Hausliturgie - Christlich-Hinterzarten
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… damit sie eins sind wie wir Eine Hausliturgie zum 7. Sonntag der Osterzeit B, 16. Mai 2021 Zur Vorbereitung der Feier gestalten Sie den Tisch/ den Raum in Ihrer Weise feierlich: eine Kerze, die an das Osterlicht erinnert; ein Kreuz/ ein Stein, um die Mühen und Leiden des eigenen Lebens und der Welt in der Feier sichtbar zu machen; Blumen, die Freude und Heilung bereiten; Fotos von Menschen, die Ihnen wichtig sind… Wenn Sie haben, halten Sie zum Mitsingen oder –lesen das Gotteslob bereit. Die Lieder können auch im Hören der Musik meditiert werden. Wenn sie zu Mehreren feiern: Legen Sie vor der Feier fest, wer welchen Text liest. Orgelbegleitungen finden Sie unter folgendem Internet-Link zur Musik: https://1drv.ms/u/s!AuUcqVYmjXqBjQV36Ry23IRBtadK?e=gFfVHA Eröffnung Ps 66,1-2 Jauchzt vor Gott, alle Menschen der Erde! Spielt zum Ruhm seines Namens! Verherrlicht ihn mit Lobpreis! Halleluja. Lied GL 146 1.3.4 „Du rufst uns Herr, an deinen Tisch“ ¤ 001 Kreuzzeichen Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Einführung An diesem Sonntag nähern wir uns weiter an Pfingsten an. Die Lesungstexte der vergangenen Wochen und heute nehmen uns hinein in die Fülle der leibhaften Begegnungen mit Christus, dem Auferstandenen. Die Erinnerung ist wichtig. Sie stellt uns immer wieder auf den Boden des Glaubens, wenn Zweifel uns verunsichern. In Brot und Wein, die wir in seinem Namen dankend vor Gott bringen und teilen, kommt Er uns zum Greifen nahe. Das zu bezeugen, sind wir als Kinder und Jugendliche, als Frauen und Männer von Jesus Christus ernannt. Mit dem morgigen Junia-Gedenktag (17. Mai) werden die Berufungsgeschichten von Frauen seit Beginn der Nachfolge Jesu gewürdigt: Berufene Frauen in ihrer priesterlichen Verantwortung, ihrer königlichen Autorität und ihrer prophetischen Kraft. Sie feiern und bezeugen Gottes Gegenwart in vielfältiger Weise. Sie haben die Kirche und den Glauben geprägt und tun es bis heute. Einige von ihnen erinnern wir in der Litanei nach dem Evangelium. Von Junia wird im Römerbrief als Apostolin berichtet. (Röm 16, 7) Kyrie Jesus Christus, du brichst mit uns das Brot – Wir preisen dich Jesus Christus, du Friede in unseren Herzen – Wir danken dir Jesus Christus, du ernennst uns zu Zeuginnen und Zeugen deiner Auferstehung – Wir preisen dich 1
Lied GL 409 1-4 „Singt dem Herrn ein neues Lied“ ¤ 002 Gebet Lebendiger Gott, wir bekennen, dass unser Erlöser bei dir in deiner Herrlichkeit ist und dass er alle Tage bis zum Ende der Welt bei uns bleibt, wie er uns verheißen hat. Er, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und wirkt in alle Ewigkeit. Amen. Schriftlesung Apg 1, 15-17.20ac-26 Lesung aus der Apostelgeschichte In jenen Tagen erhob sich Petrus im Kreis der Brüder – etwa hundertzwanzig waren zusammengekommen – und sagte: Brüder! Es musste sich das Schriftwort erfüllen, das der Heilige Geist durch den Mund Davids im Voraus über Judas gesprochen hat. Judas wurde zum Anführer derer, die Jesus gefangen nahmen. Er wurde zu uns gezählt und hatte Anteil am gleichen Dienst. Es steht im Buch der Psalmen: Sein Amt soll ein anderer erhalten! Es ist also nötig, dass einer von den Männern, die mit uns die ganze Zeit zusammen waren, als Jesus, der Herr, bei uns ein und aus ging, angefangen von der Taufe durch Johannes bis zu dem Tag, an dem er von uns ging und in den Himmel aufgenommen wurde – einer von diesen muss nun zusammen mit uns Zeuge seiner Auferstehung sein. Und sie stellten zwei Männer auf: Josef, genannt Barsábbas, mit dem Beinamen Justus, und Matthías. Dann beteten sie: Du, Herr, kennst die Herzen aller; zeige, wen von diesen beiden du erwählt hast, diesen Dienst und dieses Apostelamt zu übernehmen! Denn Judas hat es verlassen und ist an den Ort gegangen, der ihm bestimmt war. Sie warfen das Los über sie; das Los fiel auf Matthías und er wurde den elf Aposteln zugezählt. Gedanken zu den Schriftworten Ist es nicht eigenartig, dass die Jünger in ihrer Erinnerung an diejenigen, „die mit uns die ganze Zeit zusammen waren, als Jesus, der Herr, bei uns ein und aus ging, angefangen von der Taufe durch Johannes bis zu dem Tag, an dem er von uns ging und in den Himmel aufgenommen wurde“ die Frauen ausblenden? Jesus grenzt nach den Worten des Evangeliums weder Frauen noch Männer aus, wenn er ganz selbstverständlich Gott, Seinen Vater, darum bittet, die Menschen in seinem Namen zu bewahren, „damit sie eins sind wie wir“. Halleluja-Ruf GL 175,2 „Halleluja“ ¤ 003 Ich lasse euch nicht als Waisen zurück. Ich komme zu euch. Dann wird euer Herz sich freuen. Halleluja. 2
Evangelium Joh17,6a.11b Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes. In jener Zeit erhob Jesus seine Augen zum Himmel und sprach: Vater, ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, damit sie eins sind wie wir! In der folgenden Litanei erinnern wir uns an die Frauen der Heilsgeschichte angefangen bei Eva. Die Litanei kann im Wechsel gesprochen werden. Litanei der Zeuginnen Wir verbinden uns mit unseren Ahninnen der Thora Wir ehren dich, Eva, Zeugin des guten Anfangs. Wir sehen euch, Hagar und Rebekka, den Frieden schüren, wie ein Feuer, das jüdische, christliche, muslimische Kinder wärmt. Wir trauern, Schifra und Pua, um die Mädchen, die getötet wurden, weil sie Mädchen sind. Wir folgen euch, Machla, Noa, Hogla, auf dem langen Weg für gleiche Rechte. Wir tanzen mit dir, Mirjam, Pfadfinderin Gottes und Expertin für das Wasser des Lebens. Alle: Gott, du schenkst uns Vollmacht, Zukunft zu gestalten in deiner Geistkraft. Wir verbinden uns mit den Prophetinnen und weisen Frauen Wir ehren euch, Noemi und Ruth, euer Frauenband, aus Liebe gesponnen, frech gewoben und weitsichtig weitergereicht bis zu Jesus, bis zu uns. Wir erinnern an dich, Hexe von Endor, und an alle Frauen, die ihre Weisheit geteilt haben. Wir sind glücklich, Richterin Debora, dein Name steht für alle Frauen, die seit Jahrtausenden öffentlich Recht sprechen. Wir bezeugen, Prophetin Hulda, deine Bedeutung am Wendepunkt Israels. Und wir ehren alle Prophetinnen, deren Namen wir nicht kennen. Wir stehen auf, Michal, und legen wie du den Kriegstreibern Worte und Zeichen in den Weg. Alle: Gott, du schenkst uns Vollmacht, Zukunft zu gestalten in deiner Geistkraft. Wir verbinden uns mit unseren Müttern der Jesus-Gemeinschaft Wir vertrauen dir, Maria, weil du leidenschaftlich gelebt und gesungen hast: Magnifikat! Wir sagen, Hanna, wie du als alte Frauen das prophetische Wort zur rechten Zeit. Wir verkünden, Samaritanerin, wie du, was wir von Jesus erfahren haben. Wir lehren, Frau aus Syrophönizien, wie Du Jesus gelehrt hast: Enge, unmenschliche Grenzen gelten nicht. Wir salben, salbende Unbekannte, wie du Jesus gesalbt hast, Menschen zur Stärkung und zum Sterben. 3
Wir stellen uns ins Zentrum, blutflüssige Frau, zu dir, blutend, mit dem Sekret des Eisprungs, der Inkontinenz des Alters und bringen die heilende Wahrheit zur Sprache. Wir sehen dich leuchten, Maria Magdala, so Turm wie Petrus Fels. Alle:: Gott, du schenkst uns Vollmacht, Zukunft zu gestalten, in deiner Geistkraft. Wir verbinden uns mit unseren Schwestern der Urkirche Wir ehren dich, Apostelin Junia, Matronin der Junia-Initiative und ehren die Theologinnen, die dich freisprachen. Wir sind Kirche, Lydia, mit dir, Unternehmerin und Verkünderin des Evangeliums. Wir sehen dich, Zeltmacherin Priska, arbeiten, reisen und lehren. Wir gestalten dein Erbe, Diakonin und Gemeindeleiterin Phöebe, von der frohen Botschaft erfüllt wie du. Alle: Gott, du schenkst uns Vollmacht, Zukunft zu gestalten, in deiner Geistkraft. Wir verbinden uns mit unseren Ahninnen des Mittelalters Wir erinnern an dich, Theodora Episkopa, und ehren alle Frauen in kirchlichen Ämtern, deren Gedächtnis ungepflegt verlöschte. Wir verneigen uns vor euch, Äbtissinnen von Las Huelgas, Quedlinburg, Gantersheim, Remiremont und vielen anderen, die geistliche Zentren schufen und die Sakramente feierten. (Wir verneigen uns) Wir öffnen uns, Hildegard von Bingen, der Grünkraft, die uns ein Universum an Worten, Tönen und Farben erschloss. Wir sind stolz, Ratgeberin Wiborada, auf dich, denn in dir konnte die Papstkirche erstmals die Heiligkeit von Frauen sehen. Wir ehren euch, Katharina von Siena und Theresa von Avila als unsere Kirchenlehrerinnen, zusammen mit den vielen anderen Lehrerinnen, deren Schriften wir vermissen. Wir denken an dich, Teresa von Lisieux, und dein Leiden, weil du dem göttlichen Ruf zur Priesterin nicht folgen konntest. Alle: Gott, du schenkst uns Vollmacht, Zukunft zu gestalten, in deiner Geistkraft … Wir verbinden uns mit unseren Müttern der neueren Kirchengeschichte Wir danken dir, Sojourner Truth, Gottes Prophetin für gleiche Würde und gleiche Rechte aller Frauen, aller Schwarzen, aller Versklavten, aller Armen. Wir denken in Liebe an dich, Dorothee Sölle, Gottes „Streichhölzchen“ für zündende Theologie und Licht im Dunkel einer phantasielosen Kirche. Wir singen mit dir, Mercedes Sosa, das Danklied für das Leben, für die Geschwisterlichkeit von Menschen und Schöpfung. Sie können die Litanei ergänzen mit Frauen, die Ihnen auf dem Weg des Glaubens wichtig sind. 4
Lied GL 887, 1-2 „Mit dir Maria singen wir“ ¤ 004 Fürbitten Gott, wir sind dankbar für Frauen und Männer, die durch ihr Zeugnis als kleine oder große Kirchen-Mütter und Kirchen–Väter sich für das Lebendigsein von Kirche eingesetzt haben und einsetzen. Mal gebeten und mal ungebeten, wie Jesus es gelebt hat. Für Würde und Recht haben sie sich stark gemacht, weil sie mit Dir zuerst den Menschen liebten und lieben. Wir öffnen unsere Arme und bitten um Trost für die Kinder, Frauen, Männer – die von Vertreterinnen und Vertretern der Kirche missbraucht, verletzt und ermordet wurden. Wir halten Stille für unsere Anliegen, für die wir vielleicht noch gar keine Sprache kennen. STILLE Gott, wir preisen Dich in Deiner Herzlichkeit. DU bist da. Und mit DIR die Hoffnung, dass jede Träne abgewischt wird und Wandlung möglich ist. So gehen wir unsere Wege weiter in Christus und erfüllt von der Heiligen Geistkraft, jetzt und alle Tage und Nächte bis in Ewigkeit. Amen. Vater unser Friedensgruß Friede sei mit dir. Fürchte dich nicht. Segensbitte Und der Friede Gottes, der höher ist als unsere Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne, unseren Verstand und unser Hoffen in Seinem Geiste und stärke unsere Liebe – in Seinem Namen, im Namen des Vaters, des Sohnes und der heiligen Geistkraft. Amen. Lied GL 887, 3-4 „Mit dir Maria singen wir“ ¤ 005 Quellen: Lesungstexte: erzabtei-beuron.de und schott Lieder: Gotteslob Einführung, Gebete und weiterführende Gedanken: Dorothea Welle Litanei der Zeuginnen: entnommen aus der Junia-Vigil 2021 unter: juniainitiative.com 5
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