HAK 2014 - Wissenschaft und Praxis - Österreichischer Wirtschaftspädagogik-Kongress Innsbruck, 9. Mai 2014
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HAK 2014 - Wissenschaft und Praxis Drei Perspektiven auf das „Neue“ an der HAK Gerhard Geissler Katharina Kiss Gabriele Andre 8. Österreichischer Wirtschaftspädagogik-Kongress Innsbruck, 9. Mai 2014
HAK 2014 - Wissenschaft und Praxis Drei Perspektiven auf das „Neue“ an der HAK • Gelingensbedingungen für das Neue • Was ist neu? • Wie wird das Neue unterstützt? • Was ist zu tun?
Gelingensbedingungen für das Neue Einflussfaktoren auf Implementation • Klarheit • Komplexität • Passung und Praktikabilität • gefühltes • Zielkohärenz • Leitung Bedürfnis • Strukturen und • Kompetenzen und Prozesse Einstellungen der • Organisations- Lehrer/innen kultur, etc. • Wissen und Verständnis • Beziehungen • Unterstützung/ zu lokalen Begleitung Akteur/innen • positive/negative • Ressourcenunter- Erfahrungen Altrichter, H & Wiesinger, S. (2004): Der Beitrag der Innovationsforschung im stützung und Bildungswesen zum Implementierungsproblem Fortbildung
Bedürfnis 3 Schüler- und Antworten durch Lehrer/innen-Zitate Lehrplan & Co • „Müssen wir das zur Schularbeit • Die Bildungs- und Lehraufgaben des können?“ (Schüler/in) Lehrplans führen die Kompetenzen explizit an. Sie sind auch Grundlage für die Leistungsbeurteilung. • „Das haben wir nie (!!!) gemacht.“ • Die Spiralisierung begünstigt die (Schüler/in) Sicherung von bereits erworbenen Kompetenzen. • „So viel Lehrstoff, das geht sich in • Die Clusterbildung ermöglicht einem Jahr nie (!!!) aus.“ (Lehrer/in) fächerübergreifendes und cluster- übergreifendes Arbeiten. Das Bildungsziel muss gemeinsam in Angriff genommen werden.
Was ist neu? Bildungs- Lehrplan standards Leistungs- Prüfungen beurteilung
Was ist neu? Lehrplan Bewährtes Neues • Allgemeinbildung • Kompetenz- Bildungs- & Berufsbildung Lehrplan orientierung • Polyvalenz • Spiralisierung standards • Entrepreneurship • Clusterbildung Erziehung abschließende Leistungs- Prüfungen beurteilung
Was ist neu? Lehrplan Bildungsstandards Bewährtes Neues • Allgemeinbildung • Kompetenz- Bildungs- & Berufsbildung Lehrplan orientierung • Polyvalenz • Spiralisierung standards • Entrepreneurship • Clusterbildung Erziehung abschließende Leistungs- Prüfungen beurteilung
Was ist neu? Lehrplan Bildungsstandards Bewährtes Neues • Allgemeinbildung • Kompetenz- Bildungs- & Berufsbildung Lehrplan orientierung • Polyvalenz • Spiralisierung standards • Entrepreneurship • Clusterbildung Erziehung abschließende Prüfungen Leistungs- • Diplomarbeit • Betriebswirtschaftliche Fachklausur beurteilung • Betriebswirtschaftliches Kollquium
Was ist neu? Lehrplan Bildungsstandards Bewährtes Neues • Allgemeinbildung • Kompetenz- Bildungs- & Berufsbildung Lehrplan orientierung • Polyvalenz • Spiralisierung standards • Entrepreneurship • Clusterbildung Erziehung abschließende Prüfungen Leistungsbeurteilung • Diplomarbeit • Betriebswirtschaftliche Fachklausur • Betriebswirtschaftliches Kollquium
Warum ist das Neue notwendig? Im Jahr 2020 gibt es keine Handelsakademien mehr in der Bildungslandschaft Österreichs. Welche diesbezüglichen Auswirkungen glauben Sie feststellen zu können? Fehlt etwas, wenn es die HAK nicht gibt?
HAK 2014 - Wirtschaft gestalten Entwicklung und Intention Kompetenz des Lehrplanes mit Verantwortung Wissen Können BIST Studier- und zukunftsorientierte Berufsfähigkeit Inhalte auf Basis von Outcomeorientierung Studien (AMS usw.) eigen- Kompetenz- verantwortliche Schule orientierung (Autonomie) QIBB Personale und HAK soziale Kompetenz Neue Oberstufe neu Clusterbildung sRDP Diplomarbeit Entrepreneurship Praxisorientierung Education als Unterrichtsprinzip Persönlichkeit
Warum ist das Neue notwendig? Veränderte Lebens-, Arbeits- und Studienbedingungen der potenziellen Absolvent/innen (Heute für morgen qualifizieren!) • Delphistudie (Franz-Karl Skala WU Wien) 2011 66 % der Unternehmen sind für das Verringern der ZLF 59 % sind für die Zurücknahme der Spezialisierung 54 % sind für das Ausbauen von Betriebswirtschaft 53 % für das Ausbauen von Informatik 51 % für die Erhöhung von Englisch im Curriculum • AMS-Qualifikationsbarometer 2011 Top 5 bei den Qualifikationen des Berufsbereichs Büro, Wirtschaft, Finanzwesen und Recht: Betriebswirtschaftskenntnisse, Kommunikationsstärke, Verkäuferische Kenntnisse, Verkaufstalent, Vertriebskenntnisse • Career Monitor 2014 (www.careerverlag.at) – siehe auch berufsbezogene Lernergebnisse im HAK-Lehrplan
Career Monitor 2014
NEW Skills und Arbeitsmarkt AMS Standing Committee on New Skills (Zusammenarbeit zwischen AMS, AK, IBW)
Perspektive BMBF Warum ist das Neue notwendig? AMS Standing Committee on New Skills Forschung und Entwicklung an den Schnittstellen Bildung, Wirtschaft und Qualifikation • Internationalisierung (interkulturelle Kompetenzen, Fremdsprachenkenntnisse - insbesondere Englisch, einwandfreies Deutsch, Mobilität und Auslandserfahrung fördern) • Ökologische Bewusstseinsbildung (nachhaltiger Ressourceneinsatz, Energiemanagement, ökologischer Fußabdruck, Schnittstellen und Systemdenken, usw.) • Spezialisierung vs. Generalisierung (Arbeit im Team (international, disloziert), Umgang mit komplexen Prozessen - Zusammenwachsen von Bereichen, vernetzte Arbeitsprozesse, Zusammenhänge erkennen und verstehen, innovatives, vernetztes Denken und Kreativität ) • Tertiärisierung (Dienstleistungsdenken in allen Unternehmensbereichen, Selbstmanagement, Büro: klassische Sekretariats-/Kanzleitätigkeit Assistenz ) • Technologiesierung/E-Skills (EDV-Anwendungen - IT als Werkzeug, Datensicherheit & Datenschutz, Internet & Social Media, Vernetzung: neue Kommunikationstools, Wireless- und Netzwerktechnologien)
Warum ist das Neue notwendig? AMS Standing Committee on New Skills Gefragte Kompetenzen • Controlling und Kostenrechnung, Kennzahlen lesen und verstehen • Verkaufs- und Vertriebsqualifikationen • Logistiklösungen • Prozessmanagement, Projektmanagement, Change-Management • e-commerce & e-government (E-Skills + Marketingkompetenzen) • Datensicherheit & Datenschutz, Wissensmanagement, Social Media
Wie wird das Neue unterstützt? Entstehungsprozess • Einbindung von Personen aus dem System und von externen Experten (Unis, Wirtschaft, Sozialpartner) • Umfeldanalyse • Bezugnahme auf fundierte Belege (Delphistudie, AMS usw.) • Einholung von Stellungnahmen • Clustern der Stellungnahmen und Diskussion der wichtigsten Punkte • Einbindung der Standesvertretung und der Stakeholder Implementierung (Information und Kommunikation) • Information • Kommunikationswege (LSIs, LQPMs, Direktoren/innen, Administratoren/innen, SQPMs, Bundesarbeitsgemeinschaften usw.) • Kommunikationsmittel (Tagungen, Besprechungen, Roadshows, Info Days, usw.) • - Digitaler Lehrplan, FAQs, Materialien für Konferenzen (PP-Präsentationen usw.) • Fortbildung (bundesweite Seminare der PHs usw.) • PR-Maßnahmen (z. B. Testimonials, Social Media-Kampagne usw.)
Herausforderungen am Schulstandort mögliche Herausforderungen Unterstützungsmaßnahmen Akteure: • andere Planung der Gestaltung des • Integration in Ausbildung von Prozesses des Kompetenzerwerbs Neulehrer/innen (Gesamtkompetenz – Feststellungs-format – • Fortbildungsangebote für Lehrer/innen im Teilkompetenzen – Zeitbedarf – Lehrziel) Dienst (PH/KPH, Schilf/Schülf) • Kompetenzfeststellung und Kompetenz- • Aus- und Fortbildungsangebote bewertung sind neu und nur teilweise mit den herkömmlichen Instrumenten/Methoden (Schularbeiten, Lernkontrollen, mündliche Prüfungen) zu bewältigen Charakteristika der Organisation: • Angebot von Unterstützungsmaterial • MOST/neue Lehrpläne/neue LBV bringen (Kompetenzraster, Rubrics, Sokrates- organisatorische Veränderungen und – am Integration der Kompetenzen etc.) Anfang – sicherlich administrativen • Begleitung von OE-Prozessen Mehraufwand (Leistungs-Dokumentation) mit sich. Prozesse an Schulen müssen neu designt werden.
Organisationsentwicklung Haltung vs. Abwehrhaltung Haltung Abwehrhaltung Akteure: • Kompetenzorientiertes Unterrichten • Wir unterrichten doch schon verlangt ein erweitertes Rollen- kompetenzorientiert (weil wir im verständnis der Lehrer/innen Unterricht zB üben) (Professionalität in der Gestaltung von Lernsituationen, guter instruktiver Unterricht, Begleiter/in in Lernprozessen, „Coach“) • Kompetenzen feststellen ≠ • Ratlosigkeit; „Was außer einer bewerten/prüfen (jedenfalls nicht Lernkontrolle/Schularbeit/mündlich nur) en Prüfung soll ich denn machen?“ • Welche Note soll ich jetzt geben? Charakteristika der Organisation: • Da kommt so viel administrativer • Prozesse müssen neu aufgerollt und Aufwand auf uns zu. Wie soll das überdacht werden. gehen?
Resümee (1) Neue Lehrpläne = Systementwicklung & Schulentwicklung Schulentwicklung heißt, Schulen als “lernende Organisationen“ zu sehen: Blick auf die Schule als Ganzes: „Wir und unsere Schule“ statt „Ich und meine Klasse“ Der neue Lehrplan der HAK ermöglicht durch fächer- und clusterübergreifende Kompetenzen diese Sichtweise. Schulentwicklung ist Teamentwicklung: Der Weg zum Organisationslernen führt über Teamlernen, Teams sind die Handlungsfelder der lernenden Organisation. Zur Umsetzung des neuen Lehrplans der HAK sind in der Schule clusterübergreifende Teamstrukturen zu etablieren.
Resümee (2) Neue Lehrpläne = Systementwicklung & Schulentwicklung Schulen sind Expertenorganisationen. Die Entwicklung der Schule hat auf die Besonderheiten von Expertenorganisationen Bedacht zu nehmen. Der neue Lehrplan der HAK ermöglicht es den Expert/innen, ihre jeweilige Expertise zur Entwicklung von Gesamtkompetenzen bei den Schüler/innen nutzbar zu machen. Dafür müssen sie allerdings ihr professionelles Selbstverständnis erweitern, ihr persönliches Wissen zum Wissen der Organisation machen. Schulentwicklung ist Führungsaufgabe: Die Führungskräfte müssen Kommunikationsstrukturen gestalten, Schnittstellen (v.a. clusterübergreifend) managen, (neue) Prozesse steuern. Die Umsetzung des neuen Lehrplans der HAK muss von den Führungskräften professionell vorgelebt und gesteuert werden.
„Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Schutzmauern, die anderen Windmühlen.“ Sprichwort aus China
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