Global Mobile Consumer Survey 2015 Game of Phones - Deloitte
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Global Mobile Consumer Survey 2015 Game of Phones Ergebnisse für den deutschen Mobilfunkmarkt Global Mobile Consumer Survey 2015 1
Inhalt 5 Vorwort 6 Endgeräte: Trendumkehr bei Wearables 10 Verkaufskanäle: Service ist Trumpf 14 Connectivity & Tarife: LTE kommt an 18 Internet of Things: Ein Trend in den Startlöchern 22 Mobile Inhalte: Das Ende des App-Hypes 26 Bottom Line: Mobilfunknutzer werden anspruchsvoller 30 Über den Deloitte Global Mobile Consumer Survey Global Mobile Consumer Survey 2015 3
Vorwort Die deutsche Mobilfunkindustrie bleibt in Bewegung. Neben zuletzt großen Veränderungen auf der Anbie- terseite unterliegt auch die Nutzung mobiler Dienste durch die Konsumenten weiterhin einem permanenten Wandel. Grund genug, die Gewohnheiten und Wün- sche der Mobilfunknutzer in Deutschland genauer unter die Lupe zu nehmen. Im Rahmen des Global Mobile Consumer Survey wur- den im Auftrag von Deloitte 2.000 Konsumenten zu Aspekten wie Nutzungsgewohnheiten, Haushaltsaus- stattung oder Offenheit gegenüber neuen Mobil- Dr. Andreas Gentner funkangeboten befragt. Die Studie feiert in diesem Partner Jahr ein kleines Jubiläum und erscheint mittlerweile im Industrieleiter TMT fünften Jahr. Deutschland und EMEA Wie bereits in den vorausgegangenen Ausgaben erge- ben sich auch 2015 neue Entwicklungen und interes- sante Marktphänomene. Die vorliegende Auswertung zeigt nur einen Ausschnitt der umfangreichen Studie- nergebnisse und konzentriert sich auf wesentliche Tendenzen der vergangenen Monate. So ist bei Wearables eine Umkehr des negativen Trends aus dem Vorjahr zu beobachten. Smartphones werden immer häufiger online gekauft. LTE boomt, und auch das Internet der Dinge nimmt langsam an Fahrt auf. Die Angst der Konsumenten um Schutz und Sicherheit ihrer Nutzerdaten könnte die weitere Ent- wicklung jedoch bremsen. Schließlich ist die Euphorie um Apps verflogen, wie in vielen anderen Bereichen hinterfragen Konsumenten auch hier zunehmend den Mehrwert neuer Angebote. Ich wünsche Ihnen eine kurzweilige Lektüre mit hof- fentlich interessanten Erkenntnissen. Ihr Dr. Andreas Gentner Global Mobile Consumer Survey 2015 5
Endgeräte: Trendumkehr bei Wearables In den vergangenen Monaten vollzog sich im Geräte- Auch der Siegeszug der Tablets setzt sich fort: In park der Deutschen eine Wachablösung: Das Smart- annähernd jedem zweiten Haushalt findet sich min- phone hat den Laptop als die am weitesten verbreitete destens eines dieser Geräte. Bei der Geräteausstattung mobile Gerätekategorie verdrängt. Drei Viertel der hatten Tablet PCs bereits im vergangenen Jahr die Konsumenten haben hierzulande nun Zugriff auf ein Standard-Mobiltelefone überholt. Dieser Vorsprung smartes Telefon (s. Abb. 1). Populär sind die Geräte wird sich weiter vergrößern, denn 19 Prozent der insbesondere unter jungen Konsumenten. In der Deutschen planen in den kommenden zwölf Monaten Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen werden sie von den Kauf eines Tablet. Dagegen scheint der adressier- 90 Prozent der Befragten genutzt. bare Markt für eReader weitgehend gesättigt. Die Verbreitung bewegt sich auf Vorjahresniveau, und Standard-Handys vor dem Aus auch die weitere Kaufabsicht deutet auf ein eher moderates Wachstum hin. Gleichzeitig verlieren Standard-Mobiltelefone stark an Bedeutung. Ihr Bestand ist im vergangenen Jahr um Interesse an Wearables steigt 13 Prozentpunkte gesunken. Selbst bei Konsumenten über 65 Jahren sind die klassischen Handys weniger Wearable Devices galten noch vor zwei Jahren als gro- weit verbreitet als Smartphones. Der Trend wird sich ßer Hoffnungsträger der Branche. Bislang jedoch wur- weiter beschleunigen: Altersübergreifend planen nur den die hohen Erwartungen nur bedingt erfüllt. Der noch 3 Prozent der Befragten im nächsten Jahr den Mobile Consumer Survey des Vorjahres zeigte sogar Kauf eines Standard-Mobiltelefons. Zum Vergleich: ein seinerzeit klar rückläufiges Konsumenteninteresse Bei Smartphones liegt der Anteil zehnmal so hoch. an Wearables. Der Erfolg der jungen Gerätekategorie stand massiv infrage. Doch 2015 ist eine deutliche Umkehr des Abwärts- trends zu erkennen: Das Interesse an smarten Uhren hat sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Auch Fitness-Tracker erfreuen sich zunehmender Beliebtheit (s. Abb. 2). Kaufabsicht besteht besonders in der Altersgruppe zwischen 25 und 34 Jahren. Spezi- Abb. 1 – Mobile Endgeräte: Haushaltsausstattung ell bei iPhone-Nutzern sind die smarten Uhren gefragt: 15 Prozent planen den Kauf einer Smart Watch. 68% Smartphone 75% Der Marktstart der Apple Watch hat offenkundig bei vielen Konsumenten das Interesse an smarten Uhren 73% Laptop neu entfacht. Ob diese und andere Wearables tatsäch- 72% lich einen Massenmarkt erschließen können, müssen 34% die nächsten Monate zeigen. Anbieter sollten jedoch Tablet 45% das vorhandene Momentum nutzen und die Vermark- tung von Wearable Devices aktiv fördern. Insbeson- 42% Standard-Mobiltelefon 29% 21% eReader 22% 2% Fitness Tracker 4% 1% Smart Watch 3% 2014 2015 Quelle: Deloitte Global Mobile Consumer Survey 2015 8
dere die Entwicklung nativer Apps kann den Trend sta- Abb. 2 – Kaufabsicht Smart Watch und Fitness Tracker in den nächsten zwölf Monaten bilisieren, indem spezifische Features wie Vitaldaten- 10 10 messung oder das zweite Display der Smart Watch 9 9 8% stärker als bislang Berücksichtigung finden. 8 8 7 7Smart Watch Replacements im Mittelpunkt 6 6 5% Die Zeiten riesiger Zuwächse beim Gerätebestand sind 5 5 vorüber. Mobile Hardware ist in deutschen Haushalten 4 4 weit verbreitet. Dennoch besteht weiterhin eine res- 3% 3 3 pektable Kaufabsicht für mobile Endgeräte. Im Gegen- 2 2 satz zu früheren Jahren wird jedoch schwerpunktmä- 1 1 ßig die bereits existierende Hardware durch aktuelle Gerätegenerationen ersetzt. Insbesondere bei der Ver-0 0 2013 2013 2014 2014 2015 2015 10 10 marktung von Smartphones und Laptops gewinnen 9 9 Replacements an Bedeutung. Auch bei Tablets wird 8 8 Commercial Commercial vehicles vehicles deren Anteil künftig steigen. 7% 7% 7 7 Fitness Tracker Um die Verkaufszahlen weiter hochzuhalten, müssen 6 6 Gerätehersteller und Netzbetreiber Anreize für einen schnellen Hardwaretausch schaffen. Dies kann durch 5 5 4% die Entwicklung und Betonung neuer Gerätefunktio- 4 4 nen ebenso geschehen wie über ein individuell ausge- 3 3 richtetes Marketing mit zielgruppenspezifischen Cont- 2 2 ent- und Serviceangeboten. 1 1 0 0 2013 2013 2014 2014 2015 2015 Smart Watch Fitness Tracker Commercial Commercial vehicles vehicles Quelle: Deloitte Global Mobile Consumer Survey 2015 Global Mobile Consumer Survey 2015 9
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„Smartphones werden immer häufiger im Internet gekauft“ Global Mobile Consumer Survey 2015 11
Verkaufskanäle: Service ist Trumpf Nicht zuletzt für den Handel ist ein schneller Austausch Online-Kauf boomt mobiler Hardware immens wichtig. Und tatsächlich ver- Beim Smartphone-Kauf zieht die Mehrzahl der Verbrau- fügen die Deutschen mehrheitlich über aktuelle Endge- cher das Internet einer Beratung im Ladenlokal vor (s. räte (s. Abb. 3): 58 Prozent der genutzten Smartphones Abb. 4). Die Online-Shops konnten im letzten Jahr ihren sind maximal 18 Monate alt, im Vorjahr lag dieser Anteil Stellenwert weiter festigen, gerade bei jungen Konsu- noch bei 51 Prozent. Dabei sind junge Gerätegeneratio- menten. Die Bedeutung des stationären Handels dage- nen in allen Alterssegmenten üblich, erst in den Nutzer- gen steigt mit dem Alter der Käufer. Kunden über 55 gruppen über 55 Jahren sinkt deren Verbreitung merk- Jahre bevorzugen sogar mehrheitlich den Kauf vor Ort. lich. Besonders zügig tauschen Apple-Nutzer ihre Hard- ware. 73 Prozent der genutzten iPhones sind nicht älter Shops der Netzbetreiber verlieren als eineinhalb Jahre. Im Vergleich zum Vorjahr beziehen Mobilfunkkunden Endgeräte seltener über ihre Netzbetreiber. Stattdessen liegt beim E-Commerce die Gruppe der reinen Inter- nethändler vorn, nicht zuletzt bedingt durch die starke Abb. 3 – Wie alt ist das aktuell genutzte Smartphone? 100% 85% 86% 88% 90% 81% 79% 80% 73% 70% 58% 60% 51% 50% 40% 30% 19% 16% 20% 10% 0% Weniger als Weniger als Weniger als Weniger als Weniger als 6 Monate 1,5 Jahre 2,5 Jahre 3,5 Jhare 4,5 Jahre 2014 2015 Quelle: Deloitte Global Mobile Consumer Survey 2015 12
Marktposition von Amazon. Im stationären Bereich fung von stationären und Online-Angeboten bietet können die großen Elektronikmärkte punkten. Die Chancen: „Click & Collect“ ist gerade bei komplexen Angebote der Netzbetreiber folgen jeweils an zweiter Produkten wie Smartphones sinnvoll, beispielsweise bei Stelle. Hier zeigt die steigende Verbreitung von Mobil- einer Abholung online bestellter Geräte, die qualifizierte funkverträgen ohne Endgerätesubventionierung Wir- Mitarbeiter vor Ort erklären und konfigurieren. Auf kung und begünstigt tendenziell die Operator-unab- diese Weise können der Stellenwert des stationären hängigen Händler. Kanals gestärkt und Kundenverluste umgekehrt wer- den. Chancen durch „Click & Collect“ Mobilfunkanbieter müssen auf die veränderte Situation im Retail-Bereich reagieren. Eine höhere Beratungsqua- lität sowie technischer Support in den Ladenlokalen vor Ort können die vorhandene Präsenz in den Innenstäd- ten deutlich optimieren. Auch eine stärkere Verknüp- Abb. 4 – Genutzte Kanäle beim Mobiltelefon-Kauf 34% 42% 5% 7% 12% Im Shop Per Telefon Nicht selbst gekauft Anderer Kanal Online Quelle: Deloitte Global Mobile Consumer Survey 2015 Global Mobile Consumer Survey 2015 13
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„Bei LTE scheint der Bann gebrochen, Nutzerzahlen steigen deutlich“ Global Mobile Consumer Survey 2015 15
Connectivity & Tarife: LTE kommt an LTE-Netze ermöglichen hohe mobile Bandbreiten und zu erzielen, wird LTE bei Premium-Verträgen häufig eine deutlich verbesserte User Experience bei der automatisch bereitgestellt. Ob diese Strategie auf- Datennutzung unterwegs. Die Vorzüge der neuen Inf- geht, wird die Zukunft zeigen. Denn zwei Drittel der rastrukturen wurden von den Mobilfunkanbietern von LTE-Nutzer nehmen die neuen Netze als erheblich Anfang an deutlich kommuniziert und beworben, schneller wahr. Diese Zufriedenheit dürfte absehbar allerdings stiegen die LTE-Nutzerzahlen bis zum ver- zu einer steigenden Zahlungsbereitschaft führen, gangenen Jahr allenfalls moderat. In den letzten über die sich LTE-Infrastrukturen durchaus monetari- Monaten scheint der Bann jedoch gebrochen: Inzwi- sieren lassen. Mittel der Wahl sind dabei neben schen nutzen 22 Prozent der deutschen Mobilfunk- gezielten Empfehlungsprogrammen spezielle LTE-Tari- kunden LTE, ein Anstieg um 14 Prozentpunkte zum fangebote wie Premium-Prepaid-, Multidevice- oder Vorjahr (s. Abb. 5). Familientarife. Überdurchschnittlich verbreitet ist LTE in den jünge- Wi-Fi immer beliebter ren Nutzersegmenten, ebenso wie unter Apple-Kun- den: Bereits die Hälfte der iPhones 5 oder 6 werden Trotz immer schnellerer Mobilfunknetze: Der Stellen- in Deutschland mit LTE-Verträgen verwendet. Anders wert von Wi-Fi ist in den letzten Jahren kontinuierlich dagegen im Prepaid-Bereich: Hier liegt der LTE-Anteil gestiegen. Immer mehr Smartphone- und Tablet-Nut- bei lediglich 9%. zer bezeichnen Wi-Fi als ihre am häufigsten verwen- dete Datenverbindung. Abbildung 6 illustriert den Ein wesentlicher Grund für die deutlich gestiegene Stellenwert von Wi-Fi und zeigt die Unterschiede zwi- Zahl der LTE-Nutzer liegt in der Gestaltung neuer Tari- schen den beiden relevanten Gerätekategorien. fangebote: Netzbetreiber pushen Postpaid verstärkt mit LTE. Statt einen Mehrpreis für höhere Bandbreiten Ursächlich für diese Entwicklung sind diverse Fakto- ren: Insbesondere der Erfolg datenintensiver Anwen- dungen wie Audio- und Videostreaming begünstigt die Wi-Fi-Nutzung. Um ihr abonniertes Datenvolumen nicht zu strapazieren, verwenden viele Mobilfunkkun- den entsprechende Dienste vornehmlich via Wi-Fi zu Hause oder in Hotspots. Auch neue, weniger zah- lungskräftige Nutzergruppen stützen den Trend: Abb. 5 – Anteil LTE-Nutzer 22% 8% 4% 2013 2014 2015 Quelle: Deloitte Global Mobile Consumer Survey 2015 16
100 90 Angelockt von niedrigeren Gerätepreisen verfügen 80 Abb. 6 – Am häufigsten genutzte Datenverbindung diese Konsumenten oft über Verträge mit geringem 70 Volumen und vermeiden möglichst die Datennutzung 60 über Mobilfunknetze. 39% 50 Smartphone 59% 61% 70% Netzbetreiber schöpfen die Popularität von Wi-Fi bis- 40 lang nicht konsequent aus. Hotspots werden kaum als30 werthaltige Service-Offerings vermarktet, trotz ihrer 20 55% 100 38% grundsätzlich steigenden Zahl sowie vereinzelter 36% 10 90 28% Hotspot-Flats als Bestandteil von Mobilfunktarifen. 6% 3% 3% 2% 0 Über eine stärkere Einbeziehung von Hotspots in 80 2012 2013 2014 2015 bestehende Serviceangebote können Anbieter Kun- 70 Tablet den binden und Mobilfunknetze entlasten. 60 Passenger vehicles 50 Konsumenten bei Multiplay skeptisch Vans 40 73% 89% 90% 95% Bündelangebote aus Mobilfunk, TV und Festnetz 30 Commercial vehicles wurden zuletzt intensiv beworben, und tatsächlich 20 konnte schon eine respektable Nutzerzahl für diese 10 20% Multiplay-Dienste gewonnen werden. Ob sie sich 7% 9% 2% 9% 1% 5% 0% 0 jedoch auch in Deutschland auf breiterer Front durch- 2012 2013 2014 2015 setzen, darf nach den aktuellen Umfrageergebnissen Wi-Fi 2G/3G/4G weiß nicht bezweifelt werden. Weitere Dienste des eigenen Passenger vehicles Mobilfunkanbieters sind bei den Konsumenten kaum Quelle: Deloitte Global Mobile Consumer Survey 2015 gefragt, und gerade an Festnetzangeboten besteht Vans nur wenig Interesse (s. Abb. 7). Abb. 7 – Welche zusätzlichen Dienste würden Sie von Ihrem Mobilfunkanbieter beziehen? Commercial vehicles Zwar lässt sich im Vergleich zum Vorjahr eine leicht 9% 5% 60 57% steigende Offenheit beobachten, von einer Trend- 50% wende kann jedoch noch keine Rede 50 sein. Nach wie vor besteht Zurückhaltung bei Kunden aller Netzbe- treiber und in allen Alterssegmenten. 40 Von Bundles überzeugen lassen sich Mobilfunknutzer 30 vornehmlich über den Preis: 57 Prozent der Befragten geben an, dass ihnen bei der Wahl eines Multip- 20 lay-Angebots ein günstiger Tarif wichtig wäre – der 11%10% mit Abstand höchste Wert unter allen 10 Auswahloptio- 8% 9% 7% 7% 7% nen. Netzbetreiber müssen dennoch bei der Gestal- 5% 5% 6% 4% 6% tung von Multiplay-Offerings gezielt0 vorgehen und eine weitere Erosion der Telekommunikationspreise Wi-Fi Festnetz Festnetz Kabel-/Sat- Musik VoD Keine Hotspots Sprache Internet TV vermeiden. Data 2 2014 2015 Data 1 Quelle: Deloitte Global Mobile Consumer Survey 2015 Global Mobile Consumer Survey 2015 17
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„Das Internet der Dinge ist in der Mehrzahl der deutsche Haushalte noch nicht angekommen“ Global Mobile Consumer Survey 2015 19
Internet of Things: Ein Trend in den Startlöchern Kaum ein Thema wird innerhalb der Telekommunikati- Abb. 8 – Haushaltsausstattung mit Consumer IoT-relevanter Hardware onsbranche derzeit intensiver diskutiert als das Inter- net der Dinge. Unter diesem Begriff werden vernetzte Objekte aus unterschiedlichen Marktsegmenten 42% Smart-TV zusammengefasst, wobei primäre Kommunikationsge- 8% räte wie Smartphones und Tablets bei der Betrachtung 16% außen vor bleiben. Spielkonsole 3% Abbildung 8 illustriert die Verbreitung von Consu- 8% mer-IoT-relevanter Hardware in deutschen Haushalten Funklautsprecher 7% und gibt einen Ausblick auf die künftige Kaufabsicht. Dabei zeigt sich zunächst der unterschiedliche Reife- 5% Video Streaming Device grad einzelner Angebote: Vernetzte TV-Geräte und 4% Spielekonsolen sind bereits seit Jahren etabliert und 4% Fitness-Tracker liegen bei der Geräteverbreitung entsprechend deut- 4% lich vorn. Darüber hinaus ist das Internet der Dinge in 3% der Mehrzahl der Haushalte bislang nicht angekom- Überwachungskamera 6% men. Wearables und Smart-Home-Hardware fristen noch ein Nischendasein, und auch Connected Cars 3% Smart Watch stehen kaum in deutschen Garagen. 8% Die geäußerte Kaufabsicht verspricht jedoch eine 2% Connected Car Trendwende in den nächsten Monaten. Zuwächse sind 3% in allen Segmenten des Marktes zu erwarten. Der 2% Hype um das Internet der Dinge scheint sich zu mate- Vernetztes Haushaltsgerät 5% rialisieren. Insbesondere Konsumenten aus den mittle- ren Altersgruppen planen die Anschaffung vernetzter 2% Smarte Beleuchtung Consumer Devices. Gerätehersteller und Netzbetreiber 5% müssen das vorhandene Interesse hochhalten und die 2% Smartes Thermostat Entwicklung sinnvoller Use Cases für das Internet der 4% Dinge weiterhin fördern. Darüber hinaus kann die Ver- netzung unterschiedlicher IoT Devices untereinander Bestand Kaufabsicht im nächsten Jahr den Trend weiter ankurbeln. Quelle: Deloitte Global Mobile Consumer Survey 2015 20
Datenschutz und -sicherheit wichtig Das Internet der Dinge generiert Nutzungsdaten in einem bislang nicht gekannten Ausmaß. Deren Ver- wendung bildet die Grundlage neuer IoT-Anwendun- gen und -Geschäftsmodelle. Allerdings besteht bei den Konsumenten große Skepsis: Altersübergreifend lehnen 42 Prozent der Deutschen die Weitergabe ihrer Daten grundsätzlich ab, 34 Prozent würden sie nur mit Abb. 9 – Bereitschaft, IoT-Nutzungsdaten zu teilen bestimmten Anbietern teilen. Abbildung 9 zeigt die Vorbehalte in den Altersgruppen. Selbst junge Konsu- 100% menten würden ihre Daten mehrheitlich nicht generell 90% zur Verfügung stellen, bei älteren Verbrauchern ist die 80% Zurückhaltung noch einmal größer. 70% Um innovative Dienste und Geschäftsmodelle für das 60% Internet der Dinge zu etablieren, müssen die Verbrau- 50% cher vom vertrauenswürdigen Umgang mit ihren 40% Daten zunächst noch überzeugt werden. Transparenz 30% und ein maximal mögliches Niveau bei Datenschutz 20% und -sicherheit sind insbesondere in Deutschland not- 10% wendige Voraussetzungen. Sind diese erfüllt, dürfte 0% dem weiteren Erfolg des Internets der Dinge auch auf 18–24 25–34 35–44 45–54 55–64 65+ Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre einem Massenmarkt nichts im Wege stehen. TeilePassenger vehicles grundsätzlich nicht Teile mit bestimmten Anbietern Teile von mir bestimmte Daten Teile grundsätzlich Weiß nicht Vans Quelle: Deloitte Global Mobile Consumer Survey 2015 Commercial vehicles Global Mobile Consumer Survey 2015 21
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„Die Euphorie um Apps ist vorüber“ Global Mobile Consumer Survey 2015 23
Mobile Inhalte: Das Ende des App-Hypes Die Nutzung von Content-Angeboten verlagert sich sumiert. Offensichtlich halten die gedeckelten Datenpa- immer mehr auf mobile Endgeräte. Besonders Online- kete von Mobilfunkverträgen Konsumenten von der News werden häufig auf Smartphone und Tablet gele- Content-Nutzung außerhalb des heimischen Wi-Fi-Net- sen. Kaum weniger beliebt sind inzwischen Short-Form- zes ab. Videos, auf die gerade jüngere Mobilfunknutzer regel- Über das Angebot intelligenter Bundles aus Datendiens- mäßig über Plattformen wie YouTube zugreifen. ten und Inhalten könnte die Content-Nutzung unter- Generell haben sich Streamingbasierte Content-Ange- wegs weiter angekurbelt werden. Sinnvoll ist hierbei die bote bei deutschen Mobilfunknutzern etabliert (s. Abb. Einbeziehung der schnellen LTE-Netze, die konsequen- 10). ter als bislang gemeinsam mit Streaming-Diensten ver- Auffällig ist die unterschiedliche Nutzungsintensität von marktet werden sollten. Schließlich kann LTE seine Mobile Content innerhalb und außerhalb der eigenen Bandbreitenvorteile ideal im Zusammenhang mit vier Wände. Die Studienergebnisse zeigen: Die Verwen- anspruchsvollen Streaming-Anwendungen ausspielen dung datenintensiver Content-Services halbiert sich und das Potenzial der neuen Netze erlebbar machen. unterwegs, insbesondere Videos werden seltener kon- Abb. 10 – In der letzten Woche genutzte Anwendung 54% Online-News 44% 39% Kurzvideos 16% 18% Online Radio 9% 13% Musikstreaming 7% 11% Videos in News-Apps 4% 6% Mediatheken ` 2% 5% Streaming Film/TV-Serien 1% 4% Live-TV 1% generell unterwegs Quelle: Deloitte Global Mobile Consumer Survey 2015 24
Der Hype ist App-geflaut programmen. Noch vor wenigen Jahren war das Down- loaden und Testen neuer Apps verbreitet, heute haben Fast die Hälfte der deutschen Mobilfunknutzer gibt an, viele Mobilfunknutzer ihre individuelle App-Auswahl im letzten Monat keine App heruntergeladen zu haben bereits gefunden und installiert. Im Gegenzug werden (s. Abb. 11). Damit bestätigt sich, was sich bereits im die wenigen Apps intensiver genutzt. Das veränderte Vorjahr abzeichnete: Die Euphorie um Apps ist vorüber. Nutzungsverhalten eröffnet Geräteherstellern und Bemerkenswert ist die Tatsache, dass sich dieser Netzbetreibern neue, aber altbekannte Möglichkeiten: Abwärtstrend in allen Altersgruppen vollzieht. Selbst im Denn das Vorinstallieren auf neuen Endgeräten gewinnt Segment der Konsumenten zwischen 18 und 25 Jahren bei der Distribution von Apps wieder stärker an Bedeu- haben 45 Prozent der Befragten im letzten Monat keine tung. neuen Apps installiert. Der Trend ist bei Apple- und Android-Usern gleichermaßen zu beobachten. Apps haben den Reiz des Neuen verloren. Konsumen- ten experimentieren seltener als früher mit den Mini- Abb. 11 – Zahl der heruntergeladenen Apps im letzten Monat 100% 8% 5% 1% 1% 3% 4% 7% 80% 11% 8% 9% 60% 48% 44% 40% 10% 20% 8% 15% 18% 0% 2014 2015 ≥ 5 Apps > 4 Apps > 3 Apps > 2 Apps > 1 App keine Apps im letzten Monat heruntergeladen noch nie eine App heruntergeladen weiß nicht Quelle: Deloitte Global Mobile Consumer Survey 2015 B A Global Mobile Consumer Survey 2015 25
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„Neue Angebote brauchen länger, um am Markt Fuß zu fassen“ Global Mobile Consumer Survey 2015 27
Bottom Line: Mobilfunknutzer werden anspruchsvoller Smartphones, Mobile Data sowie zugehörige Apps Eine ähnliche Entwicklung hat das Internet der Dinge und Dienste haben sich zu einem Massenphänomen noch vor sich. Die riesigen Erwartungen werden sich entwickelt. Konsumenten sind inzwischen mit den in den kommenden Monaten nicht erfüllen. Dennoch Mechanismen smarter Mobilfunkprodukte vertraut zeigt die vorhandene Kaufabsicht für IoT Devices, dass und in der Lage, neue Angebote kompetent zu bewer- das Interesse der Konsumenten grundsätzlich geweckt ten. Sie laufen nicht mehr jedem Trend bedingungslos ist. Die involvierten Marktteilnehmer sollten sich an hinterher, sondern hinterfragen kritisch dessen Mehr- der Entwicklung von LTE und Wearables ein Beispiel wert. In der Konsequenz benötigen neuartige Endge- nehmen und dem Megatrend IoT Zeit geben. räte und Dienste länger als in der Vergangenheit, um Die zunehmende Urteilsfähigkeit mobiler Konsumen- am Markt tatsächlich Fuß zu fassen. Marktteilnehmer ten zeigt sich auch am Beispiel von Apps und sollten nicht den Fehler machen, Innovationen vorzei- Online-Retail: Neue Apps werden nur dann installiert, tig abzuschreiben. wenn sie einen konkreten, bisher nicht dagewesenen So zeigt der Global Mobile Consumer Survey 2015 die Nutzen versprechen. Und beim Gerätekauf wissen Trendumkehr bei Wearables. Nach einer eher kriti- immer mehr Konsumenten bereits vorab, welches schen Haltung im Vorjahr ist das Interesse deutlich Smartphone-Modell sie wünschen. Sie verzichten gestiegen. Mit inzwischen reiferen Hardware-Offe- zunehmend auf Beratung in den Shops und greifen rings und neuen Anwendungen können Wearables zum günstigsten Angebot. nun stärker überzeugen. Die nächsten Monate werden Die Kompetenz der Mobilfunknutzer stellt Anbieter zeigen, in welchem Umfang die neuen Zahlen von der vor neue Herausforderungen: Konsumenten akzeptie- Präsentation der Apple Watch profitieren. Nach wie ren lange nicht mehr alle Offerings und finden Alter- vor ist nicht vorhersehbar, ob Wearables einen Mas- nativen. Das Beispiel Mobile Instant Messaging zeigt, senmarkt erobern oder nur eine große Nische bedie- wie schnell Operatorunabhängige Dienste eine kaum nen werden. kontrollierbare Eigendynamik erlangen können. Markt- Auch bis zum Erfolg von LTE-Diensten hat es länger teilnehmer müssen die Anforderungen ihrer Kunden gedauert als von manchem erwartet oder erhofft. Erst kontinuierlich beobachten und Angebote gegebenen- in diesem Jahr hat LTE zu einem massiven Sprung falls nachziehen. angesetzt und dürfte bald einen Massenmarkt erobert Abbildung 12 illustriert die Einordnung aktueller haben. Die positive Wahrnehmung der bisherigen Markttrends im Kontext von Konsumenteninteresse Nutzer lässt für die kommenden Monate eine zuneh- und Positionierung der Netzbetreiber. Die Darstellung mende Eigendynamik und weitere Verbreitung von LTE verdeutlicht: Noch lange nicht alle Erwartungen haben erwarten. sich erfüllt, nicht alle Potenziale sind ausgeschöpft. Besondere Chancen für Operators liegen in den Berei- chen Internet der Dinge und Multiplay-Services. Um diese zu nutzen, muss das Interesse der deutschen Mobilfunknutzer deutlich stärker als bisher stimuliert werden. In welchem Umfang Konsumenten die neuen Marktentwicklungen künftig annehmen, wird spätes- tens der Mobile Consumer Survey 2016 zeigen. 28
Abb. 12 – Ausgewählte Markttrends und ihr Potenzial für Operator unerfüllte Hoffnungen erfüllte Erwartungen aktiv LTE Multiplay Online-Retail Positionierung Operator Internet of Things Media Streaming Wi-Fi Wearables MIM passiv berechtigte Skepsis verpasste Chancen niedrig Konsumenteninteresse hoch Global Mobile Consumer Survey 2015 29
Über den Deloitte Global Mobile Consumer Survey Die dargestellten Studienergebnisse für den deutschen Die vorliegende Studie bildet nur einen Teil der Befra- Markt sind Teil des Deloitte Global Mobile Consumer gungsergebnisse ab. Weitere Daten und Analysen, Survey, einer internationalen Befragung von Mobil- beispielsweise nach Altersgruppe, Mobilfunkanbieter funknutzern, die 2015 bereits zum fünften Mal im und genutzter Hardware, stehen unseren über 400 Auftrag von Deloitte durchgeführt wurde. Für die Stu- deutschen Deloitte TMT-Experten zur Verfügung und die wurden in diesem Jahr 49.500 Konsumenten aus werden im Rahmen der täglichen Arbeit für unsere 31 Ländern interviewt. Kunden verwendet. Die in dieser Veröffentlichung verwendeten Ergebnisse basieren auf einer repräsentativen Befragung von 2.000 deutschen Konsumenten im Alter zwischen 18 und 75 Jahren. Die Erhebung der Daten erfolgte online im Juli 2015. 30
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Ihr Kontakt Für mehr Informationen Dr. Andreas Gentner Partner, Industrieleiter TMT Deutschland und EMEA Tel: +49 (0)711 16554 7302 agentner@deloitte.de Redaktionelle Leitung Ralf Esser Research Manager TMT Für weitere Informationen besuchen Sie unsere Website auf www.deloitte.com/de Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited („DTTL“), eine „private company limited by guarantee“ (Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach britischem Recht), ihr Netzwerk von Mitgliedsunternehmen und ihre verbundenen Unternehmen. DTTL und jedes ihrer Mitgliedsun- ternehmen sind rechtlich selbstständig und unabhängig. DTTL (auch „Deloitte Global“ genannt) erbringt selbst keine Leistungen gegenüber Mandanten. Eine detailliertere Beschreibung von DTTL und ihren Mitgliedsunternehmen finden Sie auf www.deloitte.com/de/UeberUns. Deloitte erbringt Dienstleistungen aus den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und Corporate Finance für Unternehmen und Institutionen aus allen Wirtschaftszweigen; Rechtsberatung wird in Deutschland von Deloitte Legal erbracht. Mit einem weltweiten Netzwerk von Mitgliedsgesellschaften in mehr als 150 Ländern und Gebieten verbindet Deloitte herausragende Kompetenz mit erstklassigen Leistungen und steht Kunden so bei der Bewältigung ihrer komplexen unternehmerischen Herausforderungen zur Seite. Making an impact that matters – für mehr als 210.000 Mitarbeiter von Deloitte ist dies gemeinsame Vision und individueller Anspruch zugleich. Diese Veröffentlichung enthält ausschließlich allgemeine Informationen, die nicht geeignet sind, den besonderen Umständen des Einzelfalls gerecht zu werden, und ist nicht dazu bestimmt, Grundlage für wirtschaftliche oder sonstige Entscheidungen zu sein. Weder die Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft noch Deloitte Touche Tohmatsu Limited, noch ihre Mitgliedsunternehmen oder deren verbundene Unternehmen (insgesamt das „Deloitte Netzwerk“) erbringen mittels dieser Veröffentlichung professionelle Beratungs- oder Dienstleistungen. Keines der Mit- gliedsunternehmen des Deloitte Netzwerks ist verantwortlich für Verluste jedweder Art, die irgendjemand im Vertrauen auf diese Veröffentlichung erlitten hat. © 2015 Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Stand 09/2015 32
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