100 Jahre Burgenland Schulgeschichten und Kindheitserlebnisse von Großeltern und Urgroßeltern

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100 Jahre Burgenland Schulgeschichten und Kindheitserlebnisse von Großeltern und Urgroßeltern
100 Jahre
    Burgenland
    Schulgeschichten und
   Kindheitserlebnisse von
 Großeltern und Urgroßeltern
            gesammelt von
Schülerinnen und Schülern der 4.a und 4.b
       Klasse der NMS Horitschon
                 März 2021

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100 Jahre Burgenland Schulgeschichten und Kindheitserlebnisse von Großeltern und Urgroßeltern
Vorwort

Das Jubiläum 100 Jahre Burgenland veranlasste die Schülerinnen und Schüler der 4.Klassen,
mit ihrer Geschichtslehrerin Mathilde Mayrhofer, sich mit der Vergangenheit ihrer Groß- und
Urgroßeltern zu beschäftigen. Erzählungen aus Kindheit und Schulzeit wurden gesammelt,
aufgeschrieben und mit persönlichen Fotos ergänzt.

So entstand eine interessante und spannende Sammlung von Geschichten, die das Leben der
Kinder von damals widerspiegelt und den jungen Leuten von heute die Vergangenheit kennen
lernen lässt.

Folgende Schülerinnen und Schüler sammelten Geschichten ihrer Groß- und Urgroßeltern:

4.a                                     4.b

Artner Fabian                           Aminger Julia

Bader David                             Kaiser David

Berthold Viktoria                       Katna Lukas

Binder Jonas                            Korejcik Tobias

Duric Katharina                         Larnsack Christoph

Glatz Jakob                             Mark Oliver

Kallinger Marco                         Pauer Hannah

Moritz Sebastian                        Prais Emanuel

Reumann Jan                             Reitgruber David

Stiller Johannes                        Rutter Laura

Strohmaier Nico-Leon                    Schlaffer Magdalena

Szauer Katharina                        Szauer Daniel

Wellanschitz Georg                      Waiguny Emma

Wieder Patrick                          Wallner Sebastian

Zäsar David                             Weber Amy Noelle

Lehrerin für GSP: Mathilde Mayrhofer

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Die Kindheit meines Opas
Aus der Sicht meines 80-jährigen Opas.                                  Geboren: 1940
Ich heiße Johann Schlaffer und ging in die Schule, als wir von den Russen besetzt waren.
Volksschulzeit:
Sechs Mal in der Woche musste ich ca. 1 km zu Fuß zur Schule gehen. Dort war ich mit 45 an-
deren Kindern in der Klasse und wurde von einer Lehrperson unterrichtet.
Die Lehrer waren sehr streng, wenn jemand nicht aufpasste, oder etwas nicht wusste, wurde
ihm mit der Bibel auf den Kopf geschlagen oder mit einem Stäbchen auf die Finger ge-
schnalzt. Mir hat man zum Glück nichts getan.
Nachdem der Krieg aus war, durfte ich mit acht Jahren für 3 Monate alleine in die Schweiz.
Alle Kinder, die nach dem Krieg etwas schwächer waren, durften sich dort erholen, dass ich
mit durfte, wurde vom Arzt entschieden. Es gefiel mir sehr gut dort.
Hauptschule und Lehre:
In der Volksschule gab es acht Klassen, entweder ging man weiter in die Volksschule oder
manche wie ich z.B. gingen manche in eine Hauptschule weiter. Von 45 Kindern gingen meist
nur ca. fünf in eine weiterführende Schule. Hier lernte man viel Neues, außerdem lernte man
Sprachen, wie russisch. An einzelne Wörter kann ich mich bis heute noch erinnern.
In der Hauptschule war Turnen mein Lieblingsfach und Physik mochte ich nicht so gerne.
Nachdem ich diese Schule abgeschlossen hatte, machte ich eine 3-jährige Lehre zum Maurer.
Besonderes Ereignis:
An eines kann ich mich noch besonders gut erinnern, ich war ein sehr guter Fußballer. Ein-
mal spielten wir sogar im Stadion bei der Schülerlandesmeisterschaft mit. Das war etwas
ganz Besonderes, nur 12 von 80 Schüler durften mitspielen und ich gehörte dazu.
Privatleben:
Gemeinsam mit meinen Eltern und meinen fünf Geschwistern lebte ich in einem kleinen
Haus. 1947 zogen wir dann in einen kleinen Bauernhof mit vielen Tieren ein. Wir mussten die
Tiere füttern, ausreiten und auf die Weide bringen.

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100 Jahre Burgenland Schulgeschichten und Kindheitserlebnisse von Großeltern und Urgroßeltern
100 Jahre Burgenland – Schule früher

Stevan Majstorovic erzählt:

,,Zu meiner Zeit gab es keine Hefte, wir benutzten kleine Tafeln und statt
Bleistifte, Füllfedern und Buntstiften gab es Kreiden. Jeden Morgen bin ich
aufgewacht und zu meiner Schule gelaufen. Dort angekommen, hat man uns in
die Schule gelassen, wo wir dann alle brav in unsere Klasse gehen mussten.
Dann kam unsere Lehrerin - sobald sie den Raum betreten hatte, sprangen wir
alle auf und grüßten. Die Lehrerin ging nach vor und sagte: „Guten Morgen,
Schüler“ und wir antworteten: ,,Grüß Gott, Fräulein Lehrerin“ . Falls wer zu spät
gekommen ist, musste er sich auf ein Holzbrett knien oder die Lehrerin hat ihn
mit einer Peitsche geschlagen, was sehr schmerzhaft war und oft
vorgekommen ist. Sobald ein Kind die Malreihe nicht rechnen konnte oder
nicht gut genug lesen konnte, gab es Schläge. In unserer Schule war es so, dass
wir nach fünf Stunden Unterricht heimgingen, aber manche Schüler mussten
manchmal auch länger bleiben oder die Lehrerin hat einfach entschieden den
Unterricht zu verlängern.

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100 Jahre Burgenland Schulgeschichten und Kindheitserlebnisse von Großeltern und Urgroßeltern
Die Kindheit meines Opas
Michael Schaffer – geb. 1938 in Unterkohlstätten

Ich besuchte die Volksschule Unterkohlstätten von 1944-1952. Es war eine einklassige Volks-
schule, die es im Burgenland damals häufig gab. Im Schulhaus waren das Klassenzimmer und
die Lehrerwohnung untergebracht. Angeschlossen war auch ein Obstgarten mit einem klei-
nen Bienenhaus. Das Klassenzimmer war ein großer Raum mit vielen Fenstern. An der linken
Wand hing eine große Europakarte. Anschließend stand ein großer schwarzer Holzofen. In
der linken hinteren Ecke gab es einen kleinen Kasten. Das war die Schulbücherei.
Der Lehrer war ein junger, strenger und ehrgeiziger Mann. In einem Raum 6- bis 14-Jährige
zu unterrichten war wohl eine große Herausforderung.
Sein Leitsatz war: „Nicht für die Schule, sondern fürs Leben lernt ihr!“
Es gab kein Schulfest, aber am Muttertag wurden alle Mütter in die Schule eingeladen. Jedes
Kind musste ein selbstgeschriebenes Muttertagsgedicht vortragen, und im Anschluss einen
selbstgepflückten Blumenstrauß übergeben.
Im Frühjahr 1945 gab es oft Fliegeralarm. Die Eltern waren besorgt und wir Kinder haben uns
gefreut, weil wir keinen Unterricht hatten.
Die wichtigsten Gegenstände waren Lesen, Schreiben und Rechnen. Wir hatten aber auch
Erdkunde, Geschichte, Naturgeschichte, Naturlehre, Singen und Leibesübungen. Religion un-
terrichtete der Pfarrer. Während der Lehrer einen Jahrgang unterrichtete, mussten sich die
anderen Kinder still beschäftigen. Meine Ausstattung war ein Bleistift, Farbstifte, eine
Schreibfeder, ein Lineal und ein Geodreieck aus Holz. Wasserfarben oder eine Füllfeder gab
zu dieser Zeit noch nicht.
Am 5. Juli 1952 beendete ich meine Schulpflicht. Ich beneidete meine Kameraden, die die
Möglichkeit hatten, nach Wien zu fahren, um dort einen Beruf zu erlernen. Ich hatte diese
Möglichkeit nicht. Ich musste viele Abendschulen besuchen und meine letzte Dienstprüfung
hatte ich am 27. November 1975 mit 37 Jahren.
Leider konnte ich keine Fotos aus Unterkohlstätten bekommen, deshalb habe ich Fotos aus Oberös-
terreich bekommen.

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100 Jahre Burgenland Schulgeschichten und Kindheitserlebnisse von Großeltern und Urgroßeltern
Geboren 1935

Die finanzielle Situation und das gesellschaftliche Ansehen der Lehrer waren lange Zeit
bescheiden. Viele mussten neben ihrem Schuldienst anderweitig arbeiten, um sich ihren
Lebensunterhalt zu sichern. Sie durften jedoch nicht alle Schulfächer unterrichten und
mussten ihren Beruf aufgeben, sobald sie heirateten.

Disziplin, Gehorsam, Fleiß und Ordnung waren die entscheidenden Erziehungsziele. Die
Schüler bewegten sich im Takt nach Kommando des Lehrers. Reden oder Tuscheln wurde
sofort hart bestraft. Die Anweisung "Gerade sitzen, Ohren spitzen. Hände falten, Schnabel
halten" dürfte die Atmosphäre zu dieser Zeit sehr gut beschreiben.

Der Stundenplan sah je nach Geschlecht unterschiedlich aus. Jungen hatten "Rechnen und
Raumlehre", Mädchen „Weibliche Handarbeit". Sportunterricht gab es nur für männliche
Schüler. Das Schulfach "Leibesertüchtigung" sollte sie auf den Kriegsdienst vorbereiten.

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100 Jahre Burgenland Schulgeschichten und Kindheitserlebnisse von Großeltern und Urgroßeltern
Ich habe meine Uroma Maria Gross in Deutschkreutz über ihre Schulzeit befragt.

Meine Uroma wurde am 07.09.1939 geboren.

Sie erzählte mir:

Ich bin in Deutschkreutz in eine Klosterschule gegangen. Meine Lehrerinnen waren alle
Klosterschwestern. In meiner Schule waren die ersten beiden Schulstufen und die sechste bis
achte Schulstufe jeweils in einem Klassenraum zusammen. In einer Klasse waren ungefähr
zwischen 20 und 25 Kinder. Früher mussten wir nicht so viel lernen wie die Kinder heute. Wir
hatten auch nicht so viele Fächer. Es gab die Unterrichtsfächer Deutsch, Mathematik,
Naturkunde und Erdkunde. Die Schwestern sehr streng. Wenn jemand schlimm war, musste
er die Finger ausstrecken und demjenigen wurde mit einem Holzstock auf die Finger
geschlagen. Es wurden auch Strafen verteilt wie z.B. in einer Ecke auf einem Holzscheitel zu
knien. Wenn die Schwester schrie, haben die Kinder oft gelacht. Dann hat die Schwester so
stark auf ihren Tisch geschlagen, dass es nur so aus dem Tisch herausstaubte. Wir fanden das
immer sehr lustig. Außerdem hatten wir einen Hühnerstall in unsere Klasse. Obwohl die
Hühner recht gestunken haben, hat es uns nichts ausgemacht. Wenn wir unser Jausenbrot
nicht mehr essen wollten, haben wir dieses an die Hühner verfüttert. Wenn die Hühner Eier
gelegt hatten, durften wir diese in die Küche der Schwestern bringen.

 Es gab auch keinen Test oder Schularbeiten. Die Beurteilung erfolgte aufgrund unserer
Übungen in der Schule und unseren Hausübungen. Wenn es draußen sehr schön war, haben
wir Kinder folgendes an die Tafel geschrieben. „Heute ist ein schöner Tag,. Wir bitten die liebe
Schwester mit uns spazieren zu gehen.“ Dann hatten wir auch keinen Unterricht, sondern sind
eben spazieren gegangen. Manchmal sind wir auf einen Acker gegangen und haben dort
während der Unterrichtszeit Kartoffelkäfer abgeklaubt. Wir hatten auch keine Toiletten so
wie heute. Im Innenhof gab es Holzklosetts. Im Winter war es dort natürlich recht kalt. Im
Winter mussten wir im Schulhof während des Unterrichts immer Schneeschaufeln. Es war eine
schöne Zeit und es wurde in der Schule überhaupt nicht viel von uns verlangt. Wir hatten fast
keine Hausübungen und waren mit dem Lernen schnell fertig. Wir hatten keinen Stress. Am
Nachmittag spielten wir oft auf dem Sportplatz. Wir hatten sehr viel Freizeit. Ein Freund von
mir war immer mit seinen Kühen auf dem Sportplatz. Wenn wir die Kühe dann mit dem Ball
geärgert haben, ist er uns immer mit einer Peitsche nachgelaufen. Das war sehr lustig. Es war
viel schöner als heute.

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100 Jahre Burgenland Schulgeschichten und Kindheitserlebnisse von Großeltern und Urgroßeltern
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100 Jahre Burgenland Schulgeschichten und Kindheitserlebnisse von Großeltern und Urgroßeltern
Ich bin 1950 geboren. Mein Vater war 7 Jahre im 2.Weltkrieg und kam krank nach Hause. Er
erholte sich schlecht . Wir waren eine arme Familie, es fehlte an Geld. Ich spielte mit den
Nachbarskindern- die Buben spielten auf der Gasse Fußball, Räuber und Gendarm, Völker-
ball, usw.
Es floss ein Bach vorbei, den wir mit Gras und Erdbrocken anschwellten, so dass ein Bade-
teich entstand, wo wir dann im Sommer gebadet haben.
Im Winter gingen wir zu den nahen Hügeln, Schlitten fahren. Es gab fast kein Spielzeug, da-
her waren wir immer draußen.
Ich musste schon als Kind meinen Eltern, die eine kleine Landwirtschaft hatten, helfen. Bei
der Getreideernte, da ja alles mit der Hand gemacht wurde, musste man mit einem Rechen
die Ähren zusammenrechen und Bänder aufbreiten, mit denen die Getreidebündel zusam-
mengebunden wurden. Mit einer Dreschmaschine, wo das Getreide gedroschen wurde,
mussten wir die Bündel zugeben. Mit der Windmühle, die man mit Hand betreiben musste,
das Korn in Säcke füllen. Zur Weinlese fuhren wir mit den Kühen in den Weingarten. Wäh-
rend meine Eltern die Weintrauben abschnitten, mussten wir auf der Wiese auf die Kühe
aufpassen, die dort grasten.
Nach der Volksschule durfte ich die Hauptschule in Lackenbach besuchen.
Im Sommer fuhren wir mit dem Fahrrad nach Lackenbach. Im Winter mit dem Zug, der öfters
in einer Schneewächte steckenblieb. Wenn dann der Zug nicht kam, durften wir nach Hause
gehen. Es gab wenige Autos. Nur die Familie eines Freundes hatte ein Auto und die nahmen
uns dann hin und wieder mit - das war eine Sensation.
Ich bin froh, dass heute alles anders ist.

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100 Jahre Burgenland Schulgeschichten und Kindheitserlebnisse von Großeltern und Urgroßeltern
Die Kindheit meiner Urgroßmutter

Ich bin im Jahre 1939 geboren und werde heuer 82 Jahre alt. Wir waren in unserem Jahrgang 56 Kinder
und mussten dadurch in der Volksschule auf 2 Klassen aufgeteilt werden. Die Mädchen lernten leider
nicht so viel, denn wir hatten keinen guten Lehrer. Er war ein sehr alter Oberlehrer. Die Buben
hingegen wussten im Gegensatz zu uns immer alles. Ich kann mich heute nur mehr an Mathematik,
Deutsch und Religion erinnern und ich glaube, dass dies die einzigen Fächer in der Schule waren. Wie
bereits oben erwähnt blieben mir unsere mangelnden Leistungen, verglichen mit den Buben stark in
Erinnerung und darüber habe ich mich ein Leben lang geärgert. Unsere Lehrerin, auch „Vickerl“
genannt, war sehr streng und jähzornig. Ein Mädchen aus der Klasse wurde von ihr gegen die Tafel
gestoßen. Dieses Mädchen ist dann aufgrund einer Kopfverletzung gestorben. Ich bin dem lieben Gott
sehr dankbar, dass ich den „Starrkrampf“ überlebt habe. Ich konnte dadurch die Schule lange Zeit nicht
besuchen. Die Hauptschule war damals in Lackenbach und aufgrund des weiten Weges war es für mich
nicht möglich, diese zu absolvieren. Wir mussten auch am Samstag in die Schule gehen. Vor allem,
wenn ich heute die kleinen Gruppen bei der Erstkommunion sehe, fällt mir meine Erstkommunion ein,
wo wir 35 Kinder waren.

Ich bei der Erstkommunion

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Kindheit meiner Urgroßmutter

Meine Mama und meine Oma haben sehr viel überlegt, wen ich befragen könnte, aber leider
haben wir im Verwandten- und Bekanntenkreis niemanden mehr, die noch nicht an Demenz
leiden. Ich kenne zwar noch 2 Personen, die in diese Altersgruppe passen, die Oma meiner
Tante und die Mutter meines Großonkels, aber bei beiden ist eine Befragung wegen starker
Demenz nicht mehr möglich.
Deshalb habe ich meine Großmutter und meine Eltern zur Schulzeit meiner Uroma befragt,
die leider im Juni 2019 verstorben ist. Sie hat mir in der Volksschule immer wieder bei den
Hausaufgaben zugeschaut und das Einmaleins wiederholt.
Meine Uroma heißt Anna Prokopetz und ist am 06. Oktober 1926 in Unterfrauenhaid gebo-
ren.
Sie erzählte: „Ich hatte Glück, dass meine Mutter eine gute Näherin war und mein Vater als
Maurer arbeitete, so konnten meine Schwester und ich eine Schulausbildung machen. Meine
Mutter verdiente sich durch die Näherei Geld und konnte damit Stoffe kaufen oder tauschen
und meiner Schwester und mir schöne Kleider nähen. Ich konnte damals auch die Haupt-
schule in Stoob besuchen. Das war für die damalige Zeit eine Seltenheit. Früh morgens, ich
glaube, es war sicher schon um 6 Uhr, ging ich mit 2 Mitschülern zu Fuß jeden Tag nach
Stoob in die Schule. Meine Unterrichtsfächer waren Rechnen, Schreiben, Schönschreiben
und Heimatkunde. Damals lernte ich noch die Kurrentschrift. Rechnen konnte ich sehr gut.
Nach der Schule hat mir meine Mutter das Nähen beigebracht.
Nach der Hauptschule ging ich zwei Jahre in die Hauswirtschaftsschule in Wiener Neustadt
und machte die Handelskammerprüfung. Mein Traumberuf war aber Sportlehrerin. Wieder
ging ich zu Fuß nach Lackendorf zum Bahnhof und fuhr mit dem Zug nach Wr. Neustadt. Als
junges Mädchen gehörte ich zur Hitlerjugend. Einmal war ich sogar in einem Sportcamp.
Während des Krieges, wenn ein Fliegeralarm war, mussten wir in den Keller der Schule. Dort
warteten wir die Entwarnung ab und wir den Keller wieder verlassen durften.
In Wiener Neustadt hatte ich dann auch noch einige Fliegeralarme erlebt.“

Über den Schulablauf hat meine Anni-Oma nichts erzählt. Meine Oma hat auch kein Foto aus
der Schulzeit gefunden.

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Kindheit meiner Uroma und meiner Oma

Hallo, mein Name ist Rita Fleck und ich wurde im Herbst 1945 eingeschult. Da war der
Zweite Weltkrieg gerade beendet. Die Zeiten waren jedoch immer noch sehr hart und ich
war froh, dass ich auf dem Land wohnte, weil die Bauern mir und meiner Familie zu essen
gaben. In der ersten und zweiten Klasse waren alle Schüler noch zusammen, danach wurden
sie nach katholisch und evangelisch getrennt und mussten in verschiedene Schulen gehen. In
der Schule wurde mit Bleistift und später dann mit Kiel und Feder geschrieben. Das Tinten-
fass war in der Schulbank eingebaut. Ich ging täglich ca. 2 km zur Schule, aber das fand ich
nicht schlimm, denn ich traf mich unterwegs mit meinen Schulfreundinnen. Wie die Hausauf-
gaben waren weiß ich leider nicht mehr, aber es kann ja nicht viel gewesen sein, sonst
wüsste ich es noch.

(Da sich meine Uroma nicht mehr an vieles erinnerte, fragte ich auch noch meine Oma)

Hallo, mein Name ist Dorothea Fleck und ich wurde im Frühling 1963 eingeschult. Wir wohn-
ten in einem kleinen Dorf und unser Schulhaus war noch im Bau, so mussten wir zum Unter-
richt ins Pfarrhaus. Anfangs schrieben wir auch noch mit Bleistift und stiegen in der 2. Klasse
auf Federkiele und Tinte um, was sehr schwer war. Der Unterricht fand jeden Vormittag und
Nachmittag um 13.30 Uhr statt. Mittwochs, freitags und samstags hatten wir am Nachmittag
frei. In Sprache, Geschichte und Geographie war ich besonders gut, somit hatte ich immer
einen Einser oder Zweier.
Mathe war mir mein ganzes Schulleben lang ein Klotz am Bein, das höchste der Gefühle war
da ein Dreier, besser ging‘s nicht. Wir hatten sehr viele Hausaufgaben, sodass man kaum
Freizeit hatte, wenn man um 16.30 Uhr nach Hause kam. Zur Schule mussten wir zu Fuß ge-
hen, ca. 3 km. Später, als wir größer wurden, sind wir dann mit dem Moped gefahren und
haben es bei einer Freundin nahe der Schule versteckt. Nach dem Unterricht sind wir oft ins
nächste Schwimmbad gefahren, die Hausaufgaben mussten dann warten oder wurden ein-
fach vergessen. Am besten waren die hitzefreien Tage. Den ganzen Tag mit Freunden
schwimmen gehen ist schließlich immer noch besser als Mathematik. Als ich dann in weitere
Schulen kam, kam auch Französisch noch dazu, aber das war kein Problem für mich, da ich
mich generell nicht schwer tat mit Sprachen. Fast alle meine Noten waren ausgezeichnet, au-
ßer natürlich: Mathe, seufz…..

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Kind sein in den 60er Jahren
Mein 71-jähriger Opa erzählt:
„Zur Welt kam ich am 11. September 1949. Ich war der älteste von
vier Brüdern. Das erste Kind meiner Eltern starb nämlich nur kurze
Zeit nach der Geburt auf Grund der damaligen schlechten Versor-
gung. Schließlich wurde damals noch jedes Kind zu Hause geboren.
In meiner Kindergartenzeit war ich ein sehr glückliches Kind. Es wur-
den Spiele gespielt und Theater vorgeführt. Zur Mittagszeit gingen
alle Kinder nach Hause essen, weil es damals noch nicht so war, dass
im Kindergarten gegessen wurde. Nach dem Essen gingen wir zu Fuß                  Erstkommunion 1958
wieder in den Kindergarten.
In der Volkschule waren meistens ca. 40 Schüler in einem Klassenzimmer, weil es für acht
Schulstufen nur fünf Klassenräume gab. Einmal waren so viele Schüler, dass ein Teil Nachmit-
tagsunterricht hatte. Wenn ich nach der Schule nach Hause kam, wurde gegessen und da-
nach am Feld gearbeitet. Schon mit 12 Jahren fuhr ich mit dem Traktor herum, ohne Führer-
schein. Erst nachdem wir unsere Arbeit erledigt hatten, machten wir unsere Hausaufgaben.
Die Schule war damals also zweitrangig.
In meinem letzten Schuljahr, in der achten Klasse, war mein Vater einige Monate im Spital.
Ich musste in dieser Zeit mit meinem Großvater die Wirtschaft übernehmen, weil ich das äl-
teste Kind war. Also ging ich in dieser Zeit nicht in die Schule. Jedoch wurde ich immer als an-
wesend eingetragen, damit ich die Klasse auf Grund der vielen
Fehlstunden nicht wiederholen musste. Weil ich daheim mit-
helfen musste, kam ich auch später in die Berufsschule. Mir
fehlte ein Jahr, und weil meine Eltern wollten, dass ich so früh
wie möglich eine Arbeit habe, machte ich anstatt des gesamten
zweiten Jahres der Berufsschule nur eine einzige Prüfung.
Mit 19 Jahren musste ich zum Bundesheer gehen. Das machte
mir keinen großen Spaß. Nach einem Monat beim Bundesheer
hatte ich einen Unfall mit dem Traktor. Ich wurde operiert und       Mein Opa in der Berufsschule mit einem Kol-
war somit untauglich für das Bundesheer. Nach einem Jahr             legen

musste ich aber wieder einrücken.
Nach meiner Zeit beim Bundesheer wollte ich Maurer werden. Mein Vater aber wollte, dass
ich Bauer werde und die Landwirtschaft zu Hause übernehme.
Nach vielen Diskussionen ließ sich mein Vater einreden, dass
ich meinen Beruf selbst wählen darf. Das ist heutzutage selbst-
verständlich, war ich einer von Wenigen, die das entscheiden
durften.
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Die Kindheit meiner Uroma – Frau L.
Frau Margarethe L. wurde am 17.August 1929 in Horitschon geboren.
Ihre Mutter Anna, Jahrgang 1902, war Hausfrau, ihr Vater Josef, Jahrgang 1900, war Zimmer-
mann. Sie kam als drittes von insgesamt 10 Kindern zur Welt. Ihre Geschwister hießen Maria
(1924), Johann (1926), Josef (1931), Anton (1933), Katharina (1935), Anna (1938), Emmerich
(1939), Walter (1942), Elfriede (1944)
Frau L. besuchte von 1932 bis 1935 den römisch-katholischen Kindergarten in der Pfarrge-
meinde Horitschon. Danach die Volksschule von 1935 bis 1940. Ihren Hauptschulabschluss
erhielt sie an der Hauptschule Deutschkreutz, die sie von 1940 bis 1944 besuchte. Neben
dem Lernen musste sie viel im Haus und am Feld helfen. Hauptsächlich aber musste sie auf
ihre jüngeren Geschwister aufpassen und bei leichten Arbeiten im Weingarten, auf dem
Acker und bei der Viehhaltung mithelfen. Die religiöse Erziehung war ein großer Schwer-
punkt in der Familie. Die Sonntage und Feiertage genossen einen hohen Stellenwert.
Die Freizeit von Frau L. war sehr gering, sodass Freunde eine eher kleine Rolle in ihrem Kin-
desalter einnahmen. Sie war eine sehr eigenständige Person von klein auf. Sie begleitete ihre
Geschwister in den Kindergarten oder in die Schule.
Die ersten beiden Volksschulklassen, sowie die dritte und vierte waren in eigene Räume ein-
geteilt, also mit mindestens 40-50 Kindern in einer Klasse. Es waren auch zwei behinderte
Kinder in diesen Klassen, die oft gehänselt oder sogar terrorisiert wurden. Ein Höhepunkt der
Volksschulzeit für Frau L. war die Erstkommunion in der 2. Klasse. Die Mädchen trugen dabei
weiße Kleider, die Buben schöne Anzüge.
Die Großfamilie war insgesamt sehr fleißig, worauf das Umfeld sehr oft neidisch war.
Während der Hauptschulzeit waren viele jüdische Familien im Ort ansässig, welche jedoch
1941 in die Konzentrationslager bzw. Vernichtungslager gebracht wuden.
Während des Krieges gab er außer dem Direktor nur weibliche Lehrkräfte, da die männlichen
zum Wehrdienst verpflichtet wurden. Die Jahre an der Hauptschule waren geprägt durch
Flugzeuge, Bombenangriffe, Schüsse… welche auch den Unterricht störten. Nur das Nötigste
wurde unterrichtet. Bis Kriegsende 1945 verbrachte sie in ihrem Elternhaus .
Der Karfreitag 1945 war für sie ein einprägsamer Tag. Russen in ihren Panzern rollten in Ho-
ritschon ein. Gemeinsam mit ihrer Schwester Maria wurde sie am Abend dieses Tages in ein
Versteck - dem Rübenkeller im Elternhaus - gebracht. Ein Holzverschlag wurde aufgebaut
und davor Rüben geschüttet, die den Eingang verdeckten. Durch die Erschütterung der Pan-
zer wurde dieser Verschlag gelockert welche die beiden Mädchen unter sich begrub. Beinahe
wären sie erstickt. Doch Maria gelang es durch Rufen auf sie aufmerksam zu machen. Die
Angst der weiblichen Bevölkerung vor den Russen war groß. Viele Mädchen und Frauen wur-
den missbraucht. An diesem Karfreitag wurden viele Häuser niedergebrannt und so auch die
Kirche. Es starben mehr als 30 unschuldige Leute. In diesem Zeitfenster befand sich Horit-
schon in einem Ausnahmezustand. Am Ostermontag jedoch trommelte der Gemeindediener
die Bewohner aus ihren Verstecken. Er rief: „Es ist vorbei…“ Die Russen zogen weiter…….

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Kindheit im Burgenland nach dem 2.Weltkrieg
Heute berichte ich über die Kriegsschulzeit meines verstorbenen Nachbarn. Die Geschichten
hat mir seine Frau, meine Nachbarin, erzählt:

Einen Tag vor Gründonnerstag wurde in Lackenbach ein Lager von den Russen angezündet
und verbrannt. Denn an diesem Tag sind die russischen Soldaten in Ritzing eingezogen und
haben begonnen alle Häuser zu räumen. Die Schule wurde in eine Hälfte Österreich und eine
Hälfte Russland aufgeteilt. So wurden sie getrennt unterrichtet. Es wurden 8 Schulklassen in
zwei Räumen unterrichtet. Beim Fliegeralarm wurden alle Kinder und Erwachsenen in
Schutzbunker gebracht. Den Schul- und Heimweg gingen sie immer in Gruppen. Jede Familie
hatte eine kleine Landwirtschaft zu Hause. Wenn es Probleme gab, durften die Kinder der
Schule fernbleiben. An einem Tag wurde in der Schule eine junge Lehrerin von den russischen
Soldaten erschossen.

Im Haus der Zeugin haben die Russen eine Kanzlei errichtet. Als die russischen Männer ihr
Haus geplündert und eingenommen hatten, sind sie im ganzen Dorf verstreut tagelang in den
Kellern geblieben. Die längste Zeit waren sie bei der Tante im Keller. Einige Tage nach Abzug
der Russen kamen die Mongolen und stahlen weiter und brachten Menschen um. Der
Keuchhusten war in dieser Zeit eine sehr ansteckende Krankheit.

Ein paar Tage nachdem sie von dem Bunker bei der Tante in einen anderen Bunker flüchteten,
wurde der Bunker der Tante bombardiert. Alle Leichen wurden in den Wald gebracht. Das
alles ereignete sich im Zeitraum zwischen Ostern und Unterzeichnung des Staatsvertrags.

                                           Mein Nachbar (rechts)

     Meine Nachbarin (Zeitzeugin)

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Mein Name ist Maria und ich bin 1925 geboren. Leider kann ich selber meine Geschichte
nicht mehr erzählen, deshalb hat das meine Tochter übernommen.

Ich bin sehr gerne in Schule gegangen und habe immer meiner Tochter, meinen Enkeln und
Urenkerln stolz darüber erzählt.

Meinen ersten Schultag hatte ich im Jahre 1931 in Niederösterreich, Rohrau. Wir waren fünf
Geschwister, die ältesten mussten sich um das Aufwecken aller anderen kümmern. Um 6
Uhr früh war Tagwache, unsere Eltern war zu dieser Zeit schon arbeiten. (Sie waren in der
Landwirtschaft des Grafen Harrach beschäftigt). Unsere Oma wohnte bei uns, sie kümmerte
sich stets um das Frühstück. Um 7 Uhr mussten wir losgehen, da der Weg in die Schule quer-
feldein eine halbe Stunde dauerte. In der Schule angekommen setzte ich mich in die erste
Reihe, da hier die erste Klasse ihren Platz hatte. Es war eine lange Sitzbank und vor uns na-
türlich ein Tischpult. Wir hatten nur ein Klassenzimmer für 4 Schulstufen, jede Reihe eine
Klasse und auch nur einen Lehrer für alle!

Wenn meine Klasse unterrichtet wurde, hat der Herr Lehrer den anderen Klassenkindern
eine Leseaufgabe gegeben oder auch andere Aufgaben. Die mussten dann mucksmäuschen
still sein, um uns, die erste Klasse, nicht zu stören. Das galt auch für uns, wenn wir fertig wa-
ren. Vorne beim Herrn Lehrer standen ein riesiger Setzkasten mit Buchstabenkärtchen, ein
riesiger Rechenschieber mit Kugeln und natürlich die Tafel. Unsere Schulausrüstung bestand
aus Büchern, die von der Schule geliehen wurden und jedes Jahr abgegeben werden muss-
ten, um für die nächsten Kinder vorhanden zu sein. Ich musste sehr gut auf die Bücher ach-
ten und sorgsam damit umgehen, damit meine Eltern sie nicht bezahlen mussten, da diese
zu dieser Zeit sehr teuer waren und kaum eine Familie viel Geld hatte. Eine kleine Schultafel
mit Kreide und einen Schwamm, die an der Seite hingen, ein Rechenheft mit Kasterln und ein
Schreibheft mit Linien.

Eine Stiftebox bzw. Federpennal aus Holz zum Aufschieben, Bleistifte und Radierer. Einen
Spitzer hatte nur der Herr Lehrer, zu Hause spitzten wir mit einem Messer die Stifte an.
Wenn ich etwas malen musste, gaben mir meistens die älteren Kinder Buntstifte oder Mal-
farben. Alles was noch brauchbar war wurde an die jüngeren weitergegeben, da, wie gesagt,
jeder sein Geld gut einteilen musste.

In der zweiten Klasse wurde es für mich spannend, nun durfte ich mit einem Federstiel und
Tinte schreiben. Leider war das dann doch nicht so spannend, wie ich dachte, eher ärgerlich,
da bei falscher Dosierung der Tinte nicht nur die Finger voller Tinte waren, sondern auch
noch die Heftseite. Das sah dann natürlich nicht schön aus und den Herrn Lehrer hat das
auch nicht gefreut!

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Aber mit der Zeit hatte ich den Dreh raus, wie ich damit umgehen musste. Ich war immer
sehr fleißig in der Schule, weil ich sehr wissbegierig war.

Nachdem ich die vierte Klasse Volksschule absolvierte, ging es weiter in ein anderes Klassen-
zimmer. Dort wurden vier bis fünf weitere Jahre Volksschule, dieses Mal aber von einem
Herrn Oberlehrer abgehalten. Das heißt, ich habe insgesamt 9 Jahre Volksschule absolviert.
(Da gab es noch keine Hauptschule!) Weil ich so gerne in die Schule ging, durfte ich ein neun-
tes Schuljahr machen. Ich weiß noch, wie der Herr Oberlehrer zu mir sagte: „Maria, jetzt
warst du aber lange genug in der Schule, es ist Zeit für dich, arbeiten zu gehen."

Egal in welcher Schulstufe du warst, es herrschte Disziplin und Respekt gegenüber dem
Herrn Lehrer. Zur Begrüßung und auch bei der Verabschiedung am Tag musste ich aufstehen
und laut und deutlich „Guten Morgen, Herr Lehrer“ oder „Auf Wiedersehen, Herr Lehrer“ sa-
gen.

Wenn man sich daran nicht hielt, und vielleicht auch noch tratschte während des Unterrichts
oder nicht zuhörte, war das gar nicht gut. Wurde man schon einmal ermahnt, kam der Herr
Lehrer oder in meinem Fall der Herr Oberlehrer zum jeweiligen Schüler und forderte diesen
auf die Fingerspitzen zusammenzuhalten und die Hände auszustrecken. Der Herr Oberlehrer
nahm dann einen Rohrstab, der zum Zeigen an der Tafel diente und zog diesen dann über
deine Fingerspitzen, zucktest du, kam ein weiter Schlag drauf. Also, war ich sehr darauf be-
dacht, brav zu sein und immer gut zuzuhören. Das gelang mir nicht immer!

Im Winter war der Schulablauf etwas anders, weil jedes Klassenzimmer mit einem großen
Ofen beheizt wurde, das wurde vom Schulwart gemacht, aber so früh, damit es auch warm
war, wenn wir Kinder kamen.

In meiner Zeit gab es in den Wintermonaten noch richtig viel Schnee, über die Felder und
auch in den Hohlwegen waren sehr oft Verwehungen, wo ich und auch andere kleiner ge-
wachsenen oft bis über die Knie versanken. Jetzt musste ich auch mehr Zeit einberechnen,
um pünktlich in der Schule zu sein. Wenn wir Kinder völlig erschöpft und mit patschnassen
Schuhen und Strümpfen ankamen, durften wir uns beim Ofen wärmen.

Die Schulwartin kochte in dieser Zeit für uns eine gute heiße Suppe, die dann unter uns Kin-
dern aufgeteilt wurde. Die wärmte uns dann auch noch von innen, damit wir bis zum nach
Hause gehen um 13 Uhr gerüstet für die Kälte und Nässe waren.

Wenn wir Essenspause hatten, tauschten wir untereinander gerne unsere Brote, toll war es
wenn mein Schulkollege, dessen Vater Fleischhauer war, hier war. Er hatte immer ein Wurst-
brot dabei, das war etwas ganz Besonderes. Wir haben auch mit denen geteilt, die nichts
mithatten!

Eine sehr schwere Zeit, aber dennoch schön.

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Ich war immer sehr stolz auf meine Schulerfolge, vor allem, weil ich, nachdem ich nach Wien
musste, um ein Haushaltsführungspraktikum bei einer Familie zu machen, es geschafft habe
mit 9 Jahren Volksschulwissen in die Handelsschule aufgenommen zu werden und diese mit
sehr guten Erflog abschloss!!!

Im Anschluss wurde ich dann schon eingezogen, aber das ist eine andere Geschichte.

Klassenfoto von 1935

Links im Bild bin ich mit 10 Jahren und die zwei Buben, die auch markiert sind, sind meine
Brüder. Der Hans und der Franz beide waren jünger als ich.

Jetzt zeig ich euch noch einen meiner größten Schätze, mein Abschlusszeugnis! Meine Kin-
der, Enkerln und Urenkerln werden weiterhin darauf achten, weil es mein ganzer Stolz war!

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Schule wies früher war
Meine Oma aus Neutal erzählt:

Ich bin Rita Schütz und bin am 20 Oktober 1948 geboren. Ich wohnte in einem Haus an
Hauptstraße in Neutal, wo mich meine Eltern Magdalena und Alfred Eigner geboren haben,
gelebt. Meine Eltern besaßen ein Lebensmittelgeschäft, das mit unserem Hause verbunden
war. Mit nur 10 Jahren musste ich immer auf meinen kleinen Bruder Alfred aufpassen, weil
meine Eltern immer gearbeitet haben.
Wir sind sechs Tage die Woche in die Schule gegangen und mussten auch ein paar Mal die
Woche am Nachmittag in die Schule. Ich musste immer zu Fuß in die Schule kommen oder
im Sommer mit dem Rad.
In der Schule mussten wir immer viel beten. Ich bin immer mit meinem braunen Schulranzen
in die Schule gegangen, wo ich immer meine Feder und Tinte mit dabei hatte. Aber auch auf
einer Schiefertafel musste ich schreiben. Auf unserem Stundenplan standen Mathematik, Le-
sen, Deutsch, Sachunterricht sowie Schönschreiben. Unsere Bänke waren ungemütlich und
wir mussten unseren Klassenofen selbst einheizen. Auch unser Lehrer war sehr streng und
verpasste meinen Mitschülern gerne eine Ohrfeige. Ich musste immer gesittet sitzen und
dem Lehrer in die Augen schauen. Bei einer Antwort musste ich immer aufstehen, um sie zu
sagen. In der Pause hatten wir alle immer sehr viel Spaß und spielten Fußball oder Abfangen
oder andere kleine Spiele. Mein Lieblingsfach war Turnen, weil wir immer im Sommer ins
Freibad gingen oder sogar im Winter in das Hallenbad marschierten.
In der Mittagspause watschelten wir nach Hause und machten unsere Hausaufgaben genau
und aufmerksam. Manchmal mussten wir nochmal für 2 Stunden in die Schule oder ich half
meinen Eltern im Verkaufsladen.
Ich muss oft an meine Kindheit und Schulzeit zurückdenken und würde sie am liebsten noch-
mals gerne erleben.

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Schulgeschichten meines Opas – geb.1932
Als ich früher in die Schule ging, waren noch alle Klassen in einem Gebäude, also von der 1.-
8. Die 1.- 4. Klasse Volksschule waren zusammen in einem Raum und genauso war es von der
5.- 8. Schulstufe. Jedoch was es bei mir so, dass es nur 2 Lehrerinnen in der ganzen Schule
gab, denn früher war Lehrerin ein typischer Frauenberuf. Die Fächer waren fast gleich wie
heute, wir hatten Deutsch, Mathematik, Erdkunde, Zeichnen, Werken und Turnen. Eine
Schulstunde dauerte eine volle Stunde, wir hatten meistens um 12:00 Uhr aus, aber, wenn
wir Turnen hatten, durften wir erst um 13:00 Uhr nach Hause gehen. An manchen Tagen gab
es mitten in der Stunde einen Fliegeralarm. Schnell rannten dann alle Kinder panisch nach
Hause. In der Schule bleiben durften wir nicht. Als ich zu Hause war, machte ich in der Küche
meine Hausübung. Da meine Mutter als Kind in der Schule Ungarisch lernte, rechnete sie
auch in dieser Sprache und sagte mir das Ergebnis dann auf Deutsch. Als ich 1938 in die
Schule kam, schrieb ich in der ersten und zweiten Klasse auf Schiefertafel mit einem Griffel
(so eine Art Kreide), erst ab der 3. Klasse schrieb ich in Heften. In Mathematik in einem
karierten und in Deutsch in einem linierten Heft. Meine Lehrerin schrieb vorne auf eine
schwarze Tafel mit einer ganz normalen weißen Kreide. In meiner Klasse gab es einen Ofen,
so war es im Winter drinnen schön warm. Ein erfahrener Schüler durfte immer nachlegen.
Wenn man in der Schule nicht aufmerksam war, musste man zu jeder Jahreszeit nach
draußen gehen, um sich das zu merken, aber auch Eckenstehen musste man, wenn, man zu
viel redete, das musste ich zum Glück nie. Schularbeiten hatten wir eine oder mehrere pro
Semester. Wir bekamen nur das Ganzjahreszeugnis. In meiner Schulstufe waren 17 Schüler
und Schülerinnen. Mädchen und Burschen waren in den Sitzreihen getrennt. In Werken
durften die Mädchen stricken und die Burschen arbeiteten mit Holz. In der Schule erlaubten
wir uns auch mal den einen oder anderen Scherz. An einen kann ich mich noch erinnern: Wir
nahmen ein Gummiband und ein zusammengeknülltes Blatt Papier und schossen damit auf
andere Mitschüler, Gummischnalzen wurde es liebevoll von uns genannt.

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Schulgeschichte meiner Oma

Auf dem Schulweg – erzählt von Eva Kerschbaum – geb. 1956

Als meine Oma in die Hauptschule Horitschon ging, mussten sie jeden Tag zu Fuß von Ne-
ckenmarkt nach Horitschon gehen und dabei auch den Bahnsteig überqueren. Manchmal
waren die Schranken schon heruntergelassen und dann kletterten die Kinder immer unter
dem Bahnschranken durch.
Eines Tages sah das ein Lehrer und es wurde ihnen verboten. Am nächsten Tag ließen sich
die Kinder dann viel Zeit, bis sich die Schranken vor ihnen schlossen und sie warten mussten,
bis diese sich wieder öffneten. Unten durchklettern durften sie ja nicht!
Natürlich kamen sie dann zu spät zum Unterricht und als Strafe mussten alle Mädchen und
Buben aus Neckenmarkt das Gedicht „Der Erlkönig“ auswendig lernen. Die Mädchen ärger-
ten sich sehr, weil das Ganze eine Idee der Buben war – aber das nützte ihnen leider nichts.

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Schulgeschichten meiner Uroma – aus Ungarn

Ich schreibe eine Schulgeschichte über meine Urgroßmutter. Sie
heißt Julianna Horvath und lebt in Ungarn in Lovasberény . Sie
ist 1933 geboren.

Während des 2. Weltkrieges besuchte sie die Schule. Dort
lernte sie Mathematik, Biologie, Geschichte, Ungarisch,
Russisch, Turnen, Geographie, Religion, Musik und Zeichnen.
Bei meiner Urgroßmutter wohnten acht deutsche Soldaten in
einem Zimmer. In dieser Zeit gab es wenig zu essen, meine
Urgroßmutter mochte die deutschen Soldaten, weil sie ihr
Früchte und Marmelade gaben und sie mit ihr sangen.

Ende des 2. Weltkrieges haben die russischen Soldaten die
Dörfer und die Städte in Ungarn erobert und die Bevölkerung mussten die russische Sprache
lernen. Wenn die Sowjetunion Arbeiter brauchte, dann nahmen die Russen von dem
ungarischen Volk Männer mit auch von den Schulen die Lehrer. Deswegen mussten die
pensionierten Lehrerinnen in den Schulen aushelfen. Die Männer wurden nach Russland in die
Arbeitslager gebracht und wurden zur Arbeit gezwungen. Wie sie in die sechste Klasse ging,
kamen die Lehrer aus dem Arbeitslager zurück. Für den Turnunterricht wurde die Kleidung
selbst mitgenommen. Der Turnunterricht wurde aufgeteilt: Mädchen und Burschen.

Wenn jemand geschummelt hat oder was Schlimmes machte, schlugen die Lehrer mit einem
Stab auf die Nägel der Kinder. Wegen Lehrermangel wurde am Vormittag in der Volksschule
und am Nachmittag in der Mittelschule unterrichtet, die Schulen wurden von den russischen
Soldaten zerstört, deswegen wurden die Schüler/innen in der Gemeinde, in einem Raum
unterrichtet.

In der Schule wurde mit dem Kachelofen geheizt. Als die Urgroßmutter mit ihrer Schwester
bei sehr kaltem Wetter in die Schule ging, nahmen sie auf dem Schulweg gekochte, heiße
Kartoffel mit, die sie in der Hand hielten, damit es ihnen nicht kalt war. Wenn es im Winter
viel geschneit hatte, begleiteten die Eltern sie in die Schule und schaufelten den Schnee am
Schulweg auf die Seite. Die guten Schüler/innen mussten den schwächeren Schüler/innen
beim Lernen helfen. Jeden Tag mussten die Kinder mündliche oder schriftliche Prüfungen
machen. Sie nahmen fettes Brot und Marmeladebrot in die Schule mit. Es gab Osterferien,
Pfingstferien, Weihnachtsferien und die Sommerferien dauerten 3-4 Monate lang. Nach der
8. Schulstufe mussten sie auf den Feldern arbeiten. Es gab damals keine Möglichkeit sich
weiterzubilden.

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Schulgeschichten meiner Großeltern

Meine Oma wurde 1955 in Neckenmarkt geboren, sie hat mir erzählt:
Die Volksschule besuchten wir in Neckenmarkt, die Hauptschule in Lackenbach. Dorthin fuh-
ren wir mit dem Zug oder im Sommer öfters mit dem Fahrrad. Im Winter fiel öfters die
Schule aus, wenn die Gleise verschneit waren. Einmal hatte ich meine Hausübung nicht ge-
macht, deshalb wollte ich sie schnell von meiner Mitschülerin abschreiben. Doch der Herr
Pfarrer bemerkte es und gab mir daraufhin eine Ohrfeige.
Einmal mussten wir für den Lehrer kochen, da sind wir in den Schlosspark und sammelten
Weinbergschnecken. Diese kochten wir ihm dann, er hat es nicht bemerkt.

Mein Opa wurde 1954 in Unterpetersdorf geboren erzählte folgende Geschichte:
Ich ging in die Volksschule in UP. Wir hatten Papier und Feder, aber auch eine hölzerne
Schreibtafel – die habe ich sogar heute noch. Wir mussten in der Früh unsere Fingernägel
herzeigen, ob die sauber sind.
Wenn wir schlimm waren, bekamen wir Schläge mit dem Rohrstaberl. In die Hauptschule
wurden wir mit einem alten VW Bus gebracht oder wir fuhren mit dem Fahrrad.
Während der Liederstunde mussten wir für den Direktor den Schulgarten herrichten. Wenn
man brav war, durfte man ein Hörspiel hören. Die Hausübung schrieben wir meistens schnell
kurz bevor der Unterricht anfing, in der Fahrradgargage, ab.

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Geschichte meiner Oma Marianne Kerstinger (1957)
„Ich bin damals um 6:30 Uhr aufgestanden, danach gab es Frühstück mit Kakao und Butter
oder Marmeladebrot, das nicht jeden Tag frisch vom Bäcker war, sondern einmal in der Wo-
che gebacken wurde. Inzwischen richtete meine Mutter die Jause, die jeden Tag ins selbe Sa-
ckerl kam - ein Butter- oder Schmalzbot und Obst der Saison.

Mein Schulweg in die Hauptschule war damals sehr lang, er führte über den Neckenmarkter
Kirchplatz vorbei an der Bäckerei Richtung Bahnhof und auf geradem Weg nach Horitschon.
Im Sommer war dieser Weg einfach zu schaffen, da ich mit dem Rad fahren konnte. Im Win-
ter war dieser Weg eher mühsam – viel Schnee, Kälte und keine so gute Kleidung wie in der
heutigen Zeit.

Das Schulgebäude zu meiner Zeit war noch nicht ganz fertig gebaut. Wir waren erst der
dritte Jahrgang in der Schule. Wir mussten genauso wie heute auch unsere Hausschuhe aus
der Garderobe holen. Der Unterreicht begann um 08:00 Uhr. Die Unterrichtsstunde dauerte
damals 50 min. Nach jeder Stunde gab es 5 Min. Pause. Der längste Unterrichtstag dauerte
bis halb zwei – da wir auch am Samstag in die Schule gingen. Am Samstag war schon um halb
zwölf Schluss.

Wir waren eine große Klasse mit 38 Kindern. Viele von meinen Schulfreunden blieben in Ne-
ckenmarkt in der Volkschule und machten dort die Schulpflicht fertig. Meine neuen Schulkol-
legen kamen aus Horitschon und Unterpetersdorf.

Schuldirektor damals war Franz Pusch, Religion wurde von Hr. Pfarrer aus Neckenmarkt und
Horitschon unterrichtet. Die Fächer waren ähnlich wie heute: Deutsch, Mathematik, Eng-
lisch, Geographie, Geschichte, Hauwirtschaft, Werken, Handarbeiten…. Damals wurde Steno-
grafie unterrichtet – heute heißt der Gegenstand Informatik.

Hausübungen mussten täglich gemacht werden, wobei sehr viel zum Schreiben mit der Hand
war. Wurden die Hausübungen nicht gebracht, gab es Strafen.

Der Heimweg war der gleiche und sehr viel lustiger – obwohl danach zuhause Arbeiten vor
der Hausübung erledigt werden mussten.

Im Großen und Ganzen war meine Schulzeit eine sehr schöne und fröhliche Zeit. Ich denke
noch immer gerne zurück und schwelge oft mit Freundinnen in Erinnerungen.

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Brigitta – geb. 29.02.1952
Zu meiner Schulzeit besuchte ich mehrere Schulen und diese waren: Französi-
sche Schule, Klosterschule, Öffentliche Schule und die Hauswirtschaftsschule.
Danach machte ich eine Ausbildung für KDG.
Aber nun möchte ich über den Unterricht ein bisschen reden. Es war immer
sehr streng, denn wir mussten immer sehr leise sein und ein gutes Verhalten
haben. Wir verwendeten Tafel, Kreide und später noch Schreibmaschinen.
Wir machten nur selten welche Experimente in Physik und Chemie. In der
Klosterschule hatten wir Nonnen und Klosterschwestern als Lehrerinnen.
Dort hatten wir auch ein Internat, das ich auch kurz besuchte. Freie Fächer
hatten wir keine und Englisch lernten wir erst ab der ersten Hauptschule. In der Hauswirt-
schaftsschule kam Französisch dazu. Wir hatten auch, was es heute nicht mehr gibt, Sams-
tagsunterricht.
Über den 2. Weltkrieg haben wir im Unterricht nichts gelernt.
Meine Schulzeit hat mir sehr gefallen - genauso wie meine Lehrer.

Irene – geb. 24.04.1955
Als ich noch in die Schule ging, besuchte ich die Klosterschule, Volksschule, Hauptschule und
die Polytechnische Schule. Der Unterricht war immer sehr streng bei mir, da ein gutes Ver-
halten immer erwartet wurde. Dafür war es aber in der Volksschule immer sehr lustig. Wir
hatten Nonnen als Lehrerinnen, außer in der öffentlichen Schule. Ich habe die Nonnen nie
gemocht, da sie nicht die freundlichsten waren. Der Gerätenutz war auch streng, denn wir
durften nur Geräte in Physik benutzen. Obwohl wir auch einen Hort hatten, bin ich nie ge-
gangen. Wir lernten keine anderen Sprachen, außer Englisch. Freifächer hatten wir auch
keine. Nebenbei hatten wir auch jede Woche einmal Kochen. Der Samstagsunterricht war
auch noch vorhanden. Wir haben auch nie wirklich über den 2. Weltkrieg gelernt. Obwohl
meine Schulzeit nicht die angenehmste war, hat sie mir trotzdem gefallen und geholfen.

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Schulgeschichte meiner Uroma
Ich befragte meine Uroma, Elisabeth Sommer, geboren im Jahr 1935.

„Ich besuchte die Volksschule in Deutschkreutz, die 8 Jahre dauerte. Nur sehr wenige, einzelne
Kinder gingen 4 Jahre in die Volksschule und danach 4 Jahre in die Hauptschule, wo auch
Englisch unterrichtet wurde. Die 9jährige Schulpflicht gab es bei mir noch nicht. In der Klasse
waren mindestens 50 Kinder. Der Lärmpegel war enorm.

Mädchen und Buben waren getrennt. Die Mädchen besuchten ein Kloster, wo auch
Klosterschwestern unterrichteten. Diese waren sehr streng und verstanden keinen Spaß.
Nicht selten bekamen wir eine Ohrfeige. Zu Hause trauten wir uns das natürlich nicht erzählen,
sonst hätten wir noch eine weitere Ohrfeige geerntet.

In der 1. und 2. Klasse hatten wir eine kleine Tafel und einen Griffel zum Schreiben. Ab der 3.
Klasse hatten wir Hefte und Bücher. Die Bücher waren aber nicht neu, die wurden immer
weitergegeben. Dann schrieben wir mit einer Füllfeder oder einem Bleistift. Buntstifte hatten
wir nicht viele. Tests und Überprüfungen gab es keine. Auf Hausaufgaben kann ich mich auch
nicht erinnern.

Die Klassen waren nur sehr spärlich eingerichtet. Tische, Sessel und eine Tafel. Im Garten des
Klosters befand sich ein Plumpsklo, das kann man sich heutzutage gar nicht mehr vorstellen.
Außerdem gab es dort einen Hühnerstall und Gemüsebeete, die wir natürlich nicht betreten
durften.

Leider gibt es von Oma kein Foto
aus der Schulzeit.

Dieses habe ich aus dem Internet.

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In der 1.Klasse stellte mich die Lehrerin immer vor die Tür, wenn ich schlimm war. Da sie
meine Anwesenheit nicht mochte, ging ich immer nach Hause. Zu dieser Zeit war ich kein
guter Schüler.

Eines Tages, in der 4.Klasse, waren zwei Freunde und ich im Wald. Dort rauchten wir
Zigaretten und nahmen aus einem Krähennest die Eier raus. Plötzlich stand der Lehrer vor
uns und sagte: „Legt die Eier wieder in das Nest hinein!“ Ab diesem Zeitpunkt hatten wir
sehr Angst.

Am nächsten Tag in der Pause mussten wir am Gang stehen. Der Lehrer zeichnete auf der
Tafel unsere Schandtaten auf. Wir bekamen viel Ärger und eine Notiz für die Eltern wurde
ins Mitteilungsheft geschrieben.

                                   Alois B. (1955)

                                                                            MÄRZ 2021       27
Schulgeschichten von früher

Mein Name ist Georg Wieder und ich wurde 1955 geboren.

Damals, als ich die Schule besuchte, litt ich leider an einer Lähmung. Meine Mitschüler und
Klassenkameraden haben mich in einer Karre zur Schule gebracht. Da ich nicht mitturnen
konnte, war ich immer der Schiedsrichter.
Unsere Klasse war ein einfacher Raum wie man sie heute in der Schule kennt. Doch damals,
ohne Technik, war eine Wand unsere Tafel. Dort haben die Kinder und Lehrer geschrieben.
Ich kann mich noch gut an meine alte Hauptlehrerin erinnern, die jedes Mal, wenn wir etwas
falsch gemacht hatten, zum Fenster gegangen ist und rausschrie: ‚‚Wand hörst du mich oder
warum verstehen sie mich nicht?‘‘.
Wir hatten sehr viel Spaß in der Schule, doch wenn wir etwas Dummes getan hatten, muss-
ten wir uns vorne im Klassenzimmer hinstellen und die anderen Kinder haben zugesehen,
wie wir geschlagen wurden. Es war keine leichte Zeit, doch ich denke, dass die Kinder oder
auch Jugendliche in unserem Leben es nicht gerade leicht hatten.
In der HAK war es genauso nicht leicht für mich, da ich viele Operationen über mich ergehen
lassen musste und deshalb dann an den Wochenenden oder Feiertagen den Unterrichtsstoff
nachholen musste.

                                                                             MÄRZ 2021    28
Erzählung meiner 82-jährigen Oma Theresia Wellanschitz
Ich wurde am 30.9. 1939 in Neckenmarkt geboren und meine Schulzeit begann 1945 in Ne-
ckenmarkt.
Damals gab es nur eine 8- jährige Grundschule und keine Hauptschule. Das Schulgebäude
befand sich in der Schulgasse gegenüber des heutigen Pfarrheims in Neckenmarkt. Die Schü-
ler aller vier Schulstufen befanden sich in einem Raum und wurden vom selben Lehrer unter-
richtet. Damals gab es Benotungen für ungewöhnliche Gegenstände, wie z.B: Betragen,
Fleiß, Naturlehre oder weibliche Handarbeit.
Die Lehrer waren damals sehr streng und oft bekamen wir auch gleich eine Ohrfeige.
Ein besonders schönes Erlebnis war für mich, als mich eines Tages unser Pfarrer, Dr. Lorenz
Zisper fragte, ob ich die neue Marienstatue aus Stein bei einer Prozession zu ihrem Bestim-
mungsort in den Weingarten tragen wolle. In der Früh zog ich mein schönstes Kleid an und
trug die Statue vom Bahnhof, wo sie aus Mariazell ankam, bis zu dem Ort, wo sie gesegnet
wurde.
Es gab aber auch nicht so schöne Erlebnisse. Als die Russen zum Beispiel in Neckenmarkt ein-
gezogen sind, mussten uns unsere Mütter in Sicherheit bringen, damit uns die Russen nichts
antun konnten, denn unsere Väter waren zum Teil noch im Krieg oder in Kriegsgefangen-
schaft. Meine Mutter versteckte mich im Holzbackofen, wo mich wirklich keiner finden
konnte.

Zusammenfassend kann man sagen, dass es eine schöne, aber schwierige Zeit war. Als Erin-
nerung habe ich noch ein Zeugnis von der ersten Volksschulklasse gefunden.

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Schulgeschichten meiner Oma

Anna Glatz, geb. Wieder – geb. am 10.Juli 1952.
Ihre Schulzeit war von September 1958 – Juli 1967.
Die Lehrer waren zu damaliger Zeit sehr streng. Auf Schönschreiben wurde sehr viel Wert gelegt, an-
sonsten mussten wir 10 Seiten nachschreiben.
Wir Kinder hatten sehr viel Respekt vor den Erwachsenen. Zum Beispiel war es keine Seltenheit, dass
wir vom Herrn Dechant Zisper mit dem „Staberl“ auf die Finger geschlagen wurden, oder beim Herrn
Direktor Schwarz „Holzscheitl“ knien mussten, wenn wir nicht brav waren. Wir waren ca. 42 Schüler.
Wenn wir nach Hause kamen, mussten wir zuerst im Haus mithelfen und danach konnten wir die
Hausaufgaben selbstständig machen, die Eltern waren ja nicht zu Hause. Die Schule begann um 8.00
in der Früh und endete meist um ca. 13.00. Und es gab auch noch 6- Tage- Woche. In der Schule gab
es Milch und Kakao als Pausengetränke, als Jause gab es meist Marmelade- oder Schmalzbrot.
Unterrichtet wurden wir in Deutsch, Lesen, Schönschreiben, Rechnen, Zeichnen, Musik, Erdkunde,
Naturgeschichte, Turnen und Werken.

Danach besuchte ich die Hauptschule in Lackenbach. Dorthin fuhren wir mit dem Zug. Im Winter,
wenn es viel geschneit hat, und das war früher sehr oft der Fall, mussten wir bis 10 Uhr im Bahnhofs-
gebäude auf den Zug warten. Wenn er später kam, hatten wir schulfrei. Aber leider kam er meistens
fünf Minuten vor zehn. In der Hauptschule kamen noch die Fächer Stenographie, Maschinschreiben,
Englisch, Kochen und Geometrisches Zeichnen dazu.

Die 9. Schulstufe absolvierte ich in der Hauswirtschaftsschule in Wr. Neudorf. Wir durften nur alle 14
Tage nach Hause fahren. Das war die schönste Zeit. An den Wochenenden im Internat machten wir
viele Ausflüge. Den weiteren Berufsweg mussten wir meist nach dem Wunsch der Eltern wählen,
aber das war damals so.

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Die Schulzeit meines Opas

Mein Opa ist im Jahr 1956 geboren und erzählte mir:

Ich ging 4 Jahre lang in die Volksschule, 4 Jahre lang in die Hauptschule, 1 Jahr lang machte
ich den Polytechnischen Lehrgang und ich war 3 ½ Jahre in einer Lehrzeit.

In der Volksschule hatte ich das Fach Sachunterricht nicht, dafür hatte ich das Fach „Schön
Schreiben“. In dem Fach lernte ich die Kurrentschrift und konnte mit Federstiel und Tusche
schreiben.

In der Hauptschule hatte ich von Montag bis Samstag Unterricht, am Samstag bis zu Mittag.
Das heutige Fach Biologie, hieß in meiner Schulzeit Naturgeschichte. Physik und Chemie wa-
ren ein Fach und ich hatte noch das Fach Steno (Kurzschrift).

Im Polytechnischen Lehrgang hatte ich berufsfördernde Unterrichtsstunden (z.B. Holz bzw.
Metallverarbeitung) und machten auch Exkursionen in einige Betriebe.

In der Lehrzeit hatte ich die Berufsschule einmal in der Woche mit 8 Stunden Unterricht.

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100 Jahre Burgenland – Schulgeschichten
Ich (Rupert Schmidt) wurde am 23. März 1931 in Ritzing geboren. Mit sechs Jahren hatte ich
im September 1937 in der Volksschule in Ritzing meinen ersten Schultag.
Der Klassenraum wurde von einem Holzofen beheizt, bei dem wir abwechselnd das
Heizmaterial händisch nachlegen mussten. Auf der Toilette am Gang gab es keine Spülung,
da es keine Wasserleitungen gab. In den hölzernen Bänken saßen oft drei bis fünf Schüler
eng beieinander. Da die Klassenräume sehr klein waren und wenige Bänke hatten, mussten
manchmal sogar Kinder auf dem Boden sitzen. Damals wurden uns nur einfache Dinge, wie
Lesen, Schreiben und Rechnen gelehrt.
 In der ersten Klasse haben wir noch mit einem Griffel geschrieben, der beim Schreiben auf
der Schiefertafel sehr quietschte, jedoch haben wir ab der zweiten Klasse Tinte und Federkiel
verwendet. Wir bekamen damals keine neuen Bücher, sondern mussten die der
Vorgängerklassen benutzen. Die damaligen Schultaschen waren einfache Lederranzen, die
wir im Winter auf dem Schulweg, zum Schlittenfahren verwendeten. Da die Lehrer zu dieser
Zeit noch besonders streng waren, und es nicht verboten war, wurde den schlimmen
Schülern oft stark mit dem „Rohrstaberl“ auf die Finger geschlagen.
Da es ab 1938 Pflicht war, absolvierte ich 1941 den Eignungstest für die Hauptschule in
Lackenbach. Meine Mitschüler aus Ritzing und ich trafen uns immer um 7 Uhr morgens am
Ortsende von Ritzing. Im Sommer fuhren wir mit dem Rad nach Lackenbach, im Winter
gingen wir zu Fuß. Da die Winter damals noch sehr kalt und gefährlich waren, hatte ich
damals die wichtige Aufgabe zu entscheiden, ob wir nach Lackenbach gehen, oder ob wir
wieder nach Hause gehen sollten. Da es zur Zeit des Krieges wenige Lehrstellen gab, war es
uns erlaubt, die vierte Klasse ein zweites Mal zu besuchen. Für die Pause gab es für mich
meistens ein Schmalzbrot oder einen Apfel zu essen.
Nach der Schule hatten wir immer die Aufgabe Schädlinge zu sammeln. Dabei machte uns
das abendliche Sammeln von Maikäfern mehr Spaß als das mühsame Sammeln von
Kartoffelkäfern. Diese Insekten nahmen wir am nächsten Tag in die Schule mit, wo sie dann
vernichtet wurden. Während des Krieges wurden auch Seidenraupen von uns gesammelt
und in der Schule gezüchtet, um aus ihrer Seide Fallschirme herzustellen. Wir Kinder
sammelten damals ebenfalls Erdbeer- und Brombeerblätter, die dann getrocknet und von
den Soldaten als Tee verwendet wurden.
Rückblickend war es eine sehr schöne und lehrreiche Zeit.

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