Andacht zum Sonntag Kantate 2021 - Trichtingen
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Andacht zum Sonntag Kantate 2021 Lied zum Eingang (Gesangbuch 331) 1. Großer Gott, wir loben dich, Herr, wir preisen deine Stärke. Vor dir neigt die Erde sich und bewundert deine Werke. Wie du warst vor aller Zeit, so bleibst du in Ewigkeit. 6. Du, des Vaters ewger Sohn, hast die Menschheit angenommen, bist vom hohen Himmelsthron zu uns auf die Welt gekommen, hast uns Gottes Gnad gebracht, von der Sünd uns frei gemacht. 10. Alle Tage wollen wir dich und deinen Namen preisen und zu allen Zeiten dir Ehre, Lob und Dank erweisen. Rett aus Sünden, rett aus Tod, sei uns gnädig, Herre Gott! 5. Dich, Gott Vater auf dem Thron, loben Große, loben Kleine. Deinem eingebornen Sohn singt die heilige Gemeinde, und sie ehrt den Heilgen Geist, der uns seinen Trost erweist. Text: Ignaz Franz 1768 nach dem »Te Deum laudamus« 4. Jh. Melodie: Lüneburg 1668, Wien um 1776, Leipzig 1819 zum Wochenpsalm Psalm 98 wird der obenstehende Introitus gesungen; der Text entspricht den Versen 1 und 2 die Abbildung zeigt den Gesang in einer Handschrift aus Albi (11.Jhdt). Bibliothèque nationale de France. Département des Manuscrits. Latin 776
Psalm 98 Singet dem HERRN ein neues Lied, denn er tut Wunder. Er schafft Heil mit seiner Rechten und mit seinem heiligen Arm. Der HERR lässt sein Heil kundwerden; vor den Völkern macht er seine Gerechtigkeit offenbar. Er gedenkt an seine Gnade und Treue für das Haus Israel, aller Welt Enden sehen das Heil unsres Gottes. Jauchzet dem HERRN, alle Welt, singet, rühmet und lobet! Lobet den HERRN mit Harfen, mit Harfen und mit Saitenspiel! Mit Trompeten und Posaunen jauchzet vor dem HERRN, dem König! Das Meer brause und was darinnen ist, der Erdkreis und die darauf wohnen. Die Ströme sollen in die Hände klatschen, und alle Berge seien fröhlich vor dem HERRN. Denn er kommt, das Erdreich zu richten. Er wird den Erdkreis richten mit Gerechtigkeit und die Völker, wie es recht ist. Gebet des Tages Herr, Gott, himmlischer Vater, du wirkst in den Seelen aller Gläubigen den einigen Willen. So bitten wir: Erfülle uns mit Liebe zu deinen Geboten und mit Sehnsucht nach deinen Verheißungen, auf dass unsere Herzen inmitten aller Wechselfälle dieser Welt dort fest verankert sind, wo die wahren Freuden sind, bei dir, den wir preisen durch Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Herren, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und lebendig macht von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen
Lied der Woche (Gesangbuch 286) Singt, singt dem Herren neue Lieder, er ist’s allein, der Wunder tut. Seht, seine Rechte sieget wieder, sein heilger Arm gibt Kraft und Mut. Wo sind nun alle unsre Leiden? Der Herr schafft Ruh und Sicherheit; er selber offenbart den Heiden sein Recht und seine Herrlichkeit. Der Herr gedenkt an sein Erbarmen, und seine Wahrheit stehet fest; er trägt sein Volk auf seinen Armen und hilft, wenn alles uns verlässt. Bald schaut der ganze Kreis der Erde, wie unsers Gottes Huld erfreut. Gott will, dass sie ein Eden werde; rühm, Erde, Gottes Herrlichkeit! Frohlocket, jauchzet, rühmet alle, erhebet ihn mit Lobgesang! Sein Lob tön im Posaunenschalle, in Psalter- und in Harfenklang! Auf, alle Völker, jauchzt zusammen, Gott macht, dass jeder jauchzen kann; sein Ruhm, sein Lob muss euch entflammen, kommt, betet euren König an! Das Weltmeer brause aller Enden, jauchzt, Erde, Menschen, jauchzt vereint! Die Ströme klatschen wie mit Händen; ihr Berge, hüpft, der Herr erscheint! Er kommt, er naht sich, dass er richte den Erdkreis in Gerechtigkeit und zwischen Recht und Unrecht schlichte; des sich die Unschuld ewig freut. Text: Matthias Jorissen 1798 Melodie: Nun saget Dank und lobt den Herren (Nr. 294) Die Abbildung ist dem „Stuttgarter Psalter“ (Württembergische Landesbibliothek) entnommen, es handelt sich um eine französische Handschrift des 9. Jahrhunderts.
Gedanken zum Psalm 98 Bei einem Buch oder einem Aufsatz kann man das ja auch so machen, dass man den ersten und den letzten Absatz liest, damit man weiß worauf die Sache hinausläuft. Auch bei diesem Psalm ist das hilfreich. Denn dann erschließt sich vielleicht, was es mit der Neuheit des Liedes auf sich hat, und was für ein Wunder denn gemeint ist: Er kommt, Gott kommt am jüngsten Tage, das Erdreich zu richten mit Gerechtigkeit. Es gilt also die Neuheit des Lebens, den jüngsten Tag, mit einem passenden Lied, mit dem neuen Lied, mit dem Lied von der Neuheit des Lebens zu preisen. Doch wie könnten wir das Loblied vom jüngsten Tag singen, wenn der in weiter Ferne, jenseits von uns und unserer Welt wäre? Wie können wir singen, wenn die Gerechtigkeit doch noch gar nicht aufgerichtet ist in unserer Welt, wenn so vieles noch im Argen liegt? Trennt uns womöglich unsere Zeit oder die Zeit überhaupt von Gottes Ewigkeit? Jetzt sollen wir aber singen, denn ER tut Wunder. Gegen unsere Bedenken das neue Lied zu singen, steht das Handeln Gottes, steht Gott selbst, der von Ewigkeit her und daher auch in der Zeit, auch in unserer Zeit, Wunder tut und Heil schafft. So ist das Heil, so muss das Heil auch in unserer Zeit zu sehen sein, immerhin, so heißt es, lässt er sein Heil verkündigen und der Welt Enden sehen das Heil unseres Gottes. Vielleicht hat ja der große Kirchenvater Hieronimus Recht, wenn er sagt, dass wir das Heil nicht sehen, solange wir mitten auf der Erde sind, wir sollten ans Ende der Erde gehen, eine geistliche Höhe erklimmen. Es gilt also den rechten Blick zu gewinnen, dafür, dass wir das Heil auch sehen und hören. Das ist ja auch die Bitte des Sonntages, der von diesem Psalm seinen Namen hat: dass inmitten der Wechselfälle dieser Welt unsere Herzen da fest verankert sind, wo die wahren Freuden sind. Der Psalm nun lenkt unseren Blick und unser Herz so, dass wir die wahren Freuden, Gottes Wundertaten und seinen Sieg des Lebens erkennen können. Zuallererst sind wir dabei gewiesen auf sein Volk, denn er gedenkt seine Gnade und Treue für das Haus Israel. So sind wir auf das gewiesen, was Israel zu Israel macht, auf den Auszug aus Ägypten und Bundesschluss am Sinai. Das ist die herrliche, die Wunder-Tat Gottes, durchaus in der Zeit.
Der Psalm bleibt aber nicht in der grauen Vorzeit stehen. Indem er fast durchgängig sich an die Worte der Verkündigung des zweiten Teils des Jesajabuches anlehnt, weist er uns in eine neue Zeit, in die Zeit des zweiten Auszugs, in die Zeit des Endes der babylonischen Gefangenschaft und des Wiederaufbaus des Tempels. Doch auch diese Zeit ist lange her aber die Verkündigung des Propheten und der Psalm sind offen für die Zukunft, für das Kommen des Herrn. Und so weiß die christliche Kirche in Tod und Auferstehung Jesu Christi wieder den Sieg Gottes über die Ungerechtigkeiten dieser Welt und die Wundertaten Gottes zu erkennen. Alles das mag uns heute weit weg erscheinen, all das mag uns so vorkommen, als sei es schon gar nicht mehr in der Zeit, weil nicht in unserer Zeit, geschehen. Und gerade deshalb ruft der Psalm uns - und nicht nur uns, sondern die ganze Schöpfung - dazu auf, dem Herrn das neue Lied zu singen. Und diese Aufforderung hat Vollzugscharakter: im Singen von dem Wunder Gottes, der da lebt und Leben schafft von Ewigkeit zu Ewigkeit, ereignet sich das Wunder an uns und der ganzen Schöpfung. Die Flüsse klatschen in die Hände und die Berge jubeln, weil Gott das Leben täglich neu schafft; wir singen und jauchzen und spielen, weil wir wissen, dass Gott seiner Gnade und Treue gedenkt und zu uns kommen wird, er kommt zu richten das Erdreich mit Gerechtigkeit und die Völker, wie es recht ist. Freilich, das wird in Gänze und Fülle so sein, wenn die Zeit in die Ewigkeit Gottes ganz eingegangen sein wird. Aber es ist schon so, wenn wir die Ewigkeit in unserer Zeit schon erkennen und das neue Lied, das Lied von der Neuheit des Lebens, jetzt schon, in unserer Zeit singen. Das scheint ja sogar das Geheimnis, das Wunder des göttlichen Tuns zu sein: Er schafft Heil mit seiner Rechten, und zu seiner Rechten hat er sich in seinem Sohn Jesus Christus den Menschen gesetzt. In Jesu Namen sollen wir durchaus hier in der Zeit seine Taten und Wunder tun, indem wir mit allem was wir haben, mit Harfen, mit Posaunen und Trompeten, alle Saiten in uns zum Schwingen und Singen bringen; uns geradezu einschwingen und einstimmen auf die Ewigkeit.
Fürbitte für den Sonntag Kantate in Coronazeiten nach einer Vorlage der VELKD Himmlischer Vater, das neue Lied wollen wir dir singen, denn unser Glaube lebt in den Liedern, die wir dir singen, als deine Gemeinde. Doch noch müssen wir leben in liedloser Zeit, verschlossen die Münder, stumm die Instrumente, hier bei uns und an vielen Orten dieser Erde. Aber unser Gebet können wir dir sagen, gemeinsam vor dich treten und das vor dich bringen, was uns bewegt, was dein Geist uns eingibt. So bitten wir für all die Menschen, die krank sind oder im Sterben liegen. Und für die Menschen, die anderen dienen in Therapie und Pflege; hier bei uns und an vielen Orten dieser Erde. So bitten wir für all die Menschen, die sich sorgen um die Seelen der Einsamen, die Verbindungen suchen und Nähe schaffen, wo Trennung herrscht; hier bei uns und an vielen Orten dieser Erde. So bitten wir für all die Menschen, die in Sorge sind um ihren Lebensunterhalt. Und für die Menschen, die Verantwortung übernehmen für das wirtschaftliche Leben; hier bei uns und an vielen Orten dieser Erde. Wir sehnen uns zurück nach einem Leben mit frohen Liedern, offenen Gesichtern und herzlichen Begegnungen, so bitten wir dich: Komm uns entgegen, du unser Gott, der du mit Jesus Christus, deinem Sohn, unserem Herrn, in der Einheit des Heiligen Geistes lebst und regierst von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Ein Lied zum Lobe des Herrn (Gesangbuch 332) 1. Lobt froh den Herrn, ihr ju - gend - li - chen Chö - re! Er hö - ret gern ein Lied zu sei - ner Eh - re: lobt froh den Herrn, lobt froh den Herrn! Es schall empor zu seinem Heiligtume aus unserm Chor ein Lied zu seinem Ruhme: lobt froh den Herrn, lobt froh den Herrn! Vom Preise voll lass unser Herz dir singen! Das Loblied soll zu deinem Throne dringen: lobt froh den Herrn, lobt froh den Herrn! Einst kommt die Zeit, wo wir auf tausend Weisen – o Seligkeit! – dich, unsern Vater, preisen von Ewigkeit zu Ewigkeit. Text: Georg Geßner 1795 Melodie: Hans Georg Nägeli 1815
Lied vor dem Segen
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