Gemeindebrief I Evangelische Kirchengemeinde Heimerdingen - besuchen I begleiten I berichten

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Gemeindebrief I Evangelische Kirchengemeinde Heimerdingen - besuchen I begleiten I berichten
03 | 2020
Gemeindebrief I Evangelische Kirchengemeinde Heimerdingen

                besuchen I begleiten I berichten
Gemeindebrief I Evangelische Kirchengemeinde Heimerdingen - besuchen I begleiten I berichten
Impressum

Peter-und-Paul-Post
Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Heimerdingen
Burghof 3, 71254 Ditzingen-Heimerdingen
Tel.: 07152 - 52102
Mail: Pfarramt.Heimerdingen@elkw.de
Web: www.ev-kirche-heimerdingen.de

Redaktionsteam:
Ulla Arzt, Karin Debus, Markus Debus, Pfarrerin Kathleen Reinicke (verantwortlich),
Christoph Schmid, Angela Teufel, Arthur Würfel

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                       Seiten 1, 2, 7, 9, 11, 12, 13: privat

Der nächste Gemeindebrief erscheint im März 2021.
Anregungen nehmen wir gerne entgegen.

Bankverbindung:
Volksbank Leonberg - Strohgäu
IBAN: DE06 6039 0300 0085 2930 08
Gemeindebrief I Evangelische Kirchengemeinde Heimerdingen - besuchen I begleiten I berichten
Auf ein Wort                                                                      Erwarten
Liebe Gemeinde
hier in Heimerdingen,
mein Name ist Kathleen Reinicke.
Ich bin ihre Pfarrerin in der Zeit der
Vakanz ihrer Pfarrstelle.Wenn ich
nun heute zum Stichwort dieser
Ausgabe des Gemeindebriefes
zu ihnen schreibe, dann kommen
mir da vielerlei Gedanken.
Erwarten!
Was erwarten wir miteinander
in dieser Zeit des gemeinsamen
Unterwegsseins? Was erwarten
sie? Was erwarte ich? Werden
wir den Erwartungen jeweils ge-
recht?                                   überall, aber auch gleichzeitig an   rade so geschrieben, weil ER
Erwarten heißt ja auch, dass             die unsagbar vielen Krisenherde      schon dabei ist, immer dabei in all
ich jemanden oder etwas er-              weltweit. Alles gerät ins Wanken.    unserem Warten und ERwarten.
warte. Darauf muss ich mich              Und ich frage mich, was wir da       ER ist dabei, in diesem Wort und
vorbereiten. Das kann ich nicht          wohl noch zu erwarten haben?         bei uns.
einfach passieren lassen. Wo-            Und, liebe Gemeinde, wir gehen       Und von IHM erwarte ich viel. Ich
möglich verpasse ich dann den            wieder einmal, alle Jahre wieder,    erwarte, dass er dabei ist, bei
Augenblick. Oder ich bin eben            auf die Zeit des großen, beson-      jedem einzelnen Menschen. Ich
nicht entsprechend vorbereitet,          deren, einzigartigen Wartens zu.     weiß, er ist da. Und doch treibt
um erwarten zu können, und               Wir erwarten das Fest aller Feste.   das Böse in der Welt sein eige-
dann verpatzte ich noch alles.           Wir warten auf ihn.                  nes Spiel mit uns. Wo ist er da?
Dann denke ich aber ganz aktuell,        ERwarten.                            Warum sehe ich ihn manchmal
an die Lage mit Corona, hier und         Bewusst habe ich das Wort ge-        nicht? Weiß ich nicht, dass er da

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ist, in allem und immer? Ich er-     ins Haus. Solche erwarten wir        … und nun noch ein paar Zeilen
warte viel von ihm, gerade in die-   gern. Darauf bereiten wir uns mit    zu meiner Person.
ser Zeit, wo alle Welt wieder ein-   viel Liebe und Sorgfalt vor.
mal neu und doch immer gleich        Und der Gast, der gar keiner ist,
sehnsüchtig hell auf ihn wartet.     sondern einer von uns sein will,
Wir haben dieses Fest so nö-         der zur Familie gehört und unser
tig in diesem Jahr. Ich weiß, wie    bester Freund unter dem Himmel
ich letztes Jahr dankbar zuhau-      ist, Jesus, den erwarten wir gern.
se gesessen bin, mit allem froh      Möge er kommen und unsere
und beseelt. Es war ein schönes      Welt hell machen. Wir warten
Weihnachten. Damals dachten          gemeinsam auf ihn. Ich ab jetzt,
wir noch, Corona ist weit weg        gern als ihre Pfarrerin mit ihnen,
und bleibt es auch. Wie sehr ha-     liebe Gemeinde.
ben wir uns geirrt. Und wie sehr
                                     Herzlichst grüße ich Sie,
müssten wir uns für solche Ge-
                                     Ihre Pfarrerin Kathleen Reinicke.
danken schämen. Gerade jetzt
bin ich dankbar, diesen Gedan-                                            Ich bin seit 2010 ordinierte Pfarre-
ken gedacht und geteilt zu haben.                                         rin dieser Landeskirche. Für mich
                                                                          ist das nicht selbstverständlich
Liebe Gemeinde,
                                                                          und auch besonders, weil ich ur-
niemand ist sicher in seinem
                                                                          sprünglich Teil der Pommerschen
diesseitigen Leben. Uns alle er-
                                                                          Landeskirche war.
wartet so vieles, auf das wir gern
verzichten würden oder auf das                                            Ich bin in Stralsund an der Ost-
wir schon allzu gern verzichtet                                           see geboren und dort auch auf-
hätten. Wir bräuchten manches                                             gewachsen. In Greifswald hatte
wirklich nicht. Darauf sind wir                                           ich dann 1996 an meinem Ge-
auch niemals vorbereitet. Schlim-                                         burtstag mein Theologiestudium
mes erwarten wir einfach nicht.                                           begonnen. Auch das ist bis heute
Darauf können und wollen wir                                              eindrücklich in meiner Erinnerung.
uns gar nicht vorbereiten. Wir la-                                        Mein Weg führte mich über Mar-
den uns ja auch nur nette Gäste                                           burg und Tübingen schließlich

                                          Gemeindebrief 03 I 2020
Gemeindebrief I Evangelische Kirchengemeinde Heimerdingen - besuchen I begleiten I berichten
an die Martin Luther Universität      mich mit Freude, so verschie-        gedanke unserer Kirche, für eine
Halle-Wittenberg. Hier beendete       dentlich unterwegs zu sein, in der   %HZHJXQJGLH9HUELQGXQJVFKDႇW
ich mein Studium und folgte mei-      Schule, in der Gemeinde, in den      zwischen Gott und den Menschen
nem späteren Mann zurück nach         verschiedensten Gottesdiensten,      und den Menschen untereinander.
Württemberg, wo wir mit unserem       in der Gremienarbeit und auch in     Und diese Verbindung scheint mir
ersten Sohn eine Familie wurden.      so manch einem Gespräch von          manchmal nicht mehr eng genug
Darum bewarb ich mich um ein          Angesicht zu Angesicht. Ich bin      und klar genug zu sein. Und ein
Gastvikariat und später um die        gern unter Menschen und kom-         solches Bewegtsein und eben
Übernahme in die Landeskirche         me mit ihnen über Gott und die       keinen Stillstand erwarte ich von
Württemberg. Im Februar 2010          Welt, wie es so schön heißt, ins     uns als Kirche.
zogen wir in den damals kalten        Gespräch. Gerade die Gespräche
                                                                           Damit schließe ich wie ich begon-
und hochverschneiten Schwarz-         sind mir wichtig, weil ich glaube,
                                                                           nen hatte, und was auch das The-
wald nach Baiersbronn-Obertal,        dass sich dabei vieles lösen und
                                                                           ma dieser Ausgabe ist, mit dem
wo ich meine erste Pfarrstelle        klären lässt. Und man sollte jedem
                                                                           Erwarten. Es gibt vieles was wir
antrat. Im Mai kam unsere Toch-       Menschen zeigen, dass er es wert
                                                                           erwarten und mindestens genau
ter zur Welt. Als nunmehr Mutter      ist, gehört zu werden. Hinhören
                                                                           so vieles, wo wir uns mit einbrin-
von drei Kindern wollte ich mit       könnten wir tatsächlich manchmal
                                                                           gen können.
eben diesen drei Kindern doch         besser und darum ist es mir auch
einmal eine längere Elternzeit        ein besonderes Anliegen, dafür       Pfarrerin Kathleen Reinicke.
nehmen und so zogen wir weg           Werbung zu machen.
aus Obertal nach Heimsheim, wo
                                      Gerade in dieser Zeit denke
wir heute noch wohnen. Von hier
                                      ich aber auch viel über uns als
aus übernahm ich seit 2015 meh-
                                      Kirche heute nach. Was haben
rere Vertretungsdienste unserer
                                      wir für eine Verantwortung? Mit
Landeskirche, immer hier in der
                                      welcher Stimme erreichen wir
Gegend. Seit Anfang 2018 bin
                                      die Menschen? Und wer wollen
ich Pfarrerin auf der 50% Stelle
                                      wir sein? Eine Identitätsfrage ist
Ditzingen Ost und nun auch Ver-
                                      mir vor Augen, die wieder neu
tretungspfarrerin, ebenfalls mit
                                      gedacht und diskutiert werden
50%, hier bei ihnen.
                                      sollte. Dafür steht ja schließlich
Ich bin gerne Pfarrerin. Es erfüllt   auch der reformatorische Grund-

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Gemeindebrief I Evangelische Kirchengemeinde Heimerdingen - besuchen I begleiten I berichten
Wiederbesetzung der Pfarrstelle Heimerdingen
                                   meldet, wird die Ausschreibung       in der Sitzung des Kirchenge-
                                   der Stelle vom Oberkirchenrat auf    meinderats am 7.10.2020 Frau
                                   unbestimmte Zeit zurückgestellt.     Pfarrerin Reinicke in ihr Amt in
                                   Allerdings können nach einer er-     Heimerdingen eingeführt. Sie hat
                                   folglosen zweiten Ausschreibung      GLH$PWVYHUSÀLFKWXQJ GHU 3IDU-
                                   jederzeit Bewerbungen einge-         rer und Pfarrerinnen der würt-
                                   reicht werden; ggf. muss keine       tembergischen Landeskirche
                                   Rႈ]LHOOH$XVVFKUHLEXQJDEJHZDU-      gesprochen und die Kirchen-
In der letzten Ausgabe der Peter- tet werden. Unsere Stelle ist in      gemeinderäte*innen haben ihr
und-Paul-Post haben wir berich- einer Liste des Oberkirchenrates        eine vertrauensvolle Zusammen-
tet, wie das Besetzungsverfahren mit allen freien Pfarrstellen in der   arbeit zugesichert. Wir sind sehr
für eine Pfarrstelle abläuft und Württembergischen Landeskirche         dankbar, dass sie so engagiert
GDVVGHU$XVVFKUHLEXQJVWH[WIU erfasst, anhand derer wechsel-         in die Leitung unserer Gemein-
die Heimerdinger Pfarrstelle am willige Pfarrer und Pfarrerinnen        de eingestiegen ist und unsere
15.6.2020 in der Zeitschrift „Ar- sehen können, welche Stellen          Gemeinde damit auch während
EHLWXQG%HVLQQXQJ³YHU|ႇHQWOLFKW unbesetzt sind. Das bedeutet,        der Vakanzzeit gut betreut wird.
wurde.                             falls auch unsere zweite Aus-        Dorothea Schwarz
                                   schreibung erfolglos ist, können
Zum Stand des Besetzungsver-                                            2.Vorsitzende evangelische Kirchen-
                                   wir noch auf Initiativbewerbungen    gemeinde Heimerdingen
fahrens können wir heute be-
                                   KRႇHQ
richten, dass auf unsere Aus-
schreibung vom 15.6.2020 leider Pfarrerin Kathleen Reinicke ver-
keine Bewerbung eingegangen sieht seit dem 1.10.2020 unsere
ist. Die Stelle wurde nunmehr 3IDUUVWHOOH GHQ .RQ¿UPDQGHQ-
am 15.10.2020 erneut ausge- unterricht hat sie schon Mitte
VFKULHEHQ:LUKRႇHQVHKUGDVV September übernommen. Da
dann geeignete Bewerbungen für Pfarrvertretungen keine of-
eingehen. Sofern sich wieder kein ¿]LHOOH ,QYHVWLWXU LP *HPHLQGH-
Interessent / keine Interessentin gottesdienst erfolgt, haben wir

                                        Gemeindebrief 03 I 2020
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Gemeindebeitrag                   Bibeltage 2021        Impulse für‘s Leben

    Ein herzliches
    Dankeschön!
                                    „Wir brauchen MUT“
Der Zwischenstand beim
„Heimerdinger Gemeinde-
beitrag 2020“ ist wieder sehr      Sonntag 31.01.2021 um 10:00 Uhr
erfreulich.
                                   in der Peter-und Paul-Kirche
Bis Oktober gingen der Kir-
chengemeinde bei den drei
                                   Montag 01.02. - Mittwoch 03.02.2021
Projekten rund 15.400 € an         jeweils um 20:00 Uhr
Spenden zu.
                                   im evangelischen Gemeindehaus
Herzlichen Dank, dass wieder
Viele unserer Bitte um den
Heimerdinger Gemeinde-             Referent:       Armin Jans, Leiter Christliche
beitrag für die Aufgaben                           Gästehäuser Monbachtal,
unserer Kirchengemeinde
entsprochen haben.                                 Bad Liebenzell

Sie setzen damit ein Zeichen
der Verbundenheit und helfen       t Sonntag:     Wir brauchen MUT
unter anderem, die Jugend-
                                   t Montag:      LangMUT - lange zurückhalten
referentenstelle im Distrikt zu
¿QDQ]LHUHQXQGIUGLH3HWHU      t Dienstag:    DeMUT - hinabsteigen zur Größe
und-Paul-Kirche Geld für die
                                   t MIttwoch:    FreiMUT - von sich absehen
Unterhaltung zurückzulegen.

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Es war einmal ...                                  Von Leuten und Läuten
Im Museum Ditzingen ist seit          an einem Seil ziehen; er benötig-     dem Kirchturm. D.h. je länger der
September bis Ende Januar die         te Helfer, wenn auch die zweite       Weg im Dorf war, desto mehr Win-
Ausstellung „Totenhemd & Lei-         Glocke ertönen sollte; jedenfalls     ker musste der verantwortliche
chenschmaus“ zu sehen.                sonntags und u.a. auch bei Be-        „Leiter“ - der Läutemeister oder
                                      erdigungen.                           Kapo, Mitte der 50er-Jahre Martin
Aus diesem Anlass wurde auch
                                                                            Schmid zuvor Werner Gommel,
in unserer Gemeinde recherchiert      Es war bis in die 60er-Jahre
                                                                            organisieren.
und ein Aspekt dieses weiten Fel-     Brauch, dass der Leichenzug vom
des sind die Läutebuben oder, wie     Haus des Verstorbenen, wo auch        Hielt der Zug an, insbesondere
man hier sagt, die „Leiter“, wobei    der Leichnam aufgebahrt war, bis      um die Sargträger zu entlasten,
das „ei“ sehr hell gesprochen wird.   zur Kirche ging. Der Zug hat sich     die dann auf den mitgeführten
                                      auf der Straße formiert und sobald    „Böcklà“ abstellen durften, musste
                                      die Sargträger, in den allermeisten   das Geläut eingestellt werden und
                                      Fällen Angehörige oder Freunde        der „Leichenchor“, wie man da-
                                      der Familie des Verstorbenen, den     mals sagte, hat gesungen. Wenn
                                      Sarg aufnahmen, waren beide           Angehörige von Sängern des
                                      Glocken zu läuten.                    Kirchenchors verstorben waren,
                                                                            sang zuweilen auch dieser größe-
                                      An der großen Glocke waren zwei
                                                                            re, vierstimmige Chor. Dann ging
                                      Läuter eingeteilt und an der klei-
                                                                            es weiter, die Winker taten ihren
                                      nen einer. Waren nicht ausrei-
                                                                            Dienst und die Glocken setzten
                                      chend Läuter anwesend, so hat
                                                                            wieder ein.
                                      der Mesner allein an der großen
                                      Glocke gezogen. In Zeiten ohne        Bei besonders langen Trauerzü-
                                      +DQG\VRGHU:DONLH7DONLHVRl      gen aus dem Unterdorf gab es
Vor dem Einbau einer elektrischen     war man auf „Winker“ angewie-         bis zu vier oder fünf Ruhephasen,
Läuteanlage im Jahr 1958, muss-       sen. Sie gaben dem jeweils in         zuletzt am Tor zum Kirchhof, wo
ten die Glocken von Hand geläu-       Sichtweite postierten nächsten        seinerzeit immer gesungen wur-
tet werden. Der Mesner, damals        Winker Handzeichen vom Trau-          GHÄ1XQ7RUGHV)ULHGHQV|ႇQH
Albert Raisch, konnte aber nur        erzug bis zur Läutestube unter        dich!“ aus dem Lied „Wohlauf,

                                           Gemeindebrief 03 I 2020
Gemeindebrief I Evangelische Kirchengemeinde Heimerdingen - besuchen I begleiten I berichten
wohlan zum letzten Gang“ bis          dass sich immer bereitwillige und
man schließlich an der Kirche war.    zuverlässige Winker fanden und       Egli-Ausstellung
                                      es fast so etwas wie Ehrensache
Der Kapo saß während der Pre-                                             Dieses Jahr ist alles
                                      war, bei diesem letzten Gang
digt vorne neben dem Mesner in                                            anders (oder besonders!)
                                      Dienst zu tun.
der Kirche. Er und seine Winker
                                                                          Weihnachten steht vor der Tür.
bekamen vom Mesner oder der           'HU,QIRUPDWLRQVÀXVVYRP7UDXHU
                                                                          Womöglich ein Weihnachten unter
Trauerfamilie ein Trinkgeld; selber   zug zum Glockenhaus muss er-
                                                                          Kontaktbeschränkungen. Somit
mehr, die Winker weniger. Der         staunlich schnell gewesen sein.
                                                                          nahm eine Idee Gestalt an.
Mesner erhielt von der Trauerfa-      Es werden auch beim längsten
milie einen Kuchen. Der „Leiter“      Gang aus dem Unterdorf zehn         Die Egli-Figuren sind unter-
und seine Winker waren „Zuhö-         Sekunden geschätzt. Das schöns-     wegs und bewegen sich auf
UHU³   9RUNRQ¿UPDQGHQ  RGHU     te war, so Martin Schmid über ein   das große Ereignis zu, die
.RQ¿UPDQGHQ*HUKDUG*RPPHO         halbes Jahrhundert nach seinem      Geburt Jesu im Stall.
ein paar Jahre älter als Martin       aktiven Dienst, das Ausläuten,      Dank des Ortschaftsrates Hei-
Schmid, wusste zu berichten,          weil man sich dabei von den Glo-    merdingen können wir das leer-
GDVV DXFK .RQ¿UPLHUWH DXV GHU    cken nach oben ziehen lassen        stehende Ladengeschäft in der
„Christenlehre“, die bis zu zwei      konnte, um sie zu bremsen.          Rutesheimer Strasse 6 (ehe-
-DKUHQDFKGHU.RQ¿UPDWLRQ]X                                            maliger Schlecker) nutzen.
                                      Der hier geschilderte Ablauf war
besuchen war, noch als Läuter
                                      möglicherweise noch wenige          Im großen Schaufenster
eingeteilt waren.
                                      Jahre zuvor etwas anders und        werden vom 29.11.2020 bis
Ein „Leiter“ hat durch persönli-      wenige Jahre später hat auch        09.01.2021 die einzelnen
che Ansprache die laut Werner         der Brauch aufgehört, den Sarg      Stationen von der Verkün-
Gommel bis zu zehn Winker und         vom Trauerhaus in einem Zug zur     digung bis zu Geburt Jesu
nach zwei Jahren einen Nach-          Kirche zu führen.                   dargestellt.
folger eingesetzt. Werner Gom-
                                  Christoph Schmid                        Kommen Sie, so oft Sie wollen,
PHOZXUGHEHUKDXSWKlX¿J]XP
                                                                          vorbei und schauen Sie, was sich
Läuten eingesetzt, weil er so nah
                                                                          im Schaufenster verändert hat.
an der Kirche gewohnt hat und
dadurch die Wege kürzer waren.                                            Das Egli-Team
Übereinstimmend wird berichtet,

                                                     7
Gemeindebrief I Evangelische Kirchengemeinde Heimerdingen - besuchen I begleiten I berichten
Hallo Kinder!

                Besondere Tage in     cher machen als Reichtum. Des-         So erinnert der 4. Dezember an
                der Adventszeit       halb hat Nikolaus eines Tages          die Heilige Barbara.
           Voller Erwartung und       angefangen, seinen Reichtum
                                                                             Sie lebte im 3. Jahrhundert. Ob-
           Vorfreude zählen wir       mit Menschen zu teilen, die in
                                                                             wohl es ihr Vater streng verboten
           die Tage bis Weihnach-     Not waren. Am liebsten half er
                                                                             hatte, ließ Barbara sich taufen. Er
           ten am Adventskalen-       den Kindern. Ihre Freude hat ihn
                                                                             war darüber so wütend, dass er
           der. Am Adventskranz       sehr glücklich gemacht und so
                                                                             sie ins Gefängnis werfen ließ. Dort
leuchtet jeden Sonntag eine Kerze     von seiner Traurigkeit gerettet.
                                                                             sollte sie sich von ihrem Glau-
mehr, wir schmücken das Haus,         6RJDEHUVHLQ/HEHQLP/X[XV
                                                                             ben an Jesus abwenden. Aber sie
es duftet nach Plätzchen, und am      auf, um Gott und den Menschen
                                                                             blieb trotzdem bei ihrem Glauben
6. Dezember werden die Stiefel        als Priester und später als Bischof
                                                                             und wurde dafür getötet.
vor die Türe gestellt. Der Nikolaus   ganz zu dienen. Sein großes Herz
                                      und seinen starken Glauben hat er      Auf dem Weg zum Gefängnis
kommt!
                                      nie verloren. Ein römischer Kaiser     blieb sie mit ihrem Kleid an ei-
Der Nikolaus??? Was hat der ei-
                                      ließ in dieser Zeit die Christen       nem Kirschzweig hängen. Sie
gentlich mit Weihnachten zu tun?
                                      verfolgen. Auch Nikolaus kam in        nahm ihn mit und stellte ihn in
Eigentlich nichts. Auf jeden Fall     Gefangenschaft und wurde wegen         einen Becher. An dem Tag, als
taucht er in der Weihnachtsge-        seines Glaubens gefoltert. Trotz-      sie sterben musste, blühte der
schichte und in der ganzen Bibel      dem blieb er Gott treu. Nikolaus ist   Zweig auf.
nicht auf.                            vermutlich an einem 6. Dezember        Ein Tipp zum Nachmachen:
Er lebte erst 300 Jahre nach der      gestorben. Das ist der Tag im Jahr,
Geburt von Jesus.                     an dem die Menschen bis heu-           Viele Menschen schneiden am
                                      te an ihn denken.Die Menschen          4. Dezember einen Kirschzweig
Man erzählt, dass Nikolaus das
                                      spürten, dass er Gott ganz nahe        und stellen ihn ins Wasser. Wenn
Kind von sehr reichen Eltern war.
                                      war und sahen in ihm ein Vorbild       er dann an Heiligabend aufblüht,
Leider sind sie schon gestorben,
                                      für ihren eigenen Glauben.             erinnert er an die Auferstehung
als er noch ein kleiner Junge war.
                                                                             Jesu, an die auch Barbara ge-
Natürlich war er sehr traurig. Sei-   Solche besonderen Menschen
                                                                             glaubt hat.
ne Mutter hatte ihm immer von         ernennt die katholische Kirche
Jesus erzählt, der die Menschen       zu „Heiligen“. Dazu zählen 6650        Und dann habt ihr vielleicht auch
gelehrt hat, daß Hilfsbereitschaft,   Menschen aus vielen Jahrhun-           von der heiligen Luzia, der Lich-
Güte und Nächstenliebe glückli-       derten.                                terkönigin gehört?

                                                              2020
                                           Gemeindebrief 03 I 2019
Der Name Luzia bedeutet: „die           Sie wird am 13. Dezember vor         ckeln. Die handwarme Butter-
Leuchtende“. Die Legende er-            allem in Schweden gefeiert, wo       Milch darüber gießen und mit der
zählt, dass Luzia im 4. Jahrhun-        die Sonne im Winter viel später      Hefe verrühren, Salz zugeben und
GHUW LQ 6\UDNXV JHOHEW KDW 'DV   aufgeht und früher untergeht als     kräftig kneten.
ist in Sizilien.                        bei uns. Luzia bringt Licht in die
                                                                             Den Teig ungefähr 1 Stunde an
Auch sie lebte ihren Glauben in         dunkle Winterzeit.
                                                                             einem warmen Ort gehen lassen.
einer Zeit, in der die Christen         Am Luziatag weckt ein Mädchen        Dann das Ei und den Safran in
verfolgt wurden. Sie löste ihre         seine Familie morgens im weißen      den Teig geben und nochmals-
Verlobung mit einem Römer, um           Kleid mit einem roten Gürtel und     verkneten.
ganz für Jesus leben zu können.         natürlich mit einer Lichterkrone     Dann den Teig in 24 Stücke teilen
Sie wollte frei sein, um Armen          auf dem Kopf und verteilt „Lusse-    und zu umgedrehten „S“ formen
und Notleidenden zu helfen. Lu-         katter“, süße Safrankringel. Das     und auf dem Backblech zugedeckt
zia versorgte sie mit dem, was          Gebäck wird an dem Tag überall       noch einmal gehen lassen.
sie brauchten, und machte sich          verteilt.
nachts heimlich mit gefüllten Kör-                                           Anschließend mit Eigelb bestrei-
                                        Hier das Rezept:                     chen und in die Mitte der beiden
ben auf den Weg. Dabei setzte
sie sich eine Art Stirnlampe auf:        300 g Mehl                          Kreise jedes „Lussekatters“ eine
einen Kranz mit aufgesteckten            50 g Zucker                         Rosine setzen.
Kerzen auf den Kopf. So konnte           50 g Butter                         10 – 12 Minuten bei 250° C ba-
sie im Dunkeln den Weg sehen             150 ml Milch                        cken bis sie goldbraun sind.
und hatte gleichzeitig ihre Hände        25 g Hefe
für die Körbe frei.                      1 Pr Salz
Vielleicht könnt ihr euch schon          1 Ei
denken, wie die Geschichte wei-          1 Msp. Safran
tergeht. Auch Luzia wurde ge-            1 Eigelb
fangen genommen, weil sie von            Rosinen
LKUHPHQWWlXVFKWHQ([9HUOREWHQ        Butter im Topf schmelzen und
verraten wurde. Sie kam ins Ge-         Milch zugeben, etwas abkühlen        Und dann natürlich verschenken
fängnis und wurde getötet, weil         lassen. Das Mehl in eine Schüssel    und sich selbst schmecken las-
auch sie lieber sterben wollte als      geben, in der Mitte eine Kuhle       sen.
ohne ihren Glauben zu leben.            formen und 25 g Hefe hineinbrö-      Ulla Arzt

                                                        9
Ausmalbilder

               Gemeindebrief 03 I 2020
Besuchsdienst der Gemeinde
Geburtstagsbesuche                  wollen wir dieses Mal haben?        Gruppe zu kommen, dann ein
bei unseren Senioren                Mitte des Jahres wird schon ein     herzliches Willkommen.
                                    Referent oder eine Referentin für
                                                                        Aufgrund der Corona-Zeit konnten
                                    den Nachmittag angefragt. Und
                                                                        wir unsere Neuen leider noch nicht
                                    welche Gruppe aus der Gemeinde
                                                                        Rႈ]LHOOEHJU‰HQGDLP0lU]NHLQ
                                    wird uns besuchen?
                                                                        7UHႇHQPHKUP|JOLFKZDU
                                    Wir haben Glück, dass wir viel      Leider kann in diesem Jahr wegen
                                    „Auswahl“ haben und freuen uns      der Pandemie auch unser Ad-
                                    sehr über unsere Gruppen: Flö-      YHQWVQDFKPLWWDJQLFKWVWDWW¿QGHQ
                                    WHQJUXSSH .RQ¿UPDQGHQ .LQ-
Wir sind eine Gruppe von 12 Frau-                                       Wir bedauern das sehr und wer-
                                    derchor, Schultheater, Kinder-
en. Jede besucht in Ihrem Gebiet                                        den die Feier und unsere Gäste
                                    garten….
unsere Senioren und Seniorinnen                                         YHUPLVVHQ$EHU ZLU KRႇHQ XQG
ab 75 Jahren und bringt einen       An dieser Stelle möchten wir uns    wünschen von ganzem Herzen,
kleinen Gruß der evangelischen      auch ganz herzlich bei unseren      dass unsere Senioren gesund
Gemeinde. Bei diesen Besuchen       treuen Bäckerinnen bedanken,        bleiben unter dem Schutz und
entstehen gute und angenehme        sowie bei der Gruppe, die uns       Segen Gottes.
Kontakte.                           am Vorabend die Tische stellt,
                                                                     Marie Noelle Fincker
                                    GDV (KHSDDU )UH\EXUJHU QLFKW
0DQFKPDOWUHႇHQZLUXQV]X%H-
                                    zu vergessen. Wir schätzen all
ginn des Jahres, im Februar oder
                                    diese Hilfe sehr.
März, im Gemeindehaus, um uns
auszutauschen. Da kann man se-      Anfang diesen Jahres
hen, dass alle Frauen mit großer    konnten wir zwei neue
Freude ihren Dienst tun. Im Okto-   Mitarbeiterinnen „ge-
EHULVWGDV7UHႇHQIUGLH9RUEH-   winnen“. Dafür sind wir
reitung des Adventsnachmittags:     dankbar! Wenn jemand
Wer macht was, wie viele Kuchen     (männlich oder weib-
brauchen wir, welche Dekoration     lich) Lust hat, in unsere

                                                    11
Missionswerk DIGUNA (DIe Gute Nachricht für Afrika)
Liebe Leser und Leserinnen,            ben in Afrika investieren können    vieler persönlicher (Kindheits-)
seit einiger Zeit sind wir als Fami-   (z.B. beim Packen eines Contai-     Erinnerungen. Und für uns Chris-
lie Kappus nach inzwischen über        ners in Haiger, beim Schneiden      ten eine Zeit der Besinnung, der
15 Jahren Missionsarbeit in Afrika     und Gestalten der wöchentli-        Vorfreude und des Wartens auf
für einen einjährigen Heimatauf-       chen Kinder-Radioprogramme          die Geburt unseres Heilandes.
enthalt zurück in Deutschland.         für den Kongo…). Und wenn es
                                                                           Doch wir müssen erfahrungs-
                                       die COVID19-Umstände erlauben,
Während dieser Zeit sollen unse-                                           gemäß auch wieder sehr auf-
                                       möchte Wilfried im neuen Jahr für
re Kinder ein Schuljahr bzw. ein                                           passen, dass die Advents- und
                                       mehrere Wochen in den Kongo
Kindergartenjahr zusammen mit                                              Weihnachtszeit nicht zu einer
                                       zurückkehren, um während der
anderen Kindern „ausprobieren“                                             Zeit der Hektik und einer ach so
                                       Trockenzeit unsere einheimischen
dürfen, denn bisher hatten sie                                             weihnachtlich angehauchten Zeit
                                       Mitarbeiter vor Ort bei den ver-
immer nur Einzelunterricht ge-                                             des Kommerzes oder einer Zeit
                                       schiedenen Arbeiten unterstützen
habt. Und da in Deutschland ja                                             von Lärm und Streit verkommt.
                                       zu können.
überhaupt so viele Sachen ganz                                             In Afrika dagegen hebt sich die
anders sind als in Afrika, blicken                                         Adventszeit nicht so sehr von den
wir als ganze Familie nun voller                                           anderen Wochen des Jahres ab.
Erwartung auf die kommenden                                                Es gibt eigentlich kaum Traditio-
Monate und versuchen, hier erst                                            nen wie z.B. einen Adventskranz,
mal etwas anzukommen und uns                                               weihnachtliche Dekoration oder
 ZLHGHUQHX ]XUHFKW]X¿QGHQ                                              leckeres Gebäck etc. Und doch
Wir sind auch bewusst am Fragen                                            erwarten die Menschen an Weih-
und am Überlegen, wie es bei uns       Kindergottesdienst an Weihnachten   nachten die Geburt und Ankunft
als Familie und mit der Schule         In diesen Tagen beginnt wieder      von Jesus. Da will jeder gut vor-
in Zukunft weitergehen kann. In        die Advents- und Weihnachtszeit.    bereitet sein. Einen so hohen Gast
allem Neuen und bei allen Fra-         Eigentlich eine ganz besondere      wie den Sohn Gottes muss und
gen sind wir dankbar, dass wir         Zeit im Jahresablauf – zumindest    will man doch trotz aller widrigen
uns auch von hier aus weiterhin        bei uns in Deutschland. Eine Zeit   Umstände gebührend empfangen.
in unsere verschiedenen Aufga-         der Kerzen und Lichter und so       Und wenn Jesus schon „persön-

                                            Gemeindebrief 03 I 2020
Bläserevangelisation            Wilfried und Pastor Timothee          Ilka beim Kindergottesdienst
lich“ kommt, dann möchten sie      und Not. Seit Jahren verbreiten      will – und bringen kann. Die nun
Ihm wenigstens als den Herrn       Rebellengruppen und Warlords         kommende Adventszeit will doch
aller Herren in neuen Festtags-    auch ganz in unserer Nähe Angst      geradezu einladen, uns wieder
kleidern begegnen – auch als ein   und Schrecken. Die Politik scheint   neu auf unseren Herrn zu be-
Zeichen ihrer Herzenshaltung.      tatenlos zuzusehen wie ganze         sinnen und Ihm alle unsere Not
Advent und Weihnachten hat mit     Regionen und Ethnien alleine         zu bringen, und Ihn gebührend
der persönlichen Begegnung un-     gelassen und traumatisiert ins       zu erwarten und zu empfangen.
seres Heilandes zu tun. Und so     Verderben gehen. Weil den einfa-     Und dann dürfen wir mit seiner
wollen auch wir uns wieder neu     chen Menschen niemand zu Hilfe       Gegenwart rechnen und gespannt
fragen, wie wir in diesem Jahr     kommt, bleibt ihnen gar keine        sein, wo und wie Er uns begegnet!
Jesus begegnen wollen? Welche      andere Wahl.                         Und wo wir Ihn zu uns einladen,
Vorbereitungen können mir hel-                                          da will Er all unseren Mangel und
                                   Nein, mit Weihnachten wird nicht
fen, Ihn gebührend zu empfan-                                           unser Herz mit Seinem Frieden
                                   automatisch alles gut.
gen? Und was will ich Ihm sagen                                         DXVIOOHQ %ZDQD$VL¿ZH  *RWW
                                   Aber wir dürfen wieder neu auf die
oder bringen, wenn Er kommt?                                            sei Dank dafür!
                                   Weihnachtsbotschaft hören und
Mit Weihnachten wird nicht au-     uns verinnerlichen, daß uns der      Ganz herzlichen Dank für alle
tomatisch alles gut. Nicht in      Menschgewordene Gott zur Seite       Verbundenheit und für allen Rück-
Deutschland, noch irgendwo auf     stehen will; den vielen Flücht-      halt aus unserer Gemeinde in
dieser Welt. Gerade bei uns im     lingen an den Enden der Erde         Heimerdingen.
Kongo (und in vielen anderen       genauso wie uns wohlhabenden         Eure/Ihre Ilka & Wilfried Kappus
Kriegs- und Elendsgebieten un-     Menschen der westlichen Welt;        mit Philipp und Niklas
serer Welt) gibt es nach wie vor   und dass der auferstandene Herr
und mehr denn je so viel Leid      Licht in unsere Finsternis bringen

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