KALKSANDSTEIN Geschäftsberichte 2013 / 2014

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KALKSANDSTEIN Geschäftsberichte 2013 / 2014
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KALKSANDSTEIN
Geschäftsberichte 2013 / 2014
KALKSANDSTEIN Geschäftsberichte 2013 / 2014
GEMEINSAMES VORWORT

                   Sehr geehrte Damen und Herren,
                              das Jahr 2013 war für unsere Industrie konjunkturell eines mit Höhen und Tiefen: nach einem
                              ­witterungsbedingt sehr schlechten Start in das Jahr 2013 zog der Absatz erst ab dem zweiten Q
                                                                                                                           ­ uartal
                               an, pendelte sich aufgrund des ausgefallenen Winters aber bis zum Jahresende wieder nahezu auf
                               dem Vorjahresniveau ein.

                              Sehr dynamisch dagegen verlief der Auftakt in das neue Geschäftsjahr. Die Bauwirtschaft in Deutsch­
                              land ist mit Schwung in das Jahr 2014 gestartet. Die Bauunternehmen haben im J­ anuar auf breiter
                              Front die Bautätigkeit aufgenommen und damit zu einer positiven Nachfrageentwicklung nach
                              ­unseren qualitativ hochwertigen Kalksandsteinprodukten geführt. Möglich machte das zum einen
                               die sehr milde und trockene Witterung. Zum anderen bestanden aus dem Vorjahr noch hohe
                               ­Auftragsbestände. Auch die Baugenehmigungszahlen des Jahres 2013 und die Aussichten für die
                                kommenden Jahre, insbesondere in dem für unsere Branche sehr wichtigen mehrgeschossigen
                                ­Wohnungsbau, lassen uns positiv in die Zukunft blicken. Für dieses Jahr rechnet die Branche mit
                                 rund 250.000 neuen Wohnungen nach 212.000 fertiggestellten Einheiten im Jahr 2013. Darüber
                                 hinaus sind die Rahmenbedingungen im Wohnungsbau weiter günstig. Das gilt zum einen für die Zahl
                                 der Erwerbstätigen, die 2013 bei knapp 42 Millionen Menschen lag, und zum anderen für die
                                 ­anhaltend günstigen Konditionen für Immobilienkredite.

                           Die positiven Konjunkturprognosen dürften aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die E­ rwartungen
                           der Baustoffindustrie an die Politik mit dem im Dezember verabschiedeten Koalitionsvertrag
                           ­enttäuscht wurden und die Bundesregierung in der Wohnungsbaupolitik dringend neu durchstarten
                                                             muss. Auf der Strecke blieben vor allem „starke Impulse“ für be­
                                                             zahlbaren Wohnungsneubau. Statt attraktive ­Investitionsanreize
                                                             anzubieten, setzt unsere Regierung mit der eingeführten Miet­

         1894 – 2014
    120 JAHRE DEUTSCHE KALKSANDSTEININDUSTRIE.
                                                            preisbremse auf eine kontraproduktive Regulierung des Wohnungs­
                                                            markts. Hingegen wäre die von den Koalitionären ursprüng­lich
                                                            ­geplante – und von unserem Verband mit Nachdruck geforderte –
       120 JAHRE ERFAHRUNG FÜR DIE ZUKUNFT!                  Wiedereinführung der degressiven AfA für fünf Jahre in Gebieten
                                                             mit angespanntem Wohnungsmarkt ein klarer Schritt nach vorne
                                                             gewesen, um mehr Investitionen für den Neubau von b­ ezahlbarem,
                                                             altersgerechtem und zugleich energieeffizientem Wohnraum zu
                           generieren. Hier werden wir im Rahmen unserer politischen Lobbyarbeit und im engen Schulter­
                          schluss mit unseren befreundeten Bundesverbänden als kritischer, aber konstruktiver Partner ­weiter
                          am Ball bleiben und in unseren Anstrengungen und Forderungen für verbesserte politische
                          ­Rahmenbedingungen für den Wohnungsneubau nicht nachlassen.

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KALKSANDSTEIN Geschäftsberichte 2013 / 2014
BAUEN IST VERANTWORTUNG.

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                                                                             FÜR WACHSTUM UND WOHLSTAND.
                                                                             FÜR DIE MENSCHEN VON HEUTE UND MORGEN.

Das Jahr 2014 steht aber nicht nur für eine anziehende Konjunktur und die damit hoffentlich
­verbundene gute Entwicklung unserer Industrie, sondern beschreibt auch einen weiteren Meilen­
 stein in der Geschichte unserer Branche. 120 Jahre ist es her, als in einem Werk in Neumünster die
 industrielle Produktion von Kalksandsteinen begann. Seit 1894 – und darauf sind wir besonders
 stolz – gilt unverändert das Reinheitsgebot von Kalksandstein. Auch in Zukunft wird die Kalksanstein­
 industrie ihre bisherige Vorreiterrolle für innovative Produktentwicklungen und Mauerwerks­techniken
 weiter ausbauen. Hierzu gehören unter anderem ganzheitliche und energieeffiziente Wandkonstruk­
 tionen, die die Umwelt aktiv vor schädlichen Emissionen schützen und Ressourcen sparen.

Diese Entwicklung voranzutreiben und positiv zu begleiten ist Aufgabe unseres Vorstandes aber
                                                                                                            Bernhard Göcking
auch die unseres neuen Geschäftsführers, Roland Meißner, der im November 2013 die Führung                   Vorstandsvorsitzender
unseres Teams beim Bundes­verband von Joachim Hübner übernommen hat.

Der vorliegende Geschäftsbericht 2013 / 2014 informiert in kompakter Form über die Ergebnisse der
einzelnen Verbandsgesellschaften sowie die Entwicklung der Kalksandsteinindustrie im Rahmen der
Bauwirtschaft im letzten Jahr und berichtet über ausgewählte Themenfelder, mit denen wir uns im
Bundesverband im Jahr 2013 befasst haben.

Unser besonderer Dank gilt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Bundesverbandes Kalksand­
steinindustrie e. V. für ihren tatkräftigen Einsatz und die gezeigten Leistungen im abgelaufenen Jahr
und den in den Ausschüssen und im Vorstand ehrenamtlich Tätigen für ihr unermüdliches Engage­
ment im Sinne der gemeinsamen Sache.

Wir wünschen allen ein erfolgreiches Baujahr 2014 und eine interessante Lektüre!

                                                                          Herzliche Grüße                  Roland Meißner
                                                                                                           Geschäftsführer

                                                                                                                             3
KALKSANDSTEIN Geschäftsberichte 2013 / 2014
INHALTSVERZEICHNIS

            I. ERGEBNISSE DER GESELLSCHAFTEN IM KURZÜBERBLICK                   5
            1.1. BUNDESVERBAND KALKSANDSTEININDUSTRIE E. V.                     6
            1.2. FORSCHUNGSVEREINIGUNG KALK-SAND E. V.                          7
            1.3. KALKSANDSTEIN-DIENSTLEISTUNG GMBH                              8

            II. ORGANISATION                                                    9

            III. GESCHÄFTSBERICHT BUNDESVERBAND KALKSANDSTEININDUSTRIE E. V.    11
            3.1. DIE KALKSANDSTEININDUSTRIE IM RAHMEN DER BAUWIRTSCHAFT         12
            3.1.1. Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen                      12
            3.1.2. Absatzentwicklungen der Kalksandsteinindustrie 2013          15
            3.1.3. Was erwartet die Kalksandsteinindustrie im Jahr 2014?        16
            3.2. SOZIAL- UND WIRTSCHAFTSPOLITIK                                 16
            3.2.1. Tarifabschluss 2013                                          16
            3.3. BAUANWENDUNG UND NORMUNG                                       17
            3.3.1. Überblick                                                    17
            3.3.2. Bauanwendung                                                 17
            3.3.3. Normung                                                      19
            3.4. TECHNOLOGIE                                                    21
            3.4.1. Technischer Ausschuss (TA)                                   21
            3.4.2. Umweltrecht                                                  21
            3.4.3. Meisterseminare 2012 / 2013                                  22
            3.5. LOBBYARBEIT DES BUNDESVERBANDES KALKSANDSTEININDUSTRIE E. V.   22
            3.5.1 Aktion „Impulse für den Wohnungsbau“ 2013                     22
            3.5.2. Aktivitäten in den Bundesländern                             23

            IV. GESCHÄFTSBERICHT FORSCHUNGSVEREINIGUNG KALK-SAND E. V.          24
            4.1. ÜBERBLICK                                                      25
            4.2. FORSCHUNGSARBEITEN 2013 / 2014                                 25
            4.3. AUSBLICK                                                       27

            V. GESCHÄFTSBERICHT KALKSANDSTEIN-DIENSTLEISTUNG GMBH               28
            5.1. STEINPRÜFUNGEN                                                 29
            5.1.1. Prüfstelle                                                   29
            5.1.2. Produktprüfungen                                             29
            5.2. PRÜF- UND FORSCHUNGSINSTITUT                                   29
            5.3. ÖFFENTLICHKEITSARBEIT                                          30
            5.3.1. Pressearbeit                                                 30
            5.3.2. Schriften und Technische Dokumentation                       30
            5.3.3. Digitale Medien                                              32
            5.3.4. Monatlicher KS-Newsletter                                    32
            5.3.5. Downloadcenter: Fakten, Wissen und Arbeitshilfen             33
            5.3.6. CD-ROM Digitale Arbeitshilfen                                33
            5.4. AUSSCHUSS FÜR ÖFFENTLICHKEITSARBEIT (AÖA)                      34

            VI. AUSSCHÜSSE UND GREMIEN DER NORMUNG                              35

            VII. FACHVERÖFFENTLICHUNGEN                                         37

            Unternehmen der Deutschen Kalksandsteinindustrie                    38

            Impressum, Bildnachweis   Jahresabschlüsse                          39

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KALKSANDSTEIN Geschäftsberichte 2013 / 2014
I. ERGEBNISSE DER GESELLSCHAFTEN IM KURZÜBERBLICK

                  82,3
                  Prozent betrug der Anteil der Mitgliedsbeiträge
                     an den Gesamteinnahmen im Jahr 2013.

                                                                    5
KALKSANDSTEIN Geschäftsberichte 2013 / 2014
I. ERGEBNISSE DER GESELLSCHAFTEN IM KURZÜBERBLICK                  1.1. Bundesverband Kalksandsteinindustrie e. V.

                       TAB. 1 ÜBERSICHT DER JAHRESERGEBNISSE AUS DEN GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNGEN
                              DER JAHRE 2006 BIS 2013 IN EURO

                                     Bundesverband           Kalksandstein-          Forschungs­       Qualitätsgemein-
                                     Kalksandstein­          Dienstleistung           vereinigung         schaft Mauer-          Summe der
                       Jahr            industrie e. V.               GmbH          Kalk-Sand e. V.    werksprodukte e. V.   Einzelergebnisse

                       2006             -305.526,38                -930,17            -69.551,99              83.874,85         -292.133,69
                       2007             -155.244,65               4.740,46            -42.227,38              95.974,15           -96.757,42
                       2008                28.918,09            -52.934,26            -25.556,49              21.761,01           -27.811,65
                       2009               -97.768,59              2.953,01            -16.050,87               8.555,48         -102.310,97
                       2010              137.699,70              30.318,05             27.917,69              11.128,81          207.064,25
                       2011                18.631,50             22.851,88             33.361,11               6.641,76            81.486,25
                       2012                96.965,13             99.760,44             22.832,46              16.955,88          236.513,91
                       2013               -39.166,52            -89.082,12                712,24              26.271,82         -101.264,58

                                                                                    1.1. BUNDESVERBAND
                                                                                    KALKSANDSTEININDUSTRIE E. V.

                                                                                    Der Bundesverband bezweckt gemäß Satzung die
                                                                                    Wahrung und Förderung der gemeinsamen ideellen,
                                                                                    wirtschaftlichen, sozialpolitischen und sozialwirt­
                                                                                    schaftlichen Interessen seiner Mitglieder auf Bundes­
                                                                                    ebene. Zu seinen Aufgaben gehören insbesondere
                                                                                    die Vertretung der Kalksandsteinindustrie bei den
                                                                                    Dachverbänden, den Gremien der Normung und Bau­
                                                                                    aufsicht, die Durchführung von ­Forschungsaufgaben,
                                                                                    die Bearbeitung technischer Fragen und die zentrale
                                                                                    Öffentlichkeitsarbeit für die Produktgattung Kalksand­
                                                                                    stein. Ein wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb wird nicht
                                                                                    verfolgt und ist gemäß Satzung ausgeschlossen. Zur
                                                                                    Finanzierung seiner Aktivitäten werden Mitgliedsbei­
                                                                                    träge erhoben. Diese sollen den laufenden Geschäfts­
                                                                                    betrieb und die Projektaktivitäten finanzieren. Der
                                                                                    ­Beitrag der ordentlichen Mitglieder errechnet sich aus
                                                                                     den an einen Treuhänder gemeldeten Absatzwerten
                                                                                     des Vorjahres. Der Beitrag beträgt 0,45 Euro je 1.000
                                                                                     Vol.-NF.

TAB. 2 ENTWICKLUNG DER ERTRAGSLAGE DES BUNDESVERBANDES IM VERGLEICH DER JAHRE 2009 BIS 2013
       IN TAUSEND EURO BZW. PROZENT
                                          2009           %      2010           %     2011        %          2012        %     2013        %

Mitgliedsbeiträge                        861,9      83,2       885,8     85,8        904,4    86,4         893,3 86,6         878,0    82,3
Sonstige Einnahmen                       174,7      16,8       146,1     14,2        142,2    13,6         138,6 13,4         188,9    17,7
Gesamtleistung                         1.036,6     100,0     1.031,9    100,0      1.046,8   100,0       1.031,9 100,0      1.066,9   100,0
Personalaufwand                          373,5      36,0       251,6     24,4        224,8    21,5         162,6 15,8         234,2    22,0
Abschreibungen                            13,9       1,3        14,4      1,4         13,4     1,3          13,7   1,3          7,7     0,7
Aufwendungen für Technik                 227,6      22,0       207,1     20,1        199,8    19,1         186,6 18,1         191,0    17,9
Aufwendungen für Beiträge,
                                         318,1      30,7       212,1     20,6       358,6     34,3         353,1     34,2     358,4    33,6
Seminare und Tagungen
Sonstige betriebliche Aufwendungen       264,3      25,5       232,2     22,5       262,1     25,0         248,6     24,1     333,2    31,2
Finanzerträge                             64,1       6,2        40,9      4,0        36,8      3,5          34,9      3,4      26,4     2,5
Finanzaufwendungen / 
                                            1,1      0,1        -13,6    -1,3          6,4      0,6           5,1     0,5       7,7     0,7
Abschreibungen
Finanzergebnis                             63,0       6,1       27,3      2,6         30,4     2,9           29,8     2,9      18,7      1,8
Jahresergebnis                            -97,8      -9,4      137,7     13,3         18,6    97,0            9,4     1,8     -39,2     -3,7

 6
KALKSANDSTEIN Geschäftsberichte 2013 / 2014
I. ERGEBNISSE DER GESELLSCHAFTEN IM KURZÜBERBLICK                      1.2. Forschungsvereinigung Kalk-Sand e. V.

1.2. FORSCHUNGSVEREINIGUNG KALK-SAND E. V.

Die Forschungsvereinigung Kalk-Sand e. V. verfolgt
ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke
im Sinne des Abschnitts „Steuerbegünstigte Zwecke“
der Abgabenordnung, und zwar insbesondere durch:

   allgemeine wissenschaftliche Forschung auf dem
   Gebiet der hydrothermal gebundenen Kalkkiesel­
   säuremassen in Verbindung mit Hochschul- und
   anderen Forschungsinstituten; dazu gehört auch
   der Erwerb von Forschungsergebnissen ­Dritter
   in jeder Form, auch Patente, Lizenzen oder
   Know-how;

   betriebsnahe Forschung in eigenen Versuchs-
   anlagen oder in Verbindung mit der Industrie
   und mit Institutionen;

   Auswertung von Forschungsergebnissen;

   Zusammenarbeit mit Forschungsvereinigungen
   verwandter Industriezweige und Organisationen;

   die Veröffentlichung der Forschungsergebnisse.
                                                          Bild 1   Rasterelektronenmikroskopische Aufnahme einer
                                                                   Kalksandsteinoberfläche: Millionen von Sandkörnern sind dauerhaft
 Es werden keine eigenwirtschaftlichen Zwecke durch                fest in das Bindemittelgerüst eingebunden
 die Forschungsvereinigung Kalk-Sand e. V. ­verfolgt.
Die Finanzierung des laufenden Geschäftsbetriebs
­erfolgt durch Mitgliedsbeiträge und Zuwendungen
 des Bundesverbandes Kalk­s andsteinindustrie e. V.
 Forschungsprojekte werden mit den jeweiligen
 Partner­instituten / Fördermittelgebern finanziert. Im
 Haus der Kalksandstein­industrie in Hannover wird in
 angemieteten Büro- und Lagerräumen eine Geschäfts­
 stelle unterhalten.

TAB. 3 ENTWICKLUNG DER ERTRAGSLAGE DER FORSCHUNGSVEREINIGUNG KALK-SAND E. V.
       IM VERGLEICH DER JAHRE 2009 BIS 2013 IN EURO
                                             2009            2010             2011           2012                2013

Beiträge                                   189.900         198.900         192.800         188.900            188.900
Erlöse AiF                                   88.600        163.788         326.559         250.550            242.386
Erlöse BBR, DBU                              69.748          48.780               0               0                  0
Sachaufwand für Forschungsaufträge          -54.301         -40.048         -81.707         -38.116            -13.655
Personalaufwand                           -211.303        -230.352        -287.660        -272.985           -279.526
Betriebskosten                              -70.050         -73.460         -79.008         -75.252          -100.283
Verwaltungskosten                           -24.829         -29.830         -31.621         -29.418            -30.724
Ergebnis der gewöhnlichen
                                           -16.051         27.917           33.261         22.832                 712
Geschäftstätigkeit

                                                                                                                                             7
KALKSANDSTEIN Geschäftsberichte 2013 / 2014
I. ERGEBNISSE DER GESELLSCHAFTEN IM KURZÜBERBLICK           1.3. Kalksandstein-Dienstleistung GmbH

                  TAB. 4 ENTWICKLUNG DER ERTRAGSLAGE DER KALKSANDSTEIN-DIENSTLEISTUNG GMBH
                         IM VERGLEICH DER JAHRE 2009 BIS 2013 IN EURO
                                                               2009            2010            2011          2012            2013

                  Umsatzerlöse*                              797.184        891.061         873.553     1.250.262        1.222.014
                  Sonstige betriebliche Erträge                71.727         47.868          54.955        51.773           81.395
                  Öffentlichkeitsarbeit und Projekte        -309.104       -278.388        -314.536      -418.847         -624.589
                  Personalaufwand                           -341.104       -383.924        -372.779      -452.727         -501.484
                  Sonstige betriebliche Aufwendungen        -205.919       -236.422        -199.546      -199.546         -261.555
                  Betriebskosten                              -70.050        -73.460         -79.008       -75.252        -100.283
                  Verwaltungskosten                           -24.829        -29.830         -31.621       -29.418          -30.724
                  Ergebnis der gewöhnlichen
                                                              -2.953         30.318          25.778       147.165        - 105.379
                  Geschäftstätigkeit
                  * genauere Aufschlüsselung siehe Tab. 5

                  TAB. 5 ZUSAMMENSETZUNG UND VERGLEICH DER UMSATZERLÖSE
                         DER KALKSANDSTEIN-DIENSTLEISTUNG GMBH M VERGLEICH DER JAHRE 2009 BIS 2013 IN EURO
                  Art der Umsatzerlöse                         2009            2010            2011          2012            2013

                  Beiträge                                  482.413         593.248        610.487        929.487         909.702
                  Erlöse aus Steinprüfungen                 193.987         179.127        160.863        177.405         164.355
                  Erlöse aus sonstigen Prüfaufträgen
                                                             70.415          76.460          64.565        86.163           75.879
                  und Laborleistungen
                  Erlöse aus Prüfberichten                   31.045          29.650          17.038        20.861           24.478
                  Erlöse aus Seminaren                       12.500          11.800          20.500        35.306           34.800
                  Sonstige Erlöse                             6.824             775             100         1.040           12.800
                  Gesamt                                    797.184         891.061         873.553     1.250.262        1.222.014

                  1.3. KALKSANDSTEIN-DIENSTLEISTUNG GMBH

                  Die Kalksandstein-Dienstleistung GmbH erbringt            Die Kalksandstein-Dienstleistung GmbH erhält zur
                  Dienstleistungen für Unternehmen der Kalksandstein­       ­Finanzierung ihrer Geschäftstätigkeit im Bereich der
                  industrie und für den Bundesverband Kalksandstein­         Öffentlichkeitsarbeit für die Kalksandsteinindustrie
                  industrie e. V. (BVKSI). Die Dienstleistungen gliedern     und der Dienstleistungen für den Bundesverband
                  sich in die drei Geschäftsfelder:                          ­einen Beitrag der Mitglieder des Bundesverbandes
                                                                              Kalksandsteinindustrie e. V. Der Beitrag beträgt 0,50
                      Prüf- und Forschungsleistungen                          Euro je 1.000 Vol.-NF. Die Geschäftsfelder Prüf- und
                      (Auftragsforschung) sowie Steinprüfungen;               Forschungsleistungen sowie Steinprüfungen müssen
                                                                              sich aus eigenen Einnahmen / Gebühren finanzieren.
                      Dienstleistungen für den Bundesverband
                      Kalksandsteinindustrie e. V.
                      (u. a. Schulungen und Seminare);

                      Öffentlichkeitsarbeit für die
                      Kalksandsteinindustrie.

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KALKSANDSTEIN Geschäftsberichte 2013 / 2014
II. ORGANISATION

                             48
                    Personen engagieren sich ehrenamtlich in den
                   Ausschüssen und Gremien des Bundesverbandes.

                                                                   9
KALKSANDSTEIN Geschäftsberichte 2013 / 2014
II. ORGANISATION

Vorstand, Geschäftsführung, Abteilungsleitung und Ausschüsse des Bundesverbandes Kalksandstein­industrie e. V.

     VORSTAND

     Bernhard Göcking      Jochen Bayer             Paul Bertmaring        Markus Blum
     (Vorsitzender)        (stellv. Vorsitzender)
                                                                                                        GESCHÄFTSFÜHRER

     Frederic A. Dörlitz   Dr. Hans Georg           Martin                 Dr. Hannes Zapf              Roland Meißner
                           Leuck                    Schneider-Jost

           ABTEILUNGSLEITUNG                                          BAUANWENDUNGSAUSSCHUSS (BAA)
           Dr.-Ing. Wolfgang Eden (Technologie und Forschung)         Rudolf Herz (Obmann)
           Dr.-Ing. Martin Schäfers (Bauanwendung)                    Hans-Peter Beyer
           Andreas Schlundt (Normung)                                 Klaus Brechner
                                                                      Bernd Diestelmeier (ständiger Gast)
           SOZIALPOLITISCHER AUSSCHUSS (SPA)                          Dieter Fuhs
           Wolfgang Hante                                             Markus Heße
           Harry Hoffmann                                             André Hobbie
           Jochen Klein                                               Martin Lampe
           Dr.-Ing. Tobias Jung                                       Christoph Runge
           Jan D. Radmacher                                           Ninette Schumann-Jäkel
           Dr. Hannes Zapf (Obmann)                                   Wolfgang Zapf
           (Roland Meißner seit 11 / 2013)
                                                                      AUSSCHUSS FÜR ÖFFENTLICHKEITSARBEIT (AÖA)
           TECHNISCHER AUSSCHUSS (TA)                                 Dr. Hannes Zapf (Obmann)
           Michael Peter (Obmann)                                     Bernd Diestelmeier (stellv. Obmann)
           Cornelius de Boer                                          Klaus Brechner
           Andreas van Briel                                          Rudolf Herz (ständiger Gast)
           Frederic A. Dörlitz                                        Cemile Özügül
           Dr.-Ing. Tobias Jung                                       Dirk Rudolph
           Jörg Kochan                                                Peter Schmid
           Dr. rer. nat. Holger Müller                                Hinrich Schulze
           Detlev Wegner (stellv. Obmann)
           Malte Wilhelm
           Stefan Wolfram

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III. GESCHÄFTSBERICHT BUNDESVERBAND KALKSANDSTEININDUSTRIE E. V.

                  22,4Mio. Vol-NF wurden durchschnittlich
                     pro Mitgliedswerk in 2013 abgesetzt.

                                                                   11
III. GESCHÄFTSBERICHT BUNDESVERBAND KALKSANDSTEININDUSTRIE E. V.                  3.1. Die Kalksandsteinindustrie im Rahmen der Bauwirtschaft

                   3.1. DIE KALKSANDSTEININDUSTRIE IM RAHMEN
                   DER BAUWIRTSCHAFT

                   3.1.1. GESAMTWIRTSCHAFTLICHE                                    Bauinvestitionen bilden das Fundament des Auf­
                   RAHMENBEDINGUNGEN                                               schwungs. Die Bauinvestitionen legten im vergange­
                                                                                   nen Jahr lediglich um 0,1 % zu. Dies ist allerdings vor
                   Die deutsche Wirtschaft befindet sich im Frühjahr               allem auf die Beeinträchtigung der Produktion durch
                   2014 im Aufschwung. Gemäß dem ifo Institut wird das             den außergewöhnlich strengen Winter 2012 / 2013 zu­
                   Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr voraussichtlich            rückzuführen und täuscht darüber hinweg, dass der
                   um 1,9 % steigen. Treibende Kraft ist die Binnennach­          öffentliche Bau und der Wohnungsbau im Jahresver­
                   frage. Der Anstieg der Verbraucherpreise fällt mit 1,3 %       lauf sehr kräftig expandiert haben. Begünstigt durch
                   in diesem Jahr vermutlich moderat aus. Die Zahl der            das niedrige Zinsniveau, die positive Einkommensent­
                   Erwerbs­tätigen dürfte noch einmal kräftig steigen. Die        wicklung, die gute Lage auf dem Arbeitsmarkt und die
                   Konjunktur ­erhält allerdings Gegenwind von der Wirt­          ­geringe Verzinsung alternativer Kapitalanlagen haben
                   schaftspolitik. So ist die abschlagsfreie Rente ab 63           private Haushalte und Unternehmen stärker in Wohn­
                   ein Schritt in die falsche Richtung, und die Einführung         bauten investiert. Die öffentliche Bau­tätigkeit stieg
                   des Mindestlohns wird im Jahr 2015 den Beschäfti­               angesichts der guten Kassenlage vieler Kommunen
                   gungsanstieg dämpfen.                                           bis zuletzt ebenfalls deutlich. Gewerbliche Bauinvesti­
                                                                                   tionen wurden hingegen im vergangenen Jahr, ähnlich
                                                                                   wie die Investitionen in Ausrüstungen, trotz des güns­
                                                                                   tigen Finanzierungsumfelds nur zögerlich ausgeweitet.

                                                                                  Im Jahr 2014 dürften alle Bausparten zur gesamtwirt­
                                                                                  schaftlichen Expansion beitragen. Der außergewöhn­
                                                                                  lich milde Winter 2013 / 2014 hat die Bautätigkeit zum
                                                                                  Jahreswechsel begünstigt. Im Wohnungsbau sind die
                                                                                  Baugenehmigungen im Jahr 2013 auf ein Zehnjahres­
                                                                                  hoch gestiegen; die Auftragseingänge zogen zuletzt
                                                                                  wieder an und die Auftragsbestände sind anhaltend
                                                                                  hoch.

                   Grafik 1 Ifo Geschäftsklimaindex für Glasgewerbe, Keramik, V
                                                                              ­ erarbeitung von Steinen und E
                                                                                                            ­ rden

                                   Geschäftslage       Geschäftsklima         Geschäftserwartungen

                        50

                        40

                        30

                        20

                        10

                         0

                        -10

                        -20

                                01 / 11   05 / 11   09 / 11   01 / 12   05 / 12      09 / 12   01 / 13     05 / 13     09 / 13     01 / 14

                                                                                                 Quelle: bbs – Info-Spezial Konjunktur Nr. 01 / 2014

12
III. GESCHÄFTSBERICHT BUNDESVERBAND KALKSANDSTEININDUSTRIE E. V.                      3.1. Die Kalksandsteinindustrie im Rahmen der Bauwirtschaft

Im Jahr 2013 wurde in Deutschland der Bau von rund        Grafik 2 Wohnungsbaugenehmigungen in Deutschland
270.400 Wohnungen genehmigt. Wie das Statistische
Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, waren das 12,9 %
oder knapp 30.900 Wohnungen mehr als im Jahr                  in 1.000 Wohnungen
2012. Damit setzte sich die im Jahr 2010 begonnene
positive Entwicklung weiter fort (2010: +5,5 %, 2011:
+21,7 % und 2012: +4,8 %).                                   2004       269
                                                             2005       240
Von den im Jahr 2013 genehmigten Wohnungen ­waren            2006       248
knapp 235.500 Neubauwohnungen in W     ­ ohngebäuden         2007       182
(+11,5 % gegenüber 2012). Der Anstieg von Bauge­             2008       175
nehmigungen für Wohnungen in Mehrfamilienhäusern             2009       178
(+22,3 %) fiel dabei deutlich höher aus als der Anstieg      2010       188
von Genehmigungen für Wohnungen in Zwei­familien­            2011       228
häusern (+13,3 %). Genehmigungen für den Bau von             2012       241
Einfamilienhäusern (+1,1 %) nahmen nur gering­fügig zu.      2013       270

Im Jahr 2013 ging der umbaute Raum der genehmig­
ten neuen Nichtwohngebäude gegenüber dem Jahr
2012 um 4,8 % auf 199,1 Mio. m³ zurück. Diese Ent­
wicklung ist auf den Rückgang von Genehmigungen                                              Quelle: Statistisches Bundesamt
für nichtöffentliche Bauherren um 6,7 % auf 180,5
Mio. m³ zurückzuführen. Bei den öffentlichen Bauher­
ren stieg der umbaute Raum der genehmigten neuen          Auch die Beschäftigung im Baugewerbe wurde ausge­
Nichtwohngebäude um 18,8 % auf 18,6 Mio. m³.              weitet. Alles in allem dürften die Wohnungsbauinvesti­
                                                          tionen im laufenden Jahr um kräftige 4,4 % steigen.
 Der Aufschwung im deutschen Wohnungsneubau zeigt         Allerdings wird sich das Investitionsumfeld angesichts
sich auch im europäischen Vergleich. Für 2014 prog­       der Erholung im Euroraum und damit vermehrter Ver­
nostiziert das ifo Institut ein Wachstum von 12 %; das    fügbarkeit attraktiverer Anlagemöglichkeiten allmäh­
sind dann 2,8 neu gebaute Wohnungen auf 1.000             lich normalisieren. Jüngst belasten außerdem politi­
­Einwohner. Die früheren Wohnungsbau-Boom-Länder          sche Signale die Investitionsbereitschaft insbesondere
Irland und Spanien rangieren schon das fünfte Jahr in     bei der Sanierung von Wohngebäuden. Die Einführung
Folge am Tabellenende.                                    der „Mietpreisbremse“, die angestrebte Neuregelung

Grafik 3 Wohnungsneubau im europäischen Vergleich, Prognose 2014

    Fertigstellungszahlen je 1.000 Einwohner

          Norwegen       6,4
             Schweiz     6,2
          Frankreich     5,1
            Finnland     4,8
          Österreich     4,8
                Polen    3,9
             Belgien     3,8
          Schweden       2,9
            Slowakei     2,8
        Deutschland      2,8
        Niederlande      2,8
         Tschechien      2,3
          Dänemark       2,1
      Großbritannien     2,0
               Italien   1,9
                Irland   1,4
            Portugal     1,4
             Spanien     1,0
              Ungarn     1,0

                                                              Quelle: ifo Institut / Euroconstruct / LBS Research

                                                                                                                                             13
III. GESCHÄFTSBERICHT BUNDESVERBAND KALKSANDSTEININDUSTRIE E. V.              3.1. Die Kalksandsteinindustrie im Rahmen der Bauwirtschaft

                   der „Modernisierungsumlage“, aber auch die weit hin­
                   ter den Erwartungen zurückgebliebenen Beschlüsse
                   im Bereich der energetischen Gebäudemodernisie­
                   rung dürften die Ertragserwartungen dämpfen. So
                   wird die Investitionsdynamik im Bereich des Woh­
                   nungsbaus im kommenden Jahr etwas zurückgehen,
                   die Expansionsrate sinkt auf 2,2 %. Die gewerbliche
                   Bautätigkeit dürfte im Jahr 2014 im Umfeld anhaltend
                   günstiger Außenfinanzierungsbedingungen und einer
                   soliden Eigenkapitalausstattung der Unternehmen
                   wieder anziehen. Die kräftige Konjunktur wird zu einer
                   zunehmenden Kapazitätsauslastung der Unterneh­
                   men führen und damit Erweiterungsinvestitionen bei         Die Produktion der Steine- und Erden-Industrie war
                   den Betriebsgebäuden anstoßen. Darüber hinaus sind         über das Jahr 2013 leicht rückläufig. Der Produktions­
                   die Genehmigungen von Büro- und Verwaltungsgebäu­          index sank insgesamt um -1,1 % gegenüber dem
                   den zuletzt deutlich gestiegen, und die freischaffen­      ­Vorjahr. Besonders negativ entwickelte sich der Index
                   den Architekten schätzten in der ifo Umfrage im ers­        – witterungsbedingt – im ersten Quartal 2013 (-8,5 %
                   ten Quartal 2014 ihre Geschäftsaussichten deutlich         im Vergleich zum Vorjahreszeitraum). Während das
                   besser ein als im Vorquartal. Die Institute erwarten       zweite Quartal ebenfalls negativ verlief, konnten im
                   eine Zunahme der gewerblichen Bauinvestitionen um          dritten (+1,3 %) und vierten Quartal (+4,8 %) die Ein­
                   1,7 % in diesem und um 3,2 % im nächsten Jahr. Die         brüche zum größten Teil wieder aufgeholt werden.
                   öffentlichen Bauinvestitionen sind vor dem Hinter­
                   grund der sich verbessernden Kassenlage vieler Kom­        Für 2014 ist damit von einem Produktionszuwachs in
                   munen aufwärts gerichtet. Die Auftragseingänge sind        Höhe von +2 bis +3 % auszugehen. So deutet der Ver­
                   zuletzt gestiegen und der Auftragsbestand im Tiefbau       lauf der Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe und
                   ist hoch. In diesem Jahr werden die Mittel aus dem         der Baugenehmigungen weiterhin auf einen Nach­
                   Fluthilfefonds die Investitionstätigkeit weiter beleben.   fragezuwachs im Wohnungsbau hin. Die öffentlichen
                   Zum Ende des Jahres werden bei auslaufenden Fluthil­       Bauinvestitionen dürften sich – auch durch höhere
                   fegeldern die Impulse vermehrt von den zusätzlichen        Ausgaben für die Bundesverkehrswege – zunehmend
                   Bundesmitteln für den Erhalt und den Ausbau der öf­        stabilisieren. Bei einer gesamtwirtschaftlichen Kon­
                   fentlichen Infrastruktur kommen. Im laufenden Jahr         junkturbelebung ist auch von Zuwächsen im gewerb­
                   werden die öffentlichen Bauinvestitionen, auch wegen       lichen Bau sowie in den industriellen Abnehmersek­
                   des hohen Ausgangsniveaus zum Jahresauftakt, im            toren der Steine-Erden-Industrie auszugehen.
                   Durchschnitt um kräftige 10,3 % zunehmen; im kom­
                   menden Jahr steigen sie um moderate 1,4 %. Insge­          Eine aktuelle Umfrage von BauInfoConsult zeigt, dass
                   samt werden die Bauinvestitionen im laufenden Jahr         viele Hersteller von Baustoffen mit positiven Umsatz­
                   um durchschnittlich 4,3 % und im Jahr 2015 um 2,4 %        erwartungen ins neue Jahr gestartet sind. Der Opti­
                   expandieren.                                               mismus begründet sich auch durch den Geschäftsver­
                                                                              lauf des Jahres 2013. So erzielten zwei Drittel der
                   Die deutsche Baustoff, Steine- und Erden-Industrieist      befragten Hersteller höhere oder gleich hohe Umsätze
                   schwungvoll in das Jahr 2014 gestartet. Der ifo Ge­        wie 2012. Im ersten Halbjahr 2013 fiel das Umsatz­
                   schäftsklimaindex für den Bereich „Glasgewerbe,            ergebnis noch verhalten aus: Nach dem langanhalten­
                   Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden“ kletter­      den Winter meldeten lediglich 36 % der Befragungs­
                   te zu Jahresbeginn auf rund 21 Punkte (+4,9 Punkte         teilnehmer einen gestiegenen Umsatz. Das zweite
                   im Vergleich zu Dezember 2013) und damit auf den           Halbjahr war von einem Nachholeffekt gekennzeich­
                   höchsten Wert seit Juni 2011. Besonders positiv ent­       net. Vier Fünftel der Befragten konnten das Umsatzni­
                   wickelten sich die Erwartungen (+7,0 Punkte). Auch die     veau steigern oder zumindest halten.
                   Beurteilung der Geschäftslage zog etwas an (+2,8
                   Punkte). Mit Blick auf die einzelnen Branchen zeigt        Im Jahr 2013 insgesamt erzielte jeweils ein knappes
                   sich ein relativ heterogenes, aber aufwärtsgerichtetes     Drittel der Unternehmen ein Umsatzplus von bis zu
                   Bild: Bis auf die Zement- (-0,3 Punkte) und die Ziegel­    5 %. 12 % der Befragten verzeichneten keine Verände­
                   hersteller (-8,5 Punkte) verzeichneten alle Branchen       rung im Umsatzniveau gegenüber 2012. Einige Unter­
                   ein besseres Geschäftsklima. Besonders stark fiel der      nehmen konnten nicht alle Umsatzverluste des ersten
                   Anstieg bei den Herstellern von Erzeugnissen aus Be­       Halbjahres 2013 ausgleichen: Ein Fünftel der Herstel­
                   ton, Zement und Gips (+7,9 Punkte) sowie den Herstel­      ler ging mit roten Umsatzzahlen ins neue Jahr.
                   lern von gebranntem Gips (+5,8 Punkte) aus.
                                                                              Eine große Mehrheit der Befragten blickt zuversicht­
                                                                              lich ins Jahr 2014. 36 % der antwortenden Unterneh­
                                                                              men erwarten in diesem Jahr eine Umsatzsteigerung
                                                                              von 5 % oder mehr, jeder Vierte verspricht sich eine
                                                                              Steigerung von bis zu 5 %. Nur 7 % erwarten einen
                                                                              Umsatzrückgang. Der Optimismus dürfte vor allem
                                                                              ­
                                                                              auf die guten Frühindikatoren sowie die anziehende
                                                                              Konjunktur zurückzuführen sein.

14
III. GESCHÄFTSBERICHT BUNDESVERBAND KALKSANDSTEININDUSTRIE E. V.                      3.1. Die Kalksandsteinindustrie im Rahmen der Bauwirtschaft

TAB. 6 DATEN ZUR PRODUKTIONSSTATISTIK AUS DER FACHSERIE 4, REIHE 3.1 DES STATISTISCHEN BUNDESAMTES
                         Mauerwerk­                         Gesamt          Gesamt          Gesamt            Gesamt Veränderung           Veränderung
Meldenummer              betrachtung            Einheit       2010            2011            2012              2013 2011 / 2012           2012 / 2013

                                            1.000 m³          2.972         3.543            3.404            3.503             -3,92 %         2,90 %
307+308+309              KS Produkte
                                              1.000 €       236.738       291.819          284.156          283.472             -2,63 %        -0,20 %
                                            1.000 m³          2.938         3.243            3.089            3.147              -4,75 %        1,90 %
301                      Porenbeton
                                              1.000 €       200.784       223.582          214.902          220.140             -3,88 %         2,40 %
                         Leichtbeton-       1.000 m³            665           766              740              810             -3,39 %         9,50 %
302+303
                         produkte             1.000 €        30.249        37.466           34.037           40.890             -9,15 %        20,10 %
                         Mauerziegel-       1.000 m³          6.147         6.798            6.707            6.725             -1,34 %         0,30 %
103+105
                         produkte             1.000 €       392.369       440.929          455.427          489.236               3,29 %        7,40 %

3.1.2. ABSATZENTWICKLUNG DER                                TAB. 7 ABSATZENTWICKLUNG
KALKSANDSTEININDUSTRIE 2013                                        IM VERGLEICH DER JAHRE 2007 BIS 2013

Das Jahr 2013 war in Bezug auf die Produktionsmenge                               produzierte und
                                                                                      abgesetzte              Veränderung
ein durchschnittliches Jahr für die Kalksandstein­
                                                                            Steinmenge in Vol.-NF              zum Vorjahr
industrie. Dies zeigt die im April veröffentlichte Pro­
duktionsstatistik des Statistischen Bundesamtes für
das Jahr 2013. Während der Mengenabsatz der Kalk­           2007                    1.696.687.071                  -17,50 %
sandsteinprodukte um 2,9 % stieg, ging der Umsatz           2008                    1.619.960.439                   -4,50 %
um 0,2 % zurück.                                            2009                    1.507.983.077                   -6,90 %
                                                            2010                    1.544.909.391                    2,50 %
Ebenfalls in dieser Statistik enthalten sind die Daten      2011                    1.835.884.467                  18,84 %
anderer Mauerwerksprodukte. Dies erlaubt eine ver­          2012                    1.819.403.202                   -0,90 %
gleichende Betrachtung zu Porenbeton, Leichtbeton-
und Mauerziegelprodukten.                                   2013                    1.812.671.072                   -0,37 %

Die dargestellten Entwicklungen beziehen sich auf die
unter den Meldenummern erfassten Steinarten. Kalk­
sandsteinprodukte werden zusätzlich unter der Mel­
denummer 2361 12 009 „Andere vorgefertigte Bau­
elemente aus Beton oder Kalksandstein (Kunststein)“         Die Ergebnisse der eigenen, über unseren Treuhänder
erfasst. Diese Produktions- und Umsatzmengen sind           (CT Lloyd GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,
in Tabelle 6 nicht eingeflossen, da eine Trennung von       Hannover) erhobenen Produktions- und Absatzstein­
Betondaten nicht möglich ist.                               mengen zeigt Tabelle 7.

                                                            Die Entwicklung der Produktivitätskennziffern in der
                                                            Kalksandsteinindustrie zeigt Tabelle 8. Die Daten wur­
                                                            den, wie die Absatzmengen, über unserern Treuhän­
                                                            der erhoben.

TAB. 8 PRODUKTIVITÄT DER KALKSANDSTEININDUSTRIE IM VERGLEICH DER JAHRE 2007 BIS 2013
                                        2007        2008       2009         2010          2011         2012           2013

Werke (Anzahl)                             92          90        87           83            80            81            81
Absatz in Mio. Vol.-NF                  1.697       1.619     1.508        1.545         1.836         1.819         1.813
Anzahl / Werk in Mio. Vol.-NF            21,4          18      17,3         18,6            23          22,5          22,4
Beschäftigte (Anzahl)                   1.687       1.753     1.687        1.617         1.619         1.622             *
Absatz / Beschäftigte in Mio.
                                        1.011         924       894           955        1.134         1.122              *
Vol.-NF
Umsatz in Mio. Euro                     328,3       301,3     290,6        282,7         340,3         350,1              *
Umsatz / Werk in Mio. Euro                3,6         3,3       3,3          3,4           4,3           4,3              *
Umsatz / Beschäftigte in Tsd. Euro      195,7       171,9     172,3        174,9         210,2         215,9              *
                                                                      *Die Zahlen lagen bis Redaktionsschluss noch nicht vor.

                                                                                                                                                  15
III. GESCHÄFTSBERICHT BUNDESVERBAND KALKSANDSTEININDUSTRIE E. V.            3.2. Sozial- und Wirtschaftspolitik

                   3.1.3. WAS ERWARTET DIE                                  Ganz besonders in den Metropolen und Ballungs­
                   KALKSANDSTEININDUSTRIE 2014?                             gebieten wird weiterhin kräftig investiert. Die Zahl
                                                                            der Baugenehmigungen für Mehrfamilienhäuser stieg
                   Die Kalksandsteinindustrie geht zuversichtlich in das    2013 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 25 %.
                   Jahr 2014. Die Chancen für die Bauwirtschaft stehen      Auch für 2014 gehen die Experten von einem Anstieg
                   gut. Die meisten Verbände erwarten einen um zwei bis     von rund 15 % aus.
                   vier Prozent höheren Branchenumsatz als in 2013. Im
                   Bereich der Ein- und Zweifamilienhäuser wird sogar        An dieser Entwicklung wird auch die Kalksandstein­
                   ein Anstieg von 5 % erwartet. Im Hinblick auf den Woh­    industrie teilhaben. Knappe Baulandressourcen erfor­
                   nungsbau rechnen der Hauptverband der Deutschen          dern verdichtete Bauweisen. Dementsprechend erwar­
                   Bau­industrie und der Zentralverband Deutsches Bau­      tet die Kalksandsteinindustrie einen erhöhten Bedarf
                   gewerbe für das Jahr 2014 mit rund 250.000 neuen         an schlanken Kalksandsteinwänden. Denn hierdurch
                   Wohnungen nach 212.000 fertiggestellten Einheiten        kann ein Wohn- und Nutzflächengewinn von bis 7 %
                   im Jahr 2013.                                            erzielt werden. Darüber hinaus sorgen rationelle
                                                                            ­Bautechniken und -systeme für eine wirtschaftliche
                   Die Kalksandsteinindustrie wird, entsprechend ihrer       Rohbauerstellung. Zusätzlich geben die exzellenten
                   Bedeutung in der Mauerwerksindustrie, an der positi­      bauphysikalischen Eigenschaften des Kalksandsteins
                   ven Entwicklung partizipieren. Wir rechnen mit einem      Sicherheit in puncto Schall- und Brandschutz, Energie­
                   Anstieg der abgesetzten Steinmengen von bis zu 2  %       effizienz und gesundes Raumklima.
                   im Jahr 2014.
                                                                            Auch für den Industrie- und Gewerbebau gehen die
                   Der positive Trend am Arbeitsmarkt und das nach wie      führenden Wirtschaftsinstitute nach einer schwäche­
                   vor historisch niedrige Zinsumfeld beflügeln die Nach­   ren Entwicklung im Vorjahr von einem leichten Wachs­
                   frage nach Eigenheimen. Die weiterhin bestehenden        tum aus. Bis zu 3 % können aufgrund der Stabilisie­
                   Unsicherheiten auf den europäischen Finanzmärkten        rung der konjunkturellen Lage im kommenden Jahr
                   machen Investitionen in den Wohnungsmarkt unver­         erreicht werden. Höhere Steuereinnahmen bedeuten
                   ändert attraktiv. Diese Prognose bestätigt auch die      auch für die öffentlichen Haushalte etwas mehr finan­
                   Zahl der erteilten Baugenehmigungen im Jahr 2013.        ziellen Spielraum, um den bestehenden Finanzierungs­
                   Nach Angaben des Statischen Bundesamtes in Wies­         stau bei Bauinvestitionen abzubauen.
                   baden stieg die Zahl der Genehmigungen bei den Ein­
                   familienhäusern um 1 %. Bei den Zweifami­lienhäusern
                   sogar um 14,2 %.

                   3.2. SOZIAL- UND WIRTSCHAFTSPOLITIK

                   3.2.1. TARIFABSCHLUSS 2013

                   Am 24.09.2013 fand die 2. Entgelttarifverhandlung
                   für die Kalksandsteinindustrie statt. Die IG BAU hatte
                   die Entgelte fristgemäß zum 30. September 2013 ge­
                   kündigt. In einer fairen und konstruktiven
                   ­Verhandlungsatmosphäre verständigten sich die Tarif­
                    vertragsparteien auf folgendes Tarifergebnis:

                   1. Mit Wirkung zum 01.10.2013 werden die tariflichen
                      Entgelte und Ausbildungsvergütungen um 3,0 %
                      erhöht.

                   2. Mit Wirkung zum 01.10.2014 erfolgt eine Erhöhung
                      um weitere 2,5 %.

                   3. Der neue Entgelttarifvertrag hat eine Gesamtlauf-
                      zeit von 24 Monaten und ist mit zwei­monatiger
                      Frist erstmals zum 30.09.2015 kündbar.

16
III. GESCHÄFTSBERICHT BUNDESVERBAND KALKSANDSTEININDUSTRIE E. V.                      3.3. Bauanwendung und Normung

                                                                                 Bild 2   Die Mitglieder des
                                                                                          Bauanwendungsausschusses ­
                                                                                          anlässlich der F
                                                                                                         ­ rühjahrssitzung
                                                                                          am 26.03.2014 in Hannover
                                                                                          (es fehlt Wolfgang Zapf)

3.3. BAUANWENDUNG UND NORMUNG

3.3.1. ÜBERBLICK                                         3.3.2. BAUANWENDUNG

Der Bauanwendungsausschuss (BAA)                         Neuer Schallschutzrechner
Der Bauanwendungsausschuss (BAA) als wichtige            Schallschutz ist eine Kernkompetenz der Kalk­sand­
Schnittstelle, an der die Informationen aus Normungs-    steinindustrie. Ein sichtbares Instrument für die Öffent­
und Verbandsarbeit weitergegeben werden und in der       lichkeit ist der KS-Schallschutzrechner.
ein Abgleich mit den regionalen, baupraktischen Be­
dürfnissen und Besonderheiten erfolgt, tagt jährlich     Nach der grundlegenden Überarbeitung im Jahr 2012
unter der Leitung des Obmanns Rudolf Herz turnusmä­      unter der Federführung des Bundesverbandes Kalk­
ßig mit zwei Sitzungen. In diesem Ausschuss ­wurden      sandsteinindustrie e. V. als Gemeinschafts­projekt mit
neben der gemeinsamen Weichenstellung für die            den ECSPA-Mitgliedern Schweiz, Polen, Niederlande,
baupraktische Umsetzung normativer Regelungen
­                                                        Belgien und Finnland, wurde der KS-Schallschutzrech­
auch technische Grundlagen und anwenderfreund­           ner um eine weitere Berechnungsfunktion zur Progno­
liche Arbeitshilfen und Empfehlungen für den Vor­        se des Schallschutzes gegen Außenlärm erweitert.
stand ausgearbeitet.                                     Somit steht dem Planer mit dem KS-Schallschutzrech­
                                                         ner nun ein umfassendes Berechnungswerkzeug zur
Im Geschäftsjahr 2013 bestand der BAA aus elf Mit­       Verfügung, mit dem die wesentlichen Prognosen des
gliedern. Die Betreuung des BAA seitens des Bundes­      Schallschutzes (Schallschutz zwischen fremden Woh­
verbandes wird weiterhin von Frau Olga Pekrul sowie      nungen horizontal und vertikal, Schallschutz im eige­
den Herren Andreas Schlundt und Dr. Martin Schäfers      nen Wohnbereich, Schallschutz zwischen Reihen- und
gewährleistet.                                           Doppelhäusern sowie Schallschutz gegen Außenlärm)
                                                         vorgenommen werden können.
Im Bauanwendungsausschuss wurden im vergange­
nen Jahr die für die Kalksandsteinindustrie relevanten
Themen aus den aktuellen Entwicklungen des Bau­
wesens beraten. Ein Fokus lag dabei auf den in der
Überarbeitung befindlichen Normen und deren Umset­
zung in der Praxis.

Wesentliche Schwerpunkte hierbei, bildeten neben
letzten Arbeiten an der neuen Mauerwerksnorm (Euro­
code 6) und der Fortschreibung europäisch harmoni­
sierter und nationaler Produkt­normen die Arbeit an
der zukünftigen Schallschutznorm DIN 4109 und die
Begleitung der Novellierung der Energieeinsparverord­
nung inklu­sive der flankierenden Normen.

                                                                                                                                    17
III. GESCHÄFTSBERICHT BUNDESVERBAND KALKSANDSTEININDUSTRIE E. V.                     3.3. Bauanwendung und Normung

                                                                                    Entwurf DIN 4109
                                                                                    Nach langjähriger Überarbeitungsphase wurde der
                                                                                    Entwurf der Schallschutznorm DIN 4109 in der ­zweiten
                                                                                    Hälfte des Jahres 2013 fertiggestellt und als E DIN 4109
                                                                                    veröffentlicht. Der Normentwurf stand der Öffentlich­
                                                                                    keit somit bis Anfang Mai 2014 zur Stellungnahme zur
                                                                                    Verfügung.

                                                                                    Das Anforderungsniveau ist für die Luftschallübertra­
                                                                                    gung zwischen Wohnungen unverändert übernommen
                                                                                    worden. Für die Trittschallübertragung und Luftschall­
                                                                                    übertragung zwischen Reihen- und Doppelhäusern
                                                                                    sind die Anforderungen gestiegen. Als Anforderungs­
                                                                                    kenngröße für horizontale Luftschallübertragung gilt
                                                                                    weiterhin das Bau-Schalldämm-Maß R’w. Der Normungs­
                                                                                    ausschuss hat sich nach vielen Diskussionen gegen
Bild 3   Eingabemaske des Schallschutzrechners
         zum Schallschutz gegen Außenlärm                                           eine Umstellung auf nachhallzeitbezogene Kenn­größen
         (Definition der Außenwandsituation)                                        entschieden.

                                                                                    Der Bundesverband Kalksandsteinindustrie e. V. wird
                        Mit der neuen Funktion lassen sich Außenwandauf­            sich aktiv in das laufende Einspruchsverfahren ein­
                        bauten mit Wärmedämmverbundsystemen aus Poly­               bringen und mit Nachdruck darauf hinwirken, dass die
                        styrol oder Mineralfaserplatten sowie zweischalige          Veröffentlichung der neuen Schallschutznorm als
                        Außenwände mit Verblendern modellieren (Bild 3).            Weißdruck möglichst zeitnah erfolgen kann.
                        Einbauelemente wie Fenster, Rollladenkästen und
                        ­
                        ­Außenwandlüfter lassen sich ebenfalls berücksichti­
                         gen. Diese Elemente stellen in der Regel die Schwach­      Wärmeschutz-EnEV 2014
                         stelle einer Außenwandkonstruktion im schalltechni­        Die europäische Richtlinie für die Gesamtenergieeffizi­
                         schen Sinn dar. Hier hilft die einfache Variantenbildung   enz von Gebäuden gibt vor, ab 2020 europaweit nur
                         bei der Optimierung des Außenwandaufbaus und der           noch Gebäude zu errichten, welche weitestgehend un­
                         einzelnen Bauteile zur Einhaltung der bauaufsichtli­       abhängig von fossilen Energieträgern betrieben wer­
                         chen Anforderungen zum Schutz gegen Außenlärm.             den können. So sind ab Anfang 2021 für alle Neubau­
                                                                                    ten – und für behördliche Neubauten bereits ab 2019
                        Neben der Funktionserweiterung ist eine Erweite­rung        – nur noch Niedrigstenergiegebäude zulässig, die Aus­
                        der Ergebnisdarstellung um eine Beurteilung nach DIN        hangpflicht für Energieausweise ist auszuweiten und
                        4109 vorgenommen worden. Das Berechnungsergeb­              die Angabepflicht einer Energiekennzahl für Gebäude
                        nis kann nach Auswahl der Art des Gebäudes und              bzw. Wohnungen ist einzuführen. Die Energieeinspar­
                        Trennbauteils dem Anforderungswert nach DIN 4109            verordnung (EnEV) setzt die Forderungen der EU-Ge­
                        und der Empfehlung der Kalksandsteinindustrie ge­           bäuderichtlinie um und überführt die entsprechenden
                        genübergestellt wer­den.                                    Regelungen in nationales Recht. Die EnEV 2014 tritt
                                                                                    ab dem 01.05.2014 in Kraft. Eine Verschärfung der
                                                                                    Anforderungen für Neubauten gilt ab dem 01.01.2016.
Grafik 4 Bandtacho EnEV 2009 (oben) und Bandtacho EnEV 2014 (unten)                 Die Änderungen sind im Folgenden zusammengefasst.

                                                                                    Änderungen in Kürze:
                                                                                    1. Verschärfung der Anforderungen an den
                                                                                       Primärenergiebedarf von Neubauten in einer
                                                                                       Stufe (2016) um insgesamt 25%.
                                                                                    2. Kopplung der Anforderung an die Mindestqualität
                                                                                       der Gebäudehülle an das Referenzgebäude
                                                                                       (2016: HT‘ ≤ 1,0HT,ref‘). Die bekannten Höchst­
                                                                                       werte aus Tabelle 2 der A­ nlage 1 der EnEV 2009
                                                                                       dürfen nicht überschritten werden.
                                                                                    3. Neue Regelungen zu Energieausweisen:
                                                                                       Neuskalierung des Bandtachos und Einführung
                                                                                       von Effizienzklassen (vgl. Grafik 4), ­Änderungen
                                                                                       bei Aushang- und Übergabepflichten, E    ­ inführung
                                                                                       von Stichprobenkon­trollen, etc.
                                                                                    4. Senkung des Primärenergiefaktors für Strom
                                                                                       ab 2016 auf 1,8.
                                                                                    5. Konkretisierungen im Bereich der Gebäude-
                                                                                       sanierung.

18
III. GESCHÄFTSBERICHT BUNDESVERBAND KALKSANDSTEININDUSTRIE E. V.                       3.3. Bauanwendung und Normung

                                                           3.3.3. NORMUNG

                                                           Europäisch harmonisierte Mauerwerksprodukte
                                                           und zugehörige Prüfnormen – DIN EN 771-2
                                                           Die europäischen Mauersteinnormen der Reihe EN
                                                           771 wurden bereits im Jahr 2012 mit Blick auf die ab
                                                           01.07.2013 geltenden Änderungen zur Produktdekla­
                                                           ration auf Grundlage der neuen Bauproduktenver­
Allgemeine bauaufsichtliche Zulassungen                    ordnung überarbeitet und im Normenausschuss ver­
–  Mauerwerk aus Kalksand-Planelementen                    abschiedet. Die formalen Anforderungen hinsichtlich
Rechtzeitig vor Ablauf der Geltungsdauer der allgemei­     Leistungserklärung und CE-Kennzeichnung wurden
nen bauaufsichtlichen Zulassungen Z-17.1-650 und           hierbei entsprechend angepasst. Für Kalksandsteine
Z-17.1-989 hat der Bundesverband Kalksandstein­            war insbesondere die normative Festlegung einer
industrie die Verlängerung der Zulassungen beim Deut­      CE-Kurzkennzeichnung zum Verwendungszweck und
schen Institut für Bautechnik (DIBt) beantragt. Aufgrund   zu den erklärten Leistungen wichtig.
der Auslastung infolge des Umstellungsverfahrens auf
Eurocode 6 dauert die B ­ earbeitung noch an.              Nach Abschluss der Normungsarbeiten war für einige
                                                           Details noch die endgültige Zustimmung der Europäi­
                                                           schen Kommission erforderlich. Diese wurde erst im
Projektgruppen                                             Januar 2014 erteilt, sodass die Normentwürfe nun­
Im Rahmen der Mitarbeit in verschiedenen Projekt­          mehr vom CEN erstellt und in das sogenannte verein­
gruppen wurde die Überarbeitung und Aktualisierung         fachte Annahmeverfahren (UAP) durch die Mitglied­
des Kalksandstein Planungshandbuch (ehemals Kalk­          staaten überführt werden können.
sandstein Planung, Konstruktion, Ausführung) sowie
der Kalksandstein Die Maurerfibel begleitet sowie eine     Prüfnormen des Fachbereiches Mauerwerk wurden im
vollständige Überarbeitung der Broschüre „Massiver         Jahr 2013 nicht überarbeitet.
Schallschutz“ realisiert, die unter dem neuen Titel
„Schallschutz sicher geplant – einfach ausgeführt“ im
Januar 2014 neu erschienen ist. Für das Jahr 2014 ist
die grundlegende Überarbeitung weiterer Fachveröf­
fentlichungen des Bundesverbandes wie z. B. die Bro­
schüre zur Energieeinsparverordnung, der Kalksand­
stein Wärmebrückenkatalog oder das Statik-Handbuch
geplant.

Kooperation mit der Leibniz Universität Hannover
In Zusammenarbeit mit Prof. Dr.-Ing. Nabil A. Fouad
vom Institut für Bauphysik der Leibniz Universität Han­
nover wurden eine Studienarbeit zum Thema „Unter­
suchungen zum Schallschutz im massiven Geschoss­
wohnungsbau – Prognose des Schallschutzes nach
VDI 4100“ und eine Diplomarbeit zum Thema som­
merlicher Wärmeschutz (beide von Frau Wiebke Grethe
verfasst) betreut. Die Erkenntnisse der beiden Arbei­
ten konnten für Fachveröffentlichungen und das Kalk­
sandstein Planungshandbuch genutzt werden.

Besuch des Russischen Kalksandsteinverbandes
Im September des Geschäftsjahres 2013 konnte der
Bundesverband Kalksandsteinindustrie gemeinsam
mit der MASA GmbH den Russischen Verband der
Kalksandsteinindustrie (APSI) als Gast begrüßen und
ein Seminar zu den Themen Herstellung und Techno­
                                                           Bild 4   Die Mitglieder der russischen Kalksandstein Delegation
logie, Kalksandsteinpressen, Qualitätskontrolle und
Prüfung sowie Bauanwendung durchführen. Im Be­
reich Bauanwendung wurde über großformatiges
Kalksandsteinmauerwerk, dessen Verarbeitung auf
der Baustelle und über Brandschutz referiert. Im
­Rahmen der Veranstaltung wurden darüber hinaus ein
 Masa-Werk, ein Kalksandsteinwerk und eine Bau­
 ­
 stelle besichtigt.

                                                                                                                                      19
III. GESCHÄFTSBERICHT BUNDESVERBAND KALKSANDSTEININDUSTRIE E. V.              3.3. Bauanwendung und Normung

                  Nationale Rest- und Produktanwendungsnormen
                  – DIN V 106 / DIN V 20000-402
                  Für die Anwendung von Kalksandsteinen nach DIN EN
                  771-2 ist in Deutschland mit DIN V 20000-402 eine
                  weitere Norm erforderlich. Diese regelt die Klassifizie­
                  rung und Einordnung der Steine für die statische Be­
                  messung sowie die Ausführung nach DIN 1053-1 bzw.
                  zukünftig nach Eurocode 6. Die entsprechenden Re­
                  gelungen sind nahezu gleichlautend auch in der Rest­        Zwischenzeitlich ergab sich aus bauaufsichtlicher
                  norm DIN V 106 enthalten. Beide Normen müssen im            Sicht auch Änderungsbedarf an den Nationalen An­
                  Hinblick auf die Einführung des Eurocode 6 als maß­         hängen zum Eurocode 6. Eine erste A1-Änderung zu
                  gebende Bemessungsnorm angepasst werden. Des               den Normen wurde bereits veröffentlicht. Eine weitere
                  Weiteren sollen die Inhaltstoffe neu geregelt und die      A2-Änderung wird im Jahr 2014 erscheinen. Neben
                  Regelungen zu Lochsteinen erweitert werden.                einigen für die Belange der Kalksandsteinindustrie
                                                                             ­
                                                                             ­untergeordneten Punkten wurde insbesondere die
                  Im Jahr 2013 wurden die Normentwürfe sowie eine             von der Bauaufsicht vehement geforderte Mindestauf­
                  Gegenüberstellung mit den derzeit geltenden Rege­           last von Wänden im obersten Geschoss lange intensiv
                  lungen erstellt. Grundlage waren die vom Technischen        diskutiert. Im Ergebnis konnte ein guter Kompromiss
                  Ausschuss erarbeiteten Formulierungen zu den Inhalts­       erreicht werden, der die praktische Anwendung von
                  stoffen sowie ein externes Gutachten zur Beurteilung        Kalksandsteinmauerwerk nicht beeinträchtigt. Die
                  und Überführung von derzeit noch in allgemeinen bau­        Bauaufsicht wird die Inhalte der A2-Änderung vorab
                  aufsichtlichen Zulassungen geregelten Loch­steinen.        bereits als Anlage zur Liste der Technischen Bau­
                  Die Normentwürfe wurden im Technischen Ausschuss           bestimmungen verbindlich einführen.
                  und im Bauanwendungsausschuss beraten. Beide
                  Ausschüsse haben den Normentwürfen zugestimmt              Parallel wurden auf europäischer und nationaler ­Ebene
                  und den Beginn der Normungsarbeit auf Grundlage            die Arbeiten an der zukünftigen Weiterentwicklung
                  der Entwürfe beschlossen.                                  des Eurocodes 6 fortgeführt. Hierbei wurden inner­
                                                                             halb der sogenannten Initiative PraxisRegelnBau
                  Die Normentwürfe und alle weiteren erforderlichen          (PRB) Änderungen und Ergänzungen zum Eurocode –
                  Unterlagen wurden daraufhin beim DIN eingereicht           insbesondere im Hinblick auf Vereinfachungen und
                  und die Aufnahme der Normungsarbeiten beantragt.           eine praxisgerechtere Straffung der Textpassagen –
                  Die erste Sitzung des Normungsausschusses findet           erarbeitet. Diese sollen über den nationalen Spiege­
                  am 28.05.2014 in Berlin statt.                             lausschuss in die europäische Normung einfließen.

                  Bemessung – DIN EN 1996 (Eurocode 6)                       Brandschutz – DIN EN 1996-1-2 und DIN 4102-4
                  Im Juni 2013 wurde der Nationale Anhang zum Brand­         Nach Veröffentlichung des Nationalen Anhangs zum
                  schutzteil des Eurocodes 6 als letztes noch fehlendes      Brandschutzteil des Eurocodes 6 im Juni 2013 wurde
                  Dokument der Normenreihe veröffentlicht. Damit ist         auch der Entwurf zur nationalen Restnorm DIN 4102-4
                  nunmehr die uneingeschränkte Anwendung des Euro­           fertiggestellt. Dieser soll im April 2014 veröffentlicht
                  codes 6 auf Grundlage der von der Fachkommission           werden. Da die Bauaufsicht allerdings bereits vorab
                  Bautechnik in den „Erläuterungen zur Anwendung des         weitgehende Einsprüche gegen die Entwurfsfassun­
                  Eurocodes 6“ veröffentlichten sogenannte Gleichwer­        gen angekündigt hat, ist das Ende des Normungspro­
                  tigkeits­erklärung (DIBt-Newsletter 3 / 2012) möglich.     zesses noch nicht absehbar. Die Restnorm ist für die
                                                                             Kalksandsteinindustrie allerdings von untergeordne­
                  Die endgültige bauaufsichtliche Einführung des Euro­       ter Bedeutung, da diese Norm fast keine für die Praxis
                  codes 6 durch Aufnahme in die Liste der Technischen        relevanten Regelungen zu Kalksandsteinmauerwerk
                  Baubestimmungen erfolgt gemäß Beschluss der                in Ergänzung zum Eurocode 6 enthält.
                  Fachkommission Bautechnik am 01.01.2015. Die
                  ­Zurückziehung von DIN 1053-1 ist nach einjähriger
                   Übergangsfrist zum 31.12.2015 geplant, sodass ab          Nichttragende innere Trennwände – DIN 4103-1
                   01.01.2016 ausschließlich der Eurocode 6 angewen­         Nachdem zum ersten Entwurf der Norm umfangreiche
                   det werden darf.                                          Einsprüche eingegangen waren, wurde auch im Jahr
                                                                             2013 in größerem Umfang weiter an der Norm gear­
                                                                             beitet. Als Ergebnis ist der zweite Entwurf im März
                                                                             2014 veröffentlicht worden. Die beiden wesentlichen
                                                                             Änderungen zur derzeit geltenden Norm betreffen die
                                                                             Aufnahme eines alternativen Nachweises der Stoßbe­
                                                                             lastung sowie die von der Bauaufsicht vorgegebene
                                                                             Anpassung der anzusetzenden Belastung bei absturz­
                                                                             sichernden Wänden an den Eurocode 1.

20
III. GESCHÄFTSBERICHT BUNDESVERBAND KALKSANDSTEININDUSTRIE E. V.               3.4. Technologie

Bild 5   Die Mitglieder des Technischen Ausschusses a  ­ nlässlich der Frühjahrssitzung
         am 18.03.2014 bei der Firma Cirkel (es fehlen Jörg Kochan und Stefan Wolfram)

3.4. TECHNOLOGIE

Die Arbeitsschwerpunkte des Bereichs Kalksand­stein              3.4.2. UMWELTRECHT
Technologie lagen 2013 in der weiteren Optimierung
der KS-Produktionstechnik, in der Fortsetzung der                Die Aktivitäten zur Abwehr der Verrechtlichung überzo­
Suche nach möglichst effektiven technischen und
­                                                                gener Umweltanforderungen wie z. B. die Geringfügig­
­organisatorischen Maßnahmen zur Senkung der Ener­               keitsschwellenwerte wurden im Schulterschluss mit
 gieverbräuche sowie in der Bearbeitung verschiede­              den anderen Verbänden der Baustoffindustrie fortge­
 ner Umweltthemen.                                               setzt. Nach wie vor steht fest, dass Kalksandsteine
                                                                 aus den natürlichen Rohstoffen Kalk, Sand und Was­
                                                                 ser unter Umweltaspekten als völlig unbedenklich zu
3.4.1. TECHNISCHER AUSSCHUSS (TA)                                bewerten sind. Diese Grundsatzbewertung geht in
                                                                 sämtliche politische Aktivitäten des BVKSI ein, sodass
Der Technische Ausschuss (TA) befasst sich mit                   unnötige schärfere Anforderungen an die Kalksand­
­Umweltthemen, produktionstechnischen Fragen und                 steinbauweise abgewehrt werden.
 der praxisnahen Kalksandstein Forschung. Der TA tagt
 zweimal jährlich unter der Leitung des Obmanns
 ­Michael Peter. Die Schwerpunktthemen im Berichts­
  jahr lagen unter anderem in folgenden Bereichen:
  neue DIN 106, Arbeitssicherheit, Recyclingpolitik,
  ­Planung der Meisterseminare 2014 / 15, Maßnahmen
   zur Reduzierung der Energieverbräuche, Energie- und
   Stromsteuer-Rückerstattung sowie in der Betreuung
   der laufenden und in Planung befindlichen Praxis-­
   Forschungsvorhaben.

Im Geschäftsjahr 2013 bestand der TA aus elf Mit­
gliedern. Die Betreuung des TA seitens des Bundes­
verbandes Kalksandsteinindustrie wird weiterhin von
Herrn Dr. Wolfgang Eden gewährleistet.

Der Technische Ausschuss (TA) hat im Berichtszeit­
raum wiederum zwei Arbeitssitzungen absolviert.
­Dabei wurden u. a. die folgenden Schwerpunktthemen
 behandelt:

                                                                                                                                      21
III. GESCHÄFTSBERICHT BUNDESVERBAND KALKSANDSTEININDUSTRIE E. V.              3.5. Lobbyarbeit des Bundesverbandes Kalksandsteinindustrie e. V.

                   3.4.3. MEISTERSEMINARE 2012 / 13

                   Der Bundesverband Kalksandsteinindustrie e. V. ver­
                   anstaltet seit 1995 in regelmäßigen Zeitabständen
                   für die Meister und Betriebsleiter der Kalksandstein­
                   werke Meisterseminare. Seit Beginn der Seminare in
                   1995 konnten auf den bislang 44 bundesweit aus­
                   getragenen Veranstaltungen insgesamt rund 1.350
                   Teilnehmer vorwiegend aus deutschen und auch aus
                   anderen europäischen Ländern begrüßt werden.
                   ­                                                             3.5. LOBBYARBEIT DES BUNDESVERBANDES
                   2012 / 13 wurden insgesamt sechs praxisnahe Pro­              KALKSANDSTEININDUSTRIE E. V.
                   duk­­tionstechnik­seminare mit folgenden Themen­schwer­
                   punkten durchgeführt: Dosieren, Mischen, Lösch­
                   ­                                                     ­
                   prozess, Füllverhalten und Verdichtung von Kalk-­Sand-        3.5.1. AKTION „IMPULSE FÜR DEN WOHNUNGSBAU“
                   Rohmassen sowie Härten. Auf den Meisterseminaren
                   2012 / 13 wurde seitens der Teilnehmer nach Kursen            Die Aktion „Impulse für den Wohnungsbau“ wurde im
                   und Anleitungen zur Durchführung von qualitätsrele­           Jahr 2004 auf Initiative des BFW Bundesverbandes
                   vanten Prüfungen von Rohstoffen (Kalk, Sand, Was­             Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen, des
                   ser, abgelöschte KS-Rohmischung) gefragt. Daraus              Bundesverbandes Baustoffe – Steine und Erden (BBS),
                   ergibt sich die Anregung, einen Schwerpunkt des kom­          des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes
                   menden Seminars auf das Erlernen von praktischen              (ZDB) und der deutschen Mauerwerksindustrie vertre­
                   Laborversuchen zu legen. Die Themeninhalte für die            ten durch die Deutsche Gesellschaft für Mauerwerks-
                   Nachfolgeseminare in den Jahren 2014 / 15 wurden              und Wohnungsbau (DGfM) ins Leben gerufen.
                   bereits festgelegt und vom Technischen A    ­ usschuss
                   beschlossen:                                                  Das Verbändenetzwerk wird inzwischen von ­     einem
                                                                                 breiten Bündnis der Immobilien- und Baubranche ge­
                                               Praktische Laborversuche          tragen. Dem Bündnis gehören der Deutsche Mieter­
                                          		   (Schwerpunkt)                     bund DMB, die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-­
                                                                                 Umwelt IG BAU und 25 bundesweit tätige Verbände
                                               Arbeitssicherheit                 und Kammern der Immobilien- und Bauwirtschaft an.
                                                                                 Die Aktivitäten werden durch die DGfM koordiniert.
                                               Reduzierung der Energie-          Ziel der ­Aktion ist es, die politischen Rahmenbedin­
                                          		   verbräuche und der                gungen für den Wohnungsbau so zu verbessern, dass
                                          		   Produktionskosten                 wieder geeigneter und bezahlbarer Wohnraum in
                                                                                 Deutschland gebaut wird.
                                          Zu den Seminaren wird für die
                                          Mitglieds­unternehmen auch             Auch für Durchschnittsverdiener wird bezahlbarer
                                          wieder ein Tagungsband pro­            Wohnraum zur Mangelware. Die Wohnungsbaukrise in
                                          duziert.                               den Ballungszentren und Wachstumsregionen kann
                                                                                 nur bewältigt werden, wenn auch der Wohnungsneu­
                                            Die Bundesregierung hat im           bau für mittlere Einkommen wirkungsvoll und gezielt
                                            Sommer 2013 die beiden lan­          gefördert wird. Die Ankurbelung des sozialen Woh­
                                            ge erwarteten Verordnungen           nungsbaus ist zwar dringend notwendig, reicht allein
                                            des Bundeswirtschafts- und           aber nicht aus. Sie muss um eine „Wohnungsbauförde­
                                            Bundesfinanzministeriums ver­        rung für die Mitte“ ergänzt werden. Das ist das Ergeb­
                                            abschiedet, in denen die Ein­        nis der Studie „Strategien für bezahlbares Wohnen in
                                            zelheiten zur Steuerrückerstat­      der Stadt“ vom Berliner Forschungsinstitut RegioKon­
                                            tung konkretisiert werden. Die       text, die im Februar 2013 in Berlin vorgestellt wurde.
                   Mitglieder des BVKSI wurden mit mehreren Schreiben
                   über die aktuellen Regelungen informiert. Die Ein­
                   richtung und Zertifizierung ­eines Energiemanagement­
                   systems kann sich für manche Kalksandsteinunter­
                   nehmen finanziell durchaus lohnen. Die für kleine und
                   mittlere Unternehmen angekündigten Vereinfachun­
                   gen bei den Anforderungen an Energiemanagement­
                   systeme sind realisiert worden.

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