Geförderter Wohnungsbau - kommunale Bedarfseinschätzungen - Moses Mendelssohn ...

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Geförderter Wohnungsbau - kommunale Bedarfseinschätzungen - Moses Mendelssohn ...
Projektschild für ein gefördertes Wohngebäude in Hamburg, Brauckmann MMI Mai 2017
                                 Moses Mendelssohn Institut GmbH 2018

                                 Geförderter Wohnungsbau -
      MOSES
MENDELSSOHN
INSTITUT
                                 kommunale
Eine Forschungseinrichtung
der Moses Mendelssohn Stiftung
                                 Bedarfseinschätzungen
Geförderter Wohnungsbau - kommunale Bedarfseinschätzungen - Moses Mendelssohn ...
Untersuchungshintergrund

         Untersuchungshintergrund
         Die Wohnraumversorgung breiter Bevölkerungsschichten sowie die                   Dabei stehen folgende Fragestellungen im Fokus:
         gegenwärtigenVeränderungen in der Relation von Einkommen zuWohnkosten            • Wie hoch ist der aktuelle Bestand an geförderten Wohnungen?
         sind gerade in wachsenden Städten zunehmend in den Fokus von Politik und
                                                                                          • Bei wie vielen Wohnungen läuft die Preis- bzw. Belegungsbindung
         Verwaltung gerückt. Laut Koalitionsvertrag der aktuellen Bundesregierung
         (Bundesregierung 2018, S. 109-110) soll eine „Wohnraumoffensive“ gestartet        im Zeitraum 2017-2020 aus?
         und etwa 1,5 Millionen Wohneinheiten innerhalb der 19. Legislaturperiode         • Wie viele Wohnungen kommen aktuell im Neubau hinzu oder
         errichtet werden. Zu diesem Vorhaben gehört auch die Forderung den„sozialen       befinden sich in konkreter Realisierung?
         Wohnungsbau“ auf mindestens dem „heutigen Niveau […] und langfristig“            • Wie hoch ist der derzeitige/künftige Bedarf geschätzt?
         zu verstetigen. Hierzu sollen 2020 und 2021 mindestens zwei Milliarden
                                                                                          • Wie verteilt sich der Bedarf auf unterschiedliche Wohnungsgrößen?
         Euro an Fördermitteln vom Bund bereitgestellt werden. Zusammen mit den
         Förderprogrammen der Bundesländer sowie den kommunalen Initiativen ist
                                                                                          Die Ergebnisse der Befragung sollen in eine grundlegende Analyse zum
         daher davon auszugehen, dass in den nächsten Jahren verstärkt öffentliche
                                                                                          geförderten Wohnungsmarkt in Deutschland einfließen und helfen statistische
         Mittel aufgewendet werden, um die Anzahl geförderter, preisgebundener
                                                                                          Lücken zu füllen. Es ist vorgesehen, die Studie in der zweiten Jahreshälfte 2018
         Wohnungen deutschlandweit zu erhöhen.
                                                                                          der Öffentlichkeit kostenfrei zur Verfügung zu stellen. Die beteiligten Städte
                                                                                          und Gemeinden werden vor der Veröffentlichung entsprechend informiert.
         Die bisherige Entwicklung hat gezeigt, dass es aus Perspektive der einzelnen
         Bundesländer und insbesondere der Städte und Kommunen ganz
                                                                                          Personenbezogene Daten sind nicht Gegenstand der Analyse.
         unterschiedliche Bedarfe und Strategien zur Wohnraumversorgung gibt. Dies
                                                                                          Zur Projektbearbeitung werden jedoch Namen, Dienststelle/
         gilt explizit auch für den Bereich der öffentlich geförderten, preisgebundenen
                                                                                          Funktionsbezeichnung sowie dienstliche Kontaktdaten wie Anschriften,
         Wohnungen.
                                                                                          E-Mailadressen und Telefonnummern auf einem in den Institutsräumen
                                                                                          befindlichen Server mit definierten Zugangsrechten gespeichert. Eine
         Das Moses Mendelssohn Institut, als Forschungseinrichtung der Moses
                                                                                          Weitergabe an Dritte wird nicht erfolgen. Weitere Informationen zur
         Mendelssohn Stiftung, beschäftigt sich intensiv mit den verschiedenen
                                                                                          elektronischen Datenverarbeitung und dem Datenschutz werden auf
         Wohnungsmärkten in Deutschland. Aus Eigenmitteln soll nun eine
                                                                                          Nachfrage gerne erteilt.
         Untersuchung der Bedarfe und lokalen Strategien im geförderten,
         preisgebundenen Wohnungsbau aus kommunaler Perspektive erfolgen.
                                                                                          Aktuelle Informationen zu unserer Untersuchung finden Sie unter:
         Hierzu sollen alle Städte und Gemeinden mit einer Einwohnerschaft ab 20.000
                                                                                          https://moses-mendelssohn-institut.de/projekte/BefragungGefWohnen.html
         Personen befragt werden, welche gleichzeitig ein positives kumuliertes
                                                                                          Bei Fragen können Sie uns per E-Mail oder Telefon kontaktieren.
         Wanderungssaldo im Zeitraum 2011 bis 2015 aufweisen.
                                                                                          E-Mail-Adresse: befragung@moses-mendelssohn-institut.de
                                                                                          Telefonnummer: +49 40/3750-2865

Moses Mendelssohn Institut 2018                                      Befragung Geförderter Wohnungsbau                                                                       2
Geförderter Wohnungsbau - kommunale Bedarfseinschätzungen - Moses Mendelssohn ...
Hintergrundinformation

         Entwicklung der Angebotsmieten in Deutschland                              Entwicklung der Angebotsmieten nach Kreistypen 2013-2016
         Die Angebotsmieten sind in den letzten Jahren deutschlandweit in                                          Deutschland        Metropolkerne        kreisfreie Großstädte       dünn besiedelte ländliche Kreise *

         vielen Regionen angestiegen. Laut Deutschem Bundestag hat sich die          12 €/m²

                                                                                                                                                                                                                                                         Datengrundlage: Bundestag 2017 Drucksache 18/113120
         Durschnittsmiete im Zeitraum 2013 bis 2016 um 12%, auf 7,65€/m²,
         erhöht. Vor allem in Metropolkernen lassen sich erhebliche Steigerungen     10 €/m²
                                                                                                                                                                                   9,14 €/m²
                                                                                                                                                                                                                            9,71 €/m²

                                                                                                                                              8,79 €/m²
         verzeichnen. So entwickelten sich Angebotsmieten hier innherhalb                              8,39 €/m²

         von drei Jahren (2013-2016) von durschnittlich 8,39€/m² auf 9,71€/m².        8 €/m²
                                                                                                                                      7,06 €/m²
                                                                                                                                                                          7,29 €/m²
                                                                                                                                                                                                                    7,65 €/m²
                                                                                                                                                                                                                                    7,19 €/m²
                                                                                               6,82 €/m²                                                                                      6,89 €/m²
         Während in weiteren kreisfreien Großstädten ebenfalls zwischen 2013 und                                6,49 €/m²
                                                                                                                                                      6,68 €/m²

         2016 stärkere Anstiege zu verzeichnen waren, von 6,49€/m² auf 7,19€/m²,      6 €/m²
                                                                                                                        5,27 €/m²                            5,38 €/m²                              5,49 €/m²                                5,65 €/m²

         stiegen die Angebotsmieten in dünn besiedelten ländlichen Kreisen etwas
         weniger an, von durschnittlich 5,27€/m² auf 5,65€/m² (Bundestag 2017
                                                                                      4 €/m²

         Drucksache 18/13120).
                                                                                      2 €/m²

         Der Trend zur „Singularisierung“ ist ungebrochen. Immer mehr
                                                                                      0 €/m²
         Haushalte werden nur noch aus ein oder zwei Personen gebildet und                                    2013                                 2014                                  2015                                    2016

         stellen einen großen Teil der Wohnungsnachfrage dar. Im Jahr 2016          * Kreise mit einem Bevölkerungsanteil in Groß- und Mittelstädten unter 50% und Einwohnerdichte ohne Groß-
                                                                                        und Mittelstädte unter 100 E./km² (BBSR 2015)
         bestanden bereits 42% aller Haushalte aus nur einer Person, gefolgt von
         Zweipersonenhaushalten mit 34% (DeStatis 2018 Tab. 12211-0102).            Verteilung des monatlichen Nettoeinkommens in Deutschland 2016
                                                                                                                         Einpersonenhaushalte (n=16.877.000)             Mehrpersonenhaushalte (n=23.899.000)

                                                                                     50%
         Bei der Betrachtung der Nettoeinkommensverteilung in Deutschland
                                                                                                                                                                                                                                            44,0%
         laut Statistischem Bundesamt, fällt auf, dass nahezu der Hälfte aller       45%

         Einpersonenhaushalte monatlich höchstens 1.299€ zur Verfügung stehen

                                                                                                                                                                                                                                                         Datengrundlage: DeStatis 2018 Tabelle 12211-0106
                                                                                     40%

         (DeStatis 2018 Tab. 12211-0106). Etwa 44% der Haushalte mit zwei oder       35%

         mehr Personen haben ein durchschnittliches Einkommen von über 3.199€.       30%
                                                                                                                                                   30,6%

         Diese Haushalte haben durch ihren Bedarf an größeren Wohnflächen            25%
         allerdings auch entsprechend höhere Kosten zu tragen.                                 22,1%                     22,4%

                                                                                     20%
                                                                                                                                                           17,0%                      17,4%
                                                                                                                                                                                                                  15,2%

         Die Mietpreissteigerungen sowie steigende Haushaltszahlen der letzten       15%
                                                                                                                                                                            12,3%

         Jahre könnten in Deutschland in Zukunft für eine Vielzahl von Haushalten    10%
                                                                                                                                                                                                                                    7,6%

         zunehmend Schwierigkeiten hinsichtlich adäquater Wohnraumversorgung          5%
                                                                                                                                    5,1%                                                                   5,0%

                                                                                                       1,3%
         mit sich bringen.                                                            0%
                                                                                                  < 900 €                 900 - 1.299 €            1.300 - 1.999 €          2.000 - 2.599 €               2.600 - 3.199 €               > 3.199 €

Moses Mendelssohn Institut 2018                                 Befragung Geförderter Wohnungsbau                                                                                                                                                                                                              3
Geförderter Wohnungsbau - kommunale Bedarfseinschätzungen - Moses Mendelssohn ...
Hintergrundinformation

            Mietenstufen in Deutschland auf Gemeindeebene

                                                                                     Kartengrundlage; BKG 2015; Datengrundlage: BMUB 2016, StaLa 2018 Tabelle 12711-01-03-5
Moses Mendelssohn Institut 2018                  Befragung Geförderter Wohnungsbau                                                                                            4
Geförderter Wohnungsbau - kommunale Bedarfseinschätzungen - Moses Mendelssohn ...
Hintergrundinformation
            Mietenstufen in Deutschland
            (Gemeinden > 20.000 Einwohner mit positivem kumuliertem Wanderungssaldo 2011-2015)

                                                                                                                                   Kartengrundlage; BKG 2015; Datengrundlage: BMUB 2016, StaLa 2018 Tabelle 12711-01-03-5, Tabelle 12411- 01-01-5
            Gemeinden mit negativem kumuliertem Wanderungssaldo 2011-2015 und unter 20.000 Einwohner wurden nicht berücksichtigt

Moses Mendelssohn Institut 2018                                                        Befragung Geförderter Wohnungsbau                                                                                                                            5
Geförderter Wohnungsbau - kommunale Bedarfseinschätzungen - Moses Mendelssohn ...
Hintergrundinformation

         Geförderter Wohnungsbau in Deutschland                                     Wohnungsbestand und Anteil preisgebundener Wohnungen 2003-2015
         Der Bestand an preisgebundenen, geförderten Wohnungen am                                                                Wohnungsbestand insgesamt                Anteil preisgebundener Wohnungen

         Gesamtwohnungsbestand ist in den letzten Jahren bundesweit gesunken.       50.000.000                                                                                                                                          10%

         Während der Anteil von preisgebundenen Wohnungen im Zeitraum 2003          45.000.000                                                                                                                                          9%

         bis 2015 von 6,9% auf 3,7% gesunken ist, wuchs der Wohnungsbestand

                                                                                                                                                                                                                                              Datengrundlage: StaLa 2018 Tabelle 31231-02-01-5,
                                                                                    40.000.000                                                                                                                                          8%

         insgesamt allerdings um 6,5% auf rund 32 Millionen Wohnungen.              35.000.000                                                                                                                                          7%
                                                                                                      6,9%
         (Bundestag 2017, Drucksache 18/11403 2017, StaLa 2018, Tabelle 31231-02-                                                                                                                                          32.119.111
                                                                                    30.000.000      30.149.968                                                                                                                          6%
         01-5).
                                                                                    25.000.000                                                                                                                                          5%

                                                                                                                                                                                                                                              BundestagDrucksache 18/11403
         Im Hinblick auf einen wachsenden Wohnungsbestand kommen                    20.000.000
                                                                                                                                                                                                                              3,7%
                                                                                                                                                                                                                                        4%

         in Deutschland mittlerweile trotz steigender Bevölkerungs- und             15.000.000                                                                                                                                          3%

         Haushaltszahlen durchschnittlich zwei Personen auf eine Wohneinheit.       10.000.000                                                                                                                                          2%

         Dieser Wert bleibt seit 2003 relativ konstant. Demgegenüber steht die          5.000.000                                                                                                                                       1%
         Entwicklung der Zahl an geförderten Wohnungen. Während auf eine
                                                                                               0                                                                                                                                        0%
         geförderte Wohnung 2003 noch knapp 31 Personen kamen, waren es                               2003       2004     2005      2006          2007      2008      2009     2010     2011      2012       2013   2014      2015

         2015 bereits rund 53 Personen (Bundestag 2017, Drucksache 18/11403
         2017, StaLa 2018, Tabelle 12411-01-01-5).
                                                                                    Bevölkerung pro Wohnung und preisgebundener Wohnungen 2003-2015
                                                                                                                            Bevölkerung pro Wohnung                  Bevölkerung pro preisgebundene Wohnung

                                                                                    6                                                                                                                                                    60

                                                                                                                                                                                                                               53,2
                                                                                    5                                                                                                                                                    50

                                                                                                                                                                                                                                              Datengrundlage: StaLa 2018 Tabelle 12411-01-01-5,
                                                                                    4                                                                                                                                                    40

                                                                                    3        30,8                                                                                                                                        30

                                                                                                                                                                                                                                              Bundestag Drucksache 18/11403
                                                                                             2,1
                                                                                    2                                                                                                                                           2,0      20

                                                                                    1                                                                                                                                                    10

                                                                                    0                                                                                                                                                    0
                                                                                             2003       2004       2005      2006          2007          2008      2009      2010      2011      2012        2013   2014       2015

Moses Mendelssohn Institut 2018                                 Befragung Geförderter Wohnungsbau                                                                                                                                                                                                 6
Hintergrundinformation

         Bindungsauslauf geförderter Wohnungen                                     Zu- und Abgänge preisgebundener Mietwohnungen 2007-2015
         Der Preisbindungsauslauf geförderter Wohnungen liegt in Deutschland                            Zugänge (Neubau) preisgebundene Wohnungen 2007-2015                           Abgänge preisgebundene Wohnungen 2007-2015

         aktuell deutlich höher als der Zugang neuer Wohnungen mit                  100.000

         Mietpreisbindung. Dies lässt sich aus den Daten der einzelnen               50.000
                                                                                                                                                                                          45.508

                                                                                                                                                  18.458
         Bundesländer ablesen (Anm.: nicht in allen Bundesländern liegen auch                  4.120
                                                                                                        12.589
                                                                                                                     2.104      113       303
                                                                                                                                                           5.617                 2.894               2.494                           463     7.191      1.751

                                                                                                                                                                                                                                                                 Datengrundlage: Bundestag Drucksache 18/11403
                                                                                          0
         Daten zu aktuellen Bindungsausläufen vor, allerdings kann davon                                                                 -7.382                       -2.563
                                                                                                                                                                                                    -22.900
                                                                                                                                                                                                                                                        -5.616

         ausgegangen werden, dass sich dieser Trend bundesweit ähnlich verhält).     -50.000
                                                                                                                              -50.766             -44.654 -41.698

         (Bundestag 2017, Drucksache 18/11403).                                     -100.000                     -79.137

                                                                                    -150.000

         Allein in 12 der 16 Bundesländer sollen im Zeitraum 2017 und 2020 rund
                                                                                    -200.000
         148.000 weitere Wohnungen aus der Mietpreisbindung fallen (Bundestag
         2017, Drucksache 18/11403). Hochgerechnet, mit einem durchschnittlichen    -250.000                                                                                             -231.411

         Zuschuss von 59.534 € pro Wohneinheit (Investitionsvolumen geförderter
         Mietwohnungen 2016 / Anzahl geförderter Mietwohnungen 2016;
         Bundestag 2017, Drucksache 18/13054), würde dies ein benötigtes
         Fördervolumen von rund 8,8 Milliarden Euro beziehungsweise von über       Anm.: Daten zu Abgängen nicht in allen Bundesländern vorhanden.

         2,2 Milliarden Euro pro Jahr bis 2020 bedeuten, um alleine den neu
         hinzukommenden Wegfall gebundener Wohnungen zu kompensieren.              Voraussichtlicher Bindungsauslauf 2017-2020
                                                                                                                                      Voraussichtlicher Bindungsauslauf von Mietwohnungen 2017-2020

                                                                                    35.000
         Es kann somit davon ausgegangen werden, dass sich sowohl die                                                                                                                         32.459

         absolute Zahl der preisgebundenen Wohnungen als auch der Anteil am

                                                                                                                                                                                                                                                                 Datengrundlage: Bundestag 2017 Drucksache 18/11403
                                                                                    30.000

         Gesamtwohnungsbestand in den nächsten Jahren in einigen Regionen                                                    27.109

         Deutschlands weiter reduzieren wird.                                       25.000

                                                                                    20.000

                                                                                                                                                     15.030        14.854
                                                                                    15.000
                                                                                                                                                                                                             12.764
                                                                                               12.090

                                                                                                            9.800
                                                                                    10.000
                                                                                                                                                                                                                          7.820
                                                                                                                                                                                                                                       6.892

                                                                                     5.000                                                                                                                                                            4.420
                                                                                                                                                                                 2.814
                                                                                                                                         1.942

                                                                                         0
                                                                                               Bayern       Berlin      Brandenburg      Bremen      Hamburg        Hessen     Mecklenburg-   Nordrhein-     Rheinland-   Sachsen-    Schleswig-     Thüringen
                                                                                                                                                                               Vorpommern     Westfalen        Pfalz       Anhalt      Holstein

                                                                                   Anm.: Daten zu vorraussichtlichem Bindungsauslauf nicht in allen Bundesländern vorhanden.

Moses Mendelssohn Institut 2018                                Befragung Geförderter Wohnungsbau                                                                                                                                                                                                                      7
Hintergrundinformation

         Zugänge geförderter Mietwohnungen 2007-2015                              Zugänge preisgebundener Mietwohnungen in Deutschland 2007-2015
         Zugänge preisgebundener Wohnungen können sowohl durch Neubau,                                                          Neubau      Modernisierung          Erwerb von Belegungsbindungen

         als auch durch die Förderung von Modernisierungsmaßnahmen und dem        50.000

         Kauf von Belegungsbindungen erreicht werden. Besonders hoch war im

                                                                                                                                                                                                                                              Datengrundlage: Bundestag 2017 Drucksache 18/11403,
                                                                                  45.000

         Zeitraum zwischen 2007 und 2015 in Deutschland dabei der Anteil an       40.000

         Modernisierungsmaßnahmen mit durchschnittlich 63,6%, die als Zugang      35.000                                                                                                                                          46,7%

         preisgebundener Wohnungen zu verzeichnen waren. Weniger Zugänge          30.000
         gab es hingegen im Neubau mit durchschnittlich 35,4%. Im Jahr 2016                                   74,9%           69,3%
                                                                                                                                                                                                                     60,3%
                                                                                  25.000
         konnte allerdings eine erhebliche Steigerung von Neubauaktivitäten von               73,2%                                        63,3%
                                                                                                                                                         59,9%
                                                                                                                                                                                                     63,3%

                                                                                  20.000
         38,3% (2015) auf 52% verzeichnet werden (Bundestag 2017, Drucksache                                                                                             62,7%         62,4%

         18/11403, Drucksache 18/13120).                                          15.000
                                                                                                                                                                                                                                  52,0%
                                                                                  10.000
                                                                                                                                                                                                                     38,3%
         Die Art und Weise der Zugänge preisgebundener Wohnungen                                                              30,4%        36,4%         39,7%                                       33,8%

                                                                                                                                                                                                                                                 18/13120
                                                                                   5.000      26,6%           24,6%                                                      36,9%         35,2%

         variiert von Bundesland zu Bundesland. Hierbei machen                        0
                                                                                               2007            2008         2009            2010          2011            2012          2013         2014           2015           2016
         Mordernisierungsmaßnahmen in den meisten Bundesländern allerdings                  (n=35.664)      (n=42.508)   (n=41.688)      (n=32.670)    (n=30.635)      (n=26.643)    (n=28.085)   (n=37.034)     (n=38.230)     (n=47.202)

         den größten Anteil aus. Im Zeitraum 2007-2015 sind etwa 206.600
         Wohnungen durch Modernisierungsmaßnahmen als preisgebundene              Zugänge preisgebundener Mietwohnungen nach Bundesländern
         Mietwohnungen hinzugekommen. Ebenso entstanden rund 103.600              2007-2015
         Wohnungen durch Neubauaktivitäten. Bei lediglich rund 3.000                                                            Neubau      Modernisierung          Erwerb von Belegungsbindungen

                                                                                           70.000
         Wohnungen wurden Belegungungsbindungen erworben. Auch die
         Gesamtzahl hinzukommender Wohnungen mit Mietpreisbindung

                                                                                                                                                                                                                                              Datengrundlage: Bundestag 2017 Drucksache 18/11403
                                                                                           60.000
                                                                                                                                                                                    28,8%

         divergiert bundesweit. Insgesamt konnten in den Jahren 2007 bis 2015              50.000

         rund 313.200 Zugänge verzeichnet werden (Bundestag 2017, Drucksache               40.000                                              68,4%

         18/11403).                                                                        30.000
                                                                                                             67,4%
                                                                                                                                                                                    71,1%
                                                                                           20.000
                                                                                                                      93,2%

                                                                                           10.000                                               31%     56,6%                                       100%
                                                                                                                                                                 52,4%    100%                               96,6%            77,6%
                                                                                                                               99,0%                                                                                                  74,4%
                                                                                                                                                                                                                     66,2%
                                                                                               0    68,5%

Moses Mendelssohn Institut 2018                                Befragung Geförderter Wohnungsbau                                                                                                                                                                                                    8
Hintergrundinformation

         Fördermittel nach Bundesländern                                                 Fördersumme der Wohnraumförderung nach Bundesländern 2016
         Die Bundesländer haben 2016 im Zuge der Förderalismusreform so genannte                                         Entflechtungsmittel des Bundes (in Mio. €)      Landesmittel (in Mio. €)

         Entflechtungsmittel in Höhe von insgesamt knapp über einer Milliarde Euro aus        1.200

         dem Bundeshaushalt transferiert bekommen. Circa 963 Millionen Euro wurden

                                                                                                                                                                                                                                   Datengrundlage: Bundestag 2017 Drucksache 18/13054
                                                                                              1.000

         davon zur Wohnraumförderung aufgewendet. Die Intention des Bundes war                 800

         es, dass diese Mittel durch die einzelnen Länder aufgestockt werden und eine
                                                                                               600                                                                             82%
         zielgerichtete, bedarfsgerechte, sowie an lokale Besonderheiten angepasste
         Förderung ermöglicht wird. Ergänzt wurden die Entflechtungsmittel des                 400
                                                                                                              80,5%

         Bundes in den einzelnen Bundesländern durch Landesmittel in Höhe von                  200
                                                                                                      81,4%
                                                                                                                                              94,2% 75,7%
                                                                                                                                                                      56,8%
         insgesamt etwa 2,6 Millarden Euro (Bundestag 2017, Drucksache 18/13054).                0
                                                                                                                      60,2%
                                                                                                                               100%                                                    71,7%
                                                                                                                                                                                                    19,4%   100%   79,3%
                                                                                                                                                                                                                           71,8%

         Deutliche Unterschiede lassen sich bundesweit an der Art der Förderung
         erkennen. Zum einen werden knapp 2,8 Millarden Euro der Zuschüsse für
         die Förderung von Mietwohnungen bereitgestellt. Zum anderen wird eine
         geringere Fördersumme von rund 600 Millionen Euro zur Unterstützung von
         Eigentumsmaßnahmen zur Verfügung gestellt (Bundestag 2017, Drucksache
         18/13054).                                                                      Fördersumme für Mietwohnungen und Eigentumsmaßnahmen nach
                                                                                         Bundesländern 2016
         Die aktuelle Bundesregierung plant über den Haushalt 2019 weiter                                                     Mietwohnungen (in Mio. €)       Eigentumsmaßnahmen (in Mio. €)

                                                                                              1.200
         Bundesmittel für den geförderten Wohnungsbau zur Verfügung zu stellen.

                                                                                                                                                                                                                                   Datengrundlage: Bundestag 2017 Drucksache 18/13054
         Im Koalitionsvertrag ist eine Summe von mindestens zwei Millarden Euro               1.000

         für die Jahre 2020 und 2021 geplant. Ebenso sollen Kommunen und                       800

         Ländern künftig bundeseigene Grundstücke zu vergünstigten Konditionen                 600

         bereitgestellt werden (Bundesregierung 2018, S.109-110). Bundesweit existiert                                                                                        96,3%
                                                                                               400
         keine einheitlich strukturierte Regelung für den geförderten Wohnbau, die                    54,1%
                                                                                                              77,1%
         Fördergelder des Bundes können allerdings weiter von Kommunen und                     200
                                                                                                                                              97,7%
                                                                                                                                                      93,5%                            60,5%
                                                                                                                      100%                                                                          90,2%
         Ländern aufgestockt werden.                                                             0
                                                                                                                                                                      93,2%                                        98,7%

         Insgesamt ist davon auszugehen, dass wesentlich mehr öffentliche Mittel als
         bislang zur Verfügung stehen werden und das Thema Wohnen aufgrund der
         akuellen Parameter im öffentlichen Anliegen an Bedeutung gewinnen wird.

Moses Mendelssohn Institut 2018                                     Befragung Geförderter Wohnungsbau                                                                                                                                                                                   9
Moses Mendelssohn Institut

                                  Binnenalster Hamburg, Brauckmann MMI April 2015
10
Moses Mendelssohn Institut

         Moses Mendelssohn Institut
         Das Moses Mendelssohn Institut (MMI) ist eine Forschungseinrichtung         Hauptsitz des Moses Mendelssohn Instituts ist Berlin, wo Prof. Dr. Julius
         der Moses Mendelssohn Stiftung und auf immobilienspezifische,               H. Schoeps als Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats angesiedelt
         wissenschaftliche Fragestellungen fokussiert. Zu den Schwerpunkten          ist. Am Standort Hamburg sind mittlerweile fünf Vollzeitarbeitsplätze
         zählt die Untersuchung des gesellschaftlichen Wandels und potentielle       geschaffen worden. Hinzu kommen noch Praktikanten, Werkstudenten
         Auswirkungen auf die unterschiedlichen Immobilienmärkte. Hier lag           und Studentische Aushilfen in Teilzeit. Es ist die Intention, dass die
         bislang der Fokus vor allem auf Wohn- und wohnähnlichen Immobilien,         Qualifikationsprofile und biographischen Hintergründe der Mitarbeitenden
         insbesondere auf dem Kleinwohnungs- und Beherbergungsmarkt. Die             divers sind.
         regionale Kernkompetenz liegt hierbei auf den Märkten in Deutschland
         und Österreich.                                                             Die Geschäftsführung des Institutes wird von Dr. Stefan Brauckmann als
                                                                                     Geschäftsführender Direktor und Dr. Eike C. Winkler als Prokurist gebildet.
         Folgende Themen wurden in den letzten Monaten bearbeitet:                   Dr. Stefan Brauckmann ist zugleich Lehrbeauftragter am Institut für
                                                                                     Geographie der Universität Hamburg.
         •   Wohnungsbauförderung
         •   Senioren- und Pflegeimmobilien
         •   Studentisches Wohnen
         •   Temporäres Wohnen                                                         Aktuelle Publikationen
         •   Kleinwohnungen / Mikroapartments                                          •   Brauckmann, Stefan (2017): Markt- und Standortanalyse von
         •   Hotelbedarf                                                                   Studierendenapartments. In: Gregorius, Anett / Niemeyer,
                                                                                           Matthias (Hrsg.): Kompendium Temporäres Wohnen, S. 73-85.
         Hervorgegangen ist das Moses Mendelssohn Institut aus der                         Wiesbaden.
         Forschungsabteilung der GBI AG - Gesellschaft für Beteiligungen
         und Immobilienentwicklungen. Dabei konnte nicht nur das Personal,             •   Brauckmann, Stefan (2017): City tourism and the sharing
         sondern auch die bestehende Infrastruktur und Datenbanken vollständig             economy - potential effects of online peer-to-peer marketplaces
         übernommen werden. Unter dem Dach der renommierten Moses                          on urban property markets. In: Journal of Tourism Futures, Band
         Mendelssohn Stiftung ist es nun möglich, unabhängige Analysen                     3. Bingley.
         für unterschiedliche Auftraggeber zu erstellen. Hierzu zählen neben
                                                                                       •   Brauckmann, Stefan (2016): Gestaltung des Gedenkortes
         Projektentwicklern, Banken und Investoren auch öffentliche Institutionen.
                                                                                           Deportationsbahnhof in Hamburg - Methoden der
                                                                                           Kulturlandschaftsforschung in der Jugendbeteiligung. In: Meier,
                                                                                           Thomas / Schenk, Winfried (Hrsg.): Tod und Gedenken
                                                                                           in der Landschaft, S.139-162. Bonn.

Moses Mendelssohn Institut 2018                                  Befragung Geförderter Wohnungsbau                                                                 11
Moses Mendelssohn Institut

         Tätigkeitsschwerpunkte der Moses Mendelssohn Institut GmbH

Moses Mendelssohn Institut 2018                  Befragung Geförderter Wohnungsbau   12
Quellen

               Bibliothek, Allerding MMI September 2014
13
Quellen

         Quellen
         •   BBSR - Bundesinstitut für Bau- Stadt- und Raumforschung (2015):        •   StaLa - Statistische Ämter des Bundes und der Länder (2018):
             Wachsende und schrumpfende Städte und Gemeinden. Bonn                      Regionaldatenbank Deutschland. (www.regionalstatistik.de/genesis/
                                                                                        online/logon):
         •   BKG - Bundesamt für Kartographie und Geodäsis (2015):                           - Tabelle 12711-01-03-5 Zu-und Fortzüge nach Geschlecht
             Verwaltungsgrenzen Deutschland. Frankfurt am Main                               - Tabelle 12411-01-01-5 Bevölkerung
                                                                                             - Tabelle 31231-02-01-5 Wohnungsbestand
         •   BMUB - Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reak-
             torsicherheit (2016): Wohngeldtabelle und Lister der Mietenstufen.
             www.bmu.de/themen/stadt-wohnen/wohngeld/wohngeldtabellen
             (Aufruf: 20.04.2018)

         •   Bundesregierung (2018): Ein neuer Aufbruch für Europa, Eine neue
             Dynamik für Deutschland, Ein neuer Zusammenhalt für unser Land.
             Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD. Berlin

         •   DeStatis - Statistisches Bundesamt (2018): GENESIS-Online Daten-
             bank. (www.genesis.destatis.de/genesis/online):
                 - Tabelle 1211-0102 Haushaltsgröße
                 - Tabelle 12211-0106 Nettoeinkommensklassen

         •Deutscher Bundestag (2017):
              - Drucksache 18/11403. Sozialer Wohnungsbau in Deutschland-
         		           Entwicklung, Bestand, Perspektive
              - Drucksache 18/13054. Bericht der Bundesregierung über die
         		           Verwendung der Kompensationsmittel für den Bereich
         		der sozialen Wohnraumförderung
              - Drucksache 18/13120. Dritter Bericht der Bundesregierung über
         		           die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft in Deutschland
         		           und Wohngeld- und Mietenbericht 2016

Moses Mendelssohn Institut 2018                                  Befragung Geförderter Wohnungsbau                                                          14
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Moses Mendelssohn Institut GmbH
                                                              Eine Forschungseinrichtung der
                                                              Moses Mendelssohn Stiftung

                                                              Berlin                          Hamburg
                                                              Fasanenstraße 3                 Herrengraben 1
                                                              10623 Berlin                    20459 Hamburg

                                                              Telefon +49 40 3750-2263
                                                              anfrage@moses-mendelssohn-institut.de
                                                              www.moses-mendelssohn-institut.de

                                                              Amtsgericht Berlin-Charlottenburg | HRB 178704 B | USt-IdNr. DE307056873

                                                              Geschäftsführender Direktor: Dr. Stefan Brauckmann
                                                              Prokurist: Dr. Eike C. Winkler
                                                              Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. Julius H. Schoeps (Vorsitz)

                                                              Fürstlich Castell´sche Bank, Credit-Casse AG
                                                              IBAN: DE74 7903 0001 1003 3302 00 | BIC: FUCEDE77XXX

                                                              Allgemeine Hinweise:
                                                              Dieses Dokument ist ausschließlich für die nicht
                                                              kommerzielle Nutzung bestimmt. Vervielfältigungen sind
                                                              nur mit Genehmigung der Moses Mendelssohn Institut
Verantwortlich: Dr. Stefan Brauckmann                         GmbH gestattet. Alle Angaben wurden mit größtmöglicher
Beteiligte: Kevin Brendler, Raffaela Dorner, Marie Mißbach,   Sorgfalt recherchiert. Die sachliche Richtigkeit von Daten
            Dr. Eike C. Winkler                               und Sachverhalten aus dritter Hand kann nicht garantiert
                                                              werden. Für etwaige Fehler kann keine Verantwortung
                                                              übernommen werden. Es wird keine Haftung für Verluste,
Stand: Mai 2018
                                                              Kosten oder sonstige Schäden übernommen, die aus der
                                                              Verwendung der vorliegenden Informationen resultieren.

                                                                                                                                         16
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