Geschäftsbericht 2018 - Braunvieh Schweiz

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Geschäftsbericht 2018
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INH A LTSVER ZEICHNIS | 0 3

INHALT

04   DAS HERDEBUCH
      IM JAHR 2018

05   ORGANIGRAMM

06   UNSERE PARTNER

09   UNSER HERDEBUCH

13FREDY FRANK-DINKEL,
 	
  ENNETBÜRGEN NW

14GG WERNER & THOMAS
 	
  HEUSSER, BUCH BEI
  FRAUENFELD TG

16   EDV UND ZUCHT

18   AKTUELLE KENNZAHLEN

20   FINANZEN

23   BRAUNVIEH IST MEHR
     
     ALS MILCH
Geschäftsbericht 2018 - Braunvieh Schweiz
0 4 | EINLEITUNG

DAS HERDEBUCH
IM JAHR 2018
Die Herdebuchführung war 1897 eine der ersten Dienstleistungen unserer Organisation
und ist heute noch eine unserer Kernaufgaben. Am Beispiel des Tieres Flora erläutern
wir die Herdebuchführung.

Reto Grünenfelder, Präsident                              Lucas Casanova, Direktor

In unserer täglichen Arbeit, bei allen Projekten und      ­ erfügt über eine so grosse Datenbasis. Diese wird
                                                          v
Aktivitäten geht es letztlich immer um Tiere und Men­     weiter zuneh­men und uns helfen, unsere Braunvieh­
schen. Bei den Tieren handelt es sich grossmehrheitlich   rasse züchterisch zu verbessern.
um Braunviehtiere – wie Flora – aber auch um Tiere
unserer anderen Mitgliedsrassen Jersey, Grauvieh und      DIGITALISIERUNG
Hinterwälder. Die Menschen sind die Züchterfamili­        Als Unternehmen mit langer Erfahrung in der Daten­
en, die Milchkontrolleure und Milchkontrolleurinnen,      verarbeitung wollen wir die Möglichkeiten der Digi­
unsere Mitarbeitenden und jene von Partnerorgani­         talisierung möglichst konsequent nutzen. Erstmals
sationen. Wir sind dann erfolgreich, wenn es uns zu­      konnten Betriebe mit automatischen Melksystemen
sammen mit unseren Partnern gelingt, die Bedürfnisse      von verschiedenen Anbietern direkt mit unseren Da­
der Züchterfamilien mit ihren Tieren möglichst optimal    tenbanken verbunden werden.
zu befriedigen.                                           Die Kosten und die Komplexität der neuen Systeme
                                                          rufen nach einer konsequenten Zusammenarbeit mit
ZUCHTPROGRAMM                                             unseren Partnern. So wird gemeinsam mit den anderen
Nach der Einführung des Programms Bruna Data im           Zuchtverbänden eine App für unsere Milchkontrolleure
Vorjahr haben wir unseren Aussendienst für das Zucht­     entwickelt. Ein anderes Beispiel ist die Neulancierung
programm ausgebaut und neue Betriebe für das Pro­         der SmartCow-App zusammen mit unseren Partnern.
gramm Bruna Data gewonnen. Diese Arbeit ist noch          Mit SmartCow 4.0 kann eine erste Frucht aus dem
nicht abgeschlossen, aber wichtige Zwischenziele          gemeinsamen Datenverbund geerntet werden.
­wurden erreicht. Erstmals konnte mit dem Zuchtwert
 Mastitisresistenz ein züchterisches Instrument auf
 Basis der Gesundheitsdaten entwickelt werden. Die
 Anzahl der Typisierungen für die genomische Selektion
 wurde nahezu verdreifacht und erhöhte sich auf über      Reto Grünenfelder Lucas Casanova
 12 600 Typisierungen. Kein anderes Braunviehland         Präsident		 Direktor
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ORG A NISATION | 0 5

ORGANIGRAMM
  2018                          2017                                 2018                 2017

                                                                     9 724                9 829
  504                           506                                  Anzahl HB-Betriebe*

  Anzahl VZG/ VZV
* inkl. Grauvieh, Hinter wälder und Jersey
                                                                     5                    5
                                                                     Anzahl Kollektivmitglieder

                                                                     351                  299
                                                                     Einzelmitglieder

                                                                   DELEGIERTENVERSAMMLUNG
                                                                   Abgeordnete aller Mitglieder

         VORSTAND
         Reto Grünenfelder (Präsident), SG                  Bruno Käslin, NW/OW
         Andreas Walser ( Vizepräsident), GR                Peter Ledergerber, ZH
         Hugo Abt, AG                                       Pius Meier, ZG
         Hansjürg Altwegg, TG                               Nicola Pedrini, TI
         Adrian Arnold, UR                                  Josef Por tmann, LU
         Gody Bachmann, BL /SO                              Peter Schiesser, GL
         Jonathan Criscione, Romandie                       Norber t von Rickenbach, SZ
         Dominic Eggel, VS                                  Christian Zürcher, BE
         Jakob Fuster-Wyss, AI/AR

                                                                   GESCHÄFTSAUSSCHUSS
                                                                   Reto Grünenfelder, Präsident
                                                                   Andreas Walser, Vizepräsident
                                                                   Josef Por tmann, Vorstandsmitglied
                                                                   Lucas Casanova, Direktor
                                                                   Mar tin Rust, Vizedirektor

                                                                   GESCHÄFTSLEITUNG
                                                                   Lucas Casanova, Direktor

         ZENTRALE DIENSTE                      MARKETING /                            ZUCHT
                                               RASSENPROMOTION
         Mar tin Elmiger                       Jörg Hähni                             Mar tin Rust
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0 6 | ORG A NISATION

UNSERE PARTNER
Partnerorganisationen sind für uns wichtig. Deshalb halten wir Beteiligungen an
diesen Firmen und sind in deren strategischen Gremien vertreten. Die intensivierte
Zusammenarbeit ist ein Gebot der Stunde und erlaubt uns, gemeinsam komplexe
Projekte auszuführen und Kosten zu sparen.

ARBEITSGEMEINSCHAFT SCHWEIZER                           Im Rahmen der ASR werden gemeinsame Projekte wie
RINDVIEHZÜCHTER (ASR)                                   beispielsweise die Entwicklung von Datenschnittstel­
Fragestellungen, die für alle Rindviehzüchter wichtig   len zu Melkanlagen bearbeitet. Dieses Projekt konnte
sind, werden über die ASR bearbeitet und koordiniert.   im Berichtsjahr weitgehend abgeschlossen werden.
Die ASR erarbeitete eine Stellungnahme zur AP 2022+.    In Zukunft können Betriebe, aus welchen die Milch­
Die Stossrichtung der neuen Tierzuchtstrategie wird     kontrolldaten automatisch übernommen werden, auf
von der ASR und auch von Braunvieh Schweiz unter­       den Besuch des Milchkontrolleurs verzichten und eine
stützt.                                                 B-Kontrolle durchführen.

Bild: Swissgenetics
Geschäftsbericht 2018 - Braunvieh Schweiz
ORG A NISATION | 07

                                                         Bild: Suisselab

Die ASR ist vor allem über das ASR-Ausstellungs­
reglement bekannt geworden. Dieses wurde weiter­
entwickelt. Hauptstossrichtung der Revision ist die
weitere Verbesserung des Tierwohls an Ausstellun­
gen. Kernpunkte sind dabei Ausbau und Stärkung der
Vorringkontrolle, das unmissverständliche Verbot von
prophylaktischen medizinischen Behandlungen sowie
das Verbot, Milch teilweise abzulassen. Unter der Fe­
derführung der ASR wurden Fachleute für die Vorring­
kontrolle ausgebildet.

SUISSELAB AG
Unser Kompetenzzentrum für Milchanalytik verar­
beitete rund 1.7 Mio. Proben für Braunvieh Schweiz.
Die Nachfrage nach der Dienstleistung Fertalys nahm
erfreulicherweise weiter zu. Die neue Probenlogistik     wurde von Grund auf überarbeitet und ausgebaut.
für Betriebe mit Hofabfuhr spielte sich im Verlauf des   Die Einführung der neuen Dienstleistung erfolgt im
Jahres ein. Die Dienstleistung Mastitisidentifikation    Verlauf des Frühlings 2019.

                                                         QUALITAS AG
                                                         Qualitas betreibt und entwickelt die Informatiksyste­
BETEILIGUNG BRAUNVIEH SCHWEIZ                            me für Braunvieh Schweiz weiter. Dabei ist insbeson­
IN PROZENT PER 31.12.2018                                dere die Zusammenarbeit mit swissherdbook sehr eng.
                                                         Qualitas AG ist auch das Kompetenzzentrum für
 FIRMA                         BETEILIGUNG IN %         Zuchtwertschätzung für die ganze Rinder- und Klein­
                                                         viehzucht in der Schweiz. Die meisten Forschungs-
 ASR                                              36
                                                         und Entwicklungsprojekte der Rindviehzuchtverbände
 Barto AG                                          5     werden über die Qualitas AG abgewickelt. Die Spezi­
 Qualitas AG                                      58     alisten von Qualitas sind international vernetzt und
 Suisselab AG                                   34.7
                                                         anerkannt. Dies trägt dazu bei, dass namentlich die
                                                         Schweizer Braunviehzucht international eine Leader­
 Swissgenetics                                  24.3
                                                         rolle einnimmt.
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0 8 | ORG A NISATION

SWISSGENETICS                                             dass die Generationsintervalle drastisch gesenkt wer­
Die KB-Organisation Swissgenetics ist für unser Zucht­    den und Jungstiere mit immer höheren Zuchtwerten
programm von zentraler Bedeutung. Die Aufgabentei­        verfügbar sind. Braunvieh ist direkt wenig von dieser
lung im Zuchtprogramm zwischen Swissgenetics und          Entwicklung betroffen. Indirekt aber führt die rasche
Braunvieh Schweiz ist vertraglich geregelt.               züchterische Verbesserung der Konkurrenzrassen zu
                                                          einem grossen Druck auf die Braunviehzucht.
                                                          Heute erweist es sich als Glücksfall, dass Swissgenetics

«S chweizer                                              vor einigen Jahren in ein eigenes Trennlabor für Sper­
                                                          ma investiert hat. Dadurch können die Auswirkungen

  Züchter
                                                          des hohen Anteils an Fleischrassenbesamungen etwas
                                                          kompensiert werden.
                                                          Wir sind stolz darauf, dass unser Braunvieh nach wie

  prägen die                                              vor die Nummer eins sowohl bei den verkauften Dosen
                                                          der Milchviehrassen in der Schweiz wie auch beim Ex­
                                                          portumsatz bei Swissgenetics ist. Braunvieh bleibt wei­

  Rasse»                                                  terhin führend beim Inlandanteil. Bei keiner anderen
                                                          Rasse ist der Einfluss der Schweizer Züchter grösser!

                                                          BARTO AG
Swissgenetics steht im Spannungsfeld des internati­       Seit Ende 2018 sind wir Aktionär der jungen Firma
onalen Wettbewerbs und den Erwartungen unserer            Barto AG. Wir wollen damit einen Beitrag zur admi­
Züchter. Das Tempo in der Zucht ist international hoch.   nistrativen Vereinfachung für unsere Landwirte leisten
In den Zuchtprogrammen werden neue Techniken              und zugleich die Entwicklung künftiger Anwendungen
schnell und konsequent eingesetzt. Dies führt dazu,       im Interesse unserer Züchter mitbeeinflussen.
Geschäftsbericht 2018 - Braunvieh Schweiz
H AUP T THEM A | 0 9

UNSER HERDEBUCH
Das Herdebuch für die Kuh ist wie die Einwohnerkontrolle für den Menschen.
Geburten, Abstammungsausweis, Standortwechsel und vieles mehr wird bei
Braunvieh Schweiz registriert und verarbeitet.

GEBURT EINES NEUEN                                       Flora sind auf dem BrunaNet ersichtlich. Es sieht gut
HERDEBUCHTIERES                                          aus: Die genomischen Zuchtwerte sind vielverspre­
Mit der Geburt von Kalb Flora beginnt ihre Geschichte    chend. Das Kalb hat den Kappa-Kasein-Typ BB und
im Herdebuch. Nachdem sie sich von dieser schlag­        ist frei von allen getesteten Erbfehlern. Danach wird es
artigen Veränderung der Umwelt erholt hat, wird sie      «herdebuchtechnisch» eher ruhig um das Kalb. Flora
durch ihren Besitzer Willi Glanz mit zwei Ohrmarken      frisst und trinkt, ist fit und wächst munter weiter.
markiert. Neben der offiziellen Markierung hat diese
Ohrmarke noch einen weiteren Zweck: Gleichzeitig         DER ERSTE ALPSOMMER
mit der Markierung wird ein kleines Gewebestück des      Flora ist nun acht Monate alt und es steht ihr ein
Ohrs ausgestanzt. Diese Probe sendet Willi im spezi­     grosses Abenteuer bevor. Sie darf heute zusammen
ellen Couvert direkt an Qualitas, damit genomische       mit ihren Stallkolleginnen auf die Alp. Doch vorher
Zuchtwerte geschätzt werden können.                      wird sie prophylaktisch gegen Magen-Darm-Würmer
Da Willi beim Markieren sein Smartphone in der Ho­       behandelt. Während Flora Stunden später mit ihren
sentasche dabei hat, meldet er die Geburt gleich via     Gefährtinnen bereits unterwegs in die Berge ist, erfasst
App SmartCow an die Tierverkehrsdatenbank (TVD).         Willi die Behandlungen im BrunaNet. Mit der Grup­
Zwei Tage später wird die Geburt auch schon an das       penbehandlungs-Erfassung ist dies im Handumdrehen
System von Braunvieh Schweiz übermittelt. Zusammen       gemacht.
mit ca. 660 weiteren Geburten. Da sowohl Mutter          Dank der Gesundheitsdatenerfassung hat Willi stets
wie Vater im System von Braunvieh Schweiz bekannt        das ganze Krankheits- oder Prophylaxegeschehen der
sind, kann das Kalb in die Datenbank eingelesen wer­     Herde im Griff. Und bei der blauen Kontrolle hat er
den. Neun Monate zuvor wurde diese Besamung an           alle benötigten Unterlagen zur Hand. Diagnosen wie
Braunvieh Schweiz gemeldet. Und da die berechnete        Mastitis oder Stoffwechselstörungen werden sogar für
Trächtigkeitsdauer zwischen 268 und 310 Tagen liegt,     die Berechnung von Zuchtwerten benötigt. So trägt er
gilt die Abstammung als beglaubigt. Flora wird «im       zur Zucht von gesunden Kühen bei.
System angelegt».                                        Danach meldet Willi die Abgänge der TVD. Da Flora
                                                         auf eine bei Braunvieh Schweiz registrierte Alp kommt,
DER ERSTE ABSTAMMUNGSAUSWEIS                             steht sie im BrunaNet weiterhin auf seiner Tierliste.
Zwei Wochen später erhält Willi, genau wie 465 weite­    Neben Floras Bewegungsmeldung wurden am selben
re Betriebe an diesem Tag, Post von Braunvieh Schweiz.   Tag bei Braunvieh Schweiz rund 2100 weitere Bewe­
Neben dem Laborprüfbericht der Milchkontrolle ist        gungsmeldungen der TVD verarbeitet.
auch der Abstammungsausweis von Flora dabei. Alle
wichtigen Informationen, wie Züchter Willi Glanz, die    ZUKUNFTSPLÄNE
Abstammungs-Zuchtwerte, die Ahnen und deren Leis­        Auf den Alpweiden ist es Herbst geworden. Flora und
tungen, sind darauf ersichtlich. Den Ausweis legt der    ihre Kolleginnen kommen wieder zurück zu Willi. Was
Landwirt in seinen Ordner ab. Auf den Postversand        Flora nicht ahnt – in der Zwischenzeit hat sich Willi
könnte Willi auch verzichten und so etwas Geld sparen.   Gedanken über ihre Zukunft gemacht. Er hat auf dem
Alle Papiere kann er auch in der Dokumentenablage        BrunaNet einen Paarungsplan erstellt. Das BrunaNet
im BrunaNet ansehen. Doch Willi möchte die Ausweise      ist auch eine Partnervermittlungsagentur. Vier poten­
lieber in Papierform besitzen.                           zielle Stiere buhlen um den ersten Rang. Am Schluss
Fünf Wochen nach dem Markieren des Kalbes erhält         gewinnt derjenige, der am besten zu ihr und dem Be­
Willi eine E-Mail. Die genomischen Zuchtwerte von        trieb passt.
Geschäftsbericht 2018 - Braunvieh Schweiz
H AUP T THEMA | 11

FLORA WIRD MUTTER                                         mal ist sie eine der ältesten, die wieder in den Bergen
Vier Monate später ist es so weit: Der Besamer steht      den Sommer verbringen dürfen. Bei der Rückkehr im
auf dem Betrieb und dies soll in gut neun Monaten         Herbst sieht man es ihr nun an. Kurz nach Winterein­
belohnt werden. Lange bevor man Flora etwas ansieht,      bruch bringt Flora ohne Hilfe ihre erste Tochter zur
ist im BrunaNet ersichtlich, was passiert ist. Ihre Be­   Welt.
samung wurde mit rund 1440 anderen Besamungen
am selben Tag durch Besamungsorganisationen oder          DAS LEBEN ALS KUH
                                                          Schnell hat sich Flora an das neue Leben als Kuh ge­
                                                          wöhnt und lässt sich zweimal am Tag ohne Widerwil­

«D ie Vita                                               len melken. Am Tag acht ihrer Laktation herrscht ein
                                                          wenig Aufregung. Die Milchkontrolleurin ist auf dem
                                                          Betrieb. Sie notiert, wie viel Milch Flora produziert,

  von Flora»                                              und nimmt eine Milchprobe, damit diese im Labor

freie Besamer an Braunvieh Schweiz übermittelt und         TAGESVERARBEITUNG BEI BRAUNVIEH SCHWEIZ
verarbeitet. Neben der Registratur auf dem System
                                                            320 gedruckte Begleitscheine
hat der Besamer auch auf der Bestandeskarte ange­
                                                            466 Postversände an Betriebe
geben, wann er Flora mit welchem Stier besamt hat.
Die Bestandeskarte wurde gerade erst per Post an Willi      657 verarbeitete Geburtsmeldungen
gesendet und enthält alle Kühe, Rinder und zur Zucht       1 440 verarbeitete Besamungsmeldungen
vorgesehenen Kälber seines Betriebs.
                                                           2 124 verarbeitete Bewegungsmeldungen
Anfang nächsten Sommer wiederholt sich das Proze­
                                                           6 302 verarbeitete Milchproben
dere der Umsiedlung. Doch Flora kennt es schon. Dies­
12 | H AUP T THEMA

untersucht werden kann. Zusätzlich zur Milchmenge            schreibung in den Handheld. Der Papierausdruck des
notiert sie auf dem Begleitschein das Kalbedatum von         Experten bestätigt nun die Hoffnung des Besitzers.
Flora. Den Begleitschein erhielt sie, als Flora noch nicht   Auch in Zahlen ausgedrückt ist Flora eine schöne Kuh,
gekalbt hatte. Am selben Tag wurden für rund 320             die Willis Zuchtziel entspricht. Die Daten werden am
weitere Betriebe die Begleitscheine an die Kontrolleure      darauffolgenden Freitag zusammen mit den Daten
versendet.                                                   von ca. 880 weiteren Kühen vom Handheld ins Sys­
Zwei Tage nach der Milchkontrolle ist Flora um einige        tem übertragen und sind am Montag im BrunaNet
Informationen reicher geworden. Mit dem Kalbeda­             ersichtlich.
tum wurde ihre erste Laktation eröffnet und die ers­         Kurz nach der LBE steht Floras vierte Milchkontrolle
te Wägung registriert. Am gleichen Morgen wurden             an. Für den Besitzer ist es ein spezielles Ereignis. Ohne
von rund 6300 Artgenossinnen ebenfalls Milchleis­            dass Flora irgendetwas bemerkt, wird die Milchprobe
tungs-Daten importiert.                                      mit dem Fertalys-Test auf ihre Trächtigkeit untersucht.
Am Tag darauf erhält Willi wieder Post. Neben dem            Am nächsten Tag erhält Willi die freudige Nachricht per
Abstammungsausweis der Tochter von Flora interes­            SMS. Flora ist zum zweiten Mal trächtig …
siert ihn heute vor allem der Laborprüfbericht. Er ist
zufrieden mit ihr. Sie zeigt eine tolle Milchleistung mit    MITTEL ZUM ZWECK
guten Inhaltsstoffen und bester Eutergesundheit.             Alle Daten, welche im Herdebuch geführt werden –
Seit rund 100 Tagen gibt Flora nun schon Milch. In           Gesundheitsdaten, Milchleistungsdaten, Daten der LBE
der Zwischenzeit wurde sie wieder besamt. Nun steht          usw. – dienen der Zuchtwertschätzung für alle Tiere.
schon das nächste Ereignis an. Sie wird von einem Ex­        Die Ergebnisse von Flora und vieler ihrer Halbschwes­
perten linear beschrieben. Mit Messstab und einem            tern sind dazu da, eine möglichst genaue Aussage darü­
guten Augenmass tippt der Experte die Daten der Be­          ber zu machen, wie die Vererbungskraft ihres Vaters ist.
H AUP T THEMA | 13

INTERVIEW MIT
STIERENHALTER
Fredy Frank-Dinkel bewirtschaftet mit seiner Familie einen Betrieb mit rund 40 OB-Tieren
in Ennetbürgen NW.

Als Stierenhalter belegen Sie Ihre Tiere vorwiegend        ab. Für mich ist das Papierdokument nach wie vor sehr
mit den eigenen Stieren. Was überzeugt Sie an der          wichtig. Sei es für den Handel sowie als Einsicht für
Stierenhaltung und dem Natursprung?                        meine Angestellten oder die Familie, welche das Ge­
Ich bin mit der Haltung von Stieren gross geworden.        schehen aufmerksam mitverfolgen.
Der Natursprung wirkt sich positiv auf die Fruchtbar­
keit aus. Zudem kann der Sprungzeitpunkt individuel­       Haben Sie sonstige Anregungen zur Herdebuch­
ler ausgewählt werden.                                     führung?
                                                           Ich erhoffe mir, dass in Zukunft Betriebe mit Stieren­
Auf was schauen Sie, wenn Sie einen Stier kaufen?          haltung bei der Herdebuchstufe Bruna Data teilneh­
Muss der Stier genomisch geprüft sein?                     men können. Jedes typisierte Tier bringt die OB-Zucht
Ein genomisches Resultat ist nicht zwingend. Ist es vor­   weiter.
handen, kann es den Kaufentscheid durchwegs positiv
beeinflussen. Wichtig erscheinen mir die Leistungen
und das Exterieur von Verwandten. Dies kann sehr
gut über das BrunaNet verfolgt werden. Ich lege auch
ein grosses Augenmerk auf die charakterlichen Eigen­
schaften eines Stieres, welche ich durch den Züchter
in Erfahrung bringe.

«S tierenhalter
  möchten
  Bruna Data»
Wie werden die Natursprungbesamungen dem Zucht­
verband gemeldet?
Ich melde die Sprünge periodisch alle zwei Monate
über das BrunaNet an Braunvieh Schweiz.

Wie verwalten Sie die diversen Dokumente (Abstam­
mungsausweise, monatliche Labor­prüfberichte, ge­
nomische Resultate etc.)?
Alle Dokumente, wie auch die ausgedruckten geno­
mischen Resultate, lege ich in den jeweiligen Ordner
                                                           Bild: Armin Emmenegger
14 | H AUP T THEMA

INTERVIEW MIT
BESAMUNGSZÜCHTER
Werner und Thomas Heusser bewirtschaften einen Betrieb mit etwa 70 BV-Tieren
in Buch bei Frauenfeld TG.

Warum haben Sie sich für die Eigenbestandsbesa­       Wie melden Sie die Besamungen?
mung entschlossen?                                    Nach jeder Milchwägung erfassen wir die getätigten
Werner Heusser: Bei uns besamen Thomas und ich alle   Besamungen über das BrunaNet. Zugleich melden wir,
Tiere selbst. Thomas ist für die Besamungen bei den   bei welchen Tieren der Trächtigkeitsuntersuch Fertalys
Aufzuchtrindern zuständig, welche hauptsächlich vom   durchgeführt werden muss.
Herbst bis Frühling zu belegen sind. Ich besame die
meisten Kühe und bin seit 20 Jahren Eigenbestands­    Wie planen Sie den Einkauf der Samendosen für den
besamer. Uns überzeugt, dass der ideale Besamungs­    hofeigenen Container?
zeitpunkt besser ausgewählt werden kann.              Das Ziel ist, dass wir nebst einigen Fleischrassen-Dosen
                                                      vier Jungstiere und vier nachzuchtgeprüfte Stiere im
                                                      Container haben. Die Genetik muss mit unserem Be­

«B runa Data                                         triebszuchtziel übereinstimmen. Die Dosen kaufen wir
                                                      in der Regel vierteljährlich an. Mit einem Hofcontainer
                                                      ist die Versuchung gross, zu viele Dosen einzukaufen.

  nutzen!»                                            Wichtig für uns ist, dass wir zuerst die ältesten Pail­
                                                      letten brauchen.

                                                      Sie setzen gelegentlich auf Embryotransfer. Was ist
                                                      der ausschlaggebende Punkt, damit ein Tier gespült
                                                      wird?
                                                      Zuletzt haben wir ein Rind gespült. Dieses Tier ha­
                                                      ben wir als Kalb gekauft, bereits mit genomischem
                                                      Zuchtwert. Es überzeugte durch eine leistungsstarke
                                                      Kuhfamilie und hohen Genomwert.

                                                      Bei vielen Spülungen wird Mischsperma eingesetzt.
                                                      Dadurch ist eine Abstammungskontrolle unumgäng­
                                                      lich. Neu wird die Abstammungskontrolle über die
                                                      SNP-Typisierung gemacht. Wie beurteilen Sie die neue
                                                      Technologie und wie schätzen Sie deren Nutzen ein?
                                                      Wir beteiligen uns seit November 2017 am neuen
                                                      Zuchtprogramm als Bruna-Data-Betrieb. Seit dem Ge­
                                                      burtsjahrgang 2013 haben wir alle weiblichen Nach­
                                                      kommen genomisch getestet. Die neuen Zuchtwerte
                                                      stimmen besser mit den späteren Leistungen überein.
                                                      Wir wünschen uns, dass möglichst viele Betriebe sich
                                                      an Bruna Data beteiligen, damit in Zukunft die geno­
                                                      mischen Zuchtwerte eine noch höhere Sicherheit er­
                                                      halten.
16 | PROJEK TE

EDV UND ZUCHT
Die Komplexität, viele beteiligte Partner und unterschiedliche Interessen führen dazu,
dass einige Projekte oft Jahre dauern. So auch die beiden Projekte Datenverbund und
ATDA, die bereits im letzten Jahr vorgestellt wurden. Mit beiden kamen wir in
diesem Jahr einen grossen Schritt weiter.

DATENVERBUND – DIE APP ALS ERSTES                      tierdaten aus Leistungsblatt, Besamungen oder der
SICHTBARES RESULTAT                                    Milchkontrolle ablesen.
Die App SmartCow 4.0 feierte im Oktober 2018 ihren     Jeder Landwirt mit einem Agate-Login kann die App
ersten Release. Sie ist die erste gemeinsame App von   kostenlos nutzen. So hat er die nötigen Daten fürs
Braunvieh Schweiz, Mutterkuh Schweiz, Swissgenetics    Herdenmanagement zu jeder Zeit verfügbar und kann
und swissherdbook. Sie vereint Funktionalitäten der    die Herde einfacher verwalten.
Tierverkehrsdatenbank, Swissgenetics und der Zucht­    Genauso wie die Entwicklung in der Landwirtschaft
verbände. Gleichzeitig mit der Einführung der App      nicht stagniert, soll auch die App mit der Zeit gehen.
wurde die mobile Version des BrunaNet abgeschaltet.    Bereits sind weitere Funktionen in Ausarbeitung, wie
Mit neuem Logo und neuen Funktionen kann die           zum Beispiel Offlinefunktionalitäten, die Besamungs-
App nun noch mehr: Während die Funktionalität des      und Belegungserfassung oder auch Funktionalitäten
Fruchtbarkeitskalenders unverändert blieb, kann der    für Mutterkuh-Halter.
Züchter neu Gesundheitsdaten erfassen oder Einzel­
PROJEK TE | 17

AUTOMATISIERTER                                             Zuchtprogramm 2017+ wird eine starke Ausdehnung
TIERDATENAUSTAUSCH (ATDA)                                   der typisierten Braunviehkühe angestrebt. Ziel ist, die
Mit dem Melkroboter-Hersteller Lely konnte im Jahr          gesammelten Genotypen mit genauen Daten aus den
2018 die Testphase für die Übertragung der Milchmen­        Leistungsprüfungen (MLP, LBE, Gesundheitsdaten­
gen im Projekt ATDA erfolgreich abgeschlossen wer­          erfassung) zu verknüpfen. Damit soll einerseits die
den. Seit Januar 2019 läuft ATDA bei den drei Zucht­        Genauigkeit der genomischen Zuchtwertschätzung
organisationen Braunvieh Schweiz, swissherdbook             verbessert werden. Andererseits streben wir damit den
und Holstein Switzerland. Das manuelle Übertragen           Durchbruch bei der Zuchtwertschätzung für Gesund­
der Milchmengen vom Ausdruck des Computers auf              heitsmerkmale an.
den Begleitschein durch den Milchkontrolleur wird so
überflüssig. Bei den Melkmaschinenherstellern DeLa­

                                                            «Typisieren
val, Happel, GEA, Fullwood und Boumatic dauert die
Testphase noch an. Später sollen noch weitere Para­
meter (z. B. Gesundheitsdaten) hinzukommen sowie
moderne Melkstände angeschlossen werden.
                                                              hilf t Betrieb
                                                              und Rasse!»
LBE – NEUER HANDHELD
Seit August 2018 sind die elf LBE-Experten von Braun­
vieh Schweiz mit neuen Handheld-Geräten unterwegs.
Nach 15 Jahren im Einsatz wurde die bisherige Hard­
ware altershalber ersetzt. Auch sind die Geräte mit
einer neuen Software ausgestattet, die von Linear           Das neu gebildete Aussendienst-Team Zuchtprogramm
AG entwickelt wurde. Qualitas AG hat Schnittstellen         2017+ besuchte im Rahmen der Initialtypisierung und
zur Gerätesoftware gebaut und so den Datenfluss             für Beratungsgespräche mehr als 200 Betriebe. Auf den
zu Braunvieh Schweiz ermöglicht. Änderungen im              367 Bruna-Data-Betrieben wurden über 7500 weibliche
LBE-Schema oder neue Merkmale können nun mit                Tiere getestet. Weitere 1600 Tiere kommen aus Clas­
geringerem Aufwand umgesetzt werden. Gleichzeitig           sic- und Basic-Betrieben hinzu. Insgesamt wurden 2018
wurde die Erfassung von neuen Fehlern wie Nacheu­           über 12 600 Braunviehtiere typisiert, was beinahe einer
terverbindung, Drüsigkeit/Eutertextur und Farbfehler        Verdreifachung gegenüber dem Vorjahr entspricht.
sowie das Merkmal Melkverhalten eingeführt.
                                                            ZUCHTWERTSCHÄTZUNG
PA ARUNGSPLAN IM BRUNANET                                   MASTITISRESISTENZ
Der bisherige Paarungsplan im BrunaNet wurde in             Ein Meilenstein konnte in der Zucht auf Gesundheits­
Zusammenarbeit mit swissherdbook optimiert. Er wi­          merkmale erreicht werden. Erstmals wurden Zucht­
derspiegelt die heutige Praxis besser als zuvor, da z. B.   werte für die Mastitisresistenz publiziert. Es ist das
auch Jungstiere integriert werden. Der Paarungsplan         erste züchterische Resultat aus der Erfassung der Ge­
erstellt für Kühe und Rinder, unter Berücksichtigung        sundheitsdaten. Der Zuchtwert basiert auf den Einträ­
ihrer Schwächen, einen individuellen Anpaarungsvor­         gen im elektronischen Behandlungsjournal im Bruna­
schlag. Dieser orientiert sich am Zuchtziel des Betrie­     Net. Diese Informationen werden kombiniert mit dem
bes. Dazu kann der Züchter diverse Grundeinstellungen       Verlauf der Zellzahlwerte.
machen; zum Beispiel mit dem gewünschten Anteil an          Der Zuchtwert wird auf einer 100er-Skala mit einer
Jungstieren, Biotauglichkeit der Stiere oder der Wahl       Standardabweichung von 12 publiziert. Erwünscht sind
der KB-Anbieter. Ausserdem hat der Eigenbestandsbe­         möglichst hohe Indexe, wie man es sich von anderen
samer die Möglichkeit, nur Stiere zu berücksichtigen,       Fitnessmerkmalen gewohnt ist. Publiziert wird der
die sich im Hofcontainer befinden. Ein Ampelsystem          Zuchtwert für Stiere mit ausreichender Töchterzahl.
zeigt dem Benutzer an, ob ein Inzucht- oder Erbfeh­         Ab April 2019 wird der Mastitis-Zuchtwert auch im
lerrisiko besteht.                                          Gesamtzuchtwert, dem Weidezuchtwert und im Fit­
                                                            nesswert einbezogen. Mit dem Zuchtwert Mastitis­
ZUCHTPROGRAMM 2017+                                         resistenz haben die Züchter ein wirksames Selekti­
Die Bedeutung der genomischen Zuchtwerte hat in             onswerkzeug für die Zucht von Kühen mit gesunden
den letzten Jahren laufend zugenommen. Mit dem              Eutern in der Hand.
18 | STATISTIKEN

AKTUELLE
KENNZAHLEN
                   RASSEN

                   Braunvieh

4
                   Jersey
                   Grauvieh
                   Hinterwälder

                   WEIBLICHE ZUCHTFAMILIEN

215
                   Davon 169 Familien Braunvieh, 36 OB, 10 Jersey
                   2 männliche Zuchtfamilien (2 OB)
                   6 Halteprämien (2 BV und 4 OB)

9 724              HB-BETRIEBE BEI BRAUNVIEH SCHWEIZ

                   LINEARE BESCHREIBUNGEN

36 013
                   34 540 Braunvieh-Kühe, davon 2 482 OB-Kühe.
                   Jersey 946 Kühe, 131 Hinterwälder, 77 Grauvieh.
                   319 Stiere.

		STANDARD-ABSCHLÜSSE

                    116 285 Braunvieh inkl. OB

120 037
                   		 3 203 Jersey
                   		   399 Grauvieh
                   		   150 Hinterwälder

	BRAUNVIEH-BESAMUNGEN DER KB-ORGANISATIONEN

                    138 812 Swissgenetics
                   		 20 617 Select Star

159 429
                   		 18.6 % OB-Besamungen
                   		13.3 % Importsperma (exkl. OB)
                   		 25.6 % gesextes Sperma
STATISTIKEN | 19

  GENOMISCHE                 KBO                 HERDEBUCH PER 31.08.2018
  SELEKTION                  Züchter
                              B raunvieh
                             
                              Schweiz             Betriebe

                                                                                     9 002

                                                                                           610
      9 713
                                                                                           176
                               961
                                                                                          843

                        1 989

  12 663            TOTAL
                                                  Stiere

                                                                                     640
  ENTWICKLUNG GENOMISCHE SELEKTION

   Total                                                                                  38
   Züchter
                                                                                           13
                                                                                           2
 15 000

 12 000

  9 000

  6 000

  3 000
                                                  Kühe
     0
          2014   2015   2016    2017       2018

                                                                                           172 047
  ENTWICKLUNG GESUNDHEITSDATEN
                                                                                           2 193
                                                                                           779
   Anzahl Datensätze
                                                                                           5 044
   Anzahl Tiere

225 000

180 000

135 000

 90 000
                                                     Braunvieh total
 45 000
                                                     Grauvieh inkl. Rätisches Grauvieh
     0                                               H interwälder
                                                      
          2014   2015   2016    2017       2018      J ersey
                                                      
2 0 | FIN A NZEN

FINANZEN
Die Jahresrechnung 2018 weist einen kleinen Verlust von CHF 39 855 aus. Braunvieh
Schweiz steht nach wie vor auf einem soliden Fundament und verfügt über genügend
Eigenmittel. Das Jahresergebnis erklärt sich hauptsächlich mit dem zusätzlichen Auf­
wand für das Zuchtprogramm 2017+ und den deutlich tieferen Wertschriftenerfolgen.
Das Ergebnis enthält einen Rabatt für die Züchter, Abschreibung sowie Rückstellungen
für kommende Investitionen. Der Finanzbericht wurde in einer ausführlichen Version
den Delegierten abgegeben.

JAHRESRECHNUNG 2018

 BIL ANZ (IN CHF TAUSEND)                                            31.12.2018   31.12.2017

 AKTIVEN
 Total Umlaufvermögen                                                   21 068       23 658
 Total Anlagevermögen                                                    5 793        5 036
 Total Aktiven                                                          26 861       28 694

 PASSIVEN
 Total kurzfristiges Fremdkapital                                        3 214        4 526
 Total langfristiges Fremdkapital                                        1 675        2 156
 Total Eigenkapital                                                     21 972       22 012
 Total Passiven                                                         26 861       28 694

 ERFOLGSRECHNUNG (IN CHF TAUSEND)                                         2018         2017

 Handelserlöse                                                              52           57
 Dienstleistungserlöse                                                  13 513       13 510
 Übrige Erlöse                                                             996        1 118
 Total Ertrag aus Lieferungen und Leistungen                            14 561       14 685

 Aufwand Waren und Dienstleistungen                                     –4 311       –4 238
 Personalaufwand                                                        –8 307       –9 089
 Übriger betrieblicher Aufwand                                          –2 395       –2 314

 Betriebliches Ergebnis vor Abschreibungen / Finanzerfolg (EBITDA)        –452         –956

 Abschreibungen                                                           –157         –212

 Betriebliches Ergebnis vor Finanzerfolg (EBIT)                           –609       –1 168

 Finanzerfolg, betriebliche Nebenerfolge, Steuern                          569        1 302

 JAHRESVERLUST                                                             –40          134
RE VISIONSBERICHT | 21

REVISIONSBERICHT
Bild: Martin Lendi
AUSBLICK | 2 3

BRAUNVIEH IST
MEHR ALS MILCH
Mit dem Zuchtprogramm 2017+ wird der Schwerpunkt auf die gesunde leistungsfähige
Kuh gelegt. Braunvieh Schweiz ist stets bestrebt, die Dienstleistungen und züchterischen
Hilfsmittel weiter zu entwickeln, um die Wirtschaftlichkeit der Braunviehherden unserer
Züchterfamilien und Milchviehhalter zu stärken.

GESUNDHEIT IM FOKUS                                      sert. Die grosse Unterstützung durch den Bund ist eine
Funktionelle gesunde Kühe stehen auf der Wunschliste     wichtige Voraussetzung für die eigenständige Vieh­
aller Milchviehhalter. Im Rahmen des Zuchtprogramms      zucht, die auf die Schweizer Verhältnisse angepasst ist.
2017+ wird die Verbesserung der Genauigkeit der ge­
nomischen Zuchtwerte angestrebt und die züchteri­
sche Bearbeitung der Gesundheit unserer Kühe weiter
intensiviert. Die Zuverlässigkeit der Zuchtwerte von
                                                         «B raunvieh
                                                           ist unsere
Stieren in den Gesundheitsmerkmalen hängt von der
Anzahl Kühe mit vollständigen Gesundheitsdaten ab.
Damit wir in diesem wichtigen Bereich einen grossen
Schritt vorwärtskommen, arbeiten wir daran, dass
möglichst eine Vielzahl von Braunviehzüchtern sich         Passion»
mit Überzeugung dem Programm Bruna Data neu an­
schliesst.
                                                         MARKE BRAUNVIEH
TIERZUCHTFÖRDERUNG AUF                                   In Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen aus den
DEM POLITISCHEN PRÜFSTAND                                Braunviehländern Deutschland, Frankreich, Italien,
Die AP 2022+ beinhaltet auch die Weiterentwicklung       Österreich, Slowenien und der Schweiz wird das Pro­
der Tierzuchtgesetzgebung und die staatliche Tier­       fil unserer Rasse geschärft. Für dieses Projekt wurden
zuchtförderung. Als Grundlage dient die vom Bundes­      rund 40 Züchter und Stakeholder aus den beteiligten
amt für Landwirtschaft in Zusammenarbeit mit einer       Ländern ausführlich befragt. Wir wollen weiter auf
externen Expertengruppe entwickelte Tierzuchtstra­       den Trümpfen unserer Rasse aufbauen und diese auch
tegie 2030.                                              prägnant kommunizieren. Erste Ergebnisse aus diesem
Im Entwurf ist vorgesehen, dass staatliche Beiträge      internationalen Projekt werden an der Europakonfe­
auch künftig gewährt werden, sofern das Zuchtpro­        renz von Ende März 2019 in Imst präsentiert.
gramm die Wirtschaftlichkeit, die Produktequalität,
die Ressourceneffizienz, die Umweltwirkungen, die        HERZLICHEN DANK
Tiergesundheit und das Tierwohl angemessen berück­       Wir danken allen, die sich für eine erfolgreiche Wei­
sichtigt. Mit der Neuausrichtung wird die heutige und    terentwicklung von Braunvieh und Original Braunvieh
künftige Realität in der Rindviehzucht besser abgebil­   einsetzen. Ein grosses Dankeschön gilt unseren Züch­
det. Damit wird die politische und gesellschaftliche     tern, die mit viel Freude, Stolz und Herzblut mit ihren
Akzeptanz der staatlichen Tierzuchtförderung verbes­     Tieren arbeiten.
Bild: Han Hopman
Braunvieh Schweiz
Chamerstrasse 56
CH-6300 Zug
Tel.: +41 (0)41 729 33 11
Fax: +41 (0)41 729 33 77
info@braunvieh.ch
www.braunvieh.ch

                            Schweiz. Natürlich.
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