Geschäftsbericht 2020 Mit Beweglichkeit durch ausserordentliche Zeiten - Blaues Kreuz Bern
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Titelbild: boysaround Jam, Oktober 2019 Foto: Jay; www.jaysatelier.ch Impressum Redaktion: Cornelia Stettler, Blaues Kreuz Bern-Solothurn-Freiburg | Gestaltung: Joëlle Häni | Druck: Brüggli Medien Romanshorn | Fotos: Blaues Kreuz Bern-Solothurn-Freiburg, iStock | Auflage: 5 300 Exemplare | April 2021
Inhaltsverzeichnis Über uns Das Blaue Kreuz Bern-Solothurn-Frei- burg ist eine Fachorganisation für Al- Editorial 3 kohol- und Suchtfragen. Es setzt sich für Prävention ein und für Menschen, Bericht des Geschäftsführers 4 die von Sucht betroffen sind – Konsu- mierende und deren Umfeld. Um den Missbrauch von Alkohol und anderen Blitzlichter aus den Vorstands-Ressorts 7 Suchtmitteln nachhaltig zu reduzieren, engagieren sich Fachpersonen und Frei- willige in den folgenden Bereichen: Prävention & Gesundheitsförderung 8 • Prävention & Gesundheitsförderung • Beratung & Therapie Beratung & Therapie 10 • Integration & Betriebe Finanzierung Integration & Betriebe 12 Finanziert wird unsere Arbeit zum grössten Teil durch eine Leistungsver- einbarung mit der Gesundheits-, Sozial- Jahresrechnung 14 und Integrationsdirektion des Kantons Bern sowie mit dem Amt für soziale Si- cherheit des Kantons Solothurn. Zusätz- lich erhalten wir Projektbeiträge der re- formierten Kirche Bern-Jura-Solothurn und von Stiftungen sowie Beiträge von Spenderinnen und Spendern. Das Blaue Kreuz Bern-Solothurn-Freiburg in Zahlen • 13 Standorte • 63 Mitarbeitende (41.9 Vollzeitstellen) • 274 Freiwillige (20 062 geleistete Stunden) • 2 500 Spender/innen Geschäftsleitung • Matthias Zeller, Geschäftsführer • Ruedi Löffel, Bereichsleiter Prävention & Gesundheitsförderung • Mike Sigrist, Bereichsleiter Beratung & Therapie • Andrea Kaspar, Bereichsleiterin Integration & Betriebe 1
Vorstand Christine Grogg Christoph Häni Präsidentin Vize-Präsident Ressort Politik + Mitglieder Ressort Kommunikation + Grossrätin EVP Fundraising Hans Imhof Martin Bachmann Ressort Finanzen Ressort Personal Stephan Jaun Erich von Siebenthal Ressort Verbandsentwicklung Ressort Politik + strategische Projekte Nationalrat SVP 2
Editorial Agil, flexibel, schnell und mög- dabei den Mitarbeitenden, die flexibel und lichst immer einen Schritt vo- agil auf die neue Situation reagiert haben. raus, das sollte man sein, wenn Der französische Schriftsteller Marcel man erfolgreich sein will im Leben, Proust sagte einmal: «Die wahren Entde- sagt man. Wenn ich an das vergange- ckungen bestehen nicht darin, Neuland zu ne Jahr zurückdenke, dann kommen finden, sondern die Dinge mit neuen Au- mir aber Dinge wie «Stillstand» oder gen zu sehen.» «Existenzangst» in den Sinn. Arbeit und Man kann also auch erfolgreich sein, Einkommen sind nicht mehr garantiert, wenn man am richtigen Ort in Bewegung Strategien und Agenden werden über den bleibt. Erfolg muss nicht äusserliches Haufen geworfen, das soziale Leben ist Wachstum und satte Gewinne bedeuten, stark eingeschränkt. sondern kann auch sein, Gewohntes mit Die besonderen Umstände haben Pla- anderen Augen anzuschauen und dabei nung und Ausführung unseres Auftrags neue Wege und Möglichkeiten zu entde- natürlich auch erschwert. Die Brocki- cken. Shops waren zeitweise zu, roundabout Ich wünsche Ihnen, liebe Leserinnen und fand nur digital statt, die Blue Cocktail Leser dieses Geschäftsberichtes, Zu- Bar war praktisch stillgelegt, Homeoffice versicht, Mut und Hoffnung – nicht trotz, statt Miteinander im Büro und Beratung sondern gerade wegen dieser besonderen hinter Masken und Glas. Für einige gab es Zeit. Mehrarbeit, für andere Kurzarbeit. Und trotzdem, oder gerade deswegen, war es ein Jahr voller Bewegung, mit neu- en Ideen, um unseren Auftrag bestmög- Christine Grogg, Präsidentin lich weiterzuführen. Ein grosser Dank gilt Blaues Kreuz Bern-Solothurn-Freiburg 3
Bericht des Geschäftsführers Was können wir Positives mitnehmen aus echte Herausforderung. Im Bereich Be- diesem besonderen Jahr? Ich stelle heu- ratung und Therapie wurden telefonische te fest, dass insbesondere lösungsorien- oder digitale Beratungsformen nötig. Die tiertes Handeln gestärkt wurde. Gemeint Erfahrungen waren durchwegs positiv. ist die Fähigkeit, sich nicht auf das Pro- blem und seine Schwierigkeiten, sondern In Bewegung bleiben und neue Ansätze auf die nötigen Schritte zu fokussieren. suchen braucht Mut und Entschlossen- Alle waren gefordert, rasch und unbüro- heit. Es bindet Ressourcen. Besonders kratisch neue Wege zu gehen, sich qua- dann, wenn man sich ständig auf neue si neu zu erfinden. Mit solchem Handeln Situationen einstellen muss. Die Ausein- sicherten wir auch in der Krisenzeit ein andersetzung mit den behördlichen Re- möglichst breites Angebot. geln und Einschränkungen zehrte an den Kräften und forderte uns alle. Ich darf Besonders gelitten hat der Bereich Prä- aber mit gutem Gewissen sagen, dass wir vention und Gesundheitsförderung. Viele mit geeigneten Massnahmen die Situation Angebote mussten wegen den Einschrän- stets unter Kontrolle halten konnten. Zu kungen stark reduziert werden und es den Massnahmen gehören u.a. mehr als brauchte besonderen Ideenreichtum. Ge- zehn (!) bestens austarierte und komple- fordert war auch der Bereich Integration xe Schutzkonzepte. Zur Unterstützung und Betriebe. Neben der Schliessung der für die Mitarbeitenden richteten wir eine Gastroangebote und der BrockiShops, Beratungshotline ein. So erhielten ver- war die Sicherstellung der niederschwel- unsicherte Angestellte eine kostenlose ligen Kontakt- und Arbeitsmöglichkeiten Kurzberatung, auch für private Anliegen. für unsere Klientinnen und Klienten eine Insgesamt sind wir dank strenger Anwen- 4
dung der Massnahmen, glimpflich davon- pensation eine grössere Spende einzahlte. gekommen. Dies ist insofern erfreulich, Dieser Zuspruch ist beispielhaft. Ein Dank haben wir uns doch entschieden, unseren geht vor allem an die Mitarbeitenden für Dienst am Menschen nicht einzustellen ihren unermüdlichen und flexiblen Einsatz und den Kontakt zu unseren Klientinnen bei äusserst schwierigen Rahmenbedin- und Klienten aufrecht erhalten. gungen. Einen übergeordneten Rahmen zur Be- Besonders eindrücklich bleibt mir jener wältigung der Krise leistete der einge- Klient in Erinnerung, welcher die in diesem setzte Krisenstab aus Mitgliedern des Jahr freigewordene Zeit nutzte, um einen Vorstandes. Dank raschen Handlungen wichtigen Schritt in Richtung nachhaltiger und transparenter Kommunikation fühl- und tiefgreifender Gesundwerdung wagte. ten sich die Mitarbeitenden und Freiwil- Er war dankbar, dass unsere Angebote of- ligen durch den Krisenstab getragen und fenblieben. In dieser besonderen Zeit fand unterstützt. er Halt und Trost in Begegnungen in unse- ren Angeboten und im Gespräch mit Gott. Ich bedanke mich auch in diesem Jahres- Wir lassen uns von diesem Beispiel ins- bericht bei unseren Leistungspartnern für pirieren und bereiten uns schon jetzt für die besonders gute Zusammenarbeit. Das die Zeit nach der Krise vor. Es ist unsere Vertrauen hat auch in Krisen Bestand. Chance, die erweiterten Fähigkeiten ge- Das ist besonders bemerkenswert und konnt einzusetzen, um die Zukunft aktiv zu keinesfalls selbstverständlich. Ein weite- gestalten. rer Dank gehört allen Unterstützenden, insbesondere auch jener Kirchgemeinde, welche uns angesichts des befürchteten Matthias Zeller, Geschäftsführer Ausfalls kirchlicher Kollekten zur Kom- Blaues Kreuz Bern-Solothurn-Freiburg 5
Fachbeirat Die Mitglieder des Fachbeirats unterstützen das Blaue Kreuz Bern- Solothurn-Freiburg bei der (Weiter-) Entwicklung von Angeboten und Projekten. Abderhalden Irène, lic. phil. Sozial- Hauri Roland, lic. phil. Sozialarbeiter, arbeiterin, Professorin am Institut Externe Fachperson BFH, Soziale Soziale Arbeit und Gesundheit, Arbeit Hochschule für Soziale Arbeit FHNW Hegnauer Roland, Betriebsökonom Aeberhard Nina, M.Sc. Psychologin, HWV, Geschäftsführer Farb AG, Fach- Wissenschaftliche Mitarbeiterin/Lei- stelle Arbeitsintegration Region Bern tung Fachkommission Hertig Tom, BSc Business Adminis- Allemann Peter, Dr. med., Leiter tration, Leiter Finanzen & Personal Qualifizierter Entzug & Abklärung, Schweizerische Akademie der Geistes- Klinik Südhang und Sozialwissenschaften, Haus der Akademien Eichenberger Maya, Dipl. Kunst- Lüscher Daniel, Sozio-kulturelle therapeutin, Universitäre Psychia- Animation (IAP)/EMBA Public Manage- trische Dienste Bern / ehemaliges ment, ehemaliger Geschäftsführer Vorstandsmitglied Blaues Kreuz Blaues Kreuz, Kantonalverband Bern Bern-Solothurn-Freiburg Jemima Fischer, Lehrerin und Zeller Matthias, EMBA Public Manage- Theater-Pädagogin, Master of Arts ment, Geschäftsführer Blaues Kreuz in Secondary Education / PH Bern Bern-Solothurn-Freiburg 6
Blitzlichter aus den Vorstands-Ressorts Neue Vorstandsmitglieder gesucht Delegiertenversammlung verschoben Unser Vorstand hat sich zu fünf Sitzun- Die Delegiertenversammlung des Blau- gen und einer Retraite getroffen. Aus en Kreuzes Schweiz, die bei uns in Bern persönlichen Gründen haben uns in die- stattgefunden hätte, wurde auf das Jahr sem Jahr leider zwei Vorstandsmitglie- 2021 verschoben. Regierungsrat Pierre- der verlassen. An dieser Stelle ein herzli- Alain Schnegg hat uns als Gast bereits ches Danke an Elisabeth von Gunten und wieder zugesagt. Samuel Fuhrimann für ihre wertvolle Arbeit. Gerne möchten wir diese Lücken wieder schliessen und sind auf der Su- Leistungsvertrag 2021 abgeschlossen che nach interessierten und motivierten Der Leistungsvertrag mit dem Kanton für Personen. das Jahr 2021 konnte wiederum ohne Ab- striche abgeschlossen werden. Das freut und motiviert uns sehr. Wir sind gespannt Krisenstab auf die Form des neuen Rahmenvertra- Aufgrund der Pandemiesituation wurde ges 2022–2025 und hoffen sehr, dass die der Krisenstab aktiviert und konnte ef- bisherigen Vertragsbedingungen beibe- fizient auf alle verfügten Massnahmen halten werden. und die jeweiligen Änderungen zeitnah reagieren. Die Belastung des Geschäfts- führers war infolgedessen zwischenzeit- Neuer Stellvertreter Geschäftsführung lich sehr hoch. Die stets hohe zeitliche Belastung des Geschäftsführers veranlasste uns zu ei- ner Überprüfung der Situation. Der Vor- Keine Mitgliederversammlung stand hat sich entschlossen, eine aktive Die Mitgliederversammlung unseres Stellvertretungslösung zu schaffen und Verbandes mussten wir auf brieflichem gleichzeitig die Möglichkeit einer Assis- Weg abhalten und unsere geplanten Mit- tenz Geschäftsführung zu prüfen. Mike gliederanlässe konnten wir leider nicht Sigrist, GL-Mitglied und Fachbereichs- durchführen. leiter Beratung und Therapie, wurde zum Stellvertreter des Geschäftsführers ge- wählt. 7
Prävention & Gesundheitsförderung Um Lehrpersonen im Fernunterricht zu Testkäufe bei Internet-Anbietern durch. unterstützen, erarbeiteten wir im Frühling sieben von zehn Onlineshops lieferten den verschiedene Online-Quiz und Unter- Minderjährigen problemlos Alkohol und richtsmodule. Von der Gratisnutzung über Raucherwaren. Schade! Internet wurde annähernd 2‘000 Mal Ge- brauch gemacht. Namentlich die Quiz Unsere Tanzangebote roundabout und zu Alkohol, Tabak, illegalen Drogen und boyzaround blieben auch im verrückten Verhaltenssüchten stiessen auf reges In- Jahr 2020 dynamisch und bewegt. Tan- teresse. Zusätzlich entwickelten wir für die zen stärkt die physische und psychische Reformierte Kirche Bern-Jura-Solothurn Gesundheit, deshalb motivierten wir die Lehrmittel für den Religionsunterricht. Teilnehmenden online zum Mitmachen, da wo es vor Ort nicht mehr möglich war. Weil bei der Blue Cocktail Bar wegen Insgesamt haben wir so 27 Trainings Corona mehr als 50 Anlässe abgesagt durchgeführt und konnten erfreulicher- wurden, suchten wir nach alternativen weise mehr als 1’000 Trainingsteilnahmen Einsatzmöglichkeiten. Direkt an der Aare verzeichnen. Trotz Corona verdoppelten in Worblaufen und beim Kraftwerk Fel- wir die Zahl der Tanzgruppen im Kanton senau sowie in mehreren Solothurner Solothurn auf sechs. Gemeinden ergriffen wir die Gelegenheit, Pop-up-Bars zu betreiben. Eine Part- nerschaft mit der Landi ermöglichte uns zudem sehr gut besuchte Einsätze bei ihren Filialen. Auch beim Jugendschutz beschritten wir Ruedi Löffel, Bereichsleiter neue Wege und führten Ende November Prävention & Gesundheitsförderung 8
Engagement von Freiwilligen 2020 2019 Anzahl Freiwillige 197 235 Freiwilligenarbeit in Stunden 14 357 18 202 Blue Cocktail Bar, be my Angel tonight Einsätze 73 148 ausgeschenkte alkoholfreie Drinks 3 119 9 184 Fahrzeuglenkende mit Alkoholverzicht 256 2 224 54 Tanzgruppen (roundabout und boyzaround) Teilnehmende (ohne Leiterinnen) 653 687 Trainingsteilnahmen 29 250 32 780 Workshops, Vorträge, Schulungen, time:out, Klassenwettbewerbe, Ferienlager Anzahl Einsätze 130 141 Teilnehmende 3 224 3 275 Jugendschutz, Info, Doku, Beratung Beratung, Monitoring, Coaching 532 524 Bestellungen Jugendschutz-/Info-/Dokumaterial 423 646 Downloads Broschüren, Lehrmittel 4 726 3 478 Alkohol- und Tabak-Testkäufe 207 359 Öffentlichkeitsarbeit Medienbeiträge 41 37 Aufrufe YouTube-Kanal aus der Schweiz 63 947 64 442 9
Beratung & Therapie Viele der Menschen, die zu uns in die (mich), wenn sich alles um mich herum Beratung kommen und Unterstüt- stetig verändert? Was gibt mir Halt und zung suchen, sind oft in negativen und Sicherheit? schädlichen Verhaltensmustern oder Beziehungen «festgefahren». Das Ziel Der Suchtbereich ist grundsätzlich ein der Beratung ist es, hier zu mehr Be- bewegter und beweglicher Bereich, weglichkeit beizutragen. Wie ein be- denn alle gesellschaftlichen Themen kanntes Sprichwort sagt, ist der Wandel und Veränderungen kommen früher die Natur des Lebens, bzw. das einzige oder später auch in der Beratungssitu- Beständige. In der Natur des Menschen ation zur Sprache. liegt es aber auch, sich diesem Wandel zu widersetzen. Das vergangene Jahr hat auf den Fach- stellen von uns allen – Klientel wie Mit- Veränderung bedingt Aufwand und arbeitenden – eine grosse Flexibilität Arbeit und wenn wir nicht davon über- gefordert; in Bezug auf neue Themen zeugt sind, dass sich ein Wandel lohnt, (Umgang mit einer unbekannten Bedro- dass «das Gras auf der anderen Seite hung), Formen der Beratung (virtuell des Zauns» tatsächlich «grüner» ist, statt real), Rahmenbedingungen (Dis- dann bleiben wir oftmals (lieber) in ne- tanz, Hygiene) und letztlich im Umgang gativen, aber bekannten Mustern und mit Unsicherheit und Unklarheit. Situationen stecken. Zudem geht Ver- änderung Hand in Hand mit Verlust, Es braucht immer wieder neu unsere wir müssen Altbekanntes hinter uns Entscheidung, beweglich zu bleiben, lassen, beweglich werden und uns auf oder wie es Viktor Frankl formuliert: Neues und Unbekanntes einlassen. «Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum. In diesem Raum liegt unsere Das letzte Jahr hat in ungeahntem Macht zur Wahl unserer Reaktion. In Masse von uns allen viel Beweglich- unserer Reaktion liegen unsere Ent- keit gefordert. Diese Zeit hat aber auch wicklung und unsere Freiheit.» gezeigt, dass es nicht nur Flexibilität, sondern ebenso Stützen und Struktur braucht. Grosse Beweglichkeit braucht auch viel Kraft und in vielen Gesprä- Mike Sigrist, chen ging es genau darum; was trägt Bereichsleiter Beratung & Therapie 10
Leistungen 2020 2019 Beratungen Einzelpersonen (in Std.) 5 518 4 390 Beratungen mehrere Personen (Paar, Familie, Andere) (in Std.) 1 034 1 216 Beratungen bei Fahrern in angetrunkenem Zustand (in Std.) 306 374 Anzahl Kurzkontakte 779 614 aufgewendete Stunden für Kurzkontakte 431 376 Anzahl geleitete Gruppen 12 15 Anzahl Selbsthilfegruppen 7 6 Kurse, Vorträge, Berichte (in Std.) 735 990 11
Integration & Betriebe Man möchte am liebsten das C-Wort gar Spielraum entdecken, aber für die Klientel nicht mehr erwähnen und nach vorne in den Integrationsplätzen konnten wir eine schauen, in der Hoffnung, die Krise möge Anlaufstelle einrichten und das Beschäfti- bald der Vergangenheit angehören. Aber gungsangebot Corona-konform ausbauen. der Blick zurück lohnt sich, denn wir dür- Und wieder einmal hat sich gezeigt, wie fen stolz sein auf alles, was wir trotz der wichtig eine Tagesstruktur ist. Unse- erschwerten Situation erreicht haben. re Klientinnen und Klienten hatten zwar auch das Bedürfnis, sich auszutauschen Der Bereich Integration und Betriebe blickt, und mitzuteilen, das aber nur im Rahmen wie alle anderen auch, auf viele Heraus- einer Beschäftigung. Einige Personen, forderungen zurück. die zur Risikogruppe ge- Die ständig wechseln- «Nichts ist hilfreicher als hörten, liessen sich extra den Schutzmassnah- eine Herausforderung, um das von ihrem Hausarzt, ihrer men erforderten vor Beste aus einem Menschen Hausärztin bescheinigen, allem im Bereich der hervorzubringen» dass das Risiko einer Ver- Gastronomie grosse Sean Connery einsamung grösser sei, Flexibilität. Auch wenn als sich mit dem Virus an- uns nicht immer alle Massnahmen logisch zustecken. erschienen, galt es, diese entsprechend umzusetzen und Schutzkonzepte zu entwi- Die Fachmitarbeitenden und die Klien- ckeln. Die Beweglichkeit sämtlicher Mitar- tel haben die bisherige Krise gemeinsam beitenden war gefordert: Mitzudenken, die gemeistert und sich dabei auf Augenhöhe Regeln ein- und Inkongruenzen auszuhal- erlebt, denn alle haben ähnliche Fragen, ten und diese den Klientinnen und Klienten Ängste und Unsicherheiten. Inzwischen sowie den Gästen unermüdlich zu vermit- hat sich der Krisenmodus gut eingespielt, teln, stand täglich auf dem Programm. doch freuen wir uns, auf die Zeit, in der Be- gegnung und Nähe kein Luxusgut mehr Als im Frühjahr die Meldung kam, die sind. Gastronomie in den Treffpunkten müsse geschlossen werden und damit ein wich- tiger Teil unserer Arbeit – die Begegnung Andrea Kaspar, Co-Bereichsleiterin – wegfiel, machte sich zunächst Ratlosig- Integration & Betriebe keit breit. Jetzt, als man uns am meisten brauchte, sollten wir uns zurückziehen und «zu Hause bleiben», sprich unsere Treff- punkte schliessen. Für den Bereich der Stefan Leimgruber, Co-Bereichsleiter öffentlichen Gastronomie liess sich kein Integration & Betriebe 12
Integration (ehemals blauzone) 2020 2019 Anzahl Arbeitsplätze 16 16 Auslastung Arbeitsplätze (%) 88 % 72 % Weiterbildung für begleitete Mitarbeitende in Std. 55 155 Azzurro – B4*1 – perron bleu – Bistro Schleuse – Treffpunkt Treffpunkt Treffpunkt Treffpunkt Thun Zahlen 2019 in Klammern Bern Langenthal Biel Anzahl Gäste insgesamt 5378 (7655) 308 (481) 1405 (2136) 3972 (3686) Öffnungszeit in Stunden* 2 1668 (1965) 228 (421) 824 (908) 693 (815) niederschwellige Beratung im Treffpunkt; 149 (423) 132 (192) 220 (292) 95 Einheiten à 15 Min. *1 Der Betrieb wurde am 30.04.2020 geschlossen. *2 acht Wochen Lockdown Die Abweichungen (nach oben oder unten) bilden die Situation unter der Pandemie ab. Alles, was unter Einhaltung der Schutzmassnahmen durchgeführt werden konnte, hatte grossen Zulauf. Der Treff- punktbetrieb war jedoch stark beeinträchtigt von Betriebsschliessungen, Abstandsregelungen, etc. 13
Jahresrechnung Die Revisionsstelle hat die Buchfüh- Übereinstimmung mit Swiss GAAP FER rung und die Jahresrechnung für das am vermittelt und nicht Gesetz und Statuten 31.12.2020 abgeschlossene Geschäftsjahr entspricht. des Blauen Kreuzes Bern-Solothurn- Freiburg geprüft. Sie ist bei der Revision Die vollständige Jahresrechnung inkl. nicht auf Sachverhalte gestossen, aus Revisionsbericht ist abrufbar unter denen sie schliessen müsste, dass die www.besofr.blaueskreuz.ch Jahresrechnung kein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage in Bilanz per 31.12.2020 31.12.20 31.12.19 Aktiven CHF CHF Umlaufvermögen flüssige Mittel 1 703 198 2 009 847 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 98 650 156 140 übrige kurzfristige Forderungen 5 610 4 330 aktive Rechnungsabgrenzung 245 118 261 919 Total Umlaufvermögen 2 052 576 2 432 236 Anlagevermögen Finanzanlagen 59 469 59 782 Sachanlagen 1 012 766 1 017 037 Total Anlagevermögen 1 072 234 1 076 819 Total Aktiven 3 124 810 3 509 055 14
31.12.20 31.12.19 Passiven CHF CHF Fremdkapital Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 218 765 166 824 übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 24 678 3 442 passive Rechnungsabgrenzung 287 695 334 178 Total kurzfristiges Fremdkapital 531 138 504 445 langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten (Hyp.) 360 000 500 000 übrige langfristige Verbindlichkeiten (nahestehende Org.) 0 30 000 Rückstellungen 151 200 165 600 Total langfristiges Fremdkapital 511 200 695 600 Fondskapital Fonds Überdeckungsreserven GSI 259 006 425 540 zweckgebundene Fonds 110 146 110 146 Total Fondskapital 369 152 535 686 Organisationskapital erarbeitetes freies Kapital 884 076 943 739 freie Fonds 150 917 150 917 erarbeitetes gebundenes Kapital 678 327 678 668 Total Organisationskapital 1 713 321 1 773 324 Total Passiven 3 124 810 3 509 055 15
Betriebsrechnung 2020 1.1.–31.12.2020 1.1.–31.12.2019 Ertrag CHF CHF Ertrag aus Leistungsvereinbarung GSI/ASO 3 718 892 3 695 654 Spenden und Beiträge 600 004 615 049 Mitgliederbeiträge 19 850 20 200 Betriebserträge netto 1 228 182 1 075 786 Total Ertrag 5 566 928 5 406 689 Direkter Projektaufwand Personalaufwand 3 558 068 3 535 850 Sachaufwendungen, Infrastruktur- und Unterhaltskosten 1 301 582 1 159 760 Abschreibungen 119 332 18 525 Total direkter Projektaufwand 4 978 981 4 714 135 Administrativer Aufwand Personalaufwand 511 296 496 104 Sachaufwendungen, Infrastruktur- und Unterhaltskosten 143 019 159 367 Beiträge an Dachorganisation & BK-Verbände 35 000 35 000 Total administrativer Aufwand 689 316 690 470 Zwischenergebnis -101 369 2 084 Finanzerfolg -4 356 -2 896 Ergebnis vor Veränderung Fondskapital -105 725 -812 Veränderung der zweckgebundenen Fonds Zweckgebundene Fonds - Zuweisung 425 540 - Entnahme 45 721 Ergebnis vor Veränderung Organisationskapital -60 004 -426 352 16
1.1.–31.12.2020 1.1.–31.12.2019 CHF CHF Zuweisungen / Entnahmen Freies Kapital - Zuweisung 464 816 - Entnahme 59 663 gebundenes Kapital - Zuweisung - Entnahme 341 386 536 gebundenes Kapital GSI/LV - Zuweisung - Entnahme 504 632 Jahresergebnis nach Zuweisungen / Entnahmen 0 0 Herzlichen Dank! • Däster-Schild Stiftung • Stiftung für kirchliche Liebestätig- Wir bedanken uns ganz herzlich bei keit im Kanton Bern allen Stiftungen, Institutionen und an- • Uranus Stiftung deren Trägerschaften, die uns 2020 fi- • arca Stiftung nanziell unterstützt und unsere Arbeit • Barbara und Roberto Conza Stiftung so erst möglich gemacht haben: • David Bruderer Stiftung • Stiftung Freude herrscht • Gesundheits-, Sozial- und •m ehrere reformierte Integrationsdirektion, Kt. BE Kirchgemeinden im Kanton Bern • Amt für soziale Sicherheit, Kt. SO • Burgergemeinde Bern • Reformierte Kirche Bern-Jura- Solothurn Wir können hier nur einen Auszug pu- • Stiftung Sanitas Kranken- blizieren. Natürlich geht unser Dank versicherung auch an alle nicht explizit genannten • Fondation Sana Geldgeber wie auch an unsere vielen • Ursula Wirz-Stiftung treuen Spenderinnen und Spender. 17
Blaues Kreuz Bern-Solothurn-Freiburg Geschäftsstelle | Freiburgstrasse 115 | 3008 Bern 031 398 14 00 | geschaeftsstelle@blaueskreuzbern.ch www.besofr.blaueskreuz.ch Partner der Gesundheits-, Sozial- Umsetzungspartner des Amtes und Integrationsdirektion (GSI) für soziale Sicherheit (ASO)
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