Geschäftsbericht Generali Versicherung AG 2014
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2 | Generali Versicherung AG – Geschäftsbericht 2014 Kennzahlen GENERALI VERSICHERUNG AG zum 31. Dezember 2014 Angaben in Mio. EUR 2014 2013 2012 Verrechnete Prämien brutto 2.318,3 2.256,1 2.226,5 Verrechnete Prämien netto 1.734,8 1.682,1 1.540,0 Versicherungstechnische Rückstellungen brutto 8.175,2 7.739,4 7.494,7 Versicherungstechnische Rückstellungen netto 7.322,7 6.942,6 5.491,3 Kapitalanlagen (ohne Depotforderungen) 8.301,6 7.693,9 7.432,0 Eigenmittel inkl. unversteuerter Rücklagen 525,9 523,8 487,5
Inhalt – Generali Versicherung AG | 3 Inhalt 5 5 Lagebericht Gesamtüberblick 6 Erfolgswirksame finanzielle Leistungsindikatoren 8 Leistungen 9 Aufwendungen 10 Spartenüberblick 12 Finanzergebnis 12 Gesamtergebnis 13 Bilanzbezogene finanzielle Leistungsindikatoren 15 Risikoberichterstattung gem. § 243 UGB 19 Jahresergebnis 19 Gewinnverwendung 19 Personal 20 Funktionsausgliederung 20 Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren 21 Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschäftsjahres 21 Ausblick 22 Bilanz 24 Gewinn- und Verlustrechnung 28 Anhang 28 Grundsätze der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 32 Erläuterungen zu Posten der Bilanz 36 Erläuterungen zu Posten der Gewinn- und Verlustrechnung 40 Angaben über rechtliche Verhältnisse 41 Angaben über personelle Verhältnisse 43 Angaben zur Gewinnbeteiligung der Versicherungsnehmer in der Lebensversicherung 56 Weitere Angaben entsprechend der Verordnung der Finanzmarktaufsichts behörde über die Gewinnbeteiligung in der Lebensversicherung (Gewinnbeteiligungsverordnung) 57 Angaben zur Bewertung der versicherungstechnischen Rückstellungen in der Lebensversicherung 59 Bestätigungsvermerke (Treuhänder, Aktuare) 61 Bestätigungsvermerk (Wirtschaftsprüfer) 63 Bericht des Aufsichtsrates Hinweis: Zur Erleichterung der Lesbarkeit wurde auf geschlechtsspezifische Differen- zierungen verzichtet. In sämtlichen Texten sind immer Frauen und Männer, ohne jegliche Diskriminierung, gleichwertig gemeint.
Lagebericht – Generali Versicherung AG | 5 Lagebericht GESAMTÜBERBLICK angestellte Außendienst mit nahezu 1.900 Kundenbetreuern. Unter dem Motto „Um zu verstehen, muss ich zuhören!“ stan- Die österreichische Versicherungswirtschaft hat sich auch den die Kundenbetreuer im Jahr 2014 auch im Mittelpunkt der im Jahr 2014 als sicherer und leistungsfähiger Sektor der aktuellen Werbekampagne. In ganz Österreich wurden Kun- österreichischen Wirtschaft bewährt, in einem Jahr, in dem denbetreuer dazu interviewt, wie sie das Kampagnenmotto sich die Volkswirtschaft zum wiederholten Male in einer schwa- „Um zu verstehen, muss ich zuhören“ im Rahmen ihrer Kun- chen konjunkturellen Phase befand. Dem WIFO zufolge ist das denkontakte leben. Durch diese breit angelegte Recruiting- österreichische BIP real im Berichtsjahr zwar stärker als im Kampagne konnten auch heuer wieder zahlreiche Interessen- Vorjahr, aber doch nur um 0,4 % gewachsen, die Arbeitslosen- ten in ganz Österreich für den abwechslungsreichen Beruf des quote stieg weiter an und erreichte mit über 8 % eines der Kundenbetreuers gewonnen werden. Die unabhängigen Ver- höchsten Niveaus seit Jahrzehnten. triebspartner bzw. Makler sind der zweitwichtigste Kanal in unserem Vertriebsmix, in welchem auch der Bankenvertriebs- In diesem schwierigen Umfeld ist der Versicherungsmarkt weg einen wichtigen Beitrag zum Prämienaufkommen leistet. einer Prämienprognose des VVO zufolge (Stand: Oktober 2014) Wichtige Prämienimpulse bekommt das Unternehmen über um knapp 2 % gewachsen, und damit geringfügig über der bewährte Kooperationen, etwa mit dem VVD (Volkswagen Inflationsrate. Nach Sparten betrachtet gab es in der Lebens- Versicherungsdienst) sowie dem Automobilclub ÖAMTC. versicherung (nach dem minimalen Rückgang im Jahr 2013) mit 1,5 % wieder ein leichtes Plus. Die Krankenversicherung Ein weiterer wichtiger Erfolgsfaktor ist die laufende Optimie- legte um 2,9 % zu und die Schaden- und Unfallversicherungen rung der Produkt- und Servicepalette. Neu gestaltete Kurz stiegen um 2,1 % – dies ist ein jeweils etwas geringerer Anstieg videos zu unseren Produkten sind nunmehr auf der Homepage als im Jahr zuvor. Im Bereich der Kfz-Haftpflichtversicherung www.generali.at abrufbar, die unter dem Slogan „Einfach und wird ein kleiner Anstieg prognostiziert, der allerdings unter der schnell erklärt in 90 Sekunden“ den interessierten Kunden auf Inflationsrate bleibt. unterhaltsame Art und Weise die Versicherungs- und Vorsorge produkte der Generali näherbringen. Im Bereich „Social Media“ Die Generali Versicherung hat in diesem Umfeld ihren erfolg- stand den Kunden schon bisher eine Notfall-App und eine reichen Weg fortgesetzt und konnte mit einem Prämienwachs- Schaden-App zur Verfügung. Im Berichtsjahr kam auch die tum (direkte Prämien, brutto) von 2,9 % das Gesamtmarkt- Unwetter-App dazu, die neben der aktuellen Wetterprognose wachstum übertreffen und somit ihren Marktanteil voraus- eine Warnfunktion bei bevorstehendem Unwetter enthält. Zahl- sichtlich leicht steigern. Auch in der Spartenbetrachtung zeigt reiche Kundenbetreuer nutzen auch Facebook zur modernen sich, dass die Entwicklung der Generali Versicherung als ge- und zeitgemäßen Kommunikation mit ihren Kunden: Aufbauend wichtiger Marktteilnehmer die Marktentwicklung großteils pa- auf zentralem Content im Generali Look&Feel können sie die- rallel mitmacht: in der Schaden- und Unfallversicherung mit sen mit eigenen Inhalten ergänzen. Auch auf YouTube und Xing einem Wachstum geringfügig unter dem Markt-, und in der ist die Generali aktiv. Krankenversicherung mit einem Wachstum analog dem Markt. In der Lebensversicherung konnte die Generali Versicherung Darüber hinaus ist die Generali in Österreich durch zahlreiche den Markt abermals übertreffen, dies resultiert aus der guten Sponsoring-Aktivitäten präsent. Dem Löwen begegnet man Entwicklung der klassischen Lebensversicherung, wo die lau- bei EM-Qualifikationsspielen der österreichischen Fußball- fenden Prämien leicht zulegen konnten und die Einmalprämien Nationalmannschaft, beim FK Austria Wien und dessen Heim- deutlich im Plus lagen. stadion, der Generali Arena, oder auch im Tennissport (Generali Ladies Linz, Generali ITN Cup und beim ATP-Turnier in Kitz Die guten technischen Ergebnisse und die sehr erfreuliche bühel). Im alpinen Skiweltcup ist die Generali Sponsor der Schadenquote dokumentieren die erfolgreiche und nachhalti- Hahnenkamm-Rennen in Kitzbühel, und zum Jahreswechsel ge Entwicklung der Generali Versicherung. Die nunmehr seit ist die Generali auch Hauptsponsor der Skisprung-Vierschan- Jahren von der Generali verfolgte, versicherungstechnisch zentournee. Bereits seit dem Jahr 2005 wird schließlich der geprägte Zeichnungspolitik ist die Basis zu diesem Erfolg. „Generali Group Sustainability Report“ publiziert, der die Per- Darüber hinaus blieben kleinere Naturereignisse unter dem formance der Gruppe in den Bereichen Umwelt und Soziales langjährigen Durchschnitt, während die Großschadenbelas- dokumentiert. Dieser Nachhaltigkeitsbericht enthält auch um- tung gegenüber den Vorjahren, insbesondere in den Bereichen fassende Daten über die österreichischen Unternehmen der Kfz-Haftpflicht und Feuer, angestiegen ist. Gruppe, erfüllt die internationalen Standards der Global Re- porting Initiative (GRI) und berichtet über die zahlreichen Initi- Die erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens wäre ohne ativen der Gruppe in den Bereichen Energie, Papier, Wasser das starke Netzwerk für die Betreuung der Kunden an jedem und Treibhausgasemissionen. Ort in ganz Österreich nicht möglich. Das Rückgrat und der wichtigste Vertriebskanal der Generali Versicherung AG ist der
6 | Generali Versicherung AG – Geschäftsbericht 2014 ERFOLGSWIRKSAME FINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN Prämienentwicklung Verrechnete Prämien Gesamtrechnung Angaben in Tsd. EUR 2014 2013 Veränderung absolut in % Feuer- und Feuerbetriebsunterbrechungsversicherung 88.314 84.489 3.825 4,5 Haushaltversicherung 122.896 121.809 1.086 0,9 Sonstige Sachversicherungen 187.894 184.027 3.867 2,1 Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung 290.534 288.542 1.992 0,7 Sonstige Kraftfahrzeugversicherungen 261.847 252.848 8.999 3,6 Unfallversicherung 116.257 113.584 2.673 2,4 Haftpflichtversicherung 149.173 149.437 -263 -0,2 Rechtsschutzversicherung 75.709 73.172 2.537 3,5 See-, Luftfahrt- und Transportversicherung 7.812 8.409 -597 -7,1 Sonstige Versicherungen 42.304 43.423 -1.119 -2,6 Indirektes Geschäft 11.792 15.224 -3.432 -22,5 Schaden- und Unfallversicherung gesamt 1.354.532 1.334.965 19.567 1,5 Krankenversicherung gesamt 249.943 243.200 6.743 2,8 Fondsgebundene Lebensversicherung 191.158 206.029 -14.871 -7,2 Konventionelle Lebensversicherung 520.121 469.429 50.692 10,8 Indirektes Geschäft 2.560 2.486 74 3,0 Lebensversicherung gesamt 713.839 677.944 35.895 5,3 Generali Versicherung gesamt 2.318.314 2.256.109 62.205 2,8
Lagebericht – Generali Versicherung AG | 7 Abgegrenzte Prämien Gesamtrechnung Angaben in Tsd. EUR 2014 2013 Veränderung absolut in % Feuer- und Feuerbetriebsunterbrechungsversicherung 88.141 83.815 4.326 5,2 Haushaltversicherung 123.030 121.985 1.045 0,9 Sonstige Sachversicherungen 187.626 184.046 3.580 1,9 Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung 290.846 289.324 1.522 0,5 Sonstige Kraftfahrzeugversicherungen 260.848 252.296 8.552 3,4 Unfallversicherung 116.224 113.773 2.451 2,2 Haftpflichtversicherung 149.823 148.781 1.042 0,7 Rechtsschutzversicherung 75.563 73.282 2.281 3,1 See-, Luftfahrt- und Transportversicherung 7.888 8.363 -475 -5,7 Sonstige Versicherungen 42.050 43.381 -1.331 -3,1 Indirektes Geschäft 12.015 14.639 -2.624 -17,9 Schaden- und Unfallversicherung gesamt 1.354.053 1.333.685 20.368 1,5 Krankenversicherung gesamt 249.850 243.167 6.683 2,7 Fondsgebundene Lebensversicherung 191.158 206.029 -14.871 -7,2 Konventionelle Lebensversicherung 520.440 468.745 51.695 11,0 Indirektes Geschäft 2.560 2.486 74 3,0 Lebensversicherung gesamt 714.158 677.260 36.898 5,4 Generali Versicherung gesamt 2.318.062 2.254.112 63.950 2,8 Die Generali Versicherung verzeichnete 2014 einen Anstieg Das Prämienaufkommen in der Schaden- und Unfallversiche- der verrechneten Bruttoprämien um 2,8 % auf 2.318,3 Mio. EUR rung lag mit 1.354,5 Mio. EUR (2013: 1.335,0 Mio. EUR) um (2013: 2.256,1 Mio. EUR). Aus dem direkten Geschäft stamm- 1,5 % über dem Vorjahresniveau. In der Krankenversicherung ten davon 2.304,0 Mio. EUR (2013: 2.238,4 Mio. EUR), was gelang der Gesellschaft eine Steigerung um 2,8 % auf einem Anstieg von 2,9 % entspricht. Auf das indirekte Geschäft 249,9 Mio. EUR (2013: 243,2 Mio. EUR). entfielen in der Schaden- und Unfallversicherung Prämien von 11,8 Mio. EUR (2013: 15,2 Mio. EUR), in der Lebensversiche- Die Nettoprämien beliefen sich auf 1.734,8 Mio. EUR (2013: rung von 2,6 Mio. EUR (2013: 2,5 Mio. EUR). 1.682,1 Mio. EUR), woraus sich eine Eigenbehaltsquote von 74,8 % (2013: 74,6 %) ergibt.
8 | Generali Versicherung AG – Geschäftsbericht 2014 Leistungen Aufwendungen für Versicherungsfälle Gesamtrechnung Angaben in Tsd. EUR 2014 2013 Veränderung absolut in % Feuer- und Feuerbetriebsunterbrechungsversicherung -89.562 -56.753 -32.808 57,8 Haushaltversicherung -46.894 -55.974 9.080 -16,2 Sonstige Sachversicherungen -129.870 -136.156 6.286 -4,6 Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung -222.083 -208.528 -13.555 6,5 Sonstige Kraftfahrzeugversicherungen -168.588 -171.827 3.239 -1,9 Unfallversicherung -65.928 -68.675 2.747 -4,0 Haftpflichtversicherung -113.216 -116.132 2.916 -2,5 Rechtsschutzversicherung -41.522 -42.888 1.366 -3,2 See-, Luftfahrt- und Transportversicherung -4.777 -6.424 1.647 -25,6 Sonstige Versicherungen -29.276 -30.718 1.442 -4,7 Indirektes Geschäft -6.261 -15.587 9.327 -59,8 Schaden- und Unfallversicherung gesamt -917.976 -909.661 -8.315 0,9 Krankenversicherung gesamt -169.463 -169.095 -368 0,2 Fondsgebundene Lebensversicherung -140.281 -101.427 -38.854 38,3 Konventionelle Lebensversicherung -475.543 -518.639 43.096 -8,3 Indirektes Geschäft -945 -876 -69 7,9 Lebensversicherung gesamt -616.769 -620.942 4.173 -0,7 Generali Versicherung gesamt -1.704.208 -1.699.698 -4.510 0,3 Bei den Bruttoleistungen für Versicherte und Geschädigte lung für erfolgsunabhängige Prämienrückerstattung in der einschließlich der Schadenbearbeitungs- und Schadenver Schaden- und Unfallversicherung verminderte sich 2014 auf hütungskosten 2014 kam es zu einer Steigerung von 0,3 % auf 13,1 Mio. EUR (2013: 13,7 Mio. EUR). 1.704,2 Mio. EUR (2013: 1.699,7 Mio. EUR). Von den bezahlten und rückgestellten Leistungen übernah- In der Schaden- und Unfallversicherung stiegen die Leistun- men die Rückversicherer 397,5 Mio. EUR (2013: 394,0 Mio. gen mit 918,0 Mio. EUR (2013: 909,7 Mio. EUR) gegenüber dem EUR). Vorjahr um 0,9 %, ebenso in der Krankenversicherung um 0,2 % auf 169,5 Mio. EUR (2013: 169,1 Mio. EUR). In der Lebens In der Lebensversicherung wurden der Deckungsrückstellung versicherung war ein Rückgang um 0,7 % auf 616,8 Mio. EUR der fondsgebundenen Lebensversicherung 148,3 Mio. EUR (2013: 620,9 Mio. EUR) zu verzeichnen. (2013: 108,7 Mio. EUR) zugeführt, während es in der Deckungs- rückstellung der konventionellen Lebensversicherung exklusive Die Abwicklung der Rückstellungen im direkten Geschäft der Verwaltungskostenrückstellung zu einer Zuführung in Höhe Schaden- und Unfallversicherung für noch nicht abgeschlos- von 101,2 Mio. EUR (2013: 3,7 Mio. EUR) kam. In der Kranken- sene Versicherungsfälle brachte ein positives Ergebnis von versicherung betrug die Zuführung zur Deckungsrückstellung 55,6 Mio. EUR (2013: 71,3 Mio. EUR). Der Stand der Rückstel- 56,0 Mio. EUR (2013: 51,4 Mio. EUR).
Lagebericht – Generali Versicherung AG | 9 Aufwendungen Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb Gesamtrechnung Angaben in Tsd. EUR 2014 2013 Veränderung absolut in % Feuer- und Feuerbetriebsunterbrechungsversicherung -22.669 -22.205 -464 2,1 Haushaltversicherung -37.829 -36.625 -1.202 3,3 Sonstige Sachversicherungen -57.813 -56.253 -1.560 2,8 Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung -61.436 -59.426 -2.010 3,4 Sonstige Kraftfahrzeugversicherungen -69.850 -66.715 -3.133 4,7 Unfallversicherung -35.573 -33.949 -1.624 4,8 Haftpflichtversicherung -44.425 -43.797 -626 1,4 Rechtsschutzversicherung -24.210 -22.879 -1.331 5,8 See-, Luftfahrt- und Transportversicherung -1.709 -1.835 126 -6,9 Sonstige Versicherungen -10.599 -10.697 98 -0,9 Indirektes Geschäft -1.655 -1.929 274 -14,2 Schaden- und Unfallversicherung gesamt -367.766 -356.311 -11.455 3,2 Krankenversicherung gesamt -38.900 -34.632 -4.267 12,3 Fondsgebundene Lebensversicherung -18.631 -25.222 6.591 -26,1 Konventionelle Lebensversicherung -89.033 -80.792 -8.239 10,2 Indirektes Geschäft -265 -289 24 -8,4 Lebensversicherung gesamt -107.929 -106.303 -1.626 1,5 Generali Versicherung gesamt -514.595 -497.247 -17.348 3,5 Der Anstieg auf 514,6 Mio. EUR (2013: 497,2 Mio. EUR) bei nicht auf die Generali Pensionskasse AG übertragen worden den Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb (vor Abzug sind, als Gesamtschuldnerin allein zu erfüllen; dafür werden von Rückversicherungsprovisionen und Gewinnanteilen aus die Originalkosten ersetzt. Rückversicherungsabgaben) ist auf einen erhöhten Provisions- aufwand in der Schaden- und Unfallversicherung zurückzu- Die Abfertigungsrückstellung wurde mit dem versicherungs- führen. mathematischen Wert gemäß den Richtlinien des IAS 19 dotiert und belief sich zum Jahresultimo auf 145,6 Mio. EUR (2013: Davon vergüteten uns die Rückversicherer 156,6 Mio. EUR 122,2 Mio. EUR). Im Vergleich zum Vorjahr gab es einen we- (2013: 151,2 Mio. EUR). sentlichen Anstieg der sonstigen versicherungstechnischen Aufwendungen auf Grund höherer Zinskosten für Abfertigungs- Seit dem Jahr 2002 wird für die Pensionsansprüche eines und Pensionsrückstellungen. großen Teiles der Mitarbeiter der Generali Gruppe Österreich in der Generali Pensionskasse AG, einer betrieblichen Pen Im Geschäftsjahr wurden Aufwendungen für Forschung und sionskasse, vorgesorgt. Entwicklung in den Bereichen Softwareentwicklung und Pro- duktmanagement getätigt. Mit der Generali Holding Vienna AG besteht unverändert die Vereinbarung, jene Verpflichtungen aus Pensionszusagen, die
10 | Generali Versicherung AG – Geschäftsbericht 2014 Kennzahlen Angaben in % 2014 2013 Schaden- und Unfallversicherung netto Schadenquote 67,1 67,5 Kostenquote 27,2 27,0 Combined Ratio 94,3 94,4 Generali Versicherung gesamt Kostenquote 20,6 20,6 Rendite laufender Ertrag 3,9 4,0 Die Kennzahlen zur Schaden- und Kostenquote reflektieren klassischen mit einer fondsgebundenen Veranlagung die Kun- die Nachhaltigkeit der ertragsorientierten Annahmepolitik und denbedürfnisse nach Absicherung einerseits und attraktiven des effizienten Umgangs mit den zur Verfügung stehenden Ertragschancen andererseits optimal verbindet. Ergänzend zu Ressourcen. So konnte das Jahr 2014 mit einer hervorragenden kommunikativen Maßnahmen in Bezug auf den Generali Life- Combined Ratio von 94,3 % abgeschlossen werden. Die laufen- Plan wurden Kunden mit bestehenden Verträgen in der klas- de Rendite der Kapitalanlagen erzielte mit 3,9 % einen im Ver- sischen Lebensversicherung Erhöhungsangebote unterbreitet. gleich zum schwierigen Marktumfeld ebenfalls sehr zufrieden- Diese Angebote wurden sehr gut angenommen. stellenden Wert. Die betriebliche Lebensversicherung, deren Schwerpunkt in der klassischen Lebensversicherung liegt, konnte weiter aus- gebaut werden und wies einen deutlich positiven Trend auf. SPARTENÜBERBLICK Der Anteil der betrieblichen Vorsorge innerhalb der Lebens versicherung erreichte 2014 19,0 % auf Basis der verrechneten Im Anhang III ist in der „Aufgliederung verschiedener Erfolgs- Prämie. Der Anteil am Lebens-Neugeschäft betrug 28,4 %. In posten“ das versicherungstechnische Geschäft nach Versi- der betrieblichen Kollektivversicherung, einem Spezialprodukt cherungszweigen dargestellt. der betrieblichen Lebensversicherung, stieg die Reserve gegenüber dem Vorjahr um 39,0 %. Lebensversicherung Die Lebensversicherung konnte insgesamt im Jahr 2014 einen deutlichen Anstieg von 5,3 % erreichen. Dieser Anstieg resul- Das Jahr 2014 war in der Lebensversicherung durch den tierte im Wesentlichen aus einem starken Neugeschäft im weiterhin anhaltenden Trend zur klassischen Lebensversiche- Bereich der Einmalprämien innerhalb der privaten und betrieb- rung und zur Risikovorsorge geprägt. Rechtliche Änderungen lichen Vorsorge. Im Bereich der laufenden Prämienzahlung wie die Reduktion der Mindestbindefrist für Verträge mit Ein- zeigte sich im Privatbereich mit 1,3 % eine moderate Reduktion malzahlung für die Zielgruppe 50+ von 15 auf 10 Jahre sowie des Prämienvolumens, die auf Grund der unverändert schwie- die erstmalig verschickten Pensionskontomitteilungen zum rigen Rahmenbedingungen für die Lebensversicherung als Jahresende spiegelten sich in der Geschäftsentwicklung wider. Erfolg gewertet werden kann. Im betrieblichen Bereich konnte Dieses Thema wurde kommunikativ durch entsprechende Me- hingegen eine Steigerung in Höhe von 1,4 % erzielt werden. dienpräsenz (klassisch und Social Media) unterstützt sowie Bei den Einmalprämien zeigte sich im Privatbereich, ausge- durch eine Mailingaktion begleitet. hend von der gesetzlichen Neuregelung im Bereich der Min- destlaufzeiten, ein deutlicher Anstieg von 83,4 %, und auch im Die Produktpalette im Retailbereich wurde weiter optimiert. betrieblichen Bereich war eine Steigerung von 44,6 % zu ver- Im Bereich der Risikoversicherung wurde eine ergänzende zeichnen. Variante für zwei versicherte Personen eingeführt. Der G enerali LifePlan wurde um eine Pensionsvariante ergänzt und die Die gesamten Prämieneinnahmen beliefen sich 2014 auf rund Berufsunfähigkeitsvorsorge erfuhr eine weitere Betonung 713,8 Mio. EUR. Davon entfielen 609,3 Mio. EUR (das sind durch die Einführung eines speziellen Berufsunfähigkeits 85,4 %) auf laufende Prämien und 104,5 Mio. EUR (das sind produktes. 14,6 %) auf Einmalprämien. Die erste Jahreshälfte war von einem Schwerpunkt im Be- Entsprechend der geschäftsplanmäßigen Erklärung zur reich der finanziellen Vorsorge geprägt. Hauptthema war einer ewinnbeteiligung der Versicherungsnehmer wurden G seits der Generali LifePlan, der durch die Kombination der 27,7 Mio. EUR (2013: 38,7 Mio. EUR) der Rückstellung für
Lagebericht – Generali Versicherung AG | 11 ewinnbeteiligung zugeführt. Zum 31. Dezember 2014 beträgt G triebe waren wie schon in den Vorjahren weiterhin kein rele- die Rückstellung somit insgesamt 71,6 Mio. EUR (2013: vantes Thema. 81,4 Mio. EUR). In der Kfz-Haftpflichtversicherung wurde 2014 der Großteil Im Bereich der Finanzdienstleistungen zählte das Produktan- der Neuverträge mit den empfohlenen erhöhten Versicherungs- gebot der Generali Bank insbesondere im Abläufermanagement summen 20,0 Mio. EUR, 15,0 Mio. EUR und 10,0 Mio. EUR mit den Veranlagungsmöglichkeiten wiederum zu den wichtigs- abgeschlossen. Damit konnte der Anteil der Verträge mit hö- ten Vorsorgebausteinen. Darüber hinaus zählten die Produkte heren Versicherungssummen gegenüber dem Vorjahr um 1,6 % unserer Kooperationspartner im Bausparsektor zu Fixangebo- auf 721.733 gesteigert werden. ten in der umfassenden finanziellen Vorsorge, die z.B. speziell im Bereich der Vorsorge für Kinder mit angeboten wurden. Die Zeichnungspolitik war strategiekonform weiterhin konse- quent auf Ertrag ausgerichtet. Durch laufende Kontrollen und das Setzen erforderlicher Verbesserungsmaßnahmen konnte Krankenversicherung die Schadenquote gegenüber dem Vorjahr verbessert und ein hervorragendes technisches Ergebnis erzielt werden. Die Krankenversicherung konnte im Jahr 2014 ein Wachstum der gebuchten Prämie von 2,8 % erreichen. Die verdiente Prämie über alle Kfz-Versicherungssparten stieg 2014 auf über 551,7 Mio. EUR (2013: 541,6 Mio. EUR). Der höchste Bestandszuwachs war bei der Sonderklasse- Versicherung und der Privatarzt-Versicherung zu verzeichnen. In der KFZ-Haftpflicht erzielte die Generali, selbst unter Berücksichtigung der Umreihung von Kunden in bessere Der Anstieg der Versicherungsleistungen blieb unter dem Bonusstufen und der damit verbundenen Prämienreduktionen Prämienwachstum, die Schadenreserve war bei geringeren aus dem Bonus-Malus-System, eine Steigerung des Prämien- Verarbeitungsrückständen in der Leistungserledigung zum volumens um 0,5 %. Das Underwriting erfolgte mit einer Fo- Jahresende gegenüber dem Vorjahr rückläufig. kussierung auf Retail und KMU weiterhin konsequent ertrags- orientiert, wobei das hervorragende Ergebnis des Vorjahres Auf Grund einer Reduktion des Rechnungszinssatzes für den auf Grund der atypischen Häufung von Großschäden nicht Altbestand stieg die Deckungsrückstellung überdurchschnitt- ganz gehalten werden konnte. lich stark um 56,0 Mio. EUR auf 809,3 Mio. EUR und erreichte damit per Ende 2014 323,8 % der verrechneten Prämie. In der Kaskoversicherung stiegen trotz weiterhin schwieriger volkswirtschaftlicher Rahmenbedingungen die Prämienein nahmen um 3,6 %. Gleichzeitig sanken die Aufwendungen Unfallversicherung für Versicherungsfälle, insbesondere durch das Ausbleiben großflächiger Hagelereignisse, um 1,8 %. Das sehr gute tech- In der Unfallversicherung wuchs die gebuchte Prämie um 2,4 % nische Ergebnis des Vorjahres wurde damit nochmals deutlich auf 116,3 Mio. EUR. Die Zusammensetzung des Bestandes ver- gesteigert. schob sich weiterhin zu Gunsten der jüngeren Produktgeneratio- nen. Die Schadenbelastung nach Abwicklung konnte gegenüber In der Insassenunfallversicherung wurden Prämien auf dem dem guten Vorjahresniveau nochmals verbessert werden, wo- Niveau des Vorjahres vereinnahmt. Auch das deutlich positive durch neuerlich ein ausgezeichnetes technisches Ergebnis er- technische Ergebnis des Vorjahres wurde mit 10,4 Mio. EUR reicht wurde. Wesentliche Treiber waren dabei die Fortsetzung (2013: 10,7 Mio. EUR) bestätigt. der ertragsorientierten Konditionspolitik sowie die sehr erfreuliche Prämienentwicklung. Die Kfz-Assistanceangebote Tip&Tat Kfz-Aktiv mit 293.000 Verträgen und der Kfz-Europaschutz mit 128.000 Verträgen erwirtschafteten 2014 einen Prämienumsatz von 11,8 Mio. EUR Kraftfahrzeugversicherung (2013: 11,4 Mio. EUR) und ein technisches Ergebnis von 4,7 Mio. EUR (2013: 4,7 Mio. EUR). Die Kfz-Versicherung war 2014 weiterhin durch aggressiven Konditionenwettbewerb mit hohen Prämiennachlässen ge- prägt. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen ist es der Rechtsschutzversicherung Generali erfreulicherweise gelungen, die Durchschnittsprämie je versichertem Fahrzeug abermals leicht zu steigern. Die Rechtsschutzversicherung hat sich, wie schon in den Vor- jahren, in der verdienten Prämie mit einem Zuwachs von 3,1 % Die Pkw-Neuzulassungen entwickelten sich gegenüber 2013 erfreulich entwickelt. Trotz einer Vielzahl von – insbesondere im stark rückläufig und lagen mit 303.318 Stück um 15.717 Stück Zusammenhang mit Anlageprodukten – geführten Verfahren hat unter dem Vorjahreswert von 319.035 Stück. Der Anteil der mit sich das technische Ergebnis weiter verbessert. Diesel betriebenen Pkw lag 2014 mit einem Anteil von 56,8 % marginal über dem Vorjahreswert von 56,7 %. Alternative An-
12 | Generali Versicherung AG – Geschäftsbericht 2014 Elementar-, Haftpflicht- und sonstige dungen, Verluste aus dem Abgang von Kapitalanlagen und Sachversicherungen sonstige Aufwendungen für Kapitalanlagen im Gesamtbetrag von 56,0 Mio. EUR (2013: 48,8 Mio. EUR) gegenüber. Die Das Elementargeschäft erzielte in einem weiterhin schwie- buchm äßigen Kursverluste erhöhten sich um 8,6 Mio. EUR rigen Umfeld, charakterisiert durch die fortgesetzte Weich- auf 37,7 Mio. EUR. Darin enthalten sind A bschreibungen marktphase, ein anhaltendes Prämienwachstum bei gleichzei- auf den Grundbesitz in der Höhe von 15,0 Mio. EUR (2013: tig gutem technischen Ergebnis. Die konsequente Fortführung 11,4 Mio. EUR). Die realisierten Kursverluste verbesserten sich des breit angelegten Ertragsteigerungsprogramms sah im um 2,8 Mio. EUR im Vergleich zu 2013 und beliefen sich auf Berichtsjahr vorrangig die Konzentration auf ertragsstarke 2,1 Mio. EUR. Die sonstigen finanziellen Aufwendungen erhöh- Geschäftsbereiche vor. Großflächige Naturkatastrophenschä- ten sich um 1,5 Mio. EUR auf 9,2 Mio. EUR. Die Kapitalanlagen den sind im Jahr 2014 zwar ausgeblieben, dennoch war das inklusive der festverzinslichen Wertpapiere wurden unverän- Ergebnis durch mittelgroße lokale Ereignisse beeinträchtigt. dert nach dem strengen Niederstwertprinzip bilanziert. Die größte Einzelsparte im Sach-/Elementarbereich, die Haushaltversicherung, konnte im Berichtsjahr einen gering- fügigen Prämienzuwachs von 0,9 % erzielen. Die weiterhin gute GESAMTERGEBNIS Entwicklung der Schaden- und Kostensituation führte zu einem sehr erfreulichen technischen Ergebnis. Im Jahr 2014 erzielte die Generali Versicherung AG ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in Höhe von In der Allgemeinen Haftpflicht wurde die Ertragssteige- 35,1 Mio. EUR (2013: 91,6 Mio. EUR), was einer Verringerung rungsstrategie insbesondere durch den Fokus auf profitable um 61,6 % entspricht. Geschäftsfelder konsequent fortgesetzt. Die verrechnete Prä- mie konnte trotz des weiter anhaltenden intensiven Wettbe- Darüber hinaus gab es außerordentliche Erträge in Höhe von werbs stabil gehalten werden. Obwohl das Ergebnis schaden- 12,9 Mio. EUR aus der Verschmelzung der folgenden Gesell- seitig weiterhin durch die Long-Tail-Bestände von nicht mehr schaften: betriebenen Geschäftsfeldern negativ beeinflusst wurde, hat die in den letzten Jahren aufgenommene Strategie im Berichts- Generali AIV Leasing Salzburg GmbH jahr zu einer weiteren Verbesserung des technischen Ergeb- Generali AIV Leasing St. Pölten GmbH nisses geführt. Generali AIV Leasing Vorarlberg GmbH Interunfall AIV Leasing Salzburg GmbH Interunfall AIV Leasing Vorarlberg GmbH FINANZERGEBNIS Auf Grund der zwischen der Generali Holding Vienna AG (als Gruppenträger) und der Generali Versicherung AG (als Grup- Das finanzielle Ergebnis stieg im Jahr 2014 im Vergleich zum penmitglied) abgeschlossenen Steuerumlagenvereinbarung Vorjahr leicht um 1,7 Mio. EUR auf 314,9 Mio. EUR. wird das steuerlich maßgebende Ergebnis der Generali Ver sicherung AG dem steuerlich maßgebenden Ergebnis der Die laufenden Erträge aus Kapitalanlagen stiegen auf Grund G enerali Holding Vienna AG zugerechnet. höherer Ausschüttungen aus Spezialfonds auf 308,1 Mio. EUR (2013: 301,6 Mio. EUR). Die Realisierungsgewinne lagen bei Der im Sinne eines verursachungsgerechten Ausweises an- 51,1 Mio. EUR (2013: 51,6 Mio. EUR). Unter Einbeziehung der teilig auf die Generali Versicherung AG entfallende KöSt-Auf- sonstigen Erträge wurden somit Gesamterträge in der Höhe wand betrug 11,1 Mio. EUR (2013: 24,8 Mio. EUR). von 370,9 Mio. EUR (2013: 362,0 Mio. EUR) erwirtschaftet. Insgesamt ergab sich somit ein Jahresüberschuss in Höhe Den Erträgen standen Aufwendungen für die Vermögens von 34,5 Mio. EUR (2013: 63,0 Mio. EUR) und ein Bilanzgewinn verwaltung, Abschreibungen von Kapitalanlagen, Zinsaufwen- von 95,0 Mio. EUR (2013: 94,3 Mio. EUR).
Lagebericht – Generali Versicherung AG | 13 BILANZBEZOGENE FINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN Versicherungstechnische Rückstellungen Die versicherungstechnischen Rückstellungen im Eigenbehalt erreichten einen Gesamtstand von 7.322,7 Mio. EUR (2013: 6.942,5 Mio. EUR). Davon entfielen auf die Abteilung Schaden- und Unfallversicherung 1.408,2 Mio. EUR (2013: 1.322,6 Mio. EUR), auf die Krankenversicherung 884,4 Mio. EUR (2013: 829,3 Mio. EUR) und auf die Lebensversicherung 5.030,2 Mio. EUR (2013: 4.790,6 Mio. EUR). Versicherungstechnische Rückstellungen im Eigenbehalt Gesamtrechnung direkt Angaben in Tsd. EUR 2014 2013 Veränderung absolut in % absolut in % absolut in % Prämienüberträge 142.603 1,4 144.544 1,5 -1.941 -1,3 Deckungsrückstellung 5.684.064 54,2 5.383.070 54,3 300.994 5,6 Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle 912.678 8,7 866.484 8,7 46.194 5,3 Rückstellung für Schadenregulierungskosten 62.635 0,6 56.391 0,6 6.244 11,1 Rückstellung für die erfolgsunabhängige Prämienrückerstattung 27.125 0,3 28.404 0,3 -1.279 -4,5 Rückstellung für die erfolgsabhängige Prämienrückerstattung 71.999 0,7 81.675 0,8 -9.676 -11,8 Schwankungsrückstellung 363.298 3,5 329.397 3,3 33.902 10,3 Sonstige versicherungstechnische Rückstellungen 58.296 0,6 52.587 0,5 5.709 10,9 Gesamte versicherungstechnische Rückstellungen 7.322.698 69,8 6.942.552 70,0 380.146 5,5 Summe Passiva 10.485.077 100,0 9.920.225 100,0 564.852 5,7 Eigenmittel Somit wies die Generali Versicherung AG zum Jahresultimo einen Stand von 20,0 Mio. EUR für den versteuerten Teil und Die Generali Versicherung AG ist eine Tochtergesellschaft 52,5 Mio. EUR für den unversteuerten Teil der Risikorücklage der Generali Holding AG mit 92,2 % und der Generali Rückver- aus. sicherung AG mit 7,8 %. Das Grundkapital der Generali Versi- cherung AG beträgt unverändert 27,3 Mio. EUR und setzt sich Aus der Bewertungsreserve auf Grund von Sonderabschrei- aus 3.417.315 Stück auf den Inhaber lautende Stammaktien bungen wurde ein Betrag von 0,4 Mio. EUR im Zusammenhang zusammen. mit Abschreibungen bzw. Abgängen aufgelöst, sodass sich zum Stichtag ein Gesamtstand von 14,2 Mio. EUR ergab. Die Generali Versicherung AG ist mit keinen Zweigniederlas- sungen im Ausland vertreten. Die Solvabilitätsvorschriften gem. § 73b Abs. 1 VAG wurden von unserer Gesellschaft jederzeit erfüllt. Gemäß § 73a VAG wurden dem versteuerten Teil der Risiko- rücklage 1,7 Mio. EUR aus der Abteilung Kranken und Leben zugeführt. Im Bereich Schaden/Unfall war der zulässige Dota- tionsstand bereits erreicht.
14 | Generali Versicherung AG – Geschäftsbericht 2014 Eigenkapitalüberleitung Gesamtrechnung Angaben in Tsd. EUR Grundkapital Kapitalrücklage Risikorücklage Gewinn- Bilanzgewinn Gesamt gem. § 73a VAG rücklagen gebunden nicht (versteuerter Teil) Andere freie gebunden Rücklagen Stand am 31.12.2011 27.339 131.172 130.852 15.415 53.223 5.818 363.819 Dotierung 247 247 Zuschüsse 1.520 1.520 Dividendenzahlung 0 Jahresgewinn 54.378 54.378 Stand am 31.12.2012 27.339 131.172 132.372 15.662 53.223 60.197 419.964 Dotierung 2.605 2.605 Zuschüsse 0 Dividendenzahlung -26.655 -26.655 Jahresgewinn 60.757 60.757 Stand am 31.12.2013 27.339 131.172 132.372 18.266 53.223 94.299 456.671 Dotierung 1.746 1.746 Zuschüsse 0 Dividendenzahlung -32.464 -32.464 Jahresgewinn 33.187 33.187 Stand am 31.12.2014 27.339 131.172 132.372 20.012 53.223 95.022 459.140 Kapitalanlagen Unternehmen und Beteiligungen“ blieb nahezu konstant bei 763,0 Mio. EUR und hatte einen Anteil von 9,2 %. Die Kapitalanlagen – ohne laufende Guthaben bei Kreditins- tituten, welche unter der Position „Sonstige Vermögensgegen- Die Darlehensforderungen inkl. Vorauszahlungen auf Polizzen stände“ ausgewiesen werden –, stiegen im Geschäftsjahr 2014 und Hypothekenforderungen beliefen sich auf 701,9 Mio. EUR um 607,6 Mio. EUR oder 7,9 % auf 8.301,6 Mio. EUR. Hiervon (2013: 738,2 Mio. EUR). Der Buchwert der Grundstücke und entfielen auf die Abteilung Leben 5.210,2 Mio. EUR, auf die Bauten erhöhte sich auf Grund von Verschmelzungen mit Abteilung Schaden- und Unfallversicherung 2.188,9 Mio. EUR Tochterunternehmen um 33,2 Mio. EUR auf 452,7 Mio. EUR. und auf die Abteilung Kranken 902,5 Mio. EUR. Die gebundenen Guthaben bei Kreditinstituten betrugen 146,7 Mio. EUR (2013: 83,4 Mio. EUR) bzw. 1,8 % der Gesamt- Der Anteil an festverzinslichen Wertpapieren blieb konstant kapitalanlagen. Entsprechend den Rechnungslegungsvor bei 51,3 % (2013: 51,0 %) oder 4.261,6 Mio. EUR. Der Anteil der schriften wurden liquide Mittel (laufende Guthaben bei Kredit Aktien und sonstigen nicht festverzinslichen Wertpapieren er- instituten, Schecks und Kassenbestände) in Höhe von höhte sich auf Grund von Zukäufen bei Investmentfonds von 69,4 Mio. EUR (2013: 130,0 Mio. EUR) unter den „Sonstigen 23,0 % auf 23,8 %. Die Position „Kapitalanlagen in verbundenen Vermögenswerten“ ausgewiesen.
Lagebericht – Generali Versicherung AG | 15 RISIKOBERICHTERSTATTUNG Die dezentralen Risikomanager verantworten die lokale Um- GEM. § 243 UGB setzung des Risikomanagements gemäß den zentralen Vorga- ben und sind fachliche Ansprechpartner für den jeweiligen Vorstand. Grundsätze, Ziele und wesentliche Vorgaben des Organisation des Risikomanagements Risikomanagements sowie des Internen Kontrollsystems wer- den in gruppenspezifischen Leit- und Richtlinien definiert. Das Risikomanagement der Generali Gruppe Österreich ist konzerneinheitlich organisiert. Das zentrale Risikomanagement In Vorbereitung auf die Umsetzung der Solvency II-Rahmen- berichtet als Risikomanager der Generali Gruppe Österreich richtlinie hat die Generali Gruppe Österreich bereits in den als auch in seiner Funktion als operativer Risikomanager der Vorjahren die geforderten folgenden Governance-Funktionen Generali Holding Vienna AG an deren Vorstand und ist eng mit etabliert: den Risikomanagement-Beauftragten in den Konzernunterneh- men verzahnt. — die Risikomanagement-Funktion, — die Compliance-Funktion und — die Interne Revisionsfunktion. Aufsichtsrat Prüfungsausschuss Control Vorstand Re po rt Risk Committee ie s li c Proposals Po Report First Control Level Second Control Level Third Control Level Risk Owners Support: Risikomanagement & Audit Risk Risk & Analyst aktuarielle Funktion Observers Meetings Interne Revision Limits – Controlling – Actuaries Compliance Risk Taker –… Funktion Im Berichtsjahr wurde das Projekt „Functional Governance“ — Group Compliance Policy mit dem Ziel der finalen Ausgestaltung der Governance-Funk- — Group Risk Management Policy tionen sowie der Etablierung der versicherungsmathemati- — Group Operational Risk Management Policy schen Funktion gestartet. Die Implementierung der Ergebnis- — Group ORSA Policy se ist im 1. Quartal 2015 geplant. — Group Non-Life-Underwriting and Reserving Policy — Group Life-Underwriting and Reserving Policy Entsprechend den allgemeinen Governance-Anforderungen — Group Liquidity Risk Management Policy gem. Art. 41 der Solvency II-Rahmenrichtlinie in Verbindung — Group Anti Money Laundering & Counter Terrorism mit § 130c VAG Vorbereitung der Umsetzung der Richtlinie Financing Policy 2009/138/EG verfügt die Generali Gruppe Österreich über — Leitlinie (Procedure) Related Parties Transactions folgende Leitlinien zur Definition der jeweiligen Aufgaben, Pro- zesse, Verantwortlichkeiten und Berichtsverfahren: Die Leitlinien wurden von der Muttergesellschaft Assicura zioni Generali S.p.A. vorgegeben und, entsprechend einem — Group Directives on the System of Internal Controls definierten Implementierungs- und Validierungsprozess, von and Risk Management den Vorständen der Konzernunternehmen der Generali Grup- — Group Internal Audit Policy pe Österreich beschlossen. — Group Internal Control Policy
16 | Generali Versicherung AG – Geschäftsbericht 2014 Im Rahmen der gem. Art. 45 der Solvency II-Rahmenrichtlinie -bewertung, Risikoberichterstattung sowie Steuerung und und § 130c VAG Vorbereitung der Umsetzung der Richtlinie Überwachung der Risiken dar. 2009/138/EG geforderten ORSA (Own Risk and Solvency As- sessment) Berichterstattung hat die Generali Gruppe Östereich einen konzernweiten ORSA-Bericht erstellt und parallel die Risikoidentifikation und -bewertung Ausgestaltung des ORSA-Prozesses in enger Abstimmung mit dem bestehenden Planungsprozess begonnen. Die Klassifizierung der identifizierten Unternehmensrisiken folgt grundsätzlich den Solvency II-Vorgaben und der in der Generali Gruppe weltweit implementierten Risikolandkarte. Risikomanagementprozess Der Risikomanagementprozess der Generali Gruppe Öster- reich stellt einen Regelkreislauf aus Risikoidentifikation und Unternehmensrisiken Versicherungs- Operationale Marktrisiken Kreditrisiken Sonstige Risiken technische Risiken Risiken Versicherungs- Aktienkursrisiken Spreadrisiken technische Risiken Betrugsrisiken Liquiditätsrisiken Leben Versicherungs- Zinsänderungs- Strategische Migrationsrisiken technische Risiken Personalrisiken risiken Risiken Schaden/Unfall Reputations- Immobilienrisiken Ausfallrisiken Vertriebsrisiken risiken Contagion (Anste- Währungsrisiken Prozessrisiken ckung) Risiken Konzentrations- IT-Risiken Neue Risiken risiken Compliance Risiken Offenlegungs- risiken Katastrophen- und Terrorrisiken Das Risikomanagement fokussiert dabei auf die wesentlichen Risikoberichterstattung und -steuerung Risiken, welche die Erreichung der strategischen Ziele gefähr- den könnten. Neben Risiken, die standardmäßig in den Risi- Die Risk Owner informieren in ihrer regelmäßigen Bericht kokapitalmodellen abgebildet werden, erfolgt die Bewertung erstattung das zentrale Risikomanagement der Generali Grup- wesentlicher Risiken, die in den Modellen nicht explizit berück- pe Österreich. Das zentrale Risikomanagement berichtet an sichtigt sind, auf Grund von Expertenschätzungen der Risk den Vorstand und nimmt mit diesem die endgültige Riskoein- Owner (Verantwortliche der Fachbereiche). stufung der wesentlichen Risiken vor.
Lagebericht – Generali Versicherung AG | 17 Zentrales Element der Risikoberichterstattung ist der Währungsrisiken RSA-Bericht. Dieser enthält Informationen zu allen wesent- O lichen Risiken sowie deren quantitative und qualitative Bewer- Währungsrisiken spielen in der Veranlagung eine untergeord- tung für das aktuelle Geschäftsjahr als auch für den Planungs- nete Rolle, da in der Regel währungskongruent zu den Verbind zeitraum zur Gesamtsolvabilitätsbeurteilung. lichkeiten investiert wird. Insgesamt stellt die Risikoberichterstattung sicher, dass die risikorelevanten Informationen systematisch und geordnet an Konzentrationsrisiken die Entscheidungsträger weitergeleitet werden und ist damit eine wesentliche Grundlage für die laufende Risikosteuerung. Konzentrationsrisiken resultieren aus einer unzureichenden Der Rahmen der Risikosteuerung wird vom Vorstand durch die Portfoliodiversifikation im Bereich der Kapitalanlagen und be- beschlossenen und implementierten Leitlinien und Limitsys- treffen sämtliche mit Risiken behaftete Einzelengagements mit teme vorgegeben. Limite werden regelmäßig überwacht, einem wesentlichen Ausfallpotenzial. Die Kapitalveranlagung Limitverletzungen analysiert und gegebenenfalls entsprechen- der Generali Versicherung AG ist geprägt durch den Grundsatz de Maßnahmen eingeleitet. der Diversifikation, weshalb das Konzentrationsrisiko als nied- rig einzustufen ist. Berichterstattung zu ausgesuchten Risiken Kreditrisiken Wertpapierpositionen unterliegen neben dem Marktrisiko Marktrisiken auch dem Kreditrisiko des Schuldners. Das Kreditrisiko um- fasst die Insolvenz, den Zahlungsverzug und die Bonitätsver- Oberstes Ziel der Generali Versicherung AG ist es, das R isiko schlechterung des Schuldners, wobei es sich hierbei auch um aus den Kapitalanlagen so zu beschränken, dass die Gesell- Schulden aus Rückversicherungsverträgen handeln kann. schaft ihre Verbindlichkeiten stets bedienen kann und gleich- Detaillierte interne Richtlinien regeln den Handlungsspielraum zeitig ein adäquates Kapitalanlagenergebnis erwirtschaftet. der Generali Versicherung AG. Ebenso gibt es intern festge- legte Limite zur Vermeidung von Kumulrisiken. Die Generali Das Kapitalanlagemanagement der Generali Versicherung Versicherung AG verzichtet auf Sicherungsgeschäfte zur Ab- AG wird im Sinne eines Funktionsausgliederungsvertrages sicherung von Kreditrisiken. durch die Generali Capital Management GmbH durchgeführt. Diese bedient sich auf Basis eines Dienstleistungsvertrages Die Generali Versicherung AG verfolgt den Ansatz, nur in unterschiedlicher Dienstleistungen der Generali Investments Anleihen bester Qualität zu investieren. Dies wird als gegeben Europe S.p.A. angenommen, wenn der Kontrahent ein geringes Ausfallrisiko hat oder eine entsprechende Absicherung vorhanden ist. Dem- Das Risikomanagement ist für die Ermittlung der Risikotrag- zufolge erfolgen Investitionen zum größten Teil in euronotierte fähigkeit (strategische Asset Allocation), die Überwachung des Staatsanleihen sowie in Pfandbriefe. Anleihen, die gemäß ih- Anlageverhaltens (Investment Guidelines), die Durchführung rem Rating nicht mindestens als Investmentgradeanleihen von Analysen zur Aktiv-Passiv-Steuerung (Asset Liability Ma- einzustufen sind, werden als Investment nur in Ausnahmefällen nagement) sowie für das Reporting und die Berechnung aller herangezogen. relevanten Risikokennzahlen zuständig. Die Generali Versiche- rung AG hat in 2014 keine Sicherungsgeschäfte getätigt. Versicherungstechnische Risiken Aktienkurs- und Zinsänderungsrisiken Darunter werden alle Risiken und Folgerisiken subsumiert, die sich aus dem Zeichnen von Risiken im Rahmen von Versi- Das Marktrisiko umfasst das Kursrisiko und das Zinsände- cherungsverträgen ergeben. rungsrisiko von Wertpapieren. Für eine monatliche, zentrale Risikoberichterstattung werden Marktwerte für alle Kapitalan- lagen ermittelt. Aufbauend auf diese Marktwerte wird das Tarifierungsrisiken Risikoprofil aufgestellt und in eine Limitsystematik gebracht, welche neben der periodischen Berichterstattung auch Unter dem Tarifierungsrisiko versteht man das Risiko, dass Ad-hoc-Meldungen einschließt. die Prämiengestaltung für den tatsächlichen Schadensverlauf unzureichend ist. Um diesem Risiko entgegenzutreten, werden für die Prämienkalkulation anerkannte aktuarielle Verfahren eingesetzt.
18 | Generali Versicherung AG – Geschäftsbericht 2014 Neben der Prämienkalkulation stellt die laufende Analyse der Stornorisiken Tarifgenerationen einen wesentlichen Bestandteil des Risiko- managements dar. Das Stornorisiko betrifft das Risiko, dass die tatsächlichen Stornoquoten von den prognostizierten abweichen. Storno Das wesentlichste Instrument zur Risikominderung stellt die risiken lassen sich durch geeignete Produkt- und Provisions- Zedierung von Risikoanteilen an Rückversicherungsunter gestaltung verringern. nehmen dar. Die Generali Holding Vienna AG tritt dabei als Koordinator und aktiver Rückversicherer für die Generali Ver- Das verbleibende Stornorisiko wird durch produktspezifische sicherung AG auf. Jede Konzerngesellschaft hat ein individuell Bestandsanalysen eingeschätzt und in die Preisfindung ein- gestaltetes Rückversicherungsprogramm, das an die Unter- bezogen. nehmensgröße, den Versicherungsbestand und die gesetzli- chen Rahmenbedingungen angepasst ist. Operationale Risiken Die Quantifizierung des Tarifierungsrisikos erfolgt auf der Basis interner Modelle, die auch zur Effizienzprüfung der Rück- Das operationale Risiko bezeichnet das Risiko von Verlusten versicherungsprogramme herangezogen werden. auf Grund von unzulänglichen oder fehlgeschlagenen internen Prozessen sowie aus mitarbeiter-, systembedingten oder ex- ternen Vorfällen. Das operationale Risiko umfasst zudem Reserverisiken Rechtsrisiken, nicht jedoch strategische Risiken und Reputa- tionsrisiken. Unter dem Reserverisiko versteht man das Risiko, dass die versicherungstechnischen Rückstellungen dem zukünftigen Derartige Risiken sind ein unvermeidlicher Bestandteil der Aufwand nicht entsprechen. Die laufende Überwachung des täglichen Geschäftstätigkeit. Da sich operationale Risiken nur Reserverisikos wird durch regelmäßige Facheinschauen der bedingt mit Hilfe rein quantitativer Methoden erfassen und Reserven und durch Kontrolle der Abwicklungsergebnisse risikogerecht mit Kapital unterlegen lassen, steuert und be- bewerkstelligt. grenzt die Generali Gruppe Österreich diese Risiken durch ihr integriertes Internes Kontrollsystem (IKS). Dieses Instrumen- Die Quantifizierung des Reserverisikos erfolgt mittels aner- tarium wird laufend optimiert und beständig weiterentwickelt. kannter stochastischer Modelle. Durch den Eintritt von schwerwiegenden Ereignissen mit der Folge des Ausfalls von Gebäuden, von Mitarbeitern usw. könn- Zinsgarantierisiken ten wesentliche Geschäftsprozesse gefährdet werden. Um diesem Risiko zu begegnen, wurde ein Gesamtkonzept „Not- Das Zinsgarantierisiko betrifft Versicherungsverträge, in de- fallplanung“ erarbeitet. Dieses wird laufend weiterentwickelt ren Leistungsvereinbarungen Zinsgarantien enthalten sind. und besteht aus den Teilsegmenten Notfallhandbuch, Krisen- Nachdem die Duration der Leistungsverpflichtungen in der und Pandemieplan und Business Continuity Management Regel von den Kapitalanlagen, die mit den Versicherungsver- (BCM). An allen relevanten Standorten stehen neben einer trägen korrespondieren und durch versicherungstechnische adäquaten Organisationsstruktur mit Krisen- und Notfallstäben Rückstellungen finanziert sind, abweicht, entsteht regelmäßig auch einheitliche und verbindliche Krisen- und Notfallpläne zur ein Zinsgarantierisiko. Um die dauernde Erfüllbarkeit der Zins- Ver fügung. garantien zu gewährleisten, überwacht und steuert das Risi- komanagement einen Asset Liability Management Prozess, Die Aufgaben der Generali Versicherung AG sind im Bereich der in den Konzerngesellschaften, die dem Zinsgarantierisiko IT in der Generali IT-Solutions GmbH und über diese in der in wesentlicher Weise ausgesetzt sind, als oberstes Entschei- Generali Infrastructure Services S.c.a.r.l. und der Generali VIS dungsgremium ein mehrmals jährlich tagendes Asset Liability Informatik GmbH gebündelt. Durch die Einbindung der Toch- Committee hat. tergesellschaften in das Risikomanagementsystem verfügt der Generali Holding Vienna Konzern und damit die Generali Ver- sicherung AG über effiziente Instrumente, IT-Risiken zu erken- Biometrische Risiken nen. Zur Risikominderung werden fortlaufend Maßnahmen zur Sicherung der größtmöglichen Verfügbarkeit der Hard- und Die Berechnung der versicherungstechnischen Rückstellun- Softwaresysteme sowie zur IT-Sicherheit und zum Schutz der gen beruht unter anderem auf biometrischen Rechnungsgrund- Daten aller Tochterunternehmen ergriffen, sodass auch im lagen, das heißt auf Annahmen zur Sterblichkeit und Invalidi- Katastrophenfall der IT-Betrieb sichergestellt ist. sierung. Die Angemessenheit dieser Grundlagen wird jedenfalls jährlich überprüft und die damit verbundenen Anpassungen der Tarife und Rückstellungen werden ebenfalls mindestens jährlich vorgenommen.
Lagebericht – Generali Versicherung AG | 19 Sonstige Risiken Ausblick Für die Weiterentwicklung des Risikomanagements konzen- Strategische Risiken triert sich die Generali Gruppe Österreich auf die Umsetzung von Solvency II in Verbindung mit den entsprechenden lokalen Als strategische Risiken sind vor allem langfristige Verlust- Bestimmungen des § 130c VAG Vorbereitung der Umsetzung potenziale auf Grund von Veränderungen der Marktpositionen der Richtlinie 2009/138/EG sowie VAG 2016. und der Ineffizienz des eingesetzten Kapitals zu nennen. Die Steuerung dieser Risiken mit eher langfristigem Bedrohungs- Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde insbesondere die Um- potenzial erfolgt im Rahmen der regelmäßigen Risk Meetings setzung der Governance-Anforderungen voran getrieben. Im sowie der Einbettung in den Strategieprozess. Rahmen der geforderten ORSA-Berichterstattung (Own Risk and Solvency Assessment) hat die Generali Gruppe Österreich 2014 einen gruppenweiten ORSA-Bericht mit den jeweiligen Liquiditätsrisiken unternehmensspezifischen Berichtsteilen der Konzern-Versi- cherungsunternehmen erstellt. Darüber hinaus wurden 2014 Darunter wird das Risiko verstanden, dass auf Grund von die Anforderungen der Säule III weiter vorangetrieben. Die zeitlichen Inkongruenzen in den Zahlungsströmen oder fehlen- Anpassung der IT-Landschaft an die Solvency II-Anforderun- der Liquidität an den Wertpapiermärkten nicht jederzeit den gen wird auch 2015 einen Tätigkeitsschwerpunkt darstellen Zahlungsverpflichtungen der Gesellschaft nachgekommen ebenso wie die Errichtung der versicherungsmathematischen werden kann. Eine Begrenzung dieses Risikos erfolgt direkt Funktion. über eine Abstimmung der zu erwartenden Zahlungsströme aus den Kapitalanlagen und den Versicherungsverträgen durch die mehrjährige Planung. Zusätzlich erfolgt für einen Zwölfmo- natszeitraum eine Prognose auf Vierteljahresbasis und ein JAHRESERGEBNIS Limitsystem zur Steuerung der illiquiden Wertpapiere. Im Jahresabschluss zum 31. Dezember 2014 ergab sich ein Bilanzgewinn von 95.022.445,36 EUR. Reputationsrisiken Das Reputationsrisiko bezeichnet das Risiko eines Unterneh- mens, einen Imageschaden bei Kunden, Geschäftspartnern, GEWINNVERWENDUNG Aktionären sowie Aufsichtsbehörden und dadurch potenzielle Verluste zu erleiden. Gezielte Kundenkommunikation und Für die Gesellschaft ergibt sich einschließlich des Gewinn- aktives Reputationsmanagement sind dabei entscheidende vortrages aus dem Vorjahr ein Bilanzgewinn in Höhe von Faktoren, Imageschäden für die Gesellschaft präventiv entge- 95.022.445,36 EUR. Der Vorstand schlägt den Vortrag des gen zu treten. Da theoretisch jede Aktivität der G enerali Ver- Bilanzgewinnes auf neue Rechnung vor. sicherung AG zu Reputationsverlusten führen kann und Wech- selwirkung zwischen den einzelnen Risikokategorien besteht, ist ein aktives Reputationsmanagement von großer Bedeutung. Die Kommunikationseinheiten des Konzerns stehen in einem PERSONAL beständigen Austausch und beobachten sämtliche Aktivitäten der Gruppe im Hinblick auf mögliche Reputationsrisiken. Im Jahr 2014 beschäftigte die Generali in der Generaldirek- tion und in den Regionaldirektionen insgesamt durchschnittlich 4.117 Mitarbeiter, davon in der Geschäftsaufbringung 2.652 Solvabilitätsanforderungen 2014 und 1.465 in der Verwaltung. Im Vergleich dazu waren 2013 in denselben Betrieben 4.128 Mitarbeiter tätig. Im Rahmen des Mit voraussichtlich über 13 % Marktanteil und einem Prä- Lehrlingsprogramms wurden per 31.12.2014 78 Lehrlinge aus- mienvolumen von rund 2,3 Mrd. EUR zählt die Generali Versi- gebildet. cherung AG zu den führenden Versicherungen des Landes. Das Eigenkapital (inkl. unversteuerter Rücklagen) beträgt per 31. Dezember 2014 525,9 Mio. EUR, die Quote in Prozent der Bilanzsumme 5,0 %. Die Eigenmittel lagen um 175,7 % (2013: 134,7 %) über dem gesetzlichen Solvabilitätserfordernis.
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