Großvolumiger Modellbau mit kooperierenden Industrierobotern

 
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Großvolumiger Modellbau mit kooperierenden Industrierobotern
Großvolumiger Modellbau mit kooperierenden Industrierobotern
Von Wolfgang Gerke und Sebastian Schommer 1

1 Einleitung                                                  der Fachhochschule Trier entwickelte ein Modell           67
Industrieroboter werden hauptsächlich in den in-              des Fahrzeugs aus Styropor zum Bau der Außen-
dustriellen Bereichen Handling, Schweißen, Be-                haut. Aus dem Styropor Modell wurde von der
schichten und in der Montagetechnik eingesetzt.               Firma E-Mobile in mehreren Arbeitsschritten die
In der Material-Bearbeitung werden Roboter nur                Außenschale des Fahrzeugs aus CFK hergestellt.
selten eingesetzt, da die Kräfte und Verformun-               Dazu wurde das Styropor Modell überspachtelt
gen der Roboter-Körper zu Ungenauigkeiten bei                 und eine Negativ Form aus Epoxid-Harz gebaut.
der Bearbeitung führen können. Durch den Ein-                 In diese Form wurden CFK Folien einlaminiert.
satz besonders steifer Strukturen, wie sie z.B. bei           Die Herstellung des Styropor Modells erfolgte
Industrierobotern mit einer Parallel-Kinematik ge-            mit einem Kuka KR 125 Roboter. Die Vorgehens-
geben sind, können hohe Bearbeitungsgüten er-                 weise zur Planung und Ausführung dieser Arbeit
reicht werden. Die Bearbeitung großer Bauteile                wird im Folgenden beschrieben. Aufgrund der
erfordert Fräsanlagen mit einem großen Arbeits-               Erfahrungen aus dieser Entwicklung und zur wei-
raum und einem steifen Aufbau mit geringen Ver-               teren Beschleunigung des Prozesses wird ein
formungen. Dadurch steigen die Anlagenkosten                  Konzept zur Herstellung der Styropor Modelle mit
erheblich an. Ein Sonderfall ist die Bearbeitungen            mehreren Robotern unterschiedlicher Hersteller
von großen Bauteilen aus leichten Baustoffen,                 dargestellt, das in weiteren Arbeiten realisiert
wie z.B. Hartschäumen (Styropor). Im Modell-                  werden soll. Die Handhabung des zu bearbeiten-
bau stellen sich häufig Aufgabenstellungen, bei               den Bauteils und die Bearbeitung können mit je-
denen große Bauteile aus Styropor hergestellt                 weils einem Roboter erfolgen. Zur effizienten Be-
werden sollen. Für diese Anwendungen sind Ro-                 arbeitung der großvolumigen Bauteile ist jedoch
boter sehr gut geeignet, wenn die notwendigen                 eine koordinierte Arbeit der Roboter notwendig.
Programm-Anpassungen erfolgt sind.
Der Aufsatz beschreibt eine Auftrags-Forschungs-              2 Vorbereitungen und Planungen zum Bau des
arbeit zur Herstellung eines 1:1 Modells aus Sty-             Modells mit einem Industrieroboter
ropor für das neu entwickelte Elektrofahrzeug                 Das Modell des „Twike for X-Prize“ hat auf allen
TW4XP, (das bedeutet: Twike for x-Prize). Hierbei             Seiten bis auf die Auflagefläche am Boden Kon-
handelt es sich um ein besonders effizient fah-               turen und muss auch von all diesen Seiten be-
rendes Fahrzeug mit drei Rädern auf Basis des                 arbeitet werden. Da die Fräsarbeiten mit einem
bereits seit längerer Zeit erhältlichen Elektro-              Industrieroboter durchgeführt werden sollen
Fahrzeug TWIKE der Firma E-mobile Motors                      muss geprüft werden, ob die Größe des vor-
GmbH aus Rosenthal. Das Fahrzeug nahm 2010                    handenen Roboters ausreicht um das Modell im
als einziger deutscher Beitrag an dem amerika-                Arbeitsraum zu platzieren und zu bearbeiten. Mit
nischen Wettbewerb für energiesparende Fahr-                  einer Gesamtlänge von 2865mm, einer Breite
zeuge X-Prize teil. Die Teilnehmer müssen nach-               von 1580mm und einer Höhe von 1130mm ist es
weisen, dass sie ab 2014 jährlich 10000 Stück                 unmöglich das Modell aus einem einzigen Styro-
des Wettbewerbs-Fahrzeugs herstellen können.                  porblock zu fräsen, da die Vorrichtung zum Halten
Das TW4XP errang immerhin den dritten Platz                   des Rohblocks starr ist und die Erreichbarkeit al-
mit den Werten 1,7 l/ 100 km , 700 kg Gewicht                 ler Positionen durch den Roboter nicht sicherge-
und einer Reichweite von 160 km. Das Institut                 stellt werden kann. Daher wurde das Modell in
für Betriebs- und Technologiemanagement (IBT)                 sechs Segmente unterteilt, die einzeln gefertigt
1
    Prof. Dr.-Ing Wolfgang Gerke und Dipl.-Ing. (FH) Sebastian Schommer, M. Eng., Fachhochschule Trier, Umwelt-Campus
    Birkenfeld
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68   und anschließend verklebt wurden. Hierzu wird        auf CAD Oberflächen, doch es ist kein CAM Pro-
     das vorhandene Geometriemodell in das CAD            gramm. Die Bahn-Erzeugung für die Bearbeitung
     System Unigraphics NX geladen und mittels            ganzer Flächen kann nicht automatisch durchge-
     Hilfsebenen geschnitten. Wie in Bild 1 zu sehen      führt werden. Daher scheidet das Programm für
     ist, wurde das Modell einmal längs und zweimal       die Roboter-Bahnberechnung aus. Es dient je-
     quer geschnitten.                                    doch dazu zu überprüfen, ob die Position des zu
     Die beiden mittleren Segmente sind exakt             bearbeitenden Rohteils zum Roboter eine Rund-
     1000mm breit. Der Grund hierfür sind die Ab-         um-Bearbeitung zulässt, oder ob der Roboter die
     messungen der Styropor-Blöcke, welche verwen-        Arbeitsraumgrenzen erreicht.
     det wurden. Diese sind 4000mm lang, 1000mm
     hoch und 450mm breit. Der Vorteil ist, dass die
     Kontaktflächen der mittleren Segmente unbe-
     arbeitet bleiben und somit eben und senkrecht
     sind. Nachdem das Modell geschnitten ist wer-
     den die sechs Segmente einzeln gespeichert und
     so transformiert, dass das Koordinatensystem in
     dem Eck liegt, welches sich später im Ursprung
     des Basiskoordinatensystems des Roboters be-
     finden wird. Im Bild 1 ist rechts das geschnit-
     tenes Segment VoLi dargestellt. Das Bezugs-
     Koordinatensystem liegt rechts unten. Dieses
     Segment besitzt drei Oberflächen die senkrecht
     zueinander stehen und aus dem rechtwinklig pro-
     duzierten vorbereiteten Styroporklotz bestehen.      Abbildung 2 Koordinatensysteme für die Bear-
     Diese Flächen brauchen nicht bearbeitet zu wer-      beitung und Werkzeugbahnen dargestellt mit
     den. Die restliche Fläche muss allerdings aus drei   FAMOS
     Richtungen bearbeitet werden.
                                                          Das Bild 2 zeigt den verwendeten Roboter in
                                                          einer Simulationsstudie. Die Simulationsstudie
                                                          enthält eine Bahn mit rot markierten Stützpunk-
                                                          ten, die von der Werkzeugspitze nacheinander
                                                          angefahren werden. Falls ein Punkt nicht erreich-
                                                          bar ist, wird eine Fehlermeldung ausgegeben.
     Abbildung 1 Abmessung des Fahrzeugs, in sechs        Es ist sehr wichtig vor dem eigentlichen Fräsvor-
     Segmente unterteiltes CAD Modell, das Seg-           gang festzustellen, ob wirklich alle Objektpunkte
     ment VoLi mit dem Basis-Koordinatensystem            sicher angefahren werden können. Denn wenn
                                                          während des Fräsens festgestellt wird, dass ein
     Die Erzeugung der Fräsprogramme kann mit dem         Punkt unerreichbar ist, muss der gesamte Fräs-
     vorhanden off-line Roboter Programmiersystem         vorgang abgebrochen werden. Die Haltevorrich-
     FAMOS Robotik (Firma CARAT) nicht durchge-           tung für das Rohteil muss versetzt werden, oder
     führt werden. Das Programm bietet zwar die           das CNC Programm modifiziert werden. Das
     Möglichkeit der Erzeugung von Roboter-Bahnen         führt zu erheblichen Zeitverlusten und kann auch

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Zusatzkosten verursachen. Denn das teilweise          Um die Frässtrategie zu testen wurden mehrere       69
hergestellte Modell muss verworfen werden und         Teile des Modells im Maßstab 1:5 gefräst. Damit
ein neuer Rohblock aus Styropor hergestellt werden.   konnte auch die Genauigkeit der Fertigung nach
                                                      der Kleb-Verbindung der Einzelteile getestet wer-
Die Erstellung der Bahnen erfolgt mit einem           den.
preiswerten CAM Programm, das eigentlich für
CNC Maschinen entwickelt wurde. Das Pro-
gramm heißt DeskProto und wurde von der Fir-
ma Delft Spline Systems entwickelt. DeskProto
dient zur Erstellung von NC-Programmen basie-         Abbildung 4 Fräsen des Teils VoLI im Maßstab 1:5
rend auf Geometrieobjekten. Das vom IBT ent-
wickelte Programm RoboMill wandelt diese NC-          Das Ergebnis der Bearbeitung ist sehr gut und
Programme in spezielle Roboterprogramme für           zwischen den Übergängen der einzelnen Bear-
die KUKA-Steuerung um. Da die Z-Achse, welche         beitungsrichtungen sind keine Kanten oder Un-
die Werkzeugachse darstellt, in DeskProto fest        ebenheiten zu erkennen.
steht und nur senkrecht zur X-Y-Ebene verfahren       Das Programm Deskproto geht von CAD Mo-
und zugestellt werden kann, mussten für jedes         dellen aus, die als STL-File vorliegen. Ausgehend
Segment mehrere überlappende Programme                vom CAD Volumenmodell wurden die einzelnen
erstellt werden. Für jedes Programm wurde die         Teil-Modelle durch Schnittebenen erzeugt. Dier
Geometrie so gedreht, dass die Z-Achse senk-          Teilmodelle wurden danach mit dem Programm
recht zu der zu bearbeitenden Fläche steht. Für       Geomagic in hochwertige STL-Files übersetzt.
die beiden vorderen bzw. hinteren Segmente wa-        Die STL Files zerlegen ein CAD File in Dreiecke.
ren Bearbeitungen aus drei Richtungen und so-         Bevor die Fräsbahnen erzeugt werden müssen
mit drei unterschiedliche Programme notwendig.        der Bezugspunkt und das Bezugs-Koordinaten-
Eine Bearbeitung von oben, eine von der Seite         system definiert werden. Der Bezugspunkt, wird
und eine von vorne bzw. hinten. Die beiden mitt-      später für die Fräsbearbeitung mit dem Roboter
leren Segmente mussten nur von oben und von           auch als Bezugspunkt der Roboterbahnen heran-
der Seite bearbeitet werden. Abbildung 3 zeigt        gezogen.
die unterschiedlichen Bearbeitungsrichtungen.

                                                      Abbildung 5 Definition des Nullpunktes im rech-
                                                      ten, unteren Eck, Polygonförmiger Arbeitsbereich

Abbildung 3: Twike-Modell mit Bezeichnung der         Die für das Erstellen der Fräsbahnen beim
Bearbeitungsrichtungen                                Schrupp-Vorgang erforderlichen Einstellungen
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70   sind u.a. der Abstand der Werkzeugbahnen, der      generiert wurden können diese zur weiteren Be-
     5,8 mm beträgt und die Länge der Verfahrschrit-    arbeitung in RoboMill exportiert werden. Natür-
     te, die ebenfalls 5,8mm beträgt. Natürlich muss    lich wurden die Bearbeitungsvorgänge aus den
     das Werkzeug, eine Raspelfräser für Styropor       anderen Bearbeitungsrichtungen für dieses Teil
     ebenfalls angegeben werden. Die Bearbeitung        ähnlich erzeugt. Für die Erstellung des endgülti-
     unterteilt sich in einen Schruppvorgang mit ei-    gen Roboterprogramms wird die Software Robo-
     nem 25 mm Raspelfräser und einen Schlicht-         Mill verwendet. Diese liest die NC-Programme
     vorgang mit einem 15 mm (Durchmesser) Ras-         aus DeskProto ein, wandelt sie in ein für die Ro-
     pelfräser. Für den Schruppvorgang wurden ein       botersteuerung lesbares Format um und ergänzt
     Aufmaß von 4mm und eine Schnitttiefe von 60        notwendige Informationen. Das folgende Bild
     mm gewählt. Die Bearbeitung der Teile erfordert    stellt als Beispiel ein mit dem Programm Robo-
     die Angabe des Bereiches des Modells, der be-      Mill erstelltes Fräsprogramm dar. Das Programm
     arbeitet werden soll. Am Beispiel des Teils VoLi   besteht aus einem Hauptprogramm, in dem die
     ist der polygonförmige Bearbeitungsbereich dar-    Parameter festgelegt werden und verschiedenen
     gestellt. Innerhalb dieses Bereiches werden die    Unterprogrammen, die nacheinander aufgerufen
     Werkzeugwege berechnet. Bei den einzelnen          werden und die Fahranweisungen zu den einzel-
     „Etagen“ , welche zu erkennen sind, handelt es     nen Punkten enthalten.
     sich um die Zustellungsschritte, welche aus der    Das Basiskoordinatensystem [X=2302, Y=514,
     eingestellten Schnitt-Tiefe des Fräsers und der    Z=140] wird mit Hilfe von Messpunkten, die sich
     Tiefe des definierten Sub-Segmentes resultieren.   an der Haltevorrichtung befinden bestimmt. Es
     Der Abstand der „Etagen“ zueinander ist genau-     muss für die Bearbeitungen von oben, von vor-
     so groß wie die Schnitt-Tiefe. Nachdem die Wege    ne und von der Seite jeweils so um die Koordi-

     Abbildung 6 Roboter Fräsprogramm

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natenachsen gedreht werden, dass es in Bezug          portes wurden diese in zwei Teile geschnitten,     71
auf das Modell-Segment die gleiche Orientierung       einmal 2700mm und einmal 1300mm lang. Um
wie das Job-Koordinatensystem in DeskProto            Rohblöcke von den Abmaßen zu bekommen,
hat.                                                  welche für die sechs Segmente notwendig sind
                                                      wurden je zwei Blöcke mit Hilfe von Epoxidharz
                                                      bzw. Montagekleber aufeinander geklebt. An-
                                                      fangs war geplant die Rohblöcke mit Hilfe einer
                                                      Vakuumpumpe anzusaugen. Aufgrund von Lie-
                                                      ferschwierigkeiten und dem engen Zeitplan des
                                                      Kunden konnte dieser Plan jedoch nicht umge-
                                                      setzt werden. Als sehr gute Alternative hat sich
Abbildung 7 Basiskoordinatensysteme in Famos          das Verspannen der Blöcke mit Hilfe von gefräs-
(Oben - Vorne - Seite)                                ten Taschen und verschraubten Profilen auf den
                                                      Anschlägen herausgestellt. Abbildung 9 zeigt den
Das Bild 8 zeigt den Roboter in der Simulation,       grob zugeschnittenen und verspannten Rohblock
ausgerichtet für das Fräsen von der Seite.            für das Segment Hinten-Rechts. Als Hilfe wur-
                                                      den die Konturen der jeweiligen Kontaktflächen
                                                      jeweils aufgezeichnet.
                                                      Als Beispiel für das Fräsen eines Segmentes
                                                      dient hier das Segment Mitte-Links. Abbildung
                                                      10 zeigt den Beginn der Fräsbearbeitung. Zu-
                                                      erst wurde das Schruppen von oben mit einem
                                                      25mm Raspelfräser durchgeführt. In Abbildung
Abbildung 8 Roboter-         Abbildung 9 Einge-       11 ist dieser Vorgang fast abgeschlossen und
au s r i ch tu n g b e i m   spannter Rohblock hin-   die Form im oberen Bereich des Segmentes ist
Fräsen von der Seite.        ten rechts               schon sehr gut zu erkennen.
                                                      Wie bereits zu Beginn erwähnt waren für die bei-
Man erkennt in Bild 8, dass die Koordinatensys-       den mittleren Segmente nur zwei Bearbeitungs-
teme des Werkzeugs und das Basis-Koordinaten-         richtungen (von oben, von der Seite) notwendig.
system des Blocks eine identische z-Richtung          Nach der Bearbeitung von oben erfolgt die Bear-
(blau dargestellt) besitzen. Damit können die         beitung von der Seite.
Angaben des CNC Fräsprogramms direkt in das
Roboter-Programm übernommen werden. Die
gewählten Winkel A, B und C sind Euler Winkel,
die Drehungen um die z-Achse, y‘ Achse und x‘‘
Achse beschreiben.

3 Fräsen der einzelnen Segmente
Die lieferbaren Styroporblöcke, welche ver-
wendet wurden, haben eine Abmessung von               Abbildung 10 Start des Abbildung 11 Ende des
4000x1000x450mm. Aus Gründen des Trans-               Schruppens von oben Schruppens von oben
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72                                                        NUC wird an einen Transformationsrechner über-
                                                          mittelt. Der Rechner berechnet diese Position in
                                                          KUKA Welt Koordinaten und schickt dies als neu-
                                                          es Basiskoordinatensystem an den KUKA. Dann
                                                          wird das Fräsprogramm in der Kuka Steuerung
                                                          gestartet. Für eine neue Fräsposition werden die
                                                          Schritte entsprechend wiederholt.
     Abbildung 12 Zusammengesetztes Modell

     4 Ausblick: Fräsen mit kooperierenden Robo-
     tern
     Es zeigte sich beim Fräse, dass die Segmentie-
     rung des Modells einen erheblichen Zeitaufwand
     bedeutet. Daher sollte mit der vorhandenen Labo-
     rausstattung eine Optimierung geplant werden.
     Hierzu sollen die beiden vorhandenen 6 Achs
     Roboter KUKA KR125 und FANUC M900iA-350-             Abbildung 13 Kooperierende Roboter in der Aus-
     verwendet werden.                                    gangslage.
     Die Idee besteht darin, dass der Fanuc Roboter
     einen kompletten Rohblock aus Styropor bewegt
     und der Kuka Roboter die Fräsarbeiten durch-
     führt. Dabei soll die optimale Raumlage des zu
     bearbeitenden Rohblocks hinsichtlich der Reich-
     weite beider Roboter ermittelt werden. Der Fa-
     nuc Roboter trägt die Haltevorrichtung an der der
     Block befestigt ist. Die Haltevorrichtung enthält
     ein fiktives Basis-Koordinatensystem. Die Fräs-
     bahnen werden bezüglich dieses Koordinaten-          Abbildung 14 Fräsposition für das Fräsen von der
     systems programmiert.                                Seite
     Der Kuka-Roboter kennt die Lage dieses Koordi-
     natensystems im Raum und korrigiert sein Fräs-
     Bezugs-Koordinatensystem, wenn der Fanuc
     Roboter seine Lage verändert hat. Dazu ist die
     Transformation von KUKA Welt Koordinaten in
     FANUC Weltkoordinaten und umgekehrt erfor-
     derlich. In einer Kalibrierphase wird die Lage der
     beiden Roboter-Welt-Koordinatensysteme zuein-
     ander vermessen.
     Das Basis Koordinatensystem in der Vorrichtung       Abbildung 15 Fräsen von vorne
     wird als Tool des FANUC und als Basis des KUKA
     eingelernt. Der FANUC Roboter wird nun in die        Das beschriebene Konzept beruht auf einer sorg-
     erste Fräsposition verfahren. Die Position des FA-   fältigen Planung der Fräsaufgabe mit einem vir-

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tuellen Planungssystem. Dabei spielen die As-                                                 73
                                                    Kontakt
pekte Erreichbarkeit und Kollisionskontrolle eine
erhebliche Rolle.
                                                              Prof. Dr. Wolfgang Gerke
Um die Reichweite bei der Bearbeitung zu erhö-                Fachbereich Umweltplanung und
hen, könnte einer der Roboter um eine zusätzli-               Umwelttechnik
                                                              Fachrichtung Regelungs- und
che Translationsachse erweitert werden.                       Automatisierungstechnik,
Der Bearbeitungsroboter würde dann z.B. auf ei-               elektrische Maschinen
                                                              Fachhochschule Trier,
ner Schiene verfahren werden können.
                                                              Umwelt-Campus Birkenfeld
                                                              +49 6782 17-1113
                                                              w.gerke@umwelt-campus.de

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