Handbuch zur Konzeptionserstellung für Kinderbetreuungseinrichtungen des Landes Oberösterreich

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Handbuch zur Konzeptionserstellung für Kinderbetreuungseinrichtungen des Landes Oberösterreich
Handbuch zur Konzeptionserstellung
für Kinderbetreuungseinrichtungen
des Landes Oberösterreich
März 2011
erstellt von Martina Pfohl unter Mitarbeit von Mag.a Michaela Hajszan
Handbuch zur Konzeptionserstellung für Kinderbetreuungseinrichtungen des Landes Oberösterreich
Handbuch zur Konzeptionserstellung für Kinderbetreuungseinrichtungen des Landes Oberösterreich

   Inhaltsverzeichnis

      Vorwort                                                         Einleitung

                                                   5                                             7
      Gesetzliche Grundlagen und                                      Begriffsdefinition:
      trägerspezifische Richtlinien                                   Konzept – Konzeption – Leitbild

                                                    9                                            11
      Nutzen einer Konzeption                                         Inhalte einer Konzeption und
                                                                      Bereiche pädagogischer Qualität

                                            13                                                   15
      Arbeitsschritte der                                             Formale Gestaltung
      Konzeptionserstellung                                           der Konzeption

                                           19                                                    25
      Literaturempfehlungen

                                           29
Handbuch zur Konzeptionserstellung für Kinderbetreuungseinrichtungen des Landes Oberösterreich

   Vorwort

   Als Landeshauptmann bzw. zuständige Landesrätin für Kinderbetreuung in Oberösterreich ist es
   uns ein besonderes Anliegen, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern. Neben dem
   ­weiteren Ausbau der Betreuungsangebote für Kinder ist es von besonderer Bedeutung, die Qualität
    der pädagogischen Arbeit in den Kinderbetreuungseinrichtungen sicher zu stellen.

   Im Oö. Kinderbetreuungsgesetz ist im Sinne einer kontinuierlichen Qualitätsentwicklung und
   ­Qualitätssicherung vorgesehen, dass in jeder Kinderbetreuungseinrichtung ein pädagogisches
    Konzept als Grundlage professionellen Handelns aufliegt.

   In einer gemeinsamen Auseinandersetzung der Rechtsträger und des pädagogischen ­Fachpersonals
   mit zentralen Aufgaben der Bildungsarbeit werden jene Schwerpunkte definiert, die für eine
   ­qualitätsvolle Bildung, Erziehung, Betreuung und Pflege von Kindern bedeutsam sind.

   Der bundesländerübergreifende Bildungsrahmenplan ist Grundlage für die Erfüllung des Bildungs-
   auftrages. Das pädagogische Konzept verleiht den einzelnen Kinderbetreuungseinrichtungen
   ein spezifisches Profil und repräsentiert sie in der Öffentlichkeit. Das vorliegende „Handbuch zur
   ­Konzeptionserstellung“ soll allen am Prozess Beteiligten Orientierung und Hilfestellung bei der
    ­Erstellung bzw. Aktualisierung des pädagogischen Konzeptes bieten .

   Wir danken allen, die sich für die Sicherstellung der Qualität in den oberösterreichischen Kinder-
   betreuungseinrichtungen mit großem Engagement einsetzen und damit unseren Kindern beste
   ­Bildungschancen ermöglichen.

                     Mag.a Doris Hummer                                      Dr. Josef Pühringer
                      Bildungslandesrätin                                     Landeshauptmann

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Handbuch zur Konzeptionserstellung für Kinderbetreuungseinrichtungen des Landes Oberösterreich

   Einleitung

   Ein modernes Bild vom Kind sowie das verstärkte Bewusstsein für die Bedeutung vor- bzw. außer­
   schulischer Bildung gehen Hand in Hand mit dem Streben von Krabbelstuben, Kindergärten und
   ­Horten nach guter pädagogischer Qualität. Eine zeitgemäße Einrichtungskonzeption trägt dazu bei,
    Qualitätsansprüche zu erarbeiten, zu formulieren und zu präsentieren.

   Die gesetzlichen Grundlagen des Landes Oberösterreich sind so weit gefasst, dass jede Einrich-
   tung1 ihre Konzeption ganz individuell, entsprechend ihrem konkreten Profil, sowie gemäß den Er-
   wartungen des Trägers und des Teams entwickeln kann. Eine Konzeption gibt im Wesentlichen
   Auskunft über die Einrichtung insgesamt, ihre pädagogischen Ziele und die entsprechenden Um­
   setzungsschritte, sowie über alle Schwerpunkte, die für Kinder, Eltern, Mitarbeiterinnen und Mit­
   arbeiter, Träger und Öffentlichkeit von Bedeutung sind.

   Anliegen der vorliegenden Arbeitsunterlage ist eine übersichtliche Zusammenfassung der wichtigs-
   ten Elemente, die eine Konzeption enthalten sollte. Weiters erhalten Sie Anregungen und Hilfestel-
   lungen zur Verschriftlichung und Ergänzung bereits erarbeiteter Aspekte.

   Sie finden eine Zusammenstellung aller zu beachtenden Forderungen des Oö. Kinderbetreuungs-
   gesetzes, Aussagen zu Nutzen und Inhalt einer Konzeption sowie methodische und praxisbezogene
   Hinweise, die Sie bei der Erarbeitung Ihrer einrichtungsspezifischen Konzeption unterstützen sollen.
   Ausführliche Anleitungen und Informationen zur Konzeptionserstellung können Sie darüber hinaus
   der im Literaturverzeichnis angeführten Fachliteratur entnehmen.

   Martina Pfohl

   1
       	Der in der vorliegenden Arbeitsunterlage verwendete Begriff „Einrichtung“ umfasst alle Kinderbetreuungseinrichtungen
       wie Krabbelstube, Kindergarten, Hort etc.
                                                                                                                                7
Handbuch zur Konzeptionserstellung für Kinderbetreuungseinrichtungen des Landes Oberösterreich

   Gesetzliche Grundlagen und
   ­trägerspezifische Richtlinien
   Das Oberösterreichische Kinderbetreuungsgesetz 2007 (Oö. KBG) für Kinderbetreuungseinrich-
   tungen zur vor- und außerschulischen Betreuung von Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren
   beschreibt die Aufgaben von Krabbelstuben, Kindergärten und Horten im Wesentlichen als die För-
   derung jedes Kindes entsprechend seines Entwicklungsstandes sowie die Stärkung des Kindes und
   die Entwicklung seiner Sozial- und Sachkompetenz. Dies soll nach anerkannten Grundsätzen der
   Bildung, Erziehung, Betreuung und Förderung sowie unter Bedachtnahme auf wissenschaftliche
   Erkenntnisse geschehen (siehe § 4 Abs.1).

   Die im Gesetz formulierten Aufgaben werden wahrgenommen durch:
       •	die Entwicklung ethischer und religiöser Werte, Sprachförderung, Entfaltung kognitiver, schöp-
          ferischer und motorischer Fähigkeiten, durch die Beachtung körperlicher Pflege und Gesundheit
          sowie die Verhütung von Fehlentwicklungen
       •	die Zusammenarbeit mit der Schule und deren Lehrkräften – besonders mit jenen Schulen, die
          von den Kindern nach ihrer Kindergartenzeit und von den Hortkindern besucht werden (vgl. § 4).
   Die konkrete Umsetzung der gesetzlich definierten Aufgaben durch die jeweilige Einrichtung ist
   in ­deren pädagogischem Konzept festgehalten. Der Rechtsträger der Einrichtung ist verpflichtet,
   dieses bis spätestens 1. September 2009 in Zusammenarbeit mit dem pädagogischen Fachpersonal
   auf ­Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse und in Übereinstimmung mit dem Oö. KBG zu
   erstellen. Eine schriftliche Konzeption muss in jeder Einrichtung aufliegen und auf Verlangen jeder-
   zeit für die Aufsichtsbehörde sowie für die Eltern einsehbar sein.

   Das pädagogische Konzept muss folgende Aspekte des Oö. KBG mit e
                                                                  ­ inbeziehen:
      •	Darstellung der Struktur- (§ 7 Abs.7, § 10 Abs.1, § 11 Abs.2 und 4, § 21 Abs.1, § 23 Abs.2),
         ­Orientierungs- (§ 18 Abs.2) und Prozessqualität der Einrichtung
      •	Beschreibung der Organisationsform der Einrichtung (Öffnungszeiten, Art und Anzahl der
          ­Gruppen, Gruppengröße etc.) (siehe auch § 6 Abs.3, § 7-9, § 10 Abs.1, § 11 Abs. 4, § 12)
      •	Aufsichts- und Meldepflicht bei Verdacht auf Missbrauch, Misshandlung und Vernachlässigung
           (§ 14 Abs.2)
      •	Zusammenarbeit mit den Eltern (Elterninformation, regelmäßiger Austausch, Mitsprache der
           ­Eltern, Wahl der Elternvertretung etc.) (§ 15)

   Aufgaben des Rechtsträgers gemäß Oö. KBG:
       •	Erstellung des pädagogischen Konzepts unter Mitarbeit der pädagogischen Fachkräfte (§ 5
          Abs.1)
       • Vereinbarungen mit den Eltern bezüglich der Ferienregelung (§ 13 Abs.2)
       •	Sicherstellung, dass das pädagogische Fachpersonal Verdachtsfälle von Misshandlung/Miss-
          brauch erkennen kann und über Kenntnisse in Erster Hilfe verfügt (§ 14 Abs.1-2)
       •	Sicherstellung ärztlicher Hilfe während des Aufenthalts in der Einrichtung sowie jährlicher Unter­
          suchungen der Kinder und des Personals (§ 14 Abs.3-4)
       •	Zusammenarbeit mit Ärztinnen und Ärzten in heilpädagogischen Einrichtungen (§ 14 Abs.5)
       •	Sicherstellung von Fachberatung für Integration (vgl. § 26 Abs.1)
    rägerspezifische Erwartungen, Vorgaben oder Leitbilder müssen bei der Erarbeitung einer Ein-
   T
   richtungskonzeption Beachtung finden. Je klarer diese vom Träger formuliert werden, umso nach-
   haltiger können sie in die jeweilige Konzeption integriert und somit nach innen und außen bekannt
   gemacht und umgesetzt werden.

                                                                                                               9
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   Begriffsdefinition:
   Konzept – ­Konzeption – Leitbild

   Im alltäglichen Sprachgebrauch sowie in der Fachliteratur werden die Begriffe „Konzept“ und „Kon-
   zeption“ häufig synonym, aber auch mit jeweils unterschiedlicher Bedeutung verwendet (Schlummer
   & Schlummer, 2003).

   Als Konzept gilt zumeist die Beschreibung eines ersten Entwurfs bzw. einer offenen Planung von
   möglichen Zielen und/oder Schwerpunkten. Ein Konzept ist häufig eher vorläufig und skizzenhaft
   angelegt und noch wenig verbindlich (Graf & Spengler, 2008).

   In der Fachliteratur wird unter Konzeption meist die Umsetzung eines Konzepts unter Einbeziehung
   geltender Leitbilder als verbindliche Basis für die Arbeit in einer Organisation oder Einrichtung ver-
   standen. Eine Konzeption liegt immer auch in schriftlicher Form vor und ist für das Team, den Träger,
   die Eltern sowie die Inspektorinnen bzw. Inspektoren jederzeit zugänglich. Sie kann darüber hinaus
   in verschiedensten Formen veröffentlicht werden, z.B. in gebundener Form, zusammengefasst in
   einem Flyer, auf der Homepage der Einrichtung oder des Trägers etc. (vgl. Krenz, 2004; Schlummer
   & Schlummer, 2003; Erath, 2001; Hollmann & Benstetter, 2001).

   Eine Konzeption informiert also darüber, wie tatsächlich gearbeitet wird und welche Ziele wann
   und wie erreicht werden sollen. Zugleich gilt sie als Maßstab für deren Erreichung. Die Konzeption
   beschreibt strukturelle Bedingungen der Einrichtung, gibt Auskunft über die Art und Weise der ab-
   laufenden Prozesse und enthält Angaben zu den einzelnen Qualitätsdimensionen sowie zu Quali-
   tätsentwicklung und -feststellung. Jede Konzeption ist einzigartig und auf die jeweils individuellen
   Gegebenheiten und Schwerpunkte abgestimmt, da sie in Kooperation mit dem Träger vom Team der
   jeweiligen Einrichtung erarbeitet und regelmäßig auf ihre Relevanz überprüft wird.

   In einem Leitbild werden die angestrebten und gelebten Grundlagen, Werte, Prinzipien und Über-
   zeugungen eines Unternehmens oder einer Einrichtung kurz und prägnant zum Ausdruck gebracht.
   Das Leitbild enthält Aussagen zur Identität und Einzigartigkeit einer Institution oder Gemeinschaft.
   Es ist imageunterstützend, gibt Orientierung und fördert den Zusammenhalt (vgl. Erath, 2001). Z.B.
   „Unsere Einrichtung ist ein Ort zum Spielen, Lachen, Lernen, Freunde finden und vertraut werden
   – egal, ob klein oder groß, alt und jung!“

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Handbuch zur Konzeptionserstellung für Kinderbetreuungseinrichtungen des Landes Oberösterreich

   Nutzen einer Konzeption
   „Wir brauchen eine Konzeption – brauchen wir eine Konzeption?“
   Das Vorhandensein einer inhaltlich gut aufbereiteten und sorgfältig erarbeiteten Konzeption bedeu-
   tet, dass sich das pädagogische Team mit seinen pädagogischen Zielen und Vorstellungen sowie
   den jeweiligen Anforderungen und Möglichkeiten der Einrichtung in einem selbstreflexiven Prozess
   auseinandergesetzt hat. Durch die Beschreibung pädagogischer Schwerpunkte und die Formulie-
   rung von Zielen und Methoden dient die schriftliche Konzeption der Qualitätssicherung und -entwick-
   lung sowie der Öffentlichkeitsarbeit. Die Bedeutung der Einrichtung als elementare Bildungsinstitu-
   tion wird auch für Außenstehende sicht- und nachvollziehbar. Eltern erhalten Einblick in den „Alltag“
   der Kinder und des Teams. Die Kinder erleben durch den Prozess der Konzeptionsentwicklung
   vermehrt Erwachsene, die an einem Strang ziehen. Dadurch entsteht für Kinder ein klarer Orien-
   tierungsrahmen, der Möglichkeiten und Grenzen aufzeigt, Sicherheit im Alltag vermittelt und somit
   Bildungsprozesse unterstützt.

   Eine kleine Auswahl an Argumenten für die Erarbeitung einer Konzeption
   Wie profitiert das Team der Einrichtung?
     •	persönliche Motivierung und Bewusstwerden eigener Stärken und Ressourcen, Weiterentwick-
        lung individueller Ideen und Fähigkeiten sowie mehr Selbstbewusstsein beim Auftreten nach
        außen
       •	Schaffung einer gemeinsamen beruflichen Identität durch die Festlegung pädagogischer Prin-
          zipien sowie Orientierung und Hilfe in Entscheidungssituationen und bei neuen Herausforde-
          rungen
       •	Konzeption dient als Korrektiv bei Konflikten oder unterschiedlichen Positionen; vereinbarte Leit-
          bilder, Grund­lagen und Regeln können durch die Verschriftlichung besser kommuniziert werden
          und erhalten mehr Verbindlichkeit
       •	Unterstützung der Reflexion der eigenen pädagogischen Arbeit im Hinblick auf vereinbarte
          Ziele
       •	Erleichterung der Einarbeitung neuer Kolleginnen und Kollegen, raschere Verständigung über
          tägliche Routinen und pädagogische Inhalte
       • Vereinfachung des gruppenübergreifenden Arbeitens
       •	klare Zielvorgaben für Leiterinnen und Leiter, auf deren Basis sie die Einrichtung führen und
          nach außen vertreten
       •	Erfahrungen und erworbene Fähigkeiten aus dem Konzeptionserarbeitungsprozess können
          ­zukünftig in den Alltag integriert werden

   Was bringt die Konzeption für Eltern und die interessierte Öffentlichkeit?
       •	Informationsgewinn und Signale der Offenheit und Bereitschaft des Teams zu Kommunikation
          und Zusammen­arbeit
       •	Argumente und Entscheidungshilfen für eine Einrichtung durch Überschaubarkeit und nachvoll-
          ziehbare ­Beschreibung von deren Schwerpunkten, Zielen und Methoden
       •	Verdeutlichung des einzigartigen Profils und der individuellen Qualität der Einrichtung

   Welchen Beitrag leistet eine Konzeption zur Qualitätsentwicklung?
       •	Qualitätsstandards und -merkmale für die einzelne Einrichtung werden formuliert und Kriterien
          zu deren Über­prüfung und Erreichung festgehalten
       •	Schutz vor Stagnation, aber auch vor „Überrollenlassen“ durch neue Trends und Ansprüche
          von außen zugunsten einrichtungsspezifischer Schwerpunkte
                                                                                                               13
Handbuch zur Konzeptionserstellung für Kinderbetreuungseinrichtungen des Landes Oberösterreich

   Inhalte einer Konzeption und Bereiche
   ­pädagogischer Qualität

   Im Wesentlichen lassen sich die Inhalte einer Konzeption in zwei große Bereiche
   ­unterteilen:
   1) Beschreibung der organisatorischen und strukturellen Bedingungen, also der Strukturqualität (vgl.
       unten): Dieser Teil der Konzeption beinhaltet grundlegende Informationen für alle Eltern, wie etwa
       Erreichbarkeit der Einrichtung, Öffnungszeiten, Ferien, Mahlzeiten, Regelungen im Krankheitsfall
       etc. Viele Einrichtungen ergänzen diesen Konzeptionsteil durch kurz zusammengefasste Aussa-
       gen zur Orientierungs- und Prozessqualität und nützen ihn, ansprechend layoutiert zur Öffentlich-
       keitsarbeit und Elterninformation.

   2) Beschreibung der pädagogischen Prozesse, also der Orientierungs- und Prozessqualität (vgl.
       unten): In diesem Teil der schriftlichen Konzeption ist auf die Ausgewogenheit zwischen theore-
       tischem Hintergrund und Darstellung der praktischen Umsetzung in der konkreten Einrichtung
       zu achten. Aussagen zum Bild vom Kind oder zum Thema Partizipation sollten anhand von Bei-
       spielen aus dem Alltag nachvollzieh- und überprüfbar sein, wie z.B.: „Uns ist die Partizipation
       der Kinder im Alltag wichtig. Sie bestimmen selbst, wann sie ihre Jause einnehmen, wen sie als
       Spielpartnerin oder -partner wählen und wie viele Kinder sich aktuell in den einzelnen Spiel- und
       Arbeitsbereichen aufhalten.“

   Wichtig ist neben der Formulierung einrichtungsspezifischer Ziele und Qualitätskriterien auch die
   ­Beschreibung von Merkmalen, an denen deren Erreichung – auch für Außenstehende – festgestellt
    werden kann. Z.B. „Kinder sollen lernen, gemäß ihrer Entwicklung selbstverantwortlich für ihre Ge-
    sundheit zu sorgen, wie etwa durch Händewaschen vor dem Essen und nach dem Toilettegang.
    Wir erreichen dieses Ziel einerseits durch konsequentes Vorbild der Erwachsenen und der älteren
    Kinder sowie durch Anleitung und Kontrolle (anfangs häufiger, später gelegentlich), andererseits
    unterstützen wir diesen Prozess durch entsprechende Bildungsangebote wie…“

   Allgemein gestaltet sich die pädagogische Arbeit in Kinderbetreuungseinrichtungen immer vor dem
   Hintergrund gesetzlicher Grundlagen bzw. rechtsträgerspezifischer Richtlinien. Dabei ist das Streben
   nach kontinuierlicher Verbesserung der pädagogischen Qualität selbstverständlich. Päda­gogische
   Qualität rückt die Sichtweise und die Bedürfnisse der Kinder in den Mittelpunkt des Interesses und
   lässt sich nach Tietze et al. (1998) in folgende Bereiche gliedern:

   • Strukturqualität
   • Orientierungsqualität
   • Prozessqualität

                                                                                                            15
Handbuch zur Konzeptionserstellung für Kinderbetreuungseinrichtungen des Landes Oberösterreich

     Strukturqualität bezieht sich auf situationsunabhängige Rahmenbedingungen der Arbeit in Kinder­              •	Auseinandersetzung mit Lerntheorien, z.B. im Hinblick auf den Spracherwerb der Vorschul-
     betreuungseinrichtungen, die zumeist durch das Gesetz bzw. vom Träger reguliert werden. Die                     kinder oder auf Lernsituationen im Hort; welche Lernformen werden in der Einrichtung gefördert
     ­Konzeption sollte u.a. Aussagen zu folgenden Aspekten der Strukturqualität enthalten:                          bzw. kommen zur Anwendung?

                                                                                                                  • Verständnis und praktische Umsetzung von Partizipation, Integration, Interkulturalität etc.
       • Rechtsträger der Einrichtung
                                                                                                                  •	Förderung spezieller Bedürfnisse einzelner Kinder (Hochbegabungen, Beeinträchtigungen,
       • Betriebsform/Adresse/Telefonnummer der Einrichtung
                                                                                                                     spezielle Anliegen von Mädchen oder Buben etc.)
       • Anzahl der Gruppen/Öffnungszeiten, Bring- und Abholzeiten/Ferien etc.
                                                                                                                  • Methoden und Durchführung von Beobachtung und Dokumentation im pädagogischen Alltag
       • Gruppenstruktur allgemein (Art der Gruppen, Personal-Kind-Schlüssel)
                                                                                                                  •	Möglichkeiten der Reflexion als fixer Bestandteil des pädagogischen Alltags im Team, als
       •	Personalsituation (Leitung, gruppenführende Pädagoginnen/Pädagogen, zusätzliches                           Voraussetzung für die weitere Planung, als Teil der Qualitätsfeststellung und -entwicklung etc.
          Fachpersonal, Helferinnen/Helfer etc.)
                                                                                                                  •	Stellenwert der Konzeption: Einbeziehung in die Planung, Überprüfung und Weiterentwicklung
       •	Räume (z.B. spezielle Nutzung einzelner Räume), Einrichtung und Ausstattung                                der pädagogischen Arbeit
          (z.B. spezielles Spiel- und Fördermaterial)

       • Aufnahmemodalitäten und finanzielle Regelungen
                                                                                                              Prozessqualität bezieht sich auf die Gesamtheit der Erfahrungen und Interaktionen der Kinder
       • organisatorische Aspekte: Auswahl der Mahlzeiten, Regelungen im Krankheitsfall etc.                  mit ihrer räumlichen, sozialen und kulturellen Umwelt in der Einrichtung. Die Prozessqualität ist die
                                                                                                              „gelebte Pädagogik in der Einrichtung“ und hängt eng mit Bedingungen der Struktur- und Orientie-
       • Aussagen zu Gesundheit, Hygiene, Umweltschutz und Nachhaltigkeit                                     rungsqualität zusammen. In der Konzeption sollten sich u.a. Aussagen zu folgenden Aspekten der
       • Öffentlichkeitsarbeit, ev. Sponsoren etc.                                                            Prozessqualität finden:

                                                                                                                  •	Tagesablauf (z. B. Gestaltung der Erholungsphasen, der Randzeiten, Lernzeiten, Bring- und Ab-
     Orientierungsqualität umfasst die pädagogischen Werte und Überzeugungen des Kinderbetreuungs­                   holzeiten, Regelungen für die Hortkinder etc.), Darstellung eines exemplarischen Tagesablaufs
     einrichtungsteams ­sowie des Trägers. Dazu zählen neben pädagogischen Zielen und Grund­
                                                                                                                  • Gestaltung von Übergängen (z. B. Eingewöhnung, Gruppenwechsel, Schuleintritt)
     haltungen auch die Auffassungen über die Aufgaben der Eltern und Familien. Die Konzeption sollte
     sich u.a. mit folgenden ­Aspekten der Orientierungsqualität auseinandersetzen, diese beschreiben             •	exemplarische Methoden der pädagogischen Arbeit: Angebote in Kleingruppen, Bereitstellung
     und begründen:                                                                                                  von Materialien zur eigenständigen Exploration, Arbeit am PC, Freispiel, gruppenübergreifen-
                                                                                                                     des Arbeiten etc.
       • Funktion und Aufgabe der Einrichtung (ev. getrennt nach Krabbelstube, Kindergarten und Hort)
                                                                                                                  •	Vereinbarungen hinsichtlich der Dokumentation der pädagogischen Arbeit (z. B. Planung und
       •	„Bild vom Kind“, das alle Teammitglieder vertreten, das für die gesamte Einrichtung Gültigkeit             Reflexion, Beobachtung)
          hat und auch nach außen kommuniziert wird
                                                                                                                  • Fortbildung der einzelnen Teammitglieder
       • Rechte der Kinder
                                                                                                                  • Einarbeitung neuer Teammitglieder sowie Einführung von Praktikantinnen und Praktikanten
       •	Verständnis von Bildung und Erziehung, Bildungs- und Erziehungsziele und pädagogische                   • Maßnahmen zur Sicherung und Optimierung pädagogischer Qualität
          Schwerpunkte im Hinblick auf die Entwicklung kindlicher Kompetenzen
                                                                                                                  •	Bildungspartnerschaft mit den Eltern, Wahl der Elternvertretung, Elterninformation, Teilnahme
       •	Aussagen zu entwicklungspsychologischen Aspekten (z.B. Bindungstheorien speziell im­                       am Gruppengeschehen etc.
          Hinblick auf die Kinder in alterserweiterten Gruppen, Kompetenzen zur Bewältigung von
          ­Transitionen, Stärkung von Resilienz, Theorien zur Entwicklung von Lese- und Rechtschreib-             • Zusammenarbeit mit dem Rechtsträger der Einrichtung
           kompetenzen etc.)                                                                                      • Öffentlichkeitsarbeit, Zusammenarbeit mit lokalen Vereinen, Institutionen etc.
       •	In der Einrichtung vertretener pädagogischer Ansatz: Beschreibung und Begründung sowie                  •	Austausch mit Expertinnen/Experten, (externen) Partnerinnen/Partnern und Institutionen, ins-
          ­kurze Zusammenfassung der theoretischen Basis und der konkreten, beispielhaften Umsetzung                 besondere an den Nahtstellen (z. B. Lehrerinnen/Lehrer, Fachberaterin/Fachberater für Integra-
           in die Praxis                                                                                             tion, Frühförderin/Frühförderer, Therapeutinnen/Therapeuten, andere Kindergärten oder Horte,
                                                                                                                     kulturelle Einrichtungen etc.)
       • Rollenverständnis der Pädagogin/des Pädagogen, Vorbildfunktion der Erwachsenen
                                                                                                                  • Zusammenarbeit mit den Bildungsanstalten für Kindergartenpädagogik o.ä.
       •	Bedeutung des Spieles als elementarste Lernform des Kindes sowie Einfluss der sozialen
          ­Kontakte innerhalb der Einrichtung auf die kindliche Entwicklung
16                                                                                                                                                                                                                     17
Handbuch zur Konzeptionserstellung für Kinderbetreuungseinrichtungen des Landes Oberösterreich

   Arbeitsschritte der Konzeptions­
   erstellung                         2

   „Schritt für Schritt zu unserer Konzeption“
   Da die Konzeption die Grundlage der pädagogischen Arbeit darstellt, hat sie einen hohen Verbind-
   lichkeitscharakter für das Team, den Träger und die Eltern. Daher sind für ihre Erarbeitung ausrei-
   chende Ressourcen, wie genügend kinderdienstfreie Zeiten, Arbeitsmaterialien, adäquate Räum-
   lichkeiten etc. Voraussetzung. Alle Mitglieder eines Teams sollten die Möglichkeit erhalten, sich am
   Prozess der Konzeptionserstellung zu beteiligen und ihre Vorstellungen und Ideen mit einzubringen
   und zu verwirklichen. Folgende „W-Fragen“ können den gesamten Erarbeitungsprozess begleiten
   bzw. sind besonders in der Einstiegsphase hilfreich: „WAS wird von WEM, WIE und WARUM bzw.
   zu WELCHEM ZWECK für WEN getan?“

   Der Prozess der Konzeptionsentwicklung umfasst folgende Arbeitsschritte:

   2
       	Siehe auch: Mairhofer Ursula. (2007). Projektmanagement. Skriptum zur Leiterinnenschulung des Landes OÖ.   19
Handbuch zur Konzeptionserstellung für Kinderbetreuungseinrichtungen des Landes Oberösterreich

     Sich einstimmen, vorbereiten, Absprachen treffen                                                              • Koordination: Kontaktpflege und Aufrechterhaltung des internen Informationsflusses zwischen
                                                                                                                      allen Beteiligten über den aktuellen Stand, Termine, Arbeitsteilungen sowie Kontakte nach au-
     Schwerpunkte dieser ersten Arbeitsphase liegen auf zwei Bereichen:                                               ßen (Träger, Gemeinde etc.).

       •	der Beziehungsebene: Teammitglieder lernen einander besser kennen und erarbeiten die Grund­              •	Beschaffung notwendiger Ressourcen: Finanzplan erstellen und Träger und mögliche Sponsoren
          lagen für ein konstruktives Miteinander.                                                                    etc. rechtzeitig und ausreichend informieren, detaillierte Angaben über benötigte ­Ressourcen und
       • der Sachebene: Welche Themen sind vorrangig? Welche Ziele sollen erreicht werden? Welche                    Materialien erstellen, günstige Räumlichkeiten und Materialien vorbereiten, (z.B. erwachsenen­
          ­Materialien werden gebraucht? Welche Unterstützung wäre wünschenswert?                                     gerechte Möbel, Flipchart, Pinnwände, Moderationskärtchen, Fachliteratur, diverse Medien, wie
                                                                                                                      PC und Kamera etc.), Art und Weise der Herstellung und Vervielfältigung der Konzeption pla-
     „Wir empfehlen Ihnen mit Nachdruck, in die Vorbereitungsphase genügend Zeit zu investieren. Denn:                nen, personelle Fragen rechtzeitig klären (siehe oben).
     Gut geplant ist halb am Ziel!“ (Weber & Herrmann, 2005, S. 24).
                                                                                                               Abhängig von den zeitlichen Ressourcen sowie der Größe und Vertrautheit des Teams unterein-
     Die Dauer dieser Phase ist davon abhängig, wie gut die Teammitglieder einander kennen und wie             ander können in dieser Phase des besseren Kennenlernens verschiedene Methoden zum Einsatz
     klar die Zielsetzungen bzw. Vorstellungen der einzelnen Mitglieder sind. In dieser Zeit können sich       kommen: z. B. einfaches Brainstorming, moderierte Einstiegsgespräche, Sammeln von Ideen, Aus-
     sehr bald latent schwelende Konflikte oder unterschiedliche Erwartungen zeigen. Die Erarbeitung           sagen und Wünschen mittels Flipchart oder Post-it; einige wenige Fragen zur persönliche Reflexion
     von wertschätzenden, offenen und für alle verbindlichen Umgangsformen im Team prägt die weitere           individueller Erwartungen schon vor dem ersten Arbeitstreffen an alle Teammitglieder austeilen, die
     Zusammenarbeit – nicht nur für die Zeit der Konzeptionserstellung. Oft ist es günstig, diese Phase        Antworten sammeln und als erste Grundlage für die Zielformulierung verwenden.
     durch Mediation oder Supervision zu unterstützen.
                                                                                                               Es ist wichtig, genügend Zeit für das Darlegen und Diskutieren persönlicher Zugänge zu den wichtigs-
     Es ist besonders wichtig, gerade für diese ersten Arbeitsschritte genügend Zeit und Ruhe zu sichern.      ten Aspekten einer Konzeption einzuplanen (z. B. Spannungsfeld zwischen Bildung und Erziehung,
     „In der Fachwelt gilt der Erfahrungswert, dass 70 % der angelaufenen Projekte aufgrund von Unsi-          Aufgaben des Kindergartens bzw. der Familie, Zugänge zu verschiedenen Kulturen oder Lebens-
     cherheiten in der Startphase scheitern“ (Schlummer & Schlummer, 2003, S.98).                              formen, Rollenbilder, Begründung des pädagogischen Ansatzes etc.). Bei vorerst unüberwindbar
                                                                                                               erscheinenden gegensätzlichen Standpunkten sollte professionelle Unterstützung beigezogen wer-
                                                                                                               den. In dieser Phase kann der Kontakt mit Teams, die bereits ein paar Schritte weiter sind, hilfreich
     In dieser Zeit sollte Klarheit darüber gewonnen werden, unter welchen Bedingungen der                     sein, um von deren Erfahrungen zu profitieren.
     ­Prozess der Konzeptionserarbeitung ablaufen soll:

       •	Zeitaufwand und -planung: Prioritäten festlegen, Jahresplanung sowie Dienstplan anpassen,
          ev. ein bis zwei Schließtage pro Jahr einplanen, Träger und Eltern informieren, realisierbaren       Ist-Zustand beschreiben, Einflussfaktoren analysieren und verstehen
          Zeitplan für die Konzeptionserarbeitung erstellen, der in der Regel mindestens ein Jahr um-
          fasst.                                                                                               Die Auseinandersetzung mit gegenwärtigen Arbeits- und Handlungsbedingungen der Einrich-
                                                                                                               tung und die Erstellung einer Situationsanalyse beziehen sich u.a. auf folgende Aspekte:
       •	Kürzere, aber häufigere Arbeitstreffen wirken strukturierend, halten das Team „bei der Stange“
          und fördern den Zusammenhalt. Der regelmäßige Austausch sichert jedem Teammitglied den                   • rechtliche Grundlagen, Vorgaben des Trägers
          Überblick über den aktuellen Stand der Konzeptionsentwicklung.                                           •	bisher gültige bzw. zukünftige oder geplante Strukturen, Schwerpunkte, Ansätze und Ziele der
                                                                                                                      Einrichtung: Worauf können wir aufbauen? Was wollen wir erreichen?
       •	Persönlicher Einsatz: Bereitschaft zur Selbstreflexion sowie zur Auseinandersetzung mit Team-
                                                                                                                   • Erwartungen der Eltern und der Kinder (besonders im Hort), Lebenssituation der Familien
          kolleginnen und -kollegen, zum Studium theoretischer Ansätze pädagogischen Handelns etc.
                                                                                                                   • Einzugsgebiet der Einrichtung und Gegebenheiten im räumlichen Umfeld
       •	Aufgabenteilung und Vereinbarung von Arbeits- und Zeitstrukturen: Wer soll in welcher Phase              •	bestehende oder geplante Kontakte mit anderen Institutionen oder der Kommune
          mit welcher Aufgabenstellung eingebunden werden? Kompetenzen und Verantwortlichkeiten
          klären, präzise Arbeitsaufträge vergeben, zusätzliche Ressourcen nutzen (Springerinnen/­              esonders in Einrichtungen, deren Teammitglieder nicht (alle) in der unmittelbaren Umgebung woh-
                                                                                                               B
          Springer, Elternvertreterinnen und -vertretern).                                                     nen, mag es vorteilhaft sein, sich intensiver mit der näheren Umgebung der Einrichtung und dem
                                                                                                               Wohnumfeld der Kinder vertraut zu machen. Dies kann durch Ausgänge mit den Kindern, Besuche
       •	Dokumentation: Art und Weise der regelmäßigen Dokumentation des Prozesses klären – durch             in lokalen Geschäften, Planspiele mit den Hortkindern, Erforschung der Umgebung als Projekt etc.
          Protokolle, mittels Pinnwand im Personalraum etc.                                                    geschehen.

20                                                                                                                                                                                                                        21
Handbuch zur Konzeptionserstellung für Kinderbetreuungseinrichtungen des Landes Oberösterreich

     Ziele herleiten, formulieren und Umsetzungsmöglichkeiten finden                                                 Eine Motivation zum Weitermachen und Durchhalten kann eine Art positive Zwischenbilanz sein. Ein
                                                                                                                     Arbeitstreffen kann etwa ganz unter dem Motto „Wir sind toll – seht, was wir schon erreicht haben!“
     Für diese Phase empfehlen Hollmann und Benstetter (2001) eine zwei- bis dreitägige Klausur, um                  stehen. Die Diskussion von Misserfolgen und Rückschritten sowie das „Jammern“ sind an diesem
     die bisher gesammelten Informationen, Beobachtungen, Erfahrungen und Erkenntnisse zu sichten,                   Tag verboten!
     zu bewerten und zu ordnen. Daraus werden auf der Basis theoretischer Grundlagen spezifische
     Vorstellungen und Ideen für die Zukunft der jeweiligen Einrichtung entwickelt. Die Erarbeitung von
     konkreten Umsetzungsmöglichkeiten sowie von Merkmalen zur Qualitätsfeststellung und -entwick-
     lung fällt ebenso in diese Phase. Problematisch kann die Diskrepanz zwischen dem angestrebten                   Konzeption verschriftlichen und veröffentlichen
     Ideal und der momentanen Realität werden. Daher sollte in kleinen Schritten lösungsorientiert vor-
     gegangen werden und Erfolge sollten bewusst wahrgenommen werden.                                                Mit der Fertigstellung der schriftlichen Konzeption wird ein langer, arbeitsintensiver und produktiver
     Eine Möglichkeit dazu ist das Erarbeiten kurz-, mittel- und langfristiger Ziele: Je kurzfristiger das Ziel      Prozess erfolgreich abgeschlossen und ist die Grundlage für die weitere Arbeit und Weiterentwick-
     ist, umso klarer sollte dessen Beschreibung und umso realistischer die Erreichbarkeit sein. Erfolgs­            lung geschaffen. Wichtig sind Überlegungen, wie der Abschluss der Konzeptionserarbeitung „gefei-
     erlebnisse stärken die Motivation und helfen mit, Durststrecken zu überwinden.                                  ert“ und sichtbar gemacht werden kann.

                                                                                                                     Wie und in welcher Form soll die Konzeption veröffentlicht und präsentiert werden? Die fertige Kon-
     Wichtig in dieser Phase sind außerdem:                                                                          zeption sollte auf alle Fälle entsprechend gewürdigt und zumindest den Eltern, den Kindern und dem
                                                                                                                     Träger – Sponsoren, lokale Medien, andere Institutionen und andere Mitbeteiligte nicht vergessen!
        •	die Einbeziehung von – und die Auseinandersetzung mit – aktuellen Forschungsergebnissen                   – etwa im Rahmen eines Festes vorgestellt werden.
           aus Pädagogik, Entwicklungspsychologie, Soziologie, Lerntheorie etc.
        •	die theoretische und praxisbezogene Auseinandersetzung des Teams mit verschiedenen päda-
           gogischen Ansätzen, dem Bild vom Kind, Bildungstheorien etc., die für die gesamte Einrichtung
           sowie für die einzelnen Gruppen Relevanz haben                                                            Konzeption weiterentwickeln

     Überschaubare Aufgaben mit realistischen Zeitvorgaben für die einzelnen Teammitglieder erleich-                 Die Konzeptionsentwicklung ist ein spiralförmiger Arbeits- und Entwicklungsprozess und somit nie
     tern die Nachvollziehbarkeit und Einhaltung von Vereinbarungen und helfen dabei, Überforderungen                ganz abgeschlossen. Daher muss die Konzeption in regelmäßigen Abständen sowie bei Bedarf
     oder Frustrationen zu vermeiden.                                                                                (z. B. Personalumstellung, Änderungen der Gruppenstruktur, vermehrtes Auftreten von Konflikten
                                                                                                                     etc.) auf ihre Aktualität überprüft und entsprechend überarbeitet werden. Dabei können auch bishe-
                                                                                                                     rige Rückmeldungen von Eltern, externen Fachkräften etc. gesichtet und in die nächste Überarbei-
                                                                                                                     tung mit einbezogen werden.
     Ziele umsetzen, danach handeln, Ergebnisse sichern und überprüfen

     Diese Praxisphase erstreckt sich über mehrere Monate und weist folgende Schwerpunkte
     auf:

        •	gemeinsam formulierte Ziele im Alltag konsequent anpeilen und Schritt für Schritt umsetzen,
           Veränderungen und Erfolge im Team kommunizieren und öffentlich machen, „Rückschritte“ und
           Adaptierungen als Zwischenschritte auf dem Weg zum Ziel deuten
        •	mögliche Widerstände im Team, von Seiten des Trägers oder der Eltern als Zeichen zuneh-
           mender Sensibilisierung und als Anregung zum Überdenken angepeilter Ziele verstehen
        •	geplante Veränderungen in kleinen Schritten umsetzen, die Betroffenen regelmäßig und recht-
           zeitig informieren und einbinden
        •	regelmäßige Dokumentation der Erfolge und Entwicklungsschritte, aber auch der Gründe, war-
           um manche Ziele nicht erreicht werden konnten

22                                                                                                                                                                                                                            23
Handbuch zur Konzeptionserstellung für Kinderbetreuungseinrichtungen des Landes Oberösterreich

   Formale Gestaltung der Konzeption

   „Es gibt keinen Inhalt ohne Form und keine Form ohne Inhalt“ 3

   Das Erscheinungsbild, die Art und Weise der Präsentation sowie die Verfügbarkeit der Konzeption
   für Eltern und die interessierte Öffentlichkeit sind immer auch Visitenkarte und sichtbares Qualitäts­
   merkmal der jeweiligen Einrichtung. Sorgfältige, wohlüberlegte Gestaltung, Übersichtlichkeit, gute
   Lesbarkeit sowie klare, gut verständliche Formulierungen und Aussagen laden zum Weiterlesen
   und zur intensiveren Auseinandersetzung mit den Inhalten ein. Um eine möglichst praxisgerechte
   und öffentlichkeitswirksame Form der Gestaltung und Präsentation einer Konzeption zu garantieren,
   sind bereits im Vorfeld folgende Fragen zu klären:

         •	In welcher Form soll die schriftliche Konzeption produziert und wie soll sie gestaltet werden?
            Z.B. schwarz-weiß oder in Farbe, mit Grafiken und Illustrationen, Qualität des Papiers etc.

         •	Wem sollen welche Teile der Konzeption in welcher Form zugänglich sein und wie sollen die-
            se vor­liegen bzw. präsentiert werden? Mögliche Präsentationsformen wären z.B. interner sta-
            biler Order, ­robuste Ringmappen zum Ausleihen, gebundene Ausgaben vorwiegend für Besu-
            cherinnen/Besucher oder zur öffentlichen Präsentation, Folder, Flyer oder Faltblätter mit den
            wichtigsten Informationen etc. Besonders in Einrichtungen und an Standorten mit großer Spra-
            chenvielfalt sollten zumindest die zentralen Informationen auch in den am meisten vertretenen
            Sprachen angeboten werden.

         •	Die Homepages der Einrichtung, der Gemeinde oder des Trägers bieten sich dazu an, die
            ­Kinderbetreuungseinrichtung und seine konzeptionelle Basis vorzustellen. Nähere Informa­
             tionen und einheitliche ­Kriterien für e-accessibility (Zugänglichkeit) von Internetplattformen
             sowie technische Details finden Sie unter:

         	http://www.ilimitado.de/blog/barrierefreies-webdesign/checkliste-barrierefreies-web­
           design/

           http://www.barrierefreies-webdesign.de/

           http://de.wikipedia.org/wiki/Barrierefreies_Internet

         •	Welche Möglichkeiten der öffentlichkeitswirksamen Bekanntmachung einer schriftlichen Kon-
            zeption nach innen und außen versprechen den meisten Erfolg? Dazu zählen z. B. persönliche
            Gespräche, Präsentationen im Zuge von Festen oder am Tag der offenen Tür, Schulveranstal-
            tungen etc. Auszüge oder Zusammenfassungen zu wichtigen Themen können nach und nach
            als Wandzeitung, in den Kinderbetreuungseinrichtungsnachrichten, im Gemeindeblatt oder auf
            der Homepage der Einrichtung oder Gemeinde veröffentlicht werden.

   3
       	Hollmann & Benstetter, 2001, S.173                                                                    25
Handbuch zur Konzeptionserstellung für Kinderbetreuungseinrichtungen des Landes Oberösterreich

     Die eben ausgeführten Überlegungen zur Gestaltung der Konzeption sowie zur Auflagenhöhe müs-                 Layout – grafische Gestaltung
     sen sich auch danach richten, welche (finanziellen) Möglichkeiten der Vervielfältigung einer Ein-
     richtung zur Verfügung stehen. Eventuell können zur Unterstützung Sponsoren gewonnen werden.                 Eine gut durchdachte, sorgfältig und liebevoll gestaltete schriftliche Konzeption ist ein sichtbares
     Vielleicht besteht die Möglichkeit, die Konzeption gegen einen Unkostenbeitrag weiterzugeben. Es             Zeugnis und Ergebnis der anspruchsvollen Arbeit im Zuge des Prozesses der Konzeptionserarbei-
     sollte nicht darauf vergessen werden, eine Ausgabe der Konzeption mit Widmung oder Danksagung                tung. Eine vorab wichtige Entscheidung zur Ausgestaltung ist, ob, wie viele und welche Arten der
     an Sponsoren und alle, die an der Entstehung beteiligt waren, zu übergeben.                                  Illustration gewählt werden.

                                                                                                                  Dazu müssen die Vervielfältigungsmöglichkeiten mit bedacht werden. Es empfiehlt sich, rechtzeitig
                                                                                                                  entsprechendes Material zu sammeln. Sollten Fotos aus der Einrichtung oder Kinderwerke verwen-
     Checkliste zum formalen und inhaltlichen Aufbau der Konzeption
                                                                                                                  det werden, ist zuvor das Einverständnis der betroffenen Kinder und Eltern einzuholen. Auch wenn
     Das Gesamtbild der schriftlichen Konzeption, wie die äußere Gestaltung, Schrifttypen, Sprache,               die Eltern die Einwilligung geben, entspräche es der Achtung vor der Integrität der Kinder und dem
     ­Illustrationen etc. sollte mit dem übrigen Erscheinungsbild der Einrichtung übereinstimmen.                 Verständnis von Partizipation, wenn zuerst die Kinder um ihre Einwilligung gefragt werden – manche
                                                                                                                  Kinder mögen nicht, dass Fotos oder Zeichnungen von ihnen gezeigt werden.

                                                                                                                  Die vielen nutzerfreundlichen und gestalterischen Möglichkeiten, die ein PC für das Schreiben ­sowie
     Äußeres Erscheinungsbild und formaler Aufbau                                                                 die Überarbeitung und Ergänzung der schriftlichen Konzeption bietet, erfordern zu Beginn grund-
                                                                                                                  sätzliche Überlegungen. Ziel ist die begründete Auswahl einiger weniger durchgehender Gestaltungs­
       •	festes Deck- oder Umschlagblatt mit Namen und Adresse der Einrichtung, Logo, Kinderzeich-               elemente:
          nungen etc. auf der Vorderseite; ev. Sponsoren, Danksagungen oder kurzer Text, ein Gedicht,
          Kinderaus­sagen, Zeichnungen etc. am hinteren Umschlagblatt                                                 •	für den Fließtext eine gut les- und kopierbare Schrift wählen (Schriftgrad 12-14) und bei möglichst
                                                                                                                         wenigen Schriftarten und -größen bleiben; eine weitere Schrift kann z.B. für besondere Textstellen
       •	erste Innenseiten: Name und Adresse der Einrichtung, wichtigste Informationen zur Organisati-                  verwendet werden, wie für Aussagen, die hervorgehoben werden sollen, für ergänzende Hinweise
          onsform der Einrichtung, wie Erreichbarkeit (Telefon, E-Mail etc.), Ansprechpartnerinnen/-part-                etc.
          ner mit Namen und Funktion, Leitung, Team, Sprechstunden, Zeitpunkt der Konzeptionserstel-
          lung bzw. der letzten Aktualisierung, gegebenenfalls Hinweis auf Homepage etc.                              • höchstens drei verschiedene Überschriftenarten (2 Größen und Fettdruck)

       • Inhaltsverzeichnis mit Kapitelüberschriften und Seitenangaben                                                • Zeilenabstand im Fließtext nicht zu eng halten (z. B. 1,5)

       •	Vorwort und/oder Einleitung: Diese sollten neben der Information über Anliegen und Inhalt der               •	durchgängiges und übersichtliches Seitenlayout, z. B. ganzseitig, in zwei Spalten, mit Marginal­
          vorliegenden Konzeption auch neugierig machen und zum Weiterlesen motivieren                                   spalte etc., Textbeginn und -ende immer an der gleicher Stelle, durchgehend entweder Block-
                                                                                                                         oder Flattersatz
       •	Hauptteil mit einzelnen Kapiteln: Günstig sind Kapitel mit jeweils in sich abgeschlossener Seiten­
          nummerierung, damit sie besser einzeln überarbeitet und ergänzt werden können, z.B. IV/13                   •	Kopf- und/oder Fußzeilen erleichtern die Strukturierung und Orientierung (Kapitelüberschriften,
                                                                                                                         Seiten­angaben etc.), unverzichtbar ist eine sinnvolle Seitennummerierung
       • Literaturverzeichnis, Quellenangaben
                                                                                                                      •	einzelne Textteile (Zitate, wichtige Aussagen, Zusammenfassungen etc.) können durch Kursiv-
       •	Impressum (= Herausgeber, Erscheinungsort, für den Inhalt verantwortlich etc.), ev. Copyright-                 oder Fettdruck sowie Rahmen oder Schattierungen betont werden
          ­Zeichen oder Hinweise: „Konzeption ist Eigentum von XXX, jede Form der Vervielfältigung be-
           darf der Einwilligung der Einrichtung“ etc.                                                                •	einige wenige, gut gewählte Symbole an den richtigen Stellen erleichtern die Orientierung und
                                                                                                                         ­lockern das optische Erscheinungsbild auf
       •	an passender Stelle: Erwähnung und Hinweis auf Sponsoren, Danksagungen für Unterstützung
          und Mithilfe etc.

       •	Beilagen, Anhänge, Folder, Kopiervorlagen etc.

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Handbuch zur Konzeptionserstellung für Kinderbetreuungseinrichtungen des Landes Oberösterreich

                                                                                                                   Literaturempfehlungen

     Formulierungen, Schreibstil                                                                                   Qualitätseinschätzung und Qualitätsentwicklung

     Selbstverständlich sind eine einwandfreie Rechtschreibung, Grammatik und Kommasetzung sowie                   ­•	Bäck, Gabriele, Hajszan, Michaela & Bayer-Chisté, Natalie (2008). Praktisch didaktisch. Grund-
     das Bemühen um gute Verständlichkeit. Es empfiehlt sich, die Texte vor der endgültigen Fertigstel-               lagen der Kindergartendidaktik. Wien: G&G.
     lung von möglichst vielen (ev. auch fachfremden) Personen kritisch lesen zu lassen. Der Schreibstil
                                                                                                                   	Dieses Buch enthält vielfältige praxisorientierte Informationen zu Teamarbeit, Bildungspartner-
     sollte durch folgende Aspekte geprägt sein:
                                                                                                                     schaft mit Eltern und Qualitätsentwicklung.

       •	ehrliche Angaben und Aussagen, sachliche wertschätzende Formulierungen, positive Beschrei-               •	Charlotte Bühler-Institut & pädquis (2007). Dimensionen pädagogischer Qualität in Kindergär-
          bungen – z. B. „Wir unterstützen die Kinder beim Erarbeiten eigener Konfliktlösungsstrategien,“            ten. Internationale Forschungsergebnisse – Empfehlungen – Qualitätsfeststellung. Wien/
          statt: „Wir wollen darauf achten, dass kein Kind ungerecht behandelt wird.“ Auf die Umsetzung              Berlin: unver­öffentlichter Forschungsbericht. Zu beziehen unter: www.charlotte-buehler-institut.at.
          der jeweiligen Grundsätze sollte auch im Alltag geachtet werden
                                                                                                                   •	Hartmann, Waltraut & Stoll, Martina (2004). Mehr Qualität für Kinder. Qualitätsstandards und
       •	möglichst wenig „Soll-Aussagen“ oder Zukunftsvisionen verwenden, sondern beschreiben, wie
                                                                                                                     ­Zukunftsperspektiven für den Kindergarten. Wien: öbv & hpt.
          ­aktuell gearbeitet und worauf tagtäglich geachtet wird – z. B. „Wir bieten bedarfsorientierte Öff-
           nungszeiten,“ statt: „Wir wollen allen Eltern die Möglichkeit geben …“                                  	Die Anregungen zur Qualitätssicherung und -optimierung berücksichtigen v.a. die Situation in ös-
                                                                                                                     terreichischen Kindergärten.
       •	bei einer Formulierungsform bleiben, z. B. „Wir“-Form oder neutrale Beschreibungen und For-
          mulierungen                                                                                              •	Kronberger Kreis für Qualitätsentwicklung in Kindertageseinrichtungen (Hrsg) (2001). Qualität im
                                                                                                                     Dialog entwickeln. Wie Kindertageseinrichtungen besser werden. Seelze: Kallmeyersche Ver-
       •	Leserinnen und Leser, wenn möglich, persönlich ansprechen, z. B. „Liebe Mütter und Väter, wir              lagsbuchhandlung. Siehe auch: www.kronbergerkreis.de.
          ­hoffen, dass Sie nun neugierig geworden sind …“
                                                                                                                   	Das Konzept „Qualität im Dialog entwickeln“ wurde als Verfahren zur Qualitätsentwicklung und
       •	auf gendergerechte Schreibweise und Formulierungen achten und diese möglichst durchgängig                  Selbst­evaluation im Kindergartenbereich konzipiert. Es geht dabei nicht um die Festlegung von
          anwenden. Dieser Grundsatz sollte auch im alltäglichen Sprachgebrauch umgesetzt werden,                    Qualitätsstandards, sondern um den individuellen Entwicklungsprozess einer Einrichtung, um den
          sonst werden die Aussagen der schriftlichen Konzeption unglaubwürdig! Z. B.: „Wer möchte                   Dialog im Team und die Gestaltung einer bildungsanregenden Umgebung.
          Fahrer oder Fahrerin sein? Du bist eine tüchtige Baumeisterin.“
                                                                                                                   •	Tietze, Wolfgang & Viernickel, Susanne (2002). Pädagogische Qualität in Tageseinrichtungen
                                                                                                                     für Kinder. Ein nationaler Kriterienkatalog. Weinheim: Beltz.
     Die qualitativ hochwertige fachliche Erarbeitung einer Konzeption ist u.a. an der Einbeziehung aktu-          	Dieser 20 Bereiche umfassende Qualitätskriterienkatalog beschreibt im Wesentlichen zwei Haupt-
     eller wissenschaftlicher Literatur sowie an der korrekten Verwendung fachspezifischer Begriffe und              dimensionen der Qualität in Kindertageseinrichtungen: die Bereiche der pädagogischen Arbeit und
     Beschreibungen ersichtlich. Fachliche Kompetenz zeigt sich auch in der richtigen Zitierweise und                die sie unterstützenden Prozesse (Entwicklungsbereiche, Bildungsangebote, Zusammenarbeit mit
     den Angaben im Literaturverzeichnis.                                                                            Eltern etc.) sowie die konkrete Gestaltung der pädagogischen Arbeit (z. B. Planung, räumliche Be-
                                                                                                                     dingungen, Material etc.).
     Bei der Bezugnahme auf verwendete Literatur, bei wörtlichen Zitaten, Originaltabellen und -abbil-
                                                                                                                   •	Tietze, Wolfgang, Bolz, Melanie, Grenner, Katja, Schlecht, Daena & Wellner, Beate (2006). Krip-
     dungen etc. muss die Quelle (= Verfasserin/ Verfasser, Erscheinungsjahr, bei wörtlichen Zitaten die
                                                                                                                     pen-Skala (KRIPS-R). Feststellung und Unterstützung pädagogischer Qualität in Krippen.
     Seitenangabe) schon im Text, am besten sofort nach dem Zitat in Klammer stehend, angegeben
                                                                                                                     Berlin: Cornelsen.
     sein.
                                                                                                                   •	Tietze, Wolfgang, Rossbach, Hans-Günther, Stendel, Martina & Wellner, Beate (2006). Hort- und
     Im Literaturverzeichnis werden alle Werke alphabetisch nach Autorinnen/Autoren bzw. Heraus­                     Ganztagsangebote-Skala (HUGS). Feststellung und Unterstützung pädagogischer Qualität in
     geberin/Herausgeber mit Erscheinungsjahr, vollem Titel und Angabe des Verlages angeführt. Text-                 Horten und Außerunterrichtlichen Angeboten. Berlin: Cornelsen.
     quellen aus dem Internet werden unter Angabe des Pfades und des Datums, an dem der Text                       •	Tietze, Wolfgang, Schuster, Käthe-Maria, Rossbach, Hans-Günther & Grenner, Katja (2006).
     ­heruntergeladen wurde, zitiert, z. B. www.sprich-mit-mir.at online – 18.09.2008.                               ­Kindergarten-Skala (KES-R). Feststellung und Unterstützung pädagogischer Qualität in
                                                                                                                      Kinder­gärten. Berlin: Cornelsen.
                                                                                                                   	KRIPS-R, KES-R und HUGS sind umfassende Instrumentarien zur Ermittlung pädagogischer Qua-
                                                                                                                     lität und können auch zur Konzeptionsentwicklung in Krippen, Kindergärten und Horten herange-
                                                                                                                     zogen werden.

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Handbuch zur Konzeptionserstellung für Kinderbetreuungseinrichtungen des Landes Oberösterreich

     Konzeptionserstellung                                                                                    •	Schlummer, Bärbel & Schlummer, Werner (2003). Erfolgreiche Konzeptionsentwicklung in
                                                                                                                Kinder­tagesstätten. München: Ernst Reinhardt.
     •	Bäck, Gabriele, Bayer-Chisté, Natalie & Hajszan, Michaela (2002). Tagein tagaus. Kindergarten-
                                                                                                              	Arbeitsbuch mit konkreten Anregungen für die Erstellung einer Konzeption und deren Überarbei-
       alltag macht Kinder kompetent. Wien: öbv & hpt.
                                                                                                                tung bzw. Weiterentwicklung.
     	Auf praxisnahe Weise wird die Auseinandersetzung mit verschiedenen Bereichen des Kindergar-
                                                                                                              •	Strätz, Rainer, Hermens, Claudia, Fuchs, Ragnhild, Kleinen, Karin, Nordt, Gabriele & Wiedemann,
       tenalltags – von der Gestaltung der Mahlzeiten bis zum Umgang mit Regeln und Konflikten – ermög-
                                                                                                                Petra (2008). Qualität für Schulkinder in Tageseinrichtungen und Offenen Ganztagsgrund-
       licht.
                                                                                                                schulen. Ein nationaler Kriterienkatalog. Berlin: Cornelsen.
     •	Bongard, Bruno & Schwarzkopf, Franz (2000). Viele Ideen – ein Profil. Kindertageseinrich-
                                                                                                              	Ziel dieses umfassenden Kriterienkatalogs ist die Beschreibung und zugleich Verbesserung päda-
       tungen konkret. München: Don Bosco.
                                                                                                                gogischer Qualität in Tageseinrichtungen für Schulkinder – mit CD, die zur Erfassung und Erstellung
     	Sehr praxisorientiert geben die Autoren Anleitung zur Werte- und Leitbildentwicklung in Kinderta-        individueller einrichtungsspezifischer Kriterien sowie als Grundlage einer schriftlichen Konzeption
       geseinrichtungen.                                                                                        dienen kann.
     •	Bostelmann, Antje & Fink, Michael (2007). Pädagogische Prozesse im Kindergarten – Planung,            •	Weber, Kurt & Herrmann Mathias (2005). Kindergarten heute/Basiswissen Kita. Konzepte ent-
       Umsetzung, Evaluation. Berlin: Cornelsen.                                                                wickeln – Bildung planen. Freiburg: Herder.
     	Praxisbezogene Unterstützung zur Planung und Dokumentation von Entwicklungsprozessen im                	Kompakte und übersichtliche Arbeitsunterlage mit umfangreicher Information zur Konzeptionser-
       ­Kindergarten – erwähnenswert ist der Beobachtungsbogen zur Dokumentation der kindlichen Ent-            stellung sowie mit Checklisten zur Befragung von Eltern und Mitarbeiterinnen/Mitarbeitern und zur
        wicklung.                                                                                               Ausstattung und Raumnutzung.
     •	Graf, Pedro & Spengler, Maria (2008). Leitbild- und Konzeptentwicklung. Augsburg: Ziel – Zen-
       trum für interdisziplinäres erfahrungsorientiertes Lernen GmbH.
     	„Visionen entwickeln, Konzeptionen entwerfen und Konzepte formulieren sind Zeichen beruflich-
       fachlicher Kompetenz,“ meint das Autorenteam in diesem Band, der für alle sozialen Berufsfelder
       erarbeitet wurde.
     •	Hartmann, Waltraut, Stoll, Martina, Chisté, Natalie & Hajszan, Michaela (2006). Bildungsqualität      Empfehlenswerte Literatur, die zurzeit leider vergriffen ist, aber teilweise antiquarisch,
       im Kindergarten. Transaktionale Prozesse, Methoden, Modelle. Wien: öbv&hpt.                            im Internet, in Bibliotheken, in einzelnen Einrichtungen oder in Form von Kopien etc.
                                                                                                              noch erhältlich ist:
     	Das beschriebene Bildungskonzept basiert auf einer kulturökologischen Perspektive: Kinder, El-
       tern, Kindergartenpädagoginnen und -pädagogen sowie Kultur und Umwelt sind Entwicklungspart-           •	Erath, Peter (2002). Von der Konzeption zum Qualitätshandbuch. Weiterentwicklung und
       nerinnen und -partner. Anliegen dieses Buches ist es, diese Wechselbeziehungen durchschaubar             Qualitäts­sicherung in der Kita. München: Don Bosco.
       zu machen und die so gewonnenen Erkenntnisse in der pädagogischen Praxis umzusetzen.
                                                                                                              	Besonders der erste, theoretische Teil des Buches bietet eine gute Grundlage und Anleitung bei
     •	Huppertz, Norbert (2000). Wir erstellen eine Konzeption. München: Don Bosco.                            der Erstellung und Weiterentwicklung von Einrichtungskonzeptionen.
     	Das vorliegende Buch bietet Hilfestellungen mit Beispielen aus der Praxis – auch anhand von Aus-
                                                                                                              •	Hollmann, Elisabeth & Benstetter, Sybille (2001). In sieben Schritten zur Konzeption. Wie Kinder­
       zügen aus unterschiedlichen Konzeptionen.
                                                                                                                tageseinrichtungen ihr Profil entwickeln. Ein Arbeitsbuch. Seelze: Kallmeyersche Verlags­
     •	Kokigei, Marianne (2006). Wie entsteht eine Konzeption? Zu beziehen unter: dr.kokigei@arcor.de.         buchhandlung.
     	Gut strukturierte Arbeitsunterlage zur Erarbeitung einer Einrichtungskonzeption.                       	Dieses sehr praxisbezogene Fachbuch beschreibt in sieben Schritten gut nachvollziehbar den
     •	Ott, Brigitte, Käsgen, Rainer, Ott-Hackelmann, Harald & Hinrichsen, Sven (2007). Die systemische        ­Prozess der Konzeptionserstellung.
       Kita. Das Konzept und seine Umsetzung. Weimar: das netz.                                               •	Krenz, Armin (2004). Die Konzeption – Grundlage und Visitenkarte einer Kindertagesstätte.
     	Beispiele aus der Praxis und Beschreibungen der wichtigsten Aspekte und Ansätze geben Einblick           Hilfen zur Erstellung und Überarbeitung von Einrichtungskonzeptionen. Freiburg: Herder.
       in das Konzept systemischer Pädagogik.                                                                 	Klare und praxisnahe Hilfe bei der Arbeit an einer Einrichtungskonzeption.

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