Geschäftsbericht Generali Versicherung AG 2014

Die Seite wird erstellt Thomas Urban
 
WEITER LESEN
Geschäftsbericht Generali Versicherung AG 2014
Geschäftsbericht
Generali Versicherung AG
2014

generali.at
2 | Generali Versicherung AG – Geschäftsbericht 2014

Kennzahlen
GENERALI VERSICHERUNG AG

zum 31. Dezember 2014

Angaben in Mio. EUR                                      2014      2013      2012

Verrechnete Prämien brutto                             2.318,3   2.256,1   2.226,5

Verrechnete Prämien netto                              1.734,8   1.682,1   1.540,0

Versicherungstechnische Rückstellungen brutto          8.175,2   7.739,4   7.494,7

Versicherungstechnische Rückstellungen netto           7.322,7   6.942,6   5.491,3

Kapitalanlagen (ohne Depotforderungen)                 8.301,6   7.693,9   7.432,0

Eigenmittel inkl. unversteuerter Rücklagen              525,9     523,8     487,5
Inhalt – Generali Versicherung AG | 3

Inhalt   5

          5
              Lagebericht

              Gesamtüberblick
          6   Erfolgswirksame finanzielle Leistungsindikatoren
          8   Leistungen
          9   Aufwendungen
         10   Spartenüberblick
         12   Finanzergebnis
         12   Gesamtergebnis
         13   Bilanzbezogene finanzielle Leistungsindikatoren
         15   Risikoberichterstattung gem. § 243 UGB
         19   Jahresergebnis
         19   Gewinnverwendung
         19   Personal
         20   Funktionsausgliederung
         20   Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren
         21   Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschäftsjahres
         21   Ausblick

         22   Bilanz

         24   Gewinn- und Verlustrechnung

         28   Anhang

         28     Grundsätze der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
         32     Erläuterungen zu Posten der Bilanz
         36     Erläuterungen zu Posten der Gewinn- und Verlustrechnung
         40      Angaben über rechtliche Verhältnisse
         41       Angaben über personelle Verhältnisse
         43        Angaben zur Gewinnbeteiligung der Versicherungsnehmer
                    in der Lebensversicherung
         56         Weitere Angaben entsprechend der Verordnung der Finanzmarktaufsichts­
               behörde über die Gewinnbeteiligung in der Lebensversicherung
              ­(Gewinnbeteiligungsverordnung)
         57    Angaben zur Bewertung der versicherungstechnischen Rückstellungen in der
                Lebensversicherung

         59   Bestätigungsvermerke (Treuhänder, Aktuare)

         61   Bestätigungsvermerk (Wirtschaftsprüfer)

         63   Bericht des Aufsichtsrates

         Hinweis: Zur Erleichterung der Lesbarkeit wurde auf geschlechtsspezifische Differen-
         zierungen verzichtet. In sämtlichen Texten sind immer Frauen und Männer, ohne
         jegliche Diskriminierung, gleichwertig gemeint.
Lagebericht – Generali Versicherung AG | 5

Lagebericht
GESAMTÜBERBLICK                                                     angestellte Außendienst mit nahezu 1.900 Kundenbetreuern.
                                                                    Unter dem Motto „Um zu verstehen, muss ich zuhören!“ stan-
   Die österreichische Versicherungswirtschaft hat sich auch        den die Kundenbetreuer im Jahr 2014 auch im Mittelpunkt der
im Jahr 2014 als sicherer und leistungsfähiger Sektor der           aktuellen Werbekampagne. In ganz Österreich wurden Kun-
­österreichischen Wirtschaft bewährt, in einem Jahr, in dem         denbetreuer dazu interviewt, wie sie das Kampagnen­motto
 sich die Volkswirtschaft zum wiederholten Male in einer schwa-     „Um zu verstehen, muss ich zuhören“ im Rahmen ihrer Kun-
 chen konjunkturellen Phase befand. Dem WIFO zufolge ist das        denkontakte leben. Durch diese breit angelegte Recruiting-
 österreichische BIP real im Berichtsjahr zwar stärker als im       Kampagne konnten auch heuer wieder zahlreiche Interessen-
 Vorjahr, aber doch nur um 0,4 % gewachsen, die Arbeitslosen-       ten in ganz Österreich für den abwechslungsreichen Beruf des
quote stieg weiter an und erreichte mit über 8 % eines der          Kundenbetreuers gewonnen werden. Die unabhängigen Ver-
höchsten Niveaus seit Jahrzehnten.                                  triebspartner bzw. Makler sind der zweitwichtigste Kanal in
                                                                    unserem Vertriebsmix, in welchem auch der Bankenvertriebs-
  In diesem schwierigen Umfeld ist der Versicherungsmarkt           weg einen wichtigen Beitrag zum Prämienaufkommen leistet.
einer Prämienprognose des VVO zufolge (Stand: Oktober 2014)         Wichtige Prämienimpulse bekommt das Unternehmen über
um knapp 2 % gewachsen, und damit geringfügig über der              bewährte Kooperationen, etwa mit dem VVD (Volkswagen
Inflationsrate. Nach Sparten betrachtet gab es in der Lebens-       Versicherungsdienst) sowie dem Automobilclub ÖAMTC.
versicherung (nach dem minimalen Rückgang im Jahr 2013)
mit 1,5 % wieder ein leichtes Plus. Die Krankenversicherung           Ein weiterer wichtiger Erfolgsfaktor ist die laufende Optimie-
legte um 2,9 % zu und die Schaden- und Unfallversicherungen         rung der Produkt- und Servicepalette. Neu gestaltete Kurz­
stiegen um 2,1 % – dies ist ein jeweils etwas geringerer Anstieg    videos zu unseren Produkten sind nunmehr auf der Homepage
als im Jahr zuvor. Im Bereich der Kfz-Haftpflichtversicherung       www.generali.at abrufbar, die unter dem Slogan „Einfach und
wird ein kleiner Anstieg prognostiziert, der allerdings unter der   schnell erklärt in 90 Sekunden“ den interessierten Kunden auf
Inflationsrate bleibt.                                              unterhaltsame Art und Weise die Versicherungs- und Vorsorge­
                                                                    produkte der Generali näherbringen. Im Bereich „Social Media“
  Die Generali Versicherung hat in diesem Umfeld ihren erfolg-      stand den Kunden schon bisher eine Notfall-App und eine
reichen Weg fortgesetzt und konnte mit einem Prämienwachs-          Schaden-App zur Verfügung. Im Berichtsjahr kam auch die
tum (direkte Prämien, brutto) von 2,9 % das Gesamtmarkt-            Unwetter-App dazu, die neben der aktuellen Wetterprognose
wachstum übertreffen und somit ihren Marktanteil voraus­-           eine Warnfunktion bei bevorstehendem Unwetter enthält. Zahl-
sichtlich leicht steigern. Auch in der Spartenbetrachtung zeigt     reiche Kundenbetreuer nutzen auch Facebook zur modernen
sich, dass die Entwicklung der Generali Versicherung als ge-        und zeitgemäßen Kommunikation mit ihren Kunden: Aufbauend
wichtiger Marktteilnehmer die Marktentwicklung großteils pa-        auf zentralem Content im Generali Look&Feel können sie die-
rallel mitmacht: in der Schaden- und Unfallversicherung mit         sen mit eigenen Inhalten ergänzen. Auch auf YouTube und Xing
einem Wachstum geringfügig unter dem Markt-, und in der             ist die Generali aktiv.
Krankenversicherung mit einem Wachstum analog dem Markt.
In der Lebensversicherung konnte die Generali Versicherung            Darüber hinaus ist die Generali in Österreich durch zahlreiche
den Markt abermals übertreffen, dies resultiert aus der guten       Sponsoring-Aktivitäten präsent. Dem Löwen begegnet man
Entwicklung der klassischen Lebensversicherung, wo die lau-         bei EM-Qualifikationsspielen der österreichischen Fußball-­
fenden Prämien leicht zulegen konnten und die Einmalprämien         Nationalmannschaft, beim FK Austria Wien und dessen Heim-
deutlich im Plus lagen.                                             stadion, der Generali Arena, oder auch im Tennissport (­Generali
                                                                    Ladies Linz, Generali ITN Cup und beim ATP-Turnier in Kitz­
  Die guten technischen Ergebnisse und die sehr erfreuliche         bühel). Im alpinen Skiweltcup ist die Generali Sponsor der
Schadenquote dokumentieren die erfolgreiche und nachhalti-          Hahnenkamm-Rennen in Kitzbühel, und zum Jahreswechsel
ge Entwicklung der Generali Versicherung. Die nunmehr seit          ist die Generali auch Hauptsponsor der Skisprung-Vierschan-
Jahren von der Generali verfolgte, versicherungstechnisch           zentournee. Bereits seit dem Jahr 2005 wird schließlich der
geprägte Zeichnungspolitik ist die Basis zu diesem Erfolg.          „Generali Group Sustainability Report“ publiziert, der die Per-
Darüber hinaus blieben kleinere Naturereignisse unter dem           formance der Gruppe in den Bereichen Umwelt und Soziales
langjährigen Durchschnitt, während die Großschadenbelas-            dokumentiert. Dieser Nachhaltigkeitsbericht enthält auch um-
tung gegenüber den Vorjahren, insbesondere in den Bereichen         fassende Daten über die österreichischen Unternehmen der
Kfz-Haftpflicht und Feuer, angestiegen ist.                         Gruppe, erfüllt die internationalen Standards der Global Re-
                                                                    porting Initiative (GRI) und berichtet über die zahlreichen Initi-
 Die erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens wäre ohne            ativen der Gruppe in den Bereichen Energie, Papier, Wasser
das starke Netzwerk für die Betreuung der Kunden an jedem           und Treibhausgasemissionen.
Ort in ganz Österreich nicht möglich. Das Rückgrat und der
wichtigste Vertriebskanal der Generali Versicherung AG ist der
6 | Generali Versicherung AG – Geschäftsbericht 2014

ERFOLGSWIRKSAME FINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN

Prämienentwicklung

Verrechnete Prämien

Gesamtrechnung

Angaben in Tsd. EUR                                        2014        2013              Veränderung

                                                                               absolut          in %

Feuer- und Feuerbetriebsunterbrechungsversicherung       88.314      84.489     3.825            4,5

Haushaltversicherung                                    122.896     121.809     1.086            0,9

Sonstige Sachversicherungen                              187.894    184.027     3.867            2,1

Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung                   290.534     288.542     1.992            0,7

Sonstige Kraftfahrzeugversicherungen                    261.847     252.848     8.999            3,6

Unfallversicherung                                      116.257     113.584     2.673            2,4

Haftpflichtversicherung                                  149.173    149.437      -263           -0,2

Rechtsschutzversicherung                                 75.709       73.172    2.537            3,5

See-, Luftfahrt- und Transportversicherung                 7.812      8.409      -597           -7,1

Sonstige Versicherungen                                  42.304      43.423     -1.119          -2,6

Indirektes Geschäft                                       11.792      15.224   -3.432          -22,5

Schaden- und Unfallversicherung gesamt                 1.354.532   1.334.965   19.567            1,5

Krankenversicherung gesamt                              249.943     243.200     6.743            2,8

Fondsgebundene Lebensversicherung                        191.158    206.029    -14.871          -7,2

Konventionelle Lebensversicherung                        520.121    469.429    50.692           10,8

Indirektes Geschäft                                       2.560       2.486        74            3,0

Lebensversicherung gesamt                               713.839     677.944    35.895            5,3

Generali Versicherung gesamt                           2.318.314   2.256.109   62.205            2,8
Lagebericht – Generali Versicherung AG | 7

Abgegrenzte Prämien

Gesamtrechnung

Angaben in Tsd. EUR                                               2014              2013                            Veränderung

                                                                                                     absolut               in %

Feuer- und Feuerbetriebsunterbrechungsversicherung               88.141            83.815             4.326                 5,2

Haushaltversicherung                                         123.030              121.985              1.045                0,9

Sonstige Sachversicherungen                                  187.626              184.046             3.580                 1,9

Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung                       290.846               289.324              1.522                0,5

Sonstige Kraftfahrzeugversicherungen                        260.848               252.296             8.552                 3,4

Unfallversicherung                                           116.224              113.773              2.451                2,2

Haftpflichtversicherung                                      149.823              148.781              1.042                0,7

Rechtsschutzversicherung                                         75.563            73.282             2.281                 3,1

See-, Luftfahrt- und Transportversicherung                        7.888             8.363              -475                -5,7

Sonstige Versicherungen                                          42.050            43.381             -1.331               -3,1

Indirektes Geschäft                                              12.015            14.639             -2.624              -17,9

Schaden- und Unfallversicherung gesamt                     1.354.053            1.333.685            20.368                 1,5

Krankenversicherung gesamt                                  249.850               243.167             6.683                 2,7

Fondsgebundene Lebensversicherung                            191.158              206.029            -14.871               -7,2

Konventionelle Lebensversicherung                            520.440              468.745             51.695               11,0

Indirektes Geschäft                                               2.560             2.486                74                 3,0

Lebensversicherung gesamt                                    714.158              677.260            36.898                 5,4

Generali Versicherung gesamt                               2.318.062            2.254.112            63.950                 2,8

  Die Generali Versicherung verzeichnete 2014 einen Anstieg           Das Prämienaufkommen in der Schaden- und Unfallversiche-
der verrechneten Bruttoprämien um 2,8 % auf 2.318,3 Mio. EUR        rung lag mit 1.354,5 Mio. EUR (2013: 1.335,0 Mio. EUR) um
(2013: 2.256,1 Mio. EUR). Aus dem direkten Geschäft stamm-          1,5 % über dem Vorjahresniveau. In der Krankenversicherung
ten davon 2.304,0 Mio. EUR (2013: 2.238,4 Mio. EUR), was            gelang der Gesellschaft eine Steigerung um 2,8 % auf
einem Anstieg von 2,9 % entspricht. Auf das indirekte Geschäft      249,9 Mio. EUR (2013: 243,2 Mio. EUR).
entfielen in der Schaden- und Unfallversicherung Prämien von
11,8 Mio. EUR (2013: 15,2 Mio. EUR), in der Lebensversiche-           Die Nettoprämien beliefen sich auf 1.734,8 Mio. EUR (2013:
rung von 2,6 Mio. EUR (2013: 2,5 Mio. EUR).                         1.682,1 Mio. EUR), woraus sich eine Eigenbehaltsquote von
                                                                    74,8 % (2013: 74,6 %) ergibt.
8 | Generali Versicherung AG – Geschäftsbericht 2014

Leistungen

Aufwendungen für Versicherungsfälle

Gesamtrechnung

Angaben in Tsd. EUR                                              2014               2013                            Veränderung

                                                                                                     absolut                in %

Feuer- und Feuerbetriebsunterbrechungsversicherung          -89.562               -56.753            -32.808               57,8

Haushaltversicherung                                        -46.894               -55.974              9.080              -16,2

Sonstige Sachversicherungen                                -129.870             -136.156               6.286                -4,6

Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung                      -222.083             -208.528             -13.555                6,5

Sonstige Kraftfahrzeugversicherungen                       -168.588             -171.827               3.239                -1,9

Unfallversicherung                                          -65.928               -68.675              2.747                -4,0

Haftpflichtversicherung                                    -113.216             -116.132               2.916                -2,5

Rechtsschutzversicherung                                    -41.522               -42.888              1.366                -3,2

See-, Luftfahrt- und Transportversicherung                      -4.777             -6.424              1.647              -25,6

Sonstige Versicherungen                                     -29.276               -30.718              1.442                -4,7

Indirektes Geschäft                                             -6.261            -15.587              9.327              -59,8

Schaden- und Unfallversicherung gesamt                     -917.976             -909.661              -8.315                0,9

Krankenversicherung gesamt                                 -169.463             -169.095                -368                0,2

Fondsgebundene Lebensversicherung                          -140.281             -101.427             -38.854               38,3

Konventionelle Lebensversicherung                          -475.543             -518.639              43.096               -8,3

Indirektes Geschäft                                              -945               -876                 -69                7,9

Lebensversicherung gesamt                                  -616.769             -620.942               4.173               -0,7

Generali Versicherung gesamt                             -1.704.208            -1.699.698             -4.510                0,3

  Bei den Bruttoleistungen für Versicherte und Geschädigte         lung für erfolgsunabhängige Prämienrückerstattung in der
einschließlich der Schadenbearbeitungs- und Schadenver­            Schaden- und Unfallversicherung verminderte sich 2014 auf
hütungskosten 2014 kam es zu einer Steigerung von 0,3 % auf        13,1 Mio. EUR (2013: 13,7 Mio. EUR).
1.704,2 Mio. EUR (2013: 1.699,7 Mio. EUR).
                                                                    Von den bezahlten und rückgestellten Leistungen übernah-
  In der Schaden- und Unfallversicherung stiegen die Leistun-      men die Rückversicherer 397,5 Mio. EUR (2013: 394,0 Mio.
gen mit 918,0 Mio. EUR (2013: 909,7 Mio. EUR) gegenüber dem        EUR).
Vorjahr um 0,9 %, ebenso in der Krankenversicherung um 0,2 %
auf 169,5 Mio. EUR (2013: 169,1 Mio. EUR). In der Lebens­            In der Lebensversicherung wurden der Deckungsrückstellung
versicherung war ein Rückgang um 0,7 % auf 616,8 Mio. EUR          der fondsgebundenen Lebensversicherung 148,3 Mio. EUR
(2013: 620,9 Mio. EUR) zu verzeichnen.                             (2013: 108,7 Mio. EUR) zugeführt, während es in der Deckungs-
                                                                   rückstellung der konventionellen Lebensversicherung exklu­sive
 Die Abwicklung der Rückstellungen im direkten Geschäft der        Verwaltungskostenrückstellung zu einer Zuführung in Höhe
Schaden- und Unfallversicherung für noch nicht abgeschlos-         von 101,2 Mio. EUR (2013: 3,7 Mio. EUR) kam. In der Kranken-
sene Versicherungsfälle brachte ein positives Ergebnis von         versicherung betrug die Zuführung zur Deckungsrückstellung
55,6 Mio. EUR (2013: 71,3 Mio. EUR). Der Stand der Rückstel-       56,0 Mio. EUR (2013: 51,4 Mio. EUR).
Lagebericht – Generali Versicherung AG | 9

Aufwendungen

Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb

Gesamtrechnung

Angaben in Tsd. EUR                                             2014              2013                            Veränderung

                                                                                                   absolut               in %

Feuer- und Feuerbetriebsunterbrechungsversicherung         -22.669              -22.205              -464                 2,1

Haushaltversicherung                                       -37.829              -36.625             -1.202                3,3

Sonstige Sachversicherungen                                -57.813              -56.253             -1.560                2,8

Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung                      -61.436              -59.426             -2.010                3,4

Sonstige Kraftfahrzeugversicherungen                       -69.850              -66.715             -3.133                4,7

Unfallversicherung                                         -35.573              -33.949             -1.624                4,8

Haftpflichtversicherung                                    -44.425              -43.797              -626                 1,4

Rechtsschutzversicherung                                   -24.210              -22.879             -1.331                5,8

See-, Luftfahrt- und Transportversicherung                     -1.709            -1.835               126                -6,9

Sonstige Versicherungen                                    -10.599              -10.697                98                -0,9

Indirektes Geschäft                                            -1.655            -1.929               274               -14,2

Schaden- und Unfallversicherung gesamt                    -367.766             -356.311            -11.455                3,2

Krankenversicherung gesamt                                 -38.900              -34.632             -4.267               12,3

Fondsgebundene Lebensversicherung                          -18.631              -25.222              6.591              -26,1

Konventionelle Lebensversicherung                          -89.033              -80.792             -8.239               10,2

Indirektes Geschäft                                             -265               -289                24                -8,4

Lebensversicherung gesamt                                 -107.929             -106.303             -1.626                1,5

Generali Versicherung gesamt                              -514.595             -497.247            -17.348                3,5

  Der Anstieg auf 514,6 Mio. EUR (2013: 497,2 Mio. EUR) bei       nicht auf die Generali Pensionskasse AG übertragen worden
den Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb (vor Abzug          sind, als Gesamtschuldnerin allein zu erfüllen; dafür werden
von Rückversicherungsprovisionen und Gewinnanteilen aus           die Originalkosten ersetzt.
Rückversicherungsabgaben) ist auf einen erhöhten Provisions-
aufwand in der Schaden- und Unfallversicherung zurückzu-           Die Abfertigungsrückstellung wurde mit dem versicherungs-
führen.                                                           mathematischen Wert gemäß den Richtlinien des IAS 19 dotiert
                                                                  und belief sich zum Jahresultimo auf 145,6 Mio. EUR (2013:
  Davon vergüteten uns die Rückversicherer 156,6 Mio. EUR         122,2 Mio. EUR). Im Vergleich zum Vorjahr gab es einen we-
(2013: 151,2 Mio. EUR).                                           sentlichen Anstieg der sonstigen versicherungstechnischen
                                                                  Aufwendungen auf Grund höherer Zinskosten für Abfertigungs-
  Seit dem Jahr 2002 wird für die Pensionsansprüche eines         und Pensionsrückstellungen.
großen Teiles der Mitarbeiter der Generali Gruppe Österreich
in der Generali Pensionskasse AG, einer betrieblichen Pen­         Im Geschäftsjahr wurden Aufwendungen für Forschung und
sions­kasse, vorgesorgt.                                          Entwicklung in den Bereichen Softwareentwicklung und Pro-
                                                                  duktmanagement getätigt.
 Mit der Generali Holding Vienna AG besteht unverändert die
Vereinbarung, jene Verpflichtungen aus Pensionszusagen, die
10 | Generali Versicherung AG – Geschäftsbericht 2014

Kennzahlen
Angaben in %                                                                                            2014                2013

Schaden- und Unfallversicherung netto

   Schadenquote                                                                                         67,1                67,5

   Kostenquote                                                                                          27,2                27,0

   Combined Ratio                                                                                       94,3                94,4

Generali Versicherung gesamt

   Kostenquote                                                                                          20,6                20,6

   Rendite laufender Ertrag                                                                               3,9                4,0

  Die Kennzahlen zur Schaden- und Kostenquote reflektieren         klassischen mit einer fondsgebundenen Veranlagung die Kun-
die Nachhaltigkeit der ertragsorientierten Annahmepolitik und      denbedürfnisse nach Absicherung einerseits und attraktiven
des effizienten Umgangs mit den zur Verfügung stehenden            Ertrags­chancen andererseits optimal verbindet. Ergänzend zu
Ressourcen. So konnte das Jahr 2014 mit einer hervorragenden       kom­mu­nikativen Maßnahmen in Bezug auf den Generali Life-
Combined Ratio von 94,3 % abgeschlossen werden. Die laufen-        Plan wurden Kunden mit bestehenden Verträgen in der klas-
de Rendite der Kapitalanlagen erzielte mit 3,9 % einen im Ver-     sischen Lebensversicherung Erhöhungsangebote unterbreitet.
gleich zum schwierigen Marktumfeld ebenfalls sehr zufrieden-       Diese Angebote wurden sehr gut angenommen.
stellenden Wert.
                                                                     Die betriebliche Lebensversicherung, deren Schwerpunkt in
                                                                   der klassischen Lebensversicherung liegt, konnte weiter aus-
                                                                   gebaut werden und wies einen deutlich positiven Trend auf.
SPARTENÜBERBLICK                                                   Der Anteil der betrieblichen Vorsorge innerhalb der Lebens­
                                                                   versiche­rung erreichte 2014 19,0 % auf Basis der verrechneten
 Im Anhang III ist in der „Aufgliederung verschiedener Erfolgs-    Prämie. Der Anteil am Lebens-Neugeschäft betrug 28,4 %. In
posten“ das versicherungstechnische Geschäft nach Versi-           der betrieblichen Kollektivversicherung, einem Spezialprodukt
cherungszweigen dargestellt.                                       der betrieblichen Lebensversicherung, stieg die Reserve
                                                                   ­gegenüber dem Vorjahr um 39,0 %.

Lebensversicherung                                                   Die Lebensversicherung konnte insgesamt im Jahr 2014 einen
                                                                   deutlichen Anstieg von 5,3 % erreichen. Dieser Anstieg resul-
  Das Jahr 2014 war in der Lebensversicherung durch den            tierte im Wesentlichen aus einem starken Neugeschäft im
weiterhin anhaltenden Trend zur klassischen Lebensversiche-        Bereich der Einmalprämien innerhalb der privaten und betrieb-
rung und zur Risikovorsorge geprägt. Rechtliche Änderungen         lichen Vorsorge. Im Bereich der laufenden Prämienzahlung
wie die Reduktion der Mindestbindefrist für Verträge mit Ein-      zeigte sich im Privatbereich mit 1,3 % eine moderate Reduk­tion
malzahlung für die Zielgruppe 50+ von 15 auf 10 Jahre sowie        des Prämienvolumens, die auf Grund der unverändert schwie-
die erstmalig verschickten Pensionskontomitteilungen zum           rigen Rahmenbedingungen für die Lebensversicherung als
Jahresende spiegelten sich in der Geschäftsentwicklung wider.      Erfolg gewertet werden kann. Im betrieblichen Bereich konnte
Dieses Thema wurde kommunikativ durch entsprechende Me-            hingegen eine Steigerung in Höhe von 1,4 % erzielt werden.
dienpräsenz (klassisch und Social Media) unterstützt sowie         Bei den Einmalprämien zeigte sich im Privatbereich, ausge-
durch eine Mailingaktion begleitet.                                hend von der gesetzlichen Neuregelung im Bereich der Min-
                                                                   destlaufzeiten, ein deutlicher Anstieg von 83,4 %, und auch im
 Die Produktpalette im Retailbereich wurde weiter optimiert.       betrieblichen Bereich war eine Steigerung von 44,6 % zu ver-
Im Bereich der Risikoversicherung wurde eine ergänzende            zeichnen.
Variante für zwei versicherte Personen eingeführt. Der G
                                                       ­ enerali
LifePlan wurde um eine Pensionsvariante ergänzt und die             Die gesamten Prämieneinnahmen beliefen sich 2014 auf rund
Berufsunfähigkeitsvorsorge erfuhr eine weitere Betonung            713,8 Mio. EUR. Davon entfielen 609,3 Mio. EUR (das sind
durch die Einführung eines speziellen Berufsunfähigkeits­          85,4 %) auf laufende Prämien und 104,5 Mio. EUR (das sind
produktes.                                                         14,6 %) auf Einmalprämien.

  Die erste Jahreshälfte war von einem Schwerpunkt im Be-           Entsprechend der geschäftsplanmäßigen Erklärung zur
reich der finanziellen Vorsorge geprägt. Hauptthema war einer­     ­ ewinnbeteiligung der Versicherungsnehmer wurden
                                                                   G
seits der Generali LifePlan, der durch die Kombination der         27,7 Mio. EUR (2013: 38,7 Mio. EUR) der Rückstellung für
Lagebericht – Generali Versicherung AG | 11

­ ewinnbeteiligung zugeführt. Zum 31. Dezember 2014 beträgt
G                                                                      triebe waren wie schon in den Vorjahren weiterhin kein rele-
die Rückstellung somit insgesamt 71,6 Mio. EUR (2013:                  vantes Thema.
81,4 Mio. EUR).
                                                                        In der Kfz-Haftpflichtversicherung wurde 2014 der Großteil
  Im Bereich der Finanzdienstleistungen zählte das Produktan-          der Neuverträge mit den empfohlenen erhöhten Versicherungs-
gebot der Generali Bank insbesondere im Abläufermanagement             summen 20,0 Mio. EUR, 15,0 Mio. EUR und 10,0 Mio. EUR
mit den Veranlagungsmöglichkeiten wiederum zu den wichtigs-            abgeschlossen. Damit konnte der Anteil der Verträge mit hö-
ten Vorsorgebausteinen. Darüber hinaus zählten die Produkte            heren Versicherungssummen gegenüber dem Vorjahr um 1,6 %
unserer Kooperationspartner im Bausparsektor zu Fixangebo-             auf 721.733 gesteigert werden.
ten in der umfassenden finanziellen Vorsorge, die z.B. speziell
im Bereich der Vorsorge für Kinder mit angeboten wurden.                Die Zeichnungspolitik war strategiekonform weiterhin konse-
                                                                       quent auf Ertrag ausgerichtet. Durch laufende Kontrollen und
                                                                       das Setzen erforderlicher Verbesserungsmaßnahmen konnte
Krankenversicherung                                                    die Schadenquote gegenüber dem Vorjahr verbessert und ein
                                                                       hervorragendes technisches Ergebnis erzielt werden.
 Die Krankenversicherung konnte im Jahr 2014 ein Wachstum
der gebuchten Prämie von 2,8 % erreichen.                                Die verdiente Prämie über alle Kfz-Versicherungssparten
                                                                       stieg 2014 auf über 551,7 Mio. EUR (2013: 541,6 Mio. EUR).
 Der höchste Bestandszuwachs war bei der Sonder­klasse-
Versicherung und der Privatarzt-Versicherung zu verzeichnen.            In der KFZ-Haftpflicht erzielte die Generali, selbst unter
                                                                       Berücksichtigung der Umreihung von Kunden in bessere
 Der Anstieg der Versicherungsleistungen blieb unter dem               Bonus­stufen und der damit verbundenen Prämienreduktionen
Prämienwachstum, die Schadenreserve war bei geringeren                 aus dem Bonus-Malus-System, eine Steigerung des Prämien-
Verarbeitungsrückständen in der Leistungserledigung zum                volumens um 0,5 %. Das Underwriting erfolgte mit einer Fo-
Jahresende gegenüber dem Vorjahr rückläufig.                           kussierung auf Retail und KMU weiterhin konsequent ertrags-
                                                                       orientiert, wobei das hervorragende Ergebnis des Vorjahres
  Auf Grund einer Reduktion des Rechnungszinssatzes für den            auf Grund der atypischen Häufung von Großschäden nicht
Altbestand stieg die Deckungsrückstellung überdurchschnitt-            ganz gehalten werden konnte.
lich stark um 56,0 Mio. EUR auf 809,3 Mio. EUR und erreichte
damit per Ende 2014 323,8 % der verrechneten Prämie.                     In der Kaskoversicherung stiegen trotz weiterhin schwieriger
                                                                       volkswirtschaftlicher Rahmenbedingungen die Prämienein­
                                                                       nahmen um 3,6 %. Gleichzeitig sanken die Aufwendungen
Unfallversicherung                                                     für Ver­sicherungsfälle, insbesondere durch das Ausbleiben
                                                                       großflächiger Hagelereignisse, um 1,8 %. Das sehr gute tech-
  In der Unfallversicherung wuchs die gebuchte Prämie um 2,4 %         nische Ergebnis des Vorjahres wurde damit nochmals deutlich
auf 116,3 Mio. EUR. Die Zusammensetzung des Bestandes ver-             gesteigert.
schob sich weiterhin zu Gunsten der jüngeren Produktgeneratio-
nen. Die Schadenbelastung nach Abwicklung konnte gegenüber               In der Insassenunfallversicherung wurden Prämien auf dem
dem guten Vorjahresniveau nochmals verbessert werden, wo-              Niveau des Vorjahres vereinnahmt. Auch das deutlich positive
durch neuerlich ein ausgezeichnetes technisches Ergebnis er-           technische Ergebnis des Vorjahres wurde mit 10,4 Mio. EUR
reicht wurde. Wesentliche Treiber waren dabei die Fortsetzung          (2013: 10,7 Mio. EUR) bestätigt.
der ertragsorientierten Konditionspolitik sowie die sehr erfreuliche
Prämienentwicklung.                                                      Die Kfz-Assistanceangebote Tip&Tat Kfz-Aktiv mit 293.000
                                                                       Verträgen und der Kfz-Europaschutz mit 128.000 Verträgen
                                                                       erwirtschafteten 2014 einen Prämienumsatz von 11,8 Mio. EUR
Kraftfahrzeugversicherung                                              (2013: 11,4 Mio. EUR) und ein technisches Ergebnis von
                                                                       4,7 Mio. EUR (2013: 4,7 Mio. EUR).
  Die Kfz-Versicherung war 2014 weiterhin durch aggressiven
Konditionenwettbewerb mit hohen Prämiennachlässen ge-
prägt. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen ist es der              Rechtsschutzversicherung
Generali erfreulicherweise gelungen, die Durchschnittsprämie
je versichertem Fahrzeug abermals leicht zu steigern.                    Die Rechtsschutzversicherung hat sich, wie schon in den Vor-
                                                                       jahren, in der verdienten Prämie mit einem Zuwachs von 3,1 %
  Die Pkw-Neuzulassungen entwickelten sich gegenüber 2013              erfreulich entwickelt. Trotz einer Vielzahl von – insbesondere im
stark rückläufig und lagen mit 303.318 Stück um 15.717 Stück           Zusammenhang mit Anlageprodukten – geführten Verfahren hat
unter dem Vorjahreswert von 319.035 Stück. Der Anteil der mit          sich das technische Ergebnis weiter verbessert.
Diesel betriebenen Pkw lag 2014 mit einem Anteil von 56,8 %
marginal über dem Vorjahreswert von 56,7 %. Alternative An-
12 | Generali Versicherung AG – Geschäftsbericht 2014

Elementar-, Haftpflicht- und sonstige                           dungen, Verluste aus dem Abgang von Kapitalanlagen und
Sachversicherungen                                              sonstige Aufwendungen für Kapitalanlagen im Gesamtbetrag
                                                                von 56,0 Mio. EUR (2013: 48,8 Mio. EUR) gegenüber. Die
  Das Elementargeschäft erzielte in einem weiterhin schwie-     ­buch­m äßigen Kursverluste erhöhten sich um 8,6 Mio. EUR
rigen Umfeld, charakterisiert durch die fortgesetzte Weich-      auf 37,7 Mio. EUR. Darin enthalten sind ­A bschreibungen
marktphase, ein anhaltendes Prämienwachstum bei gleichzei-       auf den Grund­besitz in der Höhe von 15,0 Mio. EUR (2013:
tig gutem technischen Ergebnis. Die konsequente Fortführung      11,4 Mio. EUR). Die realisierten Kurs­verluste verbesserten sich
des breit angelegten Ertragsteigerungsprogramms sah im           um 2,8 Mio. EUR im Vergleich zu 2013 und beliefen sich auf
Berichtsjahr vorrangig die Konzentration auf ertragsstarke       2,1 Mio. EUR. Die sonstigen finanziellen Aufwendungen erhöh-
Geschäftsbereiche vor. Großflächige Naturkatastrophenschä-       ten sich um 1,5 Mio. EUR auf 9,2 Mio. EUR. Die Kapitalanlagen
den sind im Jahr 2014 zwar ausgeblieben, dennoch war das         inklusive der festverzins­lichen Wertpapiere wurden unverän-
Ergebnis durch mittelgroße lokale Ereignisse beeinträchtigt.     dert nach dem strengen Niederstwertprinzip bilanziert.

  Die größte Einzelsparte im Sach-/Elementarbereich, die
Haushaltversicherung, konnte im Berichtsjahr einen gering-
fügigen Prämienzuwachs von 0,9 % erzielen. Die weiterhin gute   GESAMTERGEBNIS
Entwicklung der Schaden- und Kostensituation führte zu einem
sehr erfreulichen technischen Ergebnis.                          Im Jahr 2014 erzielte die Generali Versicherung AG ein
                                                                ­Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in Höhe von
  In der Allgemeinen Haftpflicht wurde die Ertragssteige-       35,1 Mio. EUR (2013: 91,6 Mio. EUR), was einer Verringerung
rungsstrategie insbesondere durch den Fokus auf profitable      um 61,6 % entspricht.
Geschäftsfelder konsequent fortgesetzt. Die verrechnete Prä-
mie konnte trotz des weiter anhaltenden intensiven Wettbe-       Darüber hinaus gab es außerordentliche Erträge in Höhe von
werbs stabil gehalten werden. Obwohl das Ergebnis schaden-      12,9 Mio. EUR aus der Verschmelzung der folgenden Gesell-
seitig weiterhin durch die Long-Tail-Bestände von nicht mehr    schaften:
betriebenen Geschäftsfeldern negativ beeinflusst wurde, hat
die in den letzten Jahren aufgenommene Strategie im Berichts-    Generali AIV Leasing Salzburg GmbH
jahr zu einer weiteren Verbesserung des technischen Ergeb-       Generali AIV Leasing St. Pölten GmbH
nisses geführt.                                                  Generali AIV Leasing Vorarlberg GmbH
                                                                 Interunfall AIV Leasing Salzburg GmbH
                                                                 Interunfall AIV Leasing Vorarlberg GmbH

FINANZERGEBNIS                                                    Auf Grund der zwischen der Generali Holding Vienna AG (als
                                                                Gruppenträger) und der Generali Versicherung AG (als Grup-
 Das finanzielle Ergebnis stieg im Jahr 2014 im Vergleich zum   penmitglied) abgeschlossenen Steuerumlagenvereinbarung
Vorjahr leicht um 1,7 Mio. EUR auf 314,9 Mio. EUR.              wird das steuerlich maßgebende Ergebnis der Generali Ver­
                                                                sicherung AG dem steuerlich maßgebenden Ergebnis der
  Die laufenden Erträge aus Kapitalanlagen stiegen auf Grund    ­G enerali Holding Vienna AG zugerechnet.
höherer Ausschüttungen aus Spezialfonds auf 308,1 Mio. EUR
(2013: 301,6 Mio. EUR). Die Realisierungsgewinne lagen bei        Der im Sinne eines verursachungsgerechten Ausweises an-
51,1 Mio. EUR (2013: 51,6 Mio. EUR). Unter Einbeziehung der     teilig auf die Generali Versicherung AG entfallende KöSt-Auf-
sonstigen Erträge wurden somit Gesamterträge in der Höhe        wand betrug 11,1 Mio. EUR (2013: 24,8 Mio. EUR).
von 370,9 Mio. EUR (2013: 362,0 Mio. EUR) erwirtschaftet.
                                                                 Insgesamt ergab sich somit ein Jahresüberschuss in Höhe
 Den Erträgen standen Aufwendungen für die Vermögens­           von 34,5 Mio. EUR (2013: 63,0 Mio. EUR) und ein Bilanzgewinn
verwaltung, Abschreibungen von Kapitalanlagen, Zinsaufwen-      von 95,0 Mio. EUR (2013: 94,3 Mio. EUR).
Lagebericht – Generali Versicherung AG | 13

BILANZBEZOGENE FINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN

Versicherungstechnische Rückstellungen

  Die versicherungstechnischen Rückstellungen im Eigenbehalt erreichten einen Gesamtstand von 7.322,7 Mio. EUR (2013:
6.942,5 Mio. EUR). Davon entfielen auf die Abteilung Schaden- und Unfallversicherung 1.408,2 Mio. EUR (2013: 1.322,6 Mio. EUR),
auf die Krankenversicherung 884,4 Mio. EUR (2013: 829,3 Mio. EUR) und auf die Lebensversicherung 5.030,2 Mio. EUR (2013:
4.790,6 Mio. EUR).

Versicherungstechnische Rückstellungen im Eigenbehalt

Gesamtrechnung direkt

Angaben in Tsd. EUR                                                           2014                  2013             Veränderung

                                                                   absolut     in %      absolut     in %      absolut      in %

Prämienüberträge                                                  142.603      1,4      144.544       1,5       -1.941      -1,3

Deckungsrückstellung                                             5.684.064    54,2    5.383.070      54,3      300.994       5,6

Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle       912.678      8,7      866.484       8,7       46.194       5,3

Rückstellung für Schadenregulierungskosten                         62.635      0,6       56.391       0,6        6.244      11,1

Rückstellung für die erfolgsunabhängige Prämienrückerstattung      27.125      0,3       28.404       0,3       -1.279      -4,5

Rückstellung für die erfolgsabhängige Prämienrückerstattung        71.999      0,7       81.675       0,8       -9.676     -11,8

Schwankungsrückstellung                                           363.298      3,5      329.397       3,3       33.902      10,3

Sonstige versicherungstechnische Rückstellungen                    58.296      0,6       52.587       0,5        5.709      10,9

Gesamte versicherungstechnische Rückstellungen                   7.322.698    69,8    6.942.552      70,0      380.146       5,5

Summe Passiva                                                   10.485.077   100,0    9.920.225     100,0      564.852       5,7

Eigenmittel                                                            Somit wies die Generali Versicherung AG zum Jahresultimo
                                                                     einen Stand von 20,0 Mio. EUR für den versteuerten Teil und
  Die Generali Versicherung AG ist eine Tochtergesellschaft          52,5 Mio. EUR für den unversteuerten Teil der Risikorücklage
der Generali Holding AG mit 92,2 % und der Generali Rückver-         aus.
sicherung AG mit 7,8 %. Das Grundkapital der Generali Versi-
cherung AG beträgt unverändert 27,3 Mio. EUR und setzt sich           Aus der Bewertungsreserve auf Grund von Sonderabschrei-
aus 3.417.315 Stück auf den Inhaber lautende Stammaktien             bungen wurde ein Betrag von 0,4 Mio. EUR im Zusammenhang
zusammen.                                                            mit Abschreibungen bzw. Abgängen aufgelöst, sodass sich
                                                                     zum Stichtag ein Gesamtstand von 14,2 Mio. EUR ergab.
 Die Generali Versicherung AG ist mit keinen Zweigniederlas-
sungen im Ausland vertreten.                                          Die Solvabilitätsvorschriften gem. § 73b Abs. 1 VAG wurden
                                                                     von unserer Gesellschaft jederzeit erfüllt.
  Gemäß § 73a VAG wurden dem versteuerten Teil der Risiko-
rücklage 1,7 Mio. EUR aus der Abteilung Kranken und Leben
zugeführt. Im Bereich Schaden/Unfall war der zulässige Dota-
tionsstand bereits erreicht.
14 | Generali Versicherung AG – Geschäftsbericht 2014

Eigenkapitalüberleitung

Gesamtrechnung

Angaben in Tsd. EUR           Grundkapital                Kapitalrücklage      Risikorücklage         Gewinn-    Bilanzgewinn   Gesamt
                                                                              gem. § 73a VAG        rücklagen
                                              gebunden             nicht    (versteuerter Teil)   Andere freie
                                                               gebunden                            Rücklagen

Stand am 31.12.2011                27.339       131.172          130.852               15.415         53.223           5.818    363.819

   Dotierung                                                                              247                                      247

   Zuschüsse                                                       1.520                                                          1.520

   Dividendenzahlung                                                                                                                 0

   Jahresgewinn                                                                                                       54.378    54.378

Stand am 31.12.2012                27.339       131.172          132.372               15.662         53.223          60.197    419.964

   Dotierung                                                                            2.605                                     2.605

   Zuschüsse                                                                                                                         0

   Dividendenzahlung                                                                                                 -26.655    -26.655

   Jahresgewinn                                                                                                       60.757     60.757

Stand am 31.12.2013                27.339       131.172          132.372               18.266         53.223          94.299    456.671

   Dotierung                                                                            1.746                                     1.746

   Zuschüsse                                                                                                                         0

   Dividendenzahlung                                                                                                 -32.464    -32.464

   Jahresgewinn                                                                                                       33.187     33.187

Stand am 31.12.2014                27.339       131.172          132.372               20.012         53.223          95.022    459.140

Kapitalanlagen                                                        Unternehmen und Beteiligungen“ blieb nahezu konstant bei
                                                                      763,0 Mio. EUR und hatte einen Anteil von 9,2 %.
  Die Kapitalanlagen – ohne laufende Guthaben bei Kreditins-
tituten, welche unter der Position „Sonstige Vermögensgegen-             Die Darlehensforderungen inkl. Vorauszahlungen auf Polizzen
stände“ ausgewiesen werden –, stiegen im Geschäftsjahr 2014           und Hypothekenforderungen beliefen sich auf 701,9 Mio. EUR
um 607,6 Mio. EUR oder 7,9 % auf 8.301,6 Mio. EUR. Hiervon            (2013: 738,2 Mio. EUR). Der Buchwert der Grundstücke und
entfielen auf die Abteilung Leben 5.210,2 Mio. EUR, auf die           Bauten erhöhte sich auf Grund von Verschmelzungen mit
Abteilung Schaden- und Unfallversicherung 2.188,9 Mio. EUR            ­Tochterunternehmen um 33,2 Mio. EUR auf 452,7 Mio. EUR.
und auf die Abteilung Kranken 902,5 Mio. EUR.                          Die gebundenen Guthaben bei Kreditinstituten betrugen
                                                                       146,7 Mio. EUR (2013: 83,4 Mio. EUR) bzw. 1,8 % der Gesamt-
 Der Anteil an festverzinslichen Wertpapieren blieb konstant           kapitalanlagen. Entsprechend den Rechnungslegungsvor­
bei 51,3 % (2013: 51,0 %) oder 4.261,6 Mio. EUR. Der Anteil der        schriften wurden liquide Mittel (laufende Guthaben bei Kredit­
Aktien und sonstigen nicht festverzinslichen Wertpapieren er-          instituten, Schecks und Kassenbestände) in Höhe von
höhte sich auf Grund von Zukäufen bei Investmentfonds von              69,4 Mio. EUR (2013: 130,0 Mio. EUR) unter den „Sonstigen
23,0 % auf 23,8 %. Die Position „Kapitalanlagen in verbundenen         Vermögenswerten“ ausgewiesen.
Lagebericht – Generali Versicherung AG | 15

RISIKOBERICHTERSTATTUNG                                                          Die dezentralen Risikomanager verantworten die lokale Um-
GEM. § 243 UGB                                                                  setzung des Risikomanagements gemäß den zentralen Vorga-
                                                                                ben und sind fachliche Ansprechpartner für den jeweiligen
                                                                                Vorstand. Grundsätze, Ziele und wesentliche Vorgaben des
Organisation des Risikomanagements                                              Risikomanagements sowie des Internen Kontrollsystems wer-
                                                                                den in gruppenspezifischen Leit- und Richtlinien definiert.
  Das Risikomanagement der Generali Gruppe Österreich ist
konzerneinheitlich organisiert. Das zentrale Risikomanagement                     In Vorbereitung auf die Umsetzung der Solvency II-Rahmen-
berichtet als Risikomanager der Generali Gruppe Österreich                      richtlinie hat die Generali Gruppe Österreich bereits in den
als auch in seiner Funktion als operativer Risikomanager der                    Vor­jahren die geforderten folgenden Governance-Funktionen
Generali Holding Vienna AG an deren Vorstand und ist eng mit                    etabliert:
den Risikomanagement-Beauftragten in den Konzernunterneh-
men verzahnt.                                                                   — die Risikomanagement-Funktion,
                                                                                — die Compliance-Funktion und
                                                                                — die Interne Revisionsfunktion.

                                                                       Aufsichtsrat

                                                              Prüfungsausschuss
                                                                             Control

                                                                        Vorstand
                                                                                                               Re
                                                                                                                 po
                                                                                                                  rt
                                                                      Risk Committee
                                          ie s
                                   li c
                                                                                         Proposals

                             Po
                                                             Report

      First Control Level                                   Second Control Level                                       Third Control Level

   Risk Owners     Support:                                    Risikomanagement &                      Audit
                     Risk
                                                  Risk
    & Analyst                                                   aktuarielle Funktion
                   Observers                     Meetings
                                                                                                                         Interne Revision
         Limits    – Controlling
                   – Actuaries                                          Compliance
    Risk Taker     –…                                                    Funktion

  Im Berichtsjahr wurde das Projekt „Functional Governance“                     — Group Compliance Policy
mit dem Ziel der finalen Ausgestaltung der Governance-Funk-                     — Group Risk Management Policy
tionen sowie der Etablierung der versicherungsmathemati-                        — Group Operational Risk Management Policy
schen Funktion gestartet. Die Implementierung der Ergebnis-                     — Group ORSA Policy
se ist im 1. Quartal 2015 geplant.                                              — Group Non-Life-Underwriting and Reserving Policy
                                                                                — Group Life-Underwriting and Reserving Policy
  Entsprechend den allgemeinen Governance-Anforderungen                         — Group Liquidity Risk Management Policy
gem. Art. 41 der Solvency II-Rahmenrichtlinie in Verbindung                     — Group Anti Money Laundering & Counter Terrorism
mit § 130c VAG Vorbereitung der Umsetzung der Richtlinie                               Financing Policy
2009/138/EG verfügt die Generali Gruppe Österreich über                         — Leitlinie (Procedure) Related Parties Transactions
folgende Leitlinien zur Definition der jeweiligen Aufgaben, Pro-
zesse, Verantwortlichkeiten und Berichtsverfahren:                                Die Leitlinien wurden von der Muttergesellschaft Assicura­
                                                                                zioni Generali S.p.A. vorgegeben und, entsprechend einem
— Group Directives on the System of Internal Controls                          definierten Implementierungs- und Validierungsprozess, von
     and Risk Management                                                        den Vorständen der Konzernunternehmen der Generali Grup-
— Group Internal Audit Policy                                                  pe Österreich beschlossen.
— Group Internal Control Policy
16 | Generali Versicherung AG – Geschäftsbericht 2014

  Im Rahmen der gem. Art. 45 der Solvency II-Rahmenrichtlinie      -bewertung, Risikoberichterstattung sowie Steuerung und
und § 130c VAG Vorbereitung der Umsetzung der Richtlinie           Überwachung der Risiken dar.
2009/138/EG geforderten ORSA (Own Risk and Solvency As-
sessment) Berichterstattung hat die Generali Gruppe Östereich
einen konzernweiten ORSA-Bericht erstellt und parallel die         Risikoidentifikation und -bewertung
Ausgestaltung des ORSA-Prozesses in enger Abstimmung mit
dem bestehenden Planungsprozess begonnen.                            Die Klassifizierung der identifizierten Unternehmensrisiken
                                                                   folgt grundsätzlich den Solvency II-Vorgaben und der in der
                                                                   Generali Gruppe weltweit implementierten Risikolandkarte.
Risikomanagementprozess

  Der Risikomanagementprozess der Generali Gruppe Öster-
reich stellt einen Regelkreislauf aus Risikoidentifikation und

                                                      Unternehmensrisiken

                                                        Versicherungs-            Operationale
    Marktrisiken               Kreditrisiken                                                             Sonstige Risiken
                                                      technische Risiken            Risiken

                                                            Versicherungs-
      Aktienkursrisiken           Spreadrisiken           technische Risiken         Betrugsrisiken          Liquiditätsrisiken
                                                                Leben
                                                            Versicherungs-
       Zinsänderungs-                                                                                          Strategische
                                 Migrationsrisiken        technische Risiken         Personalrisiken
           risiken                                                                                                Risiken
                                                            Schaden/Unfall

                                                                                                               Reputations-
      Immobilienrisiken            Ausfallrisiken                                   Vertriebsrisiken
                                                                                                                 risiken

                                                                                                            Contagion (Anste-
       Währungsrisiken                                                               Prozessrisiken
                                                                                                             ckung) Risiken

       Konzentrations-
                                                                                       IT-Risiken              Neue Risiken
           risiken

                                                                                      Compliance
                                                                                        Risiken

                                                                                     Offenlegungs-
                                                                                         risiken

                                                                                     Katastrophen-
                                                                                    und Terrorrisiken

  Das Risikomanagement fokussiert dabei auf die wesentlichen       Risikoberichterstattung und -steuerung
Risiken, welche die Erreichung der strategischen Ziele gefähr-
den könnten. Neben Risiken, die standardmäßig in den Risi-           Die Risk Owner informieren in ihrer regelmäßigen Bericht­
kokapitalmodellen abgebildet werden, erfolgt die Bewertung         erstattung das zentrale Risikomanagement der Generali Grup-
wesentlicher Risiken, die in den Modellen nicht explizit berück-   pe Österreich. Das zentrale Risikomanagement berichtet an
sichtigt sind, auf Grund von Expertenschätzungen der Risk          den Vorstand und nimmt mit diesem die endgültige Riskoein-
Owner (Verantwortliche der Fachbereiche).                          stufung der wesentlichen Risiken vor.
Lagebericht – Generali Versicherung AG | 17

  Zentrales Element der Risikoberichterstattung ist der            Währungsrisiken
­ RSA-Bericht. Dieser enthält Informationen zu allen wesent-
O
lichen Risiken sowie deren quantitative und qualitative Bewer-       Währungsrisiken spielen in der Veranlagung eine untergeord-
tung für das aktuelle Geschäftsjahr als auch für den Planungs-     nete Rolle, da in der Regel währungskongruent zu den Verbind­
zeitraum zur Gesamtsolvabilitätsbeurteilung.                       lichkeiten investiert wird.

   Insgesamt stellt die Risikoberichterstattung sicher, dass die
risikorelevanten Informationen systematisch und geordnet an        Konzentrationsrisiken
die Entscheidungsträger weitergeleitet werden und ist damit
eine wesentliche Grundlage für die laufende Risikosteuerung.         Konzentrationsrisiken resultieren aus einer unzureichenden
Der Rahmen der Risikosteuerung wird vom Vorstand durch die         Portfoliodiversifikation im Bereich der Kapitalanlagen und be-
beschlossenen und implementierten Leitlinien und Limitsys-         treffen sämtliche mit Risiken behaftete Einzelengagements mit
teme vorgegeben. Limite werden regelmäßig überwacht,               einem wesentlichen Ausfallpotenzial. Die Kapitalveranlagung
­Limitverletzungen analysiert und gegebenenfalls entsprechen-      der Generali Versicherung AG ist geprägt durch den Grundsatz
 de Maßnahmen eingeleitet.                                         der Diversifikation, weshalb das Konzentrationsrisiko als nied-
                                                                   rig einzustufen ist.

Berichterstattung zu ausgesuchten
Risiken                                                            Kreditrisiken

                                                                     Wertpapierpositionen unterliegen neben dem Marktrisiko
Marktrisiken                                                       auch dem Kreditrisiko des Schuldners. Das Kreditrisiko um-
                                                                   fasst die Insolvenz, den Zahlungsverzug und die Bonitätsver-
 Oberstes Ziel der Generali Versicherung AG ist es, das R
                                                        ­ isiko    schlechterung des Schuldners, wobei es sich hierbei auch um
aus den Kapitalanlagen so zu beschränken, dass die Gesell-         Schulden aus Rückversicherungsverträgen handeln kann.
schaft ihre Verbindlichkeiten stets bedienen kann und gleich-      Detaillierte interne Richtlinien regeln den Handlungsspielraum
zeitig ein adäquates Kapitalanlagenergebnis erwirtschaftet.        der Generali Versicherung AG. Ebenso gibt es intern festge-
                                                                   legte Limite zur Vermeidung von Kumulrisiken. Die Generali
 Das Kapitalanlagemanagement der Generali Versicherung             Versicherung AG verzichtet auf Sicherungsgeschäfte zur Ab-
AG wird im Sinne eines Funktionsausgliederungsvertrages            sicherung von Kreditrisiken.
durch die Generali Capital Management GmbH durchgeführt.
Diese bedient sich auf Basis eines Dienstleistungsvertrages          Die Generali Versicherung AG verfolgt den Ansatz, nur in
unterschiedlicher Dienstleistungen der Generali Investments        Anleihen bester Qualität zu investieren. Dies wird als gegeben
Europe S.p.A.                                                      angenommen, wenn der Kontrahent ein geringes Ausfallrisiko
                                                                   hat oder eine entsprechende Absicherung vorhanden ist. Dem-
  Das Risikomanagement ist für die Ermittlung der Risikotrag-      zufolge erfolgen Investitionen zum größten Teil in euronotierte
fähigkeit (strategische Asset Allocation), die Überwachung des     Staatsanleihen sowie in Pfandbriefe. Anleihen, die gemäß ih-
Anlageverhaltens (Investment Guidelines), die Durchführung         rem Rating nicht mindestens als Investmentgradeanleihen
von Analysen zur Aktiv-Passiv-Steuerung (Asset Liability Ma-       einzustufen sind, werden als Investment nur in Ausnahmefällen
nagement) sowie für das Reporting und die Berechnung aller         herangezogen.
relevanten Risikokennzahlen zuständig. Die Generali Versiche-
rung AG hat in 2014 keine Sicherungsgeschäfte getätigt.
                                                                   Versicherungstechnische Risiken

Aktienkurs- und Zinsänderungsrisiken                                Darunter werden alle Risiken und Folgerisiken subsumiert,
                                                                   die sich aus dem Zeichnen von Risiken im Rahmen von Versi-
  Das Marktrisiko umfasst das Kursrisiko und das Zinsände-         cherungsverträgen ergeben.
rungsrisiko von Wertpapieren. Für eine monatliche, zentrale
Risikoberichterstattung werden Marktwerte für alle Kapitalan-
lagen ermittelt. Aufbauend auf diese Marktwerte wird das           Tarifierungsrisiken
Risikoprofil aufgestellt und in eine Limitsystematik gebracht,
welche neben der periodischen Berichterstattung auch                 Unter dem Tarifierungsrisiko versteht man das Risiko, dass
Ad-hoc-Meldungen einschließt.                                      die Prämiengestaltung für den tatsächlichen Schadensverlauf
                                                                   unzureichend ist. Um diesem Risiko entgegenzutreten, werden
                                                                   für die Prämienkalkulation anerkannte aktuarielle Verfahren
                                                                   eingesetzt.
18 | Generali Versicherung AG – Geschäftsbericht 2014

 Neben der Prämienkalkulation stellt die laufende Analyse der     Stornorisiken
Tarifgenerationen einen wesentlichen Bestandteil des Risiko-
managements dar.                                                    Das Stornorisiko betrifft das Risiko, dass die tatsächlichen
                                                                  Stornoquoten von den prognostizierten abweichen. Storno­
  Das wesentlichste Instrument zur Risikominderung stellt die     risiken lassen sich durch geeignete Produkt- und Provisions-
Zedierung von Risikoanteilen an Rückversicherungsunter­           gestaltung verringern.
nehmen dar. Die Generali Holding Vienna AG tritt dabei als
Koordinator und aktiver Rückversicherer für die Generali Ver-      Das verbleibende Stornorisiko wird durch produktspezifische
sicherung AG auf. Jede Konzerngesellschaft hat ein individuell    Bestandsanalysen eingeschätzt und in die Preisfindung ein-
gestaltetes Rückversicherungsprogramm, das an die Unter-          bezogen.
nehmensgröße, den Versicherungsbestand und die gesetzli-
chen Rahmenbedingungen angepasst ist.
                                                                  Operationale Risiken
 Die Quantifizierung des Tarifierungsrisikos erfolgt auf der
Basis interner Modelle, die auch zur Effizienzprüfung der Rück-     Das operationale Risiko bezeichnet das Risiko von Verlusten
versicherungsprogramme herangezogen werden.                       auf Grund von unzulänglichen oder fehlgeschlagenen internen
                                                                  Prozessen sowie aus mitarbeiter-, systembedingten oder ex-
                                                                  ternen Vorfällen. Das operationale Risiko umfasst zudem
Reserverisiken                                                    Rechtsrisiken, nicht jedoch strategische Risiken und Reputa-
                                                                  tionsrisiken.
 Unter dem Reserverisiko versteht man das Risiko, dass die
versicherungstechnischen Rückstellungen dem zukünftigen             Derartige Risiken sind ein unvermeidlicher Bestandteil der
Aufwand nicht entsprechen. Die laufende Überwachung des           täglichen Geschäftstätigkeit. Da sich operationale Risiken nur
Reserverisikos wird durch regelmäßige Facheinschauen der          bedingt mit Hilfe rein quantitativer Methoden erfassen und
Reserven und durch Kontrolle der Abwicklungsergebnisse            risikogerecht mit Kapital unterlegen lassen, steuert und be-
bewerkstelligt.                                                   grenzt die Generali Gruppe Österreich diese Risiken durch ihr
                                                                  integriertes Internes Kontrollsystem (IKS). Dieses Instrumen-
 Die Quantifizierung des Reserverisikos erfolgt mittels aner-     tarium wird laufend optimiert und beständig weiterentwickelt.
kannter stochastischer Modelle.
                                                                    Durch den Eintritt von schwerwiegenden Ereignissen mit der
                                                                  Folge des Ausfalls von Gebäuden, von Mitarbeitern usw. könn-
Zinsgarantierisiken                                               ten wesentliche Geschäftsprozesse gefährdet werden. Um
                                                                  diesem Risiko zu begegnen, wurde ein Gesamtkonzept „Not-
  Das Zinsgarantierisiko betrifft Versicherungsverträge, in de-   fallplanung“ erarbeitet. Dieses wird laufend weiterentwickelt
ren Leistungsvereinbarungen Zinsgarantien enthalten sind.         und besteht aus den Teilsegmenten Notfallhandbuch, Krisen-
Nachdem die Duration der Leistungsverpflichtungen in der          und Pandemieplan und Business Continuity Management
Regel von den Kapitalanlagen, die mit den Versicherungsver-       (BCM). An allen relevanten Standorten stehen neben einer
trägen korrespondieren und durch versicherungstechnische          adäquaten Organisationsstruktur mit Krisen- und Notfallstäben
Rückstellungen finanziert sind, abweicht, entsteht regelmäßig     auch einheitliche und verbindliche Krisen- und Notfallpläne zur
ein Zinsgarantierisiko. Um die dauernde Erfüllbarkeit der Zins-   Ver ­fügung.
garantien zu gewährleisten, überwacht und steuert das Risi-
komanagement einen Asset Liability Management Prozess,              Die Aufgaben der Generali Versicherung AG sind im Bereich
der in den Konzerngesellschaften, die dem Zinsgarantierisiko      IT in der Generali IT-Solutions GmbH und über diese in der
in wesentlicher Weise ausgesetzt sind, als oberstes Entschei-     Generali Infrastructure Services S.c.a.r.l. und der Generali VIS
dungsgremium ein mehrmals jährlich tagendes Asset Liability       Informatik GmbH gebündelt. Durch die Einbindung der Toch-
Committee hat.                                                    tergesellschaften in das Risikomanagement­system verfügt der
                                                                  Generali Holding Vienna Konzern und damit die Generali Ver-
                                                                  sicherung AG über effiziente Instrumente, IT-Risiken zu erken-
Biometrische Risiken                                              nen. Zur Risikominderung werden fort­laufend Maßnahmen zur
                                                                  Sicherung der größtmöglichen Verfügbarkeit der Hard- und
  Die Berechnung der versicherungstechnischen Rückstellun-        Softwaresysteme sowie zur IT-­Sicherheit und zum Schutz der
gen beruht unter anderem auf biometrischen Rechnungsgrund-        Daten aller Tochterunternehmen ergriffen, sodass auch im
lagen, das heißt auf Annahmen zur Sterblichkeit und Invalidi-     Katastrophenfall der IT-Betrieb ­sichergestellt ist.
sierung. Die Angemessenheit dieser Grundlagen wird jedenfalls
jährlich überprüft und die damit verbundenen Anpassungen
der Tarife und Rückstellungen werden ebenfalls mindestens
jährlich vorgenommen.
Lagebericht – Generali Versicherung AG | 19

Sonstige Risiken                                                   Ausblick

                                                                     Für die Weiterentwicklung des Risikomanagements konzen-
Strategische Risiken                                               triert sich die Generali Gruppe Österreich auf die Umsetzung
                                                                   von Solvency II in Verbindung mit den entsprechenden lokalen
 Als strategische Risiken sind vor allem langfristige Verlust-     Bestimmungen des § 130c VAG Vorbereitung der Umsetzung
potenziale auf Grund von Veränderungen der Marktpositionen         der Richtlinie 2009/138/EG sowie VAG 2016.
und der Ineffizienz des eingesetzten Kapitals zu nennen. Die
Steuerung dieser Risiken mit eher langfristigem Bedrohungs-         Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde insbesondere die Um-
potenzial erfolgt im Rahmen der regelmäßigen Risk Meetings         setzung der Governance-Anforderungen voran getrieben. Im
sowie der Einbettung in den Strategieprozess.                      Rahmen der geforderten ORSA-Berichterstattung (Own Risk
                                                                   and Solvency Assessment) hat die Generali Gruppe Österreich
                                                                   2014 einen gruppenweiten ORSA-Bericht mit den jeweiligen
Liquiditätsrisiken                                                 unternehmensspezifischen Berichtsteilen der Konzern-Versi-
                                                                   cherungsunternehmen erstellt. Darüber hinaus wurden 2014
  Darunter wird das Risiko verstanden, dass auf Grund von          die Anforderungen der Säule III weiter vorangetrieben. Die
zeitlichen Inkongruenzen in den Zahlungsströmen oder fehlen-       Anpassung der IT-Landschaft an die Solvency II-Anforderun-
der Liquidität an den Wertpapiermärkten nicht jederzeit den        gen wird auch 2015 einen Tätigkeitsschwerpunkt darstellen
Zahlungsverpflichtungen der Gesellschaft nachgekommen              ebenso wie die Errichtung der versicherungsmathematischen
werden kann. Eine Begrenzung dieses Risikos erfolgt direkt         Funktion.
über eine Abstimmung der zu erwartenden Zahlungsströme
aus den Kapitalanlagen und den Versicherungsverträgen durch
die mehrjährige Planung. Zusätzlich erfolgt für einen Zwölfmo-
natszeitraum eine Prognose auf Vierteljahresbasis und ein          JAHRESERGEBNIS
Limitsystem zur Steuerung der illiquiden Wertpapiere.
                                                                    Im Jahresabschluss zum 31. Dezember 2014 ergab sich ein
                                                                   Bilanz­gewinn von 95.022.445,36 EUR.
Reputationsrisiken

  Das Reputationsrisiko bezeichnet das Risiko eines Unterneh-
mens, einen Imageschaden bei Kunden, Geschäftspartnern,            GEWINNVERWENDUNG
Aktionären sowie Aufsichtsbehörden und dadurch potenzielle
Verluste zu erleiden. Gezielte Kundenkommunikation und              Für die Gesellschaft ergibt sich einschließlich des Gewinn-
­aktives Reputationsmanagement sind dabei entscheidende            vortrages aus dem Vorjahr ein Bilanzgewinn in Höhe von
 Faktoren, Imageschäden für die Gesellschaft prä­ventiv entge-     95.022.445,36 EUR. Der Vorstand schlägt den Vortrag des
gen zu treten. Da theoretisch jede Aktivität der ­G enerali Ver-   Bilanzgewinnes auf neue Rechnung vor.
sicherung AG zu Reputationsverlusten führen kann und Wech-
selwirkung zwischen den einzelnen Risikokategorien besteht,
ist ein aktives Reputationsmanagement von großer Bedeutung.
Die Kommunikationseinheiten des Konzerns ­stehen in einem          PERSONAL
beständigen Austausch und beobachten sämtliche Aktivitäten
der Gruppe im Hinblick auf mögliche Reputationsrisiken.              Im Jahr 2014 beschäftigte die Generali in der Generaldirek-
                                                                   tion und in den Regionaldirektionen insgesamt durchschnittlich
                                                                   4.117 Mitarbeiter, davon in der Geschäftsaufbringung 2.652
Solvabilitätsanforderungen 2014                                    und 1.465 in der Verwaltung. Im Vergleich dazu waren 2013 in
                                                                   denselben Betrieben 4.128 Mitarbeiter tätig. Im Rahmen des
 Mit voraussichtlich über 13 % Marktanteil und einem Prä-          Lehrlingsprogramms wurden per 31.12.2014 78 Lehrlinge aus-
mienvolumen von rund 2,3 Mrd. EUR zählt die Generali Versi-        gebildet.
cherung AG zu den führenden Versicherungen des Landes.
Das Eigenkapital (inkl. unversteuerter Rücklagen) beträgt per
31. Dezember 2014 525,9 Mio. EUR, die Quote in Prozent der
Bilanz­summe 5,0 %. Die Eigenmittel lagen um 175,7 % (2013:
134,7 %) über dem gesetzlichen Solvabilitätserfordernis.
Sie können auch lesen