KALKSANDSTEIN Geschäftsberichte 2013 / 2014
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GEMEINSAMES VORWORT Sehr geehrte Damen und Herren, das Jahr 2013 war für unsere Industrie konjunkturell eines mit Höhen und Tiefen: nach einem witterungsbedingt sehr schlechten Start in das Jahr 2013 zog der Absatz erst ab dem zweiten Q uartal an, pendelte sich aufgrund des ausgefallenen Winters aber bis zum Jahresende wieder nahezu auf dem Vorjahresniveau ein. Sehr dynamisch dagegen verlief der Auftakt in das neue Geschäftsjahr. Die Bauwirtschaft in Deutsch land ist mit Schwung in das Jahr 2014 gestartet. Die Bauunternehmen haben im J anuar auf breiter Front die Bautätigkeit aufgenommen und damit zu einer positiven Nachfrageentwicklung nach unseren qualitativ hochwertigen Kalksandsteinprodukten geführt. Möglich machte das zum einen die sehr milde und trockene Witterung. Zum anderen bestanden aus dem Vorjahr noch hohe Auftragsbestände. Auch die Baugenehmigungszahlen des Jahres 2013 und die Aussichten für die kommenden Jahre, insbesondere in dem für unsere Branche sehr wichtigen mehrgeschossigen Wohnungsbau, lassen uns positiv in die Zukunft blicken. Für dieses Jahr rechnet die Branche mit rund 250.000 neuen Wohnungen nach 212.000 fertiggestellten Einheiten im Jahr 2013. Darüber hinaus sind die Rahmenbedingungen im Wohnungsbau weiter günstig. Das gilt zum einen für die Zahl der Erwerbstätigen, die 2013 bei knapp 42 Millionen Menschen lag, und zum anderen für die anhaltend günstigen Konditionen für Immobilienkredite. Die positiven Konjunkturprognosen dürften aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die E rwartungen der Baustoffindustrie an die Politik mit dem im Dezember verabschiedeten Koalitionsvertrag enttäuscht wurden und die Bundesregierung in der Wohnungsbaupolitik dringend neu durchstarten muss. Auf der Strecke blieben vor allem „starke Impulse“ für be zahlbaren Wohnungsneubau. Statt attraktive Investitionsanreize anzubieten, setzt unsere Regierung mit der eingeführten Miet 1894 – 2014 120 JAHRE DEUTSCHE KALKSANDSTEININDUSTRIE. preisbremse auf eine kontraproduktive Regulierung des Wohnungs markts. Hingegen wäre die von den Koalitionären ursprünglich geplante – und von unserem Verband mit Nachdruck geforderte – 120 JAHRE ERFAHRUNG FÜR DIE ZUKUNFT! Wiedereinführung der degressiven AfA für fünf Jahre in Gebieten mit angespanntem Wohnungsmarkt ein klarer Schritt nach vorne gewesen, um mehr Investitionen für den Neubau von b ezahlbarem, altersgerechtem und zugleich energieeffizientem Wohnraum zu generieren. Hier werden wir im Rahmen unserer politischen Lobbyarbeit und im engen Schulter schluss mit unseren befreundeten Bundesverbänden als kritischer, aber konstruktiver Partner weiter am Ball bleiben und in unseren Anstrengungen und Forderungen für verbesserte politische Rahmenbedingungen für den Wohnungsneubau nicht nachlassen. 2
BAUEN IST VERANTWORTUNG. FÜR DIE ZUKUNFT. FÜR WACHSTUM UND WOHLSTAND. FÜR DIE MENSCHEN VON HEUTE UND MORGEN. Das Jahr 2014 steht aber nicht nur für eine anziehende Konjunktur und die damit hoffentlich verbundene gute Entwicklung unserer Industrie, sondern beschreibt auch einen weiteren Meilen stein in der Geschichte unserer Branche. 120 Jahre ist es her, als in einem Werk in Neumünster die industrielle Produktion von Kalksandsteinen begann. Seit 1894 – und darauf sind wir besonders stolz – gilt unverändert das Reinheitsgebot von Kalksandstein. Auch in Zukunft wird die Kalksanstein industrie ihre bisherige Vorreiterrolle für innovative Produktentwicklungen und Mauerwerkstechniken weiter ausbauen. Hierzu gehören unter anderem ganzheitliche und energieeffiziente Wandkonstruk tionen, die die Umwelt aktiv vor schädlichen Emissionen schützen und Ressourcen sparen. Diese Entwicklung voranzutreiben und positiv zu begleiten ist Aufgabe unseres Vorstandes aber Bernhard Göcking auch die unseres neuen Geschäftsführers, Roland Meißner, der im November 2013 die Führung Vorstandsvorsitzender unseres Teams beim Bundesverband von Joachim Hübner übernommen hat. Der vorliegende Geschäftsbericht 2013 / 2014 informiert in kompakter Form über die Ergebnisse der einzelnen Verbandsgesellschaften sowie die Entwicklung der Kalksandsteinindustrie im Rahmen der Bauwirtschaft im letzten Jahr und berichtet über ausgewählte Themenfelder, mit denen wir uns im Bundesverband im Jahr 2013 befasst haben. Unser besonderer Dank gilt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Bundesverbandes Kalksand steinindustrie e. V. für ihren tatkräftigen Einsatz und die gezeigten Leistungen im abgelaufenen Jahr und den in den Ausschüssen und im Vorstand ehrenamtlich Tätigen für ihr unermüdliches Engage ment im Sinne der gemeinsamen Sache. Wir wünschen allen ein erfolgreiches Baujahr 2014 und eine interessante Lektüre! Herzliche Grüße Roland Meißner Geschäftsführer 3
INHALTSVERZEICHNIS I. ERGEBNISSE DER GESELLSCHAFTEN IM KURZÜBERBLICK 5 1.1. BUNDESVERBAND KALKSANDSTEININDUSTRIE E. V. 6 1.2. FORSCHUNGSVEREINIGUNG KALK-SAND E. V. 7 1.3. KALKSANDSTEIN-DIENSTLEISTUNG GMBH 8 II. ORGANISATION 9 III. GESCHÄFTSBERICHT BUNDESVERBAND KALKSANDSTEININDUSTRIE E. V. 11 3.1. DIE KALKSANDSTEININDUSTRIE IM RAHMEN DER BAUWIRTSCHAFT 12 3.1.1. Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen 12 3.1.2. Absatzentwicklungen der Kalksandsteinindustrie 2013 15 3.1.3. Was erwartet die Kalksandsteinindustrie im Jahr 2014? 16 3.2. SOZIAL- UND WIRTSCHAFTSPOLITIK 16 3.2.1. Tarifabschluss 2013 16 3.3. BAUANWENDUNG UND NORMUNG 17 3.3.1. Überblick 17 3.3.2. Bauanwendung 17 3.3.3. Normung 19 3.4. TECHNOLOGIE 21 3.4.1. Technischer Ausschuss (TA) 21 3.4.2. Umweltrecht 21 3.4.3. Meisterseminare 2012 / 2013 22 3.5. LOBBYARBEIT DES BUNDESVERBANDES KALKSANDSTEININDUSTRIE E. V. 22 3.5.1 Aktion „Impulse für den Wohnungsbau“ 2013 22 3.5.2. Aktivitäten in den Bundesländern 23 IV. GESCHÄFTSBERICHT FORSCHUNGSVEREINIGUNG KALK-SAND E. V. 24 4.1. ÜBERBLICK 25 4.2. FORSCHUNGSARBEITEN 2013 / 2014 25 4.3. AUSBLICK 27 V. GESCHÄFTSBERICHT KALKSANDSTEIN-DIENSTLEISTUNG GMBH 28 5.1. STEINPRÜFUNGEN 29 5.1.1. Prüfstelle 29 5.1.2. Produktprüfungen 29 5.2. PRÜF- UND FORSCHUNGSINSTITUT 29 5.3. ÖFFENTLICHKEITSARBEIT 30 5.3.1. Pressearbeit 30 5.3.2. Schriften und Technische Dokumentation 30 5.3.3. Digitale Medien 32 5.3.4. Monatlicher KS-Newsletter 32 5.3.5. Downloadcenter: Fakten, Wissen und Arbeitshilfen 33 5.3.6. CD-ROM Digitale Arbeitshilfen 33 5.4. AUSSCHUSS FÜR ÖFFENTLICHKEITSARBEIT (AÖA) 34 VI. AUSSCHÜSSE UND GREMIEN DER NORMUNG 35 VII. FACHVERÖFFENTLICHUNGEN 37 Unternehmen der Deutschen Kalksandsteinindustrie 38 Impressum, Bildnachweis Jahresabschlüsse 39 4
I. ERGEBNISSE DER GESELLSCHAFTEN IM KURZÜBERBLICK 82,3 Prozent betrug der Anteil der Mitgliedsbeiträge an den Gesamteinnahmen im Jahr 2013. 5
I. ERGEBNISSE DER GESELLSCHAFTEN IM KURZÜBERBLICK 1.1. Bundesverband Kalksandsteinindustrie e. V. TAB. 1 ÜBERSICHT DER JAHRESERGEBNISSE AUS DEN GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNGEN DER JAHRE 2006 BIS 2013 IN EURO Bundesverband Kalksandstein- Forschungs Qualitätsgemein- Kalksandstein Dienstleistung vereinigung schaft Mauer- Summe der Jahr industrie e. V. GmbH Kalk-Sand e. V. werksprodukte e. V. Einzelergebnisse 2006 -305.526,38 -930,17 -69.551,99 83.874,85 -292.133,69 2007 -155.244,65 4.740,46 -42.227,38 95.974,15 -96.757,42 2008 28.918,09 -52.934,26 -25.556,49 21.761,01 -27.811,65 2009 -97.768,59 2.953,01 -16.050,87 8.555,48 -102.310,97 2010 137.699,70 30.318,05 27.917,69 11.128,81 207.064,25 2011 18.631,50 22.851,88 33.361,11 6.641,76 81.486,25 2012 96.965,13 99.760,44 22.832,46 16.955,88 236.513,91 2013 -39.166,52 -89.082,12 712,24 26.271,82 -101.264,58 1.1. BUNDESVERBAND KALKSANDSTEININDUSTRIE E. V. Der Bundesverband bezweckt gemäß Satzung die Wahrung und Förderung der gemeinsamen ideellen, wirtschaftlichen, sozialpolitischen und sozialwirt schaftlichen Interessen seiner Mitglieder auf Bundes ebene. Zu seinen Aufgaben gehören insbesondere die Vertretung der Kalksandsteinindustrie bei den Dachverbänden, den Gremien der Normung und Bau aufsicht, die Durchführung von Forschungsaufgaben, die Bearbeitung technischer Fragen und die zentrale Öffentlichkeitsarbeit für die Produktgattung Kalksand stein. Ein wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb wird nicht verfolgt und ist gemäß Satzung ausgeschlossen. Zur Finanzierung seiner Aktivitäten werden Mitgliedsbei träge erhoben. Diese sollen den laufenden Geschäfts betrieb und die Projektaktivitäten finanzieren. Der Beitrag der ordentlichen Mitglieder errechnet sich aus den an einen Treuhänder gemeldeten Absatzwerten des Vorjahres. Der Beitrag beträgt 0,45 Euro je 1.000 Vol.-NF. TAB. 2 ENTWICKLUNG DER ERTRAGSLAGE DES BUNDESVERBANDES IM VERGLEICH DER JAHRE 2009 BIS 2013 IN TAUSEND EURO BZW. PROZENT 2009 % 2010 % 2011 % 2012 % 2013 % Mitgliedsbeiträge 861,9 83,2 885,8 85,8 904,4 86,4 893,3 86,6 878,0 82,3 Sonstige Einnahmen 174,7 16,8 146,1 14,2 142,2 13,6 138,6 13,4 188,9 17,7 Gesamtleistung 1.036,6 100,0 1.031,9 100,0 1.046,8 100,0 1.031,9 100,0 1.066,9 100,0 Personalaufwand 373,5 36,0 251,6 24,4 224,8 21,5 162,6 15,8 234,2 22,0 Abschreibungen 13,9 1,3 14,4 1,4 13,4 1,3 13,7 1,3 7,7 0,7 Aufwendungen für Technik 227,6 22,0 207,1 20,1 199,8 19,1 186,6 18,1 191,0 17,9 Aufwendungen für Beiträge, 318,1 30,7 212,1 20,6 358,6 34,3 353,1 34,2 358,4 33,6 Seminare und Tagungen Sonstige betriebliche Aufwendungen 264,3 25,5 232,2 22,5 262,1 25,0 248,6 24,1 333,2 31,2 Finanzerträge 64,1 6,2 40,9 4,0 36,8 3,5 34,9 3,4 26,4 2,5 Finanzaufwendungen / 1,1 0,1 -13,6 -1,3 6,4 0,6 5,1 0,5 7,7 0,7 Abschreibungen Finanzergebnis 63,0 6,1 27,3 2,6 30,4 2,9 29,8 2,9 18,7 1,8 Jahresergebnis -97,8 -9,4 137,7 13,3 18,6 97,0 9,4 1,8 -39,2 -3,7 6
I. ERGEBNISSE DER GESELLSCHAFTEN IM KURZÜBERBLICK 1.2. Forschungsvereinigung Kalk-Sand e. V. 1.2. FORSCHUNGSVEREINIGUNG KALK-SAND E. V. Die Forschungsvereinigung Kalk-Sand e. V. verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne des Abschnitts „Steuerbegünstigte Zwecke“ der Abgabenordnung, und zwar insbesondere durch: allgemeine wissenschaftliche Forschung auf dem Gebiet der hydrothermal gebundenen Kalkkiesel säuremassen in Verbindung mit Hochschul- und anderen Forschungsinstituten; dazu gehört auch der Erwerb von Forschungsergebnissen Dritter in jeder Form, auch Patente, Lizenzen oder Know-how; betriebsnahe Forschung in eigenen Versuchs- anlagen oder in Verbindung mit der Industrie und mit Institutionen; Auswertung von Forschungsergebnissen; Zusammenarbeit mit Forschungsvereinigungen verwandter Industriezweige und Organisationen; die Veröffentlichung der Forschungsergebnisse. Bild 1 Rasterelektronenmikroskopische Aufnahme einer Kalksandsteinoberfläche: Millionen von Sandkörnern sind dauerhaft Es werden keine eigenwirtschaftlichen Zwecke durch fest in das Bindemittelgerüst eingebunden die Forschungsvereinigung Kalk-Sand e. V. verfolgt. Die Finanzierung des laufenden Geschäftsbetriebs erfolgt durch Mitgliedsbeiträge und Zuwendungen des Bundesverbandes Kalks andsteinindustrie e. V. Forschungsprojekte werden mit den jeweiligen Partnerinstituten / Fördermittelgebern finanziert. Im Haus der Kalksandsteinindustrie in Hannover wird in angemieteten Büro- und Lagerräumen eine Geschäfts stelle unterhalten. TAB. 3 ENTWICKLUNG DER ERTRAGSLAGE DER FORSCHUNGSVEREINIGUNG KALK-SAND E. V. IM VERGLEICH DER JAHRE 2009 BIS 2013 IN EURO 2009 2010 2011 2012 2013 Beiträge 189.900 198.900 192.800 188.900 188.900 Erlöse AiF 88.600 163.788 326.559 250.550 242.386 Erlöse BBR, DBU 69.748 48.780 0 0 0 Sachaufwand für Forschungsaufträge -54.301 -40.048 -81.707 -38.116 -13.655 Personalaufwand -211.303 -230.352 -287.660 -272.985 -279.526 Betriebskosten -70.050 -73.460 -79.008 -75.252 -100.283 Verwaltungskosten -24.829 -29.830 -31.621 -29.418 -30.724 Ergebnis der gewöhnlichen -16.051 27.917 33.261 22.832 712 Geschäftstätigkeit 7
I. ERGEBNISSE DER GESELLSCHAFTEN IM KURZÜBERBLICK 1.3. Kalksandstein-Dienstleistung GmbH TAB. 4 ENTWICKLUNG DER ERTRAGSLAGE DER KALKSANDSTEIN-DIENSTLEISTUNG GMBH IM VERGLEICH DER JAHRE 2009 BIS 2013 IN EURO 2009 2010 2011 2012 2013 Umsatzerlöse* 797.184 891.061 873.553 1.250.262 1.222.014 Sonstige betriebliche Erträge 71.727 47.868 54.955 51.773 81.395 Öffentlichkeitsarbeit und Projekte -309.104 -278.388 -314.536 -418.847 -624.589 Personalaufwand -341.104 -383.924 -372.779 -452.727 -501.484 Sonstige betriebliche Aufwendungen -205.919 -236.422 -199.546 -199.546 -261.555 Betriebskosten -70.050 -73.460 -79.008 -75.252 -100.283 Verwaltungskosten -24.829 -29.830 -31.621 -29.418 -30.724 Ergebnis der gewöhnlichen -2.953 30.318 25.778 147.165 - 105.379 Geschäftstätigkeit * genauere Aufschlüsselung siehe Tab. 5 TAB. 5 ZUSAMMENSETZUNG UND VERGLEICH DER UMSATZERLÖSE DER KALKSANDSTEIN-DIENSTLEISTUNG GMBH M VERGLEICH DER JAHRE 2009 BIS 2013 IN EURO Art der Umsatzerlöse 2009 2010 2011 2012 2013 Beiträge 482.413 593.248 610.487 929.487 909.702 Erlöse aus Steinprüfungen 193.987 179.127 160.863 177.405 164.355 Erlöse aus sonstigen Prüfaufträgen 70.415 76.460 64.565 86.163 75.879 und Laborleistungen Erlöse aus Prüfberichten 31.045 29.650 17.038 20.861 24.478 Erlöse aus Seminaren 12.500 11.800 20.500 35.306 34.800 Sonstige Erlöse 6.824 775 100 1.040 12.800 Gesamt 797.184 891.061 873.553 1.250.262 1.222.014 1.3. KALKSANDSTEIN-DIENSTLEISTUNG GMBH Die Kalksandstein-Dienstleistung GmbH erbringt Die Kalksandstein-Dienstleistung GmbH erhält zur Dienstleistungen für Unternehmen der Kalksandstein Finanzierung ihrer Geschäftstätigkeit im Bereich der industrie und für den Bundesverband Kalksandstein Öffentlichkeitsarbeit für die Kalksandsteinindustrie industrie e. V. (BVKSI). Die Dienstleistungen gliedern und der Dienstleistungen für den Bundesverband sich in die drei Geschäftsfelder: einen Beitrag der Mitglieder des Bundesverbandes Kalksandsteinindustrie e. V. Der Beitrag beträgt 0,50 Prüf- und Forschungsleistungen Euro je 1.000 Vol.-NF. Die Geschäftsfelder Prüf- und (Auftragsforschung) sowie Steinprüfungen; Forschungsleistungen sowie Steinprüfungen müssen sich aus eigenen Einnahmen / Gebühren finanzieren. Dienstleistungen für den Bundesverband Kalksandsteinindustrie e. V. (u. a. Schulungen und Seminare); Öffentlichkeitsarbeit für die Kalksandsteinindustrie. 8
II. ORGANISATION 48 Personen engagieren sich ehrenamtlich in den Ausschüssen und Gremien des Bundesverbandes. 9
II. ORGANISATION Vorstand, Geschäftsführung, Abteilungsleitung und Ausschüsse des Bundesverbandes Kalksandsteinindustrie e. V. VORSTAND Bernhard Göcking Jochen Bayer Paul Bertmaring Markus Blum (Vorsitzender) (stellv. Vorsitzender) GESCHÄFTSFÜHRER Frederic A. Dörlitz Dr. Hans Georg Martin Dr. Hannes Zapf Roland Meißner Leuck Schneider-Jost ABTEILUNGSLEITUNG BAUANWENDUNGSAUSSCHUSS (BAA) Dr.-Ing. Wolfgang Eden (Technologie und Forschung) Rudolf Herz (Obmann) Dr.-Ing. Martin Schäfers (Bauanwendung) Hans-Peter Beyer Andreas Schlundt (Normung) Klaus Brechner Bernd Diestelmeier (ständiger Gast) SOZIALPOLITISCHER AUSSCHUSS (SPA) Dieter Fuhs Wolfgang Hante Markus Heße Harry Hoffmann André Hobbie Jochen Klein Martin Lampe Dr.-Ing. Tobias Jung Christoph Runge Jan D. Radmacher Ninette Schumann-Jäkel Dr. Hannes Zapf (Obmann) Wolfgang Zapf (Roland Meißner seit 11 / 2013) AUSSCHUSS FÜR ÖFFENTLICHKEITSARBEIT (AÖA) TECHNISCHER AUSSCHUSS (TA) Dr. Hannes Zapf (Obmann) Michael Peter (Obmann) Bernd Diestelmeier (stellv. Obmann) Cornelius de Boer Klaus Brechner Andreas van Briel Rudolf Herz (ständiger Gast) Frederic A. Dörlitz Cemile Özügül Dr.-Ing. Tobias Jung Dirk Rudolph Jörg Kochan Peter Schmid Dr. rer. nat. Holger Müller Hinrich Schulze Detlev Wegner (stellv. Obmann) Malte Wilhelm Stefan Wolfram 10
III. GESCHÄFTSBERICHT BUNDESVERBAND KALKSANDSTEININDUSTRIE E. V. 22,4Mio. Vol-NF wurden durchschnittlich pro Mitgliedswerk in 2013 abgesetzt. 11
III. GESCHÄFTSBERICHT BUNDESVERBAND KALKSANDSTEININDUSTRIE E. V. 3.1. Die Kalksandsteinindustrie im Rahmen der Bauwirtschaft 3.1. DIE KALKSANDSTEININDUSTRIE IM RAHMEN DER BAUWIRTSCHAFT 3.1.1. GESAMTWIRTSCHAFTLICHE Bauinvestitionen bilden das Fundament des Auf RAHMENBEDINGUNGEN schwungs. Die Bauinvestitionen legten im vergange nen Jahr lediglich um 0,1 % zu. Dies ist allerdings vor Die deutsche Wirtschaft befindet sich im Frühjahr allem auf die Beeinträchtigung der Produktion durch 2014 im Aufschwung. Gemäß dem ifo Institut wird das den außergewöhnlich strengen Winter 2012 / 2013 zu Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr voraussichtlich rückzuführen und täuscht darüber hinweg, dass der um 1,9 % steigen. Treibende Kraft ist die Binnennach öffentliche Bau und der Wohnungsbau im Jahresver frage. Der Anstieg der Verbraucherpreise fällt mit 1,3 % lauf sehr kräftig expandiert haben. Begünstigt durch in diesem Jahr vermutlich moderat aus. Die Zahl der das niedrige Zinsniveau, die positive Einkommensent Erwerbstätigen dürfte noch einmal kräftig steigen. Die wicklung, die gute Lage auf dem Arbeitsmarkt und die Konjunktur erhält allerdings Gegenwind von der Wirt geringe Verzinsung alternativer Kapitalanlagen haben schaftspolitik. So ist die abschlagsfreie Rente ab 63 private Haushalte und Unternehmen stärker in Wohn ein Schritt in die falsche Richtung, und die Einführung bauten investiert. Die öffentliche Bautätigkeit stieg des Mindestlohns wird im Jahr 2015 den Beschäfti angesichts der guten Kassenlage vieler Kommunen gungsanstieg dämpfen. bis zuletzt ebenfalls deutlich. Gewerbliche Bauinvesti tionen wurden hingegen im vergangenen Jahr, ähnlich wie die Investitionen in Ausrüstungen, trotz des güns tigen Finanzierungsumfelds nur zögerlich ausgeweitet. Im Jahr 2014 dürften alle Bausparten zur gesamtwirt schaftlichen Expansion beitragen. Der außergewöhn lich milde Winter 2013 / 2014 hat die Bautätigkeit zum Jahreswechsel begünstigt. Im Wohnungsbau sind die Baugenehmigungen im Jahr 2013 auf ein Zehnjahres hoch gestiegen; die Auftragseingänge zogen zuletzt wieder an und die Auftragsbestände sind anhaltend hoch. Grafik 1 Ifo Geschäftsklimaindex für Glasgewerbe, Keramik, V erarbeitung von Steinen und E rden Geschäftslage Geschäftsklima Geschäftserwartungen 50 40 30 20 10 0 -10 -20 01 / 11 05 / 11 09 / 11 01 / 12 05 / 12 09 / 12 01 / 13 05 / 13 09 / 13 01 / 14 Quelle: bbs – Info-Spezial Konjunktur Nr. 01 / 2014 12
III. GESCHÄFTSBERICHT BUNDESVERBAND KALKSANDSTEININDUSTRIE E. V. 3.1. Die Kalksandsteinindustrie im Rahmen der Bauwirtschaft Im Jahr 2013 wurde in Deutschland der Bau von rund Grafik 2 Wohnungsbaugenehmigungen in Deutschland 270.400 Wohnungen genehmigt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, waren das 12,9 % oder knapp 30.900 Wohnungen mehr als im Jahr in 1.000 Wohnungen 2012. Damit setzte sich die im Jahr 2010 begonnene positive Entwicklung weiter fort (2010: +5,5 %, 2011: +21,7 % und 2012: +4,8 %). 2004 269 2005 240 Von den im Jahr 2013 genehmigten Wohnungen waren 2006 248 knapp 235.500 Neubauwohnungen in W ohngebäuden 2007 182 (+11,5 % gegenüber 2012). Der Anstieg von Bauge 2008 175 nehmigungen für Wohnungen in Mehrfamilienhäusern 2009 178 (+22,3 %) fiel dabei deutlich höher aus als der Anstieg 2010 188 von Genehmigungen für Wohnungen in Zweifamilien 2011 228 häusern (+13,3 %). Genehmigungen für den Bau von 2012 241 Einfamilienhäusern (+1,1 %) nahmen nur geringfügig zu. 2013 270 Im Jahr 2013 ging der umbaute Raum der genehmig ten neuen Nichtwohngebäude gegenüber dem Jahr 2012 um 4,8 % auf 199,1 Mio. m³ zurück. Diese Ent wicklung ist auf den Rückgang von Genehmigungen Quelle: Statistisches Bundesamt für nichtöffentliche Bauherren um 6,7 % auf 180,5 Mio. m³ zurückzuführen. Bei den öffentlichen Bauher ren stieg der umbaute Raum der genehmigten neuen Auch die Beschäftigung im Baugewerbe wurde ausge Nichtwohngebäude um 18,8 % auf 18,6 Mio. m³. weitet. Alles in allem dürften die Wohnungsbauinvesti tionen im laufenden Jahr um kräftige 4,4 % steigen. Der Aufschwung im deutschen Wohnungsneubau zeigt Allerdings wird sich das Investitionsumfeld angesichts sich auch im europäischen Vergleich. Für 2014 prog der Erholung im Euroraum und damit vermehrter Ver nostiziert das ifo Institut ein Wachstum von 12 %; das fügbarkeit attraktiverer Anlagemöglichkeiten allmäh sind dann 2,8 neu gebaute Wohnungen auf 1.000 lich normalisieren. Jüngst belasten außerdem politi Einwohner. Die früheren Wohnungsbau-Boom-Länder sche Signale die Investitionsbereitschaft insbesondere Irland und Spanien rangieren schon das fünfte Jahr in bei der Sanierung von Wohngebäuden. Die Einführung Folge am Tabellenende. der „Mietpreisbremse“, die angestrebte Neuregelung Grafik 3 Wohnungsneubau im europäischen Vergleich, Prognose 2014 Fertigstellungszahlen je 1.000 Einwohner Norwegen 6,4 Schweiz 6,2 Frankreich 5,1 Finnland 4,8 Österreich 4,8 Polen 3,9 Belgien 3,8 Schweden 2,9 Slowakei 2,8 Deutschland 2,8 Niederlande 2,8 Tschechien 2,3 Dänemark 2,1 Großbritannien 2,0 Italien 1,9 Irland 1,4 Portugal 1,4 Spanien 1,0 Ungarn 1,0 Quelle: ifo Institut / Euroconstruct / LBS Research 13
III. GESCHÄFTSBERICHT BUNDESVERBAND KALKSANDSTEININDUSTRIE E. V. 3.1. Die Kalksandsteinindustrie im Rahmen der Bauwirtschaft der „Modernisierungsumlage“, aber auch die weit hin ter den Erwartungen zurückgebliebenen Beschlüsse im Bereich der energetischen Gebäudemodernisie rung dürften die Ertragserwartungen dämpfen. So wird die Investitionsdynamik im Bereich des Woh nungsbaus im kommenden Jahr etwas zurückgehen, die Expansionsrate sinkt auf 2,2 %. Die gewerbliche Bautätigkeit dürfte im Jahr 2014 im Umfeld anhaltend günstiger Außenfinanzierungsbedingungen und einer soliden Eigenkapitalausstattung der Unternehmen wieder anziehen. Die kräftige Konjunktur wird zu einer zunehmenden Kapazitätsauslastung der Unterneh men führen und damit Erweiterungsinvestitionen bei Die Produktion der Steine- und Erden-Industrie war den Betriebsgebäuden anstoßen. Darüber hinaus sind über das Jahr 2013 leicht rückläufig. Der Produktions die Genehmigungen von Büro- und Verwaltungsgebäu index sank insgesamt um -1,1 % gegenüber dem den zuletzt deutlich gestiegen, und die freischaffen Vorjahr. Besonders negativ entwickelte sich der Index den Architekten schätzten in der ifo Umfrage im ers – witterungsbedingt – im ersten Quartal 2013 (-8,5 % ten Quartal 2014 ihre Geschäftsaussichten deutlich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum). Während das besser ein als im Vorquartal. Die Institute erwarten zweite Quartal ebenfalls negativ verlief, konnten im eine Zunahme der gewerblichen Bauinvestitionen um dritten (+1,3 %) und vierten Quartal (+4,8 %) die Ein 1,7 % in diesem und um 3,2 % im nächsten Jahr. Die brüche zum größten Teil wieder aufgeholt werden. öffentlichen Bauinvestitionen sind vor dem Hinter grund der sich verbessernden Kassenlage vieler Kom Für 2014 ist damit von einem Produktionszuwachs in munen aufwärts gerichtet. Die Auftragseingänge sind Höhe von +2 bis +3 % auszugehen. So deutet der Ver zuletzt gestiegen und der Auftragsbestand im Tiefbau lauf der Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe und ist hoch. In diesem Jahr werden die Mittel aus dem der Baugenehmigungen weiterhin auf einen Nach Fluthilfefonds die Investitionstätigkeit weiter beleben. fragezuwachs im Wohnungsbau hin. Die öffentlichen Zum Ende des Jahres werden bei auslaufenden Fluthil Bauinvestitionen dürften sich – auch durch höhere fegeldern die Impulse vermehrt von den zusätzlichen Ausgaben für die Bundesverkehrswege – zunehmend Bundesmitteln für den Erhalt und den Ausbau der öf stabilisieren. Bei einer gesamtwirtschaftlichen Kon fentlichen Infrastruktur kommen. Im laufenden Jahr junkturbelebung ist auch von Zuwächsen im gewerb werden die öffentlichen Bauinvestitionen, auch wegen lichen Bau sowie in den industriellen Abnehmersek des hohen Ausgangsniveaus zum Jahresauftakt, im toren der Steine-Erden-Industrie auszugehen. Durchschnitt um kräftige 10,3 % zunehmen; im kom menden Jahr steigen sie um moderate 1,4 %. Insge Eine aktuelle Umfrage von BauInfoConsult zeigt, dass samt werden die Bauinvestitionen im laufenden Jahr viele Hersteller von Baustoffen mit positiven Umsatz um durchschnittlich 4,3 % und im Jahr 2015 um 2,4 % erwartungen ins neue Jahr gestartet sind. Der Opti expandieren. mismus begründet sich auch durch den Geschäftsver lauf des Jahres 2013. So erzielten zwei Drittel der Die deutsche Baustoff, Steine- und Erden-Industrieist befragten Hersteller höhere oder gleich hohe Umsätze schwungvoll in das Jahr 2014 gestartet. Der ifo Ge wie 2012. Im ersten Halbjahr 2013 fiel das Umsatz schäftsklimaindex für den Bereich „Glasgewerbe, ergebnis noch verhalten aus: Nach dem langanhalten Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden“ kletter den Winter meldeten lediglich 36 % der Befragungs te zu Jahresbeginn auf rund 21 Punkte (+4,9 Punkte teilnehmer einen gestiegenen Umsatz. Das zweite im Vergleich zu Dezember 2013) und damit auf den Halbjahr war von einem Nachholeffekt gekennzeich höchsten Wert seit Juni 2011. Besonders positiv ent net. Vier Fünftel der Befragten konnten das Umsatzni wickelten sich die Erwartungen (+7,0 Punkte). Auch die veau steigern oder zumindest halten. Beurteilung der Geschäftslage zog etwas an (+2,8 Punkte). Mit Blick auf die einzelnen Branchen zeigt Im Jahr 2013 insgesamt erzielte jeweils ein knappes sich ein relativ heterogenes, aber aufwärtsgerichtetes Drittel der Unternehmen ein Umsatzplus von bis zu Bild: Bis auf die Zement- (-0,3 Punkte) und die Ziegel 5 %. 12 % der Befragten verzeichneten keine Verände hersteller (-8,5 Punkte) verzeichneten alle Branchen rung im Umsatzniveau gegenüber 2012. Einige Unter ein besseres Geschäftsklima. Besonders stark fiel der nehmen konnten nicht alle Umsatzverluste des ersten Anstieg bei den Herstellern von Erzeugnissen aus Be Halbjahres 2013 ausgleichen: Ein Fünftel der Herstel ton, Zement und Gips (+7,9 Punkte) sowie den Herstel ler ging mit roten Umsatzzahlen ins neue Jahr. lern von gebranntem Gips (+5,8 Punkte) aus. Eine große Mehrheit der Befragten blickt zuversicht lich ins Jahr 2014. 36 % der antwortenden Unterneh men erwarten in diesem Jahr eine Umsatzsteigerung von 5 % oder mehr, jeder Vierte verspricht sich eine Steigerung von bis zu 5 %. Nur 7 % erwarten einen Umsatzrückgang. Der Optimismus dürfte vor allem auf die guten Frühindikatoren sowie die anziehende Konjunktur zurückzuführen sein. 14
III. GESCHÄFTSBERICHT BUNDESVERBAND KALKSANDSTEININDUSTRIE E. V. 3.1. Die Kalksandsteinindustrie im Rahmen der Bauwirtschaft TAB. 6 DATEN ZUR PRODUKTIONSSTATISTIK AUS DER FACHSERIE 4, REIHE 3.1 DES STATISTISCHEN BUNDESAMTES Mauerwerk Gesamt Gesamt Gesamt Gesamt Veränderung Veränderung Meldenummer betrachtung Einheit 2010 2011 2012 2013 2011 / 2012 2012 / 2013 1.000 m³ 2.972 3.543 3.404 3.503 -3,92 % 2,90 % 307+308+309 KS Produkte 1.000 € 236.738 291.819 284.156 283.472 -2,63 % -0,20 % 1.000 m³ 2.938 3.243 3.089 3.147 -4,75 % 1,90 % 301 Porenbeton 1.000 € 200.784 223.582 214.902 220.140 -3,88 % 2,40 % Leichtbeton- 1.000 m³ 665 766 740 810 -3,39 % 9,50 % 302+303 produkte 1.000 € 30.249 37.466 34.037 40.890 -9,15 % 20,10 % Mauerziegel- 1.000 m³ 6.147 6.798 6.707 6.725 -1,34 % 0,30 % 103+105 produkte 1.000 € 392.369 440.929 455.427 489.236 3,29 % 7,40 % 3.1.2. ABSATZENTWICKLUNG DER TAB. 7 ABSATZENTWICKLUNG KALKSANDSTEININDUSTRIE 2013 IM VERGLEICH DER JAHRE 2007 BIS 2013 Das Jahr 2013 war in Bezug auf die Produktionsmenge produzierte und abgesetzte Veränderung ein durchschnittliches Jahr für die Kalksandstein Steinmenge in Vol.-NF zum Vorjahr industrie. Dies zeigt die im April veröffentlichte Pro duktionsstatistik des Statistischen Bundesamtes für das Jahr 2013. Während der Mengenabsatz der Kalk 2007 1.696.687.071 -17,50 % sandsteinprodukte um 2,9 % stieg, ging der Umsatz 2008 1.619.960.439 -4,50 % um 0,2 % zurück. 2009 1.507.983.077 -6,90 % 2010 1.544.909.391 2,50 % Ebenfalls in dieser Statistik enthalten sind die Daten 2011 1.835.884.467 18,84 % anderer Mauerwerksprodukte. Dies erlaubt eine ver 2012 1.819.403.202 -0,90 % gleichende Betrachtung zu Porenbeton, Leichtbeton- und Mauerziegelprodukten. 2013 1.812.671.072 -0,37 % Die dargestellten Entwicklungen beziehen sich auf die unter den Meldenummern erfassten Steinarten. Kalk sandsteinprodukte werden zusätzlich unter der Mel denummer 2361 12 009 „Andere vorgefertigte Bau elemente aus Beton oder Kalksandstein (Kunststein)“ Die Ergebnisse der eigenen, über unseren Treuhänder erfasst. Diese Produktions- und Umsatzmengen sind (CT Lloyd GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, in Tabelle 6 nicht eingeflossen, da eine Trennung von Hannover) erhobenen Produktions- und Absatzstein Betondaten nicht möglich ist. mengen zeigt Tabelle 7. Die Entwicklung der Produktivitätskennziffern in der Kalksandsteinindustrie zeigt Tabelle 8. Die Daten wur den, wie die Absatzmengen, über unserern Treuhän der erhoben. TAB. 8 PRODUKTIVITÄT DER KALKSANDSTEININDUSTRIE IM VERGLEICH DER JAHRE 2007 BIS 2013 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Werke (Anzahl) 92 90 87 83 80 81 81 Absatz in Mio. Vol.-NF 1.697 1.619 1.508 1.545 1.836 1.819 1.813 Anzahl / Werk in Mio. Vol.-NF 21,4 18 17,3 18,6 23 22,5 22,4 Beschäftigte (Anzahl) 1.687 1.753 1.687 1.617 1.619 1.622 * Absatz / Beschäftigte in Mio. 1.011 924 894 955 1.134 1.122 * Vol.-NF Umsatz in Mio. Euro 328,3 301,3 290,6 282,7 340,3 350,1 * Umsatz / Werk in Mio. Euro 3,6 3,3 3,3 3,4 4,3 4,3 * Umsatz / Beschäftigte in Tsd. Euro 195,7 171,9 172,3 174,9 210,2 215,9 * *Die Zahlen lagen bis Redaktionsschluss noch nicht vor. 15
III. GESCHÄFTSBERICHT BUNDESVERBAND KALKSANDSTEININDUSTRIE E. V. 3.2. Sozial- und Wirtschaftspolitik 3.1.3. WAS ERWARTET DIE Ganz besonders in den Metropolen und Ballungs KALKSANDSTEININDUSTRIE 2014? gebieten wird weiterhin kräftig investiert. Die Zahl der Baugenehmigungen für Mehrfamilienhäuser stieg Die Kalksandsteinindustrie geht zuversichtlich in das 2013 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 25 %. Jahr 2014. Die Chancen für die Bauwirtschaft stehen Auch für 2014 gehen die Experten von einem Anstieg gut. Die meisten Verbände erwarten einen um zwei bis von rund 15 % aus. vier Prozent höheren Branchenumsatz als in 2013. Im Bereich der Ein- und Zweifamilienhäuser wird sogar An dieser Entwicklung wird auch die Kalksandstein ein Anstieg von 5 % erwartet. Im Hinblick auf den Woh industrie teilhaben. Knappe Baulandressourcen erfor nungsbau rechnen der Hauptverband der Deutschen dern verdichtete Bauweisen. Dementsprechend erwar Bauindustrie und der Zentralverband Deutsches Bau tet die Kalksandsteinindustrie einen erhöhten Bedarf gewerbe für das Jahr 2014 mit rund 250.000 neuen an schlanken Kalksandsteinwänden. Denn hierdurch Wohnungen nach 212.000 fertiggestellten Einheiten kann ein Wohn- und Nutzflächengewinn von bis 7 % im Jahr 2013. erzielt werden. Darüber hinaus sorgen rationelle Bautechniken und -systeme für eine wirtschaftliche Die Kalksandsteinindustrie wird, entsprechend ihrer Rohbauerstellung. Zusätzlich geben die exzellenten Bedeutung in der Mauerwerksindustrie, an der positi bauphysikalischen Eigenschaften des Kalksandsteins ven Entwicklung partizipieren. Wir rechnen mit einem Sicherheit in puncto Schall- und Brandschutz, Energie Anstieg der abgesetzten Steinmengen von bis zu 2 % effizienz und gesundes Raumklima. im Jahr 2014. Auch für den Industrie- und Gewerbebau gehen die Der positive Trend am Arbeitsmarkt und das nach wie führenden Wirtschaftsinstitute nach einer schwäche vor historisch niedrige Zinsumfeld beflügeln die Nach ren Entwicklung im Vorjahr von einem leichten Wachs frage nach Eigenheimen. Die weiterhin bestehenden tum aus. Bis zu 3 % können aufgrund der Stabilisie Unsicherheiten auf den europäischen Finanzmärkten rung der konjunkturellen Lage im kommenden Jahr machen Investitionen in den Wohnungsmarkt unver erreicht werden. Höhere Steuereinnahmen bedeuten ändert attraktiv. Diese Prognose bestätigt auch die auch für die öffentlichen Haushalte etwas mehr finan Zahl der erteilten Baugenehmigungen im Jahr 2013. ziellen Spielraum, um den bestehenden Finanzierungs Nach Angaben des Statischen Bundesamtes in Wies stau bei Bauinvestitionen abzubauen. baden stieg die Zahl der Genehmigungen bei den Ein familienhäusern um 1 %. Bei den Zweifamilienhäusern sogar um 14,2 %. 3.2. SOZIAL- UND WIRTSCHAFTSPOLITIK 3.2.1. TARIFABSCHLUSS 2013 Am 24.09.2013 fand die 2. Entgelttarifverhandlung für die Kalksandsteinindustrie statt. Die IG BAU hatte die Entgelte fristgemäß zum 30. September 2013 ge kündigt. In einer fairen und konstruktiven Verhandlungsatmosphäre verständigten sich die Tarif vertragsparteien auf folgendes Tarifergebnis: 1. Mit Wirkung zum 01.10.2013 werden die tariflichen Entgelte und Ausbildungsvergütungen um 3,0 % erhöht. 2. Mit Wirkung zum 01.10.2014 erfolgt eine Erhöhung um weitere 2,5 %. 3. Der neue Entgelttarifvertrag hat eine Gesamtlauf- zeit von 24 Monaten und ist mit zweimonatiger Frist erstmals zum 30.09.2015 kündbar. 16
III. GESCHÄFTSBERICHT BUNDESVERBAND KALKSANDSTEININDUSTRIE E. V. 3.3. Bauanwendung und Normung Bild 2 Die Mitglieder des Bauanwendungsausschusses anlässlich der F rühjahrssitzung am 26.03.2014 in Hannover (es fehlt Wolfgang Zapf) 3.3. BAUANWENDUNG UND NORMUNG 3.3.1. ÜBERBLICK 3.3.2. BAUANWENDUNG Der Bauanwendungsausschuss (BAA) Neuer Schallschutzrechner Der Bauanwendungsausschuss (BAA) als wichtige Schallschutz ist eine Kernkompetenz der Kalksand Schnittstelle, an der die Informationen aus Normungs- steinindustrie. Ein sichtbares Instrument für die Öffent und Verbandsarbeit weitergegeben werden und in der lichkeit ist der KS-Schallschutzrechner. ein Abgleich mit den regionalen, baupraktischen Be dürfnissen und Besonderheiten erfolgt, tagt jährlich Nach der grundlegenden Überarbeitung im Jahr 2012 unter der Leitung des Obmanns Rudolf Herz turnusmä unter der Federführung des Bundesverbandes Kalk ßig mit zwei Sitzungen. In diesem Ausschuss wurden sandsteinindustrie e. V. als Gemeinschaftsprojekt mit neben der gemeinsamen Weichenstellung für die den ECSPA-Mitgliedern Schweiz, Polen, Niederlande, baupraktische Umsetzung normativer Regelungen Belgien und Finnland, wurde der KS-Schallschutzrech auch technische Grundlagen und anwenderfreund ner um eine weitere Berechnungsfunktion zur Progno liche Arbeitshilfen und Empfehlungen für den Vor se des Schallschutzes gegen Außenlärm erweitert. stand ausgearbeitet. Somit steht dem Planer mit dem KS-Schallschutzrech ner nun ein umfassendes Berechnungswerkzeug zur Im Geschäftsjahr 2013 bestand der BAA aus elf Mit Verfügung, mit dem die wesentlichen Prognosen des gliedern. Die Betreuung des BAA seitens des Bundes Schallschutzes (Schallschutz zwischen fremden Woh verbandes wird weiterhin von Frau Olga Pekrul sowie nungen horizontal und vertikal, Schallschutz im eige den Herren Andreas Schlundt und Dr. Martin Schäfers nen Wohnbereich, Schallschutz zwischen Reihen- und gewährleistet. Doppelhäusern sowie Schallschutz gegen Außenlärm) vorgenommen werden können. Im Bauanwendungsausschuss wurden im vergange nen Jahr die für die Kalksandsteinindustrie relevanten Themen aus den aktuellen Entwicklungen des Bau wesens beraten. Ein Fokus lag dabei auf den in der Überarbeitung befindlichen Normen und deren Umset zung in der Praxis. Wesentliche Schwerpunkte hierbei, bildeten neben letzten Arbeiten an der neuen Mauerwerksnorm (Euro code 6) und der Fortschreibung europäisch harmoni sierter und nationaler Produktnormen die Arbeit an der zukünftigen Schallschutznorm DIN 4109 und die Begleitung der Novellierung der Energieeinsparverord nung inklusive der flankierenden Normen. 17
III. GESCHÄFTSBERICHT BUNDESVERBAND KALKSANDSTEININDUSTRIE E. V. 3.3. Bauanwendung und Normung Entwurf DIN 4109 Nach langjähriger Überarbeitungsphase wurde der Entwurf der Schallschutznorm DIN 4109 in der zweiten Hälfte des Jahres 2013 fertiggestellt und als E DIN 4109 veröffentlicht. Der Normentwurf stand der Öffentlich keit somit bis Anfang Mai 2014 zur Stellungnahme zur Verfügung. Das Anforderungsniveau ist für die Luftschallübertra gung zwischen Wohnungen unverändert übernommen worden. Für die Trittschallübertragung und Luftschall übertragung zwischen Reihen- und Doppelhäusern sind die Anforderungen gestiegen. Als Anforderungs kenngröße für horizontale Luftschallübertragung gilt weiterhin das Bau-Schalldämm-Maß R’w. Der Normungs ausschuss hat sich nach vielen Diskussionen gegen Bild 3 Eingabemaske des Schallschutzrechners zum Schallschutz gegen Außenlärm eine Umstellung auf nachhallzeitbezogene Kenngrößen (Definition der Außenwandsituation) entschieden. Der Bundesverband Kalksandsteinindustrie e. V. wird Mit der neuen Funktion lassen sich Außenwandauf sich aktiv in das laufende Einspruchsverfahren ein bauten mit Wärmedämmverbundsystemen aus Poly bringen und mit Nachdruck darauf hinwirken, dass die styrol oder Mineralfaserplatten sowie zweischalige Veröffentlichung der neuen Schallschutznorm als Außenwände mit Verblendern modellieren (Bild 3). Weißdruck möglichst zeitnah erfolgen kann. Einbauelemente wie Fenster, Rollladenkästen und Außenwandlüfter lassen sich ebenfalls berücksichti gen. Diese Elemente stellen in der Regel die Schwach Wärmeschutz-EnEV 2014 stelle einer Außenwandkonstruktion im schalltechni Die europäische Richtlinie für die Gesamtenergieeffizi schen Sinn dar. Hier hilft die einfache Variantenbildung enz von Gebäuden gibt vor, ab 2020 europaweit nur bei der Optimierung des Außenwandaufbaus und der noch Gebäude zu errichten, welche weitestgehend un einzelnen Bauteile zur Einhaltung der bauaufsichtli abhängig von fossilen Energieträgern betrieben wer chen Anforderungen zum Schutz gegen Außenlärm. den können. So sind ab Anfang 2021 für alle Neubau ten – und für behördliche Neubauten bereits ab 2019 Neben der Funktionserweiterung ist eine Erweiterung – nur noch Niedrigstenergiegebäude zulässig, die Aus der Ergebnisdarstellung um eine Beurteilung nach DIN hangpflicht für Energieausweise ist auszuweiten und 4109 vorgenommen worden. Das Berechnungsergeb die Angabepflicht einer Energiekennzahl für Gebäude nis kann nach Auswahl der Art des Gebäudes und bzw. Wohnungen ist einzuführen. Die Energieeinspar Trennbauteils dem Anforderungswert nach DIN 4109 verordnung (EnEV) setzt die Forderungen der EU-Ge und der Empfehlung der Kalksandsteinindustrie ge bäuderichtlinie um und überführt die entsprechenden genübergestellt werden. Regelungen in nationales Recht. Die EnEV 2014 tritt ab dem 01.05.2014 in Kraft. Eine Verschärfung der Anforderungen für Neubauten gilt ab dem 01.01.2016. Grafik 4 Bandtacho EnEV 2009 (oben) und Bandtacho EnEV 2014 (unten) Die Änderungen sind im Folgenden zusammengefasst. Änderungen in Kürze: 1. Verschärfung der Anforderungen an den Primärenergiebedarf von Neubauten in einer Stufe (2016) um insgesamt 25%. 2. Kopplung der Anforderung an die Mindestqualität der Gebäudehülle an das Referenzgebäude (2016: HT‘ ≤ 1,0HT,ref‘). Die bekannten Höchst werte aus Tabelle 2 der A nlage 1 der EnEV 2009 dürfen nicht überschritten werden. 3. Neue Regelungen zu Energieausweisen: Neuskalierung des Bandtachos und Einführung von Effizienzklassen (vgl. Grafik 4), Änderungen bei Aushang- und Übergabepflichten, E inführung von Stichprobenkontrollen, etc. 4. Senkung des Primärenergiefaktors für Strom ab 2016 auf 1,8. 5. Konkretisierungen im Bereich der Gebäude- sanierung. 18
III. GESCHÄFTSBERICHT BUNDESVERBAND KALKSANDSTEININDUSTRIE E. V. 3.3. Bauanwendung und Normung 3.3.3. NORMUNG Europäisch harmonisierte Mauerwerksprodukte und zugehörige Prüfnormen – DIN EN 771-2 Die europäischen Mauersteinnormen der Reihe EN 771 wurden bereits im Jahr 2012 mit Blick auf die ab 01.07.2013 geltenden Änderungen zur Produktdekla ration auf Grundlage der neuen Bauproduktenver Allgemeine bauaufsichtliche Zulassungen ordnung überarbeitet und im Normenausschuss ver – Mauerwerk aus Kalksand-Planelementen abschiedet. Die formalen Anforderungen hinsichtlich Rechtzeitig vor Ablauf der Geltungsdauer der allgemei Leistungserklärung und CE-Kennzeichnung wurden nen bauaufsichtlichen Zulassungen Z-17.1-650 und hierbei entsprechend angepasst. Für Kalksandsteine Z-17.1-989 hat der Bundesverband Kalksandstein war insbesondere die normative Festlegung einer industrie die Verlängerung der Zulassungen beim Deut CE-Kurzkennzeichnung zum Verwendungszweck und schen Institut für Bautechnik (DIBt) beantragt. Aufgrund zu den erklärten Leistungen wichtig. der Auslastung infolge des Umstellungsverfahrens auf Eurocode 6 dauert die B earbeitung noch an. Nach Abschluss der Normungsarbeiten war für einige Details noch die endgültige Zustimmung der Europäi schen Kommission erforderlich. Diese wurde erst im Projektgruppen Januar 2014 erteilt, sodass die Normentwürfe nun Im Rahmen der Mitarbeit in verschiedenen Projekt mehr vom CEN erstellt und in das sogenannte verein gruppen wurde die Überarbeitung und Aktualisierung fachte Annahmeverfahren (UAP) durch die Mitglied des Kalksandstein Planungshandbuch (ehemals Kalk staaten überführt werden können. sandstein Planung, Konstruktion, Ausführung) sowie der Kalksandstein Die Maurerfibel begleitet sowie eine Prüfnormen des Fachbereiches Mauerwerk wurden im vollständige Überarbeitung der Broschüre „Massiver Jahr 2013 nicht überarbeitet. Schallschutz“ realisiert, die unter dem neuen Titel „Schallschutz sicher geplant – einfach ausgeführt“ im Januar 2014 neu erschienen ist. Für das Jahr 2014 ist die grundlegende Überarbeitung weiterer Fachveröf fentlichungen des Bundesverbandes wie z. B. die Bro schüre zur Energieeinsparverordnung, der Kalksand stein Wärmebrückenkatalog oder das Statik-Handbuch geplant. Kooperation mit der Leibniz Universität Hannover In Zusammenarbeit mit Prof. Dr.-Ing. Nabil A. Fouad vom Institut für Bauphysik der Leibniz Universität Han nover wurden eine Studienarbeit zum Thema „Unter suchungen zum Schallschutz im massiven Geschoss wohnungsbau – Prognose des Schallschutzes nach VDI 4100“ und eine Diplomarbeit zum Thema som merlicher Wärmeschutz (beide von Frau Wiebke Grethe verfasst) betreut. Die Erkenntnisse der beiden Arbei ten konnten für Fachveröffentlichungen und das Kalk sandstein Planungshandbuch genutzt werden. Besuch des Russischen Kalksandsteinverbandes Im September des Geschäftsjahres 2013 konnte der Bundesverband Kalksandsteinindustrie gemeinsam mit der MASA GmbH den Russischen Verband der Kalksandsteinindustrie (APSI) als Gast begrüßen und ein Seminar zu den Themen Herstellung und Techno Bild 4 Die Mitglieder der russischen Kalksandstein Delegation logie, Kalksandsteinpressen, Qualitätskontrolle und Prüfung sowie Bauanwendung durchführen. Im Be reich Bauanwendung wurde über großformatiges Kalksandsteinmauerwerk, dessen Verarbeitung auf der Baustelle und über Brandschutz referiert. Im Rahmen der Veranstaltung wurden darüber hinaus ein Masa-Werk, ein Kalksandsteinwerk und eine Bau stelle besichtigt. 19
III. GESCHÄFTSBERICHT BUNDESVERBAND KALKSANDSTEININDUSTRIE E. V. 3.3. Bauanwendung und Normung Nationale Rest- und Produktanwendungsnormen – DIN V 106 / DIN V 20000-402 Für die Anwendung von Kalksandsteinen nach DIN EN 771-2 ist in Deutschland mit DIN V 20000-402 eine weitere Norm erforderlich. Diese regelt die Klassifizie rung und Einordnung der Steine für die statische Be messung sowie die Ausführung nach DIN 1053-1 bzw. zukünftig nach Eurocode 6. Die entsprechenden Re gelungen sind nahezu gleichlautend auch in der Rest Zwischenzeitlich ergab sich aus bauaufsichtlicher norm DIN V 106 enthalten. Beide Normen müssen im Sicht auch Änderungsbedarf an den Nationalen An Hinblick auf die Einführung des Eurocode 6 als maß hängen zum Eurocode 6. Eine erste A1-Änderung zu gebende Bemessungsnorm angepasst werden. Des den Normen wurde bereits veröffentlicht. Eine weitere Weiteren sollen die Inhaltstoffe neu geregelt und die A2-Änderung wird im Jahr 2014 erscheinen. Neben Regelungen zu Lochsteinen erweitert werden. einigen für die Belange der Kalksandsteinindustrie untergeordneten Punkten wurde insbesondere die Im Jahr 2013 wurden die Normentwürfe sowie eine von der Bauaufsicht vehement geforderte Mindestauf Gegenüberstellung mit den derzeit geltenden Rege last von Wänden im obersten Geschoss lange intensiv lungen erstellt. Grundlage waren die vom Technischen diskutiert. Im Ergebnis konnte ein guter Kompromiss Ausschuss erarbeiteten Formulierungen zu den Inhalts erreicht werden, der die praktische Anwendung von stoffen sowie ein externes Gutachten zur Beurteilung Kalksandsteinmauerwerk nicht beeinträchtigt. Die und Überführung von derzeit noch in allgemeinen bau Bauaufsicht wird die Inhalte der A2-Änderung vorab aufsichtlichen Zulassungen geregelten Lochsteinen. bereits als Anlage zur Liste der Technischen Bau Die Normentwürfe wurden im Technischen Ausschuss bestimmungen verbindlich einführen. und im Bauanwendungsausschuss beraten. Beide Ausschüsse haben den Normentwürfen zugestimmt Parallel wurden auf europäischer und nationaler Ebene und den Beginn der Normungsarbeit auf Grundlage die Arbeiten an der zukünftigen Weiterentwicklung der Entwürfe beschlossen. des Eurocodes 6 fortgeführt. Hierbei wurden inner halb der sogenannten Initiative PraxisRegelnBau Die Normentwürfe und alle weiteren erforderlichen (PRB) Änderungen und Ergänzungen zum Eurocode – Unterlagen wurden daraufhin beim DIN eingereicht insbesondere im Hinblick auf Vereinfachungen und und die Aufnahme der Normungsarbeiten beantragt. eine praxisgerechtere Straffung der Textpassagen – Die erste Sitzung des Normungsausschusses findet erarbeitet. Diese sollen über den nationalen Spiege am 28.05.2014 in Berlin statt. lausschuss in die europäische Normung einfließen. Bemessung – DIN EN 1996 (Eurocode 6) Brandschutz – DIN EN 1996-1-2 und DIN 4102-4 Im Juni 2013 wurde der Nationale Anhang zum Brand Nach Veröffentlichung des Nationalen Anhangs zum schutzteil des Eurocodes 6 als letztes noch fehlendes Brandschutzteil des Eurocodes 6 im Juni 2013 wurde Dokument der Normenreihe veröffentlicht. Damit ist auch der Entwurf zur nationalen Restnorm DIN 4102-4 nunmehr die uneingeschränkte Anwendung des Euro fertiggestellt. Dieser soll im April 2014 veröffentlicht codes 6 auf Grundlage der von der Fachkommission werden. Da die Bauaufsicht allerdings bereits vorab Bautechnik in den „Erläuterungen zur Anwendung des weitgehende Einsprüche gegen die Entwurfsfassun Eurocodes 6“ veröffentlichten sogenannte Gleichwer gen angekündigt hat, ist das Ende des Normungspro tigkeitserklärung (DIBt-Newsletter 3 / 2012) möglich. zesses noch nicht absehbar. Die Restnorm ist für die Kalksandsteinindustrie allerdings von untergeordne Die endgültige bauaufsichtliche Einführung des Euro ter Bedeutung, da diese Norm fast keine für die Praxis codes 6 durch Aufnahme in die Liste der Technischen relevanten Regelungen zu Kalksandsteinmauerwerk Baubestimmungen erfolgt gemäß Beschluss der in Ergänzung zum Eurocode 6 enthält. Fachkommission Bautechnik am 01.01.2015. Die Zurückziehung von DIN 1053-1 ist nach einjähriger Übergangsfrist zum 31.12.2015 geplant, sodass ab Nichttragende innere Trennwände – DIN 4103-1 01.01.2016 ausschließlich der Eurocode 6 angewen Nachdem zum ersten Entwurf der Norm umfangreiche det werden darf. Einsprüche eingegangen waren, wurde auch im Jahr 2013 in größerem Umfang weiter an der Norm gear beitet. Als Ergebnis ist der zweite Entwurf im März 2014 veröffentlicht worden. Die beiden wesentlichen Änderungen zur derzeit geltenden Norm betreffen die Aufnahme eines alternativen Nachweises der Stoßbe lastung sowie die von der Bauaufsicht vorgegebene Anpassung der anzusetzenden Belastung bei absturz sichernden Wänden an den Eurocode 1. 20
III. GESCHÄFTSBERICHT BUNDESVERBAND KALKSANDSTEININDUSTRIE E. V. 3.4. Technologie Bild 5 Die Mitglieder des Technischen Ausschusses a nlässlich der Frühjahrssitzung am 18.03.2014 bei der Firma Cirkel (es fehlen Jörg Kochan und Stefan Wolfram) 3.4. TECHNOLOGIE Die Arbeitsschwerpunkte des Bereichs Kalksandstein 3.4.2. UMWELTRECHT Technologie lagen 2013 in der weiteren Optimierung der KS-Produktionstechnik, in der Fortsetzung der Die Aktivitäten zur Abwehr der Verrechtlichung überzo Suche nach möglichst effektiven technischen und gener Umweltanforderungen wie z. B. die Geringfügig organisatorischen Maßnahmen zur Senkung der Ener keitsschwellenwerte wurden im Schulterschluss mit gieverbräuche sowie in der Bearbeitung verschiede den anderen Verbänden der Baustoffindustrie fortge ner Umweltthemen. setzt. Nach wie vor steht fest, dass Kalksandsteine aus den natürlichen Rohstoffen Kalk, Sand und Was ser unter Umweltaspekten als völlig unbedenklich zu 3.4.1. TECHNISCHER AUSSCHUSS (TA) bewerten sind. Diese Grundsatzbewertung geht in sämtliche politische Aktivitäten des BVKSI ein, sodass Der Technische Ausschuss (TA) befasst sich mit unnötige schärfere Anforderungen an die Kalksand Umweltthemen, produktionstechnischen Fragen und steinbauweise abgewehrt werden. der praxisnahen Kalksandstein Forschung. Der TA tagt zweimal jährlich unter der Leitung des Obmanns Michael Peter. Die Schwerpunktthemen im Berichts jahr lagen unter anderem in folgenden Bereichen: neue DIN 106, Arbeitssicherheit, Recyclingpolitik, Planung der Meisterseminare 2014 / 15, Maßnahmen zur Reduzierung der Energieverbräuche, Energie- und Stromsteuer-Rückerstattung sowie in der Betreuung der laufenden und in Planung befindlichen Praxis- Forschungsvorhaben. Im Geschäftsjahr 2013 bestand der TA aus elf Mit gliedern. Die Betreuung des TA seitens des Bundes verbandes Kalksandsteinindustrie wird weiterhin von Herrn Dr. Wolfgang Eden gewährleistet. Der Technische Ausschuss (TA) hat im Berichtszeit raum wiederum zwei Arbeitssitzungen absolviert. Dabei wurden u. a. die folgenden Schwerpunktthemen behandelt: 21
III. GESCHÄFTSBERICHT BUNDESVERBAND KALKSANDSTEININDUSTRIE E. V. 3.5. Lobbyarbeit des Bundesverbandes Kalksandsteinindustrie e. V. 3.4.3. MEISTERSEMINARE 2012 / 13 Der Bundesverband Kalksandsteinindustrie e. V. ver anstaltet seit 1995 in regelmäßigen Zeitabständen für die Meister und Betriebsleiter der Kalksandstein werke Meisterseminare. Seit Beginn der Seminare in 1995 konnten auf den bislang 44 bundesweit aus getragenen Veranstaltungen insgesamt rund 1.350 Teilnehmer vorwiegend aus deutschen und auch aus anderen europäischen Ländern begrüßt werden. 3.5. LOBBYARBEIT DES BUNDESVERBANDES 2012 / 13 wurden insgesamt sechs praxisnahe Pro KALKSANDSTEININDUSTRIE E. V. duktionstechnikseminare mit folgenden Themenschwer punkten durchgeführt: Dosieren, Mischen, Lösch prozess, Füllverhalten und Verdichtung von Kalk-Sand- 3.5.1. AKTION „IMPULSE FÜR DEN WOHNUNGSBAU“ Rohmassen sowie Härten. Auf den Meisterseminaren 2012 / 13 wurde seitens der Teilnehmer nach Kursen Die Aktion „Impulse für den Wohnungsbau“ wurde im und Anleitungen zur Durchführung von qualitätsrele Jahr 2004 auf Initiative des BFW Bundesverbandes vanten Prüfungen von Rohstoffen (Kalk, Sand, Was Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen, des ser, abgelöschte KS-Rohmischung) gefragt. Daraus Bundesverbandes Baustoffe – Steine und Erden (BBS), ergibt sich die Anregung, einen Schwerpunkt des kom des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes menden Seminars auf das Erlernen von praktischen (ZDB) und der deutschen Mauerwerksindustrie vertre Laborversuchen zu legen. Die Themeninhalte für die ten durch die Deutsche Gesellschaft für Mauerwerks- Nachfolgeseminare in den Jahren 2014 / 15 wurden und Wohnungsbau (DGfM) ins Leben gerufen. bereits festgelegt und vom Technischen A usschuss beschlossen: Das Verbändenetzwerk wird inzwischen von einem breiten Bündnis der Immobilien- und Baubranche ge Praktische Laborversuche tragen. Dem Bündnis gehören der Deutsche Mieter (Schwerpunkt) bund DMB, die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar- Umwelt IG BAU und 25 bundesweit tätige Verbände Arbeitssicherheit und Kammern der Immobilien- und Bauwirtschaft an. Die Aktivitäten werden durch die DGfM koordiniert. Reduzierung der Energie- Ziel der Aktion ist es, die politischen Rahmenbedin verbräuche und der gungen für den Wohnungsbau so zu verbessern, dass Produktionskosten wieder geeigneter und bezahlbarer Wohnraum in Deutschland gebaut wird. Zu den Seminaren wird für die Mitgliedsunternehmen auch Auch für Durchschnittsverdiener wird bezahlbarer wieder ein Tagungsband pro Wohnraum zur Mangelware. Die Wohnungsbaukrise in duziert. den Ballungszentren und Wachstumsregionen kann nur bewältigt werden, wenn auch der Wohnungsneu Die Bundesregierung hat im bau für mittlere Einkommen wirkungsvoll und gezielt Sommer 2013 die beiden lan gefördert wird. Die Ankurbelung des sozialen Woh ge erwarteten Verordnungen nungsbaus ist zwar dringend notwendig, reicht allein des Bundeswirtschafts- und aber nicht aus. Sie muss um eine „Wohnungsbauförde Bundesfinanzministeriums ver rung für die Mitte“ ergänzt werden. Das ist das Ergeb abschiedet, in denen die Ein nis der Studie „Strategien für bezahlbares Wohnen in zelheiten zur Steuerrückerstat der Stadt“ vom Berliner Forschungsinstitut RegioKon tung konkretisiert werden. Die text, die im Februar 2013 in Berlin vorgestellt wurde. Mitglieder des BVKSI wurden mit mehreren Schreiben über die aktuellen Regelungen informiert. Die Ein richtung und Zertifizierung eines Energiemanagement systems kann sich für manche Kalksandsteinunter nehmen finanziell durchaus lohnen. Die für kleine und mittlere Unternehmen angekündigten Vereinfachun gen bei den Anforderungen an Energiemanagement systeme sind realisiert worden. 22
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