Dossier für Lehrpersonen Schweizer Skulptur seit 1945 - Angebote für Schulklassen aller Schulstufen 12.6.2021 26.9.2021
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Dossier für Lehrpersonen Schweizer Skulptur seit 1945 Angebote für Schulklassen aller Schulstufen 12.6.2021 ‒ 26.9.2021
Inhaltsverzeichnis Einleitung................................................................................................ 5 Kunst-Workshops................................................................................... 8 1001 Material: Gruppenarbeit mit Materialvielfalt.........................................................8 In Form gebracht: Plastisches Gestalten mit Ton.......................................................10 Von 2D zu 3D: Mobile und Gestalten mit Papier........................................................12 Körper im Raum: Drahtfiguren...................................................................................14 Dialogische Führungen........................................................................ 16 Angebote für Schulklassen................................................................. 18 Schutzkonzept...................................................................................... 21 Hausordnung im Aargauer Kunsthaus............................................... 22 Ausblick auf kommende Ausstellungen............................................ 23 Notizen................................................................................................... 22 3
Einleitung Sehr geehrte Lehrpersonen Wir freuen uns, Ihnen das Dossier zu der aktuellen Ausstellung Schweizer Skulptur seit 1945 vorzustellen. Zu jeder Ausstellung entwickeln wir themenspezifische Angebote für Schul- klassen. Sie ermöglichen es Ihren Schülerinnen und Schülern, in stufengerechten Formaten Kunst zu erleben und eine Verbindung zwischen Kunst und dem persönlichen Lebensalltag herzustellen. Der Rundgang durch die Ausstellung vermittelt Wissen, beinhaltet interaktive Aufgaben und bietet viel Raum für Fragen und Austausch. Im Atelier setzen die Schülerinnen und Schüler die künstlerischen Themen gestalterisch um. So geschieht die Annäherung an die Kunst auch über das eigene Tun. Vermittlung im Aargauer Kunsthaus ist lehrreich und macht Spass. Das vorliegende Dossier enthält alle unsere Schulangebote zur aktuellen Ausstellung Schweizer Skulptur seit 1945. Im Detail werden die thematischen Schwerpunkte der Kunst-Workshops und der Dialogi- schen Führungen vorgestellt. Den Abschluss des Dossiers bildet der Ausblick auf die kom- menden Ausstellungen und die Hausordnung im Aargauer Kunsthaus. Zur Zeit steht die Vermittlung aufgrund der Coronavirus-Pandemie unter besonderen Vorzei- chen. Die Umsetzung der schulischen Angebote richtet sich nach den vom Departement BKS des Kantons Aargau formulierten Grundsätze der Schutzmassnahmen für die Volksschule und für die Sekundarstufe II. Zusammen mit dem Team der Vermittlung – Kristen Erdmann, Laura Flück, Brigitte Haas, Laura Kingsley, Cilio Minella und Ursina Spescha – freuen wir uns, Sie demnächst im Aargauer Kunsthaus mit Ihrer Schulklasse zu begrüssen. Silja Burch Sibilla Caflisch Leitung Vermittlung & Anlässe Fachspezialistin / Stv. Leitung Vermittlung 4
Schweizer Skulptur seit 1945 12. Juni - 26. September 2021 Bronzefiguren von Alberto Giacometti, kinetische Konstruktionen von Jean Tinguely, Video- objekte von Pipilotti Rist – so vielfältig präsentiert sich das plastische Schaffen der letzten 76 Jahre in der Schweiz. Die Themen, Materialien und Techniken verändern sich über die Jahrzehnte bis hin zur Neudefinition dessen, was Skulptur bedeutet. Die umfassende Ausstellung in den Innen- und Aussenräumen des Kunsthauses verschafft dem Publikum erstmals einen Überblick zu einem spannenden Kapitel der Schweizer Kunst- geschichte. Gezeigt werden 230 Werke von 150 Künstlerinnen und Künstlern aus allen Sprachregionen des Landes, darunter bekannte Namen wie Hans Arp, Germaine Richier, Max Bill und Meret Oppenheim bis zu Fischli/Weiss, Roman Signer, Sylvie Fleury und Ugo Rondinone. Auch die jüngeren Generationen sind vertreten, beispielsweise durch Mai-Thu Perret, Claudia Comte oder Latifa Echakhch, die 2022 an der Biennale Venedig den Schwei- zer Pavillon bespielen wird. Die Ausstellung wartet mit Vertrautem auf, ermöglicht aber auch Neu- und Wiederentdeckungen. Künstlerinnen und Künstler in der Ausstellung Selim Abdullah (*1950); Eva Aeppli (1925-2015); Maia Aeschbach (1928-2015); Hans Aeschbacher (1906-1980); Jürg Altherr (1944-2018); John M. Armleder (*1948); Jean Arp (1886-1966); Theodor Bally (1896-1975); Otto Charles Bänninger (1897-1973); Vincenzo Baviera (*1945); Paolo Bellini (*1941); Raffael Benazzi (*1933); Ueli Berger (1937-2008); Daniel Berset (*1953); Max Bill (1908-1994); Vanessa Billy (*1978); Rudolf Blättler (*1941); Walter Bodmer (1903–1973); Rolf Brem (1926-2014); Serge Brignoni (1903-2002); Carl Bucher (1935-2015); Heidi Bucher (1926-1993); Gianfredo Camesi (*1940); Valentin Car- ron (*1977); Davide Cascio (*1976); Julian Charrière (*1987); Claudia Comte (*1983); Louis Conne (1905-2004); Carlo Cotti (1903-1980); Liliane Csuka (*1935); Arnold D‘Altri (1904- 1980); Trudi Demut (1927-2000); Martin Disler (1949-1996); Herbert Distel (*1942); Angel Duarte (1930-2007); Marcel Dupertuis (*1941); Latifa Echakhch (*1974); Franz Eggenschwi- ler (1930-2000); Anton Egloff (*1933); Olivier Estoppey (*1951); Urs Fischer (*1973); Peter Fischli & David Weiss (*1952/1946-2012); Sylvie Fleury (*1961); Annemie Fontana (1925- 2002); Corsin Fontana (*1944); Urs Frei (*1958); Gunter Frentzel (1935-2017); Karl Geiser (1898-1957); Giovanni Genucchi (1904-1979); Charlotte Germann-Jahn (1921-1988); Alberto Giacometti (1901-1966); H.R. Giger (1940-2014); Christian Gonzenbach (*1975); 5
Stefan Gritsch (*1951); Michael Grossert (1927-2014); Mariann Grunder (1926-2016); Fa- brice Gygi (*1965); Peter Hächler (1922-1999); Eric Hattan (*1955); Barbara Heé (*1957); Christian Herdeg (*1942); Thomas Hirschhorn (*1957); Gottfried Honegger (1917-2016); Daniel Robert Hunziker (*1965); Schang Hutter (*1934); Leiko Ikemura (*1951); Hans Jo- sephsohn (1920-2012); Zoltán Kemény (1907-1965); Frantiček Klossner (*1960); Isabelle Krieg (*1971); Friedrich Kuhn (1926-1972); James Licini (*1937); Walter Linck (1903-1975); Bernhard Luginbühl (1929-2011); Ingeborg Lüscher (*1936); Urs Lüthi (*1947); Andres Lutz & Anders Guggisberg (*1968/*1966); Christian Marclay (*1955); Rémy Markowitsch (*1957); Nicole Martin-Lachat (1919-2010); Sara Masüger (*1978); Silvio Mattioli (1929-2011); Jean Mauboulès (*1943); Christian Megert (*1936); Charles de Montaigu (*1946); Wilfrid Moser (1914-1997); Josef Felix Müller (*1955); Otto Müller (1905-1993); Robert Müller (1920-2003); Shahryar Nashat (*1975); Yves Netzhammer (*1970); Edit Oderbolz (*1966); Josef Maria Odermatt (1934-2011); Marianne Olsen (1924-2011); Meret Oppenheim (1913-1985); Flavio Paolucci (*1934); Erica Pedretti (*1930); Mai-Thu Perret (*1976); Carmen Perrin (*1953); Fred Perrin (*1932); Guillaume Pilet (*1984); Antoine Poncet (*1928); Gilles Porret (*1962); Václav Pozárek (*1940); Henri Presset (1928-2013); Jakob Johann Probst (1880-1966); Markus Raetz (1941–2020); Augustin Rebetez (*1986); Peter Regli (*1959); Erwin Reh- mann (1921-2020); Delphine Reist (*1970); Germaine Richier (1902-1959); Heiner Richner (*1944); Pipilotti Rist (*1962); Ugo Rondinone (*1964); Remo Rossi (1909–1982); Dieter Roth (1930-1998); Christian Rothacher (1944-2007); Nelly Rudin (1928-2013); Christoph Rütimann (*1955); Marguerite Saegesser (1922-2011); Niki de Saint Phalle (1930-2002); Katharina Sallenbach (1920-2013); Lucie Schenker (*1943); Klaudia Schifferle (*1955); Geor- ges Schneider (1919–2010); Pierino Selmoni (1927-2017); Albert Siegenthaler (1938-1984); Roman Signer (*1938); Kurt Sigrist (*1943); Matias Spescha (1925-2008); Daniel Spoerri (*1930); Anselm Stalder (*1956); Emilio Stanzani (1906-1977); Jürg Stäuble (*1948); Doris Stauffer (1934-2017); Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger (*1967/*1964); Rosa Studer-Koch (1907-1991); Hugo Suter (1943-2013); André Thomkins (1930-1985); Jean Tinguely (1925- 1991); Ben Vautier (*1935); Not Vital (*1948); Isabelle Waldberg (1911-1990); Aldo Walker (1938-2000); Hugo Weber (1918-1971); Thea Weltner (1917-2001); Gillian White (*1939); Oscar Wiggli (1927-2016); Eva Wipf (1929-1978); Andrea Wolfensberger (*1961); René Zäch (*1946); Rémy Zaugg (1943-2005); Beat Zoderer (*1955); Pierre-Alain Zuber (*1950) 6
Kunst-Workshops 1001 Material Bricolage: Gruppenarbeiten mit unterschiedlichen Materialien und Gegenständen (Zyklus 1-3) Ausstellungsrundgang In der Ausstellung entdecken die Schülerinnen und Schüler die Vielzahl an Materialien, welche zeitgenössische Kunstschaffende für ihre skulpturalen Werke verwenden. Neben traditionellen Materialien wie Stein oder Bronze kommen Alteisen, Wachs, Kunststoff oder Alltagsgegenstän- de einzeln oder kombiniert zum Einsatz. Aus welchen Einzelteilen setzt sich das Kunstwerk zusammen und wie wirkt es als Ganzes? Die Schülerinnen und Schüler betrachten die dreidi- mensionalen Werke genau. Was auf einen ersten Blick als Alltagsgegenstand identifiziert wird, entpuppt sich erst bei näherer Betrachtung als Kunststoffskulptur. Tatsächlich werden auch Dinge des täglichen Gebrauchs wie beispielsweise ein Frühstücksgedeck samt Essensresten, Plastikspielzeug oder Tierknochen zum Kunstwerk verarbeitet. Die Schülerinnen und Schüler diskutieren, welche Bedeutungen über das Material vermittelt werden und erfahren mehr über die Kunstschaffenden und ihre Arbeitsweise. Atelier: Zyklus 1 Im Atelier werden die Schülerinnen und Schüler zu „Bricoleurs“. Sie experimentieren mit einer grossen Auswahl von Materialien und Gegenständen und erproben Stapelungen mit prekärem Gleichgewicht. In der Gruppe gilt es die Aufgabe zu lösen, mit einer vorgegebenen Anzahl von Objekten einen Turm zu bauen. Dieser soll ohne zusätzliches Verbindungsmaterial durch Ausloten des Gleichgewichst erstellt werden. Zum Abschluss präsentieren die Schülerinnen und Schüler die Objektstapelungen und vergleichen diese: welche Gruppe baute die höchste, originellste oder bunteste Turmkonstruktion? Atelier: Zyklus 2 und 3 In einem experimentellen Setting gehen die Schülerinnen und Schüler im Atelier folgende „Challenge“ an: In Gruppen bauen sie mit einer vorgegebenen Anzahl von Materialien einen Objektparcours, der durch Anstossen des ersten Gegenstandes eine Art von Kettenreaktion auslöst. Hierzu müssen die erforderlichen Abstände der Objekte zueinander erprobt, klangliche Qualitäten der Materialien können einbezogen oder als zusätzliche Herausforderung visuelle Aspekte der Konstellationen beachtet werden. Der Prozess und das experimentelle Erproben möglicher Abläufe stehen hier im Vordergrund. Zum Abschluss werden die Kettenreaktionen präsentiert. Über ein fulminantes Scheitern oder Gelingen darf gestaunt, gelacht und applau- diert werden. 8
Doris Stauffer, Kulturrevolution, 1963 Aldo Walker, Ur-Logotyp, 1970 Hans Arp, Bukolische Landschaft, 1963 Claudia Comte, Suspended Marble Banana (Study), 2019 Christian Rothacher, Ohne Titel, 1969 9
Kunst-Workshops In Form gebracht Plastisches Gestalten mit Ton (Zyklus 1-3) Ausstellungsrundgang In der Ausstellung betrachten die Schülerinnen und Schüler die Bearbeitungsspuren und Oberflächenbeschaffenheit ausgewählter Skulpturen genau. Sie stellen Vermutungen an, mit welchem Werkzeug oder ob direkt mit den Händen gearbeitet wurde und diskutieren, wie die Struktur und die Ausgestaltung der Oberfläche die Wirkung der Kunstwerke beeinflussen. Anhand von Materialproben erspüren die Schülerinnen und Schüler Gewicht, Temperatur oder Beschaffenheit der verwendeten Materialien. Bei einem Skizzierauftrag halten sie ihr Lieblingsobjekt fest, indem sie mit kreisenden oder strichartigen Bewegungen das dreidimen- sionale Werk mit Bleistift „aufbauen“. Älteren Schülerinnen und Schülern wird die Unterschei- dung zwischen dem additiven Prinzip und einer aus Stein gehauenen Skulptur anschaulich gemacht. Atelier: Zyklus 1 Bei den Schülerinnen und Schülern vom Zyklus 1 steht die Materialexploration des Tons im Vordergrund. Sie erkunden in einem ersten Schritt das Material und erproben, wie sie mit unterschiedlichen Werkzeugen und Verfahren Strukturen und Abdrücke im weichen Material erzeugen können. Danach gestaltet jede Schülerin und jeder Schüler ein Tonrelief, indem die vorher geübten Verfahren und Möglichkeiten der Oberflächengestaltung angewendet wer- den. Atelier: Zyklus 2 und 3 Der Schwerpunkt im Atelier liegt auf dem plastischen Gestalten mit Ton. Die Schülerinnen und Schüler lernen Möglichkeiten der Oberflächengestaltung sowie Modelliertechniken ken- nen und erkunden experimentell eigene Verfahren. Jeder Schüler und jede Schülerin gestal- tet ein oder mehrere Objekte, die als Abschluss gemeinsam zu einer Gesamtpräsentation arrangiert werden. Hinweis: Aus Gründen der Nachhaltigkeit werden die Arbeiten fotografiert und der Ton wie- derverwertet. Auf Wunsch werden die Fotos von der Vermittlerin / vom Vermittler gemacht und der Lehrperson nach dem Workshop digital übermittelt. 10
Ugo Rondinone, Diary of Clouds (Detailansicht), 2007 11
Kunst-Workshops Von 2D zu 3D Mobile (Zyklus 1) Gestalten mit Papier (Zyklus 2 und 3) Ausstellungsrundgang Das Wechselspiel zwischen flächigen Elementen und räumlicher Ausdehnung wird anhand ausgewählter Skulpturen thematisiert. Hier schweben runde Spiegel, arrangiert zu einem riesigen Mobile, dort setzt sich ein Werk aus einzelnen flächigen Elementen zusammen. Wie verändert sich ein dreidimensionales Werk, wenn es von unterschiedlichen Standpunkten aus betrachtet wird? Gibt es eine ideale Ansicht? Die Schülerinnen und Schüler halten diese zeichnerisch fest und tauschen ihre Meinungen darüber aus. Jüngere Schülerinnen und Schüler erproben spielerisch, wie sie aus einem flachen Blatt Papier durch Falten, Rollen oder Knüllen ein volumenhaftes Gebilde fertigen können. Atelier: Zyklus 1 Im Atelier gestaltet jeder Schüler und jede Schülerin aus einer runden Kartonscheibe ein Einzelelement für ein Mobile. Eine Seite wird mit Neocolor malerisch ausgearbeitet, wobei in- dividuelle Farbkombinationen und Muster umgesetzt oder auch die runde Form als Anlass für die formale Ausgestaltung inspirieren können. Die zweite Seite wird mit Spiegelfolie beklebt. Schliesslich werden die einzelnen Scheiben, mit einer farbigen Schnur versehen, an der bestehenden Mobilekonstruktion befestigt. Bei der Präsentation betrachten die Schülerinnen und Schüler, wie die bunten Muster ebenso wie der Raum und die Klasse in den Spiegelflä- chen reflektiert werden. Das Gemeinschaftswerk wird wieder aufgelöst und die Schülerinnen und Schüler dürfen ihre Kartonscheibe nach Hause nehmen. Atelier: Zyklus 2 und 3 Im Atelier lernen die Schülerinnen und Schüler unterschiedliche Verfahren und Faltungsme- thoden kennen, um aus dem flachen, zweidimensionalen Material Papier räumliche Objekte zu gestalten. Aus verschiedenfarbigen Papieren können figürliche oder geometrische Formen entwickelt werden. Die Formenumrisse werden aufgezeichnet, ausgeschnitten und anschlies- send durch Kleben, Stecken und Falten zu dreidimensionalen Gebilden. Als Hilfestellung stehen Schablonen als mögliche Vorlagen zur Verfügung. Bei der Präsentation werden Erfah- rungen und Entdeckungen ausgetauscht und die Objekte besprochen. 12
Beispiele aus dem Atelier, Workshop Zyklus 2 und 3 Beispiel aus dem Atelier, Workshop Zyklus 1 Christian Megert, Mobile, 1968 Meret Oppenheim, Bauernfrau, auf dem Kopf einen Korb tragend, 1960 2000 Thea Weltner, Streifzüge, 1980 13
Kunst-Workshops Körper im Raum Drahtfiguren (ab Zyklus 2) Ausstellungsrundgang Der Schwerpunkt liegt bei diesem Workshop auf der menschlichen Figur. In der Ausstellung betrachten die Schülerinnen und Schüler die unterschiedlichen Körperhaltungen der Skulp- turen und diskutieren, welche Botschaften und Emotionen die unterschiedlichen Figuren vermitteln. Sie erproben, wie sie mit dem eigenen Körper unterschiedliche Posen einnehmen und Gefühle zum Ausdruck bringen können. Hierzu beobachten sie die plastischen Werke genau und entdecken, wie kleine Veränderungen beispielsweise der Hand- oder Kopfhaltung unterschiedliche Wirkungen erzielen. In einer Skizzierübung wird die menschliche Figur auf ein Strichmännchen reduziert, um die Komplexität der Aufgabe zu reduzieren und den Fokus auf die Körperhaltung zu legen. Atelier: Zyklus 2 und 3 Ausgehend von der in der Ausstellung erstellten Skizze, gestalten die Schülerinnen und Schüler im Atelier aus Draht einfache Figuren. Klassen von Zyklus 2 verwenden Chenil- ledraht in verschiedenen Farben. Ab Zyklus 3 kann dieser mit dem in der Handhabung anspruchsvolleren Eisendraht kombiniert werden. Der Umgang mit dem Material und die Möglichkeiten zur Verbindung von Einzelteilen und zur Stabilisierung werden vom Vermittler bzw. von der Vermittlerin vorgezeigt. Durch Biegen des weichen Drahtes kann die Pose leicht verändert und die unterschiedlichen Wirkungen betrachtet werden. Die Schülerinnen und Schüler arrangieren ihre Figuren einzeln oder in Gruppen. Beispiele aus dem Atelier, Workshop Zyklus 2 Beispiel aus dem Atelier, Workshop Zyklus 3 14
Remo Rossi, Acrobata, 1958 Emilio Stanzani, Arlecchino in movimento, 1949 Alberto Giacometti, Frau aus Venedig I, 1956 15
Dialogische Führungen Die Ausstellung bietet einen umfassenden Überblick über das skulpturale Schaffen seit 1945 bis heute. Die Schülerinnen und Schüler betrachten die reiche Vielfalt an Materialien und dis- kutieren über die Machart oder Wirkung der Skulpturen. Sie beschreiben ihre Beobachtungen, skizzieren oder notieren eigene Assoziationen zu den Werken. Fragen werden diskutiert und die Schülerinnen und Schüler versuchen herauszufinden, welche Themen oder Inhalte die Kunstschaffenden mit ihren Werken aufgreifen. Die Werkbetrachtungen werden ergänzt mit Hintergrundinformationen. Die Schülerinnen und Schüler lernen, zwischen dem Begriff Skulp- tur und Plastik zu differenzieren, lernen das erweiterte Skulpturverständnis der Postmoderne kennen, erfahren mehr über die Künstler/innen oder historische Veränderungen in Bezug auf Thema und Materialwahl. Themenschwerpunkte: 1. Überblicksführung 2. Fokus auf Postmoderne 3. Materialvielfalt Ausstellungsansicht Doris Stauffer, Urs Lüthi und Germaine Richier. Photo: René Rötheli, Baden 16
Ausstellungsansicht Niki de Saint-Phalle und Daniel Spoerri. Photo: René Rötheli, Baden Ausstellungsansicht Augustin Rebetez und Katharina Sallenbach. Photo: René Rötheli, Baden 17
Angebote für Schulklassen Einführung für Schulklassen Die Kunstvermittlung bietet für Schulklassen aller Stufen eine Einführung in die aktuellen Ausstellungen oder die permanente Sammlungspräsentation an. Termin nach Absprache Dauer: ca. 15 min Kosten: CHF 40.- Kunst-Workshop (Zyklus 1 bis 3) In der aktuellen Ausstellung oder der Sammlung werden Schülerinnen und Schüler eingeladen, sich mit den Werken vertieft auseinanderzusetzen, um Kunst und den eigenen Alltag gedanklich und gestaltend zu vernetzen. Bei diesen massgeschneiderten und den Stufen angepassten Workshops steht das Entdecken, Erkennen und Austauschen im Vordergrund. Ein wichtiger Bestandteil der Veranstaltung ist die gestalterische Auseinandersetzung im Atelier. Termin: nach Absprache Dauer: 2 Stunden Kosten: CHF 250.-* Kunst-Workshop "I see!" (Zyklus 2 und 3, Kantons- und Berufsschulen) Explore, discover, imagine, create! Kinder und Jugendliche gehen auf Entdeckungstour in der Welt der Kunst während interaktiven Sammlungsrundgängen in englischer Sprache. Mit den Kunstwerken als Inspiration, experimentieren sie mit Seh-Tools, erfinden Geschichten, diskutieren (oder philosophieren), debattieren und gewinnen dabei Vertrauen im sprachlichen Ausdruck. Ergänzend dazu können Impressionen und Ideen mit malerischen Mitteln im Atelier festgehalten werden. Termin: nach Absprache Dauer: 2 Stunden Kosten: CHF 250.-* 18
Workshop live zu Hause (Zyklus 2 und 3, Kantons- und Berufsschulen, sowie für Lehrpersonen und Erwachsenen-Teams) Die Schülerinnen und Schüler bzw. die Teilnehmerinnen und Teilnehmer entdecken künstlerische Techniken aus dem Komfort ihres Zuhauses und bringen neuen Ideen und kreative Einflüsse in ihren Alltag. Bei diesen maßgeschneiderten und den Stufen angepassten Workshops liegt der Schwerpunkt auf dem Gestalten, Erforschen und Teilen. Unter Verwendung der Video-Chat-Funktion von ZOOM wird der Workshop live von einem Moderator geleitet. Für weitere Informationen besuchen Sie bitte: www.aargauerkunsthaus.ch/vermittlung/schulen. Termin: nach Absprache Dauer: 1 Stunde Kosten*: CHF 125.-*/ Halbklasse CHF 190.– / Team Erwachsene Kunst-Workshop "Auf eigene Weise", alle Zyklen Wie riecht Kunst? Wie klingt Kunst? Wie fühlt sich Kunst an? Schülerinnen und Schüler mit einer Beeinträchtigung entdecken Kunst auf sinnliche, lustvolle Weise. Durch sinnhafte und angepasste Bildbegegnungen und individuelles, kreatives Gestalten wird Kunst ganzheitlich erlebt. Termin: nach Absprache Dauer: 2 Stunden Kosten: CHF 250.-* Dialogische Führung (Zyklus 3, Kantons- und Berufsschulen) Mit einem thematischen Schwerpunkt erhalten die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe und der Kantons- und Berufsschulen Einblick in die aktuellen Ausstellungen oder die Sammlung und beteiligen sich aktiv und kritisch an deren Erschliessung. Termin: nach Absprache Dauer: 1 Stunde Kosten: CHF 180.-* 19
Fortbildung für Lehrpersonen Für Lehrpersonen aller Zyklen werden Vermittlungsmethoden zu den Ausstellungen oder die Sammlung präsentiert und Material zur Vor- und Nachbereitung in der Schule zur Verfügung gestellt. Termin: nach Absprache Dauer: 2 Stunden Kosten: CHF 280.- + Eintritt 10.-/Person Ungeführte Schulklassen Wenn Sie das Aargauer Kunsthaus mit einer Klasse ohne Begleitung der Kunstvermittlung besuchen möchten, melden Sie sich bitte an. Zur Vorbereitung Ihres Besuches bitten wir Sie, das Informationsblatt für ungeführte Klassen und Gruppen durchzulesen und die Regeln im Aargauer Kunsthaus zu beachten. Das Informationsblatt können Sie auf unserer Website runterladen: http://www. aargauerkunsthaus.ch/de/kunstvermittlung/schulen/ Kontakt für Buchungen/Anfragen: Aargauer Kunsthaus Sibilla Caflisch Aargauerplatz, CH-5001 Aarau T + 41 (0)62 835 23 31 F + 41 (0)62 835 23 29 kunstvermittlung@ag.ch *Aargauer Schulklassen können bei Kultur macht Schule eine finanzielle Unterstützung durch den Impulskredit für das Vermittlungsangebot und die Fahrtkosten beantragen. Weitere Informationen unter www.kulturmachtschule.ch. 20
Schutzkonzept Leitlinien für das Aargauer Kunsthaus September 2021 Liebes Publikum Wir freuen uns, Sie in unserem Haus willkommen zu heissen. Unser Ziel ist es, Ihnen einen angenehmen Besuch zu ermöglichen und sicherzustellen, dass Sie dabei bestmöglich vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus geschützt sind. So schützen wir Sie: Abstand halten: Die Personenzahl im Aargauer Kunsthaus ist beschränk. Die jeweiligen Räu- me sind mit der maximalen Personenzahl beschriftet. So haben Sie jederzeit die Möglichkeit, den nötigen Abstand zu halten. Veranstaltungen: Die Anzahl Teilnehmende ist jeweils beschränkt und alle Anlässe und Angebote sind auf Anmeldung, damit wir die Gruppengrösse steuern können. Die aktuellen Informationen finden Sie im Veranstaltungskalender auf unserer Webseite www. aargauer- kunsthaus.ch Maskenpflicht: Da bei der Teilnahme an Führungen, Bild des Monats oder Workshops die Ab- standhaltung nicht in allen Räumen gewahrt werden kann, gilt eine Maskenpflicht. Wir bitten Sie, wenn möglich Ihre eigene Maske mitzubringen. Im Kunsthaus gilt Maskenpflicht und für Schülerinnen und Schüler ab der 5. Klasse ist das Tragen einer Maske obligatorisch. Von der Maskenpflicht ausgenommen sind Schulklassen bis und mit 4. Klasse. Hygiene: Wir desinfizieren regelmässig alle Türklinken, Geländer, Sitz- und Ablageflächen. Sie erhalten vor dem Besuch des Hauses die Möglichkeit, Ihre Hände zu desinfizieren. Wir bitten Sie weiterhin, mit Karte zu zahlen. Mitarbeitende und Vermittlungspersonal: Wir arbeiten unter Einhaltung der Verhaltens- und Hygienerichtlinien, aktualisieren laufend unser Schutzkonzept und schulen intern. Wir bitten Sie, auf einen Besuch im Aargauer Kunsthaus zu verzichten, sollten Sie Erkäl- tungssymptome haben oder sich krank fühlen. Wir freuen uns, Sie im Aargauer Kunsthaus zu begrüssen und stehen Ihnen bei Fragen rund um Ihren Besuch jederzeit gerne zur Verfügung unter 062 835 23 30. 21
Hausordnung im Aargauer Kunsthaus Als Begleitperson der Schulklasse/Gruppe tragen Sie die Verantwortung für das Verhalten Ihrer Schüler/innen. Wir bitten Sie, vor dem Besuch des Kunsthauses Ihrer Klasse die Weisungen dieser Hausordnung vorzustellen: • Alle Taschen/Rucksäcke und Jacken/Mäntel müssen in den Schliessfächern und an der Garderobe im UG verstaut werden. Schirme können vor dem Museumseingang in den dafür vorgesehenen Ständer gestellt werden. • Das Fotografieren und Filmen ist, ohne das Blitzlicht zu verwenden, erlaubt. • Bei Schulklassen darf die maximale Gruppengrösse von 25 SchülerInnen nicht überschritten werden. Falls Ihre reguläre Schulklasse mehr SchülerInnen umfasst, wird selbstverständlich eine Ausnahme gemacht. • Der Besuch der Schulklasse darf nur in Begleitung von mindestens einer Lehrperson erfolgen. Bitte lassen Sie die Klasse nicht unbeaufsichtigt. • Das Berühren der Kunstwerke ist strengstens untersagt. • Schreiben und Zeichnen ist nur mit Bleistift erlaubt. Andere Schreib- und Malutensilien wie Kugelschreiber, Farb- und Filzstifte, Pinsel, Scheren etc. dürfen in den Ausstellungsräumen nicht verwendet werden. • Um die anderen Besucher nicht zu stören, müssen die Durchgänge freigehalten werden. • Essen und Trinken ist im Ausstellungsbereich nicht gestattet. • Das Aufsichtspersonal ist für die Sicherheit der Kunstwerke verantwortlich. Bitte unterstützen Sie das Personal bei der Arbeit und befolgen Sie seine Anweisungen. Wir danken für Ihr Verständnis und die Beachtung der Hausordnung und wünschen viel Freude bei Ihrem Besuch. 22
Ausblick auf kommende Ausstellungen Art as Connection 23.10. 2021 – 9.1. 2022 Auswahl 21 Aargauer Künstlerinnen und Künstler, Gast: Roberta Müller 13.11.21 – 02.01.22 New Heads Förderpreis der HEAD – Genève 13.11.21 – 02.01.22 23
Notizen 24 25 26 27
Bildlegende Titelblatt: Ausstellungsansicht. Photocredits Laura Arminda Kingsley
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