HALL OF FEMMES Sommer 2021 - Antiquariat querschnitt

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HALL OF FEMMES Sommer 2021 - Antiquariat querschnitt
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HALL OF FEMMES
                      Sommer 2021
HALL OF FEMMES Sommer 2021 - Antiquariat querschnitt
Wir sind jederzeit am Ankauf seltener                                                       Kataloggestaltung:
                                                                                            unger kommunikation Berlin
Einzelstücke und Sammlungen, vor allem
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aus unseren Schwerpunktgebieten,                                                            Tel.: +49 179 50 47 843
                                                                                            mail@ungerkommunikation.de
interessiert: Literatur, Fotografie, Kunst,
(Grafik-)Design, Bibliophilie.

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kein Lieferzwang. Die Bücher sind, wenn       bleibt die Ware unser Eigentum. Es besteht
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liche Mängel sind nicht immer vermerkt,       sand erfolgt grundsätzlich als versichertes
aber dann im Preis berücksichtigt. Bestel-    Paket/Einschreiben, in Deutschland 5 Euro,
lungen werden in der Reihenfolge ihres        aktuelle Auslandspreise auf Nachfrage.
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sich in Euro, inklusive der jeweiligen ge-    Die ausführlichen Geschäftsbedingungen
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Verständnis, dass wir bei uns unbekannten     ats: www.q-schnitt.de. – Mit der Bestellung
Kunden zunächst nur gegen Vorkasse lie-       werden die Liefer- und Geschäftsbedingun-
fern. Die Rechnung ist nach Erhalt sofort     gen des Anti­quariats anerkannt.
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QUERSCHNITT-ANTIQUARIAT
Katharina Tilemann
Sternengasse 3 – 50676 Köln
post@q-schnitt.de
www.q-schnitt.de
Tel.: 0176 – 21 80 23 79
USt.-IdNr.: DE212750092
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HALL OF FEMMES
                                             1. Baum, Vicki:                                    in Mannheim, war ab 1928 für die Berliner

HALL of                                      Maschinenschriftliches Schreiben mit eigen-
                                             händiger Unterschrift. Berlin, 1927. Blaues
                                                                                                Staatsoper und die Philharmonie tätig. – Zwei-
                                                                                                fach gefaltetes, leicht knittriges Blatt, etwas

FEMMES
                                             Din A4-Blatt, zweifach gefaltet. 200,00 €          lichtverfärbt, Ränder mit Knickspuren, kleinen
                                             Schreiben der Schriftstellerin Vicki Baum an       Läsuren und Einrissen. – Dazu: Lotte Neustein:
                                             den damaligen Direktor der Berliner Staatsoper     Porträtfotografie von Vicki Baum. Format: 25,5

Sommer 2021
                                             Franz Ludwig Hörth (1883-1934) hinsichtlich        x 20, 5 cm. Presse-Repro einer Porträtaufnahme
                                             eines von ihm gesuchten Gesprächs zum Thema        von Lotte Neustein N.Y. (Copyrightvermerk
                                             Oper. – Auf Briefpapier des Ullstein-Verlags mit   unten im Bild), rückseitig mit dem Stempel
In unserem Online-Angebot finden Sie unter   dem Orig.-Briefkopf der Vossischen Zeitung.        der Houston Post Library vom 1. September
dem Sachgebiet „Hall of Femmes“ regelmä-     – Vicki Baum, seit 1926 im Haus Ullstein als       1955. – Wenige kleine Knitterspuren, eine Be-
ßig Neueingänge und weitere Angebote zu      Redakteurin beschäftigt, war selbst ausgebilde-    schnitt-Markierung im weißen Rand, rückseitig
diesem Thema.                                te Harfenistin und mit dem Dirigenten Richard      mit Stempel und handschriftl. Anmerkungen
                                             Lehrt verheiratet. Lehrt, Generalmusikdirektor     sowie Kleberesten.

                                                                              Sommer 2021       4
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                                                                                                       Zwei Buchstützen. Gotha, Ruppel-Werke, um
2. Besnyö, Eva:                                   1920er Jahre bei Josef Pecsi in Prag gelernt, an-    1930. Schwarzlackiertes Blech, geprägt und
Wat is dat? De encyclopedie voor jongeren.        schließend in Berlin u.a. bei René Ahrle und Pe-     teils farbig. 14,5 x 13 x 12,3 cm. 340,00 €
– Umschlagmontage von Eva Besnyö. Baarn,          ter Weller gearbeitet und emigrierte 1933 nach       Die Entwürfe stammen aus Marianne Brandts
Hollandia-Drukkerij N.V., (1935).                 Amsterdam, wo sie später vor allem als Fotogra-      Zeit bei der Metallwarenfabrik Ruppel in Gotha
S. 418-560, zahlr. sw. Abb., 25 × 17 cm.          fin der Frauenbewegung Bekanntheit erlangte.         1929-1932 und sind vermutlich ihr bekann-
Orig.-Broschur.                    180,00 €       – Zuschreibung und Datierung der Broschur            testes Buchstützenmodell: eine kreisförmige
Einzelheft eines in 24 Lieferungen zwischen       nach dem Sammlungskatalog des MoMA und               Prägung mit senkrecht verlaufenden Balken, die
1933 und 1936 erschienenen Jugendlexikons,        T.  de Ruiters Monographie. – Broschur rechts mit    tiefliegenden Partien dazwischen hier rotbraun
die Fotomontage auf dem Vorderumschlag            kleineren Randläsuren, Rückseite mit leichten        und graubraun gefüllt. – Ein Exemplar mit etwas
stammt von Eva Besnyö. – Die ungarisch-nieder-    Staub- und rötlichen Lagerspuren, insgesamt          größeren Korrosionspuren auf der Innenseite,
ländische Fotografin (1910-2003) hatte Ende der   schön, die Collage äußerst farbfrisch erhalten.      teils leicht berieben, insgesamt gut erhalten

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4. Signiert – Collein-Gerson, Lotte:
              Arbeitspause im Vorkurs. Fotografie.
              Dessau 1928/1990 (spät. Repro­duk­tion). Auf
              Karton montiert. Bildformat: 37,5 x 27,5 cm.
              Unterlagekarton: 43 x 30 cm.    340,00 €
              Schöne großformatige Reproduktion des Bildes,
              rückseitig auf dem Etikett der Galerie mit dem
              Vermerk „Vergrößerung vom Original-Positiv“
              gekennzeichnet und von der Fotografin signiert.
              –Lotte Gerson (1905-1995) studierte Fotografie
              und Architektur am Bauhaus, wo sie auch ihren
              Ehemann Edmund Collein kennenlernte. Später
              war sie vorwiegend als Architektin tätig. – Dazu:
              zwei kleine biographische Ephemera jeweils mit
              eigenhändigem Namensvermerk aus Gerson-­
              Colleins persönlichem Nachlass.

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HALL OF FEMMES
  „…nous
           as
occupons p
du tout de la
   question
    vente.“
           5. Chagall, Valentina (Vava; 1905-1993):
           Maschinenschriftliches Schreiben mit eigen-
           händiger Unterschrift. Vence, 28. Novembre
           1958. 27 x 21 cm.                 140,00 €
           Zweifach gefaltetes Blatt mit dem Briefkopf der       6. Delaunay, Sonia: Simultané.
           Chagalls aus „Les Collines“ in Vence (A. M.), im      Orig.-Spielkartenset, 2 Kartendecks.                 nante (Blau, Grün, Rot, Gelb) und unterschiedli-
           Orig.-Kuvert. – Französischsprachiges Antwort-        Bielefelder Spielkarten, 1964. Zwei voll­            che farbliche Kombinationen zugewiesen. Einen
           schreiben von Vava Chagall an einen Kunst-            ständige Kartensätze mit je 52 Karten plus           ganz eigenen Charme erhält die Gesamtkom-
           sammler, dem sie hinsichtlich eines möglichen         je zwei Joker in farbig gestalteter Kartonbox.       position dadurch, dass der handwerkliche
           Ankaufs an die Galerie Maeght in Paris verweist,      Maße Schachtel: 10,2 x 13,7 x 3 cm /                 Charakter des Entwurfs im Druck beibehalten
           „comme nous ne nous occupons pas du tout de           Karten: 9 x 6 cm.                   200,00 €         worden ist. – Mit dem dreisprachigen Textheft
           la question vente“, „je dois vous prier de vous       Originalausgabe. – Von der 73jährigen Künstle-       (deutsch, englisch, französisch). – Box berieben
           adresser à notre Galerie à Paris, qui nous y repré-   rin entworfenes Spielkartenset, mit stilisierten     und teils etwas gedunkelt, kleinere (Rand-)
           sente.“ – Briefpapier knittrig, mit kleinem Einriss   Figuren und den für Delaunay typischen „Simul-       Läsuren, 2 dunkle Fleckchen, eine Innenkante
           an einem Falz. Umschlag mit herausgeschnitte-         tankontrasten“: Statt klassisch Rot und Schwarz,     mit Japanpapier verstärkt. Insgesamt noch sehr
           ner Briefmarke und Kugelschreiberspur.                sind jeder Kartenfarbe eine eigene Farbdomi-         ordentlich bis gut erhalten.

                                                            7    QUERSCHNIT T-Antiquariat / Katharina Tilemann / post@q-schnitt.de / www.q-schnitt.de
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7. Dexel, Gretel und Walter:
Das Wohnhaus von heute. Leipzig, Hesse &
Becker, 1928. 190 S., 1 Bl. 152 Abb., 19 x 13
cm. Typographisch illustr. Leinen. 100,00 €         8. Signiert – Dietrich, Marlene:                 Von der Schauspielerin großzügig mit silbernem
Die Kunsthistorikerin Grete Dexel, die inhaltlich   Plakat für die Musicalrevue „Marlene“.           Filzstift signiert. Das Plakat stammt aus dem
viel mit ihrem Ehemann Walter Dexel zusam-          Düsseldorf 1988. 68 x 50 cm.                     Nachlass des Journalisten und Autors Fritz J.
menarbeitete, veröffentlichte zahlr. eigene         Farbiger Plakatdruck.           300,00 €         Raddatz, der mit Marlene Dietrich persönlich
Texte, vorrangig zu architektonischen und           Plakat für die deutsche Erstaufführung von       bekannt war. – Mit einigen längsverlaufenden
künstlerischen Fragen, die bisher nur wenig be-     „Marlene. Die Musical-Revue aus der Traum-       Faltspuren mit stellenweise leichterem Farba-
achtet worden sind. – Rücken leicht gedunkelt,      welt der Marlene Dietrich“ in den Düsseldorfer   brieb, einige Randläsuren und -knickspuren.
gut erhaltenes Exemplar.                            Kammerspielen, mit Zazie de Paris als Marlene.   Insgesamt jedoch noch schönes Sammlerstück.

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HALL OF FEMMES
Frühes Who is Who
weiblicher
Avant­garde-Kunst
9. Hildebrandt, Hans:
Die Frau als Künstlerin.
Mit 337 Abbildungen nach Frauenarbeiten
bildender Kunst von den frühesten Zeiten bis
zur Gegenwart. Berlin, Rudolf Mosse, 1928.
187 (1) S., 337 Abb., 28 x 20,5 cm. Farb.
Orig.-Leinen mit geprägt. typographischer
Deckelgestaltung.                 160,00 €
Die vermutlich erste Publikation, die nicht nur
äußerst umfangreich zeitgenössische Künstle-
rinnen der Moderne vorstellt, sondern vor allem
mit einer Fülle von Werkabbildungen aufwar-
tet, darunter von M. Adler-Téry, Friedl Dicker,
Tamara Lempicka, Ella Michel-Bergmann, Toyen,
Florence Henri, Katherine Dreyer, N. Gontscharo-
wa, Nell Walden, M. Cahn, Ciska Clausen, Ida Ker-
kovius, Käthe Steinitz, S. Taeuber-Arp, Alexand­ra
Exter, Lotte Reiniger, Marta Hegemann, Ella
Briggs, Grete Schuette-Lihotzky, Marlene
Poelzig, Chana Orlowa, Lily Hildebrandt, Alma
Siedhoff-Buscher, Benita Otto, Paula Strauss,
Marianne Brandt, Sonia Delaunay, Renate Green
(Ré Soupault), Ruth Vallentin-Citroen, und viele
andere mehr.

                                                9    QUERSCHNIT T-Antiquariat / Katharina Tilemann / post@q-schnitt.de / www.q-schnitt.de
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10. Höch, Hannah -- Rudolf Utsch:
              Vater Neist und seine Buben. Roman. –
              Umschlaggestaltung von Hannah Höch.
              Berlin, Zeitschriftenverlag Aktiengesellschaft,
              1938. 252 S., 2 Bl. 20 x 14 cm. Illustrierte
              Orig.-Kartonage.                   240,00 €
              Die Umschlagillustration nicht signiert, aber
              aus Unterlagen im Hannah-Höch Archiv
              wird ersichtlich, dass sie im Juni 1938 daran
              gearbeitet hat. Vgl. Hatry: Hannah verdient sich
              ihre Brötchen, 128. -- Die Zeitschriftenverlag
              Aktiengesellschaft (Z.A.G.) mit ihrem Verleger
              Bakels bot verschiedenen Künstlern, die nach
              1933 in Deutschland nicht mehr öffentlich
              arbeiten konnten, durch die mehr oder weniger
              anonyme Titelgestaltung von Romanen viele
              Jahre die Möglichkeit, Geld zu verdienen. -- Um-
              schlag berieben, etwas knickspurig und stock-
              fleckig, Schnitt ebenfalls mit Stockflecken. Die
              Innendeckel an einigen Stellen mit Japanpapier
              verstärkt, Seiten papierbedingt gebräunt.

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11. Hans Kinkel:
Arche Hoffnung.
Ein Besuch bei Hannah Höch. –
Zehnseitiges Typoskript (Durchschlag)
sowie handschriftliche Texte.
Berlin, 1969.                   140,00 €
Maschinenschriftlicher Text über einen Besuch,
den der Kunstkritiker Hans Kinkel Ende 1969
bei der 80jährigen Hannah Höch in Heiligensee
machte. In einem atmosphärisch-persönlichen
Erzählstil gehalten, entsteht ein charmantes
Porträt der ungebrochen aktiven Künstlerin
zwischen Kramen und Erinnerungen. -
Das Original-­Typoskript ging lt. Randnotiz an
Hannah Höch, hier beiliegend die handschrift­
liche Fassung Kinkels mit Anmerkungen, Fragen,
Korrekturen und Notizzettel. Zur Veröffentli-
chung des Textes war bisher nichts weiter zu
erfahren. -
Dazu: einige Einladungskarten und Artikel über
Höch.

                                           11    QUERSCHNIT T-Antiquariat / Katharina Tilemann / post@q-schnitt.de / www.q-schnitt.de
12. Kaleko, Mascha:                                für Zeitgenossen“. Es handelt sich hierbei um    14. Koehler, Mela: „Mann aus Chiwa“
Eigenhändige Signatur auf Eintrittskarte.          ein Pressefoto (17,5 x 12,5 cm) aus dem Jahr     und „Nomade von Amur“ –
Berlin, 1961. 6 x 11,5 cm.        140,00 €         1985, rückseitig mit entsprechendem Text und     Künstlerpostkarten für H. Bahlsen.
Eintrittsbillett zu einer Dichterlesung am 18.     Archivnummer.                                    Hannover, 1914. 14,5 x 9,5 cm. 200,00 €
Oktober 1961 in der Urania-Berlin, von Mascha                                                       Beide Karten stammen aus der zweiten Serie
Kaléko auf der Rückseite mit blauem Stift          13. Keun, Irmgard: Kind aller Länder.            mit insgesamt 12 Motiven, die Mela Koehler
signiert. Vermutlich fand die Veranstaltung        Düsseldorf, Droste Verlag, 1950. 220 S.,         1914 für Reklamemarken und Postkarten der
anlässlich des Erscheinens ihres Gedichtbands      20 x 13 cm. Orig.-Leinen mit illustr.            Firma H. Bahlsen schuf. – Die österreichische
„Der Papagei, die Mamagei und andere komi-         Schutzumschlag.                    80,00 €       Künstlerin und Grafikerin Mela Koehler (1885-
sche Tiere“ (Fackelträger 1961) statt. Es dürfte   Erste in Deutschland erschienene Ausgabe. –      1960) hatte an der Wiener Kunstgewerbeschule
sich um eine der letzten Lesungen Kalékos in       Mit dem von Arvid Mather (1905-1955) gestal-     bei Koloman Moser und Bertold Loeffler studiert
Deutschland gehandelt haben, bevor sie nach        teten Umschlag. -- Umschlag stellenweise etwas   und arbeitete als selbständige Künstlerin sowie
Palästina emigrierte. – Dazu: Schwarzweiß-Foto-    berieben, mit Randknickspuren, Randeinrissen     für die Wiener Werkstätte. Koehler war Mitglied
grafie, die die Dichterin an der Schreibmaschine   und einigen kleinen Fehlstellen, Einband und     des Österreichischen und des Deutschen Werk-
zeigt, neben ihr die Erstausgabe der „Verse        Innenteil sehr gut und frisch erhalten.          bundes und der Wiener Frauenkunst.

                                                                                   Sommer 2021      12
HALL OF FEMMES
           meine
„Ich setze
           meinen
Arbeit für
           auch m.
Mann und
            eit […]
 eigene Arb
             fort.“
   energisch

                                                                                                         16. Kosnick-Kloss, Jeanne:
                                                                                                         Jeanne Kosnick-Kloss. Arbeiten 1930-1950.
15. Kosnick-Kloss, Jeanne                                                                                Frankfurt /M., Galerie Reichhard, 1993.
(auch: Jeanne Otto Freundlich,                                                                           61 (1) S., fünf schwarzw. Abb., 19 ganz­­seitige,
1892-1966):                                                                                              farb. Abb. 26 x 21 cm.
Handschriftlicher vierseitiger Brief mit            Schwierigkeiten energisch fort“ und berichtet        Illustr. Orig.-Karton.              80,00 €
Unterschrift. Auvers-sur-Oise, 12.6. 1961.          weiter, dass eine erste Bronze Freundlichs gera-     Erste Publikation zum Werk der Malerin und
2 Bl. (21 x 13,5 cm).              250,00 €         de Paris verlassen habe, „um in Holland Platz zu     Bildhauerin, erschienen anlässlich der ersten
Schreiben an einen Herrn Neumann, in dem die        nehmen [„Composition“, Kröller-Müller Museum         und bisher einzigen umfassenden Einzelausstel-
Künstlerin und Lebensgefährtin Otto Freund-         in Otterlo]. „Berlin-Wien fordern andere Bronze-     lung der in Schlesien geborenen, seit 1925 in
lichs für die treue Freundschaft zu «unserem        güsse ein; das ist ein schöner Erfolg. (…)“ Un-      Frankreich lebenden Künstlerin in Deutschland.
Atelier» [Associations des amis d‘Otto Freund-      terschrieben mit „Jeanne Otto Freundlich-Kos-        International ist Kosnick-Kloss‘ konstruktivisti-
lich] dankt und u.a. mitteilt, dass Arbeiten von    nick-Kloss“. – Otto Freundlich (1878-1943) war       sche Kunst bereits seit den 1930er Jahren (u.a. in
ihr und Freundlich ab dem 15. Juni bei W. [Willy]   auf der Flucht in den Pyrenäen 1943 denunziert       der Ausstellung „abstraction – creation“ 1934 in
Maywald in dessen Studio in Paris ausgestellt       und nach Polen deportiert worden, wo er im           Paris, bei Peggy Guggenheim 1938 in London)
werden: „Ich setze meine Arbeit für meinen          Vernichtungslager ums Leben kam. – Die Bögen         gezeigt worden. – Ränder und Falzen berieben,
Mann und auch m. eigene Arbeit trotz aller          zweimal gefaltet und leicht geknittert.              sonst gut erhalten.

                                              13    QUERSCHNIT T-Antiquariat / Katharina Tilemann / post@q-schnitt.de / www.q-schnitt.de
Diese Arbeiten lagen lose als zwei von
                                                                                                mehreren Zeichnungen in einem alten
                                                                                                Schulheft der „Manchester High School for
                                                                                                Girls“, das mit dem handschriftlichen Etikett
                                                                                                „Lotte Kröber IV 2. Arithmetic“ versehen war.
                                                                                                Mit ihrer farbintensiven und abstrahieren­
                                                                                                den Figurenkomposition weisen die Werke
                                                                                                ziemlich deutlich auf den Schülerkreis um
17. Lotte Kröber: Ohne Titel.                   18. Lotte Kröber: Ohne Titel.                   Adolf Hölzel hin, jedoch ist über Lotte Kröber
Orig.-Pastellkreidezeichnung.                   Orig.-Pastellkreidezeichnung.                   (fälschlich auch „Lotte Körber“) selbst nichts
Mischtechnik. Ca. 14,5 x 11,5 cm. Nicht         Mischtechnik. Ca. 14,5 x 11,5 cm. Nicht         Weiteres bekannt, denkbar ist eine Namens­
signiert, nicht datiert (Mitte /Ende 1920er     signiert, nicht datiert (Mitte /Ende 1920er     änderung durch Heirat. Einiges scheint auf
Jahre). – In Passepartout auf Unterlagekarton   Jahre). – In Passepartout auf Unterlagekarton   eine Emigration nach England hinzuweisen.
montiert.                          400,00 €     montiert.                          400,00 €     – Die Blatt an den Seiten nicht ganz grade
                                                                                                beschnitten.

                                                                               Sommer 2021      14
HALL OF FEMMES
Germaine Krull (1897-1984) hatte sich             19. Germaine Krull: Brazzaville.                     20. Germaine Krull: Gabun.
während des Zweiten Weltkriegs Charles de         Ecole Renard. Schüler in der Werkstatt.              Straßenarbeiten nach einem Regen.
Gaulles „Freiem Frankreich“ angeschlossen         Orig.-Fotografie. Silbergelatine.                    Orig.-Fotografie. Silbergelatine.
und hielt sich 1942/43 in Brazzaville in Afrika   Ca. 15 x 14,5  cm. Brazzaville 1942/43. 		           Ca. 11 x 15,5  cm. Gabun 1942/43. 250,00 €
auf, wo sie für den Informationsdienst der                                          250,00 €           Presseabzug. – Abgebildet bei Sichel, S. 271,
“France Combattante en Afrique Francaise          Presseabzug. – Rückseitig mit Stempel des            Tafel 8.8). – Rückseitig mit Stempel des „Service
Libre“ eine fotografisch-dokumentarische          „Service de l’Information“, Fotografenvermerk        de l’Information“, Fotografenvermerk und aufge-
Abteilung aufbaute.                               und aufgeklebter maschinenschriftlicher Bildle-      klebter maschinenschriftlicher Bildlegende.
                                                  gende. Dezente Knittelspur, unter Passepartout.      Auf Fotokarton montiert.

                                            15    QUERSCHNIT T-Antiquariat / Katharina Tilemann / post@q-schnitt.de / www.q-schnitt.de
21. Langgässer, Elisabeth (Hg.): Herz
zum Hafen. Frauengedichte der Gegen-
wart. Leipzig, R. Voigtländer, 1933.
167 (1) S. 19 x 13 cm. Orig.-Leinen mit            22. Loheland – Louise Langgaard /
Orig.-Schutz­umschlag.            100,00 €         Hedwig von Rohden:                                 (hier Ballwerfen) und Speerwerfen in zahlr. Dif-
Seltene Gedichtanthologie mit Lyrik von Gerda      Gymnastik / Sport / Schauspiel.                    ferenzierungen als Grundlage für die Schulung
von Below, Erna Blaas, Käthe Braun-Prager,         Loheland Fulda-Land, Loheland Verlag,              von (Körper-) Wahrnehmung und -Ausdruck.
Gertrud Freiin von den Brincken, Irene Forbes-­    1928. 44 S. und 38 Tafeln mit roten bzw.           Mit den publizierten farbigen Zeichnungen soll
Mosse, Gertrud von le Fort, Ricarda Huch, Ger-     blauen zeichnerischen Abbildungen. 25 x 19         das Kräftespiel innerhalb einzelner Bewegung
trud Kolmar, Herta König, Isolde Kurz, Elisabeth   cm. Goldfarbendurch­wirktes Ganzleinen mit         veranschaulicht werden, sie „schildern Bewe-
Langgässer, Else Lasker-Schüler, Paula Ludwig,     goldge­prägtem Rückentitel.      120,00 €          gung, die im Zeitlichen sich abspielt und im
Agnes Miegel, Erika Mitterer, Elisabeth Paulsen,   Von den beiden Loheland-Gründerinnen               Räumlichen sich auswirkt.“ – Der Bezugsstoff für
Paula von Preradovic (Paula Molden), Martha        Hedwig von Rohden (1890-1987) und Louise           den Einband wurde in den Lohelandwerkstät-
Saalfeld, Ruth Schaumann, Ina Seidel, Toni         Langgaard (1883-1974) veröffentlichte anthro-      ten angefertigt. – Der Einband mit minimalen
Schwabe, Erika Spann-Rheinsch, Lulu von Strauß     posophische Körper- und Bewegungsschule, die       Gebrauchsspuren, Vorderdeckel oben leicht auf-
und Torney, Regina Ullmann, Helene Voigt-­         auf Rudolf Steiners Gedanken zur Gymnastik „im     gebogen. Die Vorsätze sind nachgedunkelt, der
Diederichs, Maria Luise Weißmann. – Umschlag       griechischen Geist“ basiert: Die fünf Betätigun-   vordere im Falz etwas aufgeplatzt. Insgesamt
mit kleineren Randläsuren, gut erhalten.           gen Laufen, Springen, Ringen, Diskuswerfen         schön erhalten.

                                                                                    Sommer 2021       16
HALL OF FEMMES
23. Loos, Anita: Blondinen bevorzugt.
Das lehrreiche Tagebuch einer jungen Dame.
München, Drei Masken Verlag, 1927.
2. Aufl. 194 S., 1 Blatt. 24 Illustr., Gelbes
Orig.-Leinen mit Orig.-Schutz­umschlag
(Illustrator Ralph Barton).           100,00 €    24. Signiert – Mammen, Jeanne:
Anita Loos‘ Roman (Orig.: Gentlemen Prefer        Ausstellung im Neuen Berliner Kunstverein            Stockholm an den Kunstkritiker Hans Kinkel mit
Blonds) war bereits kurz nach Erscheinen in den   1970 / 71. Berlin, Neuer Berliner Kunstver-          der Bitte um die Leihgabe eines Mammen-Ge-
USA und in Teilen Europas ein großer Verkaufs-    ein, 1970. 16 unpaginierte S., 9 teils farbige       mäldes für eine Ausstellung, mit beil. kurzem
erfolg, weltberühmt wurde er später durch die     Abb. Illustr. blauer Orig.-Karton. 100,00 €          Dankschreiben mit der Einladung zur Eröffnung.
gleichnamige Verfilmung mit Marilyn Monroe        Vom damals ganz jungen „Neuen Berliner Kunst-        – 2) der dazugehörige Ausstellungskatalog: Fyra
und Jane Russell 1953. – Stil und Figurenzeich-   verein“ organisierte Schau anlässlich des 80.        engagerade i Berlin. Käthe Kollwitz, Hannah
nung des Romans haben vermutlich Irmgard          Geburtstags von Jeanne Mammen. – Auf dem             Höch, Jeanne Mammen, Brunot Taut. Stock-
Keuns Arbeiten zu ihrem „Kunstseidenen Mäd­       hinteren Deckel von der Künstlerin signiert. –       holm, Kungl. Akademien för de frai konsterna
chen» inspiriert. – Umschlag mit Randläsuren.     Dazu: 1) Schreiben der Königl. Kunstakademie in      samt författarna. 1982, 46, 34 S.

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26. Modotti, Tina: Frau mit schwarzer
                                                   Fahne der Anarchosyndikalisten. –
                                                   Titelillustration der A-I-Z (Arbeiter-­Illus­
                                                   trierte-­Zeitung). Jg. X, Nr. 17 1931. Berlin,
25. Mann, Erika: A Gang of Ten.                    1931. S. 326-347, mit zahlr. fotograf. Abb.
London, Secker & Warburg, 1943. 200 S. 20 x        37 x 27 cm. Hg. Josef Wildner. 120,00 €
14 cm. Leinen mit Orig.-Umschlag.140,00 €          Nach ihrer Ausweisung aus Mexiko 1930 ver-
Britische Ausgabe des zuerst in den USA            brachte die Fotografin und aktive Kommunistin
er­schienenen Kinderbuchs von Erika Mann,          Tina Modotti (1896-1942) zunächst mehrere
einem Abenteuerbuch, das unter Emigranten-         Monate in Berlin, wo sie u.a. in dem Atelier von
kindern in Kalifornien spielt. Zehn Kinder aus     Lotte Jacobi ihre Bilder aus Mexiko ausstellte.
unterschiedlichen Nationen, die gemeinsam          In dieser Zeit kam es vermutlich zum Kontakt
zur Schule gehen, jagen einen Mister X, der im     mit der AIZ, die zweimal ein Motiv von Modotti
Auftrag Hitlers agiert. – Mit Illustrationen von   als Titelbild veröffentlichte. – Sondernummer
Richard Erdös. – Dt. Exilarchiv 1933-45 73/28      zum 1. Mai, hier nach der Konfiskation in einer
(amerik. Ausgabe). – Umschlag am Rücken et-        zweiten Auflage in verkleinertem Format. – Pa-
was gebräunt und mit kleiner Fehlstelle. Seiten    pier gebräunt, teils leichte (Rand-)Läsuren und
etwas gebräunt, insgesamt gut erhalten.            kleinere Flecken, insgesamt gut erhalten.

                                                                                     Sommer 2021      18
HALL OF FEMMES
27. Moeschlin, Elsa: Das rote Pferd.                28. Moholy, Lucy: A Hundred Years of
Berlin, Herbert Stuffer Verlag, 1927. 19 (1)  S.,   Photography. The story of photography
mit 22 farbigen Illustrationen. 28 x 21 cm.         through the ages.
Farbig illustr. Orig.-Halbleinen. 300,00 €          Harmondsworth, Penguin Books, 1939.
Erste und einzige Ausgabe dieses farbkräftigen      182 S., 5 Bl.,16 unpaginierte Tafeln mit
Bilderbuchs der schweiz-schwedischen Künst-         35 fotograf. Abb. 18 x 11 cm.       80,00 €
lerin und Illustratorin Elsa (Hammar-) Moeschlin    Erste Ausgabe. – Obwohl als preisgünstiges           in einen gesellschaftskritischen und in einen
(1879-1950), die auch den Text über den kleinen     Paperback mit hohen Verkaufsauflagen erschie-        künstlerischen Zusammenhang stellte („Foto-
Peter und das zum Leben erweckte Holzpferd          nen, wurde Lucia Moholys im Exil verfasster          geschichte“, hg. von Anton Holzer, Heft 156).
verfasste. – Einband nur sehr leicht berieben,      kleiner Fotografiegeschichte lange Zeit in der       – Umschlagbroschur wie meist etwas mitge-
untere Ecke des Rückdeckels etwas kräftiger.        Forschung wenig Bedeutung beigemessen.               nommen, gedunkelt und leicht knittrig. – Dazu:
Innendeckel mit kleiner Buchhändlermarke.           Dabei war es als Referenzwerk „jenseits einer        Miriam Szwast: Lucia Moholy. Fotogeschichte
Beide Vorsatzpapiere im Falz geplatzt, sonst        trockenen Technikgeschichte […] in vielerlei         schreiben. Köln, Museum Ludwig 2020. 18 S.,
schön erhalten.                                     Hinsicht relevant, eben, weil es die Fotografie      XII S. Abb.

                                             19     QUERSCHNIT T-Antiquariat / Katharina Tilemann / post@q-schnitt.de / www.q-schnitt.de
„…dass
             mit
 eine schule z
          n g an
 Ihnen ei
        nden  fang
 glänze
      macht.“

Clara Möller-Coburg (Clara Ehmcke)
Die Grafikerin, Gestalterin und Textil­
designe­rin Clara Möller-Coburg (1869-1918)
erhielt ihre künstlerische Ausbildung in Mün-
chen an der sogenannten Damenakademie
sowie im Privatatelier von Maximilian Dasio.
1902 ging sie nach Berlin an die Steglitzer
Werkstatt, wo sie vermutlich auch ihren
späteren Ehemann Fritz H. Ehmcke (1878-
1965) kennenlernte. Laut ihrer Enkelin baute
sie dort die Abteilung für Kunst-Stickerei auf,
entwarf Frauenmode und unterrichtete an           29. Möller-Coburg, Clara –
der von der Werkstatt betriebenen „Schule         Maximilian Dasio:
für Buchgewerbe- und angewandte Kunst“.           Handschriftlicher Glückwunsch an Clara             deburger schule sehr viel mehr zu Ihnen gratu-
1904 wechselte sie an die Textilwerkstät-         Möller. Berlin, um 1904. Visitenkarte mit          lieren, denn ich bin der überzeugung, daß mit
ten der Magdeburger Kunstgewerbeschule,           handschriftl. adressiertem Briefumschlag.          Ihnen einen schule einen ganz glänzenden fang
später war sie als selbständige Gestalterin       Karte: 10 x 6,4 cm, Umschlag: 9,5 x 12 cm.         macht. (…) wünsche Ihnen zu einem gedeih-
tätig, u. a. für die Dresdner Werkstätten für                                      150,00 €          lichen arbeiten … ordentliche, nette collegen,
Handwerkskunst (später Deutsche Werkstät-         Kleines Glückwunschschreiben Dasios an seine       denn das gegenteil kann einem das leben arg
ten Hellerau). Das Spektrum ihrer Arbeiten        ehemalige Schülerin anlässlich ihrer Einstellung   verbittern. (…) -- Maximilian Dasio lehrte von
reicht von Exlibris, Verpackungen, Papieren       an der Magdeburger Kunstgewerbeschule 1904:        1896 bis 1901 an der Münchener Damenakade-
über Modeentwürfe und Weberei bis zu              „ich habe mich riesig gefreut, als ich von Ihrer   mie, bevor er 1802 als Professor an die dortige
Kinderspielzeug.                                  anstellung hörte, eigentlich muß man der mag-      Kunstgewerbeschule berufen wurde.

                                                                                   Sommer 2021       20
n
           „Syndetiko
            klebt, le im  t,

                                                                                                           HALL OF FEMMES
                 t all es .. “
            kitte

                                                          30. Möller-Coburg, Clara –
                                                          Steglitzer Werkstatt:
                                                          Syndetikon-Hampelmann.
                                                          Zwei Modellbogen in unterschiedlichen
                                                          Größen zum Ausschneiden. Berlin, um 1902.
                                                          2 Blatt. Farblithographien. 33,5 x 26,5 und
                                                          28 x 22,5 cm.                     240,00 €
                                                          Von Clara Möller-Coburg um 1902/1903 entwor-
                                                          fen, wurden die Hampelmänner zum Selbstbas-
                                                          teln als Ausschneidebögen gedruckt und von
                                                          der Firma Syndetikon als Werbematerial ausge-
                                                          geben. „Stärke- oder Mehlkleister, dem etwas
                                                          Syndetikon zugefügt ist, eignet sich am besten
                                                          zum Kleben der Hampelmänner auf Pappe“.
                                                          Der Klebstoff-Hersteller war Hauptsponsor und
                                                          wichtiger Arbeitgeber der Steglitzer Werkstat-
                                                          te, wo Möller-Coburg zu dieser Zeit arbeitete.
                                                          – Dabei drei Reklamemarken für Syndetikon,
                                                          ebenfalls Entwürfe von Clara Möller-Coburg.

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31. Mönkemeyer-Corty, Dore:
Bizarre Form.
(Sächsische Tapetenindustrie C. Wilh. Wulf).
Leipzig, 1922. Vierseitiger Werbeprospekt für
die Tapetenserie „Bizarre Form“, Titelblatt
in rot-grau-schwarzem Druck, mit sechs
weiteren Zeichnungen und dekorativer
Typographie.                     140,00 €
Von Dore Mönkemeyer-Corty gestalteter Folder
für die Sächsische Tapetenfirma, der adäquat
zum Produktnamen auch in Gestaltung und
Typographie etwas „bizarrer“ als üblich angelegt
ist. Als Zielgruppe für ihre Tapeten (die Namen
wie „Tempelschätze“, „Kurtisane“, „Nachtvogel“
u.a. trugen) hatte die Firma besonders „Vergnü-
gungsstätten, Weinstuben, Dielen, Lichtspiel-
häuser“ vor Augen oder sah sie in „Künstler-Zim-
mer, Erkern und Nischen“, wo sie ein „lustiges
Spiel treiben können“. – Das Doppelblatt nicht
ganz akurat mittig gefalzt, Titelblatt mit leichten
Bereibungen, insgesamt schön erhaltenes
Exemplar.

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                                                                                                       Eigenhändiger Brief mit Unterschrift.
                                                                                                       Köln, 5. Dez. 1926. 1926. 27 x 22 cm. Bogen
32. Mönkemeyer-Corty, Dore:                       33. Mönkemeyer-Corty, Dore:                          mit Briefkopf des Hotel Monopol-Metropol
Einladung zur Gründung einer Dresdner             Der öffentliche Arbeitsnachweis                      Köln.                            140,00 €
Ortsgruppe des Vereins der Plakat-                vermittelt unparteiisch und                          Schreiben der dänischen Schauspielerin Asta Ni-
freunde.                                          unentgeltlich!                                       elsen (1881-1972) an einen Dr. Schlechtriem, um
Dresden, Verein der Plakatfreunde, 1919.          Lithographischer goldgehöhter Druck. Ohne            ein gemeinsames Treffen zu vereinbaren: „dass
Farbiger lithographischer Druck auf dünnem        Jahr (um 1930). 29,5 x 21,8 cm. 120,00 €             ich gern bereit bin, am 8 Dez. mit Ihnen über
Papier. 21,4 x 28,6 cm.           80,00 €         Kleinformatiger Druck des Plakatentwurfs,            die Sache zu sprechen“, mit Vorschlag für Zeit
Ausführlich verfasster Aufruf und Einladung zur   hg. von der Reichsarbeitsverwaltung Berlin.          und Ort. – Der Briefbogen gelocht und gefaltet,
Gründungssitzung am 23. April im Restaurant       – Die Dresdner Werbegrafikerin Dore Mönke-           Papier leicht knittrig. -- Beiliegend eine Ausgabe
Kneist in der Großen Brüdergasse in Dresden.      meyer-Corty (1890-1973) war in den 1920er            des damals noch jungen Ullstein-Magazins UHU
Dore Mönkemeyer-Corty zeichnete nicht nur         Jahren vor allem für ihre Plakatentwürfe             vom April 1925 mit dem siebenseitigen Beitrag
die Gestaltung verantwortlich, sondern gehörte    bekannt und mehrfach ausgezeichnet worden.           „Ein Tag aus meinem Leben“ von Asta Nielsen,
auch zu den acht Initiatoren.                     – Minimale Eckknickspur, tadellos erhalten.          mit mehreren fotograf. Abb.

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36. Siemsen, Anna:
                                                    arbeitete die promovierte Soziologin (1920            Spanisches Bilderbuch.
                                                    bei Alfred Weber) erfolgreich als politische          Paris, Editions Nouvelles Internationales
                                                    Berichterstatterin aus Berlin, Frankreich, Afrika,    (ENI), 1937. 88 Textseiten, 24 Tafelseiten
                                                    Russland und heiratete in zweiter Ehe den             mit 26 Abb., 23 x 15,5 cm. Fotoillustrierte
                                                    Verleger Franz Ullstein. Die Ehe stieß auf den        Orig.-Broschur.                   120,00 €
35. Ullstein-Verlag – R. G. (später: Rosie          Widerstand der übrigen Ullstein-Brüder, die           Orig.-Ausgabe. – Die Aufzeichnungen der
Gräfin von Waldeck): Prelude to the                 einen Prozess wegen Spionage gegen die                deutschen Pazifistin, Politikerin, Pädagogin und
Past. The Autobiography of a woman.                 selbstbewusste und offenbar einmischungsfreu-         Autorin Anna Siemsen (1882-1951) von ihrer
New York, William Morrow, 1934. 375 (1) S.,         dige Schwägerin anstrengten, der zu einem der         Reise durch das vom Bürgerkrieg erschütterte
Orig.-Leinen mit typographischem Schutz­            großen Gerichtsskandale der Weimarer Republik         Spanien im Frühjahr 1937, ergänzt um 26 do-
umschlag.                       140,00 €            geriet und mit ihrem Freispruch endete. 1931          kumentarische Foto-Abbildungen. – Die Bilder
Orig.-Ausgabe. – In Deutschland fast vergessen:     zieht sie in die USA, bereist als Journalistin aber   leider ohne Angabe zu Fotograf oder Herkunft.
die Journalistin und Schriftstellerin Rosa Gräfin   weiterhin Europa und wird mit Ausbruch des            – Exilarchiv 5459 – Sternfeld-T. 465. – Broschur
von Waldeck (1898-1982; auch R. G. Waldeck,         Krieges eine gefragte Berichterstatterin über         etwas berieben und bestoßen, kleine braune
Rosie Goldschmidt-Waldeck), die als Tochter des     Hitler-Deutschland und das (Nach-)Kriegsge-           Fleckchen, Rücken mit Resten von kleinem
jüdischen Bankiers Goldschmidt in Mannheim          schehen in Europa. Waldeck publizierte noch           Papieretikett / Rückensignatur. Titelblatt mit
geboren wurde. Während der 1920er Jahre             mehrere politische Bücher, später Romane.             Besitzstempel.

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HALL OF FEMMES
     37. Walden, Nell: Orig.-Aquarell.
     Ohne Titel. Monogrammiert und datiert. –
     In: Herwarth Walden. Ein Lebensbild. Berlin
     und Mainz, Kupferberg, 1963. 132 S., zahlr.
     Abb., 27 x 17,5 cm. Orig.-Leinwand mit
     Orig.-Umschlag.                 380,00 €
     Das vordere fliegende Vorsatzblatt mit ganzsei-
     tigem Aquarell von Nell Walden, unten rechts
     mit Monogramm und der Jahresangabe „71“.
     Das Buch wurde auf dem Innendeckel von der
     Künstlerin eigenhändig als „Luxus-Band“ betitelt
     und auf dem Vortitel handschriftlich „Dr. Alfred     38. Walden, Nell – Hermann Essig:
     Scheidegger“ gewidmet. – Umschlag gering             Der Taifun.
     berieben und angestaubt, schönes Exemplar. --        Leipzig, Kurt Wolff, 1919. 367 (1) S.,
     Nell Walden (1887-1975), Malerin, Schriftstelle-     19 x 13,5 cm. Orig.-Pappband mit
     rin und Kunstsammlerin, war von 1912 bis 1924        Deckelillustration.                80,00 €
     mit Herwarth Walden verheiratet und aktive           Karikatur und Schlüsselroman über Herwarth
     Mitarbeiterin bei den zahlreichen „Sturm“-Pro-       Walden, den „Sturm“ und besonders auch Nell
     jekten, angefangen bei den Vorbereitungen            Walden in der Figur der Hermione Ganswind.
     für den Ersten Deutschen Herbstsalon 1913. In        – Erstausgabe. – Einband etwas berieben und
     der 51. Sturm-Ausstellung präsentierte sie 1917      bestoßen, Rücken leicht lichtverfärbt, recht gut
     erstmals auch ihre eigenen Werke.                    erhalten.

25   QUERSCHNIT T-Antiquariat / Katharina Tilemann / post@q-schnitt.de / www.q-schnitt.de
ANTIQUARIAT
Katharina Tilemann
Sternengasse 3
D-50676 Köln
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