GRÜNE UMWELTACHSE HAMM-WERRIES - WETTBEWERB DOKUMENTATION

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GRÜNE UMWELTACHSE HAMM-WERRIES - WETTBEWERB DOKUMENTATION
WETTBEWERB
GRÜNE UMWELTACHSE HAMM-WERRIES

Dokumentation
GRÜNE UMWELTACHSE HAMM-WERRIES - WETTBEWERB DOKUMENTATION
Impressum

Ausloberin

Stadt Hamm
Stadtplanungsamt
Gustav-Heinemann-Straße 10
59065 Hamm

Ansprechpartnerinnen:
Christine Chudasch, Barbara Conrad

Wettbewerbsbetreuung
scheuvens + wachten plus planungsgesellschaft mbh
Friedenstraße 18
44139 Dortmund
www.scheuvens-wachten.de

Kontakt: werries@scheuvens-wachten.de
Ansprechpartner:
Martin Ritscherle, Laura Kreische, Pia Gesenhues

Redaktion / Bild- und Kartenmaterial:
Stadtplanungsamt Hamm
scheuvens + wachten plus planungsgesellschaft mbh

Bild- und Kartendarstellungen sind jeweils einzeln mit
Quellenangaben versehen.
Quelle der Abbildung auf der Titelseite ist Hans Blossey.

Hamm / Dortmund, Dezember 2021

Vorbemerkung

Für einen flüssigen Sprachgebrauch werden Personen-, Berufs- und Funktions-
bezeichnungen, wie Architekt, Landschaftsarchitekt, Teilnehmer, Preisrichter,
Mitarbeiter, Besucher, etc. verwendet. Damit ist lediglich die Personen-, Be-
rufs- und Funktionsbezeichnung gemeint und schließt die weibliche Personen-,
Berufs- und Funktionsbezeichnung mit ein. Wir bitten alle Beteiligten um
Verständnis.

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GRÜNE UMWELTACHSE HAMM-WERRIES - WETTBEWERB DOKUMENTATION
INHALT

Impressum2

Vorwort5

A Aufgabenteil                                   6

      Rahmenbedingungen und Aufgabenstellung     6

      Vertiefungsbereiche                       10

B Verfahrensteil                                12

      Wettbewerb                                12

	Akteure                                        13

C Ergebnisse                                    16

      Übersicht der Wettbewerbsergebnisse       16

      Wettbewerbsbeiträge                       18

      Übersichten der Perspektiven              42

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GRÜNE UMWELTACHSE HAMM-WERRIES - WETTBEWERB DOKUMENTATION
Grüne Umweltachse Hamm-Werries (Quelle: Hans Blossey und s + w plus)

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GRÜNE UMWELTACHSE HAMM-WERRIES - WETTBEWERB DOKUMENTATION
Vorwort

Sehr geehrte Damen und Herren,

der Ortsteil Werries im Stadtbezirk Hamm-Uentrop erfreut         und sachkundige Berater und Beraterinnen, hat sechs sehr
sich großer Beliebtheit. Durchgrünte Wohngebiete, gute           spannende Beiträge zur Entwicklung dieser Umweltachse
Einkaufsmöglichkeiten und Freizeitangebote wie der Maxi-         intensiv geprüft und diskutiert. Die eingereichten Beiträge
park und die Eissporthalle sind Attraktionen, die weit in die    bieten zukunftsweisende Ideen für die Grüne Umweltachse.
Region ausstrahlen.                                              Der einstimmig beschlossene erste Preis zeigt eindrucksvoll,
Im Laufe der letzten Jahre ist so ein stark nachgefragtes,       wie sich das Zentrum Werries im Zusammenspiel von Be-
aber auch durch den Autoverkehr geprägtes Zentrum ent-           stand, Neubau und Freiräumen zu einem höchst attraktiven
standen. So ging mit dem Erfolg im Laufe der Jahre auch          und lebendeigen Stadtraum entwickeln kann.
Aufenthaltsqualität verloren.                                    In nächsten Schritt sollen nun die Planungen angepasst und
Das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK Werries)          konkretisiert werden, um dann Schritt für Schritt in die Um-
setzt hier an. Das Zentrum soll gestalterisch aufgewertet,       setzung gehen zu können. Mit der geplanten schrittweisen
der Maxipark besser in den Stadtteil eingebunden und die         Realisierung liefert die Stadt Hamm darüber hinaus auch
Anbindung von Werries an das übrige Stadtgebiet verbes-          einen hervorragenden Projektbeitrag zur IGA 2027.
sert werden. Die “Grüne Umweltachse Werries” ist der erste
Schritt in diese Richtung.                                       Unser herzlicher Dank gilt allen, die sich an der Durchfüh-
Mit dem Ergebnis des städtebaulichen und freiraumplan-           rung dieses Wettbewerbs beteiligt haben. In diesem Zusam-
erischen Wettbewerbs zur Aufwertung der Verbindung               menhang sind sowohl die sechs beteiligten Büros aus dem
zwischen dem Maxipark und dem Datteln-Hamm-Kanal                 gesamten Bundesgebiet als auch die Mitglieder des Preisge-
rückt ein grünes Rückgrat im Zentrum des Stadtbezirks            richts zu nennen, die sich in den vergangenen Wochen und
in greifbare Nähe: Eingebettet in ein schlüssiges und zu-        Monaten viele Gedanken über die bestmögliche Auswahl
kunftsweisendes Gesamtkonzept, das vorhandenes Grün              gemacht haben.
aufnimmt und ergänzt, werden sichere und komfortable             Ein besonders herzliches Dankeschön möchten wir an das
Wege für Radfahrer und Fußgänger angeboten. Weiter in            Büro „scheuvens + wachten plus planungsgesellschaft mbh“
die Zukunft reichen Ideen für die Entwicklung des Zentrums,      richten, das den Wettbewerb in hervorragender Weise be-
die in maßvollen Schritten umgesetzt werden können.              treut und begleitet hat.
Ein interdisziplinär besetztes Preisgericht, unterstützt durch
Vertreter und Vertreterinnen aus den politischen Gremien

                   Für die Ausloberin                                                 Für das Preisgericht

               Stadtbaurat Andreas Mentz                                              Prof. Dr. Franz Pesch

                                                                                                                                5
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A 	Aufgabenteil

    Rahmenbedingungen und
    Aufgabenstellung
    Hamm ist eine kreisfreie Großstadt im Regierungsbezirk         umgesetzt werden und einen Entwicklungsschub für den
    Arnsberg, die mitten im Herzen von Westfalen liegt. Sie        Bezirk bewirken soll. Die Stadt Hamm führte daher als
    bildet den nordöstlichen Rand des Ruhrgebietes und             ersten Schritt zur Umsetzung des ISEKs Werries diesen
    ist Mitglied der Metropolregion Rhein-Ruhr. Im Norden          städtebaulich-freiraumplanerischen Wettbewerb „Grüne
    schließt sich das Münsterland und im Osten die Region          Umweltachse Werries“ durch.
    Ostwestfalen-Lippe an. Auf einer Fläche von 226 km² woh-
    nen in Hamm heute 180.793 (Stand 31.12.2020) Menschen.         Freiraum
    Die Stadt besteht aus sieben Stadtbezirken mit eigenen
    weitgehend autonom funktionierenden Stadtteilzentren.          Ein weiteres, dem Wettbewerb zugrunde liegendes Plan-
    Der östlich gelegene Bezirk Uentrop mit seinem zentralen       werk, war der 2021 veröffentlichte Masterplan Freiraum
    Stadtteil Hamm-Werries beherbergt das Plangebiet, in dem       der Stadt Hamm. Dieser bietet eine gesamtstädtische Be-
    im Rahmen dieses Wettbewerbs eine “Grüne Umweltachse“          trachtung für eine zukunftsorientierte, klimaangepasste
    geplant werden sollte.                                         und ganzheitliche Stadtplanung. Er zeigt, dass Hamm eine
                                                                   grüne Flächenstadt ist, also dass die einzelnen Stadtteile
    Uentrop beherbergt 27.118 Einwohner auf einer Fläche           sehr durchgrünt sind und bereits viele verschiedene Grün-
    von 44,6 km² (entspricht 19,7 % der Stadtfläche) und ist der   flächen für die Bevölkerung vorhanden sind.
    zweitgrößte Stadtbezirk Hamms. Der Stadtteil Werries bil-
    det mit 7.084 Einwohnern den Siedlungsschwerpunkt dieses       Werries ist geprägt durch eine lockere, durchgrünte Be-
    Bezirks. Seit den 1980er Jahren wurde das Zentrum von Wer-     bauung und beherbergt diverse Grünstrukturen mit unter-
    ries durch die Ansiedlung von großflächigem Lebensmittel-      schiedlichen Qualitäten für seine Nutzer, wie Spielplätze,
    Einzelhandel und Sport- und Freizeiteinrichtungen geprägt.     Wiesen oder Fuß- und Radwege. Auch die Gewässer, vom
    Das Alte und Neue Maxicenter haben dadurch heute ein           Kanal bis hin zu kleinen Bächen, sind wichtige Teile des
    vielfältiges Angebot und sich zu einem strakt frequentierten   Ökosystems. Der Stadtteil besitzt das große Potenzial, über
    Bereich mit wichtiger Versorgungsfunktion entwickelt. Ins-     die Umweltachse eine übergeordnete Grünraumverbin-
    besondere die freizeittouristischen Angebote der WestPress     dung zwischen der Landschaft nördlich des Kanals und dem
    Arena, der HeliNet Arena mit Eissporthalle und Bowlingbahn     weitläufigen Maximilianpark im Süden zu werden. Dafür
    und des Maximilianparks bilden einen großen Anziehungs-        sollten im Wettbewerb die bestehenden grünen und blauen
    punkt für Besucher, auch über die Grenzen Hamms hinaus.        Elemente aufgenommen und vernetzt werden und sowohl
    Diese starke Frequentierung hat einen hohen Bedarf an          den Menschen einen Raum für Naherholung und Freizeit
    Parkplätzen zur Folge. Dadurch sind im zentralen Bereich       geboten werden als auch der nachhaltigen Entwicklung von
    großflächige Stellplatzanlagen entstanden, die neben dem       Natur und Klima dienen.
    großen Flächenverbrauch ein unattraktives Erscheinungs-
    bild und wenig Aufenthaltsqualität haben. Der Hauptteil        Maximilianpark
    der Wettbewerbsaufgabe war es daher, den öffentlichen
    Raum im Zentrum zu attraktivieren und so zu beleben.           Der Maximilianpark wurde für die Landesgartenschau 1984
                                                                   als Parkanlage auf dem Gelände der stillgelegten Zeche
    ISEK                                                           Maximilian errichtet. Sein Wahrzeichen ist der Glaselefant,
                                                                   eine rund 40 m hohe begehbare Plastik des Künstlers Horst
    Um eine Entwicklung von Werries steuern zu können,             Rellecke. Träger des Parks sind der Regionalverband Ruhr
    wurde zuerst 2018 ein Rahmenplan erarbeitet, der die           und die Stadt Hamm. Der 22 ha große, eintrittspflichtige
    richtungsweisenden Grundlagen für das im Jahr 2019             Maximilianpark stellt aufgrund seiner Kombination von
    verabschiedete Integrierte städtebauliche Entwicklungs-        Natur, Industriekultur, abwechslungsreichen Spiel- und Ver-
    konzept (ISEK Werries) darstellte. Diese informelle Pla-       anstaltungsangeboten einen wichtigen Freizeitschwerpunkt
    nungsgrundlage wurde in einem intensiven Austausch             dar. Dieses bedeutende Erholungs- und Freizeitgebiet inner-
    mit den Bürgerinnen und Bürgern von Werries erarbeitet.        halb Hamms zieht auch viele externe Besucher an. Jährlich
    Dabei wurden vier Handlungsfelder gebildet, Defizite und       kommen bis zu 450.000 Menschen in den Park. Bezüglich der
    Entwicklungsoptionen bestimmt und ein steckbriefartiger        Aufgabenstellung war es daher wichtig, das Stellplatzange-
    Maßnahmenkatalog ausgearbeitet. Als zentrales und              bot zu erhalten und um nachhaltige Mobilitätsangebote zu
    übergeordnetes Leitprojekt kristallisierte sich die „Grüne     erweitern.
    Umweltachse“ heraus, die nun als erstes Maßnahmenpaket

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Luftbild Hamm-Werries aus Süden (Quelle: Hans Blossey)        Maximilianpark (Quelle:Hans Blossey)

IGA 2027                                                      Mobilität
Die IGA 2027 hat sich zum Ziel gesetzt, mit Zukunftsthemen    Das großdimensionierte Straßensystem sowie die großen
in drei verschiedenen Ausstellungsebenen den Strukturwan-     Stellplatzflächen deuten auf eine autogerechte Planung
del der Metropole Ruhr Region greif-, erleb- und präsen-      und ein auf den motorisierten Individualverkehr ausgerich-
tierbar darzustellen. Auf der zweiten Ausstellungsebene       tetes Mobilitätsverhalten hin. Insbesondere im zentralen
“Unsere Gärten” sollen regional relevante (Landschafts-)      Bereich um die Einzelhandelsstandorte Altes und Neues
Parks und Gärten im Ruhrgebiet präsentiert werden. Im         Maxicenter finden sich eine Vielzahl von PKW-Parkplätzen,
Rahmen dieser Ausstellungsebene werden zahlreiche Park-       die teils begrünt, teils ungestaltet sind. Eine hohe Auslas-
und Grünflächen aufgewertet und über Themenrouten             tung bzw. sogar Überlastung der Parkplätze gibt es bei Ver-
verbunden.                                                    anstaltungen. An diesen Terminen sind auch die Stellplätze
Die Stadt Hamm beabsichtigt in diesem Zusammenhang,           der WestPress Arena bzw. am Alten Maxicenter ausgelastet.
mit dem Maximilianpark und einem geplanten Gartenkom-         Derzeit befinden sich ca. 1.200 Stellplätze im Bereich
petenzzentrum das östliche Tor dieser IGA Metropole Ruhr      zwischen Alter Uentroper Weg und dem Freiherr-vom-
2027 zu sein. Ziel ist es, den Maximilianpark generations-    Stein-Gymnasium. Zusätzlich stehen besonders in den
übergreifend weiterzuentwickeln und das Thema “Garten“        Nachmittagszeiten und am Wochenende die insgesamt 200
allen Interessierten zugänglich zu machen.                    Stellplätze am Bürgeramt und südlich des Freiherr-vom-
Bezüglich des Wettbewerbs sollte dafür ein attraktiv und      Stein-Gymnasiums zur Verfügung. Infolge der überörtlichen
großzügig gestalteter Eingangsbereich mit entsprechender      Bedeutung des Einzelhandelszentrums sowie des Maxiparks
Sichtachse geplant werden und gleichzeitig diese weiterent-   wird auch weiterhin diese hohe Anzahl an Stellplätzen
wickelte Parkanlage in den Stadtteil integriert werden.       benötigt. Um das Zentrum von Werries zu attraktivieren,
                                                              ist es jedoch notwendig, dass die Stellplätze neu organisiert

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Grüne Umweltachse
    werden und das Mobilitätsangebot um nachhaltige Alterna-      Entlang der Achse zwischen dem Maximilianpark und dem
    tiven ergänzt wird. Dafür konnten im Wettbewerb beispiels-    Datteln-Hamm-Kanal erstreckt sich der Bereich von Wer-
    weise Quartiersgaragen geplant werden. Zudem sollte ein       ries, in dem nach Ergebnis der Bestandsanalyse und vielen
    Vorschlag für den Standort einer Mobilitätsstation gemacht    Hinweisen von Bürgern und Akteuren vor Ort aktuell die
    werden, um den Nutzern im Zuge der Verkehrswende den          offensichtlichsten Missstände verortet werden. So weist
    Umstieg auf verschiedene umweltfreundliche Verkehrsmit-       die beschriebene Achse einschließlich der zuzuordnenden
    tel zu erleichtern. Dazu gehört auch der Ausbau des ÖPNVs,    Räume in ihrer heutigen Gestaltung und Nutzung eine
    der zu beachten war. Grundsätzlich war die Umweltachse        Überlagerung von unterschiedlichen Handlungserfordernis-
    nicht nur als eine Verbindung für Grünraum zu sehen,          sen auf.
    sondern auch als eine Verbindung für den Umweltverbund.
    Das bedeutete, dass die Maximilianstraße als Abschnitt der    Hier soll durch den Wettbewerb eine attraktive, eindeutig
    Achse für Fußgänger, Fahrradfahrer und Busse als Teil des     erkennbare Wege- und Freiraumverbindung geschaffen
    Umweltverbunds zu gestalten war.                              werden, die unter Einbeziehung der angrenzenden Räume
                                                                  zu einer nachhaltigen Aufwertung des Stadtbezirkszentrums
    Das Fahrrad ist ebenfalls ein beliebtes Verkehrsmittel und    führt. Das Konzept sollte Aussagen zur städtebaulichen
    stellt eine umweltfreundliche Fortbewegung für Alltag und     Entwicklung der Flächen entlang der Ostwennemarstraße
    Freizeit dar. Im Untersuchungsgebiet gibt es drei zentrale    sowie zur freiraumplanerischen Gestaltung und Entwick-
    Radwegeverbindungen, über die Werries gut in das örtliche     lung der Achse und der angrenzenden öffentlichen Bereiche
    und überörtliche Radwegenetz angebunden ist. Insbeson-        beinhalten. Die „Grüne Umweltachse“ übernimmt somit
    dere die Wegetrasse entlang des Datteln-Hamm-Kanals hat       eine Leit- und Orientierungsfunktion für die Entwicklung
    eine große touristische Bedeutung und soll im Zuge des        des gesamten Zentrums. Dafür sollte beispielsweise eine
    Wettbewerbs ausgebaut werden.                                 einheitliche Gestaltsprache gewählt werden, die insbeson-
                                                                  dere Aussagen zu einer durchgängigen Markierung und/
    Wettbewerbsgebiet                                             oder Beschilderung entlang des Weges, zur Oberfläche des
                                                                  Weges, zur Möblierung (Sitzgelegenheiten, Spielpunkte)
    Das zu betrachtende Wettbewerbsgebiet mit einer Größe         oder wiederkehrenden Bepflanzungselementen beinhaltet.
    von ca. 17,5 ha wird im Norden vom Datteln-Hamm-Kanal
    und im Süden vom Haupteingang des Maximilianparks             Ziel des Wettbewerbs war die Vorbereitung einer quali-
    begrenzt. Es erstreckt sich hauptsächlich entlang der Ost-    tätvollen sowie einer zeitnahen Umsetzung. Wesentliche
    wennemarstraße und schließt die direkt angrenzenden           Aufgabe war die Erarbeitung eines städtebaulich-
    Freiflächen sowie das „Alte Maxicenter“ ein. Die zentralen    freiraumplanerischen Gesamtkonzeptes, das Aussagen
    Bereiche liegen östlich der Ostwennemarstraße und unter-      zur Schaffung einer attraktiven und auch erkennbaren
    gliedern sich in die Flächen des Alten und Neuen Zentrums.    Wege- und Freiraumverbindung unter Einbeziehung der
    Überdimensionierte Parkplätze überformen den Raum und         angrenzenden Räume und Funktionen macht. Gleichzeitig
    führen zu einer unzureichenden Raumbildung. Insgesamt         sollten Ideen zur Vernetzung der Freiraumstruktur und zur
    fehlt eine Arrondierung bzw. die Fassung des Raumes durch     verkehrlichen Situation vorgelegt werden.
    Strukturen, die ein gewisses Maß an Aufenthaltsqualitäten     Im Rahmen des Wettbewerbes sollte ein Gesamtkonzept
    schaffen.                                                     für das Wettbewerbsgebiet entwickelt werden, auf dessen
                                                                  Grundlage weitere Planungsschritte und Abstimmungen
    Beidseitig dieser prägnanten Nord-Süd-Achse erstrecken sich   stattfinden können. Zusätzlich gab es Vertiefungsflächen
    Wohngebiete mit vielfältigen Typologien. Im Süden verläuft    der Freiraumplanung, für die schon eine kurzfristig umsetz-
    noch parallel zum Grenzweg eine für den Güterverkehr der      bare Planung entwickelt werden soll, sowie langfristig zu
    Ruhr-Lippe-Eisenbahn und auch von der Museumseisen-           entwickelnde Vertiefungsflächen des Städtebaus.
    bahn Hamm genutzte Bahntrasse. Sie stellt eine Barriere
    nördlich des Maximilianparks dar. Bis auf den Anstieg der
    Ostwennemarstraße nördlich des Alten Uentroper Weges
    zur Kanalbrücke gibt es keine wesentlichen topographi-
    schen Geländeunterschiede. Einzig der Abgang von der
    Ostwennemarstraße hinunter zum Kanal stellt aufgrund
    seines derzeitigen Ausbaus eine Barriere dar.

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GRÜNE UMWELTACHSE HAMM-WERRIES - WETTBEWERB DOKUMENTATION
Die Hauptziele des Wettbewerbs waren:

 ■■ nachhaltige und qualitative Aufwertung und somit
    Stärkung eines funktionsfähigen Stadtteilzentrums,
 ■■ 	Entwicklung einer räumlich und gestalterisch markan-
    ten Verbindungachse zwischen dem Datteln-Hamm-
    Kanal und dem Maximilianpark, mit Vorrang für
    Fußgänger und Radfahrer,
 ■■ sichere und barrierefreie Anbindung der Ostwen-
    nemarstraße an den tieferliegenden Kanalweg für
    Fußgänger und Radfahrer,
 ■■ qualitätvolle Gestaltung des Eingangsbereiches zum
    Maximilianpark, insbesondere im Hinblick auf die IGA
    2027,
 ■■ multifunktionale Nutzung der Fläche westlich des
    Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums für Schul- und Ver-
    einssport sowie auch öffentliche Angebote,
 ■■ städtebauliche Entwicklung der markierten Baufelder,
    die später durch private Investoren realisiert werden
    können (Fassung des Bereiches südlich der Sparkasse,
    öffentlicher Raum des „Alten“ Maxicenters) und
 ■■ innovative und flächensparende Gesamtkonzeption
    für umweltfreundliche Mobilität unter Berücksichti-
    gung des hohen Stellplatzbedarfs.
                                                            Werries Zentrum (Quelle: Hans Blossey)

Maxicenter (Quelle: Hans Blossey)                           Luftbild Werries aus Norden (Quelle: Hans Blossey)

                                                                                                                 9
GRÜNE UMWELTACHSE HAMM-WERRIES - WETTBEWERB DOKUMENTATION
Vertiefungsbereiche
     Zur vertiefenden Darstellung ihrer Ideen zur Gestaltung der     Radfahrer Sicherheit und Orientierung bieten. Dafür stand
     Grünen Umweltachse sollten die Teams eine zusammenhän-          die Übernahme einer Kreisverkehrsplanung der Stadt zur
     gende Darstellung als Lageplan erstellen. Dabei sollte ein      Option.
     besonderer Fokus auf die einzelnen Entwicklungsbereiche
     und wie diese miteinander verbunden sind, gelegt werden.        Bereich des Alten Maxicenters
     Eine Verortung der Bereiche ist auf der rechten Seite abge-
     bildet. Dazu gehörten Bereiche mit freiraumplanerischen         Der wenig attraktive Hinterhofbereich um den Winfried-
     Aufgaben (gelb), in denen die Planer zeigen sollten, wie der    platz sollte von einem Parkplatz zu einem Ort mit urbaner
     öffentliche Raum neu strukturiert und attraktiver gestaltet     Lebendigkeit und Nutzungsvielfalt umgewandelt werden.
     werden kann. Zu den städtebaulichen Vertiefungsbereichen        Es war freigestellt, bestimmte Gebäudeteile zu erhalten
     (rot) zählten zentrale Flächen in Werries, auf denen perspek-   oder zu überplanen, um eine neue Fassung des öffentlichen
     tivisch eine hochbauliche Entwicklung stattfinden soll, damit   Raumes zu ermöglichen.
     sich das Zentrum zu einem belebten Ort mit verschiedenen
     Nutzungen und einer hohen Aufenthaltsqualität entwickeln        Neue Platzfläche und Baufeld
     kann. Schließlich gab es noch Freiflächen, für die grobe Ge-    „Mitten in Werries“
     staltungsvorschläge gemacht werden sollten (grau), da sie
     ebenfalls künftig entwickelt werden sollen.                     Auf dieser zentralen Platzfläche sollte eine funktionale
                                                                     Neuorganisation und Aufwertung durch neue Gebäude-
     Anbindung an den Datteln-Hamm-Kanal                             strukturen entstehen, die eine Platzeinfassung und Raum-
                                                                     kante bilden. Die überplanten Stellplätze sollten z.B. in eine
     Hier sollte eine komfortable und barrierefreie Wege-            Quartiersgarage umgelagert werden.
     verbindung an den Kanalweg geschaffen werden, der Teil
     des übergeordneten Radwegenetzes ist. Eine Steigerung           Entwicklung alter Busparkplatz
     der Aufenthaltsqualität am Kanal beispielsweise durch
     Sitzmöglichkeiten war ebenso gefragt.                           Diesem Vertiefungsbereich sollten zentrumsrelevante Nut-
                                                                     zungen mit Wohnen und Gemeinschaftsflächen zugeführt
     Radfahrer- und fußgängerfreundliche                             werden. Die neuen Baukörper sollten eine Abgrenzung zum
     Nord-Süd-Verbindung                                             Schutz der westlichen Wohnbebauung bilden.

     Der gesamte Abschnitt zwischen dem Kanal und der Kreu-          Weiterentwicklung des Sportplatzes am
     zung Ostwennemarstraße / Alter Uentroper Weg sollte             Freiherr-vom-Stein-Gymnasium
     zu einer durchgehenden Zweirichtungsverbindung für
     Radfahrer und Fußgänger ausgebaut werden, um umwelt-            Auch der an der Eingangsachse zum Maximilianpark ge-
     freundliche Mobilität zu fördern.                               legene Sportplatz sollte mitgedacht werden. Dabei waren
                                                                     unterschiedliche Nutzungsansprüche des Freiherr-vom-
     „Partizipatorische“ Gestaltung der östlichen                    Stein-Gymnasiums, der Sportvereine und der Öffentlichkeit
     Freifläche an der Ostwennemarstraße                             zu beachten und das angrenzende Wohngebiet vor even-
                                                                     tuell entstehendem Lärm zu schützen.
     Die Freifläche an der Ostwennemarstraße soll durch eine
     partizipative Gestaltung künftig aktiviert werden. Dafür        Entrée Maximilianpark und Werner-Figgen-Weg
     sollten Vorschläge für eine bessere Zuwegung gemacht
     werden und auch die Erweiterung der Kita im Süden mit           Die Entwicklung des Entrées sollte eine klare Adressbildung
     berücksichtigt werden.                                          des Parks erzeugen. Zusammen mit der zulaufenden Allee,
                                                                     an der Bewegungs- und Sitzmöglichkeiten zu planen waren,
     Kreuzungsbereich Ostwennemarstraße /                            sollte eine Sogwirkung entstehen, die Besucher anzieht.
     Alter Uentroper Weg
     Die aktuell unübersichtliche Kreuzungssituation sollte
     umgestaltet werden und insbesondere für Fußgänger und

10
-Hamm-Kanal

                                                                                                                                 Datte
                                                                                                                                      ln-Ham
                                                                                                                                            m-Kan
                                                                                                                                                 al

                                                                                      Anbindung an den
                                                                                     Datteln-Hamm-Kanal

                                                                                                           Freifläche an der
                                                                                                          Ostwennemarstraße
                 Nord-Süd-Verbindung für
                 Radfahrer und Fußgänger

                                                                                                                                                      Brache

                                                                                     Kreuzung Alter Uentroper
                                                                                                                                                               per Weg
                                                                                     Weg / Ostwennemarstraße                                   Alter Uentro
                           Alter
                                   Uentr
                                                oper
                                                       Weg

                                                                                                                     Altes Maxicenter

                                                                                                                                                                         Bra
                                                                                                                                                                          am
                                     Eichenstraße

                                                                                                                                                                           ers
                                                                                                                                                                               tra
                                                                                                                                                                                ße
                                                                                                                 Neue Platzfläche und
                                                                                      Ostwennemarstraße

                                                                                                              Baufeld „Mitten in Werries“

                                                               Ammerweg

                         Entwicklung alter
                           Busparkplatz

                                                                                                                                  Legende
                                                                                                                                  Abgrenzung
                  Sportplatz am Freiherr-                                                                                         Wettbewerbsgebiet
                  vom-Stein-Gymnasium
                                                                                                                                  Vertiefungsflächen
                                                    Grenzweg
                                                                                                                                  Städtebau

                                                                                                                                  Vertiefungsflächen
                                        Entrée Maximilianpark                                                                     Freiraum

Übersicht Wettbewerbsgebiet und Vertiefungsbereiche (Quelle: s + w plus und Stadt Hamm)

                                                                                                                                                                           11
B       Verfahrensteil

     Wettbewerb
                                                                     Preisgelder
     Ausgelobt war ein nicht offener Realisierungswettbewerb         Für den Wettbewerb nach RPW 2013 stellte die Ausloberin
     nach RPW 2013 mit vorgeschaltetem Bewerbungsverfahren.          nach Abschluss der Bearbeitung eine Wettbewerbssumme
     Er richtete sich an Teams der beiden Disziplinen Stadtplanung   von 125.000.- Euro (brutto, inkl. der derzeit gültigen MwSt.
     und Landschaftsarchitektur. Die Anzahl der Teilnehmenden        von 19%) zur Verfügung. Die Wettbewerbssumme wurde
     war auf 12 beschränkt, von denen 3 Teilnehmende durch           auf der Basis der HOAI (2021) sowie dem Merkblatt 51 der
     die Ausloberschaft gesetzt wurden. Über das vorgeschaltete      AKBW ermittelt. Es war folgende Aufteilung vom Preisge-
     Bewerbungsverfahren haben sich 5 weitere Büros beworben         richt vorgesehen:
     und qualifiziert, sodass insgesamt 8 Teams für den Wettbe-
     werb zugelassen wurden. Im Verfahren wurden letztendlich        1.	Preis 55.000.- Euro
     6 Wettbewerbsarbeiten eingereicht und dem Preisgericht          2.	Preis 30.000.- Euro
     zur Beurteilung vorgelegt.                                      3.	Preis 20.000.- Euro

     Das Verfahren war anonym.                                       Für Anerkennungen sollten insgesamt 20.000.- Euro zur
                                                                     Verfügung stehen.
     Der Durchführung des Wettbewerbs lagen die RPW 2013 in
     der vom BMVBS am 31.01.2013 herausgegebenen Fassung             Im Laufe der Sitzung wurde die Aufteilung geändert und
     und die mit Einführungserlass vom 05.06.2014 des Ministeri-     wie folgt vom Preisgericht einstimmig beschlossen:
     ums für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr und
     des Finanzministeriums NRW bekanntgemachten Hinweisen           1. Preis        60.000.- Euro
     zugrunde.                                                       2. Preis        35.000.- Euro
                                                                     Anerkennung     15.000.- Euro
     Die Auslobung und das Protokoll des Kolloquiums waren           Anerkennung     15.000.- Euro
     für die Ausloberin und Teilnehmende sowie alle übrigen am
     Wettbewerb Beteiligten verbindlich. An der Vorbereitung
     und Auslobung des Wettbewerbs hat der Ausschuss Vergabe
     und Wettbewerb der Architektenkammer NRW beratend
     mitgewirkt. Die Auslobung wurde dort unter der Nummer
     W28/21 registriert.

     Der Wettbewerb wurde in deutscher Sprache durchgeführt.

     Beurteilungskriterien

     Folgende Kriterien wurden bei der Beurteilung der Arbei-
     ten im Wettbewerb durch das Preisgericht nach RPW 2013
     herangezogen:

     ■■ 	Einbindung in die stadträumliche Situation
     ■■ Qualität der städtebaulichen Gesamtkonzeption
     ■■ Qualität der Freiraumgestaltung
     ■■ 	Nutzungsqualitäten
     ■■ Barrierefreiheit
     ■■ Realisierbarkeit und Nachhaltigkeit der Konzeption
     ■■ Wirtschaftlichkeit

     Die genannte Reihenfolge der Kriterien stellten keine Ge-
     wichtung dar.

12
Akteure
Preisgericht                                                   Stellvertretendes Preisgericht
Am 6. Oktober 2021 fand das ganztägige Preisgericht in
Hamm-Werries im Festsaal des Maximilianparks mit folgen-       ■■ 	Erzina Brennecke,
der Besetzung statt. Der Vorsitz wurde durch Herrn Prof. Dr.      Ausschuss für Stadtentwicklung Wohnen
                                                                  und Mobilität, Hamm
Franz Pesch wahrgenommen.
                                                               ■■ Barbara Conrad,
Stimmberechtigtes Preisgericht                                    Abteilungsleiterin Stadtplanungsamt,
                                                                  Stadterneuerung, Hamm
■■ Prof. Gerd Aufmkolk,
   Landschaftsarchitekt, Nürnberg                              ■■ Jan-Hendrik Flecke,
                                                                  Bezirksvertretung Uentrop, Hamm
■■ Frank Flor,
   Landschaftsarchitekt, Köln                                  ■■ Joachim Horst,
                                                                  Abteilungsleiter Stadtplanungsamt,
■■ 	Prof. Andreas Fritzen,                                        Gesamtstädtische Planung, Hamm
   Architekt und Stadtplaner, Köln / Bochum
                                                               ■■ 	Stefan Krapp,
■■ 	Tobias Fröhlich,                                              Stadtplaner, Aachen
   Sachgebietsleiter Tiefbau- und Grünflächenamt,
   Hamm                                                        ■■ Jörg Wedekind,
                                                                  2. stellvertretender Bezirksbürgermeister Uentrop,
■■ Rudolf Haase,                                                  Hamm
   1. stellvertretender Bezirksbürgermeister, Uentrop,
   Hamm

■■ 	Prof. Inga Hahn,                                           Anwesende der Sachverständigen Beratung
   Landschaftsarchitektin, Berlin / Erfurt                     und Vorprüfung (ohne Stimmrecht):
■■ Rebekka Junge,
   Landschaftsarchitektin, Bochum                              ■■ Christine Chudasch,
                                                                  Stadtplanungsamt, Hamm
■■ 	Andreas Mentz,
   Stadtbaurat Hamm                                            ■■ Sandra Dietz-Spindler,
                                                                  Stadtplanungsamt, Hamm
■■ Heinz-Martin Muhle,
   Amtsleiter Stadtplanungsamt, Hamm                           ■■ Svenja Hoch,
                                                                  Tiefbau- und Grünflächenamt, Hamm
■■ 	Prof. Dr. Franz Pesch,
   Architekt und Stadtplaner, Dortmund                         ■■ Ulrich Kroker,
                                                                  Aufsichtsrat Maximilianpark GmbH, Hamm
■■ Björn Pförtzsch,
   Bezirksbürgermeister Uentrop, Hamm                          ■■ Jörg Rogalla,
                                                                  Maximilianpark GmbH, Hamm
■■ 	Ulrike Platz,
   Landschaftsarchitektin, Bonn                                ■■ 	Alexandra Schapals,
                                                                  Maximilianpark GmbH, Hamm
■■ 	Tanja-Sybille Prill,
   Ausschuss für Stadtentwicklung, Wohnen                      ■■ Rüdiger Schlothane,
   und Mobilität, Hamm
                                                                  Stadtplanungsamt, Hamm
■■ 	Peter Scholz,
   Vorsitzender Ausschuss für Stadtentwicklung,
   Wohnen und Mobilität, Hamm

■■ 	Prof. Rolf Westerheide,
   Architekt und Stadtplaner, Aachen

                                                                                                                       13
14
Impressionen aus der Preisgerichtssitzung (Quelle: s + w plus)

                                                                 15
C 	Ergebnisse

     1. Preis // Arbeit 1024
     Landschaftsarchitektur
     faktorgruen Landschaftsarchitekten bdla beratende ingenieure mbB, Freiburg
     Verfasser: Martin Schedlbauer
     Mitarbeit: Annika Sauer, Mira Wanning, Ricardo Patings

     Stadtplanung
     Thomas Schüler Architekten Stadtplaner, Düsseldorf
     Verfasser: Thomas Schüler
     Mitarbeit: Sascha Lehnhardt

     Anerkennung // Arbeit 1022
     Landschaftsarchitektur
     RIEHL BAUERMANN + PARTNER Landschaftsarchitekten, Kassel
     Verfasser: Jonas Otto
     Mitarbeit: Annika Schridde, Marcel Spieß, Marco Schlottmann, Melina Löwer, Julika Fischer

     Stadtplanung
     post welters + partner mbB, Dortmund
     Verfasser: Joachim Sterl

     Architekturzeichnungen
     Architektur & Zeichnung, München
     Ansprechpartner: Wolfram Gothe

     1. Rundgang // Arbeit 1023
     Landschaftsarchitektur
     bgmr Landschaftsarchitekten GmbH, Berlin
     Verfasser: Carlo W. Becker
     Mitarbeit: Lena Flamm, Dirk Christiansen, Martin Stokmann, Vera Goesmann

     Stadtplanung
     Octagon Architekturkollektiv, Leipzig
     Verfasser: Julia Köpper
     Mitarbeit: Marijke Kiparski, Marina Robin, Lorenz Brösch

16
2. Preis // Arbeit 1021
Landschaftsarchitektur und Stadtplanung
B.A.S. Kopperschmidt + Moczala GmbH, Dortmund
Verfasser: Juliane Kopperschmidt, Christian Moczala
Mitarbeit: Anna Steube, Malin Schulz, Lorenz Kaiser

Visualisierung
Greenlove PhotoDesign, Kamen
Ansprechpartner: Abdulkadir Bolat

Anerkennung // Arbeit 1026
Landschaftsarchitektur und Stadtplanung
STUDIO RW Stadtplanung + Landschaftsarchitektur, Berlin
Verfasser: Heiko Ruddigkeit
Mitarbeit: Marlene Grönefeld, Adi Cohen, Andreas Arauz, Florian Rüster

1. Rundgang // Arbeit 1025
Landschaftsarchitektur
Förder Landschaftsarchitekten GmbH, Essen
Verfasser: Matthias Förder
Mitarbeit: Arnaud Greder, Emir Hasanagic, Annette Demmer-Förder

Stadtplanung
BJP Bläser Jansen Partner GbR, Dortmund
Verfasser: Hendrik Jansen, Daniel Bläser
Mitarbeit: Ella Hartke

                                                                         17
1
                             Arbeit 1024
                             Landschaftsarchitektur
                             faktorgruen Landschaftsarchitekten bdla beratende ingenieure mbB, Freiburg
                             Verfasser: Martin Schedlbauer
                             Mitarbeit: Annika Sauer, Mira Wanning, Ricardo Patings

                             Stadtplanung
                             Thomas Schüler Architekten Stadtplaner, Düsseldorf
                             Verfasser: Thomas Schüler
                             Mitarbeit: Sascha Lehnhardt

     Idee der Verfasser

     Konzept “Das Grüne Band von Werries”
     Zwischen dem Maximilanpark und dem Datteln-Hamm-            Das durch den Datteln-Hamm-Kanal bereits im Ort präsente
     Kanal spannt sich die „Grüne Umweltachse“ auf. Sie          Thema Wasser wird aufgegriffen und zum zentralen Ge-
     stellt die heute sehr heterogenen Einzelbereiche in einen   staltungselement der grünen Umweltachse. Durch seine
     neuen Kontext und verknüpft die wichtigen Grünräume von     Verdunstungs- und Kühlungseffekte trägt es wesentlich
     Hamm-Werries miteinander. Als Grünes Band steht der neue    zur Verbesserung des Stadtklimas bei und schafft an den
     Stadtraum unter dem Zeichen des Klimawandels und dem        zentralen Platzbereichen neue Erlebnismomente und
     daraus resultierenden Erfordernis nach Klimaanpassung       Aufenthaltsqualitäten in der Stadt.
     und sorgt mit den Elementen Bäume, Wasser, Spielen und
     Naherholung für eine Verbesserung der Lebensqualität der
     Bürger und Bewohner von Werries.

     Perspektive Eingangsbereich Maxipark

18
Masterplan   19
1
                           Arbeit 1024

     Würdigung durch das Preisgericht

     Die Arbeit 1024 geht mit einer starken baulichen Verdich-          ist, wie die Wasserelemente gespeist werden: künstlich oder
     tung in die Mitte Werries. Durch die blockrandartige Bebau-        durch Regenwasser? Sollten sie temporär trocken fallen, ist
     ung werden die Räume vorerst klar gegliedert. Die raumbil-         ihre Qualität kritisch zu sehen. Retentionsflächen sind nur
     denden Kanten akzentuieren einen Grünkorridor und lassen           Funktionen und noch keine gestaltete Freiraumqualität.
     eine schlüssige Platzabfolge entstehen. Die großmaßstäbli-         Inwiefern der Kosten-Nutzen Aufwand des größeren südli-
     che Körnung assoziiiert eine städtebauliche Mitte, die an          chen Wasserbeckens tragfähig ist, ist zu prüfen.
     dieser Stelle kontrovers in ihrer Dimension diskutiert wird,       Der die Sichtachse Richtung Maximilianpark und -eingang
     insbesondere Geschosshöhe. Wohnungsbau ist an der Stelle           verstellende Kulturpavillon ist nicht nachvollziehbar. Auch
     willkommen. Fraglich bleibt, ob die vorgesehenen Gewer-            bleibt offen, wie Begriffe wie Kulturmeile etc. mit Leben
     beflächen im EG in der Form ausgelastet sein werden. Durch         gefüllt werden können. Das Spiel- und Sportangebot im
     den Bevölkerungszuwachs ist im positiven Sinne mit einer           südlichen Bereich ist abgedeckt.
     stärkeren Nutzung der Infrastruktur zu rechnen. Im Bereich         Im Norden formuliert die Arbeit einen schlüssigen baulichen
     des Kreisverkehrs und des ehemaligen Maximiliancenters             Endpunkt mit einem Infopavillon auf der Ostseite der Brücke.
     ist die ansonsten konstante städtebauliche Neugliederung           Die Aufweitung beidseitig der Brücke bietet eine Grundlage
     nicht ablesbar. Die Zweiteilung der Grünen Achse spannt            für eine qualitätvolle Entwicklung des Achsenauftakts am
     einen großzügigen Raum auf. Durch die Gleichbehandlung             Kanal und bildet ein Alleinstellungsmerkmal unter den
     mit zwei Baumalleen wird die Orientierung allerdings               eingereichten Arbeiten. Den südlich anschließenden Was-
     undeutlich und trägt nicht zur Stärkung einer deutlich             serbereich von hier aus mit einem aufgeständerten Radweg
     ablesbaren Grünverbindung bei. Die Grünachse über die              erlebbar zu machen ohne die Wasserflächen zu kreuzen, ist
     Ostwennemarstraße aufzuweiten, ist eine gelungene Geste.           eine sehr große Qualität der Arbeit. Angemessen und sehr
     Wünschenswert ist jedoch, die auf den Grundstücken der             gelungen entwickelt sich aus dem Waldbereich ein Aben-
     Stadt befindliche Grünachse Maximilianstraße zugunsten             teuerspielplatz. Die Chance, den Kitaneubau in diesen Grün-
     eines belebten Freiraums zu stärken.                               zug sinnfällig und qualitätvoll zu integrieren, wird mit einer
     Eine besondere Qualität ist ein einheitlicher Belag, der die       durchgesteckten Positionierung und der Formulierung eines
     Mitte visuell zusammenzieht und das Verkehrsaufkommen              den Grünzug durchschneidenden Parkplatzes verhindert.
     optisch in eine Platzfläche integriert. Mit Blick in die Zukunft   Insgesamt bietet die Arbeit einen wertvollen Beitrag, der
     bietet sich so die Option, schrittweise den MIV zurück zu bau-     gerade im Norden am Kanal einen treffenden Auftakt bildet
     en. Die Buswendemöglichkeit im Bereich Maximilianpark ist          und stadtstrukturell einen konsequenten Ansatz verfolgt.
     in der Darstellung nicht erkennbar. Ein verbindendes Thema         In den Freiraumqualitäten und Atmosphären ist er jedoch
     wie hier das Wasser zu entwickeln, wird begrüßt. Fraglich          noch stark entwicklungsbedürftig.

     Vogelperspektive

20
Ausschnitt Vertiefung Norden          Ausschnitt Vertiefung Süden

Schnitt durch den Kanal

Schnitt durch den zentralen Bereich
                                                                    21
2
                             Arbeit 1021
                             Landschaftsarchitektur und Stadtplanung
                             B.A.S. Kopperschmidt + Moczala GmbH, Dortmund
                             Verfasser: Juliane Kopperschmidt, Christian Moczala
                             Mitarbeit: Anna Steube, Malin Schulz, Lorenz Kaiser

                             Fachplanung
                             Greenlove PhotoDesign, Kamen
                             Fachbereich: Visiualisierung
                             Ansprechpartner: Abdulkadir Bolat

     Idee der Verfasser

     Leitidee ist ein klares Grundgerüst städtischer Räume: Die     dendes Entrée. So entsteht nicht nur eine lineare Abfolge
     Umweltachse verbindet Maxipark und Kanal, das alte Maxi-       von Stadträumen, sondern die quer zur Achse liegenden
     center bildet mit eindeutigen Vorderseiten einen städtischen   “Freiraumbänder” vernetzen sich weit in die angrenzenden
     Platz, die großen Parkplätze des neuen Maxicenters schaffen    Stadtgebiete hinein und binden diese an die Achse an.
     einen Service-Raum mit ruhigem funktionalen Charakter.
     Sport- und Eventhallen werden über gestaltete Freiraum-
     bänder angebunden und der Maxipark erhält ein einla-

     Perspektive Eingangsbereich Maxipark

22
Masterplan   23
2
                         Arbeit 1021

     Würdigung durch das Preisgericht

     Den Verfasser*innen gelingt ein schlüssiges Raumbild einer   verbindung mit guter Aufenthaltsqualität. Ein ergänzender
     vom Kanal bis zum Maximilianpark reichenden, erlebbaren      Neubau im Bereich des Alten Maxicenters ermöglicht die
     Umweltachse. Neben einer durchgehenden Nord-Süd-             Aufwertung des Parkplatzes zu einem kleinen Stadtplatz
     Verbindung sind die Querbezüge in Ost-West-Richtung und      mit Marktständen. Hier soll der Autoverkehr reduziert und
     die damit verbundene Einbeziehung der angrenzenden           die Aufenthaltsqualität gefördert werden.
     Wohngebiete gut gelungen.                                    Für den zentralen Bereich am Neuen Maxicenter wird ein
     Die Umweltaspekte werden insbesondere unter dem Thema        gut dimensionierter Vorschlag für eine bauliche Verdich-
     Klima und Wasser eingehend behandelt und passend dar-        tung mit angemessenen Nutzungsvorschlägen dargestellt.
     gestellt. An wichtigen, zentralen Orten werden räumlich-     Die Aufenthaltsqualität für die Bewohner*innen wird durch
     bauliche Verdichtungen platziert. Es entstehen damit inte-   den dominanten Kreisverkehr, die großen Parkplätze und
     ressante Platzräume entlang der Hauptlinien mit passenden    die TG Abfahrt am Neubau eingeschränkt.
     Gebäudehöhen. Die weiterhin umfangreichen ebenerdigen        Südlich davon, im Bereich des Freiherr-vom-Stein-Gymna-
     Parkplätze werden nur ansatzweise mit grünordnerischen       siums werden die Sportflächen sinnvoll neu geordnet und
     Maßnahmen aufgewertet.                                       zum Wohngebiet im Osten eingegrünt.
     Der Gedanke, östlich des Kernbereichs im Übergang zu den     Für den Eingang zum Maximilianpark wird ein gut pro-
     angrenzenden Wohngebieten eine weitere Grünfuge dar-         portionierter Platz vorgeschlagen und die Stellplatzanlage
     zustellen, wird ausdrücklich gewürdigt.                      entsprechend zurückgebaut. Eine neue östlich gelegene
     Der Auftakt der Umweltachse am Kanal ist grundsätzlich       Zufahrt trennt den Autoverkehr sinnvollerweise von den
     richtig gewählt und schafft eine Aufenthaltsqualität, die    Parkbesucher*innen. Die Umsetzung ist rechtlich eher
     den Kreuzungspunkt am Wasser erlebbar macht. Leider          problematisch. Die vier von den Entwurfsverfasser*innen
     bleibt die formale Ausprägung zu wirkungslos und nur auf     vorgeschlagenen Pavillons sind aus Sicht des Preisgerichts
     die westlichen Flächen beschränkt.                           unpassend zum Denkmal und nachteilig für die Zuwegung
     Neben der Radwegeverbindung westlich der Ostwennemar-        zum Park.
     straße wird richtigerweise eine weitere Nord-Süd-Verbin-
     dung im östlich angrenzenden Grünraum angeboten. Auch        Insgesamt stellt die Arbeit einen guten Beitrag dar, der
     hier werden die Verknüpfungen in das östlich gelegene        viele Aspekte der komplexen Aufgabenstellung überzeu-
     Quartier sichtvoll aufgezeigt.                               gend bearbeitet. An einzelnen aber besonders wichtigen
     Die Ostwennemarstraße wird im weiter südlichen Bereich       Orten zeigt die Arbeit gestalterische-freiraumplanerische
     verschmälert zugunsten einer attraktiven Fuß- und Rad-       Schwächen.

Vogelperspektive

24
Ausschnitt Vertiefung Norden          Ausschnitt Vertiefung Süden

Schnitt durch den Kanal

Schnitt durch den zentralen Bereich
                                                                    25
Arbeit 1022
 KENNUNG
  ANER-
                             Landschaftsarchitektur
                             RIEHL BAUERMANN + PARTNER Landschaftsarchitekten, Kassel
                             Verfasser: Jonas Otto
                             Mitarbeit: Annika Schridde, Marcel Spieß, Marco Schlottmann, Melina Löwer,
                             Julika Fischer

                             Stadtplanung                                    Fachplanung
                             post welters + partner mbB, Dortmund            Architektur & Zeichnung, München
                             Verfasser: Joachim Sterl                        Fachbereich: Architekturzeichnungen
                                                                             Ansprechpartner: Wolfram Gothe

     Idee der Verfasser

     Die grundlegende Entwurfsidee besteht daraus, die Grüne    Straßenzüge und Platzräume entschleunigen die Rad-
     Umweltachse als PARKBAND zu definieren. Die Parksequen-    fahrer und bieten Einblicke ins Quartier. Neben den linearen
     zen an der Umweltachse entfalten neue Freiräume als Orte   Wegeführungen bieten informellere Wege in den grünen
     der Gemeinschaft und schaffen gleichzeitig Verbindungen    Räumen, spannungsvolle Raumeindrücke. Städtebauliches
     zum bestehenden Freiraumgefüge. Die stetige Konstante      Highlight wird der neue Mobility-Hub.
     ist der Fahrradweg im Zweirichtungsverkehr. Querende

     Perspektive Eingangsbereich Maxipark

26
Masterplan   27
Arbeit 1022
 KENNUNG
  ANER-

     Würdigung durch das Preisgericht

     Das Leitbild der Arbeit vom durchgängigen Parkband mit          Im Bereich östlich des Alten Maxicenters sind die neuen
     einer Fuß- und Radwegeverbindung, sowie einzelnen Park-         städtebaulichen Setzungen zu klein, um den Raum zu fassen
     sequenzen ist nachvollziehbar und schlüssig. Das Parkband       und zu Bespielen (Gastronomiepavillon und Markthalle). Im
     ist durch die hohe Anzahl an Bäumen sehr dominant und           mittleren Teil sind sie hingegen zu großmaßstäblich dimen-
     zeichnet sich klar im Stadtraum ab. Dies gelingt allerdings     sioniert. Die Atelierhäuser auf dem ehemaligen Busparkplatz
     nur durch einen starken Eingriff in die städtebauliche Be-      sind zu kleinmaßstäblich und schaffen keinen adäquaten
     standssituation. Insbesondere die Verlegung der Ostwenne-       Stadtraum. Hier wäre wiederum eine stärkere Verdichtung
     marstraße und der Teilabriss des Alten Maxicenters wirft eine   angemessen. Die Länge des Bushaltedaches wirkt überdi-
     wohl nicht überwindbare Hürde auf, weshalb das Konzept          mensioniert. Der nördliche Eingang in die Umweltachse
     nicht in dieser Weise umsetzbar wäre. Darüber hinaus ist        am Kanal wirkt angemessen und gut dimensioniert, die
     der nördliche Teil der Umweltachse über dem Kreisverkehr        Nutzungen sind vorstellbar. Der südliche Eingang am Maxi-
     falsch weitergeführt und schöpft nicht das Potential des        milianpark wird kontrovers diskutiert. Für das vorgesehene
     angrenzenden Freiraums aus.                                     Vordach hätte der Platz etwas größer dimensioniert werden
                                                                     müssen, um eine Adresse auszubilden.

     Vogelperspektive

28
Ausschnitt Vertiefung Norden          Ausschnitt Vertiefung Süden

Schnitt durch den Kanal

Schnitt durch den zentralen Bereich
                                                                    29
Arbeit 1026
 KENNUNG
  ANER-
                             Landschaftsarchitektur und Stadtplanung
                             STUDIO RW Stadtplanung + Landschaftsarchitektur, Berlin
                             Verfasser: Heiko Ruddigkeit
                             Mitarbeit: Marlene Grönefeld, Adi Cohen, Andreas Arauz, Florian Rüster

     Idee der Verfasser
     Der Entwurf versteht das neue Zentrum als lebendigen und
     blau-grünen Nukleus des Stadtteils. Gemischte Wohn- und
     Arbeitswelten schaffen attraktive Angebote und ziehen
     neue Nutzer und Bewohner an. Monotone Stellplatzanlagen
     werden zu vielfältigen Grün- und Freiflächen und bilden
     innerstädtische Begegnungszonen. Durch neue Baukörper
     und Großgehölzstrukturen wird der fragmentarisch wirk-
     ende Raum verdichtet und in erlebbare und klar definierte
     Teilräume gegliedert.

     Perspektive Eingangsbereich Maxipark

30
Masterplan   31
Arbeit 1026
 KENNUNG
  ANER-

     Würdigung durch das Preisgericht

     Die Verfasser*innen verfolgen die Idee der grünen Mitte         Gestaltungswillen vermissen. Vor allem die Positionierung
     entlang der Umweltachse mit möglichst wenigen baulichen         des neuen Parkhauses an der Eingangssituation zum Zen-
     Interventionen und einem großzügigen grünen Freiraum.           trum auch im Kontext der Villa ist nicht nachvollziehbar. Für
     Dabei dient die Umweltachse als Verbindung an denen die         die Sportfläche schlagen die Verfasser*innen eine schlüs-
     Verfasser*innen Orte und Entwicklungskerne vom Maximi-          sige Eingrünung vor. Der Vorplatz zum Maximilianpark
     lianpark über die Stadtmitte bis zum Datteln-Hamm-Kanal         wirkt wenig großzügig und im Verhältnis zum Gebäude zu
     anlagern. Dieser Entwurfsgedanke ist grundsätzlich sympa-       kleinteilig.
     thisch, weil er ohne große Gesten auskommt.                     Dem Gedanken der offenen grünen Mitte bleibt in diesem
     Der grundsätzlich positiv gewürdigte Ansatz der grünen          Vorschlag, sowohl die Antwort der Bespielung der Ränder,
     Mitte wird leider nicht konsequent von den Verfasser*innen      als auch die der Nutzung schuldig.
     umgesetzt. Entscheidende Orte und räumliche wichtige            Insgesamt bietet der Entwurf mit seinem minimal invasiven
     Verknüpfungen werden nicht vernetzt. Als zentrale Mitte         Ansatz und der großzügigen Begrünung einen interes-
     von Hamm-Werries wird von den Verfasser*innen eine Park-        santen Beitrag, dessen Angemessenheit für den Ort jedoch
     wiese definiert. Typus und Nutzung der gewählten Punkt-         fraglich bleibt.
     häuser an dieser Wiese im zentralen Bereich können die der-
     zeitige Fragmentierung und mangelnde Orientierung der           Der minimalistische Ansatz bezieht sich auf die stadträum-
     Ortsmitte nicht signifikant verbessern. Die zentrale Fuß- und   lichen Eingriffe und Setzungen. Vom Auftakt am Kanal bis
     Radachse verliert sich zudem im Bereich des Maxicenters.        zum Eingang des Maximilianparks zieht sich dieser Entwurfs-
     Hier bietet der Entwurf keine Lösung an und lässt jeglichen     ansatz. Der Stadtraum wirkt nach wie vor fragmentiert.

     Vogelperspektive

32
Ausschnitt Vertiefung Norden          Ausschnitt Vertiefung Süden

Schnitt durch den Kanal

Schnitt durch den zentralen Bereich
                                                                    33
Arbeit 1023
 Rundgang                    Landschaftsarchitektur
    1.

                             bgmr Landschaftsarchitekten GmbH, Berlin
                             Verfasser: Carlo W. Becker
                             Mitarbeit: Lena Flamm, Dirk Christiansen, Martin Stokmann, Vera Goesmann

                             Stadtplanung
                             Octagon Architekturkollektiv, Leipzig
                             Verfasser: Julia Köpper
                             Mitarbeit: Marijke Kiparski, Marina Robin, Lorenz Brösch

     Idee der Verfasser

     Anstelle einer harten Ausprägung einer starren Achse schla-
     gen wir vor, das Achsenmotiv mit der lokalen Erlebbarkeit
     zu verknüpfen: aus einer starren wird eine schwingende
     Achse, die auf örtliche Besonderheiten eingeht und nach
     dem Prinzip eines Mäanders die Orte entlang des Radweges
     inszeniert. Das Prinzip des Mäanders wird städtebaulich auf-
     genommen und schafft atmosphärische und abwechslungs-
     reiche Raumkonstellationen. Die schwingende Achse kor-
     respondiert mit den neu geschaffenen Räumen, atmet mit
     diesen. Der Weg wird dabei zielbewusst geführt.

     Perspektive Eingangsbereich Maxipark

34
Masterplan   35
Arbeit 1023
 Rundgang
    1.

     Würdigung durch das Preisgericht

     Der Entwurf orientiert sich sehr stark an den vorhandenen   nicht vorhanden. Die Chance das Alte Maxicenter städtebau-
     städtebaulichen Strukturen. Innovative Ansätze bzw.         lich aufzuwerten wurde nicht genutzt. Die Freiflächenge-
     Vorschläge zur Gestaltung und städtebaulichen Raumauf-      staltung entspricht nicht der gewünschten Qualität. Die
     teilung fehlen. Ein städtebauliches Raumgefühl durch ver-   Umweltachse am End- und Anfangspunkt gestalterisch
     zogene Dreiecksräume lässt keine robusten städtebaulichen   einzufangen und in ihrer Strahl-Wirkung herauszustellen ist
     Raumstrukturen entstehen. Die eigentliche Umweltachse       nicht gelungen.
     ist bis auf die im Bestand vorhandenen Wegebeziehungen

     Konzeptgrafik

     Vogelperspektive

36
Ausschnitt Vertiefung Norden          Ausschnitt Vertiefung Süden

Schnitt durch den Kanal

Schnitt durch den zentralen Bereich
                                                                    37
Arbeit 1025
 Rundgang                    Landschaftsarchitektur
    1.

                             Förder Landschaftsarchitekten GmbH, Essen
                             Verfasser: Matthias Förder
                             Mitarbeit: Arnaud Greder, Emir Hasanagic, Annette Demmer-Förder

                             Stadtplanung
                             BJP Bläser Jansen Partner GbR, Dortmund
                             Verfasser: Hendrik Jansen, Daniel Bläser
                             Mitarbeit: Ella Hartke

     Idee der Verfasser
     Die Umweltachse transformiert das ursprüngliche Land-        wicklung als „Work in progress“. Die Ergebnisse des Wett-
     schaftsbild der landwirtschaftlichen Feldstrukturen in ein   bewerbs dienen als Initialzündung. Die Entwicklung des
     zukünftiges Stadtlandschaftsbild.                            Areals um die grüne Umweltachse in Hamm-Werries basiert
     Die Umweltachse steht für einen kooperativen, nachvoll-      auf vier wesentlichen räumlichen und funktionalen Grund-
     ziehbaren, flexiblen Prozess hin zu einer umweltgerechten    sätzen: die Umweltachse, ein neues Zentrum für Werries,
     Stadtentwicklung.                                            Neuordnung des Maxicenters, neues Wohnen auf dem alten
     Die Umweltachse macht Werries zu einem Vorzeigestandort,     Busparkplatz.
     einem innovativen Quartier, einem Beispiel für Stadtent-

     Perspektive Eingangsbereich Maxipark

38
Masterplan   39
Arbeit 1025
 Rundgang
    1.

     Würdigung durch das Preisgericht

     Gewürdigt wird das Herstellen von städtebaulich klaren            Auch die strikt vorgeschlagene Aufsplittung der Nord-Süd-
     Kanten, die ablesbare öffentliche Räume schaffen. Ob              Achsen in die unterschiedlichen Verkehre scheint nicht mehr
     allerdings die Bebauungsdichte an jeder Stelle dem Ort            zeitgemäß. Insbesondere der Boulevard ist nur eine viel
     entspricht ist fraglich. Der Ersatz für das alte Maxicenter ist   zu breite Straße und bietet keinen Mehrwert für den Ort.
     in seiner Ausbildung angemessen, allerdings wird hier die         Das Aufreihen von Sport- und Aufenthaltsfeldern entlang
     Chance vertan, den rückwärtigen Platz tatsächlich in eine         der Allee ohne eine räumliche Struktur überzeugt nicht.
     neue Struktur einzubinden.                                        Nördlich des Alten Uentroper Wegs bietet der Entwurf
                                                                       wenig Impulse, die Bastion erscheint überzogen.

     Konzeptgrafik

     Vogelperspektive

40
Ausschnitt Vertiefung Norden          Ausschnitt Vertiefung Süden

Schnitt durch den Kanal

Schnitt durch den zentralen Bereich
                                                                    41
Übersichten
     Fußgängerperspektiven

1021                                    1022
                             2. Preis

1023                                    1024
                                               1. Preis

1025                                    1026

42
Vogelperspektiven

1021                            1022
                     2. Preis

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                                       1. Preis

1025                            1026

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