AK Aktuell - BAWAG PSK Betriebsrat

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DAS INFOSERVICE DER AK FÜR BETRIEBSRÄTE & BETRIEBSRÄTINNEN, PERSONALVERTRETER & PERSONALVERTRETERINNEN
                                                                                            NR 04 | 2021

        Die Solidaritätsprämie
             Ein Förderungsmodell, um Arbeitslosigkeit zu verhindern
                                                                                                           Foto: voestalpine AG

Pandemie: Vereinbarkeit von Beruf und Familie fördern SEITE 5
Europa: Mindestlohnrichtlinie als Chance für faire Löhne SEITE 10
Dividenden: Rekordauszahlungen mitten in der Krise SEITE 12
AK-Vollversammlung: die Wirtschaft ankurbeln SEITE 14
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AK AKTUELL

                                                                    Eine Förderung für
                                                                 Arbeitszeitverkürzung:
                                                                            Gibt’s das?
                                               Während viele Menschen gerne weniger arbeiten möchten, finden
                                                     andere keine Arbeit. Ein bereits existierendes Fördermodell
                                                bietet einen spannenden Lösungsansatz: Arbeitszeitverkürzung
                                                       subventionieren statt Massenarbeitslosigkeit finanzieren!

                                                                                                                   Von Simon Theurl

                                   Nur vier Tage die Woche arbeiten, sechs            Vollzeitbeschäftigte in Österreich 40,8 Stun­
                                   statt acht Stunden pro Tag ins Büro, jede          den. Das ist mehr als in den meisten ande­
                                   fünfte Woche frei – so oder so ähnlich kann        ren europäischen Ländern. Nur Zypern und
     Kurz und bündig               Arbeits­zeitverkürzung aussehen. Immer mehr        Malta schneiden schlechter ab. Während die
                                   Menschen wünschen sich weniger zu arbei­           einen an der Belastungsgrenze schrammen
       Die Arbeit durch
   Arbeitszeitverkürzung           ten und dafür mehr Zeit zur freien Verfügung       und gerne weniger arbeiten möchten, be­
    fair verteilen ist mehr        zu haben. Freunde und Freundinnen treffen,         finden sich viele in unfreiwilliger Teilzeit oder
     als sinnvoll. Mit der         Zeit mit der Familie verbringen, den Hobbies       suchen gar vergeblich nach Arbeit. Aktuell
   Solidaritätsprämie des
  AMS wird es ermöglicht,          nachgehen, im Ehrenamt tätig sein oder ein­        befindet sich Österreich in der schlimmsten
 neue Arbeitszeitmodelle zu        fach nur entspannen.                               Arbeitsmarktkrise der zweiten Republik. Im
           erproben.                                                                  April befanden sich über 430.000 Menschen
                                   Das ist nicht nur aus individueller Sicht verlo­   in Arbeitslosigkeit und noch einmal so viele
                                   ckend. Auch gesamtwirtschaftlich betrachtet        in Kurzarbeit. In vielen Betrieben kam es zu
                                   macht Arbeitszeitverkürzung Sinn. Denn             Kündigungen, gleichzeitig verdichtete sich die
                                   lange Arbeit führt zu körperlicher und geis­       Arbeit für viele der verbliebenen Beschäftig­
                                   tiger Ermüdung. Deshalb geht in den letzten        ten während der Krise.
                                   Arbeitsstunden meist auch nicht mehr so
                                   viel weiter. Gleichzeitig steigt das Risiko von    Sobald die gesundheitspolitische Krise im
                                   Arbeits­unfällen und Belastungserkrankungen.       Griff ist, können auch wieder alle wirtschaft­
                                   In Summe führt das zu einem überraschen­           lichen Tätigkeiten aufgenommen werden.
                                   den Ergebnis: Wenn wir weniger arbeiten,           Doch die Situation am Arbeitsmarkt wird sich
                                                                                                                                          Foto: Lisi Specht

                                   steigt die Produktivität, Gesundheitszustand       nicht so schnell verbessern. Im Mai prog­
                                   und Lebensqualität werden besser.                  nostizierte das Wirtschaftsforschungsinstitut

                                   Eine vernünftigere und gerechtere
                                   Verteilung von Arbeit                                     Eine sinnvollere Verteilung von Arbeit
                                   Mit einer sinnvolleren Verteilung von Arbeit              lässt Arbeits­losigkeit reduzieren,
           Simon Theurl
   ist Mitarbeiter der Abteilung
                                   lässt sich darüber hinaus auch Arbeits­                   steigert die Produktivität, und der
    Arbeitsmarkt der AK Wien       losigkeit reduzieren. Im Durchschnitt arbeiten            Gesundheitszustand verbessert sich.

Seite 2   wien.arbeiterkammer.at
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                                                                                                          EU 27
                                                                                              Euroraum (EA 19)
                                                                                                           Malta
                                                                                                        Zypern
                                                                                                     Österreich
                                                                                                     Slowenien
                                                                                                      Bulgarien
                                                                                                  Griechenland
                                                                                                          Polen
                                                                                                       Portugal
                                                                                                     Rumänien
                                                                                                    Tschechien
                                                                                                      Slowakei
                                                                                                        Estland
                                                                                                       Kroatien
                                                                                                       Lettland
                                                                                                        Ungarn
                                                                                                    Luxemburg
                                                                                                        Litauen
                                                                                                     Schweden
                                                                                                       Spanien
                                                                                                       Finnland
                                                                                                     Frankreich
                                                                                                           Irland
                                                                                                        Belgien
                                                                                                   Niederlande
                                                                                                          Italien
                                                                                                     Dänemark

                                                                                                               35 Std.     36 Std.    37 Std.     38 Std.       39 Std.              40 Std.                 41 Std.             42 Std.
                                             (WIFO) zwar eine kräftige wirtschaftliche Er­               Im EU-Vergleich arbeiten Vollbeschäftigte nur in
                                             holung. Dennoch rechnet das Forschung­s­                    Zypern und in Malta mehr als in Österreich
                                             institut damit, dass die Arbeitslosigkeit erst
                                             wieder im Jahr 2025 auf Vorkrisenniveau                       EU 27                                                                           39,7
                                                                                               Euroraum (EA 19)                                                                     39,5
                                             sinken wird.                                                   Malta                                                                                                         41,2
                                                                                                         Zypern                                                                                                          41
                                                                                                      Österreich                                                                                                  40,8
                                             Eine Herausforderung, aber auch eine                     Slowenien                                                                                            40,7
                                             große Chance für die nächsten Jahre be­                   Bulgarien                                                                                           40,6
                                                                                                   Griechenland                                                                                            40,6
                                             steht darin, Arbeit besser und gerecht zu                     Polen                                                                                           40,6
                                             verteilen. Im Kern geht es darum, die Arbeit               Portugal                                                                                          40,5
                                                                                                      Rumänien                                                                                            40,5
                                             auf mehr Köpfe zu verteilen, die (Normal-)              Tschechien                                                                                           40,5
                                             Arbeitszeit zu reduzieren und dabei die                   Slowakei                                                                                       40,4
                                                                                                         Estland                                                                                   40,2
                                             Einkommen zu sichern. Deshalb fordern AK                   Kroatien                                                                                   40,2
                                                                                                                                                                                                                                 Quelle: European Working Conditions Survey 2015

                                             und Gewerkschaft eine Arbeitszeitverkür­                   Lettland                                                                                   40,2
                                                                                                         Ungarn                                                                                    40,2
                                             zung bei vollem Personal- und Lohnaus­                  Luxemburg                                                                               40,0
                                             gleich.                                                     Litauen                                                                            39,9
                                                                                                      Schweden                                                                             39,8

                                             Geld für weniger arbeiten                                  Spanien
                                                                                                        Finnland
                                                                                                                                                                             39,3
                                                                                                                                                                           39,2
                                                                                                      Frankreich                                                          39,1
                                             Einen interessanten Ansatz gibt es bereits:                    Irland                                                        39,1
                                             die sogenannte „Solidaritätsprämie“. Das                    Belgien                                                   38,9
                                                                                                    Niederlande                                                    38,9
                                             Fördermodell kombiniert arbeitsmarktpo­                       Italien                                                 38,8
                                             litische Ziele mit Arbeitszeitverkürzung.                Dänemark                                   37,6

                                             Konkret sieht das so aus: MitarbeiterInnen                          35 Std.    36 Std.    37 Std.     38 Std.       39 Std.              40 Std.                 41 Std.

                                                                                                                                                                                           AK Aktuell             Seite 3
AK Aktuell - BAWAG PSK Betriebsrat
AK AKTUELL

                                          in einem Unternehmen reduzieren ihre        dem Suchbegriff „Solidaritätsprämie
                                          Arbeitszeit bis zu 50 Prozent, dafür        AMS“, oder direkt bei der entsprechen­
                                          wird eine zuvor arbeitslose Person ein­     den AMS-Landesgeschäftsstelle.
              Kommentar                   gestellt. Wer die Arbeitszeit reduziert,
                                          bekommt die Hälfte des Einkommens           Die Solidaritätsprämie ermöglicht es,
Arbeitszeitverkürzung                     vom AMS ersetzt. Und zwar für einen         neue Arbeitszeitmodelle zu erproben,
 – ein Faktencheck                        Zeitraum von zwei bis zu drei Jahren. So    die Zufriedenheit und Produktivität im
                                          werden beispielsweise für 80 Prozent        Unternehmen zu steigern und Arbeits­
Gerade in Zeiten wie diesen ist           Arbeit 90 Prozent Lohn gezahlt.             losigkeit zu reduzieren. Natürlich gibt
eine grundlegende Diskussion                                                          es auch viele, die gegen Arbeitszeitver­
über eine nachhaltige Arbeits­            Die Solidaritätsprämie ermöglicht es        kürzung argumentieren. Dabei handelt
zeitverkürzung als Gebot der              schon jetzt, für alle die das wollen, Ar­   es sich meist um theoretische oder
Stunde anzusehen und die                  beitszeit zu verkürzen. Zuerst schließt     ideologisch aufgeladene Diskussionen.
Frage der Verteilung von Arbeit           der Betriebsrat oder die Belegschaft        Die Solidaritätsprämie ermöglicht es
und damit Arbeitszeit zentraler           eine Vereinbarung mit dem Unterneh­         hingegen, Arbeitszeitverkürzung als
Gradmesser. Allein 2020                   men. Dieses beantragt die Förderung         erfolgreiches Experiment fortzusetzen.
blieben 30 Millionen Mehr- und            dann beim AMS und stellt danach eine        Dabei gibt es nichts zu verlieren, denn
Überstunden unvergütet (ca                arbeitslose Person ein. Alle notwendigen    im schlimmsten Fall kehrt man zu den
17.500 Vollzeitjobs). Noch                Informationen finden sich im Internet mit   alten Arbeitszeitregelungen zurück. o
eindrucksvoller ist das Bild,
wenn man die Gesamtzahl
der geleisteten Mehr- und
Überstunden in Höhe von rund              Die Solidaritätsprämie in der Praxis
216 Millionen heranzieht (rein
rechnerisch sind das mehr als             Die Solidaritätsprämie
125.000 Vollzeitarbeitsplätze):           wird nun schon seit
Und das vor dem Hintergrund,              20 Jahren erfolgreich
dass rund 440.000 Menschen                ein­gesetzt. Eines der
laut Arbeitskräfteerhebung                bekanntesten Beispiele ist
2020 ihre Arbeitszeit deutlich            die VOEST Alpine. In dem
reduzieren wollen! Auch ein               Industriebetrieb wurde
EU-Vergleich zeigt: Wir sind              die Solidaritätsprämie

                                                                                                                                  Foto: AMS, Fotostudio B&G
im traurigen Spitzenfeld zu               genutzt, um das alte
finden. Mit 40,8 Stunden                  Schichtarbeitsmodell
arbeiten Vollzeitbeschäftigte             umzustellen und die Ar­
in Österreich am drittlängsten,           beitszeit auf 34,5 Stunden
lediglich überholt von Malta und          pro Woche zu reduzieren.
Zypern. Übers Jahr gesehen                Das Modell erfreut sich       Großindustrie erfolgreich   Arbeitszeit für zwei Jahre
wird in Deutschland mehr als              seither großer Beliebtheit.   angewendet. Bereits         von 40 auf 30 Stunden zu
eine Woche kürzer gearbeitet              250 vormals arbeitslose       vor 20 Jahren wurde         reduzieren. Dafür wurde
als in Österreich (in Dänemark            Personen konnten einge­       in dem Wiener Dienst­       eine zuvor arbeitslose
sogar mehr als zwei Wochen                stellt werden und in den      leistungsunternehmen        Person angestellt. Mit der
weniger). Der Spielraum für eine          allermeisten Fällen selbst    „Vertretungsnetz“ eine      Förderung bekommen die
Arbeitszeitverkürzung ist da, er          über den Förderzeitraum       Betriebsvereinbarung        drei weiterhin 35 Wochen­
muss nur genutzt werden.                  hinaus behalten werden.       zur Nutzung des Förder­     stunden bezahlt.
                                          Die Einkommensverluste        modells abgeschlossen.
                                          blieben über den För­         Seither wurde diese Art     Informationen zur
                                          derzeitraum gering, da        der Arbeitszeitverkürzung   Solidari­täts­prämie finden
                                          kollektivvertragliche Lohn­   von etwa zehn Teams         sich auf der Homepage
                                          erhöhungen in Freizeit        genutzt.                    des AMS oder direkt
                                          umgewandelt wurden.                                       bei der AMS-Landes­
                Christian Dunst                                         Ein konkretes Beispiel:     geschäftsstelle des
          ist Mitarbeiter der Abteilung   Die Solidaritätsprämie        drei MitarbeiterInnen       Bundeslandes, in dem die
            Sozialpolitik der AK Wien
                                          wird auch jenseits der        entschieden sich, ihre      Förderung beantragt wird.

Seite 4     wien.arbeiterkammer.at
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Kind und Job
                                                                                                     Elternkalender
                                                                                                  Was ist wann zu tun, wenn
Die Pandemie hat die ohnehin schwierige Situation von Eltern                                       es um Schwangerschaft
noch verschärft. Die AK fordert die bessere Vereinbarkeit von                                       und die Babyzeit geht?
                                                                                                   Der neue Elternkalender
Beruf und Familie und hat einen Elternkalender entwickelt.                                         der AK führt junge Eltern
                                                                                                   durch Schwangerschaft,
                                                                                                   Karenz und Elternteilzeit.
                                                                                                  Bei Registrierung zeigt der
Von Matthias Falter                                                                               Elternkalender eine exakt
                                                                                                   auf das Kind angepasste
                                                                                                 Terminübersicht, damit man
                                                                                                  keine Fristen und Termine
Frauen sind in der Pandemie besonders          von Beruf und Care Arbeit sowie die Frage
                                                                                                        mehr versäumt.
belastet, als Systemerhalterinnen oder in      der Kinderbetreuung. „Eltern standen unter
der Doppelbelastung von Homeoffice und         sehr hohem Flexibilitäts- und Anpassungs­           https://elternkalender.
Kinderbetreuung. Zusätzlich sind sie beson­    druck – und zwar von allen Seiten, sei es             arbeiterkammer.at
ders von Arbeitslosigkeit betroffen. Die AK    vom Arbeitgeber, von der Schule, vom
Wien hat deshalb in einer Studie die Situa­    Kindergarten oder von der Politik“, sagt
tion der Vereinbarkeit von Beruf und Familie   Studienautorin Ulrike Zartler. Hier mussten
während der Corona-Pandemie beleuchten         sie laut Zartler auch auf die Starrheit von an­
lassen.                                        deren Institutionen in Bildungsbereich und
                                               Arbeitswelt reagieren.
Das Institut für Soziologie der Universität
Wien untersuchte im Auftrag der AK Wien,       Berufliche Auswirkungen
wie Eltern ihre Arbeits- und Lebenssituation   Die Corona-Pandemie hatte massive Aus­
in Zeiten von Homeschooling, Social Dis­       wirkungen auf die berufliche Situation. Eine
tancing und Homeoffice erleben und wie sie     besondere Belastung für Eltern waren die                  Matthias Falter
damit umgehen. Im Zentrum standen dabei        oft instabilen Arbeitszeiten, die die Organi­       ist Mitarbeiter der Abteilung
                                                                                                   Service und Information der
die berufliche Situation, die Vereinbarkeit    sation der Kinderbetreuung erschwerten.                       AK Wien

                                                                                                          AK Aktuell     Seite 5
AK Aktuell - BAWAG PSK Betriebsrat
AK AKTUELL

                                                           Beschäftigte in systemrelevanten Be­         tisch verschärft. Außerdem sind vor al­
                               Kommentar                   rufen hatten Angst, dass sie durch eine      lem Frauen von der prekären Situation
                                                           Ansteckung am Arbeitsplatz ihre Fami­        am Arbeitsmarkt betroffen. „Wir dürfen
                     Corona-Pandemie –                     lie gefährden. Alleinerziehende waren        daher nach dem Ende der Pandemie
                     was sind die Lehren                   von den Schließungen von Bildungs­           nicht einfach zurück zum Status quo.
                          daraus?                          einrichtungen am stärksten betroffen.        Eltern brauchen eine Entlastung. Und
                                                                                                        zwar eine Entlastung, die auch wirklich
                    Unsichere Arbeitsmarktsitua­           Die Vermischung von Beruf und Fa­            funktioniert“, sagt AK Präsidentin Re­
                    tion, Kurzarbeit, Angst vor dem        milienleben durch das Homeoffice             nate Anderl.
                    Arbeitsplatzverlust, Homeoffice,       wurde für viele Eltern zunehmend zur
                    massiver Arbeitsdruck in               Belastung. Die Arbeit wurde dabei oft        Bei den Ausgaben für Kinderbildung
                    systemerhaltenden Berufen.             an Tagesrandzeiten oder auch auf das         liegt Österreich derzeit deutlich unter
                    Die Mehrzahl der Beschäftigten         Wochenende verlagert. Außerdem               dem EU-Durchschnitt. Durch Investi­
                    mussten flexibel auf perma­            mussten viele, vor allem Mütter, im          tionen im Umfang einer Milliarde Euro,
                    nente Veränderungen reagieren.         Homeoffice an nicht adäquaten Ar­            wie sie die AK vorschlägt, würden
                    Für Mütter und Väter, bei denen        beitsplätzen arbeiten. Kurzarbeit oder       32.000 neue Betreuungsplätze ent­
                    zusätzlich noch die Verantwor­         Arbeitslosigkeit verstärkten finanzielle     stehen und noch einmal doppelt so
                    tung für Kinder dazu kommt,            Sorgen und Zukunftsängste.                   viele mit verbesserten Öffnungszeiten.
                    sind die laufenden Änderungen                                                       Außerdem könnten dadurch unge­
                    besonders herausfordernd.              Beruf, Care-Arbeit und                       fähr 27.000 Jobs geschaffen werden.
                    Zusätzlich zum Beruf sind Kin­         Homeschooling                                Mit mehr Plätzen und verbesserten
                    derbetreuung, Homeschooling            In der Krise wurde noch mehr und län­        Öffnungszeiten können die Eltern, so
                    und die gestiegene Hausarbeit          ger unbezahlte Arbeit geleistet. Vor al­     AK-Präsidentin Renate Anderl, besser
                    im Lockdown zu managen.                lem Frauen mussten noch mehr leisten         in den Arbeitsmarkt integriert werden.
                    Vor allem bei Frauen ist die           aufgrund von Kinderbetreuung, Home­          Mehr als 70 Prozent der Investitionen
                    unbezahlte Arbeit gestiegen,           schooling, Hausarbeit, Kochen. Die           würden durch Steuern und Abgaben an
                    besonders groß der Druck bei           befragten Frauen fühlten sich mit dem        die öffentliche Hand zurückfließen. Die
                    AlleinerzieherInnen, die alles         Fortschreiten der Pandemie zuneh­            AK fordert daher die Aufstockung der
                    alleine schultern müssen.              mend alleine gelassen. Für Alleinerzie­      Mittel für Kinderbetreuung!
                                                           herinnen wurde es mit der Zeit immer
                    Jetzt braucht es eine Entlastung       schwieriger, Kinderbetreuung, Beruf          Väter und Unternehmen gefragt
                    der Familien. Dazu zählen ein          und Haushalt zu vereinbaren.                 Großen Handlungsbedarf gibt es
                    Ausbau der Elementarbildung,                                                        in Österreich auch bei der Väterbe­
                    Entlastung der Eltern von              Eltern mit Schulkindern versuchten, die      teiligung. In acht von zehn Partner­
                    schulischen Aufgaben, famili­          Motivation ihrer Kinder während des          schaften geht nur die Frau in Karenz.
                    enfreundliche Arbeitszeiten mit        Unterrichts zuhause zu fördern und           Selbst 30 Jahre nach der Einführung
                    finanzieller Unterstützung, wenn       mögliche Bildungsnachteile vermeiden.        nehmen Väter oft nur selten die Mög­
                    sich Eltern die Kindererziehung        Dafür mussten sie oft den Familienall­       lichkeit einer Karenz in Anspruch.
                    partnerschaftlich teilen. Dabei        tag anpassen. Institutionelle Kinderbe­      Dabei hat gerade eine längere Väter­
                    ist auf die spezifischen Bedarfe       treuung wurde am Anfang der Pande­           karenz den mit Abstand größten po­
                    von Alleinerziehenden Rück­            mie oft nur mit schlechtem Gewissen in       sitiven Einfluss auf einen Wiederein­
                    sicht zu nehmen.                       Anspruch genommen, später aber ver­          stieg der Mütter in den Job. Auf Väter
                                                           stärkt genutzt, weil es Entlastung für die   wird in Unternehmen teilweise jedoch
                                                           Familie brachte. Das Fehlen von Freun­       großer Druck ausgeübt, möglichst
Foto: Lisi Specht

                                                           dInnen und SpielkameradInnen war für         rasch wieder in den Job zurückzu­
                                                           Kinder eine besondere Belastung, die         kehren. Die AK fordert daher, dass
                                                           die Eltern zu kompensieren versuchten.       ArbeitgeberInnen mehr in die Pflicht
                                                                                                        genommen werden müssen, um die
                          Ingrid Moritz ist Leiterin der
                         Abteilung Frauen und Familie in
                                                           Die Corona-Krise hat die Schwierigkei­       Väterbeteiligung an der Kinderbetreu­
                                  der AK Wien.             ten, Kind und Job zu vereinbaren, dras­      ung zu fördern.                    o

                    Seite 6   wien.arbeiterkammer.at
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SERVICE UND INFORMATION

Die Forderungen der AK

Investitionen in Kinderbildung

n eine Verbesserung der Betreuungs­

                                                                                                                                       Foto: Maria Sbytova – Stock.adobe.com
  quote der Unter-3-Jährigen
n eine Ausweitung der Öffnungszeiten
n ein zweites kostenloses Kindergar­
  tenjahr für alle
n einen massiven Qualitätsschub durch
  zusätzliche Fachkräfte.

                                                       Wie BetriebsrätInnen unterstützen können
                                                                     Von Gerlinde Hauer und Melanie Kocsan

                                                      n Bei allen Initiativen zur Verbesserung der Vereinbarkeit im Be­
                                                        trieb sowohl Frauen als auch Männer im Blick haben. So werden
                                                        auch Männer als Väter im Betrieb sichtbar und Vereinbarkeit wird
                                                        nicht allein als Frauenthema wahrgenommen.
                                                      n Kontakthalten mit Beschäftigen in Elternkarenz: Karenzfrühstück,
                                                        Info über betriebliches Geschehen und Weiterbildungen, etc.
                                                      n Vereinbarkeit im Betriebsratsgremium zum Thema machen, z.B.
                                    Jetzt               Umfragen machen, um ein Stimmungsbild von den Beschäftig­
                                   gewinnen             ten dazu einzuholen, Vereinbarkeit und Homeoffice, Stärkung
                                                        der Väterbeteiligung an Karenz und Elternteilzeit im Betrieb
                                                        thematisieren; Möglichkeit der Errichtung eines Betriebskinder­
                                                        gartens ausloten, Sommerferienaktionen, etc.
Von der Schwangerschaft bis
                                                      n Bessere Vereinbarkeit in Betriebsvereinbarungen unterstützen –
zum Schuleintritt                                       einige Beispiele:
Das Buch bietet einen vielfältigen Gesamtüberblick       Anspruch auf Elternteilzeit kann in Betrieben mit bis zu 20
über die Rechte erwerbstätiger Mütter und Väter am
Arbeitsplatz. Dabei liegt der Schwerpunkt auf den       Beschäftigten durch Abschluss einer Betriebsvereinbarung ge­
Themen Mutterschutz, Elternkarenz, Elternteilzeit       schaffen werden, damit kann auch für Beschäftigte in kleineren
und Kinderbetreuungsgeld für die Beschäftigten          Betrieb der Zugang zur Elternteilzeit verbessert werden.
in der Privatwirtschaft. Den Autorinnen war es ein
besonderes Anliegen, die Regelungen praxisnah            Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist für Mitarbeiterin­
und verständlich darzustellen.
                                                        nen und Mitarbeiter meist ein Zeitproblem. Mittels Betriebsver­
Hermin Karout/Bianca Schrittwieser: Von der             einbarung lässt sich Arbeitszeit flexibel gestalten. Auch Gleitzeit
Schwangerschaft bis zum Schuleintritt, 2. Auflage,      kann mittels Betriebsvereinbarung eingeführt werden.
2021, 240 Seiten, ISBN 978-3-99046-467-0, 29,90
Euro                                                     Betriebsvereinbarungen zur Arbeit im Homeoffice nutzen um
                                                        konkrete, auf den Betrieb zugeschnittene Rahmenbedingungen
Jetzt gewinnen:                                         zur besseren Vereinbarkeit festzulegen (z.B. Arbeitszeitregelung,
Wir verlosen drei Exemplare des Buches. Einfach ein     um der Entgrenzung von Arbeitszeiten entgegenzuwirken, Be­
E-Mail mit dem Betreff „Betriebsratsarbeit“ und der     nachteiligungsverbote für diejenigen, die aus dem Homeoffice
Angabe des Namens und der Postadresse schicken          arbeiten gegenüber jenen, die ausschließlich vor Ort beschäftigt
an: ak-aktuell@akwien.at
                                                        sind).
Die GewinnerInnen werden per E-Mail verständigt.                Gerlinde Hauer und Melanie Kocsan sind Mitarbeiterinnen in der
Einsendeschluss ist der 10. Juli 2021.                                    Abteilung Frauen und Familie in der AK Wien.

                                                                                                                    AK Aktuell   Seite 7
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                                          Algorithmen an die Macht?

                                                   Jeden Tag treffen Menschen Entscheidungen. Algorithmen sollen
                                                diese übernehmen und für Fairness sorgen: Eine Arbeitswelt neutral
                                                 und ohne Vorurteile? Ob und wie das gelingen kann, ist umstritten.

                                                                                                    Von Christina Weichselbaumer

                                       Es klingt eigentlich ganz einleuchtend: Tätig­   minierende Muster können sich so in techni­
                                       keiten, bei denen Unmengen an Daten und          schen Anwendungen fortsetzen“, so Fridolin
                                       Details verarbeitet werden, sollen von tech­     Herkommer vom Büro für digitale Agenden
      Kurz und bündig                  nischen Systemen erledigt werden. Entschei­      der AK Wien. Diskriminierungen oder Benach­
                                       dungen unterliegen dann nicht mehr Perso­        teiligungen spiegeln sich so in technischen
  Der Digitalisierungsfonds
   Arbeit 4.0 der AK Wien              nen, die individuelle Einschätzungen treffen.    Anwendungen wider und setzen sich fort. Un­
fördert Projekte, die sich mit         Das heißt, Bevorzugungen, Vorurteile oder        gelöst ist dabei auch, wieweit Menschen bei
dem Einsatz von Künstlicher            schlicht und einfach die Tagesverfassung         mittels Algorithmen getroffenen Entscheidun­
     Intelligenz kritisch
    auseinandersetzen.                 spielen bei der Bewertung von Menschen           gen trotzdem noch Mitsprache haben.
                                       keine Rolle mehr. Informationen werden ano­
                                       nymisiert, strukturiert und auf Basis von Ver­   Jedenfalls braucht es für den Einsatz von
                                       gleichen verarbeitet, die folgenden Entschei­    Algorithmen klare Bedingungen und die Ein­
                                       dungen sind neutral und frei von Vorurteilen.    bindung der Beschäftigten und ihrer Vertre­
                                                                                        tungen. Für Betriebsräte stehen dabei neben
                                       Bei der Auswahl in Bewerbungsprozessen           Datenschutz die Rechte auf Information,
                                       oder im Personalmanagement etwa klingt           Mitgestaltung und eine notwendige Zustim­
                                       das vielversprechend und kommt auch schon        mung der Anwendung im Zentrum. Mit dem
                                       zur Anwendung. Das Heilsversprechen einer        Digitalisierungsfonds Arbeit 4.0 der AK Wien
                                       damit unfehlbaren und besseren Entschei­         werden derzeit Projekte gefördert, die sich
                                       dungsfindung ist aber zu einfach gedacht.        mit diesen Herausforderungen auseinander­
                                       „Auch ein Algorithmus wird von Menschen          setzen.                                  o
 Christina Weichselbaumer ist          geschaffen und ist damit nicht frei von Vor­
Mitarbeiterin des Büros für digitale
      Agenden der AK Wien.             urteilen. Bestehende und häufig auch diskri­     wien.arbeiterkammer.at/digifonds

       Den digitalen Wandel gerecht gestalten!

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#Digifonds Projekte: Algorithmen in der Arbeitswelt
Mit dem Digitalisierungsfonds Arbeit 4.0 fördert die AK Wien Projekte für einen gerechten
Einsatz von Algorithmen in der Arbeitswelt. Drei Beispiele:

VERA – verantwortungsvoller            Dat DA – Datenbasierte                  DEBIAS – Recruiting ohne
Umgang mit Algorithmen                 Diskriminierung in der                  Vorurteile
                                       Arbeitswelt
                                                                               Können Algorithmen helfen, Be­
Verantwortlichkeit und Rechenschaft    Bei der Anwendung von Algorith­         werbungsprozesse neutraler und
sind zentrale Themen beim Einsatz      men in der Arbeitswelt braucht es       gerechter zu gestalten? Die TU Wien
von algorithmischen Systemen. In       eine Prüfung, um Diskriminierung        entwickelte dafür das Tool DEBIAS
diesem Projekt der FH St. Pölten       vorzubeugen. Die WU Wien und            (Digitally Eliminating Bias in Applicant
wurde ein Leitfaden entwickelt, der    die JKU Linz entwickeln Leitlinien      Selection). Dabei wird ein Teil des
dabei helfen soll, den Überblick zu    auf Basis menschen- und unions­         Recruitings anonymisiert und struktu­
bewahren. Damit können Kompetenz­      rechtlicher Regelungen. Diese sollen    riert, das persönliche Gespräch bleibt
konflikte und Verantwortungslücken     IT-EntwicklerInnen bei der Gestaltung   aber trotzdem Teil des Auswahlpro­
frühzeitig erkannt werden.             automationsunterstützer Entschei­       zesses.
                                       dungsprozesse unterstützen. Ziel
Mit dem frei zugänglichen digitalen    ist es, den Rechtsrahmen praktisch      In ersten Anwendungstests wurde
Tool VERA kann mit wenigen Klicks      leicht anwendbar zu machen, sodass      DEBIAS sowohl von BewerberInnen
eine Ersteinschätzung dazu getroffen   weder Entwicklung noch Einsatz von      als auch von Unternehmen positiv
werden: Bis zu acht Personen oder      Algorithmen diskriminierend ausge­      bewertet. Meist waren die Bewertun­
Gruppen können angegeben werden,       staltet sind.                           gen der BewerberInnen per Tool und
um das Zusammenspiel von Imple­                                                im Gespräch durchaus gleichwertig.
mentierung, Entwicklung, Anwendung     www.tinyurl.com/DatenDiskr              Bei starken Unterschieden löste die
oder Evaluierung und der damit                                                 Auseinandersetzung wertvolle Refle­
zusammenhängenden Datenverarbei­                                               xion aus. DEBIAS wird derzeit vom
tung zu prüfen. Als Ergebnis werden                                            Prototypen zu einem Pilot-System
mögliche Problemlagen und damit                                                weiterentwickelt.
auch Lösungswege aufgelistet.
                                                                               debias.cisvienna.com
vera.arbeiterkammer.at

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                                      EU-Mindestlohnrichtlinie
                              Chance für faire Löhne in der EU
                              Die Richtlinie über angemessene Mindestlöhne in der EU soll einen Beitrag zur
                               fairen Bezahlung für ArbeitnehmerInnen in der EU leisten und sicherzustellen,
                                         dass ArbeitnehmerInnen nicht von Erwerbsarmut betroffen sind. Die
                                      Förderung von Kollektivverhandlungen spielt dabei eine zentrale Rolle.

                                                                                                                   Von Gloria Gruber

                                    Bereits bei ihrer Antrittsrede vor dem Europä­      sem Grund beinhaltet der Richtlinienvorschlag
                                    ischen Parlament im Sommer 2019 kündigte            eine Aufforderung an jene Mitgliedsstaaten,
                                    die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von            die eine Kollektivvertragsabdeckung von we­
     Kurz und bündig                der Leyen an, ein Rechtsinstrument schaffen         niger als 70 Prozent haben, einen Aktionsplan
                                    zu wollen, welches sicherstellt, dass alle Ar­      zur Förderung von Kollektivverträgen vorzu­
       Der Vorschlag der
     EU-Kommission zur              beitnehmerInnen in der EU einen gerechten           legen. Österreich dient hier als Vorbild und ist
     Mindestlohnrichtlinie          Mindestlohn erhalten. Rund ein Jahr und zwei        mit einer Kollektivvertragsabdeckung von rund
     könnte Millionen von           Konsultationsphasen später ist die EU-Kom­          98 Prozent der Spitzenreiter in der Europäi­
  ArbeitnehmerInnen in den
    EU-Ländern deutliche            mission diesem Versprechen nachgekommen             schen Union. Andere Mitgliedsstaaten haben
 finanzielle Verbesserungen         und hat Ende Oktober 2020 einen Richtlinien­        hier deutlichen Aufholbedarf: So liegt die Kol­
    bringen. Doch es muss           vorschlag über angemessene Mindestlöhne             lektivvertragsabdeckung in Deutschland bei
     noch nachgebessert
            werden.
                                    in der EU veröffentlicht. Unterstützung für         56 Prozent, in Litauen sogar bei nur 7 Prozent.
                                    die Richtlinie gibt es vom Europäischen Par­
                                    lament, vom Europäischen Wirtschafts- und           Gutachten bestätigt die Zuständigkeit
                                    Sozialausschuss und vom Europäischen Ge­            der EU-Kommission
                                    werkschaftsbund (EGB).                              Bedenken gibt es insbesondere zur Frage der
                                                                                        Zuständigkeit und ob die EU-Kommission
                                    Förderung von Kollektivverhandlungen                überhaupt dazu befugt ist, eine Höhe des
                                    Im Richtlinienvorschlag ist klar festgeschrie­      Arbeitsentgelts festzulegen. Die Festsetzung
                                    ben, dass Mitgliedsstaaten mit kollektivver­        eines Lohnniveaus fällt nämlich unter die
                                    traglich festgelegten Mindestlöhnen – wie es        ausschließliche Zuständigkeit der Mitglied­
                                    in Österreich der Fall ist – nicht zur Einführung   staaten. Da der Richtlinienvorschlag der EU-
                                    von gesetzlichen Mindestlöhnen verpflichtet         Kommission aber keine echte EU-Mindest­
                                    werden können. Die bestehenden Kollek­
                                    tivvertragssysteme und die Autonomie der
                                    Sozialpartner bleiben unberührt. Die EU-Kom­               Mit rund 98 Prozent Kollektiv­
                                    mission sieht Kollektivverhandlungen sogar als             vertragsabdeckung ist Österreich
                                    das beste Instrument an, um faire Löhne für                der Spitzenreiter in der Europäi-
                                    ArbeitnehmerInnen durchzusetzen. Aus die­                  schen Union.

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                                                                                                      Fotos: Stockfotos MG, Maryna Pleshkun – stock.adobe.com
                                                                         Gerechter Lohn für alle: Der Europäische Gewerk-
                                                                         schaftsbund kritisiert, dass im Vorschlag der
                                                                         EU ein unterer Grenzwert für den gesetzlichen
                                                                         Mindestlöhne fehlt. Das wäre jedoch notwendig,
                                                                         damit ArbeitnehmerInnen nicht unter der Armuts-
                                                                         gefährdungsgrenze leben und arbeiten müssen.

lohnhöhe festlegt – das heißt keine exakte        Diese Berufsgruppen sind jedoch vielfach
Lohnhöhe nennt, sondern nur einen geregel­        von prekären Arbeitsbedingungen und Armut
ten Rahmen für angemessene Löhne vorsieht         betroffen und würden von einer Mindestlohn­
– ist die EU-Kommission einem Gutachten           richtlinie somit am stärksten profitieren. Aus
des Juristischen Dienst des Rates zufolge         Sicht des EGB muss im Richtlinienvorschlag
zuständig. Als Beispiel für eine angemessene      zudem festgehalten werden, dass das Recht,
Höhe für einen Mindestlohn nennt die Kom­         Kollektivverhandlungen zu führen, den Ge­
mission 50 Prozent des Durchschnittslohns         werkschaften vorbehalten ist und nicht Arbeit­
bzw. 60 Prozent des Medianlohns des jewei­        nehmerInnenorganisationen. Die Aktionspläne
ligen Mitgliedstaats. Der Richtlinienvorschlag    der Mitgliedstaaten sollen zudem auch Maß­
sieht somit auch keinen einheitlichen Min­        nahmen gegen die Zerschlagung von Ge­
destlohn für alle EU-Mitgliedstaaten vor.         werkschaften enthalten.

Wichtige Initiative mit                           Der Vorschlag wird derzeit sowohl im Eu­
Optimierungspotenzial                             ropäischen Parlament als auch im Europäi­
Obwohl der Richtlinienvorschlag grundsätz­        schen Rat besprochen. EU-Sozialkommissar
lich positiv zu bewerten ist, gibt es Verbesse­   Nicola­s Schmit ist zuversichtlich, dass es bis
rungspotential. So kritisiert der Europäische     zum Sommer eine Einigung gibt. Nach der
Gewerkschaftsbund, dass im Vorschlag ein          Annahme der Richtlinie muss sie innerhalb
exakter Grenzwert fehlt, unter den die ge­        von zwei Jahren in nationales Recht umge­
setzlichen Mindestlöhne nicht fallen dürfen.      setzt werden.
Dieser Grenzwert wäre jedoch notwendig,
um sicherzustellen, dass ArbeitnehmerInnen        Die EU-Mindestlohnrichtlinie würde für Millio­
nicht weiterhin unter der Armutsgefährdungs­      nen ArbeitnehmerInnen in EU-Ländern deut­
grenze leben und arbeiten. Der Richtlinien­       liche Verbesserungen bringen. Sie ist zudem
vorschlag sieht zudem vor, dass bestimmte         auch eine wichtige Initiative im Kampf gegen
Berufsgruppen – wie Hausangestellte und           Lohn- und Sozialdumping und eine Chance,
junge ArbeitnehmerInnen – vom gesetzlichen        das Lohngefälle zwischen den EU-Mitglied­                 Gloria Gruber
                                                                                                    ist Mitarbeiterin der Abteilung
Mindestlohn ausgeschlossen werden können.         staaten zu verkleinern.                    o       Sozialpolitik der AK Wien

                                                                                                                                                                AK Aktuell   Seite 11
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                                          Gewinnausschüttung trotz
                                                      Coronakrise
                                     Der AK-Dividendenreport 2021

                                        Im Jahr 2021 wird es wieder viel Geld regnen. Zumindest für all jene, die
                                        Aktien der großen Konzerne an der Wiener Börse besitzen. Mitten in der
                                           Corona-Krise Geld an AnlegerInnen auszuschütten, ist wirtschaftlich
                                                     kurzsichtig. Im AK-Dividendenreport finden wir die Details.

                                                                                                                 Von Oliver Piller

                                    Eine Dividende ist der ausbezahlte Anteil am    3,2 Milliarden Euro betragen. Das bedeutet
                                    erwirtschafteten Gewins eines Unternehmens      einerseits eine Verdoppelung zum Vorjahr,
                                    für jede gehaltene Aktie. Die Entscheidung,     andererseits eine deutliche Steigerung im
     Kurz und bündig                wie hoch die Dividende ausfällt, bestimmt die   Vergleich zu den letzten Jahren. Alleine die
                                    Hauptversammlung der AktionärInnen. So­         drei börsennotierten Banken planen für das
    Im Jahr 2021 können
 sich die AnlegerInnen der          mit wird ein Teil des Unternehmensgewinns       heurige Jahr bis zu 1,6 Milliarden Euro an ihre
   meisten Großkonzerne             an die AktienbesitzerInnen ausgezahlt, der      AktionärInnen auszuzahlen.
wieder auf satte Dividenden         andere Teil wieder in das Unternehmen ge­
  freuen. Bemerkenswert
                                    steckt. Diese Reinvestitionen bedeuten etwa     Geldregen
     dabei ist, dass trotz
 sinkender Gewinne, mehr            den Ankauf neuer Maschinen, die Beschäfti­      Unter den Top 6 Konzernen befinden sich die
 Geld an die AktionärInnen          gung neuer MitarbeiterInnen oder das Rück­      beiden Energiekonzerne OMV und Verbund,
      ausbezahlt wird.
                                    zahlen laufender Kredite.                       drei Kreditinstitute – BAWAG Group, Erste
                                                                                    Group Bank und Raiffeisen Bank Internatio­
                                    Vergangenes Jahr kam es zu einer vergleichs­    nal – sowie die Österreichische Post. Bemer­
                                    weise niedrigen Dividendenauszahlung.           kenswert ist, dass trotz sinkender Gewinne,
                                    Die wirtschaftliche Zukunft war infolge der     mehr Geld an die AktionärInnen ausbezahlt
                                    weltweiten Corona-Pandemie nicht abzu­          wird. Lediglich der Verbund konnte im Jahr
                                    schätzen. Nach Vorgaben der Europäischen        2020 einen Gewinnzuwachs verzeichnen.
                                    Zentralbank und Appellen von NGOs wie der       Die Österreichische Post nimmt hier eine
                                    AK und dem ÖGB beschränkten Österreichs         Sonderstellung ein: Zwar gingen sowohl die
                                    Großkonzerne ihre Dividenden bzw. zahlten       Gewinne als auch die Dividendenzahlungen
                                    im Jahr 2020 gar keine aus. Insgesamt belie­    zurück, allerdings schüttet der Konzern na­
                                    fen sich die Auszahlungen der börsennotier­
                                    ten Unternehmen auf 1,6 Milliarden Euro.
                                                                                           Alleine die drei börsennotierten
                                    Im Jahr 2021 können sich die AnlegerInnen              österreichischen Banken planen
                                    der meisten Großkonzerne wieder auf satte              für das heurige Jahr bis zu 1,6 Mil-
   Oliver Piller ist Mitarbeiter
  des Bereichs Information der
                                    Dividenden freuen. Das voraussichtliche                liarden Euro an ihre AktionärInnen
            AK Wien                 Gesamtvolumen wird mit Ende des Jahres                 auszuzahlen.

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* Erste Group behält sich vor, neben einer regulären
Dividende von 213,2 Mio. Euro im 4. Quartal weitere
                                                        700   639,5
                                                                             604,9                                       Ausschüttung der ATX-Konzerne
      426,3 Mio. Euro auszuschütten. Mit in Summe
       639,5 Mio. Euro würde sie dadurch Platz 1 im
                                                        600
                                                                                     486,3
                                                                                                                         in Millionen Euro
                        Dividendenranking belegen.      500                                         460
                                                                                                                         17 ATX-Konzerne, die Ihre Ergebnisse 2020 bereits
   **RBI AG behält sich vor, zusätzlich zur regulären                                                                    veröffentlicht haben
                                                        400
 Dividende von 157,7 Mio. Euro weitere bis zu 328,6
  Mio. Euro im 4. Quartal auszuschütten. In Summe
                                                                426,3

                                                        300                                                    260,6
  könnten dadurch 486,3 Mio. Euro zur Auszahlung
                                                                                       328,6

        gelangen, was Platz 3 im Dividendenranking
                                                                213,2

                                   bedeuten würde.      200
                                                                                                                         108,1       99,5      96,0          93,0      87,3
                                                                                       157,7

                                                                                                                                                                              67,4           64,0           61,4
      *** Nach einer ersten Auszahlung von 40 Mio.      100                                                                                                                                                              55,3
                                                                                                     40 420

  Euro hat die Bawag angekündigt im 4. Quartal die
                                                                                                                                                                                                                                   kA      0             0
           restlichen 420 Mio. Euro auszubezahlen.       0
                                                              *Erste Croup

                                                                             OMV

                                                                                     **Raiffeisen

                                                                                                    ***Bawag

                                                                                                               Verbund

                                                                                                                         Öst. Post

                                                                                                                                     Andritz

                                                                                                                                               Vienna Ins.

                                                                                                                                                             CA-lmmo

                                                                                                                                                                       EVN

                                                                                                                                                                              Wienerberger

                                                                                                                                                                                             Mayr-Melnhof

                                                                                                                                                                                                            lmmofinanz

                                                                                                                                                                                                                         Uniqua

                                                                                                                                                                                                                                  Slmmo

                                                                                                                                                                                                                                          Lenzing

                                                                                                                                                                                                                                                    Schoeller-Bleckm.

hezu den gesamten Gewinn (91,4 Prozent)                                                     Kreditausfällen führen. Daher wirken die
an seine AnteilseignerInnen aus. Im Banken­                                                 hohen Dividendenausschüttungen eher un­
sektor forderte die Europäische Zentralbank                                                 verständlich. Markus Oberrauter, Autor des
die Kreditinstitute auf bis zum Herbst ihre                                                 Dividendenreports und Betriebswirt in der
Dividendenausgabe zu limitieren. Die drei                                                   AK Wien, bringt es auf den Punkt: „Ange­
Großbanken beschränken daher zwar ihre                                                      sichts möglicher nicht einbringlicher Kre­
Auszahlungen noch bis zum vierten Quartal                                                   dite, verursacht durch die Folgen der Co­
2021, planen jedoch für den Herbst eine „Zu­                                                ronakrise, wäre es wirtschaftlich sinnvoller,
satzdividende“ auszuschütten.                                                               das Geld in den Banken zu halten.“ Damit
                                                                                            könnte die Stabilität des österreichischen
Rekordauszahlungen mitten                                                                   Finanzmarktes gewährleistet werden.
in der Pandemie
Gerade weil die wirtschaftlichen Auswirkun­                                                 Zu hinterfragen ist außerdem die fast gänz­
gen der Corona-Krise noch nicht gänzlich                                                    liche Gewinnausschüttung bei der Öster­
abzuschätzen sind, sollten die Gewinnaus­                                                   reichischen Post. In einer Zeit der Pande­
schüttungen so gering wie möglich ausfallen.                                                mie, wo viele Bereiche des gesellschaftli­
„Ökonomisch sinnvoll wäre es, erwirtschaf­                                                  chen Lebens stillstanden, lief die Paketzu­
tete Gewinne in Beschäftigte und Sach­                                                      stellung auf Hochtouren. Damit verbunden                                                                                                                                    DIVIDENDEN.REPORT.2021
                                                                                                                                                                                                                                                                        Geplante Ausschüttungspolitik der ATX Konzerne

anlagen zu investieren, um für die Zukunft                                                  erreichten uns Berichte über die schlechten
                                                                                                                                                                                                                                                                        mit Stand 22. April 2021

gerüstet zu sein und die Liquidität zu erhal­                                               ­Arbeitsbedingungen dieser Branche. An­
ten“, sagt AK Präsidentin Renate Anderl.                                                    statt die AktionärInnen mit Dividenden zu
                                                                                            beglücken, sollte eher in die Infrastruktur                                                                                                              AK Dividendenreport
                                                                                                                                                                                                                                                             2021
Gerade im Bankensektor könnten in den                                                       der Post und die MitarbeiterInnen investiert                                                                                                              www.tinyurl.com/
nächsten Jahren mögliche Firmenpleiten zu                                                    werden.                                 o                                                                                                                    divi2021

                                                                                                                                                                                                                                                                                AK Aktuell                               Seite 13
AK AKTUELL

                                         AK-Parlament: Jetzt investieren!
                                                             Wien und Österreich aus der Corona-Krise rausinvestieren
                                                            – das forderten die Abgeordneten des AK Wien Parlaments
                                                           bei der Vollversammlung. Kritik erntete die Bundesregierung,
                                                                           deren Plan bislang aus Überschriften besteht.

                                                                                                                           Von Martina Fassler

                                      „Die Corona-Krise hat uns bei unseren Bemü­
                                      hungen, die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen,
                                      zurückgeworfen“, gab Bürgermeister Ludwig
                                      als Gastredner bei der AK-Vollversammlung am
                                      5. Mai unumwunden zu. Arbeit Suchende über
                                      50 und Junge, die erstmals auf den Arbeitsmarkt
                                      kommen, hätten es in der aktuellen Situation
                                      besonders schwer. Kleine und mittlere Unter­
                                      nehmen, die jetzt Lehrlinge ausbilden, bekom­

                                                                                                                                                   Foto: Lisi Specht
                                      men deshalb einen Bonus. Durch Ausbildungs­
                                      verbünde, das Aufstocken der Lehrplätze bei
                                      der Stadt Wien und mehr Plätze in der überbe­       Von Renate Anderl weiß man es, Michael Ludwig erzählte
                                                                                          es im AK-Parlament: „Ich war auch einmal Betriebsrat.“
                                      trieblichen Ausbildung soll möglichst vielen jun­
                                      gen Menschen der Berufseinstieg trotz Corona
                                      ermöglicht werden. Arbeit Suchende, die eine        Gesetzesentwurf aus, mit dem das Kumulati­
                                      Ausbildung im Bereich der Pflege starten, erhal­    onsprinzip und die Mindeststrafen bei Lohn- und
                                      ten in Wien zusätzlich zum Arbeitslosengeld 400     Sozialdumping abgeschafft werden sollen. In ei­
                                      Euro monatlich. Ein Konjunkturpaket in Höhe         nem gemeinsamen dringlichen Antrag forderten
                                      von 600 Millionen Euro soll die Wiener Wirt­        die KammerrätInnen einstimmig abschreckende
           Tätigkeitsbericht
                                      schaft ankurbeln. Ludwig bekräftigte auch wei­      Strafen und wirksame Kontrollen gegen Lohn-
           2020
           Kammer für Arbeiter
           und Angestellte für Wien
                                      terhin die Zusammenarbeit mit den Sozialpart­       und Sozial­dumping.
                                      nern zu suchen und verriet zwischendurch: „Ich
                                                                                          Weiter mit Frau an der Spitze
           wien.arbeiterkammer.at

                                      war auch einmal Betriebsrat.“
   AK Tätigkeitsbericht                                                                   Zwölf Fraktionen sind seit der AK Wahl 2019 im
           2020                       Überschriften sind zu wenig                         AK-Parlament vertreten. Bei der viertgrößten
    www.tinyurl.com/                  Kritik gab es in der Vollversammlung am Kurs        Fraktion, den Alternativen, Grünen und Unab­
       Bericht2020
                                      der Bundesregierung. Eine bundesweite Pflege­       hängigen GewerkschafterInnen (AUGE-UG) er­
                                      stiftung gibt es nicht, der Arbeitsminister lehnt   folgte ein Wechsel an der Fraktionsspitze. Klau­
                                      eine Anhebung des Arbeitslosengeldes ab, die        dia Paiha, seit 2000 an der Spitze der Fraktion,
                                      Zusammenarbeit mit den ArbeitnehmerInnen­           übergab den Vorsitz an Karin Stanger. Sie habe
                                      organisationen passiert nur punktuell.              die Tätigkeit als Kammerrätin „stets als sinnvolle
                                                                                          Arbeit empfunden“. Denn es sei am wichtigs­
                                      „Die Regierung kündigt einen Comeback-Plan          ten, sich für die am stärksten Benachteiligten
                                      an, der nur aus Überschriften besteht. Sie          einzusetzen, so Paiha. Auch der Rechnungsab­
                                      schickt einen Aufbauplan nach Brüssel, den          schluss der AK Wien für 2020 stand auf der Ta­
                                      niemand kennt und der ohne das Zutun der So­        gesordnung. Mehr darüber, was die AK Wien mit
                                      zialpartner entstanden ist“, übte AK-Präsidentin    den vorhandenen Einnahmen für ihre Mitglieder
       Martina Fassler ist            Renate Anderl heftige Kritik. Alle anwesenden       geleistet hat, gibt es im aktuellen Tätigkeitsbe­
    Mitarbeiterin des Bereichs
    Information der AK Wien           Fraktionen sprachen sich gegen den aktuellen        richt.                                        o

Seite 14            wien.arbeiterkammer.at
SERVICE UND INFORMATION

         Seminare und Webinare des VÖGB und der AK im Herbst

                                                                                               Effizient Gedanken, Notizen und Wissen
                                                                                               sammeln und mit Web-Tools nutzen
                                                                                               Mit wenigen Klicks zur
                                                                                               digitalen Wissenssammlung
                                                                                               Inhalt des Online-Workshops ist das
                                                                                               schnelle Finden mit Suchmaschinen, das
                                                                                               Zusammenstellen und Organisieren einer
                                                                                               persönlichen Wissenssammlung mit nur we­
                                                                                               nigen Klicks bis zur Online-Zusammenarbeit
                                                                                               an Inhalten durch verfügbare Web-Tools.
                                                                                               ONLINE
                                                                                               Wann: 09.11.2021 9:30 bis 15:30 Uhr

                                                                                               Design- und Gestaltungstipps – durch
                                                                                               Visualisierungen
                                                                                               Botschaften MERKwürdig zum
                                                                                               Leben erwecken.
                                                                                               Papier & Stift – mehr braucht es in der Regel
Der ÖGB als Krisenmanager                        terInnen entwickeln und anwenden, um          nicht, um Botschaften nachhaltig Ausdruck
                                                 dem menschlichen Faktor in der digitalen      zu verleihen. Mit einigen Tipps und Tricks,
Die Coronakrise ist nicht die erste Krise, die   Homeoffice-Welt wieder mehr Raum zu           wichtigen Informationen zum Thema Gestal­
Sozialpartner, Regierung und Menschen in         verschaffen?                                  tung und Visualisierung und viel Raum für
Österreich vor Herausforderungen stellt,         ONLINE                                        Übung kann man Botschaften MERKwürdig
aber sicher die größte seit dem Jahr 1945.       Wann: 06.10.2021 9:30 bis 17:00 Uhr           zum Leben erwecken!
Eine Konstante bei der Bekämpfung der                                                          Wann und Wo: 12.11.2021 09:00-17:00 Uhr
Krisen war und ist immer: der ÖGB und die        Aufleben statt Ausbrennen                     – Bildungszentrum der AK Wien
Gewerkschaften.
                                                 Wie wandle ich Stress in
ONLINE                                                                                         Alles flexibel
Wann: 14.9.2021, 09:30-12:00 Uhr
                                                 Freude um?
                                                                                               Der freie Dienstvertrag und Co
                                                 Dieses Online Training unterstützt dabei,
#Weiter                                          Ansätze zur Bewältigung von Stress im
                                                                                               aus gewerkschaftlicher Sicht
                                                 persönlichen und beruflichen Umfeld           Der freie Dienstvertrag bringt auf dem
Das Arbeitsmarktservice und
                                                 kennenzulernen und anzuwenden.                Papier viele Vorteile. Was auf den ersten
seine Herausforderungen                          ONLINE                                        Blick vielleicht verlockend wirkt, erweist sich
Erfahren Sie direkt von Vorstandsvorsitzen­      Wann: 11.10.2021, 9:30 bis 15:30 Uhr          in Realität als Gefahr. Betriebsräte werden
den Herbert Buchinger und Zentralbetriebs­                                                     ausgehebelt, Kollektivverträge umgangen
ratsvorsitzenden Heinz Rammel mehr über          Irgendwie-irgendwo-irgendwann                 und Gesetze, die zum Schutz der Arbeit­
Herausforderungen am Arbeitsmarkt. Sollte                                                      nehmerInnen erkämpft wurden gelten nicht
                                                 Homeoffice, Desksharing
es die Corona-Situation zulassen, ist auch                                                     mehr. Wie kann gegengesteuert werden und
ein Besuch in einer Regionalstelle möglich.
                                                 und Co                                        welche Maßnahmen braucht es?
Wann und Wo: 24.09.202, 09:00-16:00 Uhr          Das Seminar soll rechtliche und theoreti­     ONLINE
– AMS 1200 Wien                                  sche Grundlagen liefern und BetriebsrätIn­    Wann: 26.11.2021 9:30 bis 15:30 Uhr
                                                 nen praktisches Handwerkszeug mitgeben,
Remote Leadership                                um bei der Einführung oder Weiterentwick­
                                                 lung von flexiblen Arbeitsformen im eigenen
Mensch bleiben beim Führen                                                                        Details zu den einzelnen Semina-
                                                 Betrieb gute Vereinbarungen im Sinne der
auf Distanz?                                     ArbeitnehmerInnen treffen zu können.             ren, Anmeldung und Infos unter:
Welche team- und führungsbezogenen               Wann und Wo: 21.10.2021, 09:00-17:00             www.voegb.at/wien
Methoden können Arbeitnehmervertre­              Uhr – Bildungszentrum der AK Wien

                                                                                                                         AK Aktuell   Seite 15
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 Bediensteten der Gemeinde Wien verschickt.

  Wir
 bringen
 den Sommer
zu dir                                                                Entdecke mit der Arbeiterkammer die Potentiale
                                                                      von Baulücken, Straßen, Parks und Plätzen.
                                                                      Hol dir den öffentlichen Raum zurück!

                                                                      wien.arbeiterkammer.at/summerinthecity

GERECHTIGKEIT #FÜRDICH
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