"Gründer- und Innovationsregion Rheinland" - Auf dem Weg zum Hightech-Mittelpunkt Europas - Zukunftsagentur ...

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"Gründer- und Innovationsregion Rheinland" - Auf dem Weg zum Hightech-Mittelpunkt Europas - Zukunftsagentur ...
„Gründer- und Innovationsregion Rheinland“
Auf dem Weg zum Hightech-Mittelpunkt Europas

Ein Impulspapier der Arbeitsgruppe
„Gründungs- und Mittelstandförderung“ der
Innovationsregion Rheinisches Revier (IRR)

Herausgeber: IRR Innovationsregion Rheinisches Revier
"Gründer- und Innovationsregion Rheinland" - Auf dem Weg zum Hightech-Mittelpunkt Europas - Zukunftsagentur ...
Inhaltsverzeichnis

 1. Vision: Das Gründungsgeschehen in der Innovationsregion im Jahr 2020.................................................................. 4
    1.1 Ziel: „Vernetzt und überregional positioniert“ ........................................................................................................ 5
      1.2 Ziel: „Einheitliches Spin-off-Management“ ............................................................................................................. 6
      1.3 Ziel: „Gemeinsames Marketing“ ............................................................................................................................... 7
 2. Integriertes Handlungskonzept zur Förderung innovativer Gründungen in der IRR ................................................... 8
      2.1 Standards der Gründungsförderung unter einer Dachmarke vereinen ................................................................ 8
      2.2 Gemeinsame Basis-Angebote der Gründungsförderung ...................................................................................... 9
      2.3 Voneinander lernen – Best-Practice-Beispiele übertragen .................................................................................. 10
      2.4 Die Maßstabsvergrößerung der IRR nutzen: Neue Instrumente miteinander aufbauen.................................... 11
              a) Installation eines Pre-Seed-Rheinlandfonds ................................................................................................... 11
              b) Dezentrales Inkubatoren-Modell ....................................................................................................................... 13
 3. Anhang ............................................................................................................................................................................. 15

Bildnachweis Titelseite:

Forschungseinrichtung Uni Bonn, © Frank Homann /Universität Bonn

Besucher am Bildschirm im RWE Infocenter, © RWE Power AG

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Vorbemerkung:

Die Landesregierung NRW hat 2011 die Erarbeitung eines         Gründungsförderung in der Innovationsregion mündet
Entwicklungsprogramms für die „Innovationsregion               (Instrumentenkoffer). Dabei fasst der Standard Bewährtes
Rheinisches Revier“ (IRR) angestoßen. Die Teilregionen im      in einer außerordentlichen Kombination zusammen.
Rheinland sollen stärker zusammenarbeiten, um die              Neue Bausteine dieses Konzepts sind ein
regionalen Potenziale für die Weiterentwicklung einer          Pre-Seed-Rheinlandfonds sowie ein dezentrales, auf
nachhaltigen Wirtschaftsstruktur gemeinsam zu heben. Der       Schwerpunktthemen fokussiertes Inkubatorenmodell. Beide
Beirat der IRR hat als ein Teilziel die Verstärkung der        Elemente sind nur im vergrößerten Maßstab der IRR
Gründungsförderung durch neue Anreize und Hebel                umsetzbar.
ausgegeben. Eine Arbeitsgruppe „Gründungs- und
Mittelstandsförderung“ der IRR sollte Vorschläge erarbeiten,   Das vorliegende Impulspapier ist eine Empfehlung der
wie die Innovationsregion als innovative GründerRegion         Arbeitsgruppe an den Beirat der IRR, die weiteren Partner in
sichtbarer werden könne, weil Anzahl und Qualität von          der Region (insbesondere die Hochschulen) sowie an die
Neugründungen als Index für die wirtschaftliche Dynamik        Landesregierung NRW, sich von der hier vorgenommenen
und Innovationskraft – im Sinne eines kontinuierlichen         Zielbeschreibung leiten zu lassen, in einen Umsetzungs-
Nachwachsens neuer Unternehmen – einer Region gelten.          prozess einzusteigen und in ihren jeweiligen Verant-
                                                               wortungsbereichen dafür zu werben.
Das in diesem Impulspapier skizzierte Zukunftsbild vom
Gründungsgeschehen in der Innovationsregion im Jahr 2020       Es erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder
sowie das entsprechende integrierte Handlungskonzept           Ausschließlichkeit, sondern ist als Anstoß zu mehr
basieren auf einer umfassenden Bestandsanalyse der             Kooperation in einer bereits heute starken Innovationsregion
vielfältigen Ausgründungsaktivitäten und vielversprechenden    zu verstehen.
Ansätze der Kooperation in der Region. Diese Vorarbeit, der
damit verbundene intensive Austausch, die Diskussionen
und Abstimmungsprozesse haben die IRR-Arbeitsgruppe
„Gründungs- und Mittelstandsförderung“ darin bestärkt,
diese mutige Vision zu formulieren.

Das integrierte Handlungskonzept, als Grundlage für die
Zukunftsvision, beschreibt einen Prozess, der in einen
sukzessive erweiterten einheitlichen Standard der

                                                                                                                        3
"Gründer- und Innovationsregion Rheinland" - Auf dem Weg zum Hightech-Mittelpunkt Europas - Zukunftsagentur ...
1. Vision: Das Gründungsgeschehen in der Innovationsregion im Jahr 2020

Die Innovationsregion setzt sich zum Ziel, zu einem der       Die hohe Dichte an Hochschulen und
führenden Hightech-Zentren zu werden. Bis zum Jahr 2020       Forschungseinrichtungen eröffnet dem Rheinland ein
sind gemeinschaftlich die Rahmenbedingungen für ein           großes Potenzial für technologieorientierte Gründungen.
innovationsfreundliches Klima geschaffen, und die Region      Entscheidend für dessen Nutzung sind die regionalen
wird überregional als erfolgreiche „Gründer- und              Gründungsnetzwerke vor Ort, die in den Teilregionen
Innovationsregion Rheinland“ wahrgenommen.                    unterschiedlich zusammengesetzt und strukturiert sind: das
Technologieorientierte, wissensbasierte Spin-offs der         Netzwerk von Technologie- und Gründerzentren sowie der
Hochschulen und andere innovative Gründungen finden hier      Beratungsdienstleister vor Ort, zum Beispiel die
beste Bedingungen und Unterstützung von der                   STARTERCENTER.NRW.
Vorgründungsphase bis über die Gründung hinaus. Schnell
wachsende „Gazellengründungen“ und kleinere Start-ups         Ebenso wichtig ist die Flankierung durch effektive
sind mit innovativen Technologien und Dienstleistungen zum    Förderprogramme nach dem Vorbild des früheren „TOU –
Eckpfeiler und Treiber eines kontinuierlichen                 Technologieorientierte Unternehmensgründungen“ des
Strukturwandels der Region geworden. Die Partner in der       Bundes bzw. des „TPW – Technologieprogramm Wirtschaft“
Innovationsregion unterstützen jede förderungswürdige         auf Landesebene, die seinerzeit effektiv und fortschrittlich
Gründungsidee.                                                den Grundstein für die GründerRegion gelegt haben.

Poppelsdorfer Schloss Bonn, © Universität Bonn

                                                             Albertus Magnus Statue vor dem Hauptgebäude mit
                                                             beflaggten Fenstern, © Norbert Jährling

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1.1 Ziel: „Vernetzt und überregional positioniert“

Für die Hochschulen ist Ausgründungsförderung im Jahr         Die Innovationsregion hat mit diesen Strukturen ein
2020 ein selbstverständlicher Teil ihrer Strategien           vorbildliches Ökosystem aus Hightech-Innovationen, Politik
geworden. Innovative Strukturen und die regionale             und Unternehmertum aufgebaut.
Vernetzung fördern den Wissens- und Technologietransfer,
die Verwertung innovativer Ideen aus den Hochschulen und      Die Akteure betrachten den Status quo im Jahr 2020 nicht
dem Mittelstand. Dezentral unterstützt ein auf innovative     als Endzustand. Gemeinsames Ziel bleibt der kontinuierliche
Kompetenzfelder spezialisiertes Inkubatorenmodell             Ausbau der Zusammenarbeit und die sukzessive
besonders erfolgversprechende Gründungsvorhaben vom           Optimierung der Unterstützung innovativer Gründungen in
Projekt-Scouting bis hin zur Nachgründungsbetreuung. Die      allen ihren Phasen. Die Innovationsregion soll zum
Auswahl regionaler Knotenpunkte und die Etablierung der       europäischen Ansiedlungszentrum für Hightech-
hochspezialisierten Inkubatoren erfolgt ausgerichtet an       Gründungen werden!
teilregionalen Stärken im Konsens der Partner (zum Beispiel
Hochschulen, Wirtschaftsförderer, Kammern,
Technologiezentren etc.).

Die Akteure in der Innovationsregion stehen in einem
institutionalisierten, intensiven Austausch über ihre
Gründungsaktivitäten, lernen voneinander, bündeln
Ressourcen und haben Innovationsnetzwerke gespannt. In
diesem konzertierten, arbeitsteiligen Vorgehen bei der
Unterstützung von innovativen Gründungen, vor allem der
hohen Effizienz durch die Konzentration von Know-how und
Ressourcen, engagieren sich Konzerne und
mittelständische Unternehmen der Region über einen neu
installierten Pre-Seed-Rheinlandfonds bei der kritischen      Forschungseinrichtung Uni Bonn, © Frank Homann /
Frühphasenfinanzierung innovativer Gründungen.                Universität Bonn

                                                                                                                       5
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1.2 Ziel: „Einheitliches Spin-off-Management“

Die regionalen Gründernetzwerke halten mit neu
geschaffenen Angeboten der Innovations- und
Gründungsförderung wachstumsstarke Spin-offs aus den
Hochschulen und den Forschungseinrichtungen sowie Spin-
outs und andere Gründungen vermehrt in der Region.
Talente und Investoren werden durch dieses Gründungs-
klima angezogen. Die Sichtbarkeit der Existenzgründungen
steigt. Hierzu gehen die Hochschulen, unterstützt von den
regionalen Netzwerkpartnern, folgende Wege:                      fungieren, und lokale Partner. Sie tauschen sich
                                                                 regelmäßig standortübergreifend aus und unter-
x    Verankerung der Ausgründungsförderung im Leitbild           stützen sich beim Matching gerade auch interdis-
     der Hochschulen! Ein Signal, das maßgeblich zur             ziplinärer Teams. Diese Maßstabsvergrößerung
     Positionierung der Innovationsregion als                    garantiert in der Innovationsregion eine optimierte
     GründerRegion beiträgt, die fachliche Profilbildung         professionelle fachliche und betriebswirtschaftliche
     einzelner Hochschulen jedoch unberührt lässt.               Umsetzung der verwertbaren Ideen. Über die
x    Gemeinsam gelebter Standard der Ausgründungs-               regionalen Gründungsnetzwerke werden Ideen und
     förderung an den Hochschulen, ggf. unterstützt durch        Personen aus dem Mittelstand und den Hochschulen
     weitere gründungsrelevante kooperierende                    zusammengebracht.
     Einrichtungen, gewährleistet gleich hochwertige         x   Gesetzliche und institutionelle Rahmenbedingungen
     Beratung, zum Beispiel in Schutzrechtsfragen und            eines modifizierten Hochschulfreiheitsgesetzes
     Geschäftsmodellprüfung, sowie die Sicherung des             ermöglichen es, den Wissens- und Technologie-
     gründungsrelevanten Know-hows auch bei                      transfer noch stärker als Hochschulaufgabe zu
     Personalfluktuation!                                        verankern und Signale politischer Akzeptanz und
x    „Spin-off der IRR“ als gemeinsames Qualitätssiegel!         Förderung zu setzen. Durch dieses Anreizsystem
     Investoren erkennen an diesem Qualitätssiegel die           treffen Hochschulen entsprechende Zielvereinba-
     Wertigkeit einer Gründung. Eine zusätzliche Nennung         rungen mit ihren Fachbereichen, ermutigen und
     der jeweiligen Herkunftsuniversität erlaubt weiterhin       fördern ihre Wissenschaftler darin, eine
     die hochschulindividuelle Positionierung. Die               Selbstständigkeit zu beginnen.
     Zusammenarbeit der Hochschulen stärkt ihre Position     x   Vertiefter Austausch über die Gründerlehre,
     in Bezug auf das Einwerben von Drittmitteln.                unabhängig davon, ob es eigene Gründungslehr-
x    Verankerung des Themas Entrepreneurship in den              stühle gibt oder nicht. Die Hochschulen kombinieren
     Fakultäten durch gründungsaffine Professoren oder           die besten Elemente zu einem Standard und binden
     Wissenschaftler, die als Gründungsbotschafter               Angebote der regionalen Netzwerke ein.

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1.3 Ziel: „Gemeinsames Marketing“

Die Innovationsregion kommuniziert und bewirbt ihre           Die Einführung einer systematischen Evaluierung der
beispielhaften Aktivitäten und Erfolge bei der Gründungs-     Ausgründungsaktivitäten auf Basis einheitlicher
unterstützung. Wesentlicher Bestandteil dieser Vermarktung    Erfolgskennzahlenmessung dient ebenfalls der
ist ein gemeinsamer Dachwettbewerb der Innovationsregion.     überregionalen Vermarktung. Die Effektivität der
Bereits vorhandene Ideen- oder Businessplan-Wettbewerbe       Gründungsunterstützung steigt, weil sich die Angebote
bleiben als wichtige teilregionale Kontaktforen vor Ort und   aufgrund der Evaluierung exakt zuschneiden und anpassen
Bestandteil einer von Risikokapital-Gebern priorisierten      lassen. Dies erleichtert sowohl das Auffinden privater
Verdichtung entsprechender Angebote bestehen. Der             Kapitalgeber für den Pre-Seed-Rheinlandfonds als auch die
Dachwettbewerb schafft überregionale mediale                  Kommunikation mit Politik und Fördermittelgebern, wie zum
Aufmerksamkeit für die Gründerlandschaft in der               Beispiel der NRW.BANK.
Innovationsregion und prämiert aus den Gewinnern der
teilregionalen Wettbewerbe die drei besten Geschäftsideen
oder das erfolgreichste Gründerunternehmen nach drei bis
fünf Jahren am Markt. Der Wettbewerb identifiziert
gleichzeitig Kandidaten, die sich besonders für eine
Förderung aus dem Pre-Seed-Rheinlandfonds empfehlen.
Potenzielle Investoren stehen bei den Gewinnern vor
mehrfach geprüften Geschäfts-modellen, so dass ihr Risiko
sinkt.

                                                                                                                     7
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2. Integriertes Handlungskonzept zur Förderung innovativer Gründungen in der IRR
2.1 Standards der Gründungsförderung
    unter einer Dachmarke vereinen

Die Innovationsregion mit ihrem dichten Wissenschafts-             Am Ende der zweiten Stufe sind die Best-Practice-
besatz insbesondere in der „ABCD-Region“ bringt schon              Instrumente, die es bereits heute in der Innovationsregion
heute landesweit die meisten technologieorientierten               gibt, flächendeckend realisiert. Die IRR-Akteure lernen auf
Gründungen hervor. Ziel ist es, für diese und andere               dem Weg dahin gegenseitig voneinander und übertragen die
wissensbasierte Gründungen einen einheitlichen                     Erfolgsbeispiele der Partner in der Innovationsregion auf
Instrumentenkoffer zu entwickeln, einen vermarktbaren              ihre Teilregionen.
Standard der Gründungsförderung unter der Dachmarke der            Die dritte Stufe umfasst schließlich die Instrumente, die
Innovationsregion. Die Entwicklung und die Umsetzung               einzig im Rahmen der Maßstabsvergrößerung in der
erfolgen in einem Prozess, in dem auch die entsprechenden          Innovationsregion verwirklicht werden können: den Pre-
Strukturen aufgebaut werden. Die räumliche Nähe von                Seed-Rheinlandfonds und dezentrale, hochspezialisierte
Hochschulen und Forschungseinrichtungen zu Technologie-            Inkubatoren, die besonders wachstumsstarke und innovative
oder Gründerzentren wird dabei zur ressourcensparenden             Gründungen intensiv unterstützen. Jede Teilregion trägt zu
Kooperation bei der Umsetzung genutzt, zum Beispiel die            dem gemeinsamen Standard der Gründungsunterstützung
gemeinsame Inanspruchnahme infrastruktureller                      bei. Der in den folgenden Abschnitten dargestellte Katalog
Einrichtungen oder externer Dienstleistungen. Vor dem              an themenunabhängigen Instrumenten für die
Hintergrund steigender Sparzwänge werden die                       Ausgründungsförderung ist erweiterbar. Jeder Akteur der
gemeinsame Organisation und Finanzierung bestimmter                Gründungsunterstützung in der Innovationsregion ist zur
Aufgaben, auch Spezialisierungen, zunehmen.                        Teilnahme an dem Prozess eingeladen.

Als Forum für den Austausch über den gemeinsamen
Standard wird eine Arbeitsgruppe „Gründungsförderung“
installiert, in der jede Teilregion drei Vertreter ihrer jeweils
unterschiedlich zusammengesetzten und strukturierten
Gründungsnetzwerke entsendet. Einmal im Jahr treffen sich
alle gründungsrelevanten Akteure der Innovationsregion bei
einem „Gründerkongress Rheinland“ und stimmen sich über
das weitere Vorgehen ab. Der empfohlene
Instrumentenkoffer ist dreistufig angelegt. Im ersten Schritt
tauschen sich die Partner der Innovationsregion über die
Basis-Angebote aus, die jede Teilregion alleine umsetzen
kann, und beginnen mit ihrer einheitlichen Umsetzung.

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2.2 Gemeinsame Basis-Angebote der
    Gründungsförderung

Das folgende einheitliche Basis-Angebot strebt die
Innovationsregion an:
x Über die STARTERCENTER.NRW hinaus gibt es in              x   Gründerqualifizierung an den Hochschulen (Lehre,
     jeder Teilregion eine zentrale Anlaufstelle für            Workshops, Businessplanerarbeitung, spezielle
     technologieorientierte, wissensbasierte                    Angebote für Hightech-Gründungen, Vorträge aus der
     Gründungsvorhaben.                                         Praxis).
x    In den Vorlesungen der höheren Semester der            x   Gründerräume mit entsprechender Ausstattung (Büros
     ingenieur- und naturwissenschaftlichen Fächer              und Labors) in jeder Region in ausreichender Anzahl
     informiert ein fest eingeplanter Block regelmäßig zu       (bei Kooperation vor allem von Hochschulen und
     den Chancen einer Selbstständigkeit und die in den         Technologie- und Gründerzentren).
     regionalen Netzwerken bestehenden Unterstützungs-      x   Kontaktvermittlung zu Netzwerkpartnern,
     angebote für Gründer.                                      spezialisierten Beratern und fachlichen Experten.
x    Die Teilregionen beraten zu Schutzrechten und          x   Finanzierungs- und Fördermittelberatung (in
     Ideenverwertung sowie möglichen Förderungen                arbeitsteiliger Kooperation der regionalen
     (Patentscouts). Zur Ressourcenbündelung bietet sich        Gründungsnetzwerke mit Kammern,
     eine verstärkte Kooperation von Hochschulen und            Wirtschaftsförderungen, STARTERCENTER.NRW,
     Gründer- und Technologiezentren an, evtl. durch            Hochschulen, Technologiezentren) sowie Beratung zu
     rollierende Sprechstunden der Experten.                    hochschulspezifischen Fördermitteln von Bund und
                                                                Land, z. B. EXIST-Gründerstipendium.

                                                                                                                    9
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2.3 Voneinander lernen – Best-Practice-Beispiele                  präsentieren ihre Geschäftsmodelle vor inves-
    übertragen                                                    titionswilligen Risikokapitalgebern. Auch dieses
                                                                  Arbeitsfeld eignet sich hervorragend für Koopera-
x    Bewährte Erfolgsbeispiele verschiedener Partner in           tionen der regionalen Partner (Best-Practice-Beispiel:
     der Region werden in der Innovationsregion                   Investorenmarktplatz der Bergischen Universität
     flächendeckend umgesetzt. Grundlage ist ein                  Wuppertal).
     Austausch der Akteure und die Kooperation der            x   Pre-Inkubator-Arbeitsplätze in ausreichender Anzahl
     regionalen Gründungsnetzwerke.                               anbieten. Hier werden Gründer über die Bereitstellung
x    Ideen- und Talentscouting/Matching                           von Infrastruktur hinaus umfassend dabei unterstützt,
     Fachleute (Scouts) identifizieren gezielt und                zum Beispiel ihre Geschäftsmodelle auszufeilen,
     kontinuierlich potenzialträchtige, schutzrechtsfähige        unternehmerische Kompetenzen zu erwerben, Pitch-
     und verwertbare Ideen aus der Forschung. Ingenieur-          Techniken zu erlernen oder Mentoren zu finden (Best-
     und naturwissenschaftliche Fakultäten stehen beim            Practice-Beispiel: CO:FORWARD-Inkubator in
     aktiven Talent- und Ideenscouting im Fokus, das              Herzogenrath).
     Verfahren bezieht jedoch ausdrücklich die übrigen        x   Finanzielle Beteiligung der Hochschulen an Ausgrün-
     Fakultäten mit ein. Ideen werden durch Team-                 dungen, zum Beispiel über Tochtergesellschaften. Im
     Matching, Businessplanseminare, Geschäfts-                   Gegenzug erhalten die Hochschulen Gesellschafts-
     modellentwicklung etc. ausgefeilt.                           anteile oder eine Gewinnbeteiligung (Best-Practice-
                                                                  Modell: Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf mit der
     Ergänzt wird das Ideen-Scouting durch eine gezielte          TTHU GmbH).
     Suche nach Unternehmerpersönlichkeiten, nach             x   Erweiterte Unterstützung bei Schutzrechten/Ideen-
     Studierenden, die sich als Gründer eignen. Moderne           verwertung (Durchsetzung von Patentrechten gegen
     Persönlichkeitsanalysen, zum Beispiel die INSIGHTS-          finanzstarke etablierte Unternehmen; Förderung
     Potenzialanalyse oder das Reiss-Profil, unterstützen         mehrerer Schutzrechte zur Absicherung der
     diese Suche. Auf dieser Grundlage lassen sich Teams          Unternehmensgrundlage).
     aus Wissenschaftlern und
     Unternehmerpersönlichkeiten zusammenbringen, die
     gemeinsam Ideen zu innovativen Geschäftsmodellen
     weiterentwickeln. Geeignete Matching-Plattformen sind
     etwa interdisziplinäre Workshops.

     Die Partner in den regionalen Gründungsnetzwerken
     arbeiten beim Scouting und Matching eng zusammen
     (Best-Practice-Beispiel: Düsseldorfer Innovations- und
     Transferagentur GmbH (DIWA)).
x    Investorenmarktplatz etablieren, um Gründer aktiv bei
     der Risikokapitalsuche zu unterstützen. Die Gründer          Elektrotransporter StreetScooter aus Aachen, © StreetScooter

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2.4 Die Maßstabsvergrößerung der IRR nutzen:
    Neue Instrumente miteinander aufbauen

a) Installation eines Pre-Seed-Rheinlandfonds
Der Mangel an Frühphasenfinanzierung bremst die bei-         Investoren haben in diesen Regionen den geringsten
spielhaften Gründungsaktivitäten in der Innovationsregion    Aufwand bei Suche, Bewertung, Auswahl und Betreuung
und ist so gravierend, dass viele Ansätze für innovative     potenzieller Unternehmen für ihr Portfolio.
Technologien und Produkte schon in den Anfängen
scheitern bzw. in andere Regionen und Bundesländer           Außerdem sind sie gerne sichtbar in regionale
abwandern. Die vorhandene Ausgründungsförderung              Innovationsnetzwerke eingebunden. Das konzertierte
innerhalb und außerhalb der Hochschulen deckt damit eine     Vorgehen in der Innovationsregion bietet Möglichkeiten zur
wichtige Voraussetzung für die Verwirklichung innovativer    Beseitigung des Engpasses bei der Frühphasen-
Ideen nicht ab. Frühphasenkapital stellt den strategischen   finanzierung, die einzelne Teilregionen nicht realisieren
Engpass bei der Ausgründungsförderung in der Innova-         könnten. Der Pre-Seed-Rheinlandfonds soll eine Kata-
tionsregion dar. Überregionale (landes- oder bundesweite)    lysator-Wirkung entfalten in einer Region, die alle für
Angebote bedürfen dringend flankierender Angebote.           Risikokapital attraktiven und grundlegenden Bedingungen
                                                             einer verdichteten und vernetzten Wissenschafts- und
Die entscheidende Größe für die Anzahl VC-finanzierter       Förderlandschaft erfüllt. Eine Pre-Seed-Finanzierung mit
Unternehmen in einer Region ist die lokale Verfügbarkeit     anschließender Begleitung zukunftsträchtiger Unternehmen
von Risikokapital: Die physische Anwesenheit von             stärkt die Standorttreue innovativer Gründungen und zieht
Risikokapitalgebern steigert die Wahrscheinlichkeit für      externe Gründer, Unternehmer und Risikokapitalgeber an.
Unternehmensgründungen. Für die Risikokapitalgeber           Die Zusammenarbeit der Akteure im Rheinland erhöht die
wiederum spielt die Verdichtung eine wichtige Rolle: Sie     Chancen bei der Akquise knapper VC-Mittel, erlaubt ihren
schätzen ein dichtes Netzwerk von Beratern, Investoren,      ressourcenoptimierten Einsatz und bietet auch der
Wirtschaftsförderern, Universitäten, Businessplan-           öffentlichen Hand die Gelegenheit, besonders effektiv
Wettbewerben, Banken und anderen Wagniskapitalgebern.        öffentliche Mittel in den Aufbau tragfähiger Finanzierungs-
Denn eine solche Verdichtung senkt ihre Kosten und ihr       strukturen zu investieren, einen sich selbst tragenden
Risiko bei Frühphasenfinanzierungen.                         Prozess anzustoßen und so ein innovationsfreundliches
                                                             Klima zu fördern. Ohne einen neuen Impuls für techno-
                                                             logieorientierte Gründungen ernten den Ertrag der
                                                             exzellenten Hochschulausbildung in der Innovationsregion
                                                             andere Regionen, in denen die Versorgung mit Wagnis-
                                                             kapital besser ist. Die Wagniskapitallücke gefährdet somit
                                                             den kontinuierlichen Strukturwandel. Dieses Szenario passt
                                                             nicht zu einer Region, die über beste Voraussetzungen einer
                                                             Top-Region für innovative, technologieorientierte
                                                             Gründungen verfügt.

                                                                                                                    11
Potenzielle Kapitalgeber des Pre-Seed-Rheinlandfonds sind     Fonds mit überwiegend privatem Kapital auszustatten und
hier ansässige Konzerne und mittelständische Unternehmen      mit Landesgarantien zu flankieren. Letztere sind geeignet,
sowie in der Innovationsregion erfolgreich groß gewordene     die relativ geringen Renditeerwartungen der Investoren
Spin-offs, die durch ihre Investition der Region etwas        auszugleichen.
zurückgeben. Über den Beweggrund „regionales
Engagement“ hinaus sind weitere Motive für eine Investition   Der Rheinlandfonds soll keine Konkurrenz zu in der Region
in den Fonds denkbar: Über die Öffentlichkeitsarbeit der      bestehenden Seed-Fonds (Rheinland-Venture-Fonds, Seed-
Innovationsregion erzielen die Unternehmen einen              Fonds für die Region Aachen sowie Sirius-Venture-Fonds,
beträchtlichen Imagegewinn und positive mediale               Düsseldorf) aufbauen, sondern zur Verdichtung der
Aufmerksamkeit.                                               Angebote beitragen. Die Einbindung von semi-öffentlichem
                                                              Kapital, zum Beispiel von der NRW.BANK, ist gewünscht;
Darüber hinaus lernen sie innovative Produkte und             ausdrücklich auch die Möglichkeit der Ergänzung mit
Verfahren aus erster Hand kennen und erhalten Zugang zur      Beteiligungskapital durch den HTGF und den NRW.BANK-
„State of the art“-Technologie in für sie relevanten          Seed-Fonds. Der Pre-Seed-Fonds ergänzt bewusst die
Technologiefeldern. Die geförderten Projekte ermöglichen      vorhandenen regionalen Fonds, die Angebote der
den investierenden Unternehmen potenziell die Integration     NRW.BANK und des HTGF. Nur so entsteht die für
neuer Technologien und Geschäftsbereiche (Bolt-on-            Wagniskapitalgeber attraktive Verdichtung im Rheinland.
Akquise). Es bietet sich ihnen die Gelegenheit, Kontakte      Gemeinsam mit Partnern und den etablierten Instrumenten
anzubahnen, zum Beispiel für gemeinsame Entwicklungen         können Ko-Finanzierungsmodelle für sehr große Projekte
oder zur Arrondierung des Geschäfts oder Kontakte in die      erarbeitet werden, um so die gravierende Risikokapitallücke
Universitäten hinein. Auch kann ihr Engagement ggf. den       zu schließen.
Wegfall eigener F&E kompensieren. Vor dem Hintergrund,
dass auch große Unternehmen häufig keine eigene               Angestrebt wird eine anfängliche Ausstattung mit
Forschung mehr betreiben, sondern diese auslagern, wird       mindestens zwei Millionen Euro. Hieraus ließen sich
das Interesse der Unternehmen an aktuellem Forschungs-        zunächst etwa 15 bis 20 Engagements in Höhe von 100.000
wissen tendenziell steigend eingeschätzt. Ausdruck hiervon    bis 150.000 Euro finanzieren und damit etwa drei aus jeder
ist, dass mehrere deutsche Konzerne in jüngster Zeit eigene   Teilregion der Innovationsregion. Die Förderhöhe ist auf
VC-Gesellschaften gegründet haben, um Start-ups in ihrem      150.000 Euro beschränkt. Größere Projekte ließen sich
Technologieumfeld mit VC-Geldern plus Know-how-               gemeinsam mit anderen Finanzierungspartnern oder über
Netzwerk („Smart Money“) zu unterstützen. Beispiele sind      Anschlussfinanzierungen finanzieren. Auch kleinformatige
die Deutsche Bank AG, Deutsche Telekom AG, RWE AG,            Gründungen werden gefördert. Eine Branchenstreuung
SAP AG und die Siemens AG.                                    minimiert das Risiko.

Die konkrete Ausgestaltung des Fonds und die Ausar-           Empfohlen wird ein revolvierender Fonds mit rückzahlbaren
beitung verbindlicher Richtlinien für eine Vergabe der        Zuschüssen. Bei dieser Konstruktion wird der
Fondsmittel sind von Experten auszuarbeiten, wobei das        Rheinlandfonds grundsätzlich in seinem Bestand erhalten,
Know-how von NRW.BANK und NRW.BANK-Seed-Fonds                 die Tilgungsbeiträge der gewährten Darlehen und die
eingebunden werden sollte. Das Impulspapier regt an, den      Zinszahlungen fließen in den Fonds zurück.

12
Impulse für technologieorientierte Gründungen. Der
                                                                 geplante Pre-Seed-Rheinlandfonds kann diese
                                                                 Zuschussförderung und weitere Aktivitäten des Landes nicht
                                                                 ersetzen. Er flankiert sie jedoch sehr wirkungsvoll und stößt
                                                                 den Aufbau einer verdichteten VC-Szene im Rheinland an.
                                                                 Nach Beseitigung des „Flaschenhalses Frühphasenkapital“
                                                                 und einer gewissen Anlaufphase sollte eine sich selbst
                                                                 tragende Dynamik ausgelöst werden.

                                                                 b) Dezentrales Inkubatoren-Modell
                                                                 Parallel zum Aufbau des gemeinsamen Standards der
                                                                 Gründungsförderung und des Pre-Seed-Rheinlandfonds
                                                                 empfiehlt das Impulspapier hochspezialisierte dezentrale
                                                                 Inkubatoren nach dem Vorbild des „Life Science Inkubators“
                                                                 (LSI) in Bonn. Das hier seit 2009 erprobte Instrumentarium
                                                                 (der LSI ist auf Pharma, Biotechnologie und Medizintechnik
                                                                 spezialisiert) ist technologieneutral und skalierbar. Daher
Der Fonds legt einen klaren Fokus auf die Ausgründungs-          eignet es sich sowohl für die Übertragung auf andere
förderung im Rheinland mit Ansiedlungspflicht für die            Teilregionen als auch für andere Spezialgebiete. Das LSI-
unterstützten Projekte. Er soll Gründungs-Know-how und           Konzept bietet eine beispielhafte Unterstützung von der sehr
Wertschöpfung in der Region halten und bei entsprechen-          frühen Entwicklungsphase bis hin zur Finanzierungs- und
der Ausstattung langfristig auch in die Region holen. Er dient   Marktreife. In den projektierten Inkubatoren konzentrieren
als Ansiedlungsinstrument für innovative Gründungen mit          sich themenspezifisches Spezial-Know-how und
Wachstumspotenzial. Er arbeitet renditeorientiert, bleibt        Ressourcen. Unterstützt werden besonders
offen für institutionelle Investoren und formuliert klar seine   wachstumsstarke Gründungsteams aus der gesamten
Aufgaben (Finanzierung von Geschäftsmodellen, Proto-             Innovationsregion. Der LSI wird zu 100 Prozent vom Bund
typenbau, Nullserien, Patentdurchsetzung).                       gefördert, daher strebt das Impulspapier eine abgespeckte
                                                                 Variante an, die etwa dem Unterstützungsangebot des
Die unterstützten Teams sind zur Inanspruchnahme von
                                                                 CO:FORWARD-Inkubators in Herzogenrath entspricht,
betriebswirtschaftlichem Coaching und einem regelmäßigen
                                                                 jedoch auf bestimmte Themen fokussiert ist.
Reporting verpflichtet.
                                                                 Auf Basis einer Stärken-Schwächen-Analyse und über einen
Der Rheinlandfonds würde hervorragend ein Landes-
                                                                 intensiven Austausch identifizieren die Akteure in der
Förderprogramm in der neuen Förderperiode ergänzen und
                                                                 Innovationsregion gemeinsam Kernthemen und Standorte
in seiner Wirkung verstärken, das an die Förderung der 90er
                                                                 mit Besonderheiten und Alleinstellungsmerkmalen
Jahre anknüpft: ein Förderprogramm, das mit 50% EFRE-
                                                                 (Hochschulen, Forschungseinrichtungen, regionale
Mitteln, 40% Landesmitteln und nur 10% Eigenanteil
                                                                 Netzwerke etc.). Dort installieren sie die themen-
arbeiten würde und die Gründer für zwei Jahre unterstützt.
                                                                 spezifischen Inkubatoren als Innovationstreiber.
Mit dieser Zuschussförderung setzt das Land NRW neue

                                                                                                                          13
Aus den Schwerpunktsetzungen der Hochschulen allein sind             Anschlussfinanzierung, der Gründung eines eigenen
mögliche Schwerpunkte wegen vieler Überschneidungen                  Unternehmens, aber auch einer Kooperation mit einem
nicht direkt ableitbar. Inhaltlich orientieren sich die Partner in   strategischen Partner aus der Industrie. Die Form der
der Innovationsregion an den technologischen                         Gründungsunterstützung stellt weitgehend sicher, dass
Schwerpunkten gemäß den Schlüsseltechnologien der                    investiertes Wagniskapital in tatsächlich marktreife Projekte
BMBF-Hightech-Strategie 2020 und den in der                          fließt. Der gemeinsame Standard der Gründungsförderung,
Innovationsregion konzentrierten Kompetenzen. Diskutiert             Pre-Seed-Rheinlandfonds und themenspezifische
werden etwa innovative Gründungen im Energiesektor, in               Inkubatoren ergänzen sich in ihrer Wirkung im Hinblick auf
den Bereichen Mobilität und IT-Security oder bei der                 die Genese einer überregional bekannten „Gründer- und
technologischen Begleitung der Lebensmittelproduktion                Innovationsregion Rheinland“. Sie sind in einem
entlang der gesamten Wertschöpfungskette.                            mehrjährigen Prozess aufzubauen.

In den Inkubatoren stehen den fünf bis zehn besonders                Das Angebot ist erweiterbar, zum Beispiel durch Integration
geförderten Gründungen aus der Innovationsregion nicht nur           einer systematischen Nachgründungsbetreuung für
die lokal begrenzten Potenziale, sondern die der                     technologieorientierte Gründungen, wie sie im Projekt
Gesamtregion zur Verfügung, insbesondere das Experten-               AixHighTIng in der GründerRegion Aachen mit beachtlichem
wissen. Der besondere Reiz des Modells liegt darin, dass             Erfolg erprobt wurde.
die einzelnen Leistungen (Sensibilisierung, Scouting,
Auswahl, Steuerung, Transfer, Coaching etc.)
hervorragende Kooperationsansätze mit allen regionalen
Partnern der Gründungsförderung bieten (Hochschulen,
Wirtschaftsförderer, Gründungsnetzwerke, Kammern,
Technologie- und Gründerzentren etc.). Hier lassen sich
effiziente arbeitsteilige Strukturen aufbauen. Die vorhande-
nen Netzwerke ließen sich auf Kernthemen spezialisiert
ausrichten. Das rheinlandweite abgestimmte Scouting
gewährleistet die „kritische Masse“, einen ausreichenden
„Deal Flow“, aus dem die Besten durch einen sukzessiv
erweiterten durchgängigen Inkubatorenansatz betreut                  © Wolfram Heidenreich (Fotograf), Energiewirtschaftliches
werden.                                                              Institut an der Universität zu Köln

Vor Ort fände selbstverständlich weiterhin die Unterstützung
von Ausgründungen statt, besonders hochwertige
Gründungen jedoch würden dezentral im
branchenspezifischen Inkubator betreut. Diese Strategie
scheint geeignet, das Interesse von möglichen Investoren in
den Rheinlandfonds zu wecken. Nicht zuletzt stehen die
geförderten Gründungen vor den Alternativen der

14
Anhang:

Vielfalt aktueller Aktivitäten und Instrumente der Gründungsförderung im Rheinland

Strategische Instrumente an den Hochschulen
x    Verankerung der Gründungsförderung im Leitbild/Profil     x     Zentrale Anlaufstelle in der Hochschule
     der Hochschule                                            x     Pre-Inkubator/ ostenlose Gründerräume/Labors/
x    Dachmarke für Existenzgründungsförderung der                    Werkstätten-Nutzung in der Hochschule
     Hochschule (bizeps)                                       x     Professoren als fachliche Unterstützer/Türöffner
x    Inhouse-Modell: Kooperationsvertrag eröffnet              x     Team-Matching: Forscher und BWLer
     Wissenschaftlern die Möglichkeit, eine neben- oder
     hauptberufliche Selbstständigkeit aus der Hochschule      Errichtungs- /Frühphase
     heraus zu beginnen
                                                               x     Inkubator an Forschungsinstitut (herausragend: LSI,
x    Qualitätssiegel für Ausgründungen                               Bonn)
                                                               x     Inkubator/(kostenlose oder günstige) Büros/Labors in
Sensibilisierungsphase                                               Technologie- oder Gründerzentrum
x    Vorstellung der Chancen einer Gründung und
                                                               x     Standard-Nutzungsverträge zur Nutzung von Labors
     Unterstützungsangebote der Hochschule in regulären
                                                                     und Forschungsinfrastruktur durch Gründerteams
     Vorlesungen der Ingenieure und Naturwissenschaften
                                                               x     Weiterleitung an Anschlussmöglichkeit an
x    Lehrveranstaltungen/Gründerlehrstühle
                                                                     Gründerräume in der Region (GZ/TZ)
x    Studienbegleitende Zusatzqualifikation
                                                               x     ggf. kostenlose oder günstige Nutzung von
     unternehmerischer Fähigkeiten
                                                                     Infrastruktur und Serviceleistungen in Technologie-
x    Scouting-Ideen und Projekte                                     und Gründerzentren
x    Scouting                                                  x     Integriertes Transfer- und Gründungszentrum in der
     Unternehmerpersönlichkeiten/Talente/Gründer                     Hochschule
x    Gründungsbotschafter in allen Fakultäten                  x     Beratung und Coaching vor und während der
x    Wissenschafts- /Technologietransferstellen                      Gründung
x    PatentScouts: Förderung und Beratung zu
     Innovationen, Patenten und Verwertung

Planungsphase
x    Gründerzentrum in der Hochschule
x    Hochschule betreibt über Tochtergesellschaft GZ/TZ
     (in Joint Venture mit Sparkasse und
     Gebietskörperschaft)

                                                                                                                           15
Errichtungs-/Frühphase (Finanzierung)
x    Beteiligung der Hochschule an Ausgründungen durch    x   Leitfaden für Ausgründungen (in Entwicklung an der
     Geschäftsanteile (GSI Aachen)                            RWTH)
x    Beteiligung der Hochschule an Ausgründungen über     x   Netzwerk aus wissenschaftlichen Beratern an
     Tochtergesellschaft durch Geschäftsanteile (TTHU         Hochschule
     GmbH Düsseldorf)                                     x   Netzwerkveranstaltungen
x    Pre-Seed-Fonds mit Beteiligung der Hochschule (HHU
     Düsseldorf, geplant: RWTH Aachen)                    Kooperationen/Wettbewerbe
x    Kooperation dieses Pre-Seed-Fonds mit bundesweit     x   Ideen- und Gründungswettbewerbe innerhalb und
     agierenden HTGF herstellen                               außerhalb der Hochschulen
x    HTGF-Beratertage an Hochschule etablieren            x   Kooperationen von Hochschulen mit anderen
x    Venture Day                                              Forschungseinrichtungen
x    Risikokapital-Sprechstunden                          x   Kooperationen von Hochschulen mit externen
                                                              Partnern, insbesondere mit GZ/TZ, mit Sparkassen
x    Investorenmarktplatz
                                                              und IHK
x    Ausbau Kooperation mit regionalem Sparkassen-
                                                          x   Hochschule ist Partner in regionalen
     Seed-Fonds (Kooperationsvertrag)
                                                              Gründungsnetzwerken
x    Kooperation mit Crowdfunding-Plattform
                                                          x   Hochschule/Technologiezentrum als Partner in
     (Kooperationsvertrag)
                                                              regionalen Branchennetzwerken
x    Einwerben von Mitteln externer Investoren zur
     Ausgestaltung des Seed-Fonds (geplant: RWTH
                                                          Nachgründungsbetreuung
     Aachen)
                                                          x   AixHighTIng
x    Plattformen schaffen, auf denen Gründer ihre Ideen
                                                          x   LSI
     Investoren präsentieren können
x    Venture-Capital-Jour-Fixe zweimal im Jahr

Kontaktvermittlung/Netzwerke
x    Angebote, die Gründer mit Unternehmen
     zusammenbringen
x    Kontaktvermittlung zu Wissenschaftlern
     (InnovationsAllianz NRW)
x    Kontaktvermittlung zu Partnern im Ausland
x    Netzwerkveranstaltungen
x    Spezielle Workshops für technologieorientierte
     Gründungen

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Herausgeber:                                     Die IRR-Geschäftsstelle und ihr           Wir freuen uns auf Ihre Ideen!
Innovationsregion Rheinisches Revier             Geschäftsführer Jürgen Drewes             Sprechen Sie uns an!
                                                 sind wie folgt erreichbar:
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