Beteiligungsbericht 2015 - Anlage 1 zu Vorlage 133/2016 - Landkreis Esslingen
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Anlage 1 zu Vorlage 133/2016 Landratsamt Esslingen Kreiskämmerei Pulverwiesen 11 73726 Esslingen am Neckar Beteiligungsbericht ׀2015
INHALTSVERZEICHNIS 1. Vorbemerkungen ........................................................................................................... 3 2. Beteiligungen an Unternehmen in der Rechtsform des Privatrechts ....................... 4 3. Einführung ..................................................................................................................... 5 3.1 Allgemeines ....................................................................................................... 5 3.2 Unternehmensformen ....................................................................................... 5 3.3 Begriffsdefinitionen .......................................................................................... 6 3.4 Erläuterung von Kennzahlen ........................................................................... 7 4. Unmittelbare Beteiligungen ab 25 % ............................................................................ 9 4.1 Kreiskliniken Esslingen gemeinnützige GmbH .............................................. 9 4.2 Kompostwerk Kirchheim u. T. GmbH ............................................................ 27 5. Unmittelbare Beteiligungen unter 25 % ..................................................................... 34 5.1 Rechenzentrum Region Stuttgart GmbH ...................................................... 34 5.2 DEULA Baden-Württemberg gGmbH ............................................................ 37 5.3 Energieagentur Landkreis Esslingen gGmbH .............................................. 39 5.4 Neckarhafen Plochingen GmbH..................................................................... 41 5.5 Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart GmbH (VVS) ..................................... 43 5.6 Weingärtnergenossenschaft Hohenneuffen-Teck eG .................................. 45 5.7 Wohnbaugenossenschaften .......................................................................... 47 6. Mittelbare Beteiligungen ab 25 % ............................................................................... 53 6.1 Vitalcenter am Paracelsus-Krankenhaus Ruit GmbH .................................. 53 7. Mittelbare Beteiligungen unter 25 % .......................................................................... 61 7.1 Rechner-Betriebs-GmbH Stuttgart ................................................................ 61 7.2 Entwicklungs- und Vertriebs-GmbH für kommunale Software Stuttgart ... 61 7.3 Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH ............................................. 61 Seite 2
1. Vorbemerkungen Gemäß § 105 Abs. 2 der Gemeindeordnung (GemO) i.V.m. § 48 der Landkreisordnung (LKrO) hat der Landkreis Esslingen zur Information des Kreistags und seiner Einwohner jährlich einen Bericht über die Unternehmen in der Rechtsform des privaten Rechts, an denen er unmittelbar oder mit mehr als 50 % mittelbar beteiligt ist, zu erstellen. Der Beteiligungsbericht hat die wesentlichen Unternehmensdaten zu enthalten. Bezugs- größen sind die Jahresabschlüsse, Geschäftsberichte und Prüfungsberichte des Ge- schäftsjahres 2015, auch wenn Jahresabschlüsse einzelner Unternehmen noch nicht for- mell von der Gesellschafterversammlung beschlossen wurden. Der Bericht enthält folgenden Mindestinhalt: Allgemeine Unternehmensdaten Gegenstand des Unternehmens Beteiligungsverhältnisse Besetzung der Organe Beteiligungen des Unternehmens Stand der Erfüllung des öffentlichen Zwecks des Unternehmens Verlauf des letzten Geschäftsjahres Grundzüge des Geschäftsverlaufs Lage des Unternehmens Kapitalzuführungen und -entnahmen des Landkreises im Vergleich mit den Werten des Vorjahres: durchschnittliche Zahl der beschäftigten Arbeitnehmer getrennt nach Gruppen, die wichtigsten Kennzahlen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage, gewährte Gesamtbezüge der Mitglieder der Geschäftsführung und des Aufsichtsrats oder der entsprechenden Organe für jede Personengruppe; § 286 Absatz 4 des Han- delsgesetzbuchs gilt entsprechend. Bei unmittelbaren Beteiligungen mit weniger als 25 % können die Angaben im Beteili- gungsbericht auf wenige Eckdaten beschränkt werden. Darzustellen sind jedoch: Allgemeine Unternehmensdaten Gegenstand des Unternehmens Beteiligungsverhältnisse Stand der Erfüllung des öffentlichen Zwecks des Unternehmens Seite 3
2. Beteiligungen an Unternehmen in der Rechtsform des Privatrechts – 31.12.2015 - ÜBERSICHT - 4.1 5.2 Kreiskliniken Esslingen DEULA gemeinnützige GmbH Baden-Württemberg gGmbH 5.000.000 € = 100 % 3.834,69 € = 15 % Landkreis 6.1 mittelbar: 5.3 Vitalcenter am Paracelsus- Energieagentur Krankenhaus Ruit GmbH Landkreis Esslingen gGmbH 35.000 € = 70 % 1.550 € = 6,2 % 4.2 Kompostwerk Kirchheim 5.4 u.T. GmbH Abfallwirtschaftsbetrieb des Neckarhafen Plochingen 40.000 € = 80 % Landkreises Esslingen GmbH 110.000 € = 6,25 % Seite 4 5.1 Rechenzentrum Region Stuttgart GmbH 5.5 140.000 € = 20 % Verkehrs- und Tarifverbund Esslingen Stuttgart GmbH (VVS) 9.300 € = 3,75 % 7.1 + 7.2 mittelbar: - Rechner-Betriebs-GmbH Stuttgart 20 % 5.6 - Entwicklungs- und Ver- Weingärtnergenossenschaft triebs-GmbH für kommunale Hohenneuffen-Teck eG Software Stuttgart 2,778 % 500 € = 2,80 % Kommunaler Pool Region Stuttgart e.V. 5.7 Wohnbaugenossenschaften - Kreisbaugenossenschaft Kirchheim-Plochingen eG 7.3 1.000 € = 0,236 ‰ mittelbar: - Siedlungsbau Neckar-Fils Wirtschaftsförderung Region Bau- und Wohnungsgenos- Stuttgart GmbH (24,6 %) senschaft eG 500 € = 0,274 ‰
3. Einführung 3.1 Allgemeines Der Landkreis Esslingen erfüllt seine Aufgaben im Bereich der Leistungsverwaltung auch außerhalb des Kreishaushalts. Er bedient sich dabei Unternehmen in Organisationsformen des öffentlichen und des privaten Rechts. Die privatrechtlich gestaltete Aufgabenerfüllung erfolgt vorwiegend mittels Kapitalgesellschaften (Aktiengesellschaft und Gesellschaft mit beschränkter Haftung), an denen der Landkreis beteiligt ist, aber auch durch die Beteiligung an Genossenschaften. Eine (unmittelbare) Beteiligung im gemeindewirtschaftlichen Sinne liegt dabei vor, wenn eine Kommune zur Aufgabenerfüllung Anteile an einem rechtlich selbständigen Unterneh- men mit der Absicht erwirbt, einen dauernden Einfluss auf die Betriebsführung des Unter- nehmens auszuüben. Eine mittelbare Beteiligung liegt vor, wenn ein Unternehmen, an dem die Kommune unmittelbar beteiligt ist, an einem anderen Unternehmen beteiligt ist. Die grundlegenden Bestimmungen für Unternehmen und Beteiligungen, insbesondere erforderliche Voraussetzungen, enthalten die §§ 102 ff. GemO. 3.2 Unternehmensformen 3.2.1 Aktiengesellschaft (AG) Die AG ist eine Handelsgesellschaft mit eigener Rechtspersönlichkeit (juristische Person), deren Gesellschafter (Aktionäre) mit Einlagen auf das in Aktien zerlegte Grundkapital betei- ligt sind, ohne persönlich für die Verbindlichkeiten der Gesellschaft zu haften. An der Feststellung des Gesellschaftsvertrages (der Satzung) müssen sich eine oder meh- rere Personen beteiligen, welche die Aktien gegen Einlagen übernehmen. Das Grundkapital muss mindestens 50.000 Euro betragen. Organe der AG sind die Hauptversammlung, der Aufsichtsrat und der Vorstand. 3.2.2 (Gemeinnützige) Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH, gGmbH) Die GmbH ist eine Handelsgesellschaft mit eigener Rechtspersönlichkeit, deren Gesell- schafter mit Stammeinlagen am Stammkapital beteiligt sind, ohne persönlich für die Ver- bindlichkeiten der Gesellschaft zu haften. Die GmbH wird durch einen notariell beurkundeten Gesellschaftsvertrag von einem oder mehreren Gesellschaftern im Wege der Bar- und/oder Sachgründung errichtet. Das Stammkapital muss mindestens 25.000 Euro betragen. Organe der GmbH sind die Gesell- schafterversammlung und die Geschäftsführung. Die Bildung eines Aufsichtsrats ist mög- lich, aber erst ab einer bestimmten Arbeitnehmerzahl nach der Mitbestimmungsgesetzge- bung zwingend. Die gGmbH ist keine eigene Gesellschaftsform. Sie verfolgt satzungsgemäß einen gemein- nützigen Zweck. Sie unterliegt besonderen Steuervergünstigungen. Seite 5
3.2.3 Genossenschaft (eG) Die eingetragene Genossenschaft ist eine Gesellschaft von nicht geschlossener Mitglieder- zahl (mindestens 7 Genossen), welche die Förderung des Erwerbs oder der Wirtschaft ihrer Mitglieder mittels des gemeinschaftlichen Geschäftsbetriebs bezweckt, deren Genossen mit Einlagen beteiligt sind (Geschäftsanteil). Für die Verbindlichkeiten der Genossenschaft haf- tet den Gläubigern nur das Vermögen der Genossenschaft. Organe sind die Generalver- sammlung der Genossen, der Aufsichtsrat und der Vorstand. Bei Genossenschaften mit mehr als 1.500 Mitgliedern kann das Statut bestimmen, dass die Generalversammlung aus Vertretern der Genossen (Vertreterversammlung) besteht. 3.3 Begriffsdefinitionen Abschreibung: Betrag, der die gebrauchsbedingte Wertminderung an Vermögensgegenständen erfasst. Anlagevermögen: Vermögensgegenstände, die dem Unternehmen dauerhaft oder langfristig dienen (z.B. Grundstücke, technische Anlagen, Betei- ligungen). Bilanz: Kontenmäßige Gegenüberstellung der Aktiva (Vermögen) und der Passiva (Kapital) eines Unternehmens zu einem bestimmten Stichtag (daher “Zeitpunktsrechnung” genannt). Gewinn- und Verlust- Gegenüberstellung der Aufwendungen und Erträge zur Ermitt- rechnung: lung des Gewinns bzw. Verlusts in einem bestimmten Zeitraum, i.d.R. dem Geschäftsjahr (daher “Zeitraumrechnung” genannt). Kennzahlen: Mittel zur Darstellung von Informationen in konzentrierter Form. Durch sie können betriebswirtschaftliche Zusammenhänge auf- gezeigt werden. Rückstellungen: Verbindlichkeiten, deren Eintritt wahrscheinlich oder sicher ist, jedoch Ungewissheit bezüglich ihrer Höhe oder des Zeitpunkts ihres Eintritts besteht. Umlaufvermögen: Vermögensgegenstände, die dem Unternehmen nicht dauerhaft dienen (z.B. Vorräte, Forderungen, Bankguthaben). Seite 6
3.4 Erläuterung von Kennzahlen Kennzahlen zur Vermögenslage: Prozentualer Anteil des Anlagever- mögens am Gesamtvermögen. Anlagenintensität = Anlagevermögen * 100 Eine hohe Anlagenintensität ist ein Gesamtvermögen Indiz für einen kostenintensiven (Fix- kosten) Betrieb des Unternehmens. (= Bilanzsumme) Umlaufvermögen * 100 Prozentualer Anteil des Umlaufver- Umlaufintensität = mögens am Gesamtvermögen. Gesamtvermögen (= Bilanzsumme) Kennzahlen zur Finanzlage: Prozentualer Anteil des Eigenkapitals Eigenkapital 1 * 100 am Gesamtkapital. Eigenkapitalquote = Eine hohe EK-Quote gilt als Indikator Gesamtkapital für die Bonität eines Unternehmens. (= Bilanzsumme) Fremdkapital * 100 Prozentualer Anteil des Fremdkapitals Fremdkapitalquote = am Gesamtkapital. Gesamtkapital (= Bilanzsumme) Prozentualer Anteil des Eigenkapitals am Anlagevermögen. Die Anlagendeckung dient der Beur- Eigenkapital * 100 Anlagendeckung I = teilung der langfristigen Liquidität (langfr. gebundene Vermögenswerte Anlagevermögen sollen durch langfristiges Kapital fi- nanziert werden). (Eigenkapital + langfr. Fremdkapital) * 100 Prozentualer Anteil des langfr. Kapi- Anlagendeckung II = tals am Anlagevermögen. Anlagevermögen 1 Lt. Bilanz Seite 7
Kennzahlen zur Ertragslage: Prozentualer Anteil des Jahresüber- Jahresüberschuss 2 * 100 schusses an den Umsatzerlösen. Umsatzrentabilität = Die Umsatzrentabilität misst den Be- Umsatzerlöse triebserfolg an der Umsatztätigkeit. Prozentualer Anteil des Jahresüber- Jahresüberschuss * 100 schusses am Eigenkapital. Eigenkapitalrentabilität = EK-Rentabilität gibt an, in welcher Höhe sich das eingesetzte Eigenkapi- Eigenkapital tal im Geschäftsjahr verzinst hat. (Jahresüberschuss + Prozentualer Anteil des Jahresüber- Fremdkapitalzinsen) * schusses am Gesamtkapital. Gesamtkapitalrentabil. = 100 GK-Rentabilität gibt an, in welcher Höhe sich das eingesetzte (Gesamt-) Gesamtkapital Kapital im Geschäftsjahr verzinst hat. Prozentualer Anteil der Umsatzerlöse Umsatzerlöse * 100 am Gesamtaufwand. Kostende- ckungsgrad gibt an, in welchem Maße Kostendeckung 3 = ein Unternehmen seine Aufwendun- Gesamtaufwand 4 gen am Markt über Umsatzerlöse decken kann. Cash-Flow = Jahresüberschuss Der Cash-Flow beschreibt den Mittel- + Abschreibung auf An- zufluss des Geschäftsjahres, dem kein unmittelbarer Mittelabfluss ge- lagevermögen genüber steht. Er zeigt, in welchem + Erhöhung der langfr. Umfang Finanzmittel für das Folgejahr Rückstellungen 5 zur Verfügung stehen. ./. Verminderung der langfr. Rückstellun- gen 2 Für alle folgenden Kennzahlen gilt: Jahresüberschuss/-fehlbetrag = Jahresüberschuss/-fehlbetrag nach Steuern, vor Abführung oder Verlustübernahme. 3 Gemäß § 103 Abs.1 Ziff.1 GemO 4 Gemäß § 275 Abs. 2 Nrn.: 5. - 8., 12., 13., 16., 18. und 19. HGB 5 I.d.R. Pensionsrückstellungen Seite 8
4. Unmittelbare Beteiligungen ab 25 % 4.1 Kreiskliniken Esslingen gemeinnützige GmbH Charlottenstraße 10 Telefon: 07021/8844000 73230 Kirchheim unter Teck www.kk-es.de Gegenstand des Unternehmens Gegenstand des Unternehmens ist der Betrieb der Kreiskrankenhäuser im Landkreis Ess- lingen. Zu den Kreiskliniken gehören folgende Krankenhäuser: Klinikum Kirchheim-Nürtingen Paracelsus-Krankenhaus Ruit Die Kreiskliniken Esslingen sind mit ihren Kliniken an den Standorten Kirchheim, Nürtingen, Ruit und mit einer Tagesklinik in Filderstadt-Bernhausen vertreten. Beteiligungsverhältnisse Stammkapital zum 31. Dezember 2015 5.000.000 EUR Gesellschafter Landkreis Esslingen 100 % Rechtliche Verhältnisse Gründungsdatum: 01. Januar 2009 (Eintrag Handelsregister: 31. August 2009) Beteiligt seit: 01. Januar 2009 Gesellschaftsvertrag vom 15. Juni 2009. Organe der Gesellschaft sind die Gesellschafterversammlung, der Aufsichtsrat und die Ge- schäftsführung. Die Gesellschafterversammlung besteht aus Herrn Landrat Heinz Eininger für den Land- kreis Esslingen. Der Aufsichtsrat besteht aus 17 stimmberechtigten Mitgliedern. Stimmberechtigte Mitglieder sind: der Landrat des Landkreises Esslingen kraft Amtes 14 Personen, die von der Gesellschafterversammlung auf bindenden Vorschlag des Kreistags des Landkreises Esslingen bestellt werden 2 Arbeitnehmer der Gesellschaft, die von der Gesellschafterversammlung auf bin- denden Vorschlag des Gesamtbetriebsrats der Gesellschaft bestellt werden Die Fachbedienstete für das Finanzwesen des Landkreises Esslingen ist beratendes Mit- glied des Aufsichtsrats. Seite 9
Zusammensetzung des Aufsichtsrats im Jahr 2015: Vorsitzender Landrat Heinz Eininger, Kirchheim u. T. Stv. Vorsitzender Bernhard Richter, Reichenbach a. d. F. Ordentliche Mitglieder Bernhard Richter, Reichenbach a. d. F. Rainer Bauer, Weilheim a. d. T. Martin Fritz, Großbettlingen Erwin Hees, Reichenbach a. d. F. Gerhard Remppis, Plochingen Werner Schmidt, Ostfildern Marianne Erdrich-Sommer, Wendlingen a. N. Richard Kramartschik, Esslingen a. N. Frank Buß, Plochingen Dr. Joachim Dinkelacker, Ostfildern Claudia Grau, Nürtingen Jens Timm, Neckartailfingen Walburga Duong, Neckartenzlingen Ulrich Fehrlen, Esslingen a. N. Dr. Silke Leonhardt, Esslingen a. N. Dr. Karlheinz Krancher, Altdorf Beratendes Mitglied Monika Dostal, Esslingen a. N. Seit 01. Januar 2013 ist Herr Thomas A. Kräh, im Rahmen eines Krankenhausbetriebsfüh- rungsvertrages mit der EconoMedic AG, alleiniger Geschäftsführer der Gesellschaft (Be- schluss der Gesellschafterversammlung vom 13. Dezember 2012). Außer der Geschäfts- führung umfasst der Krankenhausbetriebsführungsvertrag weitere Personalverstärkungen und Managementdienstleistungen. Beteiligungen des Unternehmens Die Kreiskliniken Esslingen sind in Höhe von 0,035 Mio. EUR (70%) am Stammkapital der Vitalcenter am Paracelsus-Krankenhaus Ruit GmbH beteiligt. Stand der Erfüllung des öffentlichen Zwecks Zweck der Gesellschaft ist die Förderung des öffentlichen Gesundheitswesens mit dem öf- fentlichen Sicherstellungsauftrag als Element kommunaler Daseinsvorsorge und der Erhalt und die Weiterentwicklung der bestehenden Standorte. Seite 10
Der Gesellschaftszweck wird insbesondere durch bedarfsgerechte ambulante, vor-, nach-, teil- und vollstationäre Versorgung der Bevölkerung des Landkreises Esslingen mit leis- tungsfähigen, wirtschaftlich gesicherten Krankenhäusern sowie die Gewährleistung einer medizinisch zweckmäßigen und ausreichenden Versorgung der in diesen Krankenhäusern behandelten Patienten verwirklicht. Zudem fördert die Gesellschaft den Bereich der Wohlfahrtspflege durch den Betrieb von Medizinischen Versorgungszentren, Einrichtungen der Kurzzeitpflege (bis August 2009) und vergleichbaren Einrichtungen. Grundzüge des Geschäftsverlaufs im Geschäftsjahr 2015 Das Jahresergebnis 2015 (Jahresüberschuss inkl. Entnahmen aus Gewinnrücklagen in Hö- he von 307.038,00 EUR) schließt insgesamt mit einem Überschuss in Höhe von 5.279.948,56 EUR ab. Der Bilanzgewinn 2015 (Jahresergebnis inkl. Gewinnvortrag in Höhe von 281.802,39 EUR) beläuft sich auf insgesamt 5.561.750,95 EUR und wird vollständig in die Gewinnrücklage zur Finanzierung von künftigen Investitionen eingestellt. Die aus der Gewinn- und Verlustrechnung abgeleitete Gegenüberstellung der Erfolgsrech- nung der Geschäftsjahre 2013 bis 2015 zeigt folgendes Bild der Ertragslage: 2015 2014 2013 Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Umsatzerlöse 200,441 190,999 181,891 + Sonstige Erträge und Zuschüsse 13,000 11,891 11,431 = Gesamtleistung 213,441 202,890 193,322 Personalaufwand 138,517 132,340 128,182 + Materialaufwand 43,894 41,445 40,746 + Sonstige Aufwendungen (inkl. Abschr. /nicht gefördert) 26,116 28,832 28,296 = Betrieblicher Aufwand 208,527 202,617 197,224 Betriebsergebnis 4,914 0,273 -3,902 Förderergebnis - - - Finanzergebnis -1,194 -3,360 -3,569 Neutrales Ergebnis 1,250 6,802 2,927 = Jahresüberschuss/-fehlbetrag 4,973 3,735 -4,522 + Entnahmen aus Gewinnrücklagen 0,307 0,380 0,000 = Jahresergebnis (inkl. Entnahmen aus Gewinnrückl.) 5,280 4,115 -4,522 + Gewinnvortrag (aus Vorjahr) 0,282 0,000 0,000 = Bilanzgewinn/-verlust 5,562 4,115 -4,522 Seite 11
Nach einer Empfehlung des von Ernst & Young erstellten Strukturgutachtens zur Unter- nehmenszusammenführung hat der Landkreis Esslingen ab 1. Januar 2015 (Kreistagsbe- schluss vom 11. Dezember 2014/Sitzungsvorlage 164/2014) eine weitere Finanzierungsent- lastung der Kreiskliniken durch die Übernahme von bereits bestehenden Darlehen (Auslei- hungen) des Paracelsus-Krankenhauses Ruit in Höhe von rd. 40,252 Mio. EUR ermöglicht. Dadurch sollten die Kreiskliniken in der Lage sein, zukünftig ausgeglichene Jahresergebnis- se zu erzielen und künftige Investitionen selbst zu finanzieren. Durch die Gewährung von Investitionskostenzuschüssen hat der Landkreis die Kreiskliniken im Betriebs- und Finanzergebnis 2015 um insgesamt 8,626 Mio. EUR entlastet. Entwicklung Ertragslage ohne Investitionskostenzuschuss: 2015 2014 2013 Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Betriebsergebnis 4,914 0,273 -3,902 Tilgungszuschuss Landkreis -4,637 -3,308 -2,837 = tatsächliches Betriebsergebnis 0,277 -3,035 -6,739 Finanzergebnis -1,194 -3,360 -3,569 Zinszuschuss Landkreis -3,989 -2,199 -2,301 = tatsächliches Finanzergebnis -5,183 -5,559 -5,870 Seite 12
Jahresergebnis der einzelnen Kliniken: 2015 2014 2013 Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Klinikum Kirchheim-Nürtingen 4,660 7,317 2,200 darin enthalten: Zinszuschuss Landkreis 1,975 2,088 2,183 Tilgungszuschuss Landkreis 2,611 3,101 2,629 Paracelsus-Krankenhaus Ruit 0,620 -3,202 -6,722 darin enthalten: Zinszuschuss Landkreis 2,014 0,110 0,118 Tilgungszuschuss Landkreis 2,026 0,207 0,207 = Jahresüberschuss/-fehlbetrag inkl. Entnahmen aus Gewinnrücklagen (Jahresergebnis) 5,280 4,115 -4,522 nachrichtlich: Jahresüberschuss/-fehlbetrag 4,973 3,735 -4,522 Entnahmen aus Gewinnrücklagen 0,307 0,380 - Gewinnvortrag 0,282 - - Bilanzgewinn 5,562 4,115 -4,522 Rentabilität/Wirtschaftlichkeit Im Jahr 2015 erwirtschaften die Kreiskliniken Esslingen gGmbH ein positives Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) in Höhe von 4,8%. Im Vergleich dazu er- wirtschafteten die Kreiskliniken im Jahr 2014 eine positive EBITDA-Marge in Höhe von 4,7% (bereinigt um den Sondereffekt 2014 „Verkauf Wohnimmobilien“). Angestrebt wird bis zum Jahr 2017 mindestens eine EBITDA-Quote von 5%, damit die In- vestitions- und Finanzierungsbelastungen ohne weitere Zuschüsse des Trägers finanziert werden können. Absolut stellt sich das EBITDA der Kreiskliniken wie folgt dar: 2015 2014 2013 Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Klinikum Kirchheim-Nürtingen 5,941 5,008 3,881 Paracelsus-Krankenhaus Ruit 3,778 3,958 1,338 = EBITDA (absolut) 9,719 8,966 5,219 = EBITDA (prozentual) 4,8% 4,7% 2,9% Seite 13
Lage des Unternehmens Die Kreiskliniken Esslingen bieten für den Großteil der rund 524.000 Einwohner des Land- kreises Esslingen die stationäre medizinische Versorgung auf hohem qualitativem Niveau an. Zur Abrundung des Angebotes werden ambulante Leistungen durch die Chefärzte im Rahmen der von der Kassenärztlichen Vereinigung ausgesprochenen Ermächtigungen, durch die Institutsambulanz Psychiatrie und durch die Behandlung von Selbstzahlern ange- boten. Des Weiteren gewährleisten alle Kliniken jeweils für ihren unmittelbaren Einzugsbe- reich die ambulante Notfallversorgung. Alle Krankenhäuser der Kreiskliniken Esslingen sind in den Krankenhausplan des Landes Baden-Württemberg aufgenommen. Insgesamt verfügten die Kreiskliniken Ende 2015 über folgende Planbetten/Plätze: 1.132 Planbetten 12 Plätze in einer gerontopsychiatrischen Tagesklinik und 26 Plätze in einer gemischten Tagesklinik (Tagesklinik Filder). Das Regierungspräsidium Stuttgart hat mit Feststellungsbescheid vom 7. Juli 2015 die Planbettenreduzierung am Paracelsus-Krankenhaus Ruit von 320 auf 280 Planbetten fest- gesetzt. Seit Bestehen des Klinikverbundes war das Jahr 2015 sowohl medizinisch als auch wirt- schaftlich erneut ein erfolgreiches Jahr. So konnten die Kreiskliniken Esslingen die positive Leistungsentwicklung der Vorjahre auch im Geschäftsjahr 2015 fortsetzen und das Jahr 2015 mit einem Bilanzgewinn (Jahresüberschuss inkl. Entnahmen aus Gewinnrücklagen und Gewinnvortrag) in Höhe von rd. 5,562 Mio. EUR abschließen. In beiden Plankrankenhäusern konnten Ergebnisverbesserungen von zusammen rd. 4,973 Mio. EUR erreicht werden. Bereinigt um die Entnahmen aus Gewinnrücklagen in Höhe von rd. 0,307 Mio. EUR erzielte das Klinikum Kirchheim-Nürtingen ein positives Jahresergebnis in Höhe von 4,353 Mio. EUR. Das Paracelsus-Krankenhaus Ruit schließt erstmals wieder mit einem positiven Jahresergebnis von rd. 0,620 Mio. EUR ab. Eine deutliche Entlastung des Investitions- und Finanzergebnisses erfolgt durch die Um- wandlung von bereits bestehenden Darlehen (Ausleihungen) in Höhe von rd. 40,252 Mio. EUR in einen Investitionskostenzuschuss des Landkreises. Der Zuspruch und damit die Patientennachfrage spiegeln sich direkt in den Umsatzerlösen wider. Diese konnten 2015 erneut um ca. 9,442 Mio. EUR auf über 200 Mio. EUR gesteigert werden. Dies entspricht einem Erlöszuwachs von ca. 4,9%, der insbesondere vom Kernbe- reich, den stationären Leistungen und den damit verbundenen stationären wahlärztlichen Erlösen, getragen wurde. Demgegenüber stehen Steigerungen im Betrieblichen Aufwand (exkl. Abschreibungen) von rd. 8,381 Mio. EUR (+4,3%). Seite 14
Die mit den Krankenkassen vereinbarten Leistungsmengen für das Jahr 2015 wurden auf- grund der hohen Nachfrage sowohl im somatischen als auch psychiatrischen Bereich ge- genüber dem Vorjahr gesteigert. Dies spiegelt sich auch in der durchschnittlichen Belegung wider. So konnte diese im somatischen Bereich deutlich um 3,3% gesteigert werden. Der psychiatrische Bereich verzeichnete ebenfalls mit rd. 0,8% eine im Durchschnitt leicht ge- stiegene Belegung. Im Jahr 2015 wurden im stationären Bereich (DRG-Bereich) 42.087 Fälle behandelt und damit 1.107 Fälle mehr als im Vorjahr. Ebenso ist die Summe der erbrachten Relativgewich- te (Casemix) im Jahr 2015 im Vergleich zum Vorjahr um ca. +1.009 Casemix-Punkte bzw. +3,0% gestiegen. Somit wurden im Jahr 2015 knapp 43.000 Relativgewichte geleistet. Der Bereich der Psychiatrien hat sich im vollstationären Bereich positiv entwickelt (+563 Berechnungstage). Die Personalkosten sind der größte Kostenfaktor im Dienstleistungsbetrieb Krankenhaus und belaufen sich bei den Kreiskliniken im Jahr 2015 auf 138,517 Mio. EUR (Vorjahr: 132,340 Mio. EUR). Ursächlich ist zum einen der tarifbedingte Anstieg des Personalauf- wands um ca. 2,6% bzw. 2,2% gemäß der Abschlüsse TVöD 2014 und TV-Ärzte/VKA 2015 und zum anderen die Erhöhung der durchschnittlich beschäftigten Vollkräfte (VK) um +21,15 VK im Paracelsus-Krankenhaus Ruit und um +7,37 VK im Klinikum Kirchheim- Nürtingen. Aufgrund der sehr guten Leistungsentwicklung wurde vor allem im Paracelsus-Krankenhaus Ruit in allen patientennahen Diensten (Ärztlicher-, Pflege-, Medizinisch-technischer- und Funktionsdienst) sowie im Wirtschafts- und Versorgungsdienst mehr Personal als im Vor- jahr eingesetzt. Im Klinikum Kirchheim-Nürtingen kam in den Bereichen des Ärztlichen Dienstes und des Funktionsdienstes mehr Personal als im Vorjahr zum Einsatz. Dagegen ist im Wirtschafts- und Versorgungsdienst ein Rückgang zu verzeichnen. Der Materialaufwand ist im Jahr 2015 in Folge der Leistungsausdehnung um rd. 2,449 Mio. EUR und damit um +5,9% im Vergleich zum Vorjahr auf rd. 43,894 Mio. EUR gestiegen. Ursächlich hierfür ist zum einen der deutliche Anstieg der Aufwendungen für Arzneimittel (+1,475 Mio. EUR). Dieser ist hauptsächlich auf die gestiegenen Zytostatikaverabreich- ungen zurückzuführen. Das Finanzergebnis beträgt -) 1,194 Mio. EUR und hat sich gegenüber dem Vorjahreser- gebnis um 2,166 Mio. EUR verbessert, insbesondere aufgrund der Übernahme von bereits bestehenden Darlehen (Ausleihungen) durch den Landkreis Esslingen. Das negative Finan- zergebnis resultiert überwiegend aus den Zinsbelastungen der von den Kreiskliniken eigen- finanzierten Darlehen. Insgesamt betragen die Zinsaufwendungen 2015 für eigenfinanzierte Investitionen 0,879 Mio. EUR. Die Liquidität bei den Kreiskliniken war während des gesamten Jahres gewährleistet. Seite 15
Das positive neutrale Ergebnis in Höhe von 1,250 Mio. EUR (+6,802 Mio. EUR gegenüber Vorjahr) resultiert im Wesentlichen aus: Erträgen für Ausgleichsbeträge Vorjahre Erträgen aus abgerechneten ambulanten Leistungen für Vorjahre Erträgen aus der Auflösung von Rückstellungen Vermögenslage Im Jahr 2015 wurden insgesamt Investitionen in Höhe von rd. 13,948 Mio. EUR getätigt, davon rd. 3,460 Mio. EUR über Pauschale Fördermittel finanziert. Im Wesentlichen betreffen die Zugänge im Sachanlagevermögen im Jahr 2015: Neubau des Klinikgebäudes in Nürtingen im Rahmen der Restabwicklung nach Inbe- triebnahme mit rd. 0,348 Mio. EUR, Wohnraumsanierung des Personalwohngebäudes Auf dem Säer Nürtingen mit rd. 1,806 Mio. EUR, Neu- und Umbauten Kirchheim mit rd. 2,356 Mio. EUR, Erweiterungsbau Psychiatrie am Standort Kirchheim mit rd. 3,695 Mio. EUR, Nachnutzung des alten Klinikgebäudes Plochingen mit rd. 2,427 Mio. EUR sowie Planungskosten in Höhe von rd. 0,311 Mio. EUR für die anstehende Sanierung mit Teilneubau am Paracelsus-Krankenhaus Ruit. An größeren medizinischen Geräten wurden im Jahr 2015 an allen Standorten Ultraschall- geräte angeschafft. Die Klinik Nürtingen hat zudem ein OP-Mikroskop erhalten und eine Durchleuchtungsanlage für die Radiologie geleast. Die Klinik Kirchheim hat über einen Lea- singvertrag den Herzkathetermessplatz aufgerüstet. Am Paracelsus-Krankenhaus Ruit wurden zudem Endoskopiegeräte und ein Mammogra- phiegerät angeschafft. Um die anhaltend positive Leistungsentwicklung des Paracelsus- Krankenhauses Ruit sicherzustellen, wurde auch einer der beiden bisherigen Linearbe- schleuniger ersetzt. Ein neuer Linearbeschleuniger wurde über einen Leasingvertrag ange- schafft und 2015 in Betrieb genommen. Das Anlagevermögen hat sich im Wesentlichen aufgrund von Abschreibungen in Höhe von rd. 18,999 Mio. EUR – denen die Zugänge 2015 gegenüberstehen – auf rd. 255,714 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr verringert. Das Umlaufvermögen hat sich gegenüber dem Vorjahr um rd. 4,633 Mio. EUR auf rd. 73,503 Mio. EUR erhöht. Wesentliche Ursache ist der Anstieg bei den Forderungen nach Krankenhausfinanzierungsrecht, aufgrund der bewilligten jedoch noch nicht abgerufenen Fördermittel für den Erweiterungsbau der Psychiatrie in Kirchheim. Seite 16
Entwicklung des Eigenkapitals 2015 2014 2013 Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Stammkapital 5,000 5,000 5,000 Kapitalrücklage 3,005 3,005 24,143 Gewinnrücklage 3,526 0,000 0,676 Verlustvortrag 0,000 0,000 -2,423 Ausgleichsposten nach KHG (Aktivseite) 0,000 0,000 -19,214 Bilanzgewinn/-verlust (2014+2015: inkl. Entnahmen aus Gewinnrücklagen und -vortrag) 5,562 4,115 -4,522 Eigenkapital (nach Abzug Ausgl.posten) 17,092 12,120 3,660 nachrichtlich: Eigenkapitalquote (vor Abzug Ausgl.posten) 5,20% 3,70% 6,40% Eigenkapitalquote (nach Abzug Ausgl.posten) 5,20% 3,70% 1,02% Das Eigenkapital erhöhte sich im Jahr 2015 um den Jahresüberschuss des Geschäftsjahres in Höhe von rd. 4,972 Mio. EUR auf 17,092 Mio. EUR. Entwicklung der Gewinnrücklage Mio. EUR Gewinnrücklage Stand 01.01.2015 3,833 Entnahme für Sanierungsmaßnahmen Wohngebäude -0,307 Gewinnrücklage Stand 31.12.2015 3,526 Seite 17
Übersicht über den voraussichtlichen Schuldenstand 2014 - 2018 2014 2015 2016 2017 2018 Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Stand 01.01. 70,995 67,096 24,694 40,233 47,918 Zugang 0,000 0 17,557 10,638 4,600 Abgang *) 0 40,252 0,000 0 0 Tilgung 3,899 2,150 2,018 2,952 3,578 Stand 31.12. 67,096 24,694 40,233 47,918 48,941 *) Mit Kreistagsbeschluss vom 11.12.2014 (Sitzungsvorlage 164/2014) übernimmt der Landkreis Esslingen zum 01.01.2015 weitere bereits bestehende Darlehen (Ausleihungen) in Höhe von 40,252 Mio. EUR. Zusammenfassung Mit Abschluss eines Krankenhausbetriebsführungsvertrages mit der EconoMedic AG ist seit 1. Januar 2013 die Geschäftsführung im Rahmen dieses Vertrages in den Kreiskliniken tätig (Beschluss des Kreistags vom 13. Dezember 2012, Sitzungsvorlage 164/2012). Die Kreiskliniken Esslingen unternimmt bereits seit dem Jahr 2012 erhebliche Anstrengun- gen, die Krankenhausstrukturen innerhalb und zwischen den Standorten zu verbessern. Nach erfolgreichem Abschluss des Stabilitätsprogramms im Frühjahr 2014 setzt das Strate- gie- und Qualitätsprogramm „Fit für 2020“ mit über 80 verschiedenen Projekten und Maß- nahmen den eingeschlagenen Kurs fort und soll auch in den nächsten Jahren die hohe me- dizinische und pflegerische Behandlungsqualität durch einen gezielten Wachstumskurs bei gleichzeitiger Kostensenkung sicherstellen. Die bestehenden Darlehen, welche ab dem 1. Januar 2015 in einen Investitionskostenzu- schuss umgewandelt wurden, standen bisher als „Ausleihung“ in den Büchern des Land- kreises Esslingen. Zins- und Tilgungsleistungen wurden bisher von den Kreiskliniken an den Landkreis Esslingen erstattet. Seit 1. Januar 2015 übernimmt der Landkreis den Schulden- dienst aus Zins und Tilgung dieser Darlehen. Mit Datum vom 11. April 2016 wurde dem Jahresabschluss 2015 der uneingeschränkte Be- stätigungsvermerk durch die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stutt- gart, erteilt. Seite 18
Bürgschaftsverpflichtungen des Landkreises aus Verbindlichkeiten gegenüber Kre- ditinstituten zum 31.12.2015 Tatsächliche Stand Genehmigte Bürgschaften (Höchstbetrag) Inanspruchnahme 31.12.2015 EUR EUR Erlass RPS vom 10.06.2009 und 08.01.2010: 81.626.098 EUR 4.419.000 2.985.822 4.419.000 2.985.822 Erlass RPS vom11.01.2010: 44.897.0000 EUR 1.580.000 577.760 5.999.000 3.563.582 Erlass RPS vom 30.12.2010: 28.297.000 EUR 14.128.000 11.347.845 20.127.000 14.911.427 Erlass RPS vom 28.12.2011: 14.195.000 EUR 1.530.000 1.202.136 21.657.000 16.113.563 Erlass RPS vom 19.12.2012: 2.670.000 EUR 0 0 21.657.000 16.113.563 Erlass RPS vom 18.12.2013: 4.646.000 EUR 0 0 21.657.000 16.113.563 Erlass RPS vom 12.01.2015: 8.733.000 EUR 2.586.000 2.586.000 24.243.000 18.699.563 Im Rahmen der jeweiligen Genehmigungen der Haushaltssatzungen hat das Regierungs- präsidium Stuttgart dem Landkreis Esslingen die Übernahme von Bürgschaften für die in den jeweiligen Wirtschaftsplänen der Kreiskliniken Esslingen gGmbH ausgewiesenen Kredi- termächtigungen sowie die Bürgschaften für die Aufnahme von Kassenkrediten genehmigt. Vorgaben des Europäischen Beihilferechts Zum 1. Januar 2015 gewährte der Landkreis Esslingen den Kreiskliniken Esslingen einen Investitionskostenzuschuss in Höhe von 40.252.198,47 EUR durch die Umwandlung von Darlehen (Ausleihungen). Seite 19
Der Zuschuss bezieht sich ausschließlich auf die Erbringung der Dienstleistungen von all- gemeinem wirtschaftlichen Interesse nach § 2 Abs. 1 des erteilten Öffentlichen Auftrags (Betrauungsakt). Finanzielle Beziehungen zum Landkreis Esslingen Investitionskostenzuschuss 2015 Maßnahme Schuldenstand Zinsen 2015 Tilgung 2015 ursprünglich zum 31.12.2015 EUR EUR EUR EUR Paracelsus-Krankenhaus Ruit - Zweiter Linearbeschleuniger - 2.828.000 1.301.713 42.210 141.400 Paracelsus-Krankenhaus Ruit - Hubschrauberlandeplatz - 1.962.000 1.698.201 61.054 65.950 Paracelsus-Krankenhaus Ruit - PPP-Projekt - 44.107.567 32.426.565 1.651.666 1.354.779 Paracelsus-Krankenhaus Ruit - Verschiedene Projekte - 9.747.000 6.006.958 258.687 463.896 Neubau Nürtingen 57.417.900 47.557.435 1.609.251 1.999.964 Neu- und Umbauten Klinik Kirchheim 13.281.820 11.346.214 364.256 597.048 Wohnbereich (Altdarlehen bis 1996) 911.378 342.369 1.817 13.559 130.255.665 100.679.455 3.988.940 4.636.596 Kapitalzuführungen und -entnahmen des Landkreises Im Rahmen der Rechtsformänderung wurde das Stammkapital in Höhe von 5,0 Mio. EUR festgesetzt. Durchschnittliche Zahl der beschäftigten Arbeitnehmer Die durchschnittliche Zahl der während des Jahres 2015 beschäftigten Mitarbeiter betrug 2.430. Seite 20
Jahresbilanzen Bilanz zum 31.12. … 2015 2014 EUR EUR Aktiva A. Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände 532.849,00 523.785,00 II. Sachanlagen 1. Grundstücke mit Betriebsbauten 200.844.978,00 205.421.928,99 2. Grundstücke mit Wohnbauten 6.459.211,03 6.892.722,03 3. Grundstücke ohne Bauten 922.619,80 922.619,80 4. Technische Anlagen 13.646.101,62 15.077.641,62 5. Einrichtungen und Ausstattungen 24.089.162,71 27.563.079,71 6. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 9.102.714,35 4.771.709,16 255.064.787,51 260.649.701,31 III. Finanzanlagen Anlagen an verb. Unternehmen 116.200,00 116.200,00 255.713.836,51 261.289.686,31 B. Umlaufvermögen I. Vorräte 5.848.913,48 5.856.184,19 II. Forderungen und Sonst. Vermögensgegenstände 48.983.712,50 43.738.162,67 III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 18.670.592,90 19.276.124,26 73.503.218,88 68.870.471,12 C. Ausgleichsposten nach dem KHG 0,00 0,00 D. Rechnungsabgrenzungsposten 408.796,68 336.869,91 329.625.852,07 330.497.027,34 Passiva A. Eigenkapital I. Gezeichnetes Kapital 5.000.000,00 5.000.000,00 II. Kapitalrücklagen 3.004.519,41 3.004.519,41 III. Gewinnrücklagen 3.525.962,00 0,00 IV. Bilanzgewinn 5.561.750,95 4.114.802,39 17.092.232,36 12.119.321,80 B. Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Sachanlagevermögens 1. Sonderposten aus Fördermitteln nach KHG 100.912.026,01 105.379.902,01 2. Sonderposten aus öffentlichen Zuschüssen 118.443.869,72 83.892.731,24 3. Sonderpsoten aus Zuwendungen Dritter 499.672,94 493.108,61 219.855.568,67 189.765.741,86 C. Rückstellungen 1. Rückstellungen für Pensionen und ähnl. Verpfl. 0,00 8.385.343,01 2. Sonstige Rückstellungen 32.442.888,77 26.458.653,23 32.442.888,77 34.843.996,24 D. Verbindlichkeiten 1. Verbindlichkeiten gg. Kreditinstituten 16.620.227,13 18.024.832,81 2. Erhaltene Anzahlungen 31.677,30 31.918,09 3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 4.928.915,96 6.985.081,64 4. Verbindlichkeiten gg. dem Krankenhausträger 8.074.077,50 49.094.223,26 5. Verbindlichkeiten gg. verbundene Unternehmen 33.736,43 138.822,99 6. Verbindlichkeiten nach dem KH-Finanz.recht 18.754.858,72 7.290.202,12 7. Verbindlichkeiten aus sonstigen Zuwendungen 840.029,75 2.191.079,67 8. Sonstige Verbindlichkeiten 10.274.814,51 9.199.045,45 59.558.337,30 92.955.206,03 E. Ausgleichsposten für Darlehensförderung 657.417,98 801.169,98 F. Rechnungsabgrenzungsposten 19.406,99 11.591,43 329.625.852,07 330.497.027,34 Seite 21
Gewinn- und Verlustrechnungen Zeitraum 01.01. bis 31.12. … 2015 2014 EUR EUR 1. Erlöse aus Krankenhausleistungen 164.328.516,52 158.225.582,49 2. Erlöse aus Wahlleistungen 7.579.196,45 6.663.835,95 3. Erlöse aus ambulanten Leistungen des Krankenhauses 6.984.654,24 6.838.868,41 4. Nutzungsentgelte der Ärzte 21.548.639,61 19.270.567,90 Umsatzerlöse 200.441.006,82 190.998.854,75 5. Bestandsveränderungen an unfertigen Leistungen -16.772,27 393.673,00 6. Zuweisungen und Zuschüsse der öffentlichen Hand 192.425,24 200.000,00 7. Sonstige betriebliche Erträge 16.082.277,93 18.458.020,69 216.698.937,72 210.050.548,44 8. Personalaufwand a.) Löhne und Gehälter 111.122.152,92 105.775.459,67 b.) Soziale Abgaben und Aufw.für Altersvers.u.Unterst. 27.395.397,40 26.564.825,63 138.517.550,32 132.340.285,30 9. Materialaufwand a.) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 37.350.437,02 35.329.044,42 b.) Aufwendungen für bezogene Leistungen 6.543.383,59 6.115.666,72 43.893.820,61 41.444.711,14 Zwischenergebnis 34.287.566,79 36.265.552,00 10. Erträge aus Zuwend.zur Finanzierung von Investitionen 17.393.898,79 3.589.759,79 11. Erträge aus Einstellung in Ausgleichsposten nach KHG 0,00 252.337,75 12. Erträge aus Auflösung Sonderposten nach KHG aufgrund sonstiger Zuwendungen zur Finanzierung des Anlageverm. 15.735.248,65 17.779.163,81 13. Erträge aus Auflösung Ausgleichsposten für Darl.förderung 143.752,00 668.208,83 14. Aufwend.aus Zuführ. Sonderposten nach KHG und aufgrund sonstiger Zuwendungen zur Finanzierung des Anlageverm. 16.573.068,50 2.469.065,18 15. Aufwend.für nach dem KHG geförderte Nutzung von Anlagegegenständen 822.882,70 1.106.482,51 15.876.948,24 18.713.922,49 16. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 18.998.867,54 19.806.365,70 17. Sonstige betriebliche Aufwendungen 24.949.602,07 28.338.410,34 43.948.469,61 48.144.776,04 Zwischenergebnis 6.216.045,42 6.834.698,45 18. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 77.447,56 188.598,91 19. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 1.270.022,85 3.443.935,32 -1.192.575,29 -3.255.336,41 20. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 5.023.470,13 3.579.362,04 21. Sonstige Steuern 53.231,88 -136.261,99 22. Steuern vom Einkommen und Ertrag -2.672,31 -19.649,36 23. Jahresüberschuss 4.972.910,56 3.735.273,39 24. Entnahmen aus Gewinnrücklagen 307.038,00 379.529,00 25. Gewinnvortrag 281.802,39 0,00 26. Bilanzgewinn 5.561.750,95 4.114.802,39 Seite 22
Ausgewählte Kennzahlen Jahresabschluss Jahresabschluss 2015 2014 1. Leistungen DRG- Bereich Planbetten 1) 2) 945 985 Fallzahlen (stationäre Patienten) 42.087 40.980 Veränderungen zum VJ 2,7% 3,4% Verweildauer in Tagen 5,9 5,8 Veränderungen zum VJ 1,7% -4,9% Relativgewichte 42.881 41.872 Veränderungen zum VJ 2,4% 3,8% 2. Leistungen Psychiatrie-Bereich Planbetten (vollstationär) 2) 187 187 Plätze (teilstationär) 2) 38 38 Fallzahlen (vollstationärer Bereich) 2.792 2.866 Veränderungen zum VJ -2,6% 8,6% Verweildauer in Tagen 24,2 23,4 Veränderungen zum VJ 3,6% -5,0% Berechnungstage 67.520 66.957 Veränderungen zum VJ 0,8% 3,2% Fallzahlen (teilstationärer Bereich) 304 295 Veränderungen zum VJ 3,1% -4,5% Verweildauer in Tagen 34,4 34,9 Veränderungen zum VJ -1,4% 5,7% Berechnungstage 10.469 10.305 Veränderungen zum VJ 1,6% 0,9% 3. Erlöse in Mio. EUR Krankenhausleistungen 164.329 158.226 Wahlleistungen 7.579 6.664 Ambulante Leistungen 6.985 6.839 Nutzungsentgelte Ärzte 21.549 19.271 Umsatzerlöse 200.441 190.999 Veränderungen zum VJ 4,9% 5,0% 4. Personal- und Materialaufwand in Mio. EUR Personalaufwand 138.518 132.340 Veränderungen zum VJ 4,7% 3,2% Materialaufwand 43.894 41.445 Veränderungen zum VJ 5,9% 1,7% 5. Abschreibungen in Mio. EUR Abscheibungen 18.999 19.806 Veränderungen zum VJ -4,1% -7,4% Erträge aus der Auflösung von Sonderposten u. 15.468 14.237 Ausgleichsposten aus Darlehensförderung Veränderungen zum VJ 8,6% -6,4% Eigenfinanzierte Abschreibungen 3.531 5.570 Veränderungen zum VJ -36,6% -10,1% 6. Instandhaltungsaufwendungen in Mio. EUR Summe 8.289 7.922 Veränderungen zum VJ 4,6% 0,6% 7. Ergebnisentwicklung in Mio. EUR Jahresergebnis inkl. Steuern 3) 4.973 3.735 Bilanzergebnis 4) 5.562 4.115 Zinszuschuss Landkreis 3.989 2.199 Tilgungszuschuss Landkreis 4.637 3.308 1) ab 01.08.2015 Planbettenreduzierung Paracelsus-Krankenhaus Ruit 2) ab 01.04.2016 Planbettenerweiterung Psychiatrie sowie Planbettenanpassung Kirchheim-Nürtingen 3) Jahresergebnis 2014: inkl. Sondereffekt Veräußerung Wohnimmobilien i.H.v. 3.683 TEUR 4) inkl. Entnahmen aus Gewinnrücklagen Seite 23
Kennzahlen zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage In der folgenden Übersicht sind die Kennzahlen zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage unter Ausschluss der Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Sachanlage- vermögens aufgestellt. Angaben in 2015 2014 Bilanzsumme Mio. EUR 329,626 330,497 Jahresüberschuss Mio. EUR 5,280 4,115 (inkl. Entnahmen aus Gewinnrücklagen) Bilanzgewinn (2015: inkl. Gewinnvortrag) Mio. EUR 5,562 4,115 Anlagenintensität % 32,8 50,9 Umlaufintensität % 67,2 49,1 Eigenkapitalquote % 15,6 8,6 Fremdkapitalquote % 84,4 91,4 Kostendeckung % 94,6 90,5 Cashflow Mio. EUR 9,281 8,821 Gesamtbezüge der Mitglieder der Geschäftsführung und des Aufsichtsrats Angaben bezüglich der Geschäftsführung unterbleiben entsprechend § 286 Abs. 4 HGB (Schutzklausel), da sich anhand dieser Angaben die Bezüge eines Mitglieds dieses Organs feststellen lassen. Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten gemäß § 9 Abs. 3 des Gesellschaftsvertrages eine monatliche Aufsichtsratsvergütung, die wie folgt gestaffelt ist: Aufsichtsratsvorsitzender 300 EUR Stv. Aufsichtsratsvorsitzender 250 EUR Ordentliche Mitglieder 200 EUR Stv. Mitglieder 100 EUR Beratende Mitglieder 50 EUR Die Aufsichtsratsvergütungen betrugen im Jahr 2015 insgesamt 0,078 Mio. EUR und wur- den anteilig auf die einzelnen Kreisklinken umgelegt. Jahresabschluss/Lagebericht 2015 Prüfungsvermerk Abschlussprüfer 11. April 2016 Behandlung Aufsichtsrat 23. Juni 2016 Feststellung Gesellschafterversammlung 14. Juli 2016 Seite 24
Ausblick auf das Jahr 2016 Für die Kreiskliniken Esslingen zeichnet sich die Leistungsentwicklung für das Geschäfts- jahr 2016 weiterhin positiv ab. In der Mehrzahl der Fachabteilungen im Klinikum Kirchheim-Nürtingen und im Paracelsus- Krankenhaus Ruit werden teilweise erhebliche Leistungssteigerungen erreicht. Im Bereich der Psychiatrischen Abteilungen wird für das Gesamtjahr 2016 ein weiterer Leistungsan- stieg angestrebt. Durch die Planbettenerhöhung von 190 auf 206 Betten kann der gesteiger- ten Nachfrage entsprochen werden. Das prognostizierte Jahresergebnis 2016 beträgt vorläufig ca. 4,885 Mio. EUR. Dieses ba- siert auf der abteilungsübergreifenden guten Leistungsentwicklung und einem im Verhältnis zu dieser Leistungsentwicklung moderaten Anstieg des Personal- und Materialaufwands. Für das Jahr 2016 wurden die Budgetverhandlungen bereits erfolgreich abgeschlossen. In beiden Bereichen - DRG nach Krankenhausentgeltgesetz und Psychiatrie nach Bundes- pflegesatzverordnung - konnte im Rahmen der Verhandlungen eine Budgetausdehnung vereinbart werden. Allerdings gestalten sich die gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen für die Kliniken nach wie vor schwierig. Die Finanzierung der Betriebskosten bedarf einer dringenden Wei- terentwicklung. Seit Jahren steigen die Löhne stärker als die Krankenhausvergütung: mit 15,0% Preiszuwachs können 26,4% Tariflohnanstieg nicht bezahlt werden (Jahre 2006 bis 2016). Diese Differenz bedeutet bei den Kreiskliniken eine nicht finanzierte Personalkosten- steigerung von rd. 11,4%. Bei Personalausgaben von rd. 144 Mio. EUR ergibt sich somit eine Finanzierungslücke (sog. „Tariflohn-Schere“) von fast 17 Mio. EUR. Mit dem Strategieprogramm „Fit für 2020“ soll auch in den nächsten Jahren ein gezielter Wachstumskurs bei gleichzeitiger Kostenoptimierung sichergestellt werden. Im Fokus des Strategieprogramms steht die Sicherstellung der hohen medizinischen und pflegerischen Behandlungsqualität unter wirtschaftlichen Strukturen. Die Bewältigung des Fachkräftemangels und die Bindung des ärztlichen, pflegerischen und sonstigen medizinischen Fachpersonals ist eine höchst prioritäre Aufgabe der Zukunftssi- cherung. Zunehmend fehlende Fachkräfte im ärztlichen und pflegerischen Bereich könnten dazu führen, dass die angestrebten Leistungszahlen nicht erreicht werden. Mit einem breit angelegten Projekt zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivität versuchen die Kreiskliniken hier gegenzusteuern. Auch die mittelfristig angestrebte Etablierung eines Bildungscampus am Klinikstandort Nürtingen soll die pflegerische und medizinische Behandlungsqualität nachhaltig sichern. Der Kreistagsbeschluss vom 12. Dezember 2013 zum Psychiatriekonzept (Sitzungsvorlage 160/2013) bietet mit der neuen medizinischen Leistungsstruktur wichtige Chancen für die künftige strategische Ausrichtung der Kreiskliniken, insbesondere für die Kliniken Kirchheim und Nürtingen. Mit dieser Entscheidung können die Kreiskliniken die Anzahl der Standorte bis Anfang 2017 von fünf auf drei reduzieren. Das Konzept sieht vor, die Psychiatriestandorte Plochingen und Nürtingen in der Klinik Kirchheim mit direkter Anbindung an die Somatik zusammenzuführen. Seite 25
Der Umzug der Psychiatrie der Klinik Plochingen wurde im November 2014 erfolgreich voll- zogen. Mit den Bauarbeiten für den Erweiterungsbau der Psychiatrie am Standort Kirchheim konnte im Jahr 2015 begonnen werden. Die Fertigstellung des Gebäudes sowie der Umzug der psychiatrischen Abteilung aus Nürtingen ist Anfang 2017 vorgesehen. Gleichzeitig ermöglicht das neue Psychiatriekonzept an den Standorten Kirchheim und Nürtingen moderne und patientenorientierte medizinische Leistungsstrukturen im Bereich der Psychiatrie und der Somatik zu etablieren und weiterzuentwickeln. Dies gilt insbesonde- re für die Fachabteilung Neurologie, die seit Sommer 2016 vom Sozialministerium als regi- onaler Schlaganfallschwerpunkt ausgewiesen wird. Die überwiegend dem investiven Bereich zugeordnete Wohnraumsanierung des Perso- nalwohngebäudes Auf dem Säer in Nürtingen wurde Mitte 2016 abgeschlossen. Für den Standort Plochingen wurde in der Kreistagssitzung am 14. April 2016 (Sitzungsvor- lage 36/2016) ein geändertes Nachnutzungskonzept beschlossen. Dieses sieht die Nutzung des ehemaligen Klinikgebäudes als Außenstelle des Landratsamtes vor. Neben der wirtschaftlichen Stabilisierung der Kreiskliniken Esslingen stellt nun die bauliche Strukturverbesserung und Sanierung des Paracelsus-Krankenhauses Ruit eine der wich- tigsten Herausforderungen zur Sicherung der stationären und medizinischen Versorgung in den nächsten Jahren dar. Basierend auf einem zukunftsfähigen, medizinischen und wirtschaftlichen Konzept soll mit der anstehenden Sanierung mit Teilneubau in erster Linie die bauliche Situation und damit die medizinischen Betriebsabläufe für die Patienten wesentlich verbessert werden. Das Funktions- und Raumprogramm auf Basis einer vorausgegangenen Planungs- und Wirt- schaftlichkeitsstudie wurde vom Sozialministerium im Juli 2016 genehmigt. Mit diesen Grundlagen wird derzeit eine detaillierte Kostenprognose weiter ausgearbeitet und der För- derantrag vorbereitet. Unter Voraussetzung der entsprechenden Gremienbeschlüsse und einer positiven Förderzusage könnten die Baumaßnahmen 2017 beginnen. Chancen und Risiken bringt ebenfalls der demographische Wandel mit sich. Die Kreisklin- ken bereiten sich auf zukünftige Anforderungen durch die gesellschaftlichen Veränderungen vor. Dazu gehört auch eine entsprechende qualitativ hochwertige Versorgung in den Berei- chen Akut-Geriatrie, Diabetologie bis hin zur Demenzversorgung. An entsprechenden Kon- zepten wird derzeit gearbeitet. Zu beobachten bleibt dennoch, dass die Krankenhauslandschaft in Deutschland für immer mehr Kliniken existenzbedrohende Züge annimmt. Hohe Personalkostensteigerungen und ein weiter zunehmender Investitionsstau bei nur leicht steigendem Landesbasisfallwert stel- len insbesondere die Krankenhäuser vor Schwierigkeiten, deren Leistungsmengen stagnie- ren oder zurückgehen. Seite 26
4.2 Kompostwerk Kirchheim u. T. GmbH Pulverwiesen 11 Telefon: 0711/3902-41257 73726 Esslingen am Neckar www.kompostwerk-kirchheim.de Gegenstand des Unternehmens Gegenstand des Unternehmens ist im Rahmen seiner kommunalen Aufgabenstellung der Bau und der Betrieb eines Kompostwerks sowie die Vermarktung des erzeugten Komposts. Beteiligungsverhältnisse Stammkapital zum 31. Dezember 2015: 50.000 EUR Landkreis Esslingen: 40.000 EUR 80,0% Landkreis Böblingen: 10.000 EUR 20,0% Das Jahr 2015 schließt mit einem Jahresüberschuss in Höhe von 2.600 EUR ab, dieser soll an die Gesellschafter nach dem Verhältnis der Geschäftsanteile ausgeschüttet werden. Rechtliche Verhältnisse Gründungsdatum: 25.03.1994 - Beteiligt seit: 25.03.1994 Gesellschaftsvertrag vom 25.03.1994, geändert am 27.09.2001. Organe der Gesellschaft sind die Gesellschafterversammlung, der Aufsichtsrat und die Ge- schäftsführung. Die Gesellschafterversammlung besteht aus den Landräten der beteiligten Landkreise Ess- lingen und Böblingen. Der Aufsichtsrat besteht aus 20 Mitgliedern. Mitglieder sind kraft Amtes die beiden Landräte der Gesellschafter. Von den weiteren 18 Mitgliedern wählt die Gesellschafterversammlung auf Vorschlag des Landkreises Esslingen 14 Mitglieder, auf Vorschlag des Landkreises Böblingen 4 Mitglieder. Als beratende Mitglieder gehören dem Aufsichtsrat die jeweiligen für die Finanzen der Abfallwirtschaft zuständigen Fachbeamten der beiden Landkreise an. Wei- tere beratende Mitglieder sind die beiden ständigen allgemeinen Stellvertreter des Landrats, sofern diese nicht als Stellvertreter der jeweiligen Landräte ordentliche Aufsichtsratsmitglie- der sind. Zusammensetzung des Aufsichtsrats im Jahr 2015: Vorsitzender: Landrat Heinz Eininger, Esslingen Stv. Vorsitzender: Landrat Roland Bernhard, Böblingen Seite 27
ordentliche Mitglieder: - Landkreis Esslingen: Richard Briem, Geschäftsführer Dr. Michael Brodbeck, Diplom-Chemiker (bis 10.12.2015) Gerhard Deffner, Erster Polizeihauptkommissar a. D. Walter Feeß, Geschäftsführer Martin Funk, Bürgermeister Marianne Gmelin, Finanzbeamtin Klaus Herzog, Bürgermeister a. D. Albert Kahle, z. b. V. Support Wissler Technologie Rainer Lechner, Bürgermeister (ab 17.12.2015) Jürgen Menzel, Dipl.-Ing. (FH), Energiemanager Bernd Müller, Bürgermeister Peter Nester, Kriminalbeamter Günter Riemer, Bürgermeister Wilfried Wallbrecht, Bürgermeister Matthias Weigert, Tageszeitungsredakteur - Landkreis Böblingen: Michael Lutz, Bürgermeister Thomas Rott, Landwirtschaftsmeister Klaus Sindlinger, Fahrdienstleiter Bahn und Biobauer Hans-Josef Straub, Bürgermeister a. D. beratende Mitglieder: - Landkreis Esslingen: Monika Dostal Matthias Berg (bis 31.03.2015) Dr. Marion Leuze-Mohr (ab 01.07.2015) - Landkreis Böblingen: Wolfgang Bagin Martin Wuttke (ab 02.01.2015) Geschäftsführer: Manfred Kopp, Diplom-Ingenieur Beteiligungen des Unternehmens Die Gesellschaft hält keine Beteiligungen an anderen Unternehmen. Stand der Erfüllung des öffentlichen Zwecks Die Landkreise Esslingen und Böblingen bedienen sich der Gesellschaft zur Erfüllung ihrer Entsorgungspflicht für Bio- und Grünabfälle. Das Kompostwerk ist auf eine maximale Verar- beitungskapazität von 60.000 Tonnen Bioabfälle (inkl. Strukturmaterial) ausgelegt. 2015 wurde das Mengenziel nicht ganz erreicht. Seite 28
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