B. durch eine Patenschaft, auch um gestalterisches Selbstmachen zu ermöglichen
F: Blaue Säulen der Parkraumbewirtschaftung nötig? Regelung auch über eine App?
A: Ordnungsamt wird durch Parkraumüberwachung viel mehr unterwegs sein. Parkraum-Bewirtschaftung
   finanziert sich langfristig selbst und generiert in Zukunft Gewinne. Der App-Vorschlag ist jedoch
   interessant und wird geprüft.
F: Nahplanung ist möglicherweise der falsche Ansatz, Großraumplanung ist für den Bezirk wichtiger!

A: Das wird bereits gemacht, es wird momentan ein neues Konzept erarbeitet.
F: Keine Fußgängerzone! Wir brauchen alle drei Verkehre: Fuß, Rad, Auto!

A: Fußgängerzone ist in den meisten Fällen kein geeignetes Instrument. Die Fußgängerzone kommt als Idee
   ursprünglich aus den 70ern.
A: Hier in der BGZ sollen Räume geschaffen werden, wo zu Fuß Gehende und Rad Fahrende mehr Platz
   bekommen. Der Autoverkehr soll auf ein stadtverträgliches Maß verringert werden. Auch vorhandene
   Bäume sollen erhalten bleiben. Die Verkehrsprobleme der Zukunft können nicht mit Autoverkehr gelöst
   werden, genau darum geht es in diesem Modellprojekt.
F: Welche Auswirkungen wird die BGZ in Bezug auf Gentrifizierung und Lärm haben?
A: Aufwerten durch Beliebtheitssteigerung ist natürlich auch ein Problem. Ursachen für Gentrifizierung
   liegen aber auf ganz anderen Ebenen.
A: Ein Drittel der Häuser des Kiezes gehören dem Land Berlin durch die Gewobag. Außerdem ist es ein
   Milieuschutzgebiet, in dem auch schon das Vorkaufsrecht bei einem Gebäude angewandt wurde.
   Schmidt steht fortlaufend in Kontakt zur Gewobag. Die Gewobag soll kiezverträgliches Gewerbe
   ermöglichen. Falls sie dies nicht tut à melden Sie es mir, Schmidt wendet sich dann an die Gewobag.
F: Baumbepflanzung: Bleiben definitiv alle Bäume stehen?
A: Es sind keine Fällungen vorgesehen.
F: Definition und Begrifflichkeiten „BGZ“, ursprünglich ja eigentlich Shared Space und
   „Fußverkehrsstrategie“?
A: Die Fußverkehrsstrategie besitzt viele Handlungsfelder. Insbesondere soll eine Aufwertung von
   Straßenräumen, die für Fußgänger interessant sind, erreicht werden.
A: Für das Konzept der Begegnungszonen (ursprünglich aus der Schweiz) gibt es in Deutschland keine
   Verkehrsregeln nach der Straßenverkehrsordnung. Die BGZ soll erreichen, den Autoverkehr auf ein
   stadtverträgliches Maß zu verringern.
A: Profilierungsfahrten gab es früher auch in der Maaßenstraße. Nach dem Umbau traten kaum noch
   Profilierungsfahrten auf. Genau das soll hier auch ausprobiert werden. Wenn alle Stricke reißen, bauen
   wir halt Bremsschwellen ein.

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F: Warum weigert sich der Senat, die Verkehrsregelung an der Kreuzung der Zossener Str. Ecke
   Friesenstr. zu ändern?
A: Die BVG besteht auf einer Vorfahrtsregelung an dieser Kreuzung. Die Buslinie ist eine
   Kiezbusverbindung. Flixbusse sind dort natürlich nicht schön und es gibt eigentlich eine Absprache, dass
   die Flixbusfahrer dort nicht langfahren. Sie tun dies, wenn es auf dem Mehringdamm großen Rückstau
   gibt.
F: Was passiert, wenn Anwohner sich gegen die BGZ entscheiden?

A: Schmidt: Es ist zunächst klar, dass es nicht „DIE“ Anwohner gibt, es gibt unterschiedliche Meinungen
   unter Anwohnern. Wir müssen in der Testphase gucken, was gut und was schlecht ist.
F: Wie kann man sich die Verengung der Kreuzungen vorstellen?
A: Es wird ein 12cm breiter Strich aufgetragen, zusätzlich werden Poller eingebaut. Das ist z.B. auch für die
   BSR sehr gut, weil die Kreuzungen (Zugang zu Mülleimern) sonst immer zugeparkt sind. Auch hier ist
   alles reversibel, also wieder abbaubar.
F: Anwohnerin Parklet: Menschen übernachten auf den Parklets, z.B. „Drogenabhängige“. Wer ist für
   Ordnung zuständig? An wen kann man sich bei Problemen wenden? Falls gravierende Probleme
   auftreten, wird die Testphase verkürzt?
A: Intern wird ein Eskalationsplan entworfen, aber wir müssen uns jetzt darauf einlassen. Nach 22 Uhr ist
   die Polizei zuständig. Wir haben durch den Probelauf gelernt, dass mehr Polizei nötig ist. Auch eine
   bessere Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung für Inneres und Sport soll gewährleistet werden.
   Außerdem soll eine intensivere Betreuung durch das Ordnungsamt ermöglicht und untersucht werden,
   ob dieses bis 24 Uhr Kontrollgänge durchführen kann.
F: Wird die Fußgängerampel bleiben?
A: Die Ampel soll eigentlich abgedeckt werden.
F: Vorschlag Lieferverkehr durch Lieferzeiten begrenzen?

A: Das ist eine gute Idee. Wird damit bereits gearbeitet? Es könnte durch den Bezirk angeordnet werden.
F: Wie sieht es aus mit dem Bergmannstraßenfest? (weniger Platz, sehr eng)
A: Es gibt einen Termin zwischen dem Bezirksamt und den Organisatoren des Festes. Dieses kann während
   der Testphase nicht mehr wie bisher stattfinden, aber eine Lösung wird gesucht.
F: Wie wird die Testphase evaluiert?
A: Die Entscheidung findet letztendlich in der BVV statt, davor wird ein Dialogprozess mit den Bürgern
   geführt. Die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung sind eine Grundlage für die Entscheidung der BVV.
   Außerdem gibt es fachliche Untersuchungen z.B. wie sich die Maßnahmen der Testphase auf den
   Verkehr auswirken.

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Stimmen aus dem Kiez

Anmerkungen von Herrn Behrendt:
Es fehlt eine persönliche Betreuung zu Sicherheit und Sauberkeit in der Bergmannstraße. Auf die neuen
Parklets muss ein Anti-Graffiti-Lack! Wer ist zuständig für Reinigung der zukünftigen Parklets?
A: Bei den neuen Parklets gibt es eine Anti-Graffiti-Beschichtung. Das Straßen- und Grünflächenamt ist
   zuständig und hat während der Probephase gereinigt. Es läuft natürlich nicht immer so schnell, wie man
   es sich wünscht.

Anmerkungen Herr Hubert (Leiser Bergmannkiez)
Wir sollten die Testphase nutzen und uns nicht jetzt an Begrifflichkeiten aufhängen, sondern mitmachen
und Kritik äußern. Wir stehen am Anfang eines Prozesses, diesen sollten wir nutzen!

Anmerkungen Herr Becker (Vertreter Gewerbetreibenden):
Ein großer Teil der Gewerbetreibenden sagte von Anfang an „Lasst das sein!“. Ein friedliches Miteinander
im Verkehr kann durch bauliche Maßnahmen nicht erreicht werden. Bauliche Maßnahmen haben aber
auch Auswirkungen. Parkplätze sind wichtig für Gewerbe. Dafür gibt es keinen Nachweis, aber diese
Meinung herrscht bei den meisten Gewerbetreibenden vor. Es stehen Existenzen auf dem Spiel.

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Anregungen aus der Beteiligungssequenz

In der Beteiligungssequenz hatten die Anwesenden die Möglichkeit, die ausgehängten Pläne und
Darstellungen zu kommentieren. Dabei konnte unterschieden werden zwischen positiven und negativen
Anmerkungen oder es konnte ein neutraler Hinweis gegeben werden. Die Pläne, die kommentiert werden
konnten, befinden sich im Anhang auf den Seiten 13-15.
Neutraler Hinweis/Idee

     •   Am Ende der Testphase sollte eine Umfrage „an der Tür“ durchgeführt werden. Eine
         Onlinebefragung allein ist nicht ausreichend.
     •   An kommenden Veranstaltungen (Halbzeitforum) sollen Mitglieder der BVV Friedrichshain-
         Kreuzberg teilnehmen.
     •   Die neuen Ladenzonen sollten als Parkplätze für die Zeit von 15.00 bis 7.00 Uhr genutzt werden
         können.
     •   Bergmannstraße parallel zur Testphase als Fahrradstraße umwidmen (mit Vorfahrt).
     •   Wie wird verhindert, dass die Querungsmodule als Parkplätze genutzt werden?
     •   Gibt es ausreichend Sitzplätze mit Lehnen für ältere Menschen?
     •   Kontrollen der Ladezonen.
     •   Chamissoplatz, Marheineke-Platz, Gneisenaustraße: Wer reinigt diese Plätze? Einfach mal schauen,
         wer sich auf den Plätzen so seines Dreckes entledigt.
     •   Abgrenzung der Parklets zur Straße gleichen einem Klettergerüst für Kinder, wenn dort nur
         Sprossen bleiben.
     •   Die Testphase bietet Gelegenheit auch Bürgervorschläge zu berücksichtigen und hoffentlich in die
         Planung einzubeziehen.
     •   Entschleunigung mittels Sleeping Policeman
     •   Änderung der Straßenführung als Einbahnstraße wie im Gräfekiez.
     •   Betreuungsmöglichkeit der Pflanzen wie in der Zossener Str.
     •   Nach 3-4 Monaten die Möbel-Module (Bänke, Tische usw.) abschrauben und Gestaltung von
         Anwohnern zulassen.
     •   Gucken Sie sich das runtergerockte Waschbeton-Ambiente im Bergmannkiez an: 70er Jahre Kübel
         satt, besonders Mehringdamm, Schleiermacherstraße. Sind das hier jetzt die Kübel 2020?
     •   „Status“ der Straße herabstufen – weniger Navi-Ausweichrouten
     •   Blitzer aufstellen zur Geschwindigkeitskontrolle
     •   Partylärm nach 22.00 Uhr. 1.4.-30.9. um 22.00 Uhr Polizei vor Ort.
     •   Mehr Querungen z.B. gegenüber Ausfahrten
     •   Geschwindigkeitsmessung und Anzeige
Negative Anmerkung

     •   Einladungen zum Halbzeitforum sollen im ganzen Kiez per Hauswurfsendung verteilt werden.
     •   Halbzeitforum soll nach dem Beginn der warmen Jahreszeit 2019 stattfinden.
     •   Anwohner sollten gezielter befragt werden, da Menschen, die nicht direkt in der Bergmannstraße
         wohnen, die Maßnahmen eher besser einschätzen.
     •   An der Kreuzung Bergmannstraße/Nostitzstraße sollte der anstatt der bestehenden Ampel ein
         Zebrastreifen oder auch eine Dunkel-Ampel installiert werden.
     •   Die Ampel an der Bergmannstraße/Nostitzstraße ist wichtig für die Schulkinder.
     •   Flächen auf den Parklets dienen Kindern als Spielfläche an der Straße.
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     •   Lärmkonzept
     •   Müllkonzept
     •   Ansprechpartner für Probleme?
     •   Hinweisschilder auf Nachtruhe nach 22 Uhr
     •   Bepflanzung erst 2019? Besser Nov. 2018
     •   Keine Parklets!
     •   Mangelnde Betreuung
     •   Partylärm ab 22.00 Uhr
     •   Pflanzenkübel werden hier im Kiez grundsätzlich als Abfalleimer missbraucht.
     •   Wer schützt mich vor den jetzt schon grölenden Touristen die zum Glück noch die Bergmannstraße
         mit ihren bei Netto gekauften Bieren durchziehen – dann haben sie ihre Party Bänke.
     •   Tut mir Leid, als Kiezbewohner sehe ich keinen Nutzen. Die Bergmannstraße ist schon jetzt eine
         Touristenstraße. Ich gehe da nicht hin.
     •   Verschmutzung
     •   Kein Experimentierfeld Bergmannstraße
     •   langweiliges „Klötzchen-Design“ damit gewinnt man nicht die Herzen der Anwohner/Nutzer.
     •   Bitte mehr Tische, an denen man sich zusammensetzen kann.
     •   Ecke Nostitzstraße: Ampel fehlt im Plan
     •   Parklet á 50.000 Euro = Irrsinn!
     •   Bepflanzungen der Module 2022 überall in Berlin verwahrlosen Grünflächen
     •   Wo sind die Radwege?
     •   Lieferzone 7-16 Uhr
     •   Die Ampel an der Bergmannstraße/Nostitzstraße muss bleiben.
Positive Anmerkung

     •   Generelle Entschleunigung des Verkehrs.
     •   Fahrradstellplätze runter vom Gehweg. Bitte um Schaffung einer ausreichenden Anzahl auf der
         Straßenfläche.
     •   Endlich gut verteilte Fahrradstellplätze in ausreichender Anzahl.
     •   Verbesserung der Parksituation für Radfahrer.
     •   Autos raus, Räder und Menschen rein!
     •   Austauschmöglichkeiten im öffentlichen Raum finde ich wichtig.
     •   Sitzen im öffentlichen Raum, ohne zu bezahlen, finde ich wichtig.
     •   Entschleunigung
     •   Es muss sich was tun/ändern. Entschleunigung in der Bergmannstraße. Ich bin für Sitz- und
         Pflanzmodule. Weniger Autos.
     •   Ich bin täglicher Radfahrer in der Bergmannstraße. Verkehrsregeln werden nicht geachtet.
         Fahrräder fahren ständig auf dem Fußweg.
     •   Ich höre lieber Menschenstimmen als Automotoren. Pro Parklets!
     •   Nicht kommerziell genutzter Raum für alle.
     •   Platz für Menschen (und ihre Bedürfnisse im öffentlichen Raum) statt für Autos einiger weniger.
     •   offene Gestaltung mit Geländern!
     •   nicht zugeparkte Fußgängerübergänge
     •   mehr feste Fahrrad-Parkplätze finde ich gut.
     •   Grundsätzlich richtig und zukunftsweisend.
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Ausgehängte Plakate mit abgegebenen Kommentaren

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BERLINER
Dokumentation Informationsveranstaltung vom 27.09.2018   BEGEGNUNGSZONE

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BERLINER
Dokumentation Informationsveranstaltung vom 27.09.2018   BEGEGNUNGSZONE

Impressionen der Informationsveranstaltung

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Begegnungszone Bergmannstraße                                                                                                                                     20
Testphase: Lageplan
Berlin: lebenswerter

                                                                                                                                                                                                                Legende

                       Modul A1          Dunkelampel   Modul A6 und A7   Modul A9 und A10         Modul Q2 und A12   Modul A13 und A14                 Modul Q4         Modul A18 und Q7   Modul A19 und Q9

                       Modul A2 und A3                 Modul A4 und A5                      Modul A11 und Q1         Modul Q3 und A15    Modul Q5 und A16          Modul A17 und Q6            Modul Q8

                                                                                                                                                                                                              copyright: LK Argus / A24 Landschaft / raumscript
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