Tätigkeitsbericht und Rechnungsabschluss 2017 - Tiroler Gesundheitsfonds - Land Tirol

 
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Tätigkeitsbericht und
Rechnungsabschluss 2017
       Tiroler Gesundheitsfonds
Vorwort

Der Jahresbericht des Tiroler Gesundheitsfonds ist ein Spiegelbild dessen, was gemeinsam unternommen wurde,
um das Tiroler Gesundheitssystem für unsere Bevölkerung gut und nachhaltig weiterzuentwickeln. Tirol verfügt im
nationalen wie auch im internationalen Vergleich bereits über eine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung,
an deren Verbesserung konsequent gearbeitet wird. So unterstützt der Gesundheitsfonds mit der Förderung inno-
vativer Projekte wirkungsvoll die Umsetzung der Gesundheitsreform in Tirol. Diese ist ein gemeinsames Bekenntnis
von Bund, Land Tirol und Sozialversicherung zu einem starken öffentlichen Gesundheitssystem.

Ein bedeutendes Vorhaben des Tiroler Gesundheitsfonds, welches 2017 gestartet wurde, ist das Projekt „Koordina-
tionsstelle Demenz – Demenzforum Tirol“. Die steigende Lebenserwartung der Bevölkerung geht leider mit einem
Anstieg der dementiellen Erkrankungen einher. Es besteht daher die Notwendigkeit, die Angebote für Betroffene
besser zu strukturieren und wo nötig, auch zu erweitern. Ein wichtiger Faktor ist dabei auch die Bereitstellung von
Informationen für Betroffene, pflegende Angehörige; aber auch für alle Gesundheitsberufe über demenzspezifische
Angebote in Tirol. Die Darstellung aller Anbieter auf einer eigenen Homepage ist die zentrale Aufgabe des Pro-
jektes. Parallel dazu soll die Vernetzung aller Leistungsanbieter im Bereich der Versorgung von Demenzkranken
gefördert werden. Zentrales Element dazu ist das mehrmals im Jahr stattfindende Demenzforum. Langfristig ist es
von großer Bedeutung, den wachsenden Herausforderungen, die eine alternde Bevölkerung mit sich bringt, mit in-
novativen Versorgungskonzepten gerecht zu werden. Die Weiterentwicklung der Versorgung von Demenzerkrank-
ten ist ebenso ein Projektziel. Die Koordination von Fort- und Weiterbildungen für Gesundheits- und Sozialberufe
in diesem Bereich spielt dabei eine wichtige Rolle und soll zur Kompetenzstärkung der MitarbeiterInnen beitragen.
Der Tiroler Gesundheitsfonds leistet mit dem Projekt „Koordinationsstelle Demenz – Demenzforum Tirol“ einen
wichtigen Beitrag zur Umsetzung der bundesweiten Demenzstrategie und übernimmt eine aktive Rolle, die Versor-
gungslandschaft für die Herausforderungen der kommenden Jahre vorzubereiten.

Wir tragen gemeinsam Verantwortung, dass die uns anvertrauten öffentlichen Mittel des Tiroler Gesundheitsfonds
zum Wohle der Bevölkerung eingesetzt werden. Unser besonderer Dank gilt allen Mitgliedern der Gesundheits-
plattform und der Landesziel-steuerungskommission für die stets konstruktive Zusammenarbeit. Ein herzlicher
Dank auch den MitarbeiterInnen des Tiroler Gesundheitsfonds, der Krankenanstaltenabteilung des Landes und
den Sozialversicherungsträgern­für ihre so professionelle Arbeit!

Univ.-Prof. DI Dr. Bernhard Tilg                  Werner Salzburger
Gesundheitslandesrat                              Obmann der Tiroler Gebietskrankenkasse

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Inhaltsverzeichnis

    Vorwort......................................................................................................................................................................3

    1        Executive Summary........................................................................................................................................7

    2        Projekte des Tiroler Gesundheitsfonds........................................................................................................9
    2.1      Hospiz- und Palliativversorgung Tirol – Flächendeckende Ausrollung.............................................................9
    2.2      Integrierter Patientenpfad/Behandlungspfad Schlaganfall..............................................................................10
    2.3      Mammographie Screening.............................................................................................................................. 11
    2.4      Aktion Saubere Hände Tirol............................................................................................................................12
    2.5      Onkologie in der freien Praxis – Private Krankenanstalt (PKA) für Hämatologie und Onkologie................... 13
    2.6      Koordinationsstelle Demenz – Demenzforum Tirol.........................................................................................13

    3        Sitzungen der Qualitätssicherungskommission 2017..............................................................................14
    3.1      93. Sitzung am 12. Juni 2017.........................................................................................................................14
    3.2      94. Sitzung am 06. September 2017..............................................................................................................14
    3.3      Mitglieder der Qualitätssicherungskommission 2017.....................................................................................15

    4        Förderung der Qualität im Tiroler Gesundheitswesen
             mit Schwerpunkt intramuraler Bereich und Schnittstellen......................................................................15
    4.1      Tirolweite Qualitätsförderung durch Vernetzung und Integration....................................................................16
             4.1.1 Teilnahme an Informations- und Kommunikationsplattformen..............................................................16
             4.1.2 Qualitätstag des TGF............................................................................................................................16
             4.1.3 Kommunikationsplattformen unter der Federführung des TGF............................................................16
    4.2      Qualitätsförderungsprogramm des Tiroler Gesundheitsfonds........................................................................16

    5        e-Health, ELGA Tirol 2017............................................................................................................................19

    6        Änderungen im LKF-Modell 2017................................................................................................................20

    7        Wesentliche rechtliche Grundlagen............................................................................................................20
    7.1      Änderungen im Tiroler Gesundheitsfondsgesetz, LGBl. Nr. 31/2018.............................................................20
    7.2      Vereinbarung gemäß Art. 15a B-VG über die Organisation und Finanzierung
             des Gesundheitswesens (BGBl. I Nr. 98/2017)..............................................................................................21
    7.3      Vereinbarung gemäß Art. 15a B-VG Zielsteuerung-Gesundheit (BGBl. I Nr. 97/2017)..................................21

    8        Aufgaben und Organisation des Tiroler Gesundheitsfonds.....................................................................22
    8.1      Grundsätze und Ziele.....................................................................................................................................22
    8.2      Aufgaben........................................................................................................................................................22
    8.3      Organe des Fonds gemäß § 9 des Tiroler Gesundheitsfondsgesetzes..........................................................24
    8.4      TGF-Geschäftsstelle.......................................................................................................................................25

4
Inhaltsverzeichnis

9       Die Beschlüsse der Gesundheitsplattform im Jahr 2017.........................................................................26
9.1     32. Sitzung der Gesundheitsplattform am 10. Juli 2017.................................................................................26
9.2     33. Sitzung der Gesundheitsplattform am 30. Oktober 2017..........................................................................27
9.3     34. Sitzung der Gesundheitsplattform am 06. Dezember 2017......................................................................27

10      Die Beschlüsse der Landes-Zielsteuerungskommission im Jahr 2017..................................................28
10.1 11. Sitzung der Landes-Zielsteuerungskommission am 10. Juli 2017............................................................28
10.2 12. Sitzung der Landes-Zielsteuerungskommission am 30. Oktober 2017....................................................28
10.3 13. Sitzung der Landes-Zielsteuerungskommission am 06. Dezember 2017................................................29

11      Die Finanzielle Gebarung des TGF für das Jahr 2017...............................................................................29
11.1 Voranschlag 2017...........................................................................................................................................29
11.2 Zwischenabrechnung für das Jahr 2017.........................................................................................................29
11.3 Rechnungsabschluss für das Jahr 2017.........................................................................................................29

12      Betriebsergebnisse 2017 der Fondskrankenanstalten.............................................................................31

13      Statistische Basiskennzahlen und Datenverwendung 2017.....................................................................32

14      Medizinische Datenqualitätssicherung des Tiroler Gesundheitsfonds...................................................33

15      Sozialversicherungsrechtliche Änderungen 2017.....................................................................................35

16      Anlagenverzeichnis......................................................................................................................................36
        Anlage 1 – Richtlinien des Tiroler Gesundheitsfonds (TGF) für das Jahr 2017...........................................37
        Anlage 2 – Gegenüberstellung von TGF-Voranschlag und TGF-Rechnungsabschluss 2017..................... 45
        Anlage 3 – TGF-Rechnungsabschluss 2017...............................................................................................46
        Anlage 4 – TGF-Zwischenabrechnung 2017...............................................................................................48
        Anlage 5 – TGF-Endabrechnung 2017........................................................................................................51
        Anlage 6 – Projekt Onkologie in der freien Praxis – Private Krankenanstalt (PKA)
                           für Hämatologie und Onkologie, Fallzahl- und Aufwandsentwicklung....................................... 55
        Anlage 7 – Ist-Stand ärztliche Vertragspartner (VPI) 31.12.2017................................................................56
        Anlage 8 – Ist-Stand nichtärztliche Vertragspartner (VPII) 31.12.2017.......................................................57
        Anlage 9 – Krankheitsgruppen Statistiken 2017 (TGKK).............................................................................58
        Anlage 10 – Tiroler Gebietskrankenkasse – Ausgaben 2017........................................................................59

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Abkürzungsverzeichnis

    ABS            Antibiotic Stewardship
    AIT            Austrian Institute of Technology
    A.ö.           Allgemein öffentlich
    ARGE GNT       Arbeitsgemeinschaft Gesundheitsnetz Tirol
    AUFEM          Aufnahme- und Entlassungsmanagement
    Avomed         Arbeitskreis für Vorsorgemedizin und Gesundheitsförderung in Tirol
    BKFP           Brustkrebsfrüherkennungs-Programm
    BKH            Bezirkskrankenhaus
    BMGF           Bundesministerium für Gesundheit und Frauen
    BQLL           Bundesqualitätsleitlinie
    B-VG           Bundes-Verfassungsgesetz
    CCCI           Comprehensive Cancer Centers Innsbruck
    CCIV           Competence Center Integrierte Versorgung
    ELGA           Elektronische Gesundheitsakte
    GCSF           Granulocyte-Colony Stimulating Factor
    GNT            Gesundheitsnetz Tirol
    GNT Backbone   Gesundheitsnetz Tirol Backbone
    IIV            Institut für Integrierte Versorgung
    IET            Institut für Klinische Epidemiologie der Tirol Kliniken
    KRAZAF         Krankenanstalten-Zusammenarbeitsfonds
    KV-Träger      Krankenversicherungsträger
    LAD-Stv.       Landesamtsdirektor-Stellvertreter
    LGBl.          Landesgesetzblatt
    LKF            Leistungsorientierte Krankenanstaltenfinanzierung
    LKI            Landeskrankenhaus Innsbruck – Universitätskliniken
    LZK            Landeszielsteuerungskommission
    MBDS           Minimum Basic Data Set
    MEL            Medizinische Einzelleistung
    MTD            Medizinisch technischer Dienst
    MRT            Magnetresonanztomographie
    MST            Mammografie Screening Programm Tirol
    ÖBIG           Österreichisches Bundesinstitut für Gesundheitswesen
    ÖSG            Österreichischer Strukturplan Gesundheit
    PKA            Private Krankenanstalt
    QM             Qualitätsmanagement
    QSK            Qualitätssicherungskommission
    RM             Risikomanagement
    RSG            Regionaler Strukturplan Gesundheit
    TGF            Tiroler Gesundheitsfonds
    TGFG           Tiroler Gesundheitsfondsgesetz
    TGKK           Tiroler Gebietskrankenkasse
    Tir.KAG        Tiroler Krankenanstaltengesetz
    Tir.KAP        Tiroler Krankenanstaltenplan
    UMIT           Private Universität für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Informatik und Technik
    VO             Verordnung
    VP             Vertragspartner

6
Executive Summary

1        Executive Summary
Gesundheitsreform / Zielsteuerung Gesundheit
Tirol verfügt im nationalen als auch im internationalen Vergleich über eine qualitativ hochwertige medizinische
Versorgung. Auf Grund von strukturellen Rahmenbedingungen ist die Abstimmung zwischen stationärer und ambu-
lanter medizinischer Versorgung manchmal verbesserungsfähig. Die Zielsteuerung Gesundheit soll deshalb einen
wichtigen Beitrag leisten, die Gesamtplanung und –versorgung vermehrt in den Mittelpunkt zu rücken. Zu diesen
Reformbemühungen hat sich die Gesundheitspolitik im Rahmen der Zielsteuerung Gesundheit bekannt. Durch die
Förderung und Umsetzung von innovativen Projekten unterstützt man die sinnvolle Weiterentwicklung des Tiroler
Gesundheitssystems.

Projekte des Tiroler Gesundheitsfonds

Palliativ- und Hospizversorgung
Im Jahr 2017 konnte der Ausrollungsprozess weiter vorangetrieben werden. In der ersten Jahreshälfte 2017 wur-
den die Vorbereitungen zum Ausbau der Palliativversorgung in den Bezirken Kufstein und Kitzbühel durchgeführt.
Es wurde an den Krankenhausstandorten BKH Kufstein und BKH St. Johann jeweils ein Palliativteam implemen-
tiert. Nach einer Aufbauphase übernahmen beide Teams mit Oktober 2017 die Patientenbetreuung. Gleichzeitig
wurde auch das Modell „Integrierte Palliativbetreuung“ in den Bezirken Kufstein und Kitzbühel ausgerollt.

Koordinationsstelle Demenz – Demenzforum Tirol
Mit Beschluss der Landeszielsteuerungskommission wurde mit 01.10.2017 die Koordinationsstelle Demenz am
Institut für Integrierte Versorgung (IIV) eingerichtet. Aufgaben der Koordinationsstelle Demenz Tirol sind: Prüfung
der Inhalte und Umsetzungsmöglichkeiten der bundesweiten Demenzstrategie, die Dokumentation relevanter
Fragestellungen­ zur Versorgung, begleitende Öffentlichkeitsarbeit und die Koordination von demenzspezifischen
Fort- und Weiterbildungen für Gesundheits- und Sozialberufe.

Integrierter Patientenpfad/Behandlungspfad Schlaganfall Tirol
Das Projekt fasst die bestehenden Versorgungsstrukturen zu einem qualitätsorientierten Behandlungsnetzwerk
zusammen, mit dem Ziel den medizinischen Fortschritt in der Schlaganfallbehandlung allen Schlaganfallpatienten
in Tirol zukommen zu lassen. Im Rahmen des Projektes wurde ein ambulantes Versorgungskonzept erarbeitet,
welches nach den Bezirken Landeck, Imst, Reutte, Kufstein und Kitzbühel, 2017 auch im Bezirk Schwaz, ausgerollt
wurde.

Onkologie in der freien Praxis
Mit Beschluss der Landes-Zielsteuerungskommission vom Juni 2015 ist ab 01.01.2017 das Zielsteuerungsprojekt
„Onkologie in der freien Praxis – PKA für Hämatologie und Onkologie Dr. Ludescher“ in die Regelfinanzierung zu
überführen. Damit ist ab 2017 auch der Aufwand der in der PKA applizierten Heilmittel von den Tiroler Krankenver-
sicherungsträgern und den drei Trägern der Tiroler Kranken- und Unfallfürsorge zu finanzieren.

Aktion Saubere Hände Tirol
Im November 2017 fand erstmals der Erfahrungsaustausch unter dem Motto „Tag der Hygiene“ statt. Dieser Tag
war zusammengesetzt aus einem Vormittags- und Nachmittagsprogramm mit verschiedenen Schwerpunktthemen.
Am Vormittag wurden die Schwerpunktthemen „Krankenhaushygiene und Antibiotic Stewardship“ behandelt und
am Nachmittag fand der „Erfahrungsaustausch der Krankenhäuser und der Alten- und Pflegeheime“ statt.

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Herz Mobil Tirol – DiabCare Tirol
    2017 wurde das Disease Management Programm „HerzMobil Tirol“ im Auftrag der Landeszielsteuerungskommiss-
    sion in den Routinebetrieb übergeführt, womit ein großer Meilenstein gelungen ist. Es ist das erste Telemonitoring-
    system in Österreich, das von einem Pilotprojekt in die Regelversorgung übernommen werden konnte. Das System
    ist derzeit in den Bezirken Innsbruck-Stadt, Innsbruck-Land und Schwaz im Einsatz und soll weiter ausgerollt
    werden.

    Mit „DiabCare Tirol“ wurde ein zweites, ähnliches Versorgungsprogramm für Diabetespatienten entwickelt. 2017
    wurde die erste Pilotstufe erfolgreich abgeschlossen. Ausgehend von den gemachten Erfahrungen am Landeskran-
    kenhaus Innsbruck wurde in der Modellregion Landeck ein Versorgungsnetzwerk aufgebaut. Im Rahmen dieses
    Projektes werden neben der Durchführung der Patientenversorgung auch die Rollen und Aufgaben der Akteure
    erarbeitet, regelmäßige Netzwerktreffen durchgeführt und Behandlungspfade verbessert. Im Rahmen einer Kohor-
    tenstudie wird die Versorgungsstruktur in der Region vollständig abgebildet. Dadurch wird eine qualitativ hochwer-
    tige Datengrundlage zur Planung und Steuerung der Diabetesversorgung geschaffen.

    TGF-Qualitätsförderungsprogramm
    Das Land Tirol und der Tiroler Gesundheitsfonds verfolgen die Zielsetzung, im Tiroler Gesundheitswesen
    (intramuraler­Bereich und Schnittstellen) Schwerpunkte zur Sicherung der Qualität zu setzen. Im Mittelpunkt steht
    dabei die Sicherung der Gesundheit der Tiroler Bevölkerung. Der TGF unterstützt entsprechend der „Strategie zur
    Qualitätsförderung des Tiroler Gesundheitsfonds 2020“ die Tiroler Fondskrankenanstalten in ihren Bestrebungen,
    die Sicherheit und Qualität der Versorgung für die ihnen anvertrauten PatientInnen kontinuierlich zu verbessern.

    ELGA und Gesundheitsnetz Tirol
    Im Mittelpunkt der e-Health Aktivitäten in Tirol standen 2017 die „Elektronische Gesundheitsakte ELGA“ sowie
    Telemonitoring Projekte als Teil von Disease Management Programmen zur Versorgung von Patienten. Die ELGA
    Architektur soll zu einer Plattform für weitere e-Health Anwendungen ausgebaut werden, z.B. für den Austausch
    medizinischer Bilddaten oder dem e-Impfpass. In Zukunft sollen Telegesundheitsdienste und ELGA technisch
    verbunden­werden. Mit dem Ziel einer verbesserten Governance wurde die Gremienstruktur der ELGA GmbH
    weiterentwickelt und verschlankt.

    Gesundheitsförderung und Prävention in Tirol
    Im Rahmen des Gesundheitsförderungsfonds wurden im Sinne des Tiroler Landeszielsteuerungsübereinkommens
    verschiedene Projekte im Bereich der Gesundheitsprävention durchgeführt. Es wurden unter anderem Maßnah-
    men im Bereich der Tiroler Betriebe und Schulen durchgeführt. Weitere wichtige Themen waren die Diabetesver-
    sorgung, „Richtig Essen von Anfang an (REVAN)“ und die Zahnprophylaxe.

    Allgemeinärztlicher Nachtbereitschaftsdienst
    Im November 2016 hat die Gesundheitsplattform die Laufzeit des allgemeinärztlichen Nachtbereitschaftsdienstes
    während der Woche um ein Jahr bis zum 31.12.2017 verlängert.

8
Projekte des Tiroler Gesundheitsfonds

2       Projekte des Tiroler Gesundheitsfonds
2.1     Hospiz- und Palliativversorgung Tirol – Flächendeckende Ausrollung

In der 3. Sitzung der Landeszielsteuerungskommission vom 04. Juli 2014 wurde die Durchführung des Projektes
„Hospiz- und Palliativversorgung Tirol – Flächendeckende Ausrollung“ beschlossen.

Mit dem Projekt soll die Integration der Hospiz- und Palliativversorgung in die regionalen Strukturen und Abläufe
der Regelversorgung gefördert werden.

Die Zielsetzungen des gesamten Umsetzungsprozesses sind:
• Regionalspezifische Konzepte der Hospiz- und Palliativversorgungsstrukturen erarbeiten
• Unterstützende Palliativ- und Hospizversorgungsstrukturen unter Einbeziehung der Regelversorger etablieren
• Regionale Vernetzung und Zusammenarbeit der Einrichtungen am Lebensende befördern
• Integration ehrenamtlicher Initiativen in der Versorgung am Lebensende unterstützen
• Hospiz- und Palliativversorgungskultur in den bestehenden Einrichtungen weiterentwickeln

Im Jahr 2017 konnte der Ausrollungsprozess weiter vorangetrieben werden. In der ersten Jahreshälfte 2017 wurden­
die Vorbereitungen zum Ausbau der Palliativversorgung in den Bezirken Kufstein und Kitzbühel durchgeführt. Es
wurde an den Krankenhausstandorten BKH Kufstein und BKH St. Johann jeweils ein Palliativteam implemen-
tiert. Diese Teams arbeiten in ihrem jeweiligen Krankenhaus als Palliativkonsiliardienst, führen aber die Funktion
des Mobilen Palliativteams gemeinsam durch. Es wurde diesbezüglich eine Kooperationsvereinbarung zwischen
den Trägern des BKH Kufstein und BKH St. Johann abgeschlossen. Nach einer Aufbauphase übernahmen beide
Teams mit 01. Oktober 2017 die Patientenbetreuung.

Gleichzeitig wurde auch das Modell „Integrierte Palliativbetreuung“ in den Bezirken Kufstein und Kitzbühel ausge-
rollt. Das Versorgungsmodell „Integrierte Palliativbetreuung“ ermöglicht Palliativpatienten mit komplexen Sympto-
men und einem Bedarf an spezialisierter Betreuung am Lebensende in der vertrauten Umgebung zu bleiben, in
dem bis zu 3 Stunden Pflege täglich durch die Sozial- und Gesundheitssprengel oder andere Pflegedienste, die
eine Abrechnungsvereinbarung mit dem Land Tirol haben, bereitgestellt werden. Die Kosten dafür übernehmen
zur Gänze das Land Tirol und die Krankenversicherungsträger. Für die Pflegedienste und die Hausärzte werden
zusätzlich Pauschalen für den erhöhten Aufwand an Koordination gezahlt, unter anderem auch um eine gute Ab-
stimmung mit den Mobilen Palliativteams, die diese Fälle unterstützend begleiten, zu erreichen. Falls notwendig
können auch Nachtbereitschaften geleistet und abgegolten werden.

Im Bereich der Hospiz- und Palliativversorgung von Kindern und Jugendlichen wurde in der 10. Sitzung der
Landeszielsteuerungskommission­am 19. Dezember 2016 einstimmig die Umsetzung eines Mobilen Palliativteams
für Kinder und Jugendliche, sowie der Aufbau einer Hospizgruppe für Kinder und Jugendliche beschlossen. Das
Mobile Palliativteam für Kinder und Jugendliche hat mit 01. September 2017 seinen Dienst aufgenommen. Für die
Hospizgruppe haben erste ehrenamtliche Hospizbegleiter ihre Ausbildung absolviert.

Zur Unterstützung der Wohn- und Pflegeheime wurde das Projekt „Hospizkultur und Palliative Care im Pflegeheim
(HPCPH)“, ein Projektkonzept des Dachverbandes Hospiz Österreich, zur Umsetzung gebracht. Das Projekt wird
von der Tiroler Hospizgemeinschaft betreut und beinhaltet neben Schulungen in Palliativer Geriatrie einen zweijäh-
rigen Organisationsentwicklungsprozess pro Heim. Bis zum Jahresende 2017 waren 3 Heime in Schulung. Dabei
haben 85 Teilnehmer am Workshop „Palliative Geriatrie“ teilgenommen.

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In den beiden ursprünglichen Modellregionen Lienz und Reutte, sowie in Innsbruck/Innsbruck-Land konnte die
     Finanzierung für die Palliativteams, wie auch für die hauptamtlichen Hospizkoordinatoren weitergeführt und somit
     der Erhalt der implementierten Strukturen gesichert werden.

     Die bestehenden Palliativteams haben sich dabei in ihren Regionen gut etabliert. Die Leistungszahlen sind dem
     Jahresbericht „Hospiz- und Palliativeinrichtungen in Tirol“ 2017 (https://www.tirol.gv.at/gesundheit-vorsorge/­
     krankenanstalten/) zu entnehmen.

     Mit Ende des Jahres 2017 wurden die ersten Gespräche mit dem Bezirkskrankenhaus Schwaz und dem Kran-
     kenhaus St. Vinzenz Zams geführt, um die weitere Ausrollung des Projektes in den verbleibenden drei Bezirken
     Schwaz, Landeck und Imst vorzubereiten.

     Im Jahr 2017 hat das Kernteam des Projektes „Hospiz- und Palliativversorgung – Flächendeckende Ausrollung“
     insgesamt acht Sitzungen durchgeführt.

     2.2      Integrierter Patientenpfad/Behandlungspfad Schlaganfall

     Der Schlaganfall stellt eine große medizinische und gesundheitspolitische Herausforderung dar. Die Erkrankung
     steht an vorgereihter Stelle der Todesursachenstatistik, ist die häufigste Ursache von körperlicher Behinderung im
     Erwachsenenalter und eine häufige Ursache für die Entstehung einer Demenz oder Depression.

     Ein ischämischer Schlaganfall entsteht auf Basis eines Gefäßverschlusses im Gehirn, verursacht durch ein Blut-
     gerinnsel („Thrombus“). Bei der intravenösen Thrombolyse handelt es sich um ein Medikament das in die Vene
     gespritzt wird und über Auflösung des Thrombus zu einer Wiederherstellung der Blutversorgung im Gehirn führen­
     soll. Die wissenschaftliche Basis hierfür wurde 1995 in den USA in der NINDS Studie gelegt. Seither werden
     Schlaganfallpatienten in ständig steigender Zahl mit der i.v. Thrombolyse behandelt, zunächst in einem 3 und seit
     etlichen Jahren in einem 4.5 Stundenfenster. Der Anteil der Schlaganfallpatienten, die von dieser Therapie profitie-
     ren, variiert in Europa sehr stark und spiegelt die Qualität in der Versorgung der Schlaganfallpatienten wider.

     Für die Versorgung von Schlaganfallpatientinnen und -patienten stehen in Tirol im stationären Bereich drei Stroke­
     Units (Innsbruck, Kufstein, Lienz), drei neurologische Abteilungen (Innsbruck, Kufstein, Lienz), die internistischen
     Abteilungen der Akutkrankenhäuser (Reutte, Zams, Schwaz, St. Johann, Hall), eine Akutnachbehandlung in einer­
     Sonderkrankenanstalt (Hochzirl), zwei Akutnachbehandlungseinheiten in Bezirkskrankenhäusern (Kufstein, Lienz­)
     und das Rehabilitationszentrum Münster zur Verfügung. Die Krankenhäuser ohne Stroke Units sind über den
     Schlaganfallpfad Tirol an die Stroke Units angebunden.

     Im Aktionsplan Schlaganfall 2018 bis 2030 der European Stroke Organisation (ESO) wird eine flächendeckende
     Etablierung von Schlaganfallpfaden in ganz Europa (Länder bzw. Regionen) als eine von vier vordergründigen
     Zielen gefordert. Der Schlaganfallpfad stellt eine optimale Versorgung von Schlaganfallpatienten sicher und ge-
     währleistet dadurch, dass möglichst viele von der mittlerweile hervorragenden Akuttherapie des Schlaganfalls pro-
     fitieren. Die Entwicklung von Pfaden hat von Österreich und Skandinavischen Staaten ihren Ausgang genommen.
     Der Tiroler Schlaganfallpfad ist hier einzigartig und international sehr beachtet. Er deckt die Schlaganfallversorgung
     vom Notruf bis zur ambulanten Rehabilitation ab und hat wissenschaftlich belegt, dass Schlaganfallpfade zu einer
     besseren Chance für eine komplette Erholung führen. Der Schlaganfallpfad Tirol stellt sicher, dass jeder Schlagan-
     fallpatient an das für ihn/sie optimale Krankenhaus transferiert wird und verbindet damit Vorteile von zentralisierter
     Spitzenmedizin und wohnortnaher Behandlung. Einzigartig ist auch der Aufbau einer qualitätskontrollierten, stan-
     dardisierten, ambulanten Rehabilitation.

10
Projekte des Tiroler Gesundheitsfonds

In den Bezirken Imst, Kitzbühel, Kufstein, Landeck, Reutte und Schwaz (Start am 18.10.2017) wird ein ambulantes
Rehabilitationskonzept in der Form eines Gesundheitsnetzwerkes angeboten. In den Bezirken Lienz, Innsbruck
Land und Innsbruck Stadt bieten derzeit im Bereich der ambulanten Nachbetreuung Therapiezentren, niedergelas-
sene Therapeutinnen und Therapeuten einzelner Krankenanstalten tagesklinische oder spitalsambulante Behand-
lungen an. Bis 2020 sollen alle Bezirke in das ambulante Rehabilitationskonzept integriert werden.

Im „Integrierten Behandlungspfad/Patientenpfad Schlaganfall Tirol“ ist die optimale Patientenbehandlung und effizi-
ente Ablauforganisation in den Behandlungsstufen prähospitale Phase, hospitale Phase, stationäre Rehabilitation/
Akutnachbehandlung und ambulante Rehabilitation beschrieben.

Ein pfadspezifisches Dokumentationssystem, das aus dem Tiroler Gesundheitsfonds gespeist wird, ermöglicht es,
erzielte Ergebnisse mit definierten Zielen zu vergleichen und Abweichungen festzustellen.

Weiters wurde bezugnehmend auf dieselbe Datenbasis ein Gesamtbericht für die Öffentlichkeit ausgearbeitet und
auf der Website hinterlegt. (https://www.tirol.gv.at/gesundheit-vorsorge/krankenanstalten/schlaganfall/projekt/)

Schlaganfall Tirol App
Seit Oktober 2014 bieten der Tiroler Gesundheitsfonds und die Tiroler Gebietskrankenkasse mit freundlicher
Unterstützung­der Assmann Stiftung für Prävention und dem Roten Kreuz Tirol eine kostenfreie Schlaganfall-App
an, die als mobile Notfall-Unterstützung dient. Die App ist für Smartphones mit den Betriebssystemen iOS und
Android verfügbar.

Die App ist zu finden unter
https://www.tirol.gv.at/gesundheit-vorsorge/krankenanstalten/schlaganfall/schlaganfall-tirol-app/
und kostenfrei im Apple AppStore und im Google Playstore.

Die Schlaganfall Tirol App wurde von 2016 aktualisiert und bis Ende des Jahres 2017 insgesamt 2.580 Mal herun-
tergeladen. 2017 betrug die Anzahl der Installationen bei einem Smartphone mit Android Betriebssystem 239 und
bei einem Smartphone mit iOS Betriebssystem 735.

2.3      Mammographie Screening

Mit 1. Jänner 2014 wurde ein österreichweites, organisiertes und qualitätsgesichertes Programm zur Früher-
kennung von Brustkrebs eingeführt, welches das in Tirol bereits seit 2008 etablierte Mammographie Screening
Programm­Tirol (MST), ersetzt hat. Alle Frauen ab dem vollendeten 40. Lebensjahr können alle zwei Jahre kosten-
los eine Früherkennungs-Mammografie im Rahmen des österreichweiten Brustkrebs-Früherkennungsprogramms
(BKFP) über die e-card in Anspruch nehmen. All jene Frauen zwischen dem 40. und 45. Lebensjahr sowie ab dem
70. Lebensjahr können sich freiwillig zur Teilnahme am Früherkennungsprogramm anmelden.

In Tirol gibt es derzeit 19 BKFP-Standorte, die am Früherkennungsprogramm teilnehmen. Darauf entfallen elf
Standorte in den niedergelassenen Bereich und acht in den Spitalsbereich (Bezirkskrankenhäuser, LKH Innsbruck,
LKH Hall, KH Zams). Die Fondskrankenhäuser des Tiroler Screening-Programms sind im BKFP zugleich auch
Assessmenteinheiten.

Auf Grund eines Beschlusses des Geschäftsführenden Ausschusses des Tiroler Gesundheitsfonds gibt es neben
der österreichweiten Evaluation auch weiterhin eine eigene Tiroler Evaluation des Programms. Die Daten wer-
den vom Institut für Epidemiologie der Tirol Klinik ausgewertet. Eine endgültige Fassung der Daten für die Jahre
2016/2017 liegt mit Ende 2018 vor.

                                                                                                                         11
2.4      Aktion Saubere Hände Tirol

     Die Übertragung von krankheitsverursachenden Keimen stellt für alle Bereiche der Gesundheitsversorgung
     ein relevantes Problem dar. Krankenhausinfektionen führen neben höheren Sterblichkeitsraten und längeren
     Krankenhausaufenthalten­vor allem zu einer zusätzlichen Belastung für die Betroffenen. In zahlreichen internatio-
     nalen Studien konnte belegt werden, dass grundlegende Maßnahmen wie die Händehygiene einen großen Beitrag
     zur Vermeidung von nosokomialen Infektionen liefern können. Viele Untersuchungen zeigen jedoch, dass diese
     einfachen Maßnahmen unter dem Einfluss verschiedenster Faktoren wie Zeitdruck oder unzureichender Spender-
     ausstattung nicht ausreichend befolgt werden.

     Aufbauend auf der WHO-Kampagne „Clean Care is Safer Care" wurde 2008 in Deutschland die Kampagne „Aktion
     Saubere Hände“ ins Leben gerufen. Der Tiroler Gesundheitsfonds hat sich gemeinsam mit der Landessanitäts-
     direktion und dem Institut für Hygiene der Medizinischen Universität Innsbruck entschlossen, die Compliance für
     Händehygiene der Akteure des Tiroler Gesundheitswesens durch die Beteiligung an der Deutschen Kampagne
     „Aktion Saubere Hände“ zu verbessern, um die Patientensicherheit in den Gesundheitseinrichtungen zu erhöhen.
     Entsprechend dem Projektplan wurden in den vergangenen Jahren alle bettenführenden Krankenanstalten, die
     Alten- und Pflegeheime und das Rettungswesen stufenweise eingebunden.

     Im November 2015 fanden der 3. Erfahrungsaustausch für bettenführende Krankenanstalten und der 1. Erfah-
     rungsaustausch für Alten- u. Pflegeheime statt. In letzterem wurde der neu erstellte „Rahmenhygieneplan für Alten-,
     Wohn- und Pflegeheime“ vorgestellt und mit den Einrichtungen die weitere Vorgehensweise, die Schulung dessel-
     ben betreffend, diskutiert.

     Die Schulungen zum Rahmenhygieneplan wurden im Jahr 2016 von Jänner bis Dezember in den Alten- und
     Pflegeheimen­durchgeführt. Es konnten 1.103 TeilnehmerInnen geschult werden. Die Schulungen wurden von den
     in den lokalen Krankenanstalten tätigen Hygienebeauftragten durchgeführt.

     Im November 2016 wurden erstmals die beiden Veranstaltungen, Erfahrungsaustausch der bettenführenden Kran-
     kenanstalten und Erfahrungsaustausch der Alten- und Pflegeheime, gemeinsam in Innsbruck abgehalten. Landes-
     rat Bernhard Tilg konnte bei dieser Gelegenheit dem Landeskrankenhaus Hall und den Bezirkskrankenhäusern
     Schwaz und Lienz zur Verleihung des Bronze-Zertifikats der Aktion Saubere Hände gratulieren.

     Im November 2017 fanden wiederum der Erfahrungsaustausch der Krankenhäuser und der Erfahrungsaustausch
     der Alten- und Pflegeheime in Innsbruck statt. Dieser Tag lief erstmals unter dem Motto „Tag der Hygiene“, zusam-
     mengesetzt aus einem Vormittags- und Nachmittagsprogramm mit verschiedenen Schwerpunktthemen. Landesrat
     Bernhard Tilg konnte im Zuge dieser Veranstaltung dem Bezirkskrankenhaus Kufstein zur Erwerbung des Bronze-
     Zertifikats der Aktion Sauberen Hände ganz herzlich gratulieren.

     Die Finanzierung dieses Projektes erfolgt im Rahmen des Qualitätsförderungsprogramms des Tiroler Gesundheits-
     fonds. Weitere Informationen finden Sie unter:
     https://www.tirol.gv.at/gesundheit-vorsorge/krankenanstalten/aktionsauberehaendetirol/

12
Projekte des Tiroler Gesundheitsfonds

2.5      Onkologie in der freien Praxis – Private Krankenanstalt (PKA)
         für Hämatologie und Onkologie

Das österreichweit einzigartige Landes-Zielsteuerungsprojekt (L-ZV-Projekt) „Onkologie in der freien Praxis“ hat
sich seit der Umsetzung im Jahr 2009 mehr als nur bewährt. Die Zusammenarbeit mit Univ.-Doz. Dr. Christof
Ludescher ermöglicht die Betreuung und Behandlung von PatientInnen mit Blut- und Tumorerkrankungen mittels
palliativer Chemo- und Biologika-Therapien (Antikörpertherapie) außerhalb der Krankenhäuser.

Aufgrund der zwischen dem Tiroler Gesundheitsfonds und den Tiroler Krankenversicherungsträgern abgeschlos-
senen Kooperationsvereinbarung über die gemeinsame Finanzierung hat der Tiroler Gesundheitsfonds bis Ende
2016 die Kosten der im Rahmen der PKA applizierten Heilmittel (z.B. Chemotherapeutika, monoklonale Antikörper,
parenterale Antiemetika und parenterale Schmerzmittel) und nichtmedikamentösen Therapeutika (Erythrozyten-
und Trombozytenkonzentrate) übernommen. Im Gegenzug dazu haben die Tiroler Krankenversicherungsträger die
Kosten der ärztlichen Behandlung durch die PKA, sowie die Kosten der von der PKA verordneten oralen antineo-
plastischen Heilmittel, Erythropoetine und GCSF (Neupogen, Neulasta) getragen.

Die Landes-Zielsteuerungskommission hat in ihrer Sitzung im Juni 2015 beschlossen, das Zielsteuerungsprojekt
„Onkologie in der freien Praxis – PKA für Hämatologie und Onkologie Dr. Ludescher“ ab dem 01.01.2017 in die
Regelfinanzierung überzuführen. Daher wird ab dem Jahr 2017 auch der Aufwand der in der PKA applizierten Heil-
mittel von den Tiroler Krankenversicherungsträgern und den drei Trägern der Tiroler Kranken- und Unfallfürsorge
finanziert.

Insgesamt wurden von 2009 bis einschließlich 2017 in der PKA für Hämatologie und Onkologie 12.812 Patienten­
behandelt. 69.159 Behandlungsleistungen wurden mit den Tiroler Krankenversicherungsträgern und den drei
Trägern­der Tiroler Kranken- und Unfallfürsorge abgerechnet.

Im Jahr 2017 wurden:
• 313 Chemo-Therapien und
• 159 Antikörper-Therapien durchgeführt sowie
• 179 Patienten mit einem Port-a-Cath-System versorgt.

2.6. Koordinationsstelle Demenz – Demenzforum Tirol

Mit Beschluss der Landeszielsteuerungskommission (LZK) wurde mit 01.10.2017 die Koordinationsstelle Demenz
am Institut für Integrierte Versorgung (IIV) eingerichtet. Die Zielsetzungen des Projekts sind:
• Informationen über themenspezifische/demenzspezifische Leistungsangebote in Tirol zur Verfügung stellen
• Förderung der internen Vernetzung themenspezifischer/demenzspezifischer LeistungsanbieterInnen
• Kompetenzstärkung der MitarbeiterInnen in stationären und ambulanten Einrichtungen
• Unterstützung bei der Erarbeitung zukünftiger Versorgungskonzepte.

Es wurde eine Erhebung von in Tirol tätigen LeistungsanbieterInnen, die Menschen mit Demenz und/oder deren
Angehörige unterstützen, durchgeführt. Diese Leistungsangebote sollen als einfach zugänglicher Überblick für Be-
troffene und Angehörige, MitarbeiterInnen in stationären und ambulanten Einrichtungen sowie für niedergelassene
ÄrztInnen zur Verfügung stehen.

Die Leistungsangebote der Einrichtungen wurden über die Koordinationsstelle Demenz nach bestimmten Krite-
rien strukturiert und werden ein- bis zweimal jährlich gewartet und aktualisiert. Neben den Leistungsangeboten
im Demenzbereich, enthält die Website (www.demenz-tirol.at) Informationen zur Diagnostik und Behandlung der

                                                                                                                          13
Erkrankung, zu sozialrechtlichen Grundlagen, zu Hilfsmittel und Alltagshilfen, die das Leben mit Demenz erleichtern
     können und zu demenzspezifischen Veranstaltungen in der Region.

     Die Voraussetzung für eine flächendeckende Demenzversorgung liegt in der kontinuierlichen Vernetzung der
     SystempartnerInnen­, die im Demenzforum Tirol zusammengeführt wurden. In diesem Forum wird der aktuelle
     Stand der Tätigkeiten im Demenzbereich und die fortlaufende Planung der nächsten Schritte der Koordinations-
     stelle Demenz präsentiert und gemeinsam mit VertreterInnen der großen LeistungsanbieterInnen (14 Organisati-
     onen) in Tirol diskutiert. Weiters fanden Vernetzungstreffen in allen Tiroler Bezirken statt, wozu VertreterInnen der
     Wohn- und Pflegeheime, der Gesundheits- und Sozialsprengel und anderer demenzspezifischer Einrichtungen
     bzw. Vereine eingeladen wurden, um Aufgaben und Ziele des Projektes vorzustellen und zur Mitwirkung anzuregen.
     Die Vernetzungstreffen sollen auch eine Plattform darstellen, indem wesentliche Fragestellungen aus der Praxis
     eingebracht und diskutiert werden.

     Weitere Aufgaben der Koordinationsstelle Demenz Tirol sind: Prüfung der Inhalte und Umsetzungsmöglichkeiten
     der bundesweiten Demenzstrategie, die Dokumentation relevanter Fragestellungen zur Versorgung, begleitende
     Öffentlichkeitsarbeit und die Koordination von demenzspezifischen Fort- und Weiterbildungen für Gesundheits- und
     Sozialberufe.

     3        Sitzungen der Qualitätssicherungs-
              kommission 2017

     In der Fondskommissionssitzung vom 9. Juli 1997 wurde die Errichtung der Qualitätssicherungskommission be-
     schlossen. Die Qualitätssicherungskommission (QSK) des Tiroler Gesundheitsfonds ist ein Fachgremium, das zur
     Erreichung einer qualitativen und sicheren Versorgung der Bevölkerung in den Fondskrankenhäusern und an den
     dazugehörigen Schnittstellen beitragen soll. Diese Kommission soll eine institutions- und berufsgruppenübergrei-
     fende Zusammenarbeit ermöglichen, sich qualitätsrelevanter Fragestellungen annehmen und als Informationsdreh-
     scheibe für PartnerInnen des Tiroler Gesundheitswesens dienen. Die Qualitätssicherungskommission hat im Jahr
     2017 zweimal getagt und folgende Themen bearbeitet:

     3.1      93. Sitzung am 12. Juni 2017

     Die wesentlichen Inhalte der Sitzung waren:
     • Qualitätsförderungsprogramm 2017
     • Hygiene–Erfassung von nosokomialen Infektionen – Zwischenstand
     • Vorbereitung Qualitätstag 2017
     • Themenschwerpunkte Qualitätsstrategie 2020

     3.2      94. Sitzung am 06. September 2017

     Die wesentlichen Inhalte der Sitzung waren:
     • Vorstellung und Bewertung der eingereichten Projekte für das Qualitätsförderungsprogramm 2017
     • Themenschwerpunkte für Qualitätsförderungsprogramm 2018

14
Förderung der Qualität im Tiroler Gesundheitswesen mit Schwerpunkt intramuraler Bereich und Schnittstellen

Zusätzlich wurden im Jahr 2017 zwei Umlaufbeschlüsse ausgesendet, die noch von den Mitgliedern zu bewerten
waren.

3.3      Mitglieder der Qualitätssicherungskommission 2017

• Dr. Johannes SCHÖCH, Tiroler Gesundheitsfonds (Vorsitz)
• Dr. Theresa GELEY, Tiroler Gesundheitsfonds
• Dr. Clemens RISSBACHER, Büro LR Tilg
• Dr. Dietmar BARON, Verwaltungsdirektor Bezirkskrankenhaus Reutte
• Primar Dr. Harald SCHENNACH, Zentralinstitut für Bluttransfusion und Immunologische Abteilung Innsbruck
• Primar Dr. Robert KADLETZ, Bezirkskrankenhaus St. Johann i.T.
• Univ.-Prof. Dr. Wolfgang BUCHBERGER, Prokurist und Medizinischer Direktor der TIROL KLINIKEN
• Christoph Pfluger MBA, Landeskrankenhaus Innsbruck
• Univ.-Prof. Dr. Gerhard PIERER, Landeskrankenhaus Innsbruck
• Dr. Heinz Robert WÖLKEN, Rum
• Primar Dr. Andreas MAYR M.Sc., Ärztlicher Direktor, Bezirkskrankenhaus Lienz
• Primar Univ.-Doz. Dr. Ewald WÖLL, Krankenhaus St. Vinzenz Zams
• Dr. Michaela PICHLER, Landessanitätsdirektion
• Mag. Bruno HORNSTEINER B.Sc., Bezirkskrankenhaus Schwaz
• Mag. Dr. Herbert RETTL M.Sc., Landeskrankenhaus Hall
• Dr. Gabriele POLANEZKY, Pflegedirektorin, Bezirkskrankenhaus Schwaz
• Dr. Gudrun SEIWALD, Ärztlicher Dienst, Tiroler Gebietskrankenkasse
• Primar Univ.-Doz. Dr. Lorenz HÖLTL, Urologe in Kufstein

4        Förderung der Qualität im Tiroler
         Gesundheitswesen mit Schwerpunkt
         intramuraler Bereich und Schnittstellen

Das Land Tirol und der Tiroler Gesundheitsfonds verfolgen die Zielsetzung, im Tiroler Gesundheitswesen (intramu-
raler Bereich und Schnittstellen) Schwerpunkte zur Sicherung der Qualität zu setzen. Im Mittelpunkt steht dabei die
Sicherung der Gesundheit der Tiroler Bevölkerung.

Wesentliche Instrumente zur Qualitätsförderung sind:
• Festlegung der infrastrukturellen Rahmenbedingungen
• Wahrung der Patientenrechte
• Sicherung einer qualitativ hochstehenden Leistungserbringung
• Weiterentwicklung des Qualitätsmanagements in den Tiroler Krankenanstalten.

Qualitätsförderung umfasst darüber hinaus auch die Setzung von Anreizen für die Akteure des Gesundheitswesens­
zur Vornahme von Qualitätssicherungsmaßnahmen (Qualitätsförderungsprogramm) und die Sicherstellung des
Informationsaustausches­zwischen den verschiedenen Akteuren.

                                                                                                                           15
Qualitätsmanagement versteht Qualität als kontinuierliche Größe. Die Weiterentwicklung und Förderung des
     Qualitätsmanagements­in den Tiroler Krankenanstalten wird als eine Kernaufgabe des TGF gesehen und sowohl
     auf einer krankenhausbezogenen als auch auf einer häuserübergreifenden Ebene bearbeitet.

     Der TGF unterstützt entsprechend der „Strategie zur Qualitätsförderung des Tiroler Gesundheitsfonds 2020“ die
     Tiroler Fondskrankenanstalten in ihren Bestrebungen, die Sicherheit und Qualität der Versorgung für die ihnen
     anvertrauten PatientInnen kontinuierlich zu verbessern. Entsprechend dem strategischen Ziel 2 im Landesziel-
     steuerungsvertrag „Alle Krankenanstalten verfügen über ein angemessenes und vergleichbares Qualitätsniveau“
     (operatives Ziel 1: Definieren von angemessenen Qualitätsstrukturen) der angeführten Strategie des TGF hat die
     Qualitätssicherungskommission des TGF gemeinsam mit der Qualitätsmanagerplattform Tirol Qualitätsmerkmale
     in Form eines Fragebogens als „Mindestanforderungen an Qualitätsmanagementsysteme für Tiroler Krankenhäu-
     ser“ (Version 2/2017) ausgearbeitet und den Fondskrankenanstalten als Orientierungshilfe zur Verfügung gestellt.
     Die Themenfelder des Standards waren: Krankenhausführung und Qualitätsmanagement; Patientensicherheit und
     Patientenorientierung; Sicherheit; Mitarbeiterorientierung und Informationswesen. Das Ergebnis der Erhebung wird
     den teilnehmenden Krankenhäusern im Sinne eines Benchmarkingberichtes zur Verfügung gestellt.

     4.1      Tirolweite Qualitätsförderung durch Vernetzung und Integration

     4.1.1    Teilnahme an Informations- und Kommunikationsplattformen
     Durch die anlassbezogene Teilnahme des TGF an den Sitzungen der übergeordneten Arbeitsgemeinschaften im
     Gesundheitswesen (Arbeitsgemeinschaft der PflegedirektorInnen, Treffen der Ärztlichen DirektorInnen, Arbeitsge-
     meinschaft der VerwaltungsdirektorInnen) wird der aktive Informationsaustausch zwischen dem TGF und den die
     entsprechende Disziplin betreffenden Akteuren in den einzelnen Häusern ermöglicht.

     4.1.2    Qualitätstag des TGF
     Am 04. Oktober 2017 fand eine ganztägige Veranstaltung zum Qualitätstag in Innsbruck statt. Es wurden hier
     die Schwerpunktthemen „Qualitätssicherung und Qualitätsförderung“ und „Patienten- und Medikationssicherheit“
     behandelt­.

     4.1.3    Kommunikationsplattformen unter der Federführung des TGF
     Zur aktiven Unterstützung der Kommunikation und des „Lernens von einander“ wurden vom Tiroler Gesundheits-
     fonds (TGF) Kommunikationsplattformen für die Qualitätsmanager, die Risikomanager und ab 2012 für die Antibioti-
     kabeauftragten aller bettenführenden Krankenanstalten eingerichtet. Die Qualitätsmanager trafen sich am 17. März
     2017 und am 11. September 2017. In diesen Sitzungen wurde an den „Mindeststandards für Qualitätssysteme in
     Tiroler Fondskrankenanstalten“ weitergearbeitet.

     Die Mitglieder der Hygieneplattform haben sich am 27. Juni 2017 und am 17. Oktober 2017 zu einem Arbeits-
     gespräch getroffen. Der Themenschwerpunkt im Jahr 2017 war die „Bekämpfung resistenter Erreger in Tirol &
     Vermeidung­behandlungsassoziierter Infektionen“.

     4.2      Qualitätsförderungsprogramm des Tiroler Gesundheitsfonds

     Das Qualitätsförderungsprogramm des Tiroler Gesundheitsfonds hat das Ziel, qualitätsfördernde Maßnahmen der
     Krankenhäuser zu unterstützen. In der Sitzung der Qualitätssicherungskommission im September 2017 wurden
     folgende Projekte zur Förderung vorgeschlagen:

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Förderung der Qualität im Tiroler Gesundheitswesen mit Schwerpunkt intramuraler Bereich und Schnittstellen

„Hygiene – Hybase – Ankauf der Hybase Klinik Netzwerkversion mit Import von mikrobiologischen,
Patienten­- & OP-Daten, sowie Integration von MRE- & Infektionsdokumentation“
Antragsteller: A.ö. LKH Innsbruck, Hall i.T., Hochzirl-Natters, A.ö. BKH Schwaz, A.ö. BKH St.Johann und Kufstein

Von Seiten des Qualitätsförderungsprogramms wurde die Anschaffung der Hybase Software in den Tirol Kliniken
und anderen Tiroler Fondskrankenanstalten gefördert. Aufgrund der Einführung der Software in den Tirol Kliniken
kam es zu Problemen an den Schnittstellen zur Bakteriologie, was leider auch zu Problemen der bis dahin gut
funktionierenden Hybase Software im Bezirkskrankenhaus Schwaz geführt hat. Daher wurde von der Qualitätssi-
cherungskommission eine finanzielle Unterstützung zur Anpassung der notwendigen Schnittstelle ausgeschüttet.
Ein Betrag von jeweils € 20.000,– erging an die Kliniken Innsbruck, Hall i.T., Hochzirl-Natters, Schwaz, St. Johann
i.T. und Kufstein.

„Implementierung eines Demenz- und Delirmanagements am BKH Schwaz an ausgewählten Pilotstationen“
Antragsteller: a.ö. Bezirkskrankenhaus Schwaz
Ansprechpersonen: Dr. Gabriele Polanezky, DGKP Elisabeth Höpperger
Teilnehmerkreis: Demenzfreundliches Zillertal – Sozialsprengel Mayerhofen, Senecura Übergangspflegestation
BKH Schwaz

Ziel in diesem Projekt, ist die Implementierung eines Demenz- und Delirmanagements am BKH Schwaz an aus-
gewählten Pilotstationen. Das Delirmanagement zur Prävention, Früherkennung und Frühtherapie bedarf eines
multiprofessionellen Ansatzes. In einem proaktivem Herangehen übernehmen Pflegende die Aufgabe der Früher-
kennung mittels Screening mit evaluierten Instrumenten, erfassen gemeinsam mit den ärztlichen BehandlerInnen
die Risikofaktoren und versuchen gemeinsam veränderbare Faktoren zu minimieren.
Fördersumme: € 29.844,–

„Medikamentöse Symptomkontrolle in der Palliativmedizin – Erstellung eines Leitfadens und Schulung der
MitarbeiterInnen“
Antragsteller: a.ö. Landeskrankenhaus Hall i.T.
Ansprechperson: OA Dr. Matthias Kopfsguter
Teilnehmerkreis: Fondskrankenhäuser

Der Palliativ Konsiliardienst im Landeskrankenhaus Hall hat sich seit der Implementierung im Jahr 2016 sehr gut
entwickelt und stellt einen wesentlichen Bestandteil in der palliativmedizinischen Behandlung und Betreuung dar.
Im Rahmen der Konsiliardienstleistungen wird von den Behandlungsteams ein großes Interesse der palliativmedi-
zinischen Therapie entgegengebracht und weitere Informationen eingefordert. Ziel dieses Projektes ist ein vorlie-
gender, vom LKH Hall i.T. erstellter, Pocket Guide „Medikamentöse Symptomkontrolle in der Palliativmedizin“ und
ein vorhandenes Wissen in den Behandlungsteams.
Fördersumme: € 8.779,50

„Memory Mobil – Geronto-psychiatrischer Konsiliardienst für kognitives Screening und psychopharmako-
logische Beratung“
Antragsteller: a.ö. Landeskrankenhaus Innsbruck
Ansprechpersonen: OÄ Dr. Michaela Defrancesco, MMSc, PhD
Teilnehmerkreis: Univ.-Prof. Barbara Sperner Unterweger, OA Dr. Renate Gross (Delir Projekt), Mag. Beate
Czegka­ MAS (Abt.-Vorstand Pflegemanagement), Univ.-Prof. Dr. Bernhard Holzner (Univ.-Klinik für Psychiatrie I),
Gerhard Rumpold, Ph.D., Assoc.-Prof. (Evaluation Software Development – ESD), Priv.-Doz. Georg Kemmler
(Univ.-Klinik für Psychiatrie I)

Ein geriatrischer Patient ist ein biologisch älterer Patient, der durch altersbedingte Funktionseinschränkungen bei
Erkrankungen akut gefährdet ist, der zu Multimorbidität neigt und bei dem ein besonderer Handlungsbedarf rehabi-
litativ, somato-psychisch und psychosozial besteht. Am Standort Landeskrankenhaus Innsbruck steht bisher keine

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spezifische geriatrische oder gerontopsychiatrische stationäre Patientenversorgung zur Verfügung. Mit dem einge-
     reichten Projekt soll eine Verbesserung der klinischen Versorgung von geriatrischen Patienten angestrebt werden.
     Fördersumme: € 32.146,20

     „Implementierung eines Peer Support Systems auf Intensiv- und Spezialeinheiten. Aufbau eines
     KollegInnenhilfssystems­– ergänzend zu bestehenden Angeboten des Landeskrankenhauses Innsbruck –
     zur zeitnahen Unterstützung bei psychosozialen Belastungen aufgrund von berufsbedingten Krisenfällen
     auf Intensiv- und Spezialeinheiten“
     Antragsteller: a.ö. Landeskrankenhaus Innsbruck
     Ansprechpersonen: Mag. Aloisia Angermair, BSc, Mag. Manuela Sax, DGKS
     Teilnehmerkreis: Medizinisch Psychologie Beratung Coaching Supervision (Dr. Schöch, Dr. Wurm), mcb Coaching­
     (DDr.K.H. Them)

     Das eingereichte Projekt ist eine Antwort auf die psychologischen Bedürfnisse von Menschen, welche berufsbe-
     dingt (Rettung, Feuerwehr, Polizei usw.) häufig psychisch belastenden Erlebnissen ausgesetzt sind. Es geht da-
     bei um eine rechtzeitige und gesunde Bewältigung (Coping) berufsbedingter belastender Erlebnisse, sowie einer
     adäquaten­und zeitnahen Fallaufarbeitung von komplexen Ereignissen, um daraus zu lernen.
     Fördersumme: € 18.284,40

     „Stärkung der pflegerischen Expertise in der Anwendung nicht medikamentöser Maßnahmen in der
     Palliative­Care durch Pilotierung eines strukturierten Schulungs- und Implementierungskonzeptes“
     Antragsteller: a.ö. Landeskrankenhaus Innsbruck
     Ansprechpersonen: Mag. Aloisia Angermair, BSc, Haag Isabella und Rühr Brigitte DGKP
     Teilnehmerkreis: A.o. Univ.-Prof. Dr. Andreas Schlager MSc, Ärztliche Leitung Palliativkonsiliardienst

     Im Landeskrankenhaus Innsbruck wurde eine Struktur geschaffen, die verstärkt auf die Problemstellungen von
     PatientInnen mit palliativem Hintergrund achtet. Für eine professionelle und strukturierte Anwendung der komple-
     mentären Pflege, die an den Bedürfnisse und Wünschen der betroffenen PatientInnen ausgerichtet ist, sollen im
     Rahmen des geplanten Projektes entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen werden und ein strukturiertes
     Vorgehen implementiert werden.
     Fördersumme: € 19.845,–

     „Überwachung der Umgebungskontamination durch Zytostatika“
     Antragsteller: Apotheke des a.ö. Landeskrankenhauses Innsbruck
     Ansprechperson: Mag.pharm Martina Jeske, MSc

     Eine Gefährdung durch Fertigarzneimittel oder Arzneistoffe ist immer dann möglich, wenn Stoffe und Zubereitungen
     mit gefährlichen Eigenschaften bei der vorgesehenen Tätigkeit eingeatmet werden können oder Kontakt mit Augen
     bzw. Haut besteht. Das hier eingereichte Projekt verfolgt das Ziel, durch geeignete Schutzmaßnahmen sicherzu-
     stellen, dass eine Belastung der ArbeitnehmerInnen mit CMR-Substanzen bei Transport, Lagerung, Gebrauchsfer-
     tigmachen, Verabreichung und Entsorgung vermieden wird.
     Fördersumme: € 10.260,–

     „Palliative Frühintegration von PatientInnen der Tagesklinik des CCCI“
     Antragsteller: Palliativmedizinischer Konsiliardienst, a.ö. Landeskrankenhaus Innsbruck
     Ansprechperson: Univ.-Prof. Dr. Andreas Schlager, MSc.
     Teilnehmerkreis: Pflegedirektion des Landeskrankenhauses Innsbruck, Tagesklinik des Comprehensive Cancer
     Centers Innsbruck (CCCI), Sozialdienst des Landeskrankenhauses Innsbruck und Klinikseelsorge des Landes-
     krankenhauses Innsbruck (noch geplant)

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