GEMEINSAM GEGEN DIE ARMUT - Caritas ...

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GEMEINSAM GEGEN DIE ARMUT - Caritas ...
Caritas_bewegt11_Druck 2_Layout 1 06.07.11 15:32 Seite 1

                                Jahresbericht 2010

                                                                                   : Für Menschen

                                                                                                                                           VORWORT
      GEMEINSAM
      GEGEN DIE ARMUT
       2010 war das EU-Jahr zur Bekämpfung           und dem Wegfall von Regress-                                  gestalten, zeigte sich
       von Armut und sozialer Ausgrenzung.           zahlungen wird sie leider                                     auch 2010 in Oberöster-
       Trotz vieler Aktionen und Veranstaltun-       keinen echten Fortschritt in der                              reich. Zum Beispiel durch
       gen in diesem Jahr sieht die Bilanz leider    Armutsbekämpfung mit sich                                     die rege Beteiligung an
       traurig aus. Eigentlich sollte das Jahr       bringen. In Oberösterreich                                    unserer „Tour gegen
       im Rückblick umbenannt werden: in das         bleibt die Umsetzung noch                                     Armut“ im Mai, durch
       „Jahr zur Förderung von Armut“. Denn          abzuwarten, doch aller Voraussicht nach      den Einsatz von tausenden Haussamm-
       in einigen Ländern der EU wurden Spar-        wird sich für die rund 70.000 Oberöster-     lerInnen in den Pfarren und SpenderIn-
       pakete beschlossen, die teilweise große       reicherInnen, die in akuter Armut leben,     nen für Menschen in Not in Oberöster-
       Einschnitte im Sozialbereich vorsehen.        kaum etwas zum Besseren verändern.           reich. Durch die großartige Spenden-
                                                                                                  bereitschaft für die Opfer der Naturkatas-
       Auch in Österreich wurde mit einem Teil       Gleichzeitig wurde an unserem Finanz-        trophen und durch viele andere kleinere
       der Budget-Sparmaßnahmen die Armut            und Wirtschaftssystem trotz Krise weder      und größere Anlässe, bei denen sich
       gefördert. Im Inland insbesondere jene        global noch national wenig gerüttelt,        Menschen in Oberösterreich gemeinsam
       von Familien, obwohl diese auch schon         wirkungsvolle Maßnahmen zur stärkeren        mit uns für mehr Menschlichkeit einge-
       bisher einem erhöhten Armutsrisiko            Regulierung und Besteuerung der              setzt haben. Ich danke allen Partnern
       ausgesetzt waren. In einem Handstreich        Finanzmärkte wurden wieder auf Eis           und UnterstützerInnen sehr herzlich für
       ist der rot-weiß-rote Sparstift auch gleich   gelegt. Was fehlt, ist der Grundkonsens      dieses Engagement!
       über die Entwicklungshilfe hinweggefegt       in Politik und Gesellschaft: Priorität bei
       – dass es dabei um das Überleben von          allen Entscheidungen muss das Wohl-
       tausenden Menschen geht, ist offenbar         ergehen aller Menschen haben.
       kein Thema.
                                                     Dass dennoch viele Menschen bereit
       Und die Mindestsicherung? Abgesehen           sind, eine gerechtere Welt und ein           Mathias Mühlberger
       von der Krankenversicherung für alle          solidarisches Zusammenleben mit zu           Direktor der Caritas in Oberösterreich
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       Den Geschäftsbericht 2010                 der Caritas
       in Oberösterreich finden Sie auf unserer Homepage
       www.caritas-linz.at zum Download.

       RÜCKBLICK ÜBER DAS                                                                                                                                                                                 youngCaritas. Vom 21. bis 24.

       JAHRESTHEMA 2010                                                                                                                                                                                   Oktober 2010 fand die Aktion „72h
                                                                                                                                                                                                          ohne Kompromiss“ zum fünften Mal
                                                                                                                                                                                                          statt. Hierbei engagieren sich Jugend-
   2010
                                                                                                                                                                                                          liche in einem Zeitraum von 72 Stun-
                                                                                                                                                                                                          den in einem sozialen Projekt. Dabei
                                                                                                                                                                                                          richten sie z.B. Außenanlagen her,
                                                                                                                                                                                                          verschönern Innenräume kreativ oder
                                                                                                                                                                                                          führen eine Straßenaktion durch. In
                                                                                                                                                                                                          Österreich beteiligten sich 5.000
                                                                                                                                                                                                          Jugendliche, davon 600 in Oberöster-
       Anlässlich des Europäischen Jahres                                                                                                                                                                 reich. Von diesen waren 110 Jugend-
       zur Bekämpfung von Armut und sozialer                                                                                                                                                              liche in 13 Caritasprojekten engagiert.
       Ausgrenzung rief die Caritas in Ober-                                                                                                                                                              „72h ohne Kompromiss“ ist eine öster-
       österreich mit dem Jahresmotto                                                                                                                                                                     reichweite Aktion der Katholischen
       „Gemeinsam gegen Armut“ zum Ein-                                                                                                                                         Selbst die Kleinsten
                                                                                                                                                                                                          Jugend, gemeinsam mit youngCaritas
       satz für eine „armutsfreie“ Zukunft auf.                                                                                                                                 halfen mit, die 1.700     und Hitradio Ö3.
       Denn nur die Mithilfe vieler Menschen                                                                                                                                    Kerzen zu entzünden,      Auch erfreulich: Zwei Schulen organi-
                                                                                                                                                                                um auf die herrschen-
       kann langfristig ein Vorgehen gegen die                                                                                                                                  den sozialen Unter-
                                                                                                                                                                                                          sierten einen Charity-Lauf für Caritas-
       weltweite Not ermöglichen. Die kleinen                                                                                                                                   schiede aufmerksam        projekte. Vom Gymnasium Stifter-
       Handlungen jeder und jedes Einzelnen                                                                                                                                     zu machen.                schule Linz liefen rund 450 SchülerIn-
       zählen, um im Großen zukunftsweisende       Viele Schulklassen gingen ein Stück des                                                                                                                nen. Mit dem tollen Ergebnis von
       Veränderungen zu schaffen.                  120 Kilometer langen Weges mit.
                                                                                                                      Zum Jahresabschluss fand am                                                         8.367 Euro unterstützten sie die Erd-
                                                                                                                      16. Dezember die Aktion „Eine Million                                               bebenopfer in Haiti. Rund 200
                                                                                                                      Sterne“ statt. Dabei wurde österreich-                                              SchülerInnen der Übungshauptschule
       Im April und Mai waren in OÖ. zunächst      Aspekte der Armut sichtbar und forder-
                                                                                                                      weit ein Meer von Kerzen entzündet,                                                 der Diözese Linz liefen für die Gehör-
       die HaussammlerInnen von Tür zu Tür         ten zum gemeinsamen Handeln auf. Den
                                                                                                                      um ein „leuchtendes“ Zeichen gegen die                                              losenschule in Malweka, DR Kongo,
       unterwegs, um Spenden für Menschen          Abschluss bildete ein Benefizkonzert
                                                                                                                      Armut und für einen sozialen Zusam-                                                 und erreichten ein Spitzenergebnis von
       in Not in OÖ. zu sammeln. Von 16. – 22.     in Vöcklabruck von „Kohelet 3“ für
                                                                                                                      menhalt sowie solidarisches Miteinander                                             8.153 Euro.
       Mai machten sich noch weitere Menschen      Menschen in Not. Dort überreichte
                                                                                                                      zu setzen. Am Linzer Domplatz bildeten
       auf den Weg gegen die Armut: Bei der        Caritas-Direktor Mathias Mühlberger
                                                                                                                      1.700 Kerzen einen Stern, während
       Tour „Zu Fuß gegen Armut“ wander-           im Stadtsaal LH Dr. Josef Pühringer
                                                                                                                      Märchenerzähler Helmut Wittmann das
       ten mehr als 600 Menschen von Grein         und LH-Stv. Josef Ackerl
                                                                                                                      Märchen „von der Not, die sich wendet“
       nach Vöcklabruck, um ein Zeichen für        Armutszeugnisse von                       Beim Marsch über die     erzählte. In Baumgartenberg und in
       eine gerechtere Welt und gegen welt-        betroffenen Menschen.                     Linzer Landstraße
                                                                                                                      Rohrbach brachten die gemeinsam ent-
       weite Armut zu setzen. Angefangen bei       Allen UnterstützerInnen                   machten die Wanderer                                                Das Jahr 2010 war von Natur-             Auch bei der Flutkatastrophe in
                                                                                             auf die weltweite        zündeten Kerzen ebenfalls Licht und
       SchülerInnen bis hin zum ältesten Teil-     der Tour und dem                          Armut aufmerksam.
                                                                                                                                                                 katastrophen geprägt. Das Erdbeben       Pakistan konnte die Caritas Öster-
                                                                                                                      Wärme in die soziale Welt.
       nehmer, der mit 76 Jahren eine der          Medienpartner ORF                                                                                             in Haiti am 12. Jänner gehört zu         reich durch die Hilfe von SpenderInnen
       längsten Strecken mitging, wanderten        Landesstudio OÖ. noch                                                                                         den schlimmsten Naturkatastrophen        schnelle Unterstützung leisten. Rund
                                                                                                                      Selbstverständlich ruft die Caritas auch
       alle Generationen quer durch Ober-          einmal herzlichen Dank                                                                                        der vergangenen Jahrzehnte. Über         6.120 Familien bekamen Überlebens-
                                                                                                                      nach 2010 zum gemeinsamen Kampf
       österreich. „Mit dem Gehen soll ver-        für die Mithilfe!                                                                                             250.000 Menschen kamen ums               pakete, 4.700 Familien erhielten Not-
                                                                                                                      gegen die Armut auf, da die Armut welt-
       deutlicht werden, dass es eine Verlang-                                                                                                                   Leben, über 1,5 Millionen wurden         unterkünfte und 1.520 Familien erhal-
                                                                                                                      weit weiterhin zunimmt.
       samung und ein Innehalten in unserer                                                                                                                      obdachlos. Im Oktober 2010 kam der       ten im Laufe des nächsten Jahres
       Gesellschaft braucht“, erklärte Mathias                                                                                                                   Ausbruch der Cholera hinzu. Durch        feste Häuser.
       Mühlberger, Direktor der Caritas in                                                                                                                       die Hilfe der Caritas Österreich beka-
       Oberösterreich. „Nur durch einen ver-                                                                                                                     men 250.000 Menschen in den ersten       Caritas-MitarbeiterInnen waren bereits in den
                                                                                                                                                                                                          ersten Stunden nach der Erdbebenkatastrophe
       antwortungsvollen Umgang mit der                                                                                                                          Monaten nach dem Beben Nothilfe-         vor Ort.
       Umwelt sowie durch solidarisches Han-                                                                                                                     pakete. 6.500 Schulkindern
       deln werden wir eine Zukunft mit                                                                                                                          wurde bald danach wieder
       Lebensqualität gestalten können – für                                                                                                                     der Schulbesuch ermöglicht.
       uns und für andere.“ Die Wanderer                                                                                                                         500 Familien erhalten bis
       befassten sich nicht nur während der                                                                                                                      zum Frühling 2012 erd-
       Tour mit dem Thema. Schon im Vorfeld                                                                                                                      bebensichere Häuser in
       nahmen einige Schulen an Workshops          Die SchülerInnen des BORG Perg                                                                                Gressier. Und durch Auf-
       der youngCaritas teil. Auch die Veran-      beschäftigten sich im Vorfeld mit             Die Freecards                                                   klärungskampagnen konnte
                                                   dem Thema und ließen bei der                  der Caritas in OÖ.
       staltungen, die auf den einzelnen Etap-     Präsentation ihrer Arbeiten Luft-             zum Jahr gegen                                                  die Verbreitung der Cholera
       pen stattfanden, machten verschiedene       ballons starten.                              Armut.                                                          gestoppt werden.
GEMEINSAM GEGEN DIE ARMUT - Caritas ...
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                           NEUES HAUS FÜR
                           MUTTER UND KIND
                           Bei Renovierungsarbeiten Ende Mai 2008 stürzte ein
                           Teil vom „Haus für Mutter und Kind“ ein. Der geplante
                           kostengünstigere Umbau war so nicht mehr möglich.                                                                                                                                                                                               Rund 570 Kinder besuchten die
                           Dank der Mithilfe vieler „RetterInnen“ konnte das neue                                                                                                                                                                                          16 Caritas-eigenen Krippen,
                           Haus am 9. September 2010 feierlich eröffnet werden.                                                                                                                                                                                            Kindergärten und Horte. Ab
                                                                                                                                                                                                                                                                           Herbst begann die Caritas für Kinder
                                                                                                                                                                                                                                                                           und Jugendliche mit einem Betriebs-
                                                                                                                                                                                                                                                                           kindergarten und einer Krabbelstube
                           Eine Schar von Gästen gratulierte
                           dem „Haus für Mutter und Kind“, seinen                                                                                                                KINDER SIND                                                                               für die Raiffeisenlandesbank OÖ.
                                                                                                                                                                                                                                                                           Rund 17.600 Kinder besuchten
                           BewohnerInnen und MitarbeiterInnen zur
                           Eröffnung. Die Freude war groß, denn
                           die Baugeschichte war nicht einfach:
                                                                                                                                                                                 RELIGIONSBEGABT                                                                           kirchliche Kindertageseinrichtun-
                                                                                                                                                                                                                                                                           gen. Die Caritas für Kinder und
                                                                                                                                                                                                                                                                           Jugendliche unterstützte hierbei 203
                           2008/2009 sollte das „Haus für Mutter                                                                                                                 Der Religionspädagogischen BildungsRahmenPlan                                             Erhalter, 1.300 PädagogInnen und
                           und Kind“ in der Rudolfstraße umgebaut                                                                                                                startete in Österreich. Schwerpunkte sind die Bereiche                                    1.250 Hilfskräfte. 131 Kindergarten-
                           werden. Durch den Einsturz stiegen                                                                                                                    Ethik, Werteerziehung und soziale Kompetenz.                                              gruppen wurden als alterserweiterte
                           die geplanten Kosten und die Bauzeit
                                                                                                                                                                                                                                                                           Gruppen mit 335 Kindern unter drei
                           verlängerte sich um mehr als ein Jahr.
                                                                                                                                                                                                                                                                           Jahren und/oder 131 Schulkindern
                           Da ein Teil der Kosten durch Spenden
                                                                                                                                                                                                                                                                           geführt. Es wurden 17 neue Gruppen
                           aufgebracht werden musste, brauchte                                                                                                                   Im Jahr 2009 wurde der „Bundes-            gemeinsam mit Fachleuten aus Wissen-           eröffnet, 21 neue Leiterinnen, 84
                           das „Haus für Mutter und Kind“ drin-                                                                                                                  länderübergreifende BildungsRahmen-        schaft und Religion den „Religionspä-          PädagogInnen, 43 HelferInnen und
                           gend viele RetterInnen.                                                                                                                               Plan für elementare Bildungseinrichtun-    dagogischen BildungsRahmenPlan“.
                                                                         (v.l.) Mag. Reinhold Prinz, Diözesanfinanzkammer, Mag.a Alexandra Riegler-Klinger, Geschäftsführerin                                                                                              32 StützpädagogInnen und -helferIn-
                                                                         Caritas für Menschen in Not, Mag. Gerhard Reischl, Stellvertretender Direktor der Caritas in OÖ.,       gen in Österreich“ publiziert. Er an-      In Form eines übersichtlichen Hand-            nen neu angestellt und eingeführt.
                           Mag.a Alexandra Riegler-Klinger, Ge-          LH-Stv. Josef Ackerl, Bewohnerin Benvinda Fortes, Mag.a Doris Geissler, Leiterin vom „Haus für Mutter
                                                                                                                                                                                 erkennt die Fähigkeit von Kindern,         buches soll er PädagogInnen die ent-
                           schäftsführerin Caritas für Menschen in       und Kind“ und der Linzer Vizebürgermeister Klaus Luger.                                                                                                                                           Die Fachberatung für Integration
                                                                                                                                                                                 Transzendenz zu spüren,                             sprechenden Rahmenbedingun-
                           Not, dankte bei der Feier allen Unter-                                                                                                                                                                                                          betreute 991 Kinder mit Beeinträch-
                                                                                                                                                                                 also „Grenzen des                                                  gen in ihrem
                           stützerInnen für ihre tatkräftige Mithilfe:   die beide mit einer Spende in Höhe                    meinten bei der Feier, dass es eigentlich                                                                                                   tigungen in den Integrationsgruppen
                                                                                                                                                                                 Gegenständlichen zu                                               Arbeitsumfeld lie-
                           den Subventionsgebern Land OÖ., dem           von 20.000 Euro das „Haus für Mutter                  ein „Segen“ gewesen sei, dass man                                                                                                           der Regelkindergärten und -horte
                                                                                                                                                                                 überschreiten“. Um diese                                          fern. „Kinder sind
                           Bund sowie dem Magistrat Linz, der            und Kind“ unterstützten. Life Radio                   das Haus neu bauen musste. Für die                                                                                                          (+ 5,9% gegenüber 2009).
                                                                                                                                                                                 Fähigkeit zu fördern                                              religionsbegabt.
                           Diözesanfinanzkammer und vielen pri-          und die OÖ. Nachrichten halfen als                    Mütter und Kinder wurden größere                  und PädagogInnen ein                                              Unser Ziel ist es,      Im Bereich Junges Wohnen wurden
                           vaten SpenderInnen. Ein besonderer            Medienpartner bei einer Spendenaktion                 und hellere Räumlichkeiten geschaffen,            entsprechendes                                                   die Kinder mit           38 Kinder in zwei Hortgruppen, 182
                           Dank gilt auch dem Linzer Rotary Club         für das Haus mit. LH-Stv. Josef Ackerl                die eine neue Betreuungsqualität er-              Arbeitsumfeld zu liefern,                                        ihren Bedürfnissen,      BewohnerInnen des SchülerInnen-
                           und der Raiffeisenlandesbank OÖ.,             und Vizebürgermeister Klaus Luger                     möglichen.                                        entstand das Projekt                                            Kompetenzen und           und StudentInnenheimes und 84
                                                                                                                                                                                 „Religionspädagogi-                                             Lebenswelten ernst        Jugendliche und junge Erwachsene
                                                                                                                                                                                 scher BildungsRahmen-                                           zu nehmen und             in 13 Wohngemeinschaften begleitet.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    ENTWICKLUNGEN IN KÜRZE
  ENTWICKLUNGEN IN KÜRZE

                           8.194 Vorsprachen von Menschen in             und des Bildungskontos des Landes                     Das Konzept der WEGE (Wohngemein-                 Plan“. Ziel ist, das Inter-                                     sie in ihren religiösen
                                                                                                                                                                                                                                                                           Die LogopädInnen testeten 4.258
                           Not gab es bei der Beratung und Hilfe         OÖ. begann im Oktober der fünfte                      schaft für Haftentlassene in Wels) wurde          esse von Kindern an                                            Fähigkeiten zu
                                                                                                                                                                                                                                                                           Kinder in Reihenuntersuchungen.
                           für InländerInnen.                            ECDL-Kurs.                                            aktualisiert und auf die neuen Rahmen-            der Lebensphilosophie                                          fördern“, erklärt
                                                                                                                                                                                                                                                                           Bei 66% der Kinder wurden Sprach-
                                                                                                                               verträge mit dem Bundesministerium für            zu thematisieren und                                           Mag.a Renate Krenn,
                           6.065 Vorsprachen gab es bei der              Durchschnittlich besuchten 104 Men-                                                                                                                                                               auffälligkeiten (+ 7% zum Vorjahr)
                                                                                                                               Justiz zur Finanzierung der Betreuungs-           ernst zu nehmen. Kinder sind auf                              Geschäftsführerin
                           MigrantInnenhilfe. Hinzu kommen               schen pro Tag die Wärmestube                                                                                                                                                                      festgestellt. Es wurde 2.533 Bera-
                                                                                                                               leistungen vorbereitet.                           ursprüngliche Weise spirituell-religiös    der Caritas für Kinder und Jugendliche
                           1.094 Vorsprachen beim Projekt RIKO           (+ 30% im Vergleich zu 2009). Das                                                                                                                                                                 tungsgespräche mit Eltern geführt
                                                                                                                                                                                 begabt. Es ist ihr Recht, dass ihnen       in OÖ. „Denn das Wissen, warum in
                           für anerkannte Flüchtlinge. Im Auftrag        Frauenprojekt FRIDA besuchten im                      In der Grundversorgung für Asyl-                                                                                                            und 569 Kinder (+ 24%) konnten
                                                                                                                                                                                 der Kontakt zur Religion und religiöser    Österreich welche Feiertage gefeiert wer-
                           des Landes wurden in den Bezirken             Durchschnitt 12 Frauen pro Öffnungstag                werberInnen wurden durchschnittlich                                                                                                         in eine regelmäßige Therapie in einer
                                                                                                                                                                                 Bildung nicht vorenthalten ist.            den, ist genauso Werteerziehung wie
                           Kirchdorf, Schärding, Steyr-Land und          (+ 20%)                                               1.380 Personen betreut. Im Rahmen                                                                                                           der 37 Außenstellen übernommen
                                                                                                                                                                                                                            das Stärken der Interreligiosität.“
                           Wels-Land ausgewählte Gemeinden                                                                     der freiwilligen Rückkehrhilfe kehrten                                                                                                      werden.
                                                                         Der Hartlauerhof und seine Bewohner                                                                     Um den KindergartenpädagogInnen ein
                           bei der Integration von Zugewanderten                                                               rund 350 Personen in ihre Herkunftslän-
                                                                         zeigten ihre handwerklich kreativen Pro-                                                                Werkzeug für ihre religionspädagogische    Die Umsetzung erfolgt österreichweit           Die sozialpädagogisch-psycho-
                           unterstützt.                                                                                        der zurück. Seit Juli 2010 betreut die
                                                                         dukte bei den Tagen des offenen Ateliers                                                                Bildungsarbeit in die Hand zu geben,       in über 700 Kindergärten und Horten.           logische Fachberatung für kirch-
                                                                                                                               Flüchtlingshilfe auch Menschen in
                           Das Integrationszentrum Paraplü               und der offenen Werkstatt, bei Vernissa-                                                                entwickelten die „Caritas für Kinder und   In OÖ. wird der BildungsRahmenPlan             liche Kindergärten hat sich bestens
                                                                                                                               Schubhaft in OÖ.
                           feierte im November das Steyrer Inte-         gen im UKH und in der Sparkasse                                                                         Jugendliche“ in OÖ. und die „St. Niko-     in 300 Einrichtungen mit fast 18.000           bewährt und eine erste Evaluierung
                           grationsfest. Dabei wurde der Steyrer         Neuhofen sowie bei Ausstellungen in                   In Wels wurde am 16. März 2010 eine               laus-Kindertagesheimstiftung“ in Wien      Kindern umgesetzt.                             liegt vor.
                           Integrationspreis an die Volksschule          St. Peter und im Urbi@Orbi in Linz.                   neue Sachspenden-Annahmestelle
                                                                                                                                                                                                                                                                           Der Verlag Unsere Kinder brachte
                           Resthof für ihr Projekt „An der Sprach-                                                             eröffnet. In ganz OÖ. wurden rund 330
                                                                         Das Netzwerk Wohnungssicherung                                                                                                                                                                    den „Religionspädagogischen
                           front“ verliehen.                                                                                   Tonnen an Sachspenden gespendet.
                                                                         Innviertel führte 513 Beratungen durch,                                                                                                                                                           BildungsRahmenPlan“ in Form einer
                                                                                                                               38.396 KundInnen kauften bei den
                           LENA (Beratungsstelle für Menschen in         davon 395 bei der Delogierungspräven-                                                                                                                                                             Publikation heraus. Er kann unter
                                                                                                                               CARLA Second-Hand-Geschäften ein.
                           der Prostitution). Mit finanzieller Unter-    tion und 118 im Rahmen der mobilen                                                                                                                                                                Tel. 0732/7610-2091, E-Mail:
                           stützung der Bischöflichen Arbeitslosen-      Wohnbegleitung.                                                                                                                                                                                   unsere.kinder@caritas-linz.at bestellt
                           stiftung, des Frauenbüros der Stadt Linz                                                                                                                                                                                                        werden. Preis: 4,90 Euro + Porto.
GEMEINSAM GEGEN DIE ARMUT - Caritas ...
Caritas_bewegt11_Druck 2_Layout 1 06.07.11 15:32 Seite 6

                           „WOHNEN BEWEGT“:
                           GEMEINSAM
                           SCHAFFEN WIR ES!
                                                                                                                                                                                                                                                     Für die BewohnerInnen des Wohn-
                                                                                                                                                                                                                                                     bereiches für an Demenz erkrankte
                                                                                                                                                                                                                                                     Menschen im Seniorenwohnhaus
                                                                                                                                                                                                                                                     Karl Borromäus zählte ein Schiffs-
                                                                                                                                                                                                                                                     ausflug auf der Donau am 31. Mai
                                                                                                                                                                                                                                                     zu den Höhepunkten des Jahres
                                                                                                                   In Workshops diskutierten                                                                                                         2010 – und wurde mit einem Kuss
                                                                                                                   die TeilnehmerInnen über                                                                                                          bedankt.
                                                                                                                   die Unterschiede zwischen
                                                                                                                   verschiedenen Ländern
                                                                                                                   und kamen zu dem Schluss:

                                                                                                                                                               IM GEISTE WIEDER JUNG
                                                                                                                   „Together we can!“

                                                                                                                                                               Die Fachveranstaltung „Demenz – Gemeinsam den Alltag
                                                                        Mag. Stefan Pimmingstorfer
                                                                                                                                                               bewältigen“ im Seniorenwohnhaus Schloß Hall war
                                                                        (Caritas für Menschen mit                                                              eine von vielen Informationsveranstaltungen und Kursen
                                                                        Behinderungen, li.)
                                                                        und Dr. Markku Niemelä
                                                                                                                                                               der Servicestelle Pflegende Angehörige, die im Jahr
                                                                        (GF Eteva, Finnland).                                                                  2010 regen Anklang fanden.

                                                                        Wohnformen für Menschen                    Von 10. bis 11. November fanden im          Jede vierte über 80-jährige Person          Gesundheitsberufe, erklärte, warum        gen der Caritas zu Demenzerkrankun-
                                                                        mit Beeinträchtigungen                     Mariott Hotel in Linz die von der Caritas   leidet an Demenz. Die zunehmend feh-        demenzerkrankte Personen durch die        gen teil. Eine große Unterstützung für
                                                                                                                   für Menschen mit Behinderungen veran-       lende Orientierung von demenzerkrank-       Veränderungen im Gehirn bestimmte         Angehörige sind die P.A.U.L.A.-Kurse
                                                                        im In- und Ausland waren
                                                                                                                   stalteten Zukunftsgespräche mit dem         ten Menschen stellt eine große Heraus-      Verhaltensweisen zeigen. „Sie werden im   (Pflegende Angehörige: Unterstützen,
                                                                        Thema des hochkarätig                      Titel „Wohnen bewegt“ statt. „Das Ziel      forderung für Angehörige und das Pfle-      Geiste wieder jung", erklärte Lehner.     Lernen, Austauschen). In dreiteiligen
                                                                        besetzten Kongresses der                   des Kongresses war, dass wir auf inter-     gepersonal dar. Wissen zur Erkrankung       „Hält man sich das vor Augen und          Kursreihen vermitteln erfahrene und aus-
                                                                        Caritas für Menschen mit                   nationaler Ebene voneinander lernen         hilft, den Alltag mit diesen Menschen       beachtet, wie diese Personen in der       gebildete Demenz-Fachkräfte Hinter-
                                                                        Behinderungen.                             und unser Wissen austauschen.               besser zu bewältigen.                       Kindheit und Jugendzeit gelebt haben,     grundinformationen zur Erkrankung,
                                                                                                                   Dadurch soll es uns gelingen, Menschen                                                  werden bestimmte Verhaltensweisen         zeigen Kommunikationsmöglichkeiten
                                                                                                                   mit Beeinträchtigungen in ihrem alltäg-     Daher widmete sich der Psychologe und       nachvollziehbar und das Reagieren auf     mit Erkrankten auf und geben Anre-
                           In den integrativen heilpädagogi-            Seit August 2010 freuen sich 12 Men-       lichen Leben künftig noch besser zu         Demenzdiagnostiker Dr. Johann Kirschner     schwieriges Verhalten wird einfacher.“    gungen für konkrete Situationen. Sechs
                           schen Kindergärten und Horten                schen über die Beschäftigung in der        unterstützen“, betonte Dr.in Gertraud       in seinem Vortrag den verschiedenen                                                   P.A.U.L.A-Kursreihen wurden im Jahr
                           wurden 454 Kinder und Jugendliche            Werkstätte Andorf. Die offizielle Eröff-   Assmann, Geschäftsführerin der Caritas      Arten von Demenz, wie man sie erken-        Info-Veranstaltungen                      2010 von der Servicestelle Pflegende
                           betreut. Im Bereich „Wohnen“ wurden          nung fand am 21. Oktober statt.            für Menschen mit Behinderungen. Inter-      nen und von Depressionen unterschei-        Mehr als 500 Interessierte nahmen im      Angehörige veranstaltet.
                           335 Menschen mit Beeinträchtigungen                                                     nationale ExpertInnenen aus Finnland,       den kann. Helmut Lehner, Lehrer für         Jahr 2010 an Informationsveranstaltun-
  ENTWICKLUNGEN IN KÜRZE

                           betreut, im Bereich „Ausbildung und          Der heilpädagogische Kindergarten          England, Deutschland, Österreich und
                           Arbeit“ 459 KundInnen. Über 650              Ried im Innkreis wurde zusammen            Ungarn berichteten über ihre Erfahrun-
                           Menschen mit Beeinträchtigungen              mit dem städtischen Regelkindergarten      gen aus den jeweiligen Ländern und          Mehr als 450.000 Betreuungsstunden          der Förderzusage vom Fonds Gesundes       208 Menschen mit psychischen
                           nahmen therapeutische Leistungen             errichtet, der heilpädagogische Hort       Einrichtungen. In Workshops diskutierten    leisteten die Mobilen Familien- und         Österreich kann dieses Angebot ab         Beeinträchtigungen wurden stationär,
                           in Anspruch.                                 zusammen mit den Franziskanerinnen         die rund 150 TeilnehmerInnen, wie man       Pflegedienste (+ 6,12%). 9.880 Kun-         2011 auf mehrere Standorte in OÖ. aus-    teilstationär oder mobil betreut.
                                                                        und dem städtischen Hort. Beide wur-       Menschen mit Beeinträchtigungen auch
                           Seit Jänner 2010 werden in St. Elisabeth                                                                                            dInnen wurden in der Alten-, Heim-,         gedehnt werden.
                                                                        den im September in Betrieb genom-         künftig ein bestmögliches Wohnangebot                                                                                             Im Mobilen Hospiz Palliative Care
                           fähigkeitsorientierte Aktivitäten für                                                                                               Familien-, Langzeithilfe und in der Haus-
                                                                        men. 14 Kinder besuchen den Kinder-        zur Verfügung stellen kann.                                                             2010 wurde die Caritas für Betreuung      wurden 492 PatientInnen und ihre
                           blinde und mehrfachbeeinträchtigte                                                                                                  krankenpflege betreut. Dabei wurden
                                                                        garten, 13 Kinder den Hort.                Mag. Stefan Pimmingstorfer, Leiter der                                                  und Pflege in weiteren sechs Gemein-      Bezugspersonen in sieben Bezirken
                           Menschen angeboten. Sieben                                                                                                          2.430.463 km zurückgelegt (+ 9,76%).
                                                                                                                   Abteilung „Wohnen“ der Caritas für                                                      den mit der Übernahme der Hausleitung     umfassend betreut (+ 4%). Das zusätz-
                           Personen nahmen im Jahr 2010 das
                                                                        In der Fahrschule „Barrierefrei“           Menschen mit Behinderungen, zog sein        Die Servicestelle Pflegende Ange-           in Betreubaren Wohnobjekten               liche Unterstützungsangebot der Trauer-
                           Angebot in Anspruch.
                                                                        wurden in sechs Kursen insgesamt           Resümee aus den beiden Tagen: „Wir          hörige führte 350 Beratungen für 51         betraut. Mit Nußdorf am Attersee, Bad     gruppen in den Bezirken Steyr, Steyr
                           Im Frühling legten Jugendliche aus dem       93 Personen ausgebildet.                   haben gesehen, dass andere Länder           Menschen durch (+ 48%). Das Angebot         Schallerbach, Herzogsdorf, St. Peter am   Land und Braunau wurde auf den Bezirk
                           Bereich „Berufliche Qualifizierung“ in St.                                              uns einiges voraus haben. Wir können in     wird mit 37 Gesprächsgruppen in vielen      Wimberg, Aigen im Mühlkreis und           Rohrbach ausgedehnt.
                                                                        Die KünstlerInnen aus St. Pius
                           Elisabeth mit Hilfe von Fachleuten den                                                  diese Länder schauen und von ihnen          Gemeinden Oberösterreichs, Erholungs-       Gaflenz werden nun 356 betreubare
                                                                        zeigten ihre Bilder im Foyer des Büros                                                                                                                                       347 SchülerInnen besuchten die Schu-
                           „Slow Food Linz Garten“ an. Von der                                                     Best-Practice-Beispiele übernehmen.         tagen, Schulungen, Vorträgen und einer      Wohnungen in 27 Häusern betreut.
                                                                        des Landeshauptmannes, in der                                                                                                                                                len für Sozialbetreuungsberufe in
                           Qualität der dort gezogenen Gemüse-                                                     Die letzten beiden Tage zeigten, dass       Onlineberatung im Internet (www.netz-
                                                                        Ausstellung „Art Brut Oberösterreich“                                                                                              In vier Seniorenwohnhäusern werden        Linz und Ebensee. Im Februar und im
                           raritäten überzeugten sich am 30. Sep-                                                  die Zukunft gemeinsam gegangen wird –       werkpflege.at) abgerundet. Besonders
                                                                        in der Landesgalerie und bei der                                                                                                   359 BewohnerInnen von 326 Mitarbei-       Juni erhielten die AbsolventInnen der
                           tember 140 BesucherInnen des Slow-                                                      Menschen mit und ohne Beeinträch-           erfolgreich entwickelte sich das Kursan-
                                                                        Veranstaltung „Spring-to-Spring“.                                                                                                  terInnen betreut.                         Linzer Schule erstmals das Diplom für
                           Food-Dinners „Kardone trifft auf Bohne“.                                                tigung gemeinsam, und Menschen              gebot P.A.U.L.A. für Angehörige von an
                                                                                                                                                                                                                                                     die Sozialbetreuungsberufe Altenarbeit
                           Die Jugendlichen bereiteten das sechs-       Im Jahr 2010 betätigten sich vier          verschiedener Länder gemeinsam.“            Demenz erkrankten Personen. Aufgrund
                                                                                                                                                                                                                                                     bzw. Familienarbeit.
                           gängige Menü mit dem Experimental-           europäische Freiwillige in der Caritas
                           koch Georg Friedl im Donauforum zu.          für Menschen mit Behinderungen.                                                        ENTWICKLUNGEN IN KÜRZE
GEMEINSAM GEGEN DIE ARMUT - Caritas ...
Caritas_bewegt11_Druck 2_Layout 1 06.07.11 15:33 Seite 8

      HILFE FÜR                                                                                                                                                               WO MENSCHEN WUNDER
      STRASSENKINDER                                                                                         Auslandshilfe
                                                                                                                                                                              WIRKEN
      IN SIBIRIEN:                                                                                                                                                                                                            An 365 Tagen im Jahr vollbringen
                                                                                                                                                                                                                              Menschen in Oberösterreich
      EINE INSEL DER                                                                                                                                                                                                          etliche Taten der Nächstenliebe.
      LIEBE                                                                                                                                                                                                                   Im Einzelnen erscheint es oft wenig
                                                                                                                                                                                                                              zu sein, doch gemeinsam wirken
       Als Folge von Arbeitslosigkeit, Elend und Gewalt in der                                                                                                                                                                sie viele kleine Wunder. Denn es
       Familie landen viele Kinder in Sibirien auf der Straße.                                                                                                                                                                geht nicht darum, beim Unmög-
       Um diese Kinder kümmern sich seit zehn Jahren                                                                                                                                                                          lichen zu beginnen, sondern sein
       polnische Schwestern. In den Städten Angarsk, Tschita                                                                                                                                                                  Möglichstes zu tun.
       und Bratsk erhalten 250 Kinder und Jugendliche
       warmes Essen, Perspektiven und Liebe.

                                                                                                           In der DR Kongo wurde mit Unter-
                                                                                                           stützung der Caritas in OÖ. in N’sele,
                                                                                                           Kinshasa, ein therapeutisches
                                                                                                           Kinderernährungszentrum ausge-                                     „Seit einer Pressereise spende ich für Kinder in der DR Kongo.
                                                                                                           baut. Im Jahr 2010 wurden dort                                     Vor Ort war ich beeindruckt davon, wie rasch und nachhaltig die
                                                                                                           400 Kinder behandelt. Davon waren                                  Unterstützung der Caritas ist. Kinder erhalten eine fundierte Schul-
                                                                                                           119 akut unterernährt. Im Gesund-                                  und Berufsausbildung und damit einen guten Start in die Zukunft –            „Ich bin Familientandem-Partner für
                                                                                                           heitsgebiet von N’sele liegt der Anteil                            und das unter schwierigsten Lebens- und Arbeitsbedingungen.                  eine alleinerziehende Mutter und ihre zwei
                                                                                                           akut unterernährter Kinder bei                                     Der warmherzige Umgang des Caritas-Teams mit den Kindern hat                 Buben. Einmal pro Woche verbringe ich
                                                                                                           10,7%.                                                             mir gezeigt, wie nah an den Menschen die Caritas ist.“                       zweieinhalb Stunden bei der Familie. Es ist
                                                                                                           In Serbien liefern zwei Angestellte                                          Elisabeth Leitner                                                  schön zu sehen, wenn sich z.B. die Noten
                                                                                                           und elf Freiwillige der Armenküche                                           Spenderin                                                          der Buben in der Schule verbessern oder
                                                                                                           Senta der Caritas Subotica 500 bis                                                                                                              sie einfach in der Zeit, in der ich da bin,
                                                                                                           600 Essensportionen täglich aus,                                                                                                                Spaß haben. Es sind nur zweieinhalb Stun-
                                                                                                           rund 180.000 Portionen jährlich. Der                                                                                                            den, aber es bringt auf jeden Fall etwas.“
                                                                                                           Betrieb ist nur mit Spenden aus                                                                                                                            Dieter Wieser
       Natalja (9 Jahre) und Alexandra (10 Jahre) machen im kreativen Gestalten die Welt bunter. Bei den   dem Ausland möglich.                                                                                                                                       ehrenamtlicher
       Ordensschwestern in Angarsk finden sie den Platz und die Ruhe, die sie zuhause nicht haben.                                                                                                                                                                    Familientandem-Partner
                                                                                                           Mit der Tagesheimstätte Emanuel
                                                                                                           konnte die Caritas Mostar mit ober-
       Waleri ist noch nicht einmal zwei Jahre               „Jeden Tag werden die Schwestern mit          österreichischer Hilfe in Bosnien-

                                                                                                                                                     ENTWICKLUNGEN IN KÜRZE
       alt. Sein Vater ist im Gefängnis, die                 völlig vernachlässigten Kindern konfron-      Herzegowina die zweite Einrichtung
       Mutter trinkt und kümmert sich nicht um               tiert“, so Auslandshilfe-Mitarbeiterin        für jugendliche und erwachsene
       die Kinder. In dem Zimmer von 12 m2,                  Mag.a Sigried Spindlbeck-Luger. Es sei        Menschen mit Behinderungen eröff-
       in dem die Familie lebt, sind immer viele             wenig und doch viel, das die Kinder           nen. In der Tischlerei und der Kera-
       Freunde zu Besuch. Nur Waleris große                  von den Schwestern bekommen: selbst-          mikwerkstätte finden 12 Menschen
       Schwester Ljudmilla nimmt sich seiner                 verständliche Zuwendung, Ordnung,             einen Arbeitsplatz. Die Einrichtung
       an. Sie ist zehn Jahre alt. Wenn es                   Perspektiven – und Begleitung, so lange       und der Betrieb der Tagesheimstätte                                        „In St. Isidor für unsere Kinder im
       zuhause gar nicht mehr geht, packt sie                es nötig ist, und über das notwendige         werden jeweils zur Hälfte von der                                          Alltag unterstützend tätig sein zu dürfen,
       mit wenigen, geübten Handgriffen eine                 Maß hinaus. „Ein Kind hat Hunger, dann        Österreichischen Ostzusammenarbeit                                         ist ein wunderbares Gefühl! Betritt man
       kleine Tasche und flüchtet mit ihrem                  benötigt es etwas zu essen. Es braucht        und mit Spenden aus Oberösterreich                                         morgens ‚sein’ Haus, winken einem vom
       Bruder zu den Ordensschwestern.                       Liebe, dann muss man es umarmen.              finanziert. Ein geringer Teil stammt                                       Fenster schon die ersten Kinderhände.
                                                             Ein Obdachloser friert, dann braucht er       aus dem Verkauf der Produkte.                                              Egal, ob Regen oder Sonnenschein, die                     „Mein Einsatz in St. Pius war sehr wichtig für mich.
       Waleris Schicksal ist typisch für viele               etwas anzuziehen“, erklärt Spindlbeck-                                                                                   Freude ist lediglich durch das ‚Sich Sehen’               Er lenkte meinen Blick wieder auf die positiven und kleinen
                                                                                                           63 Personen nahmen an der Kultur-
       Kinder in Sibirien. Laut Schätzung der                Luger. „So einfach und so selbstver-                                                                                     schon sehr groß. Lernt man dann die                       Dinge des Lebens. Die Arbeit mit beeinträchtigten Menschen
                                                                                                           und Bildungsreise nach Sibirien
       UNICEF leben 100.000 bis 150.000                      ständlich wirken die Schwestern im fer-                                                                                  Kinder und ihre persönlichen Geschichten                  hat mir gezeigt, wie leicht man einen Menschen durch ein
                                                                                                           teil, die von der Auslandshilfe der
       Kinder in Russland auf der Straße.                    nen Sibirien jeden Tag viele kleine                                                                                      näher kennen, bleibt am Ende vom Tag                      wenig Aufmerksamkeit oder durch einen kleinen Ausflug
                                                                                                           Caritas in OÖ. organisiert wurde. Die
       Schwester Maria und ihre Mitschwestern                Wunder.“ Die Arbeit der Ordensschwes-                                                                                    einfach nur BeWUNDERung, wie manche                       glücklich machen kann.“
                                                                                                           Kosten der Reise werden von den
       begegnen dieser Not mit Hoffung,                      tern wird seit Jahren von der Auslands-                                                                                  Kinder ihren oftmals sehr steinigen Weg
                                                                                                           ReiseteilnehmerInnen zur Gänze                                                                                                                 Kathrin Friedwagner
       Geduld und – am wichtigsten – viel                    hilfe der Caritas in Oberösterreich                                                                                      bis jetzt bereits bewältigt haben.“
                                                                                                           selbst getragen.                                                                                                                               Freiwilliges Soziales Jahr in St. Pius
       Liebe. Bei ihnen lernen die 3- bis                    unterstützt. Mit dieser finanziellen
       17-Jährigen auch, Verantwortung in                    Unterstützung schaffen die polnischen         Über 1.600 Menschen interessierten                                                    Kerstin Siegl
       den kleinen Dingen des Alltags zu                     Schwestern eine „Insel der Liebe“ in          sich in Vorträgen und Workshops                                                       Hausleiterin in St. Isidor
       übernehmen.                                           Sibirien.                                     für die Arbeit der Auslandshilfe.
GEMEINSAM GEGEN DIE ARMUT - Caritas ...
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                                                                                                                                Ernährungsstation dank Spenden in                                                                          SPAR OÖ. spendete
                                                                                                                                zwei Monaten neu gebaut                                                                                    70.000 Euro für
                                                                                                                                                                                                                                           Menschen mit
                                                                                                                                Noch im Sommer 2010 haben in                                                                               Beeinträchtigungen
                                                                                                                                der Gesundheits- und Ernährungsstation                                                                     in St. Pius.
                                                                                                                                in N’sele in der DR Kongo unterernährte
                                                                                                                                Kinder in einem regendurchlässigen Zelt                                                                    Die großzügige
                                                                                                                                ausharren müssen. Nach einem Hilferuf                                                                        Jubiläumsspende zum
                                                                                                                                der Caritas Kinshasa gelang es mit                                                                           50-jährigen Bestehen
                                                                                                                                großzügigen Spenden aus OÖ. sowie                 SPAR-OÖ.-Geschäftsführer Jakob Leitner
                                                                                                                                                                                                                            von SPAR OÖ. hat den Menschen mit
                                                                                                                                mit Fördermitteln des Landes OÖ.                  (Mitte) übergab die Spende an Anneliese   Beeinträchtigungen in St. Pius in Peuer-
                                                                                                                                in zwei Monaten ein festes Haus mit               Ratzenböck (li.), Obfrau des Forums       bach große Freude bereitet. An der
                                                                                                                                                                                  „Freunde der Caritas“.
                                                                                                                                sanitären Anlagen zu bauen. Jährlich                                                        Spendenaktion des Handelskonzerns
                                                                                                                                können nun über 100 unterernährte                                                           SPAR beteiligten sich regionalen
                                                                                                                                Kinder behandelt werden. Sie werden                                                         PartnerInnen und 521 SPAR-Mitarbei-
                                                                                                                                bis zu zwei Monate                                                                          terInnen, die für den guten Zweck
                                                                                                                                lang mit einem Brei                                                                         13.000 Kilometer radelten. „SPAR liegen
                                                                                                                                aus Soja, Zucker,                                                                           soziale Projekte seit jeher am Herzen.
                                                                                                                                Erdnüssen und Öl                                                                            Wir nehmen unsere soziale Verantwor-
                                                                                                                                ernährt und medi-                                                                           tung sehr ernst“, so Geschäftsführer
                                                                                                                                zinisch versorgt.                                                                           Jakob Leitner. So erwies sich SPAR als
                                                                                                                                                                                                                            ein wahres „Sparadies“ für Menschen
                                                                                                                                                                                                                            mit Beeinträchtigungen.

                                                                                                                        Haiti

      DANKE FÜR IHRE SPENDEN 2010!                                                                                                                   Das Haus mit sanitären Anlagen
                                                                                                                                                     in N’sele in der DR Kongo.
                                                                                                                                                                                                                                         Kongo
       Insgesamt 9,3 Millionen Euro haben die OberösterreicherInnen im Jahr 2010 an die Caritas OÖ. gespendet.

       Einen großen Teil davon für die Katastrophenhilfe der Caritas: rund 2,7 Millionen. Damit haben die SpenderInnen

       auf großartige Weise ihre Solidarität mit den zahlreichen Opfern der schrecklichen Naturkatastrophen des

       vergangenen Jahres in Haiti, Pakistan und anderen Ländern bewiesen und ermöglicht, dass in vielen Hilfsprojekten

       die Menschen vor Ort wieder neue Lebensperspektiven gewinnen konnten.

       Hilfe für Menschen in Not im In-           Spenden für Menschen in schwieri-
       und Ausland                                gen Lebenslagen

       Ohne Spenden wäre auch die Hilfe           In den anderen Bereichen der
       für Menschen in Not in Oberösterreich      Caritas (Menschen mit Behinderungen,
       nicht möglich. Sie wurde 2010 zu rund      Betreuung und Pflege, Kinder und
       55% aus Spenden finanziert. Zum Bei-       Jugendliche), die zum Großteil durch die                                      Finanzierung der
       spiel aus dem Geld der Caritas-Haus-       öffentliche Hand und durch Beiträge                                           Caritas OÖ. 2010
       sammlung, die mit rund 1,66 Millionen      der betreuten Personen finanziert wer-
       Euro einen bedeutenden Teil dazu bei-      den, spielen die Spenden auch eine                                            Die Arbeit der Caritas
       trägt. So konnten auch 2010 wieder         wichtige Rolle. Ohne sie wären manche                                         in Oberösterreich wurde
       rund 12.000 Menschen in Not mit Rat        Therapien für Menschen mit Beeinträch-                                        2010 zu 79,26% aus
       und Hilfe bei den regionalen Caritas-      tigungen, ein Teil der                                                        Zahlungen der öffentlichen
                                                                            Aufwand zur Spendenaufbringung
       Beratungsstellen in ganz OÖ. unterstützt   Hospizarbeit für unheil- Wer ordentlich und solide helfen will,               Hand für erbrachte Leis-
       werden und viele weitere in Einrichtun-    bar kranke Menschen       muss Verwaltungsarbeit leisten. Um                  tungen in deren Auftrag
       gen wie z.B. dem Haus für Mutter und       oder die Unterstützung jede einzelne Spende gewissenhaft                      bzw. in Kooperation finan-
                                                                            ihrer Zweckwidmung zuzuführen, ist
       Kind in existenziellen Krisensituationen   für Menschen, die zu      eine genaue und sorgfältige Buchhal-                ziert. 10,7% finanzierten
       Zuflucht finden.                           Hause ihre Angehörigen tung erforderlich. Die Caritas ist aber                die Leistungsempfänge-
                                                  pflegen, nicht möglich. sehr bemüht, möglichst kostengünstig                  rInnen selbst, 2,25%
                                                                               zu arbeiten und Personal und Material-
       Die Auslandshilfe der Caritas OÖ.                                       ressourcen effizient einzusetzen. Die            kamen aus der Diözesan-
       wurde 2010 zu rund 83% aus Spenden                                      Kosten für Werbung und internen Auf-             finanzkammer und 7,77%
       finanziert. Insgesamt konnten 75 Projek-                                wand zur Spendenaufbringung lagen                der Mittel verdanken
                                                                               2010 bei 9,06% des Spendenvolu-
       te in Afrika und Osteuropa unterstützt                                  mens – dies ist ein Durchschnittswert            wir den SpenderInnen
       werden.                                                                 über alle Spendenprojekte.                       in Oberösterreich.
GEMEINSAM GEGEN DIE ARMUT - Caritas ...
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                                                                             : Für Menschen

       Caritas Direktion                         RegionalCaritas                           Caritas für Betreuung
         Direktor:                                 4021 Linz, Kapuzinerstraße 84           und Pflege
         Mathias Mühlberger                        Pfarrservice                               4021 Linz, Hafnerstraße 28
         Stellvertreter:                           Telefon 0732/7610-2993                     Telefon 0732/7610-2401
         Mag. Gerhard Reischl
         Rektor:                                                                              Geschäftsführung:
                                                 Caritas für Menschen in Not                  Josefine Mair
         KonsR. Ernst Bräuer
                                                   4021 Linz, Hafnerstraße 28                 Herbert Brindl
         4021 Linz, Kapuzinerstraße 84             Telefon 0732/7610-2301
         Telefon 0732/7610-2001
                                                   Geschäftsführung:                       Caritas für Kinder
                                                   Mag.a Alexandra Riegler-Klinger, MAS    und Jugendliche
       Caritas Information                                                                    4021 Linz, Kapuzinerstraße 84
         4021 Linz, Kapuzinerstraße 84
                                                 Caritas für Menschen                         Telefon 0732/7610-2081
         Telefon 0732/7610-2020
         E-Mail information@caritas-linz.at
                                                 mit Behinderungen                            Geschäftsführung:
         www.caritas-linz.at                       4060 Leonding, St. Isidor 16               Mag.a Renate Krenn
                                                   Telefon 0732/672067-0

       Caritas Spenden                             Geschäftsführung:
         4021 Linz, Kapuzinerstraße 84             Mag.a Maria Sumereder
         Telefon 0732/7610-2040                    Dr.in Gertraud Assmann
         E-Mail spenden@caritas-linz.at
         Spenden-Kontonummern:                     Kontakt
         RLB OÖ. 1.245.000, BLZ 34.000             Caritas Information, Kapuzinerstraße 84, 4021 Linz
         PSK 2.314.000, BLZ 60.000                 Telefon 0732/7610-2020
         VKB 19.000.900, BLZ 18.600                E-Mail information@caritas-linz.at
         Empfänger:                                www.caritas-linz.at
         Caritas für Menschen in Not               www.facebook.at/caritasOberoesterreich

                                                                                           Impressum
                                                                                           Caritas bewegt. Jahresbericht 2010.
                                                                                           Medieninhaber und Herausgeber:
                                                                                           Caritas der Diözese Linz,
                                                                                           Kapuzinerstraße 84, 4021 Linz
                                                                                           Redaktion:
                                                                                           Caritas Kommunikation
                                                                                           Fotos:
                                                                                           Caritas in OÖ. bzw. privat
                                                                                           Layout/Gestaltung:
                                                                                           Brot & Butter · www.andraschko.co.at
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