Großes Kaliber BUSTER SUPERMAGNUM
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An Bord WasserSport 11/18 BUSTER SUPERMAGNUM Großes Kaliber „Busterboats“, ohne Wenn und Aber das Synonym für in Aluminium gefertigte Wasserfahr- zeuge aus dem hohen Norden Europas seit mehr als sechs Jahrzehnten. Und wie immer ganz vorne mit dabei, gilt es richtungsweisende Entwicklungen in Sachen Technik, Design bzw. praxisorientiertem Komfort auf den Weg zu bringen. Jüngstes Beispiel, das „Buster Q“-System. Kein simpler Kartenplotter, sondern eine völlig neue, serienmäßig installierte Info-Techno- logie, die aus dem brandneuen „Super Magnum“ ein schwimmendes Entertainment-Center werden lässt. Text: Claus D. Breitenfeld, Fotos: Breitenfeld/Wilén M it dem neuen „Super lage dieser Erfolgsmodelle, Maß an Aufwertung. Primär ehemals unverblümte Aussa- Magnum“ schlägt Bus- haben sich die Buster-In- als entscheidende Neuerun- ge des Chronisten in einem ter gleich zwei Fliegen genieure mächtig ins Zeug gen dabei die Verlängerung Testreport „aus grauer Vor- mit Klappe. Damit ersetzt die gelegt. Das betrifft zum einen des Rumpfes um einen hal- zeit“, zu der er auch heute Werft nicht nur das bereits das komplette Interieur-De- ben Meter auf stolze 7,70. noch steht, bezogen auf das im Jahre 2013 präsentierte, sign, aber auch der ohnehin seinerzeitigen Erscheinungs- seinerzeit aufsehenerregende äußerst hoch angesiedelte Design, Konzept, Verarbeitung bild. Sie präsentierten sich – Vorgängermodell, sondern in Level des völlig außer Frage vorsichtig artikuliert – doch einem Aufwasch auch den stehenden Faktors Sicherheit, Ein oder eine Buster zu fah- als ziemlich maskuline Spiel- Typ „Magnum M5“. Bei der erfuhr durch konstruktive ren, das ist nicht unbedingt geräte. Von der glitzernden Überarbeitung der Neuauf- Veränderungen ein gerüttelt jedermanns Sache, so die Schickimicki-Szene zuweilen 46
1 Mit knapp 100 km/h die Wellen- 1 2 kämme des finnischen Schärengartens vor den Gestaden Nauvos abgeritten, jeder Flugphase und Wiedereinsetzen ins nasse Element, dem körpereige- nen Adrenalin-Haushalt freien Lauf lassend. 2 Schnörkellose Sachlichkeit und ab- solut klare Linien dominieren an Bord der Super Magnum. 3 Vom Fahrtwind geschützt auch die „Hinterbänkler“, dank des zweige- teilten Durchganges ins Vorschiff mit Windschutzscheibe und Tür. „Yamaha Motor Europe“, hat ler aufeinander abgestimmt, genannten „Buster Q“-Flat- sich dabei sehr viel geändert. als „anno Tobak“. screen, eigens entwickelt Heute kommt eine Buster Wie bei den meisten Wett- für die anspruchsvolleren Magnum neuzeitlich gestylt bewerbern, auch hier das Buster-Exponate. Diese daher, klar gegliedert, aus- Vorschiff als abgegrenzter, fest installierten „Multi- gerichtet nach innenarchi- separater Sitzbereich konzi- funktioner“ haben es im tektonischen Gesetzmäßig- piert. Backbords und in der wahrsten Sinne des Wortes keiten, so dass es eine wahre Bugspitze Stauraum und in sich. Sie präsentieren sich Freude ist, jeden Winkel, Sitzpolster, steuerbords als nicht nur als herkömmli- Einstiegshilfe ein fest mon- che Kartenplotter und/oder tierter Tritt, vorne mittig der Display-Infolieferanten, sie traditionelle Ankerkasten, bieten all das, was IT-Freaks sich die Festmacherfunk- in Rauschzustände versetzt. tionen teilend mit seinem Vergessen werden kann das Gegenpart achtern an Bb., Bordhandbuch samt Be- dort allerdings E-Winsch dienungsanleitungen, der unterstützt. Tür und Wind- „Q“ hat’s auf dem Schirm, schild ebenfalls üblichem Schulungs- und Sicherheits- Genre folgend, zweigeteilt in funktionen, der „Q“ weiß Be- Ober- und Unterhaus, sehr scheid, Ihre Lieblingssongs stabil, den bequem zu durch- auf dem Smartphone, Radio schreitenden Mittelgang oder mobile Apps, der „Q“ ins Achterschiff winddicht kommt damit klar. Wetterin- verschließend, flankiert von fos, Kartenausschnitte, WiFi, 3 Steuerstand- und Beifah- Lehrvideos zu Seemanns- rer-Konsolen. Diese wiede- knoten, Bootshandling, Ha- rum im Zusammenspiel mit fenmanöver und Sicherheit , blasiert und herablassend be- jedes Staufach und jedes den gefederten Schalensit- der „Q“ bringt alles dort hin, trachtet, aus der Perspektive Luk zu inspizieren. Allein zen, das absolute Highlight wo’s gebraucht wird, näm- des weiblichen Blickwinkels der Anblick der Polsterver- und Hingucker an Bord. lich aufs Wasser. Dass der mit einem ganz klaren „na arbeitung, die feinen und Allein beim Anblick der „Q“ auch über Motordreh- ja . . .“ bewertet. Nicht zu dennoch robusten Nähte, Scheren-Stoßdämpfer-Kon- zahlen, Geschwindigkeit, verwechseln mit etwa unan- die aufwändig gearbeiteten stellation wird der Wunsch Spritverbrauch, Öldruck und sehnlich oder gar hässlich. Sitze auf stoßabsorbieren- geweckt, einmal so richtig Kühlwassertemperatur etc. Nein, der „First Lady“ fehlte der Unterbau-Mechanik übel in ein Wellenloch zu informiert, sei nur am Rande halt einfach nur ein wenig montiert, geschmackvolle, fallen, um deren absor- erwähnt . . . und das sogar der feminine Charme. dezente Farbabstimmung der bierende Funktion an die für den Co-Piloten. Doch der Doch diese Entwicklungs- teilweise in GfK gefertigten Grenzen ihrer Funktionalität muss sich mit einem kleine- stadien sind längst ein Fall Innenschale, harmoniert zu treiben. ren Display begnügen. für die Geschichtsbücher. In hervorragend mit dem Ge- Schlicht und schon fast Und was gibt‘s sonst noch jüngster Zeit, wahrscheinlich samterscheinungsbild. Zwar spartanisch präsentiert sich Erwähnenswertes? Da wäre auch ein gutes Stück positiv dominiert immer noch der das Dashboard des Steuer- der Stick für die Trimmklap- beeinflusst durch die seit Werkstoff Aluminium soweit standes, dominiert von dem pen-Ansteuerung, beidseitige Januar 2016 gewechselten das Auge reicht, dennoch al- bereits erwähntem, seit 2017 Fußstützen, die ergonomisch Eigentumsverhältnisse zu les viel eleganter und sensib- serienmäßig installierten, so- installierte Einhebelschal- 47
An Bord WasserSport 11/18 tung, Cupholder, elegante Drucktaster für diverse Bord- 1 2 funktionen samt Sicherun- gen, das vertikal verstellbare, griffig im Lederlook über- zogene Ruder, Lautsprecher- boxen, die offshorefunktiona- len Schalensitze mit extrem hohen Rücken- und Nacken- lehnen. Achtern das Verdeck, verstaut hinter der Sitzbank- lehne, darunter bequem zu erreichen die Batterien, Spritfilter, Hauptschalter und Handlenzpumpe. Sauber verbolzt der 350er Yamaha V8 am Spiegel, eingerahmt vom Wasserskizugbügel, auf- geräumt die Motorwanne mit den Versorgungsleitungen im Riffelschlauch, flankiert von Staukästen mit darunter- liegendem Kraftstoffeinfüll- 1 Der Arbeitsplatz des Rudergängers, stutzen an Stb. bequem und ergonomischen Erfordernissen Im Standardlieferumfang gerecht werdend unter anderem enthalten: 2 Absolutes Highlight, die stoßabsorbieren- de Sitzunterbau-Mechanik für Fahrer und Hydraulisches Ruder, ge- Co. Sie eliminiert wirbelsäulentraktierende härtete Windschutzscheibe, Schläge, so man doch 'mal unaufmerksam Scheibenwischer, Enter- in ein Wellental rauscht. tainment-Paket, Kissenset, 3 Sauberer und geradliniger kann ein Trimmklappen, Aluboden, Plichtbereich kaum konzipiert werden. Feuerlöscher und Weg- Lobenswert die aufwändige Polsterung und fahrsperre. Optional zu der üppige Stauraum darunter. ordern: Ankerwinde achtern, 3 Bugschraube, Kühlschrank, X-Craft-Sitze, Heizung, div. Persennings, Sonnenliege 4 und Tisch. Fahreigenschaften Hinter dem Kürzel „AHT- Rumpf“ verbirgt sich schlicht und einfach die Bezeichnung „Aluminium-Hull-Technolo- gie“. Was auch sonst?! Viel wichtiger hingegen ist, was 5 wirklich drinsteckt, nämlich die Erfahrung von mehr als 4 Eine gelungene Symbiose. Besser 60 Jahren. Wer über diesen 6 könnte der Testproband nicht befeuert langen Zeitraum Rümpfe werden, als durch den bärenstarken baut, der sollte es eigent- Yamaha V8 mit brachialen 350 PS unter lich können. Allein die der Haube. empfohlene Motorisierung 5 Aufgeräumt und klar gegliedert, auch lässt auf hohes Vertrauen ins das Vorschiff. Produkt schließen, liegt die 6 50 kn bei 5.400 /Umin signalisierte das Buster „Q“-Touchscreen. „In echt“ Untergrenze immerhin noch waren allerdings noch 100 U/min und bei stattlichen 250 PS, der 2,8 kn mehr drin. Doch da spielte die Testproband war allerdings Elektronik der Kamera nicht mehr mit. mit einem 350er V-8 Yamaha bestückt. 48
Kontakt Schon bei zügiger Revier- Importeure / Händler: fahrt von knapp 12 km/h Boote Pfister GmbH Wahlweg 6 und 1.500 U/min wird D-97525 Schwebheim/Schweinfurt unterschwellig der Drang Tel.: 09723-93710, deutlich, dieses Boot will Fax: 09723-937121 Mail: info@bootepfister.de mehr. Na, dann los. Den V-8 www.bootepfister.de komplett runtergetrimmt, Boot&Camping M. Mathias Hebel abrupt in Fahrtrich- Im Vorhaupt 20 D-56294, Münstermaifeld tung geschoben, rund 2,5 Tel.: 02605-705, Fax: 02605-2769 Tonnen Testgewicht springen Mail: info@bootundcamping.de förmlich aus dem Wasser. www.bootundcamping.de Wassersport Bonnke Nach zwei bis drei Sekun- Tükeslih 13, D-24887Silberstedt den ist Gleiten angesagt. Dabei steigt der Bug nur Tel.: 04626-18 48 99-0 Fax: 04626-18 48 99-99 Inhan Tehtaat Oy / Buster SuperMagnum Mail: info@bootszentrum.de minimal, Sicht voraus stets www.bootszentrum.de/ Herstellerland Finnland ungehindert. Die Gaszu- Schiffswerft Laboe GmbH & Co. KG Yamaha 350 V8, 257 kw (350 PS), 4-Takt, fuhr reduziert auf 2.500 U/ Börn 17, D-24235 Laboe Motorisierung Test KW (PS) 5,3 L, EFI-Einspritzung Tel.: 04343-4211-0 min, 26 km/h, grenzwertiges Fax: 04343-4211-99 Gleiten, auf Dauer nervig. Mail: info@schiffswerftlaboe.de Antriebsart AB, VA-Prop., 23 x 151/4", 3-Blatt 1.000 U/min draufgepackt, www.schiffswerftlaboe.de Preis Standard/Testschiff (E) 53.511,- ohne Motor / 92.456,- zügige Marschfahrt, 56 km/h (30 kn), passt. Auf einen Messwerte Kilometer ziehen sich dabei Fahrstufe Drehzahl Geschwindigkeit Verbrauch Schallpegel* die acht Zylinder 0,80 Liter U/min kn (km/h) l/h l/sm l/km dB(A) Sprit rein, auch das völlig normal, angesichts der Pow- Standgas eingekuppelt 600 2,10 3,89 2,00 0,95 0,51 57 er. Tipp an Phlegmatiker: Diese Fahrstufe als Norm Revierfahrt (ca. 6kn/12 km/h) 1.500 6,30 11,67 11,50 1,83 0,99 64 geistig abspeichern, einfach Gleitfahrtgrenze 2.500 14,30 26,48 28,20 1,97 1,06 75 stehen lassen, sich um nix kümmern und durch, egal, Marschfahrt 3.500 30,50 56,49 45,40 1,49 0,80 81 was auch kommt. Der Super V-max. 5.500 52,80 97,79 115,00 2,18 1,18 89 Magnum-Rumpf erledigt den Rest, kompensiert so gut wie Beschleunigung O-Vmax minus 1kn. (Sek): 14/Trimmposition 80%, Drehkreis in Bootslängen = 1 - 1,5, *Gemessen am jeden Fahrfehler. Reichweite bei Revierfahrt/Marschfahrt (Tankinhalt-10 %) in sm (km): 197 (364) / 242 (447) (Innen)Fahrstand Doch damit ist längst nicht die Spitze der Fahnenstange erreicht. Den Motortrimm gefühlvoll bis kurz vor die 7,70 m 2,50 m 0,54/0,85 m ca. 1,55 m 184-257 kw Aluminium Kavitationsmarke hochge- (250-350 PS) zogen, der Rumpf beginnt leicht zu tänzeln, zuweilen titscht nur noch dessen letz- tes Viertel von Wellenkamm 400 l k.A. 1.396 kg C 10 – zu Wellenkamm, das Display signalisiert 5.500 U/min, TESTBEDINGUNGEN: Revier: Nauvo Schärengarten, Finnland, Wind (Bft)/Strom (kn)/Wellenhöhe(m): 98 km/h (53 kn) – einfach 3 - 4 / - / 0,60, Personen an Bord: 3, Tankinhalt Brennstoff/Wasser (Liter) ca.: 250 / - geil! Gefühl von Unsicher- heit? Keine Spur. Weich und satt das Wiedereinsetzen Mein Fazit nach dem Sprung, sauber Wer bislang immer noch mit der Vorstellung schwanger geht, Alumi- die Gischt zur Seite weg- niumboot ist gleich profane Arbeits-Schwimmplattform, der sollte diesen drückend, absolut trockener Trugschluss schnellstens über Bord werfen. Zumindest, wenn es sich um Lauf. Okay, bei dieser Speed ein Produkt aus der inzwischen zur Edelschmiede mutierten Buster-Werft das Ruder in Slalom-Manier handelt. Wollte man unserem Testprobanden, dem „Super Magnum“, hin und her zu reißen wäre eine Charakterisierung angedeihen lassen, seiner wörtlichen Typisierung wohl nicht so angesagt, der machte es in jeder Beziehung alle Ehre. „Super“ die Fahreigenschaften, Rumpf hätte damit sicherlich „magnum“ das Platzangebot, auf einen Nenner gebracht, das ganze Schiff, kein Problem, Zweifel hin- vom der Kielschweißnaht bis zum Wasserski-Zugbügel. Halt ein „Buster gegen auf Seiten der Crew Super Magnum. Claus Breitenfeld – Testredakteur nicht ganz unberechtigt. 49
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