Hand auf's Herz Filmpädagogisches Begleitmaterial - Stuttgarter Kinderfilmtage
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Filmpädagogisches Begleitmaterial Hand auf’s Herz Kanada 2017 Originaltitel: Les Rois Mongols 104 Min. Spielfilm, Farbe Regie: Luc Picard Empfohlen ab 11 Jahren Sprachen: Französisch, deutsche Live-Einsprache Themen Freundschaft, Familie, Krankheit, Zusammenhalt, Politik, Aufstände Kurzbeschreibung Da sich ihre Eltern nicht um sie kümmern können, wohnen Manon und ihr kleiner Bruder Mimi bei ihrer Verwandtschaft. Doch sie sollen in zwei unterschiedliche Pflegefamilien ziehen. Inspiriert von den politischen Geschehnissen um die Entfüh- Begleitmaterial Stuttgarter Kinderfilmtage 2019, Copyright: Laura Caterina Zimmermann
rung eines britischen Diplomaten, fasst Manon einen ungeheuerlichen Plan und entführt gemeinsam mit ihren Cousins eine einsame alte Dame. Sie fordern selbst- gebackenen Kuchen, Gutenachtgeschichten und vor allem, dass man sie so leben lässt, wie sie es sich wünschen. Filmpreise und –festivals 68. Internationale Filmfestspiele Berlin, Generation K+ Cinemagic International Film Festival for Young People (Dublin, Irland) Filem’on (Bruxelles, Belgique) 14. Tel Aviv International Children’s Film Festival Israël 13. Busan International Kids & Youth Film Festival Südkorea projections Sélection CANADA NOW (Los Angeles, New York und New Orleans) 58. Zlin Film Festival (Zlin, Tschechische Republik) Free Zone Human Rights Film Festival (Serbien) Tallinn Black Nights Film Festival (Estland) International Vilnius film festival for children and youth (Litauen) Stabangaben Regie: Luc Picard Buch: Nicole Bélanger, nach ihrem Roman "Salut mon roi mongol" Kamera: François Dutil Montage: Carmen Mélanie Pépin Musik: Viviane Audet, Robin Joël Cool, Alexis Martin Ton: Pierre Bertrand, Olivier Calvert, Stéphane Bergeron Szenenbild: Guillaume Couture Kostüm: Brigitte Desroches Maske: Kathryn Casault Casting: Nathalie Boutrie, Emanuelle Beaugrand-Champagne, Frédérique Proulx Regieassistenz: Frank Ruszczynski Produktionsleitung: Daniel Morin Produzentinnen und Produzenten: Luc Châtelain, Stéphanie Pages Aufbau des Begleitmaterials Das Begleitmaterial ist ein Leitfaden zum Arbeiten mit dem Film HAND AUF’S HERZ. Im Anhang enthält es Arbeitsblätter, die von den Kindern alleine bearbeitet werden. Auf diese wird an entsprechender Stelle hingewiesen. Begleitmaterial Stuttgarter Kinderfilmtage 2019, Copyright: Laura Caterina Zimmermann
Vor dem Kinobesuch Erwartungen und Vorerfahrungen der Schüler*innen Informationen über das Kino Metropol und die Stuttgarter Kinderfilmtage Nach dem Kinobesuch Nachbesprechung zum Film HAND AUF’S HERZ Befragung zum Filmerleben Fragen zur Handlung Der politisch-historische Hintergrund Fragen zur Problemstellung Aufgaben zum Film HAND AUF’S HERZ Paratextuelle Elemente Thema Familie Gefühle im Film Anhang 1: Szenenbild Arbeitsblatt 1: Familie im Film HAND AUF’S HERZ Arbeitsblatt 2: Gefühle im Film HAND AUF’S HERZ Vor dem Kinobesuch Erwartungen und Vorerfahrungen der Schüler*innen Die Schüler*innen äußern in der Klasse ihre persönlichen Erwartungen an den an- stehenden Besuch bei den Stuttgarter Kinderfilmtagen und erzählen von ihren Filmerfahrungen: • Welche Filme mögt ihr gerne und warum? • Wart ihr schon einmal im Kino oder auf den Stuttgarter Kinderfilmtagen? • Was erwartet ihr euch von dem Kinobesuch? • Wie ist ein Film, der euch gefällt? • Darf ein Film auch traurige Geschehnisse zeigen? Dann wird gemeinsam das Filmplakat zum Film HAND AUF’S HERZ (Anhang 1) und anschließend Eindrücke dazu gesammelt: • Was ist auf dem Bild zu sehen? • Welche Person könnt ihr erkennen? • Was machen die Personen? • Was könnte im Film passieren? Begleitmaterial Stuttgarter Kinderfilmtage 2019, Copyright: Laura Caterina Zimmermann
Informationen über das Kino Metropol und die Stuttgarter Kinderfilmtage Die Kinder erhalten Informationen über das Kino, die Stuttgarter Kinderfilmtage und den Filmwettbewerb (siehe Kasten) und vor allem über den Film, in den sie gehen (Titel, Genre, Spielfilm im O-Ton). Im Kino Metropol war früher der Stuttgarter Hauptbahnhof, der eine prächtige Fassade mit Bögen und Säulen hatte. Weil er zu klein geworden ist, verlegte man den Bahnhof zurück und baute den heutigen Bonatz-Bau. Die Stuttgarter Kinderfilmtage gibt es seit 1986. Sie zeigen Filme aus aller Welt. Darum müssen viele Filme des Wettbewerbsprogramms von einer Einsprecherin übersetzt werden. Eine Jury aus Kindern wählt den besten Film aus und verleiht den Charly. Die Kinderfilmtage 2017 widmen sich der Familie. In welch unter- schiedlichen Familienverhältnissen Kinder in aller Welt leben zeigen die Filme des Wettbewerbs und der Themenreihen. Im Filmwettbewerb werden neue, internationale Kinderfilme gezeigt, die noch nicht in Stuttgart zu sehen waren. Es sind also Stuttgarter Premieren. Darum sind viele Filme nicht synchronisiert und werden darum „eingesprochen“. Eine im Vor- führsaal sitzende Sprecherin spricht per Mikrofon in Deutsch die übersetzten Film- dialoge ein. Dabei bleibt der akustische Charakter der Musik und Geräusche weit- gehend bewahrt. Das Programm macht Kindern ungewöhnliche Filme zugänglich. Wir wollen Kin- dern die Vielfalt des Kinderfilms zeigen. Mit Filmgesprächen, eingeladenen Dar- stellern und Spielaktion ermöglichen wir den jungen Besuchern, sich mit dem Me- dium Film vertraut zu machen und sich mit den Inhalten zu beschäftigen. Gerade die besondere Qualität des Programms kann durch eine entsprechende Vorberei- tung und ein Filmgespräch deutlich werden. Ein Filmgespräch erleichtert auch die Verarbeitung der gesehenen Inhalte. Begleitmaterial Stuttgarter Kinderfilmtage 2019, Copyright: Laura Caterina Zimmermann
Nach dem Kinobesuch 1. Nachbesprechung zum Film HAND AUF’S HERZ Da Filme uns alle auf die eine oder andere Art berühren und dabei ganz unter- schiedliche Gefühle hervorrufen können, ist es wichtig, nach dem Filmerlebnis ers- te Reaktionen der Schüler*innen aufzufangen und den Raum für erste Fragen zu öffnen. Der Film HAND AUF’S HERZ behandelt emotionale Themen wie Krankheit in der Familie, Verlust und Geldsorgen. Die Schüler*innen haben zu diesen The- men möglicherweise selbst Erfahrungen gemacht oder werden in der Zukunft Er- fahrungen damit machen. Deshalb soll ihnen ein besonders geschützter Raum zur Verfügung stehen, um das im Film Erlebte nach zu besprechen. Befragung zum Filmerleben Den Schüler*innen werden die Adjektive einzeln vorgelesen mit der Aufgabe, zu sagen, ob das zu ihrem Filmerlebnis passt. Frage: Wie hat der Film auf Dich gewirkt? Steh kurz auf (oder hebe die Hand), wenn das folgende Wort auf dich zutrifft: • langsam • spannend • gruselig • schnell • langweilig • märchenhaft • lustig • bunt • Angst machend • traurig • schön • kalt … Die vier Worte, die am meisten Anklang gefunden haben werden an die Tafel oder auf ein Plakat geschrieben. Fragen zur Handlung • Wie heißen die Protagonist*innen im Film? • Wie erfahren wir im Film vom politisch-historischen Hintergrund? (Stimme aus dem Off, Fernsehaufnahmen, Gespräche, …) • Wie ist Manons Verhältnis zu ihren Eltern? • Wie ist Manons Verhältnis zu ihrer Tante?? • Was könnte nach dem Film passieren? Der politisch-historische Hintergrund Manon lässt sich von der „Front für die Befreiung Québecs“ inspirieren, die 1970 einen britischen Diplomaten und den Vizepremier Québecs entführte. Um den Film zu verstehen und zu besprechen, ist es nicht zwingend notwendig, den poli- Begleitmaterial Stuttgarter Kinderfilmtage 2019, Copyright: Laura Caterina Zimmermann
tisch-historischen Hintergrund zu verstehen. Es kann aber natürlich interessant sein, mehr darüber zu recherchieren und somit die Zusammenhänge herzustellen. Folgende Fragen unterstützen bei der Recherche: • Wo liegt Québec? • Was passierte in Québec im Jahre 1970? • Was ist die linksradikale-nationalistische „Front für die Befreiung Québecs“? • Warum wollte die „Front für die Befreiung Québecs“ Québec befreien? • Wie wollte die „Front für die Befreiung Québecs“ Québec befreien? • Gelang es der „Front für die Befreiung Québecs“, Québec zu befreien? • In einer der ersten Szenen schaut Manon mit ihrem Vater Fernsehen und fragt ihn: „Sind die Leute von der „Front für die Befreiung Québecs“ von den Guten oder von den Bösen?“ Er antwortet: „Es sind gute Leute, die Böses machen.“ o Was meint er damit? o Kennt ihr andere Beispiele von Menschen oder Gruppen, die gut sind und Gutes wollen, aber Böses machen? o Wie kann man politische Ziele ohne Gewalt erreichen? Fragen zur Problemstellung • Woran merken wir, dass Manon ihren kleinen Bruder Mimi über alles liebt? • Was ist mit Manons Vater? Was ist mit ihrer Mutter, wieso kann sie sich nicht um Manon und Mimi kümmern? • Wieso sollen Manon und Mimi voneinander getrennt werden? • Wieso entführen Manon und die anderen die Großmutter? • Wann kommen Manon und ihr Cousin an ihre persönlichen Grenzen? • Erreichen Manon, Mimi und die Cousins ihre Ziele? 2. Aufgaben zum Film HAND AUF’S HERZ Paratextuelle Elemente Paratext nennt man alle Bestandteile eines Films, die nicht zum eigentlichen Film gehören. Dazu gehören z.B. der Titel des Films, der Trailer und das Filmplakat. Gemeinsam wird das Filmplakat (Anhang 2) und der Titel besprochen. Filmtitel Der Film heißt „HAND AUF’S HERZ“. Gemeinsam wird besprochen: • Wieso heißt der Film so? Was bedeutet die Redewendung? • Wieso passt der Titel gut zum Film? Begleitmaterial Stuttgarter Kinderfilmtage 2019, Copyright: Laura Caterina Zimmermann
• An welche andere Situationen denkt ihr, zu denen der Spruch „Hand auf’s Herz“ auch gut passen würde? In Kleingruppen sammeln die Schüler*innen einen anderen, eigenen Titel für den Film. Filmplakat Im Anschluss malen alle ein eigenes Filmplakat zum Film. Die Filmplakate werden dann an die Wände gehängt und so zu einer kleinen Filmplakate-Ausstellung, die sich alle anschauen. Danach werden folgende Fragen gemeinsam diskutiert: • Wie sollte ein Filmplakat aussehen? • Worauf habt ihr bei der Gestaltung geachtet? Was war euch wichtig? • Was sollte ein Filmplakat verraten und was eher nicht? Thema Familie Im Film HAND AUF’S HERZ lebt Manon mit ihrem kleinen Bruder Mimi bei den El- tern. Zu Beginn des Films wird deutlich gemacht, dass das Zusammenleben von Liebe und Respekt geprägt ist. Besonders das Verhältnis zwischen Manon und ih- rem Vater sowie Manon und ihrem kleinen Bruder ist sehr innig. Als der Vater er- krankt und die Mutter sich wegen psychischer Probleme und Trauer nicht mehr um die Kinder kümmern kann, sollen Manon und ihr Bruder getrennt werden und bei Pflegeeltern leben. Lieber würde sie bei ihrer Tante bleiben. Im Film erfahren wir Manons Schmerz darüber, die Eltern zu vermissen, aber auch ihre Wut, sich jetzt mit dieser Situation auseinander setzen zu müssen. Gemeinsam mit ihren Cousins und der entführten Großmutter lebt Manon für eine Weile ein autonomes, familienähnliches Leben in einer kleinen Hütte. Die Kinder basteln ein Bild (siehe Arbeitsblatt 1: Familie im Film HAND AUF’S HERZ) ihrer eigenen Familie. Anhand der entstandenen unterschiedlichen Bilder in der Gruppe kann gemeinsam darüber gesprochen werden, dass Familien sich ganz unterschiedlich zusammensetzen. Danach werden die Bilder in der Gruppe gemeinsam betrachtet. Dazu können sie in einen Kreis gelegt oder an die Wände geheftet werden. Es ist nicht wichtig, wer welches Bild gemalt hat. Die Bilder wer- den aller Voraussicht nach sehr verschieden sein. In der Gruppe wird dann gemeinsam besprochen: • Was ist eine Familie? • Was ist das wichtigste in einer Familie? Begleitmaterial Stuttgarter Kinderfilmtage 2019, Copyright: Laura Caterina Zimmermann
• Was sind Gemeinsamkeiten der Familien auf den Bildern? • Was sind Unterschiede? • Sind alle eure Familienmitglieder mit euch verwandt? Gefühle im Film Im Laufe der Geschichte erlebt Manon viele emotionale Momente. In manchen Momenten muss sie Entscheidungen treffen, deren Folgen sie noch gar nicht ab- schätzen kann. Auf dem Arbeitsblatt „Gefühle“ können die Schüler*innen die ver- schiedenen Gefühlslagen erarbeiten, sich an die einzelnen Szenen erinnern und diese für sich einordnen. Ein anschließendes Gespräch zu folgenden Fragen bietet sich an: • Mit welchen Gefühlen ist Manon in der Geschichte konfrontiert? • Welche dieser Gefühle kennt ihr? Welche dieser Gefühle kennt ihr nicht? • Auf welche Weise werden Gefühle im Film sichtbar gemacht? (Gesprächsinhal- te, Musik, Farben, Gesichtsausdrücke) • In welcher Situation ist Manon am traurigsten? • In welcher Situation ist Manon am glücklichsten? • Wie können in einem Film Gefühle deutlich gemacht oder verstärkt werden? (Stimme aus dem Off, Mimik, Gestik, Musik, Kameraeinstellungen, …) Begleitmaterial Stuttgarter Kinderfilmtage 2019, Copyright: Laura Caterina Zimmermann
Anhang 1: Szenenbild HAND AUF’S HERZ Begleitmaterial Stuttgarter Kinderfilmtage 2019, Copyright: Laura Caterina Zimmermann
Arbeitsblatt 1: Familie im Film HAND AUF’S HERZ $ Was bedeutet für dich „Familie“? Male oder bastle ein Bild von deiner Familie. Du kannst zeichnen und Dinge beschriften, Fotos aufkleben oder Abbil- dungen aus Zeitschriften ausschneiden und verwenden. Begleitmaterial Stuttgarter Kinderfilmtage 2019, Copyright: Laura Caterina Zimmermann
Arbeitsblatt 2: Gefühle im Film HAND AUF’S HERZ $ Betrachte die Szenenbilder, erinnere dich an die Szenen im Film und be- antworte die Fragen zu Manons Gefühlen. Was passiert in dieser Szene? …………………………..…………………… ……………………………………………………………………………………. Wie fühlt sich Manon? ………………………………………………………… Warum? …………………………………………………………………………. ……………………………………………………………………………….…… Was passiert in dieser Szene? …………………………..…………………… ……………………………………………………………………………………. Begleitmaterial Stuttgarter Kinderfilmtage 2019, Copyright: Laura Caterina Zimmermann
Wie fühlt sich Manon? ………………………………………………………… Warum? …………………………………………………………………………. ……………………………………………………………………………….…… Was passiert in dieser Szene? …………………………..…………………… ……………………………………………………………………………………. Wie fühlt sich Manon? ………………………………………………………… Warum? …………………………………………………………………………. ……………………………………………………………………………….…… Was passiert in dieser Szene? …………………………..…………………… ……………………………………………………………………………………. Wie fühlt sich Manon? ………………………………………………………… Warum? …………………………………………………………………………. ……………………………………………………………………………….…… Begleitmaterial Stuttgarter Kinderfilmtage 2019, Copyright: Laura Caterina Zimmermann
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