Gaw-HANNOVER-aktuell 1/2022 - aus der Hauptgruppe Hannover des Gustav-Adolf-Werkes e.V. Februar 2022

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Gaw-HANNOVER-aktuell 1/2022 - aus der Hauptgruppe Hannover des Gustav-Adolf-Werkes e.V. Februar 2022
gaw-HANNOVER-aktuell                                  1/2022
aus der Hauptgruppe Hannover des Gustav-Adolf-Werkes e.V.
                                             Februar 2022

„Weicht, ihr Trauergeister, denn mein Freudenmeister, Jesus, tritt herein“
(so heißt es in der Motette und im Kirchenlied (EG 396) „Jesu meine Freude“)

Liebe Freunde des GAW, liebe an der Diasporaarbeit Interessierte, liebe Geschwister!
Ich bin, ehrlich gesagt, kein großer Freund des Winters, zumindest von dem hier bei uns in Norddeutsch-
land. Weder die kurzen grauen Tage noch das Wetter gefallen mir. Kann die Aktivität des Novembers,
können Advent und Weihnachten da noch etwas hinwegtrösten, empfinde ich die Monate Januar bis März
doch oft als eine echte Durststrecke. Und dass wir immer noch über ein Virus nachdenken mussten und
Einschränkungen hatten, machte die Situation nicht wirklich besser. Auch das Wissen, dass es mit dem
Winter natürlich anderen, unseren Geschwistern in der Diaspora zum Beispiel, deutlich schlechter geht,
ist auf den ersten Blick nicht wirklich tröstlich, obwohl wir mit Gedanken, Gebeten und Taten bei Ihnen
sein wollen.
Verständlich, dass schon die Heiden die
Wintersonnenwende mit den bald wieder
längeren Tagen feierten und sehnsuchts-
voll auf das Frühlingsfest Ostara hinblick-
ten. Aber sein wir ehrlich, können für uns
Christen solche jahreszeitlichen Dinge
entscheidend sein? Wohl kaum, und
dunkle Stunden haben wir ja auch manch-
mal mitten im Sommer. Sonnenlicht allein
macht nicht hell.
Etwas anderes ist aber entscheidend: Be-
reits im Weihnachtsfest deutet sich der
weitere Weg des Kindes in der Krippe an,
der es schließlich ans Kreuz führen wird,
aber eben auch zur Auferstehung. Es be-
ginnt in der dunklen Jahreszeit die Passi-
onszeit, in der wir uns auf Jesu besonderen weiteren Weg einlassen. Und wenn wir diese nicht als eine
dunkle und belastende Zeit ansehen und angehen, sondern als Vorbereitung auf die größte Freude, die
es gibt, dann ist es eine Zeit des Wachstums.
Ich wünsche mir und Ihnen aus diesem Wachstum heraus die Gabe, die Welt von Ostern her zu sehen,
österliches Licht in die dunkle Jahreszeit und die dunklen Tage unseres Lebens scheinen zu lassen. Das,
was Ostern geschah, ist so hell, dass es letztlich jede Dunkelheit besiegen kann. Wir als Christen sind die
Menschen, die aus vollem Herzen „Weicht, ihr Trauergeister, denn mein Freudenmeister, Jesus, tritt her-
ein“ singen können. Nicht, weil wir das Dunkle nicht sehen, sondern weil wir ein Licht haben, ein Licht
in Jesus Christus, unabhängig vom Ort, unabhängig von der Jahreszeit und auch dann, wenn die Trauer-
geister mich umzingeln.
Das gilt für uns und genauso für unsere Geschwister in der Diaspora.
Wie schön, dass wir auch füreinander Licht sein können, Licht weitergeben können, von Christus her. Das
haben wir im GAW getan, all die Jahre über und wollen es weiter tun. Schön, dass Sie dabei mithelfen.
Seien Sie herzlich gegrüßt von Ihrem
Martin Jürgens,
Militärdekan und Vorsitzender der Hauptgruppe Hannover des GAW
Gaw-HANNOVER-aktuell 1/2022 - aus der Hauptgruppe Hannover des Gustav-Adolf-Werkes e.V. Februar 2022
GAW-Frauenarbeit in Corona-Zeiten                        Ganz herzlichen Dank an alle Spenderinnen und
                                                         Spender!
                             Wie so viele Veranstal-
                             tungen, an denen meh-       Wo die Corona-Pandemie uns außerdem ausge-
                             rere Personen teilneh-      bremst hat, war bei den Reisen in die Länder, die wir
                             men, sind in diesem         in unseren Jahresprojekten unterstützen. So konn-
                             Jahr fast alle Aktionen     ten wir weder in den Libanon noch nach Portugal
                             meiner       Frauenarbeit   (Jahresprojekt 2022) fahren, um uns persönlich vor
                             ausgefallen.                Ort zu informieren. Schade!
                             Die Jahrestagung 2021       Aber es gab nicht nur negative Auswirkungen durch
                             der GAW-Frauenarbeit        die Corona-Pandemie. Etwas Positives gibt es den-
                             fand virtuell statt, da     noch zu berichten. Wir haben gelernt, Videokonfe-
                             die Corona-Inzidenz-        renzen zu führen bzw. daran teilzunehmen. Dadurch
                             werte zu hoch waren.        konnte der „Frauentalk weltweit“ eingerichtet wer-
                             Insgesamt konnte ich        den. Auf diese Weise ist es nun möglich, mit Frauen
nur drei Vorträge zu unserem Jahresthema „Syrien         aus unterschiedlichen Teilen der Welt zu kommuni-
und Libanon“ halten. Die gespendete Geldsumme            zieren. Was ich persönlich sehr bereichernd finde.
war entsprechend gering, was wirklich schade war.        Auch wenn es jetzt im Januar 2022 nicht so aussieht,
Denn die Hilfsprojekte der kleinen evangelischen         dass die Pandemie ihren Schrecken verliert, so hoffe
Kirchen in diesen Ländern hätten für viele Menschen      ich doch, dass wir bald wieder normal arbeiten kön-
dort eine Erleichterung ihrer Not bedeutet.              nen.
In den ca. sieben Jahren, die ich nun schon für das      Unsere Partner im Jahresprojekt 2022: Portugal
GAW aktiv bin, habe ich noch nie über Länder berich-
                                                         Die Evangelisch-Presbyterianische Kirche ist die äl-
ten müssen, für die Hilfe so nötig ist. Was mich sehr
beeindruckt hat, ist, dass die Christen in diesen Län-
dern, sofern sie nicht geflohen sind, in ihrem Zusam-
menhalt und in ihrem Glauben trotz oder vielleicht
auch wegen ihres großen Leids gewachsen sind.

                                                         teste evangelische Kirche in Portugal. Sie wendet
                                                         sich bewusst Menschen zu, die unter Gewalt, Unge-
                                                         rechtigkeit und patriarchaler Unterdrückung leiden
                                                         und die von der Gesellschaft übersehen werden.
                                                         Mit dem Jahresprojekt wollen wir in diesem Jahr fol-
                                                         gende Projekte fördern:
                                                                Therapien für Frauen
                                                                Küchen- und Sanitärausstattung für das So-
                                                                 zialzentrum Cova Gala
                                                                einen Hausbesuchsdienst für ältere Men-
                                                                 schen
                                                                Treffen und Einkehrtage für Frauen aus der
                                                                 Kirche
                                                         Gisela Köbberling

                                                         Ihr Konto zum Helfen:
                                                         Evangelische Bank
                                                         IBAN DE58 5206 0410 0000 6005 55
                                                         BIC: GENODEF1EK1
                                                         Kennwort: Jahresprojekt der Frauenarbeit 2022
Da ich kaum Vorträge halten konnte, habe ich dann
mit Hilfe eines Spendenbriefes Bekannte und
                                                         https://www.gustav-adolf-werk.de/jahresprojekt-
Freunde um Spenden gebeten. Immerhin kamen
                                                         frauenarbeit-gaw-hannover.html
dadurch über 3 000 Euro zusammen.
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Pfarrer in Neu-Delhi                                    Widersprüche: Blendende Glasfassaden von Konzer-
                                                        nen, schnelle Expresszüge und eine Elektrifizierung,
Sechs Jahre Arbeit als Auslandspfarrer der EKD in der   die trotz chaotisch anmutenden Kabelgewirrs er-
deutschsprachigen protestantischen Kirchenge-           staunlich gut funktioniert, sind nur die eine Seite der
meinde in Nordindien, Bangladesch und Nepal             Medaille. Aber hier zu leben und zu arbeiten, bedeu-
(DPKN) waren ein weites Feld räumlich wie auch in-      tet auch, stets mit brennenden sozialen Problemen
haltlich. Das zeigte der Vortrag von Pastor Markus      konfrontiert zu werden, der Armut in allen ihren Er-
Lesinski zu diesem Thema eindrücklich in Worten und     scheinungsformen, wie etwa einem „Straßenkiosk“,
Bildern, den er auf Einladung unserer GAW Haupt-        der lediglich aus einigen am Boden ausgebreiteten
gruppe am 15. 11.2021 im Gemeindehaus der Evan-         Waren besteht, oder in der Gestalt traumatisierter
gelisch-reformierten Gemeinde gehalten hat.             Flüchtlinge oder dem Schicksal der „Kastenlosen“.
Zwischen 2013 und 2019 hat er, von seinem Standort      Für einen Christenmenschen stets eine stumme Auf-
Neu-Delhi aus, sechs weitere Gemeinden (u.a. in         forderung zum Handeln.
Mumbai, Goa, Katmandu und Dhaka) betreut. Das be-
                                                        Die Arbeit eines
deutete nicht nur weite Reisen, sondern auch die be-
                                                        evangelischen
lastenden klimatischen Bedingungen, v.a. die glü-
                                                        Pastors in Indien
hende Sommerhitze bei hoher Luftverschmutzung.
                                                        geschieht in ext-
Er musste sich mit sehr bescheidenen Wohnverhält-
                                                        remer christlicher
nissen begnügen. Ein einheimischer Hindu half ihm
                                                        Diaspora. Der Re-
bei der Hausarbeit und beim fortwährenden Kampf
                                                        ferent      nannte
gegen den hartnäckigen „Delhistaub“.
                                                        Delhi in diesem
Die Gemeinde bilden u.a. Experts, d.h. deutsche         Zusammenhang
Fachkräfte, die für einige Zeit nach Indien entsandt    sehr     drastisch
werden, aber auch Frauen, die mit Indern verheiratet    eine „christliche
sind. Wenn von 3000 Deutschen nur 20 in der Liste       Wüste“. Zwar bil-
der Kirchengemeinde stehen, dann sei Kirche hier        den die Christen
eben nicht mehr „systemrelevant“, so die nüchterne      in Indien nur eine
Erkenntnis des Referenten. Trotzdem hat er ein brei-    verschwindend
tes Spektrum an Gottesdiensten angeboten: Krab-         kleine Minderheit von 2,3%, doch sind das ange-
belgottesdienste und Singen mit Neugeborenen und        sichts der riesigen Bevölkerung Indiens in absoluten
Schwangeren und natürlich auch Konfirmandenun-          Zahlen immerhin 27 Millionen Menschen. Und die
terricht. Singen und Musizieren war dem großen Mu-      Christen können nicht nur auf eine lange Geschichte
sikliebhaber auch im fernen Indien ein besonderes       im Lande zurückblicken, die nach der Überlieferung
Herzensanliegen. So gründete er einen Projektchor       mit dem Apostel Thomas begann, sondern sie haben
mit einfachem Liedgut und einen Posaunenchor.           auch einen durchaus guten Stand in der Gesellschaft.
Beim ersten Auftritt der jüngsten Bläser kamen
Großeltern aus Deutschland angereist. Frauen aus        Markus Lesinski erinnerte ebenfalls an Bartholomäus
ethnischen Mischehen wurden in eine Willkommens-        Ziegenbalg und den Anfang lutherischer Mission in
gruppe eingeladen. Und schließlich hatte er auch 8      Indien, die zur Gründung der Tamilischen Evange-
Wochenstunden Unterricht in Religion und Ethik an       lisch-Lutherischen Kirche führte. Ebenso würdigte er
der örtlichen deutschen Schule zu unterrichten.         auch die Tätigkeit anderer evangelischer Missions-
                                                        werke, etwa der Gossnermission oder des Evange-
Ebenso war ihm die Zusammenarbeit mit anderen
                                                        lisch-Lutherischen Missionswerks (ELM). Die ver-
Auslandspfarrern, etwa aus Schweden, und mit loka-
                                                        schiedensten protestantischen Gemeinschaften
len Kirchen wichtig und er bekam die Gelegenheit,
                                                        haben im Norden bzw. im Süden des indischen Sub-
vor indischen Studenten zum Thema „Reformation“
                                                        kontinents jeweils Zusammenschlüsse gebildet.
zu sprechen. Indien ist bekanntlich ein Land großer
Offiziell sind Staat und Religion zwar getrennt und    Montag, 13. Juni 2022: Vorstandssitzung und
die freie Religionsausübung wird durch die Verfas-     öffentliche Vortrags- und Diskussionsveran-
sung garantiert, doch betreibt die amtierende Regie-   staltung
rung eine deutliche Politik der „Re-Hinduisierung“
des Landes, gegen die Muslime und Christen, aber       15:00 Uhr Gesamtvorstandssitzung
auch die monotheistischen Sikhs demonstrieren. Das     17:00 Uhr öffentliche Vortrags- und Diskussi-
Christentum in Indien versucht in dieser Situation,    onsveranstaltung    zu    einem    aktuellen
gerade die Rolle der Frau, die im hinduistischen       Diasporathema.
Weltbild wenig zählt, zu stärken, etwa durch Förde-    Ort: Gemeindehaus der Auferstehungs-Kirchen-
rung junger Theologinnen. Ebenso versucht es, auf      gemeinde in Hannover-Döhren, Helmstedter
den Umgang mit der Schöpfung einzuwirken sowie         Straße 59.
die Bedeutung von Erziehung und Bildung immer          Montag, 14. November 2022: Vorstandssit-
wieder zu betonen.
                                                       zung und öffentliche Vortrags- und Diskussi-
                                       Heiner Koch     onsveranstaltung
                                                       14:30 Uhr Gesamtvorstandssitzung, insbeson-
                                                       dere Beratung unserer Projektarbeit 2023
Termine 2022                                           17:00 Uhr öffentliche Vortrags- und Diskussi-
                                                       onsveranstaltung zu einem aktuellen
Vorstandswahlen                                        Diasporathema
(Achtung: neuer Termin!)                               Ort: Gemeindehaus der reformierten Gemeinde
                                                       Hannover, Lavesallee 4
Die für den 14. Februar 2022 geplante Mitglie-         Zu allen genannten und evtl. weiteren Veran-
derversammlung 2022 wird coronabedingt auf             staltungen ergehen noch gesonderte Einladun-
den 14. März 2022 um 15:00 Uhr verschoben.             gen.
Ort: Gemeindesaal der Lukas-Kirchengemeinde,
Hannover-Vahrenwald, Dessauerstraße
                                                       Vorschau 2023
                                                       Die auch 2022 coronabedingt ausgefallene
Wir werden einen neuen Vorsitzenden/eine               Frühjahrstagung der norddeutschen Haupt-
neue Vorsitzende zu wählen haben, weil Pastor          gruppen wird nachgeholt:
Jürgens nach Rostock versetzt wird, und suchen
                                                                 „Militärseelsorge als Chance
dafür eine/n geeignete/n Pastor/Pastorin, der
sich möglichst noch im aktiven Dienst befinden                      der Diasporakirchen“
sollte.                                                         im GRZ Krelingen bei Walsrode
                                                                 vom 13. bis 15. Januar 2023
Des Weiteren suchen wir eine/n neue/n Schatz-          Anmeldungen und weitere Informationen:
meister/in und möglichst zugleich Geschäfts-           GAW-Hauptgruppe Hannover
führer unserer Hauptgruppe. Herr Lesinski              Im Sieksfeld 19, 30966 Hemmingen,
möchte dieses Doppelamt aus Altersgründen              gaw-hannover@t-online.de
bald abgeben.                                          Tel.: 05101 – 2462 (Lesinski)

Im Anschluss daran laden wir Sie ein zu einem          PS: Unser Internetauftritt ist neu, zeitgemä-
öffentlichen Vortrag und Gespräch über das             ßer gestaltet. Gefällt er Ihnen?
Jahresprojekt 2021 der GAW-Frauenarbeit:                          www.gaw-hannover.de
        „Evangelische Frauen in Syrien                 ____________________________________
              und im Libanon“                          Impressum: Hauptgruppe Hannover im Gustav-Adolf-
                                                       Werk e.V., Im Sieksfeld 19, 30966 Hemmingen; ViSdP
Die Leiterin unserer hannoverschen GAW-Frau-           Michael Spatzker; Spendenkonto bei der Evangeli-
enarbeit, Gisela Köbberling, wird referieren.          schen Bank, IBAN DE58 5206 0410 0000 6005 55
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