Die Micro-Racer von Schuco - Blechmodelle
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SCHUCO Die Micro-Race von Schuco Unschlagbar D er Dominator der Grand Prix Saison von 1952 und 1953 hiess Ferrari. Die Weltmeisterschaft war in beiden Jahren für Formel-2 Fahrzeuge ausgeschrieben worden und Ferrari hatte ein fast unschlagbares, einfaches Modell entwickelt, den Tipo 500, auf welchem Alberto Askari in beiden Jahren Weltmeister wurde. Erst ab der Mitte der Saison 1952 besass der Ferrari 500 F2 eine komplette Auspuffanlage, nachdem er zuvor nur über vier kurze Auspuffstummel verfügt hatte. Nach genau diesem Formel-2 Ferrari mit Auspuffanlage hatte SCHUCO ihr erstes Micro-Racer Modell gestaltet, mit welchem man 1954 eine neue, sehr erfolgreiche Produktlinie startete. Micro-Racer 12. Januar 2021 1 r
SCHUCO Probieren geht über studieren E rste Versuche mit kleinen Spritzgussautos hatten bei SCHUCO jedoch bereits vor dem Krieg stattgefunden. Im sogenannten Musterzimmer war damals ein Prototyp eines kleinen Rennwagenmodells entstanden, ein sogenanntes “Handmuster”, wie diese Versuchsmodelle bei SCHUCO hiessen, dem Prototyp des Mercedes-Benz W25 Grand Prix Rennwagen der frühen 30er Jahre nachempfunden. Das kleine Modell verfügte über ein Federwerk, eine Kupplung mit Hebel und eine Art von Dreh- stift zur Fixierung der beweglichen Vorderachse. Prototyp Mercedes W25 Alles war sehr grob zusammengezimmert. Es ging ja in erster Linie darum, die einzelnen Funk- tionen zu testen. Der perfekte Finish würde später folgen, wenn man sich sicher war und alles im Der Ur-Racer Griff hatte. Zwei weitere Prototypen entstanden Anfangs der 50er Jahre, diesmal aber in Anlehnung an den erwähnten Ferrari 500 Formel-2 mit Auspuffanlage von 1952/53. Beide schwer, solid, mit einer neuartigen Lenkung versehen, etwas generisch wirkend, aber voller Charme. Ein erster Prototyp mit Federwerk, Kupplungshebel und Drehstift zur Einstellung der Vorderachse. Das Serien- modell sollte später einmal die Modellnummer 1040 er- halten. Prototyp Federwerkmode 1040 Ein zweiter Prototyp ohne Federwerk, trotzdem aber mit einem Kupplungshebel und einem Drehstift. Die aufge- malte Modellnummer 1045 sollte später einmal für das Serienmodell ohne Federwerk verwendet werden. Prototyp Schiebermode 1045 Ich habe zwei davon angetroffen, ein- mal mit der Startnummer 7, ein zweites Mal mit der Startnummer 6. Micro-Racer 12. Januar 2021 2 ll ll
SCHUCO Los geht’s 1 954 erschienen die ersten Micro-Racer. Bezaubernde, kleine Karrika- turen ihrer grossen Vorbilder. “Micro-Racer” stand für Aktion, Spiel- anreiz, Solidität. Rasch wurden sie zum letzten Schrei in der Welt der federwerkangetriebenen Spielzeugautos. Mit Gummipuffer vorne zum Schutz der elterlichen Möbel. Neuartig war auch die Kupplung, welche bei angezogenem Hebel und aufgezogenem Federwerk den Freilauf zuliess und natürlich die patentierte Präzisionslenkung mittels Mikrometerschraube. 1. Der Ferrari Das erste Modell war der Ferrari. Wie bei den Prototypen gab es ihn in zwei Varianten: • mit Federwerk (Modellnummer 1040) und … Federwerkmode 1040 • … ohne Federwerk (Modellnummer 1045). Bei dieser Variante fiel nicht nur der Kupplungshebel weg, sondern auch das Loch für den Aufzugsstift. Schiebermode 1045 Anders als die Prototypen wiesen beide Serienmodelle nun eine gegossene Scheibe, eine angedeutete Motorhaube mit Schlitzen und eine Lufthutze vor dem Cockpit auf, die Böden waren mit der Modellbezeichnung geprägt. Die Raddeckel waren jetzt geschlossen und bauchiger, die Gummipuffer weiss, nicht mehr silbrig bemalt. Natürlich wurden die Startnummern jetzt aufgespritzt, nicht mehr von Hand aufgemalt. Die allerersten Exemplare wurden weiterhin mit einer bedruckten Metall- einlage im Gummipuffer ausgestattet, so wie beim Prototyp, jedoch mit einem SCHUCO-Logo versehen. Auf diesem Bild sieht man auch gut die glatten Vorderachsen. Die Räder rutschten darauf oft nach innen, dadurch wurden die Raddeckel durch das Ende der Achse aus der Felge gedrückt und gingen meist verloren. Micro-Racer 12. Januar 2021 3 ll ll
SCHUCO 2 1 3 4 Aus dieser SCHU- CO-Werbung aus den 50er Jahren gehen wichtige Hinweise auf die Ausstattung eines frühen 1040 5 6 Micro-Racers her- vor: 1 Die markante Aufzugskurbel 2 Die Schachtel mit dieser Aufzugskurbel abgebildet 3 Der vernickelte Metallgriff oben am Kupplungshebel 4 Der Hinweis auf das Modell 1045 ohne Werkantrieb 5 Der Boden in Wagenfarbe 6 Eigenartigerweise schwarzen Reifen, welche zu Beginn eigentlich immer hellgrau gewesen waren. Vielleicht ist es jedoch nur der Druck, der diesen Eindruck erweckt. Die Böden waren in der Wagenfarbe gehalten und markiert mit “Made in US-Zone Germany”, obwohl die US-Besatzungszone bereits Ende der 40er Jahre aufgehoben worden war. Die meisten deutschen Spielzeuge blieben jedoch bis weit in die 50er Jahre so markiert. Micro-Racer 12. Januar 2021 4
SCHUCO Die häufigsten Farben des Ferrari waren Rot, Gelb, Blau und Grün. Seltener anzutreffen waren die Farben Silber/Rot, Gold/Rot, Gold/Blau, Weiss/Rot, Dunkelgrün und Dunkelblau, wobei ich nicht ganz sicher bin, ob die beiden letztgenannten Modelle nicht übermalt worden sind (vermutlich besitzen sie keine Startnummern). Die ersten Schachteln des Micro-Racer Ferrari 1040 zeigten ihn noch mit der lithographierten Metalleinlage im Gummipuffer und mit der Auf- ziehkurbel. Ob es solche Schachteln auch mit “Made in US-Zone Germany” gegeben hat, weiss ich nicht. Bisher habe ich nur solche mit “Made in Western Germany” und “Made in Germany” gesehen. Bald schon wurde auf der Schachtel anstelle der Aufziehkurbel ein normaler Schlüssel abgebildet. Das Schiebemodell 1045 erhielt seine eigene Schachtel in Gelb. Micro-Racer 12. Januar 2021 5
SCHUCO 2. & 3. Die beiden Midget Bald schon, vermutlich noch 1954, folgten zwei weitere Modelle: zwei Midget Rennwagen mit den Modellnummern 1041 und 1042. Beides Renn- wagen, wie sie auf den kurzen Sandbahnen in den USA vor und nach dem Krieg zum Einsatz gelangt waren. Midget Racing 1946 1041 Midget 1042 Midget Beide waren in denselben vier Farben wie der Ferrari erhältlich, beide besassen Böden in Wagenfarbe, beide die vernickelte Hülse oben am Kupplungshebel. Dazu gehörte bei beiden nun ein ganz normaler Schlüssel. Die Böden waren bereits mit “Made in Western Germa- ny” gemarkt, beide Mo- delle hatten die glatte Vor- derachse, auf welcher die Räder leicht nach innen rutschten, was oftmals den Verlust der kleinen Rad- deckel zur Folge hatte. Verpackt wurde der 1041 Midget in einer altrosafarb- enen Schachtel, … … der 1042 Midget in einer gelben. Micro-Racer 12. Januar 2021 6
SCHUCO 4. Der Mercedes 1955 kam ein Mercedes Rennwagen mit der Modellnummer 1043 hinzu, nach dem Vorbild der Mercedes-Benz W196 von 1955, mit der markanten Lufthutze rechts auf der Motorhaube. Anfänglich gab es ihn möglicherweise nur in Silber, etwas später dann auch in Rot. Verpackt wurde er in einer schwarzen Schachtel. Mercedes-Benz W196 1955 Auch er besass einen Boden in Wagenfarbe, gemarkt “Made in Western Germany”, die glatten Vorderachsen und den Kupplungshebel mit der vernickelten Metallkappe als Griff. Bei diesem roten Modell sieht man sehr schön den Grund für einen abhanden gekommenen Raddeckel. Die glatte Vorderachse ist durch die Felge gedrungen und hat ihn rausgedrückt. Micro-Racer 12. Januar 2021 7
SCHUCO 5. Der Porsche Es verstrichen einige Jahre, genauer gesagt bis 1961, bis das nächste Renn- wagenmodell erschien: der Porsche Formel II mit der Modellnummer 1037. Sein Vorbild, der Porsche 718 Formel 2, feierte seine Premiere beim Grand Prix von Monaco 1959. Porsche 718 Formel 2 1961 Das Modell gab es in Silber und in Rot, die Schachtel war hellblau. Die Böden waren in Wagenfarbe gehalten und markiert mit “Made in Western Germany”. Technisch unterschied sich das Modell von den bisherigen durch seinen von unten erreichbaren Aufzugsstift und den Kupplungshebel, welcher hinten aus dem Heck ragte. Die Vorderachse war nun gekerbt und die Felge gewölbt, mehr darüber jedoch etwas später. Das Lenkrad bestand anfänglich aus Metall, später aus weissem Plastik. Die Reifen waren grau oder schwarz und markiert mit “SCHUCO Continental”. Micro-Racer 12. Januar 2021 8
SCHUCO 6. Noch ein Mercedes Wieder vergingen drei Jahre, bis ein weiteres neues Rennwagenmodell er- schien: 1964 das 1043/2 Mercedes “Modell 1936”, eine verkleinerte Aus- gabe des 1050 Studio Rennwagens oder - wenn man so will - eine ver- grösserte Ausgabe des 704 “Mercedes 1936” aus der Schuco Piccolo Reihe. Hinzuzufügen wäre hier, dass der sogenannte “Mercedes 1936” eigentlich ein Modell des W25 aus den Jahren 1934/35 war, nicht 1936! Mercedes-Benz W25 1934 Und es wird noch schöner: auf der Schachtel steht zwar “1936”, der Boden ist jedoch mit “1935” gemarkt!! Also, was gilt jetzt? Er war in Silber und in Rot erhältlich, verpackt in einer rot/weissen Schachtel mit Cellophan-Fenster. Und technisch war wieder alles beim Alten, der Aufzug lag wieder auf der rechten Seite, ebenso der Kupplungshebel. Die Böden waren nun alle grau, markiert mit “MADE IN WESTERN GERMANY”. Amüsant wie erwähnt die Markierung “1935” am Boden, auf der Schachtel hingegen “1936”. Die Reifen waren schwarz oder grau und markiert mit “Continental SCHUCO”. Micro-Racer 12. Januar 2021 9
SCHUCO 7. Und noch ein Ferrari Im gleichen Jahr 1964 erschien mit der Modellnummer 1040/1 ein weiterer Ferrari, um einiges grösser als die bisherigen Micro-Racer, mit markanten Stil- und Detailänderungen. Zum Vorbild hatte er sich den Formel-1 Ferrari Tipo 158 von 1964 genommen. Ferrari 158 1964 Das Modell war in den in den gewohnten Schuco Farben Rot und Gelb, neu aber auch in einem dunkeln Grün zu haben. Die dazugehörige Schachtel war weiss/hellgrün. Etwas grösser war er, mit völlig neuen, anderen Rädern, einer Plastik-Wind- schutzscheibe, einem Überschlagbügel aus Draht und einem detaillierten Heck mit den offenen Ansaugstutzen des V8 Motors. Es gab ihn mit Metall-, später mit weissem Plastik-Lenkrad, mit Bö- den in Wagenfarbe oder in grau. Technisch entsprach er dem Porsche, sein Boden war gemarkt mit “Made in Western Germany”. Zwar immer noch ein echter Micro-Racer, war ihm der Charme der ersten Modelle halt eben doch irgendwie abhanden gekommen. Micro-Racer 12. Januar 2021 10
SCHUCO Das Plastik-Zeitalter beginnt A b 1967 wurde die Karosserie der neuen Micro-Racer aus Kunststoff hergestellt, somit liegen sie ausserhalb meiner Sammlung. Der Vollständigkeit halber sollen sie hier dennoch kurz erwähnt werden. 8. Der Watson Racer Er erschien 1967, trug die Modellnummer 1005 und folgte dem Vorbild des berühmten Indianapolis-Rennwagens der frühen 60er Jahre. Vom Konzept her basierte er auf dem 1040/1 Ferrari. Es gab ihn in verschiedenen Farben und aus durchsichtigem Plastik. Watson Racer Indianapolis 1960 9. Noch ein Porsche 1967 erschien auch der 1044 Porsche Carrera 6, ebenfalls in verschiedenen Farben und auch aus durchsichtigem Plastik. Porsche Carrera 6 1966 Micro-Racer 12. Januar 2021 11
SCHUCO 10. Der Chaparral 1968 schliesslich erschien das letzte Rennfahrzeug-Modell in der SCHUCO Micro-Racer Linie: der Ford Chaparral F2 mit der Modellnummer 1045. Wiederum in verschiedenen Farben, auch aus durchsichtigem Plastik. Chaparral 2F 1967 Nachwehen D ie Geschichte der Micro-Racer Rennwagen war damit jedoch noch nicht zu Ende. Nach dem Konkurs von SCHUCO 1977 erwarb der An- gestellte Werner Nutz die Werkzeuge der Micro- Racers und begann 1986 mit einer Neufertigung einiger Modelle, so auch der beiden Midgets und des Mercedes. Sie trugen kein SCHUCO-Logo, weder auf dem Karton noch auf der Bodenplatte. Nach seinem Tod 1988 gingen die Rechte an einen Amerikaner (Bauschinger), welcher die bestehenden Micro-Racer zuerst in Tschechien, dann in Ungarn fertigte. In Hongkong wurden sogar neue Micro-Racer Modelle hergestellt. In Deutschland wurden die Micro-Racer von der Firma Hendrix, in den USA unter dem Namen LILLIPUT vertrieben (Ärea Fürth). Ab Mitte der 90er Jahre belieferte Bauschinger SCHUCO, die Micro-Racer durften nun auch wieder mit SCHUCO bezeichnet und über die SCHUCO Organisation vertrieben werden (Ärea Nürnberg). Prospekt der Firma Nutz von 1987 Zu Beginn der frühen 2000er Jahre wurde dann die Produktion des Micro-Racers endgültig gestoppt. Micro-Racer 12. Januar 2021 12
SCHUCO Spielereien A nfang der 60er Jahre erschien mit der Modellnummer 1034 ein Rennspiel genannt “Micro Racer Rally”, mit zwei Rennwagen und acht geraden, dreispurigen Strassenstücken aus grauem Plastik. Davon gab es auch eine Variante für den US-Markt, das “Micro Racer Game” mit der Modellnummer 1000. Ein weiteres Spiel aus den späteren 60er Jahren war die 2500 “Monaco Auto-Rennbahn”. Zwei speziell präparierte Watson- und Ferrari-Racer konnten aufgezo- gen und über ausgelegte Drähte über einen Kurs in der Form einer Acht über und unter einer Überführung durchgeleitet werden. Micro-Racer 12. Januar 2021 13
SCHUCO Modifikationen A bschliessend noch ein Blick auf die Entwicklungsgeschichte einiger Komponenten der SCHUCO Micro-Racer. Anhand dieser Teile lassen sich gewisse Rückschlüsse auf das Alter eines Modells ziehen. Die Felgen und die Radkappen Beim Handmuster aus der Vorkriegszeit, dem “Ur-Racer”, bestanden die Felgen und die “Bremstrommeln” vorne aus einem Stück. Sie waren auf die Achse aufgepresst. Hinten waren nur Felgen aufgepresst, ohne “Brems- trommeln”. Die Felgen am Ur-Racer Aussen waren sie ebenfalls unterschiedlich, sowohl in Form als auch in Farbe, man nahm halt einfach, was man gerade in der Schublade fand. Radkappen gab es noch keine. Die vorderen und hinteren Felgen der 1040 und 1045 Ferrari Prototypen waren innen glatt, ebenso diejenigen aller Serienmodelle bis gegen Mitte/ Ende der 50er Jahre. Prototyp Serie Anfang 60er Jahre erhielt die vordere Bremstrommel eine zentrische Verdickung. Hinten blieb sie wie sie war, glatt und starr mit der Hinterachse verbunden. Im Zentrum verdickt Die Radkappen bei den beiden Ferrari Prototypen waren aussen auf die Felgen aufgepresst und hatten ein Loch, wodurch die Achse ragte. Bei den Serienmodellen ab 1954 wurden die Raddeckel dann in der Felge versenkt eingepresst, auch waren sie nun glatt, ohne Loch. Prototyp Serie Micro-Racer 12. Januar 2021 14
SCHUCO Der 1040/1 Ferrari von 1965 hatte dann völlig neue Felgen erhalten. Die Vorderachsen Wie bereits erwähnt mussten die glatten Vorderachsen der ersten Modelle modifiziert werden, da sie leicht durch die Felgen rutschten und dadurch die kleinen Radkappen aus den Felgen drückten. Es wurden zwei Kerben in die Achsen gedrückt, welche ihr Eindringen in die Felgen verhinderten. Diese Modifikation lässt sich zeitlich nicht genau einordnen, ich schätze jedoch, dass sie schon ziemlich bald, also noch Mitte Glatt der 50er Jahre, erfolgt war. In dieser gekerbten Form wurde die Vorderachse bis Mitte der 60er Jahre verwendet, auch für die oben erwähnten, im Zentrum verdickten Felgen. Gekerbt Für den 1040/1 Ferrari von 1965 wurde dann wieder eine glatte Vorderachse eingebaut, allerdings zusammen mit einer völlig neu gestalteten Felge. Die Reifen Die Reifen waren anfangs grau, ohne jegliche Markierung. Dann gab es auch schwarze Reifen, ab Mitte der 60er Jahre wurden beide mit “Continental SCHUCO” geprägt. Grau, ungeprägt Schwarz, geprägt Völlig neue Reifen erhielt 1965 der 1040/1 Ferrari. Auch sie waren mit “Continental SCHUCO” geprägt. Micro-Racer 12. Januar 2021 15
SCHUCO Die Böden Der Ur-Racer aus der Vorkriegszeit besass einen gedrückten, rohen, schwarz bemalten Blechboden ohne jegliche Markierung. Der Ur-Racer Die Prototypen der 1040 und 1045 Ferrari Modelle aus den frühen 50er Jahren besassen glatte, gegossene Böden in Wagenfarbe, die Modell- nummern waren von Hand aufgemalt worden. Der Prototyp Die ersten Serienmodelle der 1040 und 1045 Ferrari Modelle ab 1954 be- sassen Böden in Wagenfarbe, gemarkt “Made in US-Zone Germany”. Vermutlich im Rahmen einer Kostenein- sparungsaktion wurden die Böden irgend- wann einmal grau, … … später dann auch schwarz lackiert. Die Serienmode e Wie man leicht erkennen kann, verfügen die grauen oder schwarzen Modelle immer auch über die gekerbten Vorderachsen und die modifizierten Felgen. Es kann also vermutlich davon ausgegangen werden, dass diese beiden Modifikationen etwa gleichzeitig erfolgt sind, so etwa gegen Ende der 50er Jahre. Micro-Racer 12. Januar 2021 16 ll
SCHUCO Der Gummi-Puffer Bereits die beiden Ferrari Prototypen waren damit ausgerüstet, allerdings waren sie noch mit silberner Farbe übermalt, so wie die Startnummer. Im Gummi-Puffer steckte eine mit horizontalen Linien lithographierte Metalleinlage. Der Ferrari Prototyp Die ersten Ferrari Serienmodelle behielten diese Metalleinlage im jetzt weissen Gummi-Puffer, ergänzt durch das SCHUCO-Logo. Das erste Ferrari Serienmode Bald schon erschienen sie mit geprägtem Gummi-Puffer, die Metalleinlage war weg- gefallen. Geprägt SCHUCO, ohne Meta einlage Alle Schuco Micro-Racer Modelle wiesen einen solchen Gummi-Puffer auf, beim 1037 Porsche von 1961 und beim 1043/2 Mercedes von 1964 reduziert auf ein kleines, schwarzes Stück. Der Kupplungshebel Die frühen Kupplungshebel-Griffe aus Metall wurden später bei allen Modellen durch schwar- ze Hebel ohne zusätzlichen Griff abgelöst, wie hier am Beispiel des 1043 Mercedes gezeigt. Micro-Racer 12. Januar 2021 17 l ll
SCHUCO Beipackzettel und Werbung Hier gab es zwei Versionen: eine erste, frühe für den 1040 Ferrari, eine zweite, etwas spätere für die vier Modelle 1040 Ferrari, 1041 Midget, 1042 Midget (alle 1954) und 1043 Mercedes (1955) zusammen, inklusive Abbildung der Modelle. Sie stammen aus der Mitte der 50er Jahre. Nur für den Ferrari Für a e vier Mode e Diese Werbung schloss den 1037 Porsche (1961) und das Micro Racer Rally Spiel mit ein. Sie stammt daher wohl aus den frühen 60er Jahren. Dieser Beipackzettel zeigt bereits den 1043/2 Mercedes und den 1040/1 Ferrari (1965). Er stammt daher aus der Mitte der 60er Jahre. Mit Ra y-Spiel und Porsche Mit Ferrari und Mercedes Micro-Racer 12. Januar 2021 18 ll ll ll
SCHUCO Zusammenfassend hier eine Gegenüberstellung eines frühen und eines späten 1040 Ferrari. Die meisten Modifikationen sind hier gut ersichtlich: Das ühe Mode zeichnet sich aus durc • den Boden in Wagenfarbe • die Meta hülse auf dem Kupplungshebel • die grauen Reifen • die blaue Schachte Dazu ist zu sagen, dass bei einem ganz ühen Mode noch die Meta einlage im Gummipu er hinzu käme sowie eine Schachtel, bei der der Schlüssel noch einen Aufzugshebel zeigen würde. Das späte Mode zeichnet sich aus durc • den schwarzen Boden • den schwarzen Kupplungshebel • die schwarzen Reifen • die rote Schachtel mit dem Ce ophan-Fenster Micro-Racer 12. Januar 2021 19 fr ll ll ll ll , l , , , ll , ff fr h h , ll
SCHUCO Meine I n meiner Sammlung befanden sich einst alle Typen und Varianten aus Guss, die jemals hergestellt worden waren, angefangen vom “Ur-Racer” aus der Vorkriegszeit bis hin zum Ferrari von 1964. Doch die Zeiten ändern sich, so auch die Lebensumstände. Diese haben dazu geführt, dass ich heute nur noch vier Micro Racer besitze, zwei davon sind allerdings ganz spezielle Raritäten: Da wäre erstens der sogenannte “Ur-Racer”. Er ent- stand noch in der Vorkriegszeit im Musterzimmer von SCHUCO. Fritz Ferschl, seit 1945 bis hin zur Pleite im Jahre 1977 bei SCHUCO als Werkzeugmacher beschäftigt, hatte dann noch SCHUCO Autos repariert und ein SCHUCO Buch geschrieben. Aus seinem Nachlass gelangte der “Ur-Racer” in den Besitz von SCHUCO-Sammler Peter Ditt- mann, von dem ich ihn schliesslich erstanden habe. Er befindet sich in gutem Originalzustand, das Federwerk funktioniert, nur die Mikrometerschraube zur Einstellung der Vorderachse fehlt. Im Buch “SCHUCO-Prototypen” von Ulrich Schweizer ist er auf Seite 74 abgebildet (siehe auch Seite 2 dieses Berichts). Micro-Racer 12. Januar 2021 20
SCHUCO Das zweite Unikat stammt ebenfalls aus dem Musterzimmer von SCHUCO und wurde in den frühen 50er Jahren gefertigt. Es ist einer von zwei Prototypen des später mit der Modellnummer 1045 erschienenen Serienmodells ohne Federwerk. Er trägt die Startnummer 7 und befindet sich in sehr gutem Originalzustand. Auch er ist im Buch “SCHUCO-Prototypen” von Ulrich Schweizer auf der Seite 74 abgebildet. Das entsprechende Serienmodell ohne Federwerk mit der Modellnummer 1045 stammt aus dem Jahr 1954. Es besitzt die Blecheinlage im Gummipuffer sowie eine glatte Vorderachse. Es befindet sich in sehr gutem Originalzustand. Micro-Racer 12. Januar 2021 21
SCHUCO Und hier schliesslich noch das rote Federwerk- modell 1040. Es stammt ebenfalls aus dem Jahr 1954 und besitzt den vernickelten Kupplungs- hebelgriff, die Blecheinlage im Gummipuffer sowie eine glatte Vorderachse. Dazu gehört die Aufzieh- kurbel No. 6, die Schachtel “Made in Western Germany” sowie der Beipackzettel “1040“ ohne Jahresangabe. Alles in sehr gutem Originalzustand. Micro-Racer 12. Januar 2021 22
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