Gesundheitsversorgung für Asylsuchende in Asylzentren des Bundes und in den Kollektiv unterkünften der Kantone
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Gesundheitsversorgung für Asylsuchende in Asylzentren des Bundes und in den Kollektiv unterkünften der Kantone Konzept zur Sicherstellung der Erkennung, Behandlung und Verhütung von übertragbaren Krankheiten sowie des Zugangs zur notwendigen Gesundheitsversorgung
Gesundheitsversorgung für Asylsuchende in Asylzentren des Bundes und in den Kollektiv unterkünften der Kantone Konzept zur Sicherstellung der Erkennung, Behandlung und Verhütung von übertragbaren Krankheiten sowie des Zugangs zur notwendigen Gesundheitsversorgung Version vom 30. Oktober 2017 Der besseren Lesbarkeit wegen wird stets die männliche Form verwendet.
Gesamtüberblick Im Rahmen der Umsetzung des revidierten Epidemienge- des, dem Vorliegen eines der Symptome der relevanten setzes (EpG) und der entsprechenden Verordnung (EpV), übertragbaren Krankheiten, und weiterer Kriterien wie welche seit Januar 2016 in Kraft sind, wurde das BAG be- Medikamentenbedarf, Schwangerschaft und Wunsch nach auftragt in einer zweijährigen Frist in Zusammenarbeit Abklärung des Impfstatus. mit dem SEM und den involvierten kantonalen Stellen ein Umsetzungskonzept zu erarbeiten. Mit diesem Hinter- Notfälle und Fälle mit dem Verdacht auf das Vorliegen grund wurde das Projekt «Gesundheitsversorgung für einer übertragbaren Krankheit haben erste Priorität. Asylsuchende in der Obhut der Asylunterkünfte des Bun- des und der Kollektivunterkünfte der Kantone» lanciert. Ob allenfalls zielgruppenspezifische Informationsmodule Hauptziel des Projektes ist es den Zugang zur Gesund- für die medizinische Eintrittsinformation (Frauen, un heitsversorgung sicherzustellen, um übertragbare Krank- begleitete Minderjährige, etc.) erstellt werden, wird im heiten und andere akute Gesundheitsprobleme rechtzei- Rahmen der Umsetzungsmassnahmen dieses Konzeptes tig erkennen und behandeln zu können. Abzugrenzen geprüft. sind die Prozesse für die medizinischen Sachverhaltsab- klärungen im Rahmen des Asylverfahrens, welche nicht Die Erstkonsultation wird durch eine Pflegefachperson Gegenstand dieses Konzeptes sind. anhand eines Fragenkataloges durchgeführt. Dieser stellt die einheitliche Vorgehensweise und Dokumentation in Das Schema in Kapitel 3.3.1 zeigt die Kernelemente der allen Zentren sicher. Umsetzung des EpG respektive der EpV und der Organisa- tion des Zugangs zur medizinischen Grundversorgung im Ziele sind die systematische Erfassung und Dokumen Überblick. tation des Gesundheitszustandes und des Impfstatus des Asylsuchenden sowie die Triage und Zuweisung zum Die Informationspflicht ist gemäss der EpV ein wesentli- Zentrumsarzt bei dringenden und akuten Gesundheits- cher Pfeiler in der Sicherstellung des Zugangs zur Ge- problemen, bei Verdacht auf eine übertragbare Krankheit sundheitsversorgung und zur Verhütung, Erkennung und und die Durchführung der Impfungen. Behandlung von übertragbaren Krankheiten und Pflicht für alle Asylsuchenden in den Empfangs- und Verfah- Die Pflegefachpersonen in den Zentren sind Ansprech- renszentren (EVZ). Der Inhalt der medizinischen Eintritt- person für alle gesundheitlichen Probleme der Asyl sinformation beschränkt sich nicht auf Informationen zu suchenden, entweder im Rahmen der Erstkonsultation übertragbaren Krankheiten, im Sinne der EpV, sondern oder zu irgendeinem Zeitpunkt während des Aufenthal- schliesst Informationen zu weiteren relevanten Gesund- tes. Sie bieten täglich Sprechstunden an und sichern den heitsthemen mit ein. Die medizinische Eintrittsinformati- koordinierten Zugang zur medizinischen Gesundheits- on ist Voraussetzung, um den Gesuchstellern den nieder- versorgung. Sie triagieren die Asylsuchenden nach Dring- schwelligen Zugang zur medizinischen Gesundheitsver- lichkeit und übernehmen eine erste Gatekeepingfunktion sorgung zu ermöglichen. Sie wird durchgeführt durch an der Schnittstelle zu den primären ärztlichen Ansprech- eine Pflegefachperson, zeitnah nach Eintritt und unter- partnern, den sogenannten Zentrumsärzten. Dies sind in stützt durch ein computerbasiertes animiertes Informati- der Regel ärztliche Grundversorger wie Allgemeinärzte, onssystem, das durch die Verfügbarkeit in zahlreichen Internisten oder Pädiater. Die Zentrumsärzte überneh- Sprachen die Verständlichkeit sicherstellt. men die zweite Gatekeepingfunktion an der Schnittstelle zu den Fachspezialisten und zu den Spitälern. Bei der medizinischen Eintrittsinformation informiert die Pflegefachperson die Asylsuchenden über die Vorge- Mit der doppelten Gatekeepingfunktionen können die hensweise bei Auftreten von gesundheitlichen Beschwer- medizinischen Grundversorger, die Spezialisten und die den, über die Symptome der relevanten übertragbaren Spitäler koordiniert angegangen, vor Überlastung ge- Krankheiten und deren Folgen, über Präventionsmass- schützt und die Asylsuchenden in angemessener Weise nahmen und Risiken hinsichtlich sexuell oder durch Blut medizinisch versorgt werden, da die Zentrumsärzte mit übertragbarer Krankheiten, über die im Zentrum angebo- den besonderen fachlichen Herausforderungen im Asyl- tenen Impfungen und über die Vertraulichkeit der medizi- bereich vertraut sind. nischen Daten. Allen Asylsuchenden wird angeboten ei- nen Termin für eine Erstkonsultation zu vereinbaren. Das Die Zentrumsärzte bieten im Rahmen ihrer medizinischen Einverständnis des Asylsuchenden vorausgesetzt führt Tätigkeit zwei- bis dreimal pro Woche eine reguläre die Pflegefachperson diese in der Regel direkt im An- Sprechstunde für die Asylsuchenden an, im Zentrum oder schluss an die medizinische Eintrittsinformation durch. in der Arztpraxis. Bei hohem Aufkommen an Asylsuchenden wird die Ter- minvergabe nach Dringlichkeit priorisiert, basierend auf Die Zusammenarbeit der Zentren mit designierten Ärzten der Beurteilung des Allgemein- und Ernährungszustan- ist in Vereinbarungen schriftlich geregelt. Die Kompeten- 3
zen und Verantwortlichkeiten der Pflegefachpersonen Die Arbeitsgruppe wird die Implementierungsarbeiten sind detailliert in Stellenbeschrieben aufgeführt. Idealer- bis zum Frühjahr 2018 begleiten und dann durch eine neu weise werden diese jeweils mit den jeweiligen zuständi- zu konstituierende Fachgruppe/Begleitgruppe unter gen Zentrumsärzten und allenfalls mit den Kantonsärzten Co-Leitung des BAG und des SEM abgelöst werden, zu- abgesprochen. Die Modelle der ärztlichen Aufsicht der sammengesetzt aus Vertretern der involvierten Sektio- Pflegefachperson können kantonal und regional unter- nen des BAG und des SEM einschliesslich Fachspezialisten schiedlich organisiert sein. aus den Bundesasylunterkünften und Kollektivunter- künften, Vertretern der zuständigen kantonalen Behör- Neben den medizinischen Qualifikationen sollen sowohl den, sowie noch zu definierende Spezialisten in Migrati- Pflegefachpersonen als auch die Zentrumsärzte auf mi onsmedizin und anderen Stakeholdern. Diese Fachgrup- grationsspezifische und transkulturelle Themen sensi pe wird die Evaluation und Überprüfung der Wirksamkeit bilisiert sein. Dazu wird ein speziell auf den Gesundheits- der Massnahmen übernehmen. bereich abgestimmtes Weiterbildungsmodul im Bereich transkultureller Kompetenzen entwickelt. Um eine fristgerechte Implementierung per 1. Januar 2018 sicherstellen zu können, sind folgende Vorbereitungs- Um die Vernetzung unter den medizinischen im Asyl massnahmen zwingend vorher umzusetzen: die Erarbei- bereich tätigen Fachpersonen zu fördern und die Verfüg- tung eines Informationssystems für die medizinische Ein- barkeit von relevanten Information sicherzustellen ist trittsinformation, die Erarbeitung eines Fragenkataloges vorgesehen, eine Austauschplattform aufzubauen. für die Erstkonsultation sowie die Sicherstellung aus reichend personeller Ressourcen in den Zentren mit der Ein wichtiger Aspekt in der medizinischen Versorgung ist nötigen Qualifizierung und Schulung. die sprachliche Verständigung. Neben den Pflegefach- personen der Zentren, haben auch Ärzte, die über einen Weitere Aspekte wie der Aufbau einer Weiterbildung im schriftlichen Kooperationsvertrag mit den Asyl- oder Gesundheitsbereich oder einer Austauschplattform für Kollektivunterkünften auf Bundes- und Kantonsebene im Asylbereich tätige medizinische Fachpersonen sind verfügen, die Möglichkeit, Dolmetschdienstleistungen zu wichtig, müssen jedoch nicht zwingend per Januar 2018 beziehen und die Kosten den Vertragspartnern in Rech- zur Verfügung stehen und werden auch schrittweise im nung zu stellen. Dabei soll primär der nationale Telefon- laufenden Jahr 2018 umgesetzt werden. dolmetschdienst genutzt werden. Ein weiterer wichtiger Aspekt im Rahmen der Sicher stellung der Gesundheitsversorgung ist die Umsetzung von Public-Health-Massnahmen. Diese umfassen Hygie- nestandards für die Vorbeugung und die Verhinderung eines Ausbruchs von Infektionskrankheiten in den Zent- ren und Richtlinien für die häufigsten Ausbrüche von In- fektionskrankheiten, welche die Rollen und Verantwort- lichkeiten zwischen Zentren, Kantonsärzten und BAG klä- ren und Vor-Ort-Massnahmen beschreiben. Die frühzeitige Erkennung von übertragbaren Krankhei- ten und anderen Gesundheitsproblemen in den Unter- künften erfordert qualifizierte Pflegefachpersonen, die Aufmerksamkeit und Schulung aller Mitarbeitenden und die enge Zusammenarbeit und den Austausch zwischen den verschiedenen Fachbereichen. Weitere Massnahmen zur Stärkung der Gesundheitskompetenz der Asylsuchen- den sind die Bereitstellung von Informationsmaterialien oder die Organisation von Informationsveranstaltungen gemäss dem Informationskonzept, welches im Rahmen des Projektes erarbeitet wird. Essentiell ist die Regelung der Übermittlung der medizini- schen Dossiers vom Bund an die Kantone, die gemäss den Vereinbarungen mit der SODK gehandhabt wird. Medizi- nalfälle werden mindestens drei Tage im Voraus angekün- digt. Die Dossiers werden wenn möglich per Secure-Mail, ansonsten per Fax, an die vereinbarten Stellen übermit- telt. 4
Abkürzungsverzeichnis BAG Bundesamt für Gesundheit BAZ* m.V./o.V. Bundesasylzentrum mit Verfahren/ohne Verfahren BZ Bundeszentrum BzP Befragung zur Person EpG Epidemiengesetz EpV Epidemienverordnung EVZ Empfangs- und Verfahrenszentren EQS Erfragung Qualitätsstandards iKD Interkulturelle Dolmetscher nTDD Nationaler Telefondolmetschdienst SEM Staatssekretariat für Migration TB Tuberkulose UMA Unbegleitete Minderjährige Glossar Medizinische Grundversorgung Ärztliche Grundversorger Unter medizinischer Grundversorgung wird die ambulante Zu den ärztlichen Grundversorger/innen gehören Ärztin- Versorgung der Bevölkerung durch ärztliche Grundver- nen und Ärzte mit Praxistätigkeit und Weiterbildungstitel sorger/innen sowie weitere Gesundheitsberufe verstan- Allgemeinmedizin, Innere Medizin und neu Allgemeine den wie Pflegefachpersonen, Apotheker/innen, Hebam- Innere Medizin, Kinder- und Jugendmedizin sowie prakti- men, Physio- und Ergotherapeutinnen und -therapeuten, scher Arzt/praktische Ärztin als einziger Weiterbildungs- Ernährungsberater/innen sowie Assistenzberufe wie titel. Medizinische Praxisassistentinnen und –assistenten oder Fachangestellte Gesundheit. Im vorliegenden Bericht liegt der Schwerpunkt auf der ambulanten Versorgung durch ärztliche Grundversorger/innen und Pflegefach- personen[1]. [1] http://www.fmh.ch/files/pdf13/versorgungsmodelle_d.pdf (Bericht der Arbeitsgruppe «Neue Versorgungsmodelle für die medizinische Grundversorgung» von GDK und BAG, Neue Versorgungsmodelle für die medizinische Grundversorgung, Bern, März 2012) 5
Inhalt 1. Ausgangslage������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������7 1.1 Allgemein���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� 7 1.2 Vorgehen zur Erarbeitung des Umsetzungskonzeptes����������������������������������������������������������������������������������������������������� 8 1.3 Gesetzliche Grundlagen zur medizinischen Grundversorgung�������������������������������������������������������������������������������������� 8 1.4 Resultate und Empfehlungen der Ist-Soll-Analyse der Gesundheitsversorgung von Asylsuchenden in den Zentren des Bundes und der Kantone��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� 9 1.4.1 Vorgehen/Methodik���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� 9 1.4.2 Resultate����������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� 9 1.4.3 Empfehlungen der Autoren der Ist-Soll Analyse�������������������������������������������������������������������������������������������������������������� 10 2. Asylverfahren in den B undesasylzentren�����������������������������������������������������������������������������������11 2.1 Vorgehen nach altem System bis zur Inkraftsetzung der Asylgesetzrevision ����������������������������������������������������������� 11 2.2 Asylgesetzrevision ab 2019�������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� 11 2.3 Medizinische Sachverhaltsabklärung im Rahmen des Asylverfahrens������������������������������������������������������������������������ 12 3. Konzept zur Gesundheitsversorgung in den Asylunterkünften des Bundes und der Kantone��������������������������������������������������������������������������������������������������������13 3.1 Ziele������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������ 13 3.2 Allgemeine Prinzipien der S icherstellung des Zugangs zur Gesundheitsversorgung und der Umsetzung des Epidemienegesetzes und der e ntsprechenden Verordnung����������������������������������������������������������������������������������������� 13 3.3 Organisation des Zugangs zur Gesundheitsversorgung in den Asylunterkünften �������������������������������������������������� 15 3.3.1 Zugang zur Gesundheitsversorgung in den Empfangs- und Verfahrenszentren������������������������������������������������������ 15 3.3.2 Zugang zur Gesundheitsversorgung in den Bundeszentren (BZ)��������������������������������������������������������������������������������� 16 3.3.3 Zugang zur Gesundheitsversorgung in den Kantonalen Unterkünften���������������������������������������������������������������������� 16 3.4 Medizinische Eintrittsinformation ������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� 16 3.5 Erstkonsultation �������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� 17 3.6 Individualmedizin – Zugang zur Gesundheitsversorgung �������������������������������������������������������������������������������������������� 17 3.6.2 Kooperation mit Zentrumsärzten �������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� 18 3.6.1 Pflegefachpersonen ������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� 18 3.6.3 Information zu Gesundheitsthemen ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� 18 3.8 Public-Health Massnahmen������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� 19 3.8.1 Hygienerichtlinien����������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� 19 3.7 Zugang zu Impfungen���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� 19 3.8.2 Abgabe von Mitteln für die Prävention von durch Blut oder sexuell übertragbarer Krankheiten ������������������������� 19 3.8.3 Richtlinien zum Vorgehen bei Ausbrüchen von übertragbaren Krankheiten (Ausbruchsmanagement) ������������� 19 3.9 Medikamente������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� 19 3.9.1 Institutionsapotheken ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� 19 3.9.2 Anwendung der Medikamente ������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� 20 3.10 Sicherstellen der sprachlichen Verständigung ���������������������������������������������������������������������������������������������������������������� 20 3.11 Koordination der Massnahmen zwischen Bund und Kantonen������������������������������������������������������������������������������������ 20 3.11.1 Rollen und Verantwortlichkeiten ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� 20 3.11.2 Übergabe des medizinischen Dossiers bei Übertritt vom Bund zum Kanton ������������������������������������������������������������ 20 3.12 Qualifikationen, Weiterbildungen und Schulungen ������������������������������������������������������������������������������������������������������� 21 3.12.1 Fachliche Qualifikationen der Pflegefachpersonen �������������������������������������������������������������������������������������������������������� 21 3.12.2 Übertragbare Krankheiten im Asylbereich-Schulungen für das Betreuungs- und Sicherheitspersonal �������������� 21 3.12.3 Migrationsspezifische Qualifikationen für Pflegefachpersonen und Ärzte���������������������������������������������������������������� 21 3.12.4 Wissensplattform für medizinische F achpersonen im Fachbereich����������������������������������������������������������������������������� 22 3.13 Ärztliche Schweigepflicht����������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� 22 3.14 Implementierung������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������ 22 3.15 Evaluation und Überprüfung der Wirksamkeit der Massnahmen ������������������������������������������������������������������������������� 23 4. Ressourcen zur Umsetzung des Konzeptes��������������������������������������������������������������������������������23 5. Themen für Neustrukturierung���������������������������������������������������������������������������������������������������24 6. Weiterführende und offene Themen�������������������������������������������������������������������������������������������25
1. Ausgangslage 1.1 Allgemein Mit der Inkraftsetzung des revidierten Epidemiengeset- 3 Bund und Kantone koordinieren die Umsetzung zes[2] (EpG) zum Schutz des Menschen vor übertragbaren der Massnahmen nach Absatz 2. Das BAG legt Krankheiten und der entsprechenden Epidemienverord- unter Einbezug des Staatssekretariats für Migrati- nung[3] (EpV) per 1. Januar 2016 besteht für die Erkennung, on (SEM) und der zuständigen kantonalen Behör- Verhütung und Behandlung übertragbarer Krankheiten den die fachlichen und administrativen Abläufe fest bei Asylsuchenden eine neue rechtliche Ausgangslage. und überprüft periodisch die Wirksamkeit der Ver- hütungsmassnahmen. Relevant für das Asylwesen ist Art. 19 EpG, welcher in Art. 31 EpV folgendermassen konkretisiert wurde: 4 Das BAG erlässt nach Absprache mit dem SEM Empfehlungen zu den Verhütungsmassnahmen in den Empfangs- und Verfahrenszentren des Bundes Art. 31 Verhütungsmassnahmen in Empfangs- sowie in den kantonalen Kollektivunterkünften für und Verfahrenszentren des Bundes und kanto Asylsuchende. Es stellt das nötige Informationsma- nalen Kollektivunterkünften für Asylsuchende terial zur Verfügung. 1 Die Betreiber von Empfangs- und Verfahrens zentren des Bundes und von kantonalen Kollek Das revidierte Epidemiengesetz sieht vor, dass wie für tivunterkünften für Asylsuchende müssen allen andere Personengruppen, die potentiell übertragbare Personen in ihrer Obhut den Zugang zu geeigneten Krankheiten verbreiten können, auch für Asylsuchende in Verhütungsmassnahmen gewährleisten. Die Durch der Obhut der Bundesasylzentren und der kantonalen führung der Massnahmen richtet sich nach den Kollektivunterkünfte die Verhütung, Erkennung und Be- bestehenden Infektions- und Übertragungsrisiken. handlung von übertragbaren Krankheiten beim Einzelnen im Rahmen der medizinischen Grundversorgung erfolgt. 2 Die Betreiber von Empfangs- und Verfahrens Die Informationspflicht und die Sicherstellung des Zu- zentren des Bundes und kantonalen Kollektiv gangs zur Gesundheitsversorgung sind wichtige Pfeiler unterkünften für Asylsuchende sorgen insbeson dabei. Das ist ein Paradigmenwechsel im Gegensatz zu dere dafür, dass die Personen in ihrer Obhut: den früheren Rechtsgrundlagen (Verordnung des EDI über grenzsanitätsdienstliche Massnahmen vom 9. De- a. nach dem Eintritt in die Unterkunft innert nütz zember 2005, 818.125.11), die eine systematische Befra- licher Frist in einer ihnen verständlichen Sprache gung der Asylsuchenden im Rahmen der grenzsanitari- über Infektionskrankheiten und ihre möglichen schen Massnahmen (Früherkennung von Tuberkulose Symptome, insbesondere über HIV/Aids, über an- und Einschätzung des medizinischen Allgemeinzustan- dere sexuell oder durch Blut übertragbaren Krank des) in den Empfangs- und Verfahrenszentren (EVZ) vor- heiten und über Tuberkulose, sowie über den sahen. Zugang zur medizinischen Versorgung informiert werden; Die medizinische Grundversorgung stellt zudem sicher, dass Bedrohungen der öffentlichen Gesundheit im Rah- b. die geeigneten Mittel zur Verhütung von sexuell men der Meldepflichten nach EpG den zuständigen oder durch Blut übertragbaren Krankheiten, insbe Stellen (Kantone, Bund) gemeldet werden und Massnah- sondere Präservative, erhalten; men so rasch und bedrohungsgerecht ergriffen werden können. c. Zugang zu einer geeigneten medizinischen Ver- sorgung und zu Impfungen nach dem nationalen Der Bundesrat hat eine zweijährige Übergangsfrist ge- Impfplan unter Berücksichtigung der spezifischen währt (Bundesratsbeschluss vom 29. April 2015), während Empfehlungen des BAG für Asylsuchende erhalten. welcher die grenzsanitarischen Massnahmen weiterge- [2] Bundesgesetz über die Bekämpfung übertragbarer Krankheiten des Menschen vom 28. September 2012, Epidemiengesetz, EpG, SR 818.101. [3] Verordnung über die Bekämpfung übertragbarer Krankheiten des Menschen vom 29. April 2015, Epidemienverordnung, EpV, SR 818.101.1. 7
führt werden und das Bundesamt für Gesundheit (BAG) die Sicherstellung der Gesundheitsversorgung für Perso- gemeinsam mit dem Staatssekretariat für Migration nen, die gestützt auf das Asylgesetz in einem Zentrum (SEM) und den involvierten kantonalen Stellen (Vertreter des Bundes oder in einem Erstintegrationszentrum für der Kantonsärzteschaft und der kantonalen Asylkoordi- Flüchtlingsgruppen untergebracht sind. natoren/-innen sowie der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren Solange Asylsuchende in einem Zentrum des Bundes [GDK] und der Konferenz der kantonalen Sozialdirektorin- untergebracht sind, gewährleistet dieser die Sozialhilfe. nen und Sozialdirektoren [SODK]) ein Konzept zur Umset- Nach erfolgter Zuweisung eines Asylsuchenden an einen zung der aus dem revidierten Epidemiengesetz resultie- Kanton ist der entsprechende Kanton für die Leistung von renden Massnahmen erarbeiten soll. Die Umsetzung hat Sozialhilfe zuständig, wobei der Bund den Kantonen ihre dann bis zum 1. Januar 2018 zu erfolgen. Aufwendungen mittels Globalpauschalen vergütet. Abzugrenzen sind die Prozesse für die medizinischen Mit der Sozialhilfe soll die Existenz bedürftiger Personen, Sachverhaltsabklärungen im Rahmen des Asylverfahrens, wozu auch die medizinische Grundversorgung gehört, welche nicht Gegenstand dieses Konzeptes sind (siehe gesichert werden, wobei die über die Sozialhilfe zu Kap. 2.3). gewährende medizinische Grundversorgung nach den Regeln des KVG (Bundesgesetz über die Krankenversi cherung; SR 832.10) abgewickelt wird. 1.2 Vorgehen zur Erarbeitung des Umsetzungskonzeptes Dies ist gewährleistet durch das Krankenversicherungs- obligatorium, da Asylsuchende nach der bundesgerichtli- chen Rechtsprechung Wohnsitz in der Schweiz haben und Auftraggeber des Projektes sind der Direktor des BAG damit der Krankenversicherungspflicht unterstehen, wo- (P. Strupler) und der Generalsekretär des SEM (M. Gat bei die Anmeldung bei einer Krankenkasse innert drei tiker) und die strategische Projektverantwortung ist bei Monaten nach der Wohnsitznahme oder Geburt erfolgen dem Leiter der Abteilung Übertragbare Krankheiten des muss (Art. 3 Abs. 1 KVG). BAG (D. Koch) und dem Leiter der Abteilung EVZ des SEM (D. Keller). Der Projektantrag für die Erarbeitung des Kon- Asylsuchende sowie Schutzbedürftige sind verpflichtet, zeptes wurde im Juni 2016 genehmigt. Die ins Leben be sich unmittelbar nach Zuweisung an die Kantone nach rufene Arbeitsgruppe zur Erarbeitung des Umsetzungs- A rtikel 27 AsylG zu versichern, wobei die Versicherung im konzeptes setzt sich zusammen aus Mitgliedern der Zeitpunkt der Einreichung des Asylgesuchs bzw. der Ge- Kantonsärzteschaft, der kantonalen Migrationsämter, der währung des vorübergehenden Schutzes beginnt (vgl. GDK, der SODK und von Fachspezialisten aus dem BAG Art. 1 Abs. 2 Bst. c der Verordnung über die Krankenversi- und dem SEM. cherung [KVV; SR 832.102] i.V.m. Art. 7 Abs. 5 KVV). Die Arbeitsgruppe, der auch die Funktion des Steuerungs- Die gemäss KVG von den Versicherern zu übernehmen- ausschusses zukommt, hat folgende Handlungsfelder den Leistungen stellen grundlegende Sozialleistungen im identifiziert: Zugang zur Gesundheitsversorgung und Gesundheitsbereich dar und sind daher aus Rechtsgleich- Public-Health Massnahmen, Information und Impfungen, heitsüberlegungen auch Asylsuchenden zu gewähren, Ressourcen zur Umsetzung, Koordination und Evaluation. weshalb weder das KVG noch das AsylG entsprechende Die Handlungsfelder dienten als Basis für die Bildung von Beschränkungen im Leistungsbereich normieren. Jedoch Sub-Arbeitsgruppen. Die Mitglieder wurden aus der be- gestattet Art. 82a Abs. 3 AsylG Bund und Kantonen durch stehenden Arbeitsgruppe rekrutiert. Die Resultate aus die Einschränkung der Wahl der Leistungserbringer den den Arbeiten der Sub-Arbeitsgruppen wurden in das Kon- Zugang von Asylsuchenden zu unserem Gesundheits zept eingearbeitet. system sinnvoll zu steuern. Insbesondere durch die An- wendung von sog. Gatekeeping-Modellen kann so von Zudem wurde, um über eine Grundlage zur Erarbeitung Bund und Kantonen sichergestellt werden, dass Asyl des Konzeptes zu verfügen, eine Ist-Soll Analyse der Ge- suchende die notwendigen KVG-Leistungen angemessen sundheitsversorgung von Asylsuchenden in den Unter- in Anspruch nehmen. künften des Bundes und der Kantone in Auftrag gegeben (siehe Kap. 1.4). Art. 82a Abs. 2 AsylG gibt Bund und Kantonen zudem die Möglichkeit, die Wahl der Asylsuchenden zur Verfügung stehenden Versicherer einzuschränken. So kann der Voll- 1.3 Gesetzliche Grundlagen zur zug des KVG im Asylbereich – unter Schonung der Mittel medizinischen Grundversorgung der öffentlichen Hand – durch Versicherer erfolgen, die günstige Konditionen anbieten. Das Asylgesetz (Art. 80 Abs. 1 und 3) regelt die Sozialhilfe- Für Asylsuchende in Unterkünften des Bundes stehen die respektive Nothilfezuständigkeit des Bundes und dessen Betreiber der Unterkünfte in der Pflicht, den Asylsuchen- Verantwortlichkeit – zusammen mit den Kantonen – für den den Zugang zur medizinischen Grund- und zahnärzt- 8
lichen Notversorgung sicherzustellen (Art. 5 Verordnung Information über HIV fokussiert. Präservative werden des EJPD über den Betrieb von Unterkünften des Bundes standardmässig abgegeben. Daneben gibt es aber kein im Asylbereich[4]). systematisches Vorgehen bezüglich der Prävention und Früherkennung von übertragbaren Krankheiten. Asyl Die Sicherstellung des Zugangs zur geeigneten medizini- suchende werden zurückhaltend über gesundheitsrele- schen Versorgung zur Verhütung, Erkennung und Be- vante Themen sowie den Zugang zum Gesundheits handlung von übertragbaren Krankheiten ist separat in system informiert. Auf Kantonsebene besonders zu er- der Epidemienverordnung (Art. 31 Abs. 1 und 2) geregelt wähnen ist die professionelle Informations- und und gilt sowohl für Betreiber von Bundesunterkünften als Präventionsarbeit auf kantonaler Ebene in der West auch von kantonalen Kollektivunterkünften. schweiz, in den Kantonen VD, GE und NE. Die Kosten von Zahnbehandlungen ausserhalb des KVG- Die Information über Impfungen in den EVZ im Rah Leistungskatalogs sind von der Sozialhilfe nur dann zu men der GSM beschränkt sich auf den Hinweis, sich bei übernehmen, wenn die Behandlung nötig ist und in einer Zuteilung zu einem Kanton gegen verschiedene Krank einfachen, wirtschaftlichen und zweckmässigen Weise heiten impfen zu lassen. Seit 2010 wird eine Impfung erfolgt. Nach der Rechtsprechung bedeutet dies, dass nur systematisch allen Kindern unter 5 Jahren angeboten, die jene Massnahmen, die Zahnschmerzen beseitigen und/ bisher nicht gegen Polio geimpft waren. oder die Kaufähigkeit sicherstellen, gedeckt werden. Stehen mehrere Behandlungswege offen, so gebührt der Die Überprüfung des Impfstatus ist heute in keinem günstigsten Variante der Vorzug. EVZ Teil der Abklärungen. Einzig in den befragten kantonalen Zentren im Kanton 1.4 Resultate und Empfehlungen Schwyz und Genf werden aktuell bei Eintritt im Rahmen der Ist-Soll-Analyse der Gesund der Erstuntersuchung der Impfstatus auch bei den Er- wachsenen erhoben. Bei Kindern werden die Impfungen heitsversorgung von Asylsuchen meist im Rahmen der medizinischen Grundversorgung den in den Zentren des Bundes durchgeführt bei Schuleintritt. und der Kantone Die Haltung gegenüber Impfungen ist sehr unterschied- lich und es besteht diesbezüglich Klärungsbedarf und der Um über eine Grundlage zur Erarbeitung des Konzeptes Wunsch nach klaren Vorgaben seitens des Bundes. zu verfügen hat die Arbeitsgruppe eine Ist-Soll Analyse der Gesundheitsversorgung von Asylsuchenden in den Bei Ausbrüchen von übertragbaren Krankheiten gibt Unterkünften des Bundes und der Kantone in Auftrag es keine standardisierten Abläufe, meist muss nach gegeben. Das Mandat wurde vom BAG an Interface/ ad-hoc Lösungen gesucht werden, einige Zentren haben evaluanda vergeben. Der finale Bericht zuhanden des Merkblätter vom jeweiligen Kantonsarzt. Es gibt verein- BAG liegt vor und wird auf der Website des BAG per zelt auch Merkblätter vom Bund, die von den Kantonen Dezember 2017 aufgeschaltet werden. angepasst wurden, die aber schwierig umzusetzen sind, da sie als zu abstrakt beurteilt werden. 1.4.1 Vorgehen/Methodik ȫȫ Studium der vorhandenen gesundheitsrelevanten Eine Isolation ist in den meisten Zentren nicht möglich, sei Dokumentation in den Zentren des Bundes und es aufgrund der Infrastruktur, kommunikativen Schwie- der Kantone (Sichtung und Auswertung) rigkeiten oder wegen sehr hohen personellen Aufwands. ȫȫ Einbezug von Studien und Dokumenten Diesbezüglich wird der Wunsch geäussert nach Klärung ȫȫ Gespräche mit den Zentrumsleitungen und der Verantwortlichkeiten, Rollen und Meldeflüsse. dem Gesundheitspersonal in allen 6 EVZ, dem Testbetrieb und den BZ Weiter ist auch das Sicherheitsgefühl der Mitarbeiter ȫȫ Kantone: Gespräche in Kollektivzentren bei Ausbrüchen immer wieder ein Thema. ȫȫ Gespräche und Online – Befragungen von Asyl koordinatoren/-innen und Kantonsärzteschaft In den Zentren des Bundes und vermehrt auch in den Kantonen sind im Laufe der letzten Jahre vermehrt medi- 1.4.2 Resultate zinisch geschulte Personen im Bereich der Gesundheits- In den letzten Jahren gab es in den Zentren des Bundes versorgung eingestellt worden. So sind heute in allen EVZ und der Kantone wenig Probleme mit Infektionskrank Pflegefachpersonen eingestellt. Dies schafft Entlastung heiten. Die bisherigen, namentlich die grenzsanitari und Handlungssicherheit für das Betreuungspersonal. schen Massnahmen haben sich somit bewährt. Diese Die Gesundheitsversorgung der Asylsuchenden in den sind jedoch auf das Erkennen von Tuberkulose und eine Zentren ist grundsätzlich zweckmässig organisiert und [4] SR 142.311.23 9
der Zugang zur medizinischen Grundversorgung ist den sind, oder ob diese nicht rechtzeitig übermittelt wur- gewährleistet. Bei Erkrankungen, die aus Sicht der den. Der Rückfluss der Informationen aus den Spitälern Gesundheitsbeauftragten und/oder des Zentrumsarztes ist sehr unterschiedlich, und häufig müssen die Daten keine sofortige Behandlung erfordern, einschliesslich nachgefragt werden. psychische Erkrankungen, wird mit der Triage und der an- schliessenden Behandlung gewartet, bis die Asylsuchen- In der Auswertung von Interface kommt deutlich zum den einem Kanton zugewiesen wurden, da die Aufent- Ausdruck, dass schriftliches Informationsmaterial für haltszeit in den EVZ/BZ meist kurz ist und eine a däquate Asylsuchende je länger je mehr zurückhaltend einge Behandlung häufig länger dauert. setzt wird, da eine allgemeine Sättigung der Asylsuchen- den an neuen Eindrücken und Informationen, denen sie Die Organisation des Zugangs zur Gesundheitsversor- bei Eintritt ausgesetzt sind, festzustellen ist. Im Vorder- gung ist von den Versorgungsstrukturen und auch von ei- grund stehen primär die Orientierung im Zentrum und ner landesteilspezifischen Versorgungskultur abhängig. die Heranführung und die Gewöhnung an die Abläufe. Was die Übergabe der individuellen medizinischen Einige Zentren stellen dennoch schriftliche Information Daten von den EVZ/BZ in die Kantone und von da in die zu HIV/Aids, zur weiblichen Genitalbeschneidung und zu Gemeinden betrifft, so weist die Analyse auf viele Krätze zur Verfügung und zu verschiedenen sozialen Ein- Schnittstellen hin, welche anfällig für Datenverluste richtungen (Opferberstungsstellen, Frauenhaus, Mütter- sind. Falls keine Gesundheitsdaten vorhanden sind wis- beratung, etc.). sen die jeweiligen Akteure nicht, ob keine Daten vorhan- 1.4.3 Empfehlungen der Autoren der Ist-Soll Analyse Basierend auf der Analyse haben die Autoren folgende Empfehlungen formuliert: Empfehlungen von Interface/evaluanda Umsetzung im Konzept 1 Einführung eines medizinischen Erstgespräch Eintrittsinformationsgespräch und Erstkonsultation auf Bundesebene (siehe 3.2 und 3.4) 2 Festlegung eines Ausbruchsmanagements: Vorgehen für die häufigsten Erreger wird erarbeitet Neben der Prävention und der Früherkennung von (siehe 3.8.3) übertragbaren Krankheiten braucht es effektive Massnahmen, welche bei einem allfälligen Ausbruch in den Zentren greifen und die Zuständigkeiten müssen geklärt sein. 3 Präventions- und Informationskonzept für die Siehe 3.4 und 3.8 Zentren bereitstellen: Festlegen der Themen, des Zeitpunktes, der Form, der Vermittlung und der Zu- ständigkeiten; Informationsmaterial für das Erstge- spräch sollte in mehreren Sprachen vorliegen 4 Systematische Prüfung des Impfstatus und Erstel Impfungen (siehe 3.7) lung eines persönlichen Impfplans im Rahmen des medizinischen Eintrittsinformationsgesprächs sicherstellen 5 Handlungsempfehlungen an die Kantone, welche Impfungen (siehe 3.7) die Umsetzung der auf Bundesebene eingeleiteten Massnahmen (Impfplan) sicherstellen: Klare Emp- fehlungen des BAG 6 Medizinisches Personal in Zentren des Bundes Ablauf und Organisation der Gesundheitsversorgung als Pflichtvorgabe definieren (mit entsprechender (siehe 3.3 und 3.6) Empfehlung an kantonale Zentren) 10
7 Stärkung einer migrationssensiblen Gesundheits Kooperation mit Zentrumsärzten (siehe 3.6.2) versorgung: Unterstützung und Stärkung des Weiterbildung und Schulungen (siehe 3.13) Engagements der HausärztInnen in der Zusammen- arbeit mit den Asylunterkünften, Schaffung von finanziellen und vertraglichen Anreizen, Schaffung einer Informationsplattform für den Austausch von Grundlagenwissen und Best Practices 8 Zugang zu psychiatrischen/psychotherapeuti Erstkonsultation (siehe Kap. 3.5)/Individualmedizin- schen Angeboten verbessern und niederschwel Zugang zur Gesundheitsversorgung (siehe 3.6)/ lige Angebote nutzen: Fehlende psychiatrische/ Weiterführende Themen (siehe Kap. 6) therapeutische Angebote sind ein Problem das län- gerfristig angegangen werden muss; jedoch nicht jeder Betroffene benötigt eine psychiatrische oder psychotherapeutische Behandlung. Deshalb Emp fehlung zur Nutzung von unterschwelligen und un- terstützenden Angeboten in den Zentren wie Tages- struktur, soziale Unterstützung, Seelsorge, adäquate Unterbringungssituation, etc. und soweit möglich Nutzung von Know-how von Fachstellen (z. B. Caritas) 9 Regelung der Zuständigkeit und Zusammenarbeit Koordination der Massnahmen von und zwischen den im Rahmen der Gesund (siehe 3.12) heitsversorgung involvierten Akteure 10 Einführung eines (elektronisches) Gesundheits Medizinisches Dossier (siehe 3.11); Übermittlung der dossiers für alle Asylsuchenden und Sicherstel medizinischen Daten (siehe 3.12.2); die Einführung lung des Austauschs respektive die Übermittlung eines elektronischen Dossiers kann im Rahmen dieses von Gesundheitsdaten: Eröffnung eines medizini- Projektes nicht umgesetzt werden. schen Dossiers im Rahmen des Erstgespräches; darin soll auch vermerkt werden, wenn keine gesundheits- relevanten Auffälligkeiten vorliegen; es soll geprüft werden, ob das medizinische Dossier in elektroni- scher Form geführt werden könnte 2. Asylverfahren in den B undesasylzentren Das Staatssekretariat für Migration betreibt heute insge- Herkunft, Reiseweg und Asylgründen befragt. Wenn kei- samt sechs Empfangs- und Verfahrenszentren (EVZ) ne Anhörung und kein Entscheid im EVZ erfolgen konnte, und neun Bundeszentren (BZ), wobei die Anzahl Bundes- werden die Asylsuchenden in die Kantone transferiert, wo zentren je nach Bedarf variiert und immer wieder der ak- sie den Verlauf des weiteren Verfahrens abwarten. Asyl- tuellen Situation angepasst wird. suchende, für welche die Schweiz nicht verantwortlich ist und somit im Dublin Verfahren abgewickelt werden, wer- Mit Inkraftsetzung der Asylgesetzrevision im 2019 ändert den überwiegend in ein Bundeszentrum (BZ) transferiert. die Terminologie für die Bezeichnung der Asylunterkünf- Der Aufenthalt in einem EVZ dauert heute gemäss Gesetz te des Bundes und es wird neu von Bundesasylzentren maximal 90 Tage, die durchschnittliche Aufenthaltsdauer mit Verfahren (BAZ m.V.) und Bundesasylzentren ohne in einem EVZ beträgt durchschnittlich 20–30 Tage. Verfahren (BAZ o.V.) gesprochen. 2.2 Asylgesetzrevision ab 2019 2.1 Vorgehen nach altem System bis zur Inkraftsetzung der Asyl Der Bundesrat wird voraussichtlich im Jahr 2019 das neue Asylgesetz zur Beschleunigung der Asylverfahren in Kraft gesetzrevision setzen (siehe Abbildung 1). Dadurch möchte man unter anderem verhindern, dass die Mehrheit der Asylsuchen- In den EVZ können Asylsuchende ihr Asylgesuch ein den ihren Asylentscheid in den kantonalen Strukturen reichen. Dort werden sie registriert und zu ihrer Identität, abwarten müssen. Im neuen Verfahren werden die Asyl- 11
suchenden vorerst in einem Bundesasylzentrum mit Ver- auf 140 Tage erhöht. Im Testbetrieb (Zentrum Juch), wel- fahrensfunktion (BAZ m.V.) untergebracht, wo die Regist- ches das neue Verfahren testet, ist heute die durch- rierung des Asylgesuchs und die Anhörung zu den Asyl- schnittliche Aufenthaltsdauer rund 60 Tage. gründen durchgeführt werden. Während des gesamten Asylverfahrens ist den Asylsuchenden ein Rechtsvertre- Generell gilt wie bisher, dass die Aufenthaltsdauer in den ter zugewiesen. EVZ, respektive den BAZ m.V. so kurz wie möglich und so- lange als nötig ist, um die Aufnahmekapazität jederzeit Die maximale Aufenthaltsdauer der Asylsuchenden in ei- gewährleisten zu können und um alle verfahrensrelevan- nem Bundesasylzentrum wurde von ehemals 90 Tagen ten Schritte durchzuführen. Abbildung 1 Behandlung eines Asylgesuchs mit dem Gesetz für beschleunigte Asylverfahren Vorbereitungsphase 100% Dauer: bis zu 21 Arbeitsage; Dublin-Verfahren bis zu 10 Arbeitstage Erweitertes Verfahren ~ 40% Dauer: rund 1 Jahr Unterbringung: Im Zentrum (inkl. Beschwerdeverfahren und Vollzug der Wegweisung bei des Bundes Ablehnung) Dublin-Verfahren Unterbringung: ~ 40% Im Kanton Dauer: bis zu 140 Arbeitstage Integration in die Schweiz Integration Rückkehr in die Schweiz Beschleunigtes Verfahren ~ 20% Dauer: bis zu 100 Arbeitstage Rückkehr (inkl. Beschwerdeverfahren und Vollzug der Wegweisung bei Ablehnung) Quelle: https://www.sem.admin.ch/dam/data/sem/aktuell/news/2014/2014-03-28/asylprozess-d.pdf 2.3 Medizinische Sachverhalts relevant sind unmittelbar nach Gesuchseinreichung abklärung im Rahmen des Asyl geltend machen. Im Rahmen der Befragung zur Person (BzP) werden die medizinischen Probleme explizit er- verfahrens fragt, soweit sie für das Verfahren relevant sind. Am Ende der BzP entscheidet der Sachbearbeiter SEM, Die Medizinische Sachverhaltsabklärung im Rahmen des allenfalls in Absprache mit der Pflegefachperson oder Asylverfahrens (Art 26a AsylG, in Kraft seit dem 1. Februar dem Arzt, ab 2019 mit dem Rechtsvertreter*, ob 2014) ist unabhängig von der regulären medizinischen weitere Abklärungen nötig sind und ein Bericht im Versorgung während dem Aufenthalt in einem EVZ und Rahmen einer medizinischen Sachverhaltsabklärung deshalb nicht Gegenstand dieses Konzeptes. eingeholt werden muss. Die Asylsuchenden müssen gesundheitliche Beeinträchti- gungen, die für die Asyl- und oder Wegweisungsfrage *Im Zentrum Juch bereits heute mit dem Rechtsberater 12
3. Konzept zur Gesundheitsversorgung in den Asylunterkünften des Bundes und der Kantone 3.1 Ziele Ziele der medizinischen Eintrittsinformation: ȫȫ Die medizinische Eintrittsinformation soll Vertrauen Das Hauptziel ist die Sicherstellung der Erkennung, schaffen in die Strukturen und das System. Es ist Behandlung und Verhütung von übertragbaren Krankhei- wichtig, die Asylsuchenden darauf hinzuweisen, ten in den Asylunterkünften des Bundes und der Kantone dass die medizinischen Daten vertraulich behandelt sowie des Zugangs zur notwendigen Gesundheitsver werden. sorgung. ȫȫ Nach der medizinischen Eintrittsinformation kennen die Asylsuchenden die Kontaktpersonen im Zent Weitere Ziele sind: rum, an die sie sich bei Auftreten von gesundheit ȫȫ die Integration und Koordination der Verhütung, lichen Beschwerden und bei medizinischen Fragen (Früh-)Erkennung und Behandlung von übertrag während dem gesamten Aufenthalt wenden können. baren Krankheiten in die Gesundheitsversorgung, ȫȫ Die Asylsuchenden kennen die Symptome der rele ȫȫ die Erkennung von gesundheitlichen Problemen, vanten übertragbaren Krankheiten, deren Folgen die eine baldige Massnahme während dem Auf und nötigen Massnahmen, d.h. sich bei deren Auf enthalt in den Zentren erfordern und treten unbedingt bei dem Personal oder der Pflege- ȫȫ die Sicherstellung der Koordination der Massnahmen fachperson zu melden. zwischen den Akteuren. ȫȫ Die Asylsuchenden sind informiert über die Risiken und die nötigen Massnahmen zur Verhütung sexuell oder durch Blut übertragbarer Krankheiten. 3.2 Allgemeine Prinzipien der ȫȫ Sie wissen, dass Impfungen in den Zentren angebo- Sicherstellung des Zugangs zur ten werden und welche Krankheiten damit verhütet werden können. Gesundheitsversorgung und der ȫȫ Sensibilierung auf weitere relevante Gesundheits Umsetzung des Epidemienege themen durch die Information: «Wenn Sie krank setzes und der e ntsprechenden sind», «Wenn sie vorbestehende Krankheiten haben», «Wenn Sie regelmässig Medikamente Verordnung einnehmen müssen», «Wenn Sie schwanger sind» oder «wenn Sie den Impfstatus überprüfen lassen Ein wichtiger Pfeiler in der Verhütung, Erkennung und Be- wollen», dann melden sie sich beim Personal oder handlung von übertragbaren Krankheiten und der Sicher- der Pflegefachperson. stellung des Zugangs zur Gesundheitsversorgung ist die ȫȫ Notfälle und Asylsuchende mit geringfügigstem Information der Asylsuchenden bei Eintritt in ein Asylzen- Verdacht auf das Vorliegen einer übertragbaren trum des Bundes im Rahmen der medizinischen Eintritt- Krankheit werden frühzeitig erkannt und unverzüg- sinformation (siehe Kap. 3.4). lich der notwendigen medizinischen Versorgung zu- geführt. Die medizinische Eintrittsinformation wird im Rahmen eines Gespräches persönlich und individuell durch eine Die Erstkonsultation (siehe Kap. 3.5) findet, das Einver- Pflegefachperson geführt, zeitnah nach Eintritt, unter- ständnis des Asylsuchenden vorausgesetzt, in der Regel stützt durch eine computerbasiertes und animiertes In- direkt im Anschluss an die medizinische Eintrittsinforma- formationstool, welches durch die Verfügbarkeit in zahl- tion statt. Bei hohem Aufkommen an Asylsuchenden reichen Sprachen die Verständlichkeit gewährleistet. findet eine Priorisierung nach Dringlichkeit statt. Die medizinische Eintrittsinformation muss derart ausge- Die Erstkonsultation findet mittels einem s tandardisierten staltet sein, dass die Durchführbarkeit innerhalb von ma- Fragenkatalog statt, welche der Pflegefachperson auch ximal drei Tagen nach Eintritt in das definitiv zugeteilte als Entscheidungshilfe für die Triagierung für die Arztzu- Zentrum auch gewährleistet werden kann, wenn gleich- weisung dient. zeitig eine grosse Zahl von Asylsuchenden neu eintrifft. 13
Ziele der Erstkonsultation sind die systematische Erfas- Für die Vernetzung und den Austausch der im Asylbereich sung und Dokumentation des Gesundheitszustandes und tätigen medizinischen Fachpersonen ist der Aufbau einer des Impfstatus des Asylsuchenden und die Triage und Wissensplattform vorgesehen (siehe Kap. 3.12). Zuweisung zum Zentrumsarzt bei dringenden und akuten Gesundheitsproblemen, bei Verdacht auf eine übertrag- Die sprachliche Verständigung in den Zentren des Bun- bare Krankheit und zur Durchführung der Impfungen. des und der Kantone ist sichergestellt durch den Zugang zu Dolmetschenden, primär zum nationalen Telefondol- Die Pflegefachpersonen sind grundsätzlich die ersten metschdienst, bei entsprechender Notwendigkeit zu per- Ansprechpersonen für die Asylsuchenden bei gesund- sönlichen Dolmetschern (siehe Kap. 3.10). heitlichen Problemen in den Zentren, sei es im Rahmen der Erstkonsultation oder zu irgendeinem Zeitpunkt wäh- Das Sicherheits- und das nicht-medizinische Betreu rend dem Aufenthalt im Rahmen der Individualmedizin ungspersonal ist durch die Pflegefachpersonen geschult (siehe Kap. 3.6). hinsichtlich der medizinischen Abläufe und es weist die Asylsuchenden bei Auffälligkeiten an die entsprechenden Die Pflegefachpersonen bieten tägliche Sprechstunden Stellen weiter. Für das Sicherheits- und Betreuungs an. Sie stellen den direkten und koordinierten Zugang zur personal finden regelmässig Informationsveranstaltun- primären medizinischen Grundversorgung sicher, d.h. zu gen statt über die im Kontext ihrer Tätigkeit in einer Asyl- den ärztlichen Partnern, den sogenannten Zentrumsärz- unterkunft relevanten übertragbaren Krankheiten zum ten. Dies sind in der Regel ärztliche Grundversorger mit Abbau von Ängsten und Kennen der Selbstschutzmass- Einzelpraxistätigkeit oder Tätigkeit in ambulanten medizi- nahmen (siehe Kap. 3.12). nischen Einrichtungen. Hygienestandards (siehe Kap. 3.8.1) sind für die Vorbeu- So hat jedes Zentrum mindestens einen primären ärztli gung und die Verhinderung eines Ausbruchs von Infekti- chen Ansprechpartner, der die primäre Grundversor onskrankheiten in den Zentren essentiell, in Ergänzung zu gung der Asylsuchenden und die ärztliche Aufsicht weiteren Massnahmen wie Impfungen (siehe Kap. 3.7) über die Pflegefachpersonen in den Zentren sicher- oder der Abgabe von Präservativen. Weiter stehen für die stellt (siehe Kap. 3.6). häufigsten Ausbrüche von Infektionskrankheiten Richt linien zur Verfügung (siehe Kap. 3.8.3). Die Kooperation mit den Zentrumsärzten ist schriftlich in einer Vereinbarung geregelt. Die Zentrumsärzte bieten Die medizinischen Abläufe in den Bundesasylzentren im Rahmen ihrer medizinischen Tätigkeit zwei-bis dreimal und den kantonalen Kollektivunterkünften (siehe pro Woche eine reguläre Sprechstunde für die Asyl Kap. 3.3) und die Modalitäten der Übergabe der medizi suchenden an, entweder vor Ort im Zentrum oder in der nischen Dokumente (siehe Kap. 3.11.2) bei einem Über- Arztpraxis, je nach Lage des Zentrums. tritt eines Asylsuchenden in ein anderes Bundesasyl zentrum oder eine kantonale Kollektivunterkunft sind ge- Die Pflegefachpersonen müssen für diese anspruchsvolle regelt und mit den Kantonen abgesprochen. Für die Tätigkeit richtig qualifiziert sein. Sie verfügen über ei- Sicherstellung der Kontinuität und der Wirksamkeit der nen Abschluss der Höheren Fachschule (HF) oder einen Behandlungen ist bei einem Transfer in ein Folgezentrum äquivalenten Abschluss (z. B. DNII) und über eine Berufs- die Übermittlung der medizinischen Dossiers, insbeson- ausübungsbewilligung, respektive haben die Vorausset- dere die Informationen über abgeschlossene oder lau- zungen, damit eine solche beantragt werden kann. Die fende Behandlungen und über den Impfstatus essentiell Pflichten und Verantwortlichkeiten der Pflegefachperso- (siehe Kap. 3.11). nen sind detailliert in einem Pflichtenheft geregelt und mit den jeweiligen Zentrumsärzten und allenfalls mit den Die Implementierung wird begleitet durch eine noch zu Kantonsärzten abgesprochen (siehe Kap. 3.6). Die Mo bildende Fachgruppe, in deren Aufgabengebiet auch die delle der ärztlichen Aufsicht der Pflegefachpersonen und regelmässige Evaluation der Wirksamkeit der Massnah- der Zusammenarbeit mit den Kantonsärzten ist kantonal men hinsichtlich Verhütung, Erkennung und Behandlung unterschiedlich organisiert. übertragbarer Krankheiten fallen wird, und die bei Bedarf die nötigen Massnahmen einleitet (siehe Kap. 3.15). Neben den medizinischen Qualifikationen sind sowohl Pflegefachpersonen als auch die Zentrumsärzte auf mi Zusammenfassend können folgende Eckpunkte fest grationsspezifische und transkulturelle Themen sensi- gehalten werden, welche in den Folgekapiteln weiter bilisiert. Für Pflegefachpersonen und Zentrumsärzte wird ausgeführt werden in Ergänzung zu den Prinzipien: dazu ein speziell auf den Gesundheitsbereich abgestimm- ȫȫ Medizinische Eintrittsinformation (siehe Kap. 3.4) tes Weiterbildungsmodul in transkultureller Kompetenz ȫȫ Organisation des Zugangs zur Gesundheits entwickelt (siehe Kap. 3.12). Idealerweise werden neben versorgung (siehe Kap. 3.3) den Zentrumsärzten auch weitere mit den Zentren zu- ȫȫ Erstkonsultation (siehe Kap. 3.5) sammenarbeitende Ärzte wie Gynäkologen oder Pädiater ȫȫ Individualmedizin: Sicherstellung des koordinierten zu diesen Weiterbildungen eingeladen. Zugangs zur Gesundheitsversorgung durch klare 14
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