Gemeindebrief - Evangelische Kirchengemeinde
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Liebe Leserinnen, liebe Leser, was für eine Zeit! Alles steht Kopf. Die Corona-Pandemie hält uns auf Trapp. Täglich ändert sich die Lage. Pläne werden durchkreuzt. Träu- me zerplatzen oder verschieben sich auf unbestimmte Zeit. Sorgen und Bangen um die Gesundheit und den Arbeitsplatz machen sich breit. Angst um Erkrankte und Gefährdete lähmt uns. Wie sollen wir da Ostern feiern? Das Osterfest verbinden wir oft mit einer leichten, unbeschwerten Früh- lingszeit: Ostereier, Schokohasen, Familienbesuch, Sonnenschein und Ferienzeiten. Dieses Jahr wird das anders. Kein Friede, Freude, Eier- suchen. Aber Ostern wird es trotzdem. Und vielleicht gerade dieses Jahr noch mehr als sonst … Die Freunde und Familienangehörigen von Jesus hätten unsere Situati- on heute wahrscheinlich gut verstehen können: Geplatzte Träume, enttäuschte Hoffnung, Verzweiflung und Angst um ihr Leben. Ihre Welt ist aus den Fugen geraten. In den letzten Tagen hatten sie zum Teil aus nächster Nähe, zum Teil aus sicherem Abstand mitverfolgt, wie Jesus erst verraten, dann festgenommen und abgeführt, verurteilt, ge- foltert und schließlich gekreuzigt worden ist. Jesus ist gestorben. Sie haben beobachtet, wie er vom Kreuz genommen und in ein leeres Fel- sengrab gelegt worden ist. Ein schwerer Stein wurde davor gerollt. Aus und vorbei. Zurück bleiben Fassungslosigkeit, Schmerz und Angst. Was sie bisher geglaubt haben, hat sich als Lüge herausgestellt. Was sie bisher gehofft hatten, hat sich als große Enttäuschung entpuppt. Den, auf den sie sich bisher verlassen hatten, hat sie jetzt verlassen. Doch in dieser großen Dunkelheit und Verlassenheit wird es Ostern. Denn die Botschaft von Ostern strahlt gerade in hoffnungslosen und dunklen Tagen: Jesus lebt! Er hat den Tod überwunden. Er hat uns nicht allein gelassen, sondern er hat uns einen Weg ermöglicht, ganz bei ihm zu sein. Er ist nicht gescheitert, sondern er hat gesiegt! Genau dann, wenn wir die Hoffnung aufgegeben haben, wenn die Verzweif- lung am größten ist, wenn die Angst uns lähmt, schafft Gott neues Leben. Der Frühling führt mir das jedes Jahr wieder vor Augen: Im Herbst ver- schwindet alles nach und nach: Blätter, Blumen, Gras … Über den Winter ist alles kahl und oft trostlos. Alles scheint irgendwie begraben. Doch sobald im Frühling die ersten Sonnenstrahlen die Erde erwär- men, kann man nach und nach überall neues Leben entdecken. Schneeglöckchen und Krokusse bahnen sich ihren Weg nach oben, Bäume treiben wieder Knospen aus. Besonders schön finde ich die Magnolienblüten, wie sie vorne auf dem Titelbild zu sehen sind. Aus 2
Nichts wachsen plötzlich so große, prächtige Blüten! Im letzten Buch der Bibel, der Offenbarung, verspricht Gott uns eine neue Erde und einen neuen Himmel, in dem alles anders wird: „Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.“ Gott verspricht uns: „Siehe, ich mache alles neu!“ (Off 21,4f) Daran halte ich mich fest, gerade in dunklen und unsicheren Tagen. Der Frühling erinnert mich daran: Gott kann aus Nichts Alles machen. Und Ostern erinnert mich daran: Gott hat das Schlimmste schon überwunden. Er ist und bleibt Sieger! In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Euch allen ein zuversichtliches und hoffnungsvolles Osterfest gerade in diesen schweren Zeiten. Ihre Die nachfolgende Besinnung erreichte uns von unserer Prälatin Gabriele Arnold. Wir drucken sie mit kleinen Veränderungen ab. Hebräer 10, 35: Werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat. Liebe Schwestern und Brüder Vertrauen ist lebensnotwendig. Man wirft es nicht leichtfertig weg. Wie lebensnot- wendig es ist, merken wir gerade in die- sen Tagen. So vieles was bisher selbst- verständlich erschien ist auf einmal hinfäl- lig. Der Besuch im Restaurant, der sonn- tägliche Gottesdienst, ja sogar das Tref- fen mit Freunden und Familienmitglie- dern. Das kann einen beunruhigen und einem den Boden unter den Füßen weg- ziehen. Es ist ja auch wirklich schwer sich so umzustellen. Ich merke auch wie mich das manchmal beunruhigt und jedenfalls dauern herausfordert. Trotzdem denke ich, dass wir in dieser Situation auf die Ratschläge und Anweisungen aus Politik, von Medizinern und nicht zuletzt der Kirchenleitung vertrauen sollten. Ich vertraue darauf, dass alle, die jetzt wichtige und weit reichende 3
Entscheidungen treffen das mit bestem Wissen und Gewissen tun. Die Menschen, an die der Verfasser des Hebräerbriefes geschrieben hat, lebten in Gefahr ihr Vertrauen in Gott zu verlieren. Sie hatten Angst, nackte Angst um ihr Leben. Wir können uns überhaupt nicht mehr vorstellen, was es damals bedeutete, Christ zu sein. Es war le- bensgefährlich sich zum Gottesdienst zu treffen oder sich taufen zu lassen. Nicht so wie heute, wo wir uns für einige Wochen einschränken müssen und ja, sogar Tauffeier, Hochzeiten und Konfirmationen ver- schieben müssen. Die Menschen damals haben ihren Glauben an Je- sus festgehalten, weil sie sich ganz sicher waren, dass Jesus bald wie- derkommen würde. Dann, so waren sie sich sicher, würde ihr Leid zu Ende sein. Da würde sich etwas ändern, dann würde ihnen Gerechtig- keit wiederfahren. Sie haben gewartet mit brennender Geduld, ganz konzentriert. Sie haben gewartet und ihr Leben gestaltet, ganz ange- spannt, ganz konzentriert und doch mit großer Geduld. Ihr Vertrauen und ihr Warten hat zusammengehört. Sie haben wirklich darauf vertraut, dass Jesus wiederkommt und gewartet, und deshalb konnten sie die Anfeindungen, die Verleumdungen, die Verfolgungen und die Todesgefahr aushalten. Aber dann kam er nicht. Und das Warten wurde lang und langweilig und das Vertrauen in Gott schwand und der Glaube war nicht mehr brennend, sondern fühlte sich an wie lauwarme Suppe oder wie Salat, der zulange angemacht auf dem Tisch steht. Wozu kämpfen? Wozu leiden? Wozu noch glauben und hoffen? Wozu auf Gerechtigkeit warten, die doch nicht kommt? Das süße Gift der Resignation hatte sich in alle Winkel und Ecken eingenistet. Das Leben schmeckte nach gar nichts. Der Glaube schien bedeutungslos. Liebe Gemeinde, machen wir es wie unser Glaubensgeschwister vor so langer Zeit. Vertrauen wir doch auf Gott, vertrauen wir doch ins Leben. Und glauben wir, dass Jesus Christus bei uns ist alle Tage, bis die Welt an ihr Ziel kommt. Werft euer Vertrauen nicht weg. Jesus hat uns versprochen bei uns zu sein. Gott hat versprochen bei uns zu sein. Er hat versprochen uns zu behüten an Leib und Seele und er hat versprochen uns auch dann nahe zu sein, wenn wir krank dar- nieder liegen und selbst dann, wenn wir sterben müssen. Wir sind nicht allein. Niemals. Und noch etwas ist uns versprochen: Das Land ohne Tod, das Land ohne Tränen, das Land ohne Krankheit und Gefahr. 4
Glauben heißt, dass uns das immer wieder neu bewusst wird. Dass wir spüren, erahnen und manchmal vielleicht begreifen, dass Gott bei uns ist und uns nicht fallen lässt -unter keinen Umständen. Und genau des- halb können wir dem Leben auch trauen. Auch in dieser Krise können wir dem Leben und dem lebendigen Gott trauen. Ich finde es ist ein Gottesgeschenk ganz besonderer Art, dass in diesen Tagen die Natur so blüht und Gott uns die Erde von ihrer schönsten Seite zeigt. Und dass Ostern kommt und uns wieder erinnert, dass Jesus lebt und durch Gottes Liebe den Tod besiegt hat. In einem Lied, das wir mit den Kindern in der Kinderkirche singen heißt es: Jeden Morgen gießt du von Neuem Sonne Deiner Welt ins Angesicht. Sagst: Du bist meine Schöpfung! Jeden Morgen Gibst du Von Neuem Stimme Deinen Spatzen In die Kehle Sagst: Ihr seid meine Lieder! Jeden Morgen Streust du Von Neuem Hoffnung Allen Wesen Auf die Wege Sagst: Ihr seid meine Schönheit! Jeden Morgen Küsst du Von Neuem Farbe 5
Deinen Blumen In die Kelche. Sagst: Ihr seid meine Wunder! Jeden Morgen Hauchst du Von Neuem Atem Deinen Menschen In die Herzen Sagst: Ihr seid meine Bilder! Glauben heißt, dieses Vertrauen, dieses Zutrauen in das Leben und in Gott nicht wegzuwerfen. Werft euer Vertrauen nicht weg. Beziehungen werden lebendig bleiben, auch wenn wir uns gerade nicht besuchen können. Gott hört uns, auch wenn wir gerade nicht zusammen Gottesdienst feiern dürfen. Kinder sind von Gott bewahrt, auch wenn sie gerade nicht getauft werden. Liebende sind gesegnet auch wenn es gerade keine Trauungen gibt. Die ganze Bibel ist voller Geschichten und Worte, die uns das Vertrau- en zurückgeben. Vielleicht können wir die Zeit, die wir nun haben nut- zen, diese Vertrauensworte und Vertrauensgeschichten in der Bibel neu zu lesen und neu zu entdecken. Vielleicht schlagen Sie im Gesangbuch das Lied „Geh aus mein Herz und suche Freud“, auf. Das ist auch so ein Vertrauenslied. Paul Gerhard hat es in schwerer Zeit für seine Frau geschrieben, als sie von Krankheit und Depression geplagt war. Sie ist das Herz, das ausgehen soll. Wenn es Ihnen schwer ums Herz wird, machen Sie es wie Paul Gerhard es rät. Gehen sie ins Freie und schauen sie Gottes wunderba- re Schöpfung an und stimmen sie innerlich und vielleicht mit Ihrer Stim- me ein: „Ich selber kann und mag nicht ruhn, des großen Gottes gro- ßes Tun erweckt mir alle Sinne. Ich singe mit, wenn alles singt und lasse was dem Höchsten klingt aus meinem Herzen rinnen.“ Ach ja, und vergessen Sie nicht beim Händewaschen das Vater Unser zu beten, das uns Jesus gelehrt hat. Mir jedenfalls hilft das in diesen Tagen. Und der Friede Gottes, der höher ist als alle unsere Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus. 6
In Zeiten von Corona… ...und auch wenn jetzt vieles nicht stattfinden kann und darf: Liebe Menschen in Neidlingen und Hepsisau! In dieser schweren Zeit grüßen wir Sie von Herzen mit dem Regenbo- gen als Zeichen des Bundes zwischen Gott und den Menschen. Er gilt bis heute und auch jetzt! Wir haben nun so lange in guten und „sicheren“ Jahren gelebt und uns daran gewöhnt, das Leben unter vermeintlicher Kontrolle zu haben. Nun werden wir mit etwas konfron- tiert, das uns zusetzt. Es ist klein, es ist unsichtbar und es ist bedroh- lich. Es erschüttert unser Vertrauen. Wir werden in unserer Freiheit eingeschränkt, nicht aber in unserer Menschlichkeit und unserem Gottvertrauen. Vor allem unsere Mit- menschlichkeit und Nächstenliebe sind gefragt, wenn es darum geht, die Maßnahmen umzusetzen, die Politik und Kirchenleitung beschlos- sen haben. Sie dienen der Verlangsamung der Ausbreitung des Virus, damit die Menschen Hilfe bekommen, die sie wirklich brauchen, z.B. in Krankenhäusern. Die Intensivpflegeplätze sind beschränkt und die Kapazitäten der Ärzt*innen, Krankenschwestern und- pfleger nicht ins Unendliche strapazierbar. Deshalb werden wir die Vorgaben, die uns gesetzt sind, sorgfältig und gewissenhaft umsetzen. Bei einer Telefonkonferenz der Pfarrer und Pfarrerinnen im Distrikt Limburg-Saurier waren wir uns einig, dass wir als Christenmenschen mit gutem Beispiel vorangehen. 7
Im Folgenden stellen wir Ihnen vor, worum es im Einzelnen geht. Bis 15. Juni sind vorerst alle Gottesdienste und Veranstaltungen aus- gesetzt. Wir folgen damit der Maßgabe unserer Landesregierung. Die- ser Termin kann auch verschoben werden. Wir hoffen, dass sich die Frist verkürzt, aber wenn sie bleibt, werden wir sie einhalten. Deshalb finden Sie in diesem Gemeindebrief auch keine Terminseiten. Für Konfirmationen gibt es keine allgemeine Vorgabe, bis wann diese nachgeholt werden sollen. Wir werden uns im Distrikt und natürlich mit den Eltern und Jugendlichen absprechen, damit wir einander nicht ins Gehege kommen. Trauerfeiern finden im Freien statt mit höchstens zehn Personen. Taufen und Trauungen müssen verschoben werden. Die Gemeindebüros sind geschlossen. Der Distrikt richtet einen Youtube- Kanal für Gottesdienste ein und es wird aus jeweils einer Kirche des Distrikts sonn- und feiertags ein Kurz- gottesdienst (ohne Gemeinde) gesendet. Gleichzeitig gibt es in den Mitteilungsblättern und auf den Homepages auch für jeden Sonntag und Feiertag etwas zu lesen. Es ist also ein Parallelprogramm, das wir fahren. Der Link für den Kanal ist folgender: https://www.youtube.com/ channel/UC3KH4wxJ9W_GB7WReLgALGQ Dieser wird auch auf der Homepa- ge stehen, damit er herauskopiert werden kann. Unsere Kirchenglocken läuten wie gewohnt zu den Gottesdienstzeiten. Dann können Sie, wenn Sie wollen, zuhause die Andacht im Mittei- lungsblatt lesen oder den Kurzgottesdienst auf Youtube mitfeiern. Die Geburtstagskinder bekommen ihren Gruß in den Briefkasten und werden angerufen. Auch wenn wir Sie nicht besuchen können, sind wir für Sie erreichbar. Scheuen Sie sich nicht uns anzurufen. Larissa Hopp erreichen Sie unter Tel. 9422922, Ute Stolz unter Tel. 6774. Wenn Sie einfach reden wollen, wenn Sie Hilfe z.B. beim Einkaufen brauchen, wenn………… melden Sie sich! Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit. 2. Timotheus 1, 7 Herzliche Grüße von Ihrer und Ihrer 8
Biblisches Porträt: Thomas, der Ehrliche „Thomas, der Ehrliche“ – bekannter ist uns der Apostel vermutlich unter „der zweifelnde Thomas“ oder sogar „der ungläubige Thomas“. Ich finde aber, damit tun wir ihm unrecht. Denn wenn wir seine Ge- schichte bis zum Ende lesen, kann von Unglaube keine Rede mehr sein: „Mein Herr und mein Gott!“ nennt er den auferstande- Michelangelo Merisi da Caravaggio nen Jesus, als der ihm (1571–1610): "Der ungläubige Thomas" schließlich persönlich be- gegnet. Aber erstmal der Reihe nach: Vermutlich hatte Thomas, wie viele der anderen Jünger, als Fischer gearbeitet, bevor er Jesus von Nazareth kennen lernte und ihm nach- folgte. Die Bibel erzählt uns nichts von dieser Begegnung, aber Thomas wird in allen Evangelien als einer der 12 Jünger aufgelistet. Vor allem aber im Johannesevangelium haben wir die Gelegenheit, diesen Thomas besser kennenzulernen. Und dort begegnet er uns als ein aufrichtiger und vertrauensvoller/überzeugter Jünger. Als sich Jesus aufmachen will, um zu dem verstorbenen Lazarus zu gehen, wendet sich Thomas – wohl resigniert, weil er von allen Seiten nur mit dem Tod konfrontiert wird, aber trotzdem voll Überzeugung und Standhaftigkeit an seine Freunde: „Kommt, wir gehen mit ihm – und sterben mit ihm!“ (Joh 11,16) Ziemlich überzeugt für einen Zweifler… Ein anderes Mal erklärt Jesus seinen Jüngern, was passieren wird und, dass er von ihnen weggehen wird. Als er ihnen dann sagt: „Ihr kennt ja den Weg zu dem Ort, wo ich hingehe.“, da ist es Thomas, der ganz offen und ehrlich einwendet: „Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst! Wie können wir dann den Weg kennen?“ (Joh 14,4f) Am besten lernen wir Thomas aber in der Geschichte kennen, die sich nach dem ersten Osterfest vor ca. 2000 Jahren ereignet hat. Nachzule- sen ist sie in Johannes 20, 24-29. Die anderen Jünger sind ganz euphorisch und erzählen Thomas aufge- 9
regt: „Wir haben den Herrn gesehen!“ Kurz zuvor – bevor Thomas gekommen war – ist ihnen nämlich der auferstandene Jesus be- gegnet. Trotz verschlosse- ner Türen stand er auf einmal in ihrer Mitte und sagte „Friede sei mit euch!“. Die Jünger konn- ten sogar die Wunden in seinen Händen und an seiner Seite sehen. Aber all das hat Thomas verpasst. Und jetzt kann er es einfach nicht glauben. Er unterstellt den anderen dabei gar nicht unbedingt, dass sie ihn anlügen oder sich etwas ausgedacht haben. Aber was andere erlebt haben, reicht ihm Albrecht Dürer (1471–1528) : nicht. Er will seine eigenen "Der ungläubige Thomas" Erfahrungen machen. Er will Jesus selbst begegnen, seine Wunden selbst sehen und fühlen können. Sonst kann er es nicht glauben, dass Jesus wirklich wieder lebt. Thomas ist ehrlich. Zu sich selbst und zu Jesus. Und Jesus nimmt das ernst: Eine Woche später bekommt Thomas eine exklusive Begegnung mit Jesus. Wieder kommt Jesus zu den versam- melten Jüngern, unter denen diesmal auch Thomas ist. Jesus wendet sich direkt an ihn und fordert ihn auf: „Nimm deine Finger und untersu- che meine Hände. Strecke deine Hand aus und leg sie in die Wunden an meiner Seite. Du sollst nicht länger ungläubig sein, sondern zum Glauben kommen.“ (Joh 20,27) Thomas Ehrlichkeit zahlt sich aus. Jesus hat ihm gezeigt, wie wichtig es ihm ist, dass Thomas ihm ver- trauen kann. Dafür begegnet er ihm persönlich und lässt sich auf seine Fragen und Zweifel ein. Von Thomas könne wir lernen, zu uns selbst und auch zu Jesus ehrlich zu sein; Unsere Zweifel und Fragen nicht zurück zu halten, sondern sie ehrlich vor Gott zu bringen und um das zu bitten, was wir brauchen. Larissa Hopp 10
Gedenktag: „Für Kinder ist nur das Beste gut genug“ – Seit 140 Jahren Steiff – Knopf im Ohr 1847 wird Appolonia Margarete Steiff als drittes von vier Kindern in Giengen an der Brenz geboren. Der Vater Friedrich Steiff ist Bauwerksmeister in Giengen, die Mutter Maria Margarete Steiff geb. Hähnle führt den Haushalt und unterstützt den Vater bei der Ar- beit. Doch Margarete erkrankt mit 18 Mo- naten an Kinderlähmung. Sie wird niemals laufen können und ihr Leben lang an den Rollstuhl gebunden sein. Ihre Mutter leidet sehr darunter. Sie wird Margarete ihr Leben lang pflegen müssen. Auch die damals typische Rolle als Hausfrau und Mutter wird Margarete nicht einnehmen können. Sie hat praktisch keinerlei Zukunftsperspektiven. Trotz allem entwickelt sich Margarete jedoch zu einem lebensfrohen Kind! Sie besitzt eine positive Ausstrahlung und hat ein geselliges und heiteres Wesen. Bei jedem Wetter lässt sie sich von Hausgenossen und Freunden nach draußen tragen. Später wird sie im Leiterwagen zur Schule gebracht und leistet auch dort Überdurchschnittliches. Ihren Wunsch, die Nähschule zu besu- chen, setzt sie gegen den Willen der strengen Eltern durch. Aufgrund ihrer Lähmung hat sie zwar Schwierigkeiten, wird aber bald eine gute Schneiderin. 1874 baut ihr Vater das Wohnhaus um und richtet eine Schneiderei ein. Margarete und ihre Schwestern Marie und Pauline haben bald viele Aufträge und können sich eine eigene Nähmaschine kaufen. 1877 er- öffnet Margarete ein Filzgeschäft. Nach und nach entwickelt sich aus dem Laden ein kleines Unternehmen mit mehreren Angestellten. Als Margarete in einer Zeitschrift ein Schnittmuster für Elefanten ent- deckt, fertigt sie mit ihren Näherinnen zwei Säcke davon an. Auf dem Heidenheimer Markt werden die als Nadelkissen gedachten „Elefäntle“ als Kinderspielzeug zum Verkaufsschlager! Das ist der Beginn der Fir- ma Steiff, die schließlich 1880 gegründet wird. 1892 erscheint der erste Steiff-Katalog. Neben den Elefanten werden nun auch Katzen, Hunde 11
und Pferde angefertigt. Der Umsatz steigt stetig an. Margaretes Neffe Richard Steiff liefert Tierskizzen als Grundlage für viele Kreationen. Er entwickelt einen Plüschbären mit beweglichen Armen und Beinen. Zum Ende der Leipziger Spielwarenmesse 1902 wird der dort neu präsentierte Teddybär zum neuesten Verkaufsschla- ger der Firma Steiff. Ein amerikanischer Händler bestellt gleich 3000 Stück. Der nach dem amerikanischen Präsidenten Theodore „Teddy“ Roosevelt benannten Teddybär erobert nun die Welt. 1904 wird das Markenzeichen „Knopf im Ohr“ entwickelt. 1906 übergibt Margarete die Firma an ihre Neffen. Die Firma stellt nun mit 400 Mitarbeiter und 1800 Heimarbeitern bereits 1,7 Millionen Spiel- artikel her. Drei Jahre später stirbt Margarete Steiff mit 61 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung. In den Kriegs- und Nachkriegsjahren wird aus der wirtschaftlichen Flau- te heraus das Sortiment angepasst: Spielwaren werden aus Zellstoff und aus heimischen Hölzern hergestellt. 1927 wird durch die sehr gro- ße Nachfrage an dem Plüschhund Molly die Produktion auf Fließband- fertigung umgestellt. 1951 beendet der Igel „Mecki“ die Flaute der Nachkriegszeit. 1980 wird in Giengen das Margarete Steiff Museum gegründet, ein Vorläufer des 2005 gegründeten Museums „Die Welt von Steiff“. Au- ßerdem wird begonnen, Tiere in limitierter Auflage zu produzieren. 1992 kommt der Steiff Club mit exklusiven Club-Vorteilen dazu. In einer Vielzahl Europäischer Großstädte werden Steiff Galerien eröffnet, um die eigenen Produkte im angemessenen Rahmen präsentieren zu kön- nen. 2008 entwirft Karl Lagerfeld Plüschtiere. 2018 erhält Steiff einen Preis für Disney-Tiere. Das Steiff Museum ist ein Erlebnismuseum auf dem Firmengelände in Giengen an der Brenz. Das Gebäude ist eine architektonische Meister- leistung des Architekten Andreas Ramseier. Auf 2400 m² Ausstellungs- fläche wird die Geschichte des Teddybären und die Firmengeschichte gezeigt, beginnend im Nähzimmer von Margarete Steiff. 2010 wird ein begehbarer Streichelzoo im Steiff Museum eröffnet. Das Museum „Die Welt von Steiff“ hat täglich von 10:00 bis 18:00 Uhr geöffnet, inklusive Bistro und großem Steiff-Shop. Die Firma Steiff wächst stetig weiter und verändert sich ständig: Heute wird z.B. auch Baby- und Kindermode gefertigt, sowie Wohnacces- soires und neue Kuscheltiere. Bettina Kuch 12
Kinderkirche Unsere Pläne für die Kinder- kirche wurden leider wie vieles andere von der aktu- ellen Situation durchkreuzt. Trotz allem blicken wir zu- versichtlich auf die Zeit nach der Corona-Pandemie und freuen uns schon sehr, dann die Kinderkirche Neidlingen wieder zu starten. Für unser Mitarbeiterteam suchen wir weiterhin Ver- stärkung! Bist Du dabei? Bitte lass es Dir in diesen Wochen einfach nochmal durch Kopf und Herz gehen. Melde dich bei Larissa Hopp per mail: larissa.hopp@elkw.de oder unter 07023/9422922. Für die nächsten Wochen bietet die Landeskirche gute Möglichkei- ten, Kinderkirche trotz Corona-Zeit zu erleben: Zum Beispiel Kin- derkirche-Kucken! Jeden Sonntag, um 10 Uhr wird ein Kinder- gottesdienst im Live-Stream auf www.kinderkirche- wuerttemberg.de übertragen. Dort findet ihr auch viele Spiel- und Bastelangebote, mit denen ihr ein bisschen Kinderkirche zu euch nach Hause holen könnt! Larissa Hopp Impressum: An dieser Ausgabe haben mitgearbeitet: Larissa Hopp - Bettina Kuch - Anette Pelz-Fischer - Eva Ruoß - Ute Stolz - Uli Zaiser Presserechtlich verantwortlich: Pfarrerin Ute Stolz, Tel. 07023 67 74 Hauptstr. 53, 73235 Weilheim-Hepsisau 13
Veranstaltungen Gottesdienst im Grünen (Angaben unter Vorbehalt) In diesem Heft finden Sie auch wieder die Hefte für die Gottesdienste im Grünen und ein Extra- blatt für die Gottesdienste, die auf dem Reußen- stein und am Weilerbach stattfinden. Wir freuen uns, dass wir diese schöne Gelegenheit, Got- tesdienst unter Gottes freiem Himmel zu feiern, auch dieses Jahr anbieten können, weil sich Predigerinnen und Predi- ger finden und Posaunenchöre bereit sind zu spielen. Dankbar sind wir, dass wir bei schlechtem Wetter auf dem Reußensteinhof Unter- schlupf bekommen. Alle Gottesdienste sind ökumenisch und den im August hat wieder unser katholischer Kollege Peter Martin übernom- men. Herzlichen Dank und herzliche Einladung! Die Anmeldung zur Konfirmation 2021 wird auf einen späteren Zeit- punkt - wahrscheinlich nach den Pfingstferien - verlegt. 7en Days in Neidlingen und Oberlenningen (Angaben unter Vorbehalt) Die erste Sommerferienwoche am Albtrauf garan- tiert Jugendlichen Erholung, Spaß und Abenteuer. Die 7en Days bieten wir erneut parallel in Oberlen- ningen und in Neidlingen an. Wie gewohnt wird ein starkes und motiviertes Mitarbeiterteam die 7en Days vorbereiten und sich so manches großartiges ausdenken. Geplant sind ein Ausflug in den Klettergarten, ein Badesee- oder Frei- badbesuch und ein Stadtspiel wird sicher auch auf dem Plan stehen. Auch gemeinsame Aktionen der beiden 7en Days Standorte werden dabei sein. Meist kann zwischen mehreren Angeboten das ausgewählt werden, auf was man Lust hat. Workshops mit kreativen und sportli- chen Angeboten und viele ruhige Momente stehen auch auf dem Pro- gramm. Die biblische Botschaft werden wir gemeinsam aufgreifen und nachdenken, was Gott mit uns zu tun hat. Das gemeinsame Essen in drei Mahlzeiten gehört zum festen Tagesprogramm. Von Freitag auf Samstag übernachten wir gemeinsam in den Gemeindehäusern und am Sonntag schließen wir die 7en Days je mit einem Gottesdienst ab. Ab Kirchheim wird es einen Fahrdienst zu beiden Standorte geben (max. 22 Plätze). Termin: 03.08.-09.08.2020, je 8:00 Uhr bis 17:45 Uhr (ohne Übernach- tung) 14
Alter: 12 – 15 Jahre Ort: Evang. Gemeindehaus Oberlenningen und Evang. Gemeinde- haus Neidlingen (Pfarrscheuer) Teilnehmende: Oberlenningen und Neidlingen je maximal 30 Teilneh- mende, mindestens 20 Teilnehmende Preis: 130 Euro, Fahrdienst ab Kirchheim zzgl. 30 € Leistungen: Vollverpflegung, Betreuung, Programm, eigene An- und Abreise, Fahrdienst muss gesondert gebucht werden. Leitung: Klaus Braun Standort Oberlenningen: Dorothea Goller und Andreas Wieland Standort Neidlingen: Friedemann Graf Anmeldung bis 03.07.2020 unter freizeiten.ejki.de Wir sind gerne für Sie da! …in Hepsisau: Pfarramt: Pfarrerin Ute Stolz Tel. 67 74 Vikarin Larissa Hopp Tel. 94 22 922 Pfarramtssekretärin: Anette Pelz-Fischer Tel. 67 74 Di, 14:00 - 16:00 Uhr, Do 09:00 - 11:00 Uhr, E-Mail: pfarramt.hepsisau@elkw.de Kirchenpflegerin: Manuela Peters, Tel. 94 39 090 Mesnerin: Annemarie Schultheiss Tel. 86 95 …und in Neidlingen: Pfarramt: Pfarrerin Ute Stolz Tel. 67 74 Vikarin Larissa Hopp Tel. 94 22 922 Pfarramtssekretärin: Bettina Kuch Tel. 90 93 50 Di 14:30 - 17:00 Uhr, Do 09:00 - 11:30 Uhr, E-Mail: Pfarramt.Neidlingen@elkw.de Kirchenpflegerin: Manuela Peters, Tel. 94 39 090 Ev. Kindergarten "Wasserschloss" Tel. 63 84 Hausmeister/in der Pfarrscheuer: Heidi Pascucci (am besten zu erreichen von Tel. 74 98 81 9:00 - 11:00 Uhr und von 18:00 - 19:00 Uhr), sowie Gerhard Pill Tel. 65 49 Mesner/in: Wolfgang Buck Tel. 94 20 48 Simona Balint Tel. 74 96 658 Ernst Ruoss Tel. 41 56 Bankverbindung: Ev. Kirchengemeinde Hepsisau: IBAN DE82 6115 0020 0048 8061 49 Ev. Kirchengemeinde Neidlingen: IBAN DE81 6126 1339 0240 2530 00 15
Spendendank Für Spenden aus der Kirchengemeinde erreichten uns wieder verschie- dene Dankschreiben. Zwei davon sind hier wiedergegeben: Brockensammlung Bethel: 16
Freunde der Kinder von Tschernobyl Württemberg e.V. (Kirche im Grünen 26.05.2019, Opfer: € 222,16 17
Freud und Leid in den Gemeinden (Persönliche Daten aus Datenschutzgründen entfernt) N. Schwarz © GemeindebriefDruckerei.de 18
Kinderseite Kreuze in jeder der vier Gruppen das falsche Bild an! © GemeindebriefDruckerei.de 19
Wenn Sie hier etwas suchen, etwas verschenken möchten, auf irgend etwas hinweisen möchten, schicken Sie einfach bis spätestens 25.06.20 ein Mail an Pfarramt.Neidlingen@elkw.de oder pfarramt.hepsisau@elkw.de 20
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