Heizungsservice Grundlagen und Tipps für den - Ausgabe 2013 - ASUE

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Heizungsservice Grundlagen und Tipps für den - Ausgabe 2013 - ASUE
Grundlagen und Tipps für den

     Heizungsservice
Ausgabe 2013
Heizungsservice Grundlagen und Tipps für den - Ausgabe 2013 - ASUE
Impressum

Herausgeber
ASUE Arbeitsgemeinschaft für sparsamen und
umweltfreundlichen Energieverbrauch e.V.
Robert-Koch-Platz 4, 10115 Berlin
www.asue.de · info@asue.de
Telefon 0 30 / 22 19 1349-0
Telefax 0 30 / 22 19 1349-9

Bearbeitung
Bernd Kupfer, Leipzig
Dr. Jochen Arthkamp, Recklinghausen
Thomas Beck, Berlin
Thomas Boehme, Leipzig
Dietmar von Domaros, Leipzig
Karl-Heinz Dorn, Leipzig
Stefan Gralapp, Leipzig
Maik Hendler, Leipzig
Lutz Kolditz, Leipzig
Andrej Krocker, Berlin
Bernd Scheithauer, Offenbach

Grafik
Kristina Weddeling, Essen

Bezug

Verlag für sparsamen und
umweltfreundlichen Energieverbrauch
Girardetstraße 2-38, Eingang 4, 45131 Essen
www.energiedruck.de
bestellung@energiedruck.de
Telefon 02 01 / 79 98 92 04
Telefax 02 01 / 79 98 92 06

Grundlagen und Tipps für den Heizungsservice
Bestellnummer: 09 03 13
Schutzgebühr: 3,00 € / 3,57 € (zzgl. / inkl. 19 % MwSt.)
Stand: Februar 2013

Die Herausgeber übernehmen
keine Gewähr für die Richtigkeit
und Vollständigkeit der Angaben.
Heizungsservice Grundlagen und Tipps für den - Ausgabe 2013 - ASUE
4   Inhalt                                                                                                      5

                                                      Seite

    Einleitung                                          8

    1     Hydraulischer Abgleich                        9     3     Energieeinsparungen                    33
    1.1   Warum ist der hydraulische Abgleich           9     3.1   Pumpentausch                           33
          notwendig?
                                                              3.2   Dämmung von Rohrleitungen              36
    1.2   Gesetzliche Vorschriften                     10
                                                              3.3   Tausch des Kessels                     38
    1.3   Vorteile einer hydraulisch abgegliche-       11
          nen Heizungsanlage
    1.4   Möglichkeiten des hydraulischen Abgleichs    12     4     Hinweise zu Prüfungen                  42

    1.5   Sonderlösungen                               15     4.1   Prüfung von Gasfeuerstätten            42

    1.6   Heizungs-Check nach DIN EN 15378             16     4.2   Prüfung von Erdgas-Leitungsanlagen -   44
                                                                    Betriebsdruck bis 100 mbar (ND)
    1.7   Beispiel für einen hydraulischen Abgleich    17
                                                              4.3   Umrechnung von Schadstoff-             46
                                                                    Emissionseinheiten
    2     Entscheidungshilfen                          28
    2.1   Heizgasverbrauchsschätzung                   28     5     Trinkwasser                            50
    2.2   Jahresheizwärmebedarf                        29     5.1   Trinkwasserhygiene                     50
    2.3   Ermittlung der Belastung:                    30     5.2   Trinkwasserverordnung 2011             58
          • Prüfung des Einstellwertes
            mit dem Gaszähler (Messzeit 1 min)
          • Prüfung des Einstellwertes
            mit dem Gaszähler und Stoppuhr
            (Messvolumen 50 Liter)
          • Prüfung des Einstellwertes
            mit dem Gaszähler und Stoppuhr
            (Messvolumen 30 Liter)
Heizungsservice Grundlagen und Tipps für den - Ausgabe 2013 - ASUE
6   Inhalt                                                                                                7

     6     Einheiten in der Technik          64   8     Tabellen wichtiger Kenndaten                 84
     6.1   Das SI-Einheitensystem            64   8.1   Vergleich von Brennstoffen, gasförmig        84
     6.2   Abgeleitete SI-Einheiten und      65   8.2   Vergleich von Brennstoffen, flüssig          85
           weitere zulässige Einheiten
                                                  8.3   Vergleich von Brennstoffen, fest             86
     6.3   Verbindung von unzulässigen       66
           Einheiten und SI-Einheiten             8.4   Richtwerte der Befestigungsabstände          87
                                                        für Stahlrohr, Kupfer- und Edelstahlrohr,
     6.4   Vorsätze zu Einheiten             67         Kunststoff-Innenleitung für Erd- und
     6.5   Umrechnung von Einheiten          68         Flüssiggas und PE-HD Rohre

     6.6   Wesentliche Druckeinheiten        69   8.5   Balgengaszähler – Größenbestimmung           89
           und deren Umrechnung                   8.6   Abmessungen und Daten                        91
     6.7   Wesentliche Wärmeeinheiten        70         für Kupferrohre nach DIN EN 1057
           und deren Umrechnung                   8.7   Abmessungen für Kupferrohre                  92
     6.8   Wesentliche Leistungseinheiten    71         nach DIN EN 1057
           und deren Umrechnung                   8.8   Rohre und Pressverbindungen                  93
     6.9   Angelsächsische Einheiten         72         für die Gasinstallation – Kupfer
                                                  8.9   Rohre und Pressverbindungen                  94
                                                        für die Gasinstallation – Edelstahl
     7     Erdgas und erneuerbare Energien   74   8.10 Windstärken – Nutzung der Windenergie         96
     7.1   Erdgas in Fahrzeugen              74   8.11 Charakteristische Sonnenstrahlungs-           97
                                                       daten für Deutschland
     7.2   Power to Gas                      80
                                                  8.12 Elektroinstallationen – Schutz gegen          98
                                                       Berührung, Fremdkörper und Wasser
                                                  8.13 Nutzungsdauer von Anlagenteilen für          100
                                                       die Raumheizung und Klimatechnik
                                                  8.14 Wärmedämmung von Rohrleitungen          101
                                                       und Armaturen für Heizung, Kälte, Klima
                                                  8.15 Richtwerte der Mindestdämmdicken             102
                                                       für Trinkwasser kalt

                                                  Weitere Informationen                             103
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1 Hydraulischer Abgleich
8                                                            von Heizungsanlagen                                  9

    Einleitung                                             1.1 Warum ist der hydraulische Abgleich
                                                           von Heizungsanlagen notwendig?

    Diese Publikation soll durch ihre Informationen eine   Die wesentlichen Nachteile eines nicht
    Arbeitshilfe für das Fachhandwerk sein, die auch für   abgeglichenen Heizsystems sind:
    die Kundenberatung nützlich sein kann. Sie enthält
    eine Auswahl von Informationen zu den Themen:          • Unterschiedlich beheizte Räume durch eine un-
    • Hydraulischer Abgleich                                 gleichmäßige Wärmeverteilung im Heizungsnetz.
    • Entscheidungshilfen und Prüfungen                      · pumpennahe Heizkörper werden
    • Möglichkeiten für Energieeinsparungen                    durch Überversorgung zu heiß
    • Trinkwasserverordnung und Trinkwasserhygiene           · entfernt liegende Heizkörper werden
    • Erdgas in der Zukunft                                    durch Unterversorgung nicht warm genug
    • Technische Einheiten und deren Umrechnung
    • Tabellen wichtiger Kenndaten                         • Durch die nicht ausreichende Leistung in einigen
                                                             Räumen wird eine höhere Vorlauftemperatur
    Zur schnellen Erfassung der Problematik werden           erforderlich. Daraus folgt ein höherer Brennstoff-
    zu ausgewählten Themen Berechnungs­beispiele             verbrauch durch einen merklich schlechteren
    ausgeführt.                                              Anlagennutzungsgrad.

    Der Tabellenbereich enthält wichtige Zahlen, Daten     • Die notwendige Pumpenleistung ist meist zu hoch
    und Fakten für die Praxis.                               angesetzt. Dadurch kann es zu Geräuschen an den
                                                             Thermostatventilen und Heizkörpern kommen.
    Es soll ein schnelles und zuverlässiges Nachschlage-
    werk für das Heizungshandwerk sein.                    • Die zu groß ausgelegten Heizungspumpen haben
                                                             einen unnötig hohen Stromverbrauch und damit
                                                             erhöhte Betriebskosten zur Folge.

                                                            Fazit
                                                            Erhöhter Energiebrauch für
                                                            die Wärmeerzeugung und Wärmeverteilung.

                                                           Das Ergebnis verschiedener Quellen ist:
                                                           Über 90 % der Heizungsanlagen in Deutschland
                                                           sind hydraulisch nicht abgeglichen.
                                                           Abgeglichene Anlagen sind teilweise mit
                                                           ungeeigneten Regelarmaturen ausgestattet.
Heizungsservice Grundlagen und Tipps für den - Ausgabe 2013 - ASUE
10   1 Hydraulischer Abgleich von Heizungsanlagen                                                           11

     1.2 Gesetzliche Vorschriften                       1.3 Vorteile einer hydraulisch
                                                        abgeglichenen Heizungsanlage

     Der hydraulische Abgleich ist in den folgenden     Die Vorteile sind:
     Verordnungen verbindlich vorgeschrieben:
                                                        • Energieeinsparungen von Strom und Brennstoff
     DIN 4701-10                                          durch eine definierte Wassermengenverteilung
     Energetische Bewertung heiz- und raumluft-
     technischer Anlagen,                               • Verringerung der CO2-Emissionen und damit ein
     Teil 10: Heizung, Trinkwassererwärmung, Lüftung      Beitrag zum Umweltschutz

     VOB/C – DIN 18380                                  • Minimierung der Geräusche an Ventilen
     Allgemeine Technische Vertragsbedingungen            und Heizkörpern
     für Bauleistungen (ATV) Heizanlagen und zentrale
     Wassererwärmungs­anlagen, zutreffend sind die      • Die Vorschriften VOB, EnEV und DIN
     Absätze 3.1.1 und 3.5.1                              werden eingehalten

     EnEV 2009                                          • Die Einhaltung der genannten Vorschriften ist
     Energieeinsparverordnung 2009,                       die Grundlage für die KfW*-Förderung von Moder-
     Anlage 1, Tab. 1                                     nisierungsmaßnahmen an Heizungsanlagen

     DIN EN 14336                                       • Durch eine abgeglichene Anlage sind
     Heizungsanlagen in Gebäuden –                        gegenüber einer nicht abgeglichenen Anlage
     Installation und Abnahme der Warmwasser-             Energieeinsparungen bis 15 % möglich.
     Heizungsanlage zutreffend sind die
     Abschnitte 5,7 und 8, sowie der Anhang C

                                                        * Kreditanstalt für Wiederaufbau
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12   1 Hydraulischer Abgleich von Heizungsanlagen                                                                    13

     1.4 Möglichkeiten des
     hydraulischen Abgleichs

     • Bei Neuanlagen wird der hydraulische Abgleich       Bei den genannten Möglichkeiten wird mit einer
       vorausgesetzt.                                      Dokumentation die Einstellung der Anlage mit den
     • Bei Bestandsanlagen werden hier nur kleine          angegebenen Voreinstellwerten von der KfW aner-
       und mittlere Anlagen betrachtet.                    kannt.

     Der Ablauf für den hydraulischen Abgleich von         • Mehrere Hersteller (z.B. Brötje, Kermi, Vogel & Noot)
     Be­standsanlagen zeigt Abbildung 1 (S. 14). Das ist     bieten bereits voreingestellte Heizkörper als Fertig-
     die Darstellung, wie man analog zu Neu­anlagen          produkt an. Auch diese Art wird von der KfW als hy-
     vorgehen kann.                                          draulisch abgeglichen anerkannt. Das setzt natür-
                                                             lich eine hohe Fachkunde bei der Installation voraus.
     Einige Hersteller bieten zur schnellen Bearbeitung
     Hilfsmittel in Form von Schiebern und Scheiben an,    • Die Firma Viessmann bietet seit September 2011
     die für die schnelle Bearbeitung sehr nützlich sind     in Verbindung mit einem Gas-Brennwert-Wand-
     und beispielhaft genannt werden. Genauer ist die        gerät (Vitodens 300-W) einen vollautomatischen
     Verwendung einer Software, die von verschiedenen        hydraulischen Abgleich an. Die Dokumentation
     Firmen angeboten wird und teilweise auch über das       wird über den Computer erstellt und dient auch
     Internet kostenlos genutzt werden kann.                 als Vorlage für die KfW. Die Besonderheiten teilt
                                                             der Hersteller direkt oder über die regionalen
     Anbieter von Datenschiebern und Software sind z.B.:     Niederlassungen mit.

     Datenschieber und -scheiben                           • Einbau von dezentralen Minipumpen
     • Datenschieber WILO – Oventrop                         Das Heizsystem wird dezentral mit Minipumpen
     • Datenscheibe Danfoss – Grundfos                       für jeden Heizkörper versorgt. Die Pumpen sind
                                                             nur in Betrieb, wenn über das Raumbediengerät
     Software                                                Wärme angefordert wird. Die Ansteuerung der
     • Heimeier – EasyPlan (www.heimeier.com)                Pumpen erfolgt über ein BUS-System.
     • Danfoss – DanBasic V                                  Mit diesem System wird der hydraulische Ab-
       mit vereinfachter Berechnung der Heizlast             gleich bei der Planung der Anlage berücksichtigt.
       inkl. Einrohrheizung (CD-ROM/www.danfoss.com)         Die Nutzung dieses Systems ist seit kurzem durch
     • Software Hottgenroth – Optimus (Software für          Produkte der Firma WILO (Pumpensystem „Geniax“)
       die Optimierung) (www.hottgenroth.de)                 möglich. Diese Variante stellt einen Übergang von
     • Oventrop – „ZVplan“ Heizungs- und Trinkwasser-        der Drosselregelung zur Pumpenregelung dar.
       berechnung (www.zvplan.de)                            Trotz des höheren materiellen Aufwandes wurden
                                                             durch renommierte Institute Einsparungen von
                                                             ca. 20 % bei installierten Anlagen gemessen.
Heizungsservice Grundlagen und Tipps für den - Ausgabe 2013 - ASUE
14       1 Hydraulischer Abgleich von Heizungsanlagen                                                                                                                                                                     15

                                                                                                                                                             1.5 Sonderlösungen

     Bauherr: Mustermann                                                    Strang-Nr. 1
     Gebäude: EFH                                                                                                                                            Zweirohrsystem nach dem Tichelmann-System
     Auftrags-/ Angebots-Nr. 27-2011                                        Datum: 21.10.2011                                                                Dabei sind die Summen der Rohrlängen von Vor- und
                                                                                                                                                             Rücklauf zu jedem Heizkörper etwa gleich. Damit werden
                   Kind 1
     Heizkörper: ....................................                                       Kind 2
                                                                               Heizkörper: ....................................                              im Netz für alle Heizkörper gleiche Druck­verhält­nisse
        Voreinstellung 7                                                          Voreinstellung 4                                                           wirksam. Der Nachteil ist ein größerer Rohrbedarf.
                            100 l/h
        Typ N / Typ U ..................                                                                 46 l/h
                                                                                  Typ N / Typ U ..................
            1400/600/22                                                               800/600/21
                                                                                                                                                             Einrohranlagen
                                                                                                                                            146
                                                                                                                              Summe .................. l/h
                                                                                                                                                             In Einrohranlagen ist im Strang immer ein nahezu kons-
                                                                             8
                                                                         ............ m Rohrlänge
                   Wohnen 2                                                                 Schlafen                                                         tanter Volumenstrom vorhanden. Heizkörperthermostate
     Heizkörper: ....................................                          Heizkörper: ....................................
                                                                                                                                                             regeln die Raumtemperatur, indem sie den Durchfluss
        Voreinstellung 7                                                          Voreinstellung 4
                            100 l/h
        Typ N / Typ U ..................                                                                 46 l/h
                                                                                  Typ N / Typ U ..................                                           im Heizkörper regeln. Allerdings wird der Volumenstrom
            1400/600/22                                                               800/600/21                                                             bei der Reduzierung des Durchflusses durch den Heiz-
                                                                                                                                            146
                                                                                                                              Summe .................. l/h   körper nicht wirklich verringert, sondern durch einen
                                                                             3
                                                                         ............ m Rohrlänge                                                            Bypass umgeleitet. Der Strang-Volumenstrom bleibt
                   Wohnen 1
     Heizkörper: ....................................                                       Küche
                                                                               Heizkörper: ....................................
                                                                                                                                                             somit konstant. Deshalb steigt bei Teillasten die Rück-
        Voreinstellung N                                                          Voreinstellung 4,5                                                         lauftemperatur. Dem Raum wird über den Strang
                             118 l/h
        Typ N / Typ U ..................                                                                 60 l/h
                                                                                  Typ N / Typ U ..................
            1600/600/22                                                               1000/600/21                                                            bzw. Bypass weiter Wärme zugeführt, es kommt zu
                                                                                                                                            178              einem Überheizen. Das ist nach Renovierung eines
                                                                              1
                                                                                                                              Summe .................. l/h
                                                                         ............ m Rohrlänge
                                                                                                                                                             Gebäudes besonders nachteilig, weil die Heizlast gerin-
                                 ASV oder USV                                      DN25                                                                      ger wird. Das Heizungssystem ist überdimensioniert.
                                                                           12
                                                                         ............ m einfache Strangrohrlänge
                                                                                       (Zwischensumme)                                     470
                                                                                                                       Strangsumme .................. l/h    Das Problem der Überheizung wird noch gravierender.

                                                                               7                                                                             Lösungsmaßnahmen:
                                                                         + .......... m Rohrlänge bis Pumpe        = 19m + 1m (WMZ)
                                            Pumpe                                                                  = 20m                                     1. Einbau eines Durchflussreglers in den Strangrücklauf ·
 Grundfos Alpha2 - 25-40                                                   1,6
                                                                                                                                                                Ergebnis: Jeder Strang wird zum unabhängigen Teil
                                                                         .............. m Gesamt-Anbindeleitung
                                                                                          (Summe der einfachen Rohrlänge)                                       des Systems, weil nur der benötigte Volumenstrom
                                                                                                                                                                zugeführt wird.
                                                                                                                                                             2. Optionaler thermostatischer Stellantrieb in Kombination
                                                                Kessel
                                                                                                                                                                mit dem Durchflussregler · Ergebnis: regelt zusätzlich
      Anlagen-Kenngrößen
      Strang 1                               470           20 m
                                              ....... l/h .......             Strang 5             ....... l/h ....... m
                                                                                                                                                                den Durchfluss über die Rücklauftemperatur in den
      Strang 2                                 ....... l/h ....... m          ...........                                                                       Strängen.
      Strang 3                                 ....... l/h ....... m          ...........
      Strang 4                                 ....... l/h ....... m          Anlagenvolumenstrom .................... l/h                                   Somit werden Einrohrsysteme zu ähnlich energieeffizien-
                                                                              Benötigte Förderhöhe .................... m
                                                                                                                                                             ten Systemen mit variablem Durchfluss wie Zweirohrsys-
                                                                                                                                                             teme. Die gleiche Lösung eignet sich auch sehr gut für
Abb. 1; Quelle: Danfoss                                                                                                                                      die Sanierung im Bestand mit einem Brennwertgerät.
Heizungsservice Grundlagen und Tipps für den - Ausgabe 2013 - ASUE
16   1 Hydraulischer Abgleich von Heizungsanlagen                                                                17

     1.6 Heizungs-Check nach DIN EN 15378                   1.7 Beispiel für einen
                                                            hydraulischen Abgleich

     Zu dieser DIN EN wurde von der Vereinigung der         Für das Beispiel wird eine Datenscheibe verwendet.
     deutschen Zentralheizungswirtschaft e.V. eine
     Sammelmappe, bestehend aus einem Leitfaden,            Die Anwendung ist leicht nachvollziehbar und kann
     Datenschieber, Hilfsblättern und einer Punkte­         auch über das Online-Lernportal www.dancademy.de,
     bewertung herausgegeben.                               Hydraulischer Abgleich (Basiskurs) eingesehen wer-
                                                            den.
     Zum hydraulischen Abgleich werden Hinweise gege-
     ben, wie der Berater erkennen kann, ob eine Anlage
     abgeglichen ist bzw. ob überhaupt die Armaturen
     für einen Abgleich geeignet sind. Weil es ein Check
     ist, werden nur Angaben zur Nachrüstung von
     Armaturen gegeben. Der hydraulische Abgleich ist
     nicht Bestandteil dieser Vorschrift.

     Auf jeden Fall ist der Heizungs-Check eine sehr gute
     Möglichkeit, um Maßnahmen zur Verbesserung der
     Effizienz von Heizungsanlagen dem Auftraggeber zu
     empfehlen.

     Der Heizungs-Check sollte immer der erste Schritt
     bei einer beabsichtigten Sanierung einer Heizungs-
     anlage sein.
Heizungsservice Grundlagen und Tipps für den - Ausgabe 2013 - ASUE
18   1 Hydraulischer Abgleich von Heizungsanlagen                                                        19

                                                         Berechnungsbeispiel
      Informationen zur abzugleichenden Anlage:
                                                         Gegeben: Flachheizkörper, Typ 22,
      • Rohrnetzverlauf, Dimensionierung sind nicht               Baulänge 1000 mm
        bekannt
      • eine genaue Berechnung ist nicht möglich         Gesucht: • Voreinstellung Thermostatventil
                                                                  • Kontrolle der Nennweite
      Trotzdem ist die Verwendung der Datenscheibe       		 der Strangarmaturen
      zur Erfassung des Iststandes der Anlage möglich,            • Förderhöhe der Pumpe, Pumpentyp
      wenn angenommen wird:

      	Installierte Heizkörperleistung = Raumheizlast    a) Voreinstellung des Thermostatventils

      Für die Erfassung werden benötigt:                 Einstellung
      • Danfoss-Grundfoss-Datenscheibe                    Baulänge                     1000 mm     1.2
      • Protokollformular
                                                          Flachheizkörpe               Typ 22      1.3
      • Zollstock und Stift

      Randbedingungen:
      • Heizkörper TV/TR 70/55/20 °C,
        Bauhöhe 600 mm
        Umrechnung auf andere Bauhöhen
        siehe Datenscheibe, SHK-Tabellenbuch
        oder Herstellerunterlagen
      • Flachheizkörper (Typen: 11, 21, 22, 33) oder
        DIN-Heizkörper (Tiefe 110, 160, 220 mm)
      • dp = 50 mbar
        bei eingebauten Ventilen (Danfoss N und U)
      • Thermostatventile mit xp = 2 K
      • Bestandsanlagen oder Stränge
        mit bis zu 10 Wohnungen
      • Strangregulierventile (dp = 100 mbar)            Ergebnis
        bei Anlagen mit mehreren Strängen oder            Heizkörperleistung           1,3 kW      1.4
        Förderhöhen der Pumpe > 1,6 m
                                                          HK-Volumenstrom              72 l/h      1.5
      • bei kleineren Anlagen mit Förderhöhen
        der Pumpe < 1,6 m kann auch                       Voreinstellung Typ N         5,5         1.6
        eine Hocheffizienzpumpe mit einem
        dp= const. (100-150 mbar) verwendet werden
20   1 Hydraulischer Abgleich von Heizungsanlagen                                      21

     b) Volumenströme der Heizkörper des Strangs ermitteln

     Es wurde ein EFH mit 3 Geschossen und 6 Heiz­körpern
     gewählt. Sämtliche Eingaben und Ergebnisse können
     dem Strangschema (Abb. 1, S. 14) entnommen werden.
     Für den Nachweis der vor­handenen Heizkörper,
     der Volumenströme und der Voreinstellung der
     Thermostatventile dient die dafür vor­gesehene
     Tabelle (Abb. 2), die aus dem Internet http://waerme.
     danfoss.com/default.html (Arbeitshilfen/Download)
     ausgedruckt werden kann. Sie dient wie auch das
     Formblatt „Bestätigung des hydraulischen Abgleichs
     gemäß KfW“ (Abb. 3) zur Vorlage bei der KfW.
                                                             Abb. 2; Quelle: Danfoss

                                                             Abb. 3; Quelle: Danfoss
22   1 Hydraulischer Abgleich von Heizungsanlagen                                                                  23

     c) Ermittlung der Nennweite der Strangarmaturen    d) Ermittlung der Förderhöhe der Pumpe

     Die Summe des Volumenstroms für das gewählte       Dazu muss die Länge der einfachen Rohrleitung von
     Einfamilienhaus beträgt 470 l/h (Abb. 1, S. 14).   der Pumpe bis zum entferntesten Thermostatventil
                                                        ermittelt werden (s. Abb. 1, S. 14). Diese Länge beträgt
                                                        20 m.

     Einstellung                                        Einstellung
      Volumenstrom            370 – 470 l/h       2.1    Rohrlänge                   20 m                  3.1

     Ergebnis                                           Ergebnis
      Nennweite               DN 25               2.2    Förderhöhe                 1,6 m                  3.2

     Die Nennweite wurde gewählt, weil möglichst eine
     Armatur im mittleren Einsatzbereich gewählt wer-
     den soll. Andere Rohr-DN erfordern andere DN für
     das Strangregulierventil.
24   1 Hydraulischer Abgleich von Heizungsanlagen                                                                25

     Berechnungsbeispiel

     a) Heizlast – Förderstrom                           b) Pumpenermittlung

     Auf dieser Seite der Datenscheibe kann bei unbe-    Dafür sind die Förderhöhe und der Förderstrom
     kannter Heizlast mit einer vom Baujahr des Hauses   erforderlich.
     abhängigen spezifischen Heizlast
     • die Heizlast                                      Im Danfossbeispiel wurden ermittelt
     • der Heizwärmebedarf                                Förderstrom                470 l/h              8
     • der Förderstrom
                                                          Förderhöhe                 1,6 m                9
     ermittelt werden.

     Einstellung
      Nutzfläche                      130 m²         1
      Spezifische Heizlast            100 W/m²       2
      entspricht einem spezifischen
      Heizwärmebedarf von             210 W/m²a      3

                                                         Ergebnis
                                                          Alpha2    25-40
                                                                    (Schnittpunkt Kennlinie / Förderhöhe)

                                                         Die Datenscheibe liefert natürlich nur dann
                                                         verlässliche Ergebnisse, wenn die Anlage mit den
                                                         Produkten der genannten Firmen saniert wurde.
     Ergebnis                                            Darüber hinaus gibt es weitere Anbieter, die sich mit
      Heizlast                        13 kW          4   der Thematik des hydraulichen Abgleichs befassen
                                                         und ähnliche Berechnungstools anbieten.
      Heizwärmebedarf                 24.500 kWh/a   5
      Förderstrom                     0,74 m³/h      6
      bei einer Spreizung             15 K           7
26   1 Hydraulischer Abgleich von Heizungsanlagen                                                                             27

     Zusammenfassung und energetische Effekte

     Als Berechnung ist die mit der Datenscheibe                     Als Werkzeuge sind nur die Datenscheibe, ein Zoll-
     demonstrierte Variante ausreichend.                             stock und die Formulare, die aus dem Internet
     Hier noch einmal die Bedingungen:                               heruntergeladen werden können, erforderlich.
     • Heizkörperleistung = Raumheizlast
     • Vorlauf/Rücklauftemperatur: 70/55°C                           Nach der Durchführung wird der hydraulische
     • Druckdifferenz über dem Thermostatventil:                     Abgleich mit den genannten ausgefüllten und
       ∆p = 50 mbar                                                  unterschriebenen Formularen dokumentiert.
     • Regelabweichung des Thermostatventils: xp = 2K                Die Dokumente dienen als Nachweis für die KfW,
                                                                     BAFA, Auftraggeber und für die Kundenakte.
     Durch den Heizungscheck nach DIN EN 15378 ergeben
     sich Empfehlungen für energetische Sanierungen.                 Quelle: - Danfoss „Hydraulischer Abgleich – Basiskurs“
     Da ca. 90 % der Heizungsanlagen nicht abgeglichen               www.dancademy.de - Danfoss/Grundfoss - Datenscheibe
     sind, ist der hydraulische Abgleich einer Heizungs-
     anlage eine Sanierungsempfehlung mit guten ener-
     getischen Effekten. Die folgende Aufstellung zeigt
     die möglichen Einsparungen durch den Einsatz von
     Thermostatventilen mit Zusatzbaugruppen:

     Grundbaugruppen          Zusatzbaugruppen         Einsparung
                                                          bis zu

     Voreinstellbare          mit Flüssigkeitsfühler       8%
     Thermostatventile        Danfoss RAW
                              (Energielabel A)

                              mit elektronischem          15 %
                              Fühler (PID)

                              mit dezentralem             20 %
                              Zeit­programm für
                              individuelles Heizen

     Voreinstellbare          mit Gasfühler               20 %
     Thermostatventile,       Danfoss RA 2000
     Hocheffizienzpumpe       (Energielabel A)
     und/oder Differenz-
     druckregler ASV          mit elektronischem          25 %
                              Fühler (PID)

                              mit dezentralem             30 %
                              Zeitprogramm für
                              individuelles Heizen

     Quelle: Fa. Danfoss: „Leitfaden zur Optimierung von Bestands-
     gebäuden – Praxisgerecht zum hydraulischen Abgleich“, 2011
2 Entscheidungshilfen
28                                                                                                                                    29

     2.1 Heizgasverbrauchsschätzung                                   2.2 Jahresheizwärmebedarf

     Bei Wohnungswechsel oder Tarifwechsel des Versor-                Überschlägig kann der Jahresheizwärmebedarf (JHWB)
     gers ist es möglich, dass nur der Gasverbrauch ei-               durch die Verbindung der Heizlast eines Gebäudes
     niger Monate bekannt ist. Möchte man trotzdem den                mit den Jahres-Vollbenutzungsstunden (Anzahl der
     Verbrauch der Wohnung für ein ganzes Jahr wissen,                Stunden/Jahr, die ein Kessel mit Nennwärmeleistung
     ist das überschlägig durch die Kenntnis des durch-               laufen müsste, um den Jahresheizwärmebedarf zu
     schnittlichen monatlichen Heizgasbedarfs möglich.                decken) der Heizungsanlage ermittelt werden.

     Ein Beispiel soll die Anwendung verdeutlichen:                   Durchschnittliche Beispiele für Jahres-Vollbenutzungs-
                                                                      stunden in Abhängigkeit von der Nutzungsart sind
     Gegeben: Gasverbrauch von Februar bis September
                                                                       Anwendung                             Vollbenutzungs­
              beträgt 800 m³ Erdgas H                                                                        stunden in h/a
     Gesucht: Gasverbrauch eines Jahres                                Einfamilienhaus                       2100
     Lösung:       Addition der prozentualen Anteile                   Mehrfamilienhaus                      2000
                   für die Monate = 47 %                               Bürohaus                              1700
                                                                       Schule, einschichtiger Unterricht     1100
              Januar     17
                                                                       Schule, zweischichtiger Unterricht    1300
             Februar     15
                März     13
                April    8
                 Mai     4
                 Juni    1,5
                  Juli
                                         Im angegebenen Zeitraum
                         1,5
             August
                                           wurden 47 % des Jahres-
                         1
          September
                                             verbrauches benötigt.
                         3
            Oktober      8                                            Gegeben: Heizlast eines EFH    Q = 6,5 kW
          November       12
                                                                               Vollbenutzungsstunden Bh = 2100 h/a
           Dezember      16
                                                                               Kesselwirkungsgrad    η = 0,9
                         0         5          10       15   Prozent
                                                                      Gesucht: Jahresheizwärmebedarf (JHWB)

                                       Teilverbrauch                                                Q • Bh
      Jahresheizgasverbrauch =                         • 100 %         Jahresheizwärmebedarf =
                                       Monatsanteile                                                  η
                                   800 m³                                                          6,5 kW • 2100 h/a
                               =          • 100 % = 1702 m3/a                                  =                     = 15.166 kWh/a
                                    47 %                                                                  0,9

     Quelle: www.bund-der-energieverbraucher.de/                      Quelle: VDI 2067, Blatt 2, 12/1993
     Energiebezug/Erdgas/Verbrauchsschätzung
30   2 Entscheidungshilfen                                                                                                                                   31

     2.3 Ermittlung der Belastung

     Prüfung des Einstellwertes mit dem Gaszähler                              Prüfung des Einstellwertes mit dem Gaszähler
                                                                               und Stoppuhr

     Bedingungen                                                               Bedingungen
     Messzeit			                   1 min                                       Messvolumen                50 Liter
     Betriebsheizwert 9,6 kWh/m³                                               Betriebsheizwert 9,6 kWh/m³
     • Einstellung des Gasgerätes auf maximale Belastung!                      • Einstellung des Gasgerätes auf maximale Belastung!
     • Schornsteinfegerschaltung!                                              • Schornsteinfegerschaltung!
     • Umrechnungsfaktor von l/min in kW = 0,576                               • Umrechnungsfaktor von s in kW = 1728

     Beispiel                                                                  Beispiel
     Messwert 120 l/min                                                        Messzeit       40 s
     Belastung 120 l/min x 0,576 = 69 kW*                                      Belastung 1728 / 40 = 43 kW*

     Mess- Belas-                                                              Mess- Belas-
      wert tung                                                                wert tung
     l/min kW       Belastung in kW                                              s    kW      Belastung in kW
                    120                                                          30     58     60
      200   115
      175   111     110                                                          35     49    55
      150    87                                                                  40     43
                    100                                                                       50
      140    80                                                                  45     38
                     90                                                          50     35    43
      130    75
      120    69      80                                                          55     31    40
      110    63                                                                  60     29
                     69                                                                       35
      100    58                                                                  65     27
                     60                                                          70     25    30
       90    52
       80    46      50                                                          75     23    25
       70    40                                                                  80     22
                     40                                                                       20
       60    35                                                                  85     20
                     30                                                          90     19    15
       50    29
       40    23      20                                                          95     18    10
       35    20                                                                 100     17
                     10                                                                         5
       30    17                                                                 110     16
                      0                                                         120     14      0
       25    14
       20    12               25      50   75   100 120   150 175        200                         10   20    30   40   50 60   70   80 90 100 110 120
       18    10                                           Messwert* in l/min                                                                Messwert* in s
       16     9
       14     8

     * gerundet                                                                * gerundet
32   2 Entscheidungshilfen                                                           3 Energieeinsparungen                                              33

                                                                                     3.1 Energieeinsparung durch Pumpentausch –
                                                                                     die Hocheffizienzpumpe wird 2013 in der EU zur Pflicht

     Prüfung des Einstellwertes mit dem Gaszähler                                    Pumpen verbrauchen weltweit ca. 10 % der elektrischen
     und der Stoppuhr                                                                Energie. Nassläuferpumpen verbrauchten 2009 in der EU
                                                                                     50 TWh/a. Ohne gesetzliche Maßnahmen würden im Jahr
                                                                                     2020 in der EU geschätzte 55 TWh/a verbraucht.
     Bedingungen
     Messvolumen                30 Liter                                             Durch die gesetzliche Anwendung der EU-Richtlinie
     Betriebsheizwert 9,6 kWh/m³                                                     „Verordnung (EG) Nr.641/2009 vom 22. Juli 2009, auch
     • Einstellung des Gasgerätes auf maximale Belastung!                            ErP-/EuP-Richtlinien (Ökodesign-Richtlinie) genannt, kann
                                                                                     der Stromverbrauch in der EU im Jahr 2020 auf ca. 32 TWh/a
     • Schornsteinfegerschaltung!
                                                                                     gesenkt werden. Deshalb dürfen in der EU ab 01.01.2013
     • Umrechnungsfaktor von s in kW = 1036,8                                        nur noch Hocheffizienzpumpen in den Verkehr gebracht
                                                                                     werden, die dieser ErP-/EuP-Richtlinie und damit einem
     Beispiel                                                                        festgelegten Energieeffizienz-Index entsprechen. Das
     Messwert 40 s                                                                   bis­herige Energielabel wird zum 01.01.2013 entfallen.
     Belastung 1036,8 / 40 = 26 kW*
                                                                                     Die folgende Tabelle zeigt den Zeitplan für die Realisierung
                                                                                     der Ökodesign-Richtlinie.
     Mess- Belas-
     wert tung
      s     kW      Belastung in kW                                                  1. Januar 2013            1. August 2015          1. August 2020
       30     35     35
       35     30    32,5
                                                                                     Betroffene Produkte – Nassläufer-Umwälzpumpen
       40     26     30                                                              soweit sie nicht unter die Ausnahmen fallen alle
       45     23
       50     21    27,5                                                             Vorgabe - Energie Effizienz Index* (EEI)
                     26
       55     19     25
                                                                                     ≤ 0,27                  ≤ 0,23                    ≤ 0,23
       60     17    22,5
       65     16
                     20                                                              Ausnahmen – Nassläufer-Umwälzpumpen
       70     15
       75     14    17,5                                                             externe                 in Produkte integrierte
       80     13     15
                                                                                     (Primärkreise von ther- für den Austauschfall
       85     12                                                                     mischen Solar­anlagen
                    12,5
       90     11                                                                     und Wärmepumpen)
       95     11     10
      100     10                                                                     in Produkte integrierte
                     2,5
      110      9
      120      8      5                                                              Nicht im Geltungsbereich
                           10   20    30   40 50   60   70   80   90 100 110 120     Zirkulationspumpen für Trinkwarmwasserzirkulation.
                                                                    Messwert* in s
                                                                                     Sie führen ab dem 1. Januar 2013 den Zusatz
                                                                                     „Diese Umwälzpumpe ist nur für Trinkwasser geeignet“

                                                                                     * Basis für den Energie Effizienz Index (EEI) ist eine Referenzpumpe
                                                                                     der Energieeffizienzklasse „D“ - EEI = 1. Kleinere Werte als „1“
                                                                                     sind Pumpen mit größerer Effizienz. Quelle: GRUNDFOS-Prospekt
     * gerundet                                                                      „Sind Sie bereit ?“ zur Ökodesign-Richtlinie, GW 031 659/2012.07 LDT
34   3 Energieeinsparungen                                                                                                            35

     Die Schlussfolgerungen aus den genannten gesetz­                     Damit amortisieren sich die Kosten für den tech-
     lichen Festlegungen sind:                                            nisch notwendigen oder freiwilligen, vorzeitigen
     • Bei einem notwendigen Pumpentausch „muss“                          Pumpentausch in Abhängigkeit der Laufzeit, der
        eine Hocheffizienzpumpe eingebaut werden.                         Regelungsart, des Energiepreises und der Kosten für
     • Weiterhin besteht die Möglichkeit freiwillig einen                 die Neuanschaffung der Hocheffizienzpumpe, in
        Pumpentausch zu veranlassen.                                      einer Zeit von ca. 2 – 3 Jahren.

     Für Pumpen führender Hersteller trifft schon heute                   Unter dem Gesichtspunkt steigender Energiepreise
     zu: Der Tausch einer Standardpumpe gegen eine                        verkürzen sich die genannten Amortisationszeiten.
     Hocheffizienzpumpe ergibt Energieeinsparungen
     von ca. 350 kWh/a bei maximaler Leistung.                              Ein Pumpentausch ist für die Umwelt
                                                                            und den Geldbeutel eine vernünftige und
     Beispiel:                                                              zu empfehlende Maßnahme!
     Vergleich einer Standardpumpe mit einer Hocheffizienz­
     pumpe (HE-Pumpe), die durch die geringeren Lauf-
     zeiten und die Regelungsart geringere Leistungen hat.

                           Leistung Stromverbrauch Betriebskosten
                           W        kWh/a2)        €/a
      Standard             80       480                120
                                          Einsparung         Einsparung

      HE-Pumpe             22 1)    132     348        33        87
      (Pmax)
      HE-Pumpe             12 4)     72     408        18      102
      (durchschnittlich)
      HE-Pumpe               2 1)    12     468         3      117
      (Pmin)

                                                                          Grundfos Alpha2-Umwälzpumpe, Quelle: Grundfos GmbH

     Quelle: für die Leistungsangaben GRUNDFOS GMBH
     1) HE-Pumpe GRUNDFOS ALPHA2 25-40 neuste Bauart August 2012          Quellen: Dirk Schmitz – Nachhaltige Pumpen (Keine Vision,
     2) Laufzeit 6.000 h/a                                                sondern Realität) www.nachhaltigwirtschaften.net – Fach­
     3) Energiepreis 0,25 € / kWh                                         beiträge 10/2012. Die EUP-Richtlinie Umwälzpumpen
     4) Durchschnittswert aus P
                                min und Pmax                              www.energy.grundfos.com/de/gesetzesnormen
36   3 Energieeinsparungen                                                                                                                  37

     3.2 Energieeinsparung durch
     die Dämmung von Rohrleitungen

     In der Energieeinsparverordnung - EnEV 2009, § 10,            Beispiel: Energieverluste durch Rohrleitungen
     Absatz 2 und § 14, Absatz 5 wird festgelegt, dass             im unbeheizten Keller eines EFH
     Heizungs- und Warmwasserleitungen und deren                    Typ                  Nenn- Länge      Wärmeverlust
     Armaturen zu dämmen sind.                                      (+ je 2 Armaturen    weite gesamt spezifisch pro Leitung
                                                                    à 0,5 m)               DN       in m       in W/m         in W

     In der Anlage 5 der gleichen Verordnung (siehe auch            Heizung (2 • 6 m)      25        13         38            494
     Kapitel 8: Kenndaten, Tabelle 14) werden die prakti-           Warmwasser (6 m)       20        7          31            217
     schen Festlegungen genannt. Zum Beispiel werden                Zirkulation (6 m)      15        7          27            189
     Rohrleitungen in nicht beheizten Räumen mit einem              Summe                                                     900
     Innendurchmesser bis 22 mm mit einer Dämm-
     schichtdicke von mindestens 20 mm (WLG 035)                   Für die Heizperiode wurden nach Herstellerangaben
     isoliert (entspricht 100 % Dämmung nach EnEV).                4220 h/a angesetzt.
                                                                   Als Energieeinsparung ergeben sich:
     Weil bereits in der EnEV 2002 festgelegt wurde, dass
                                                                   0,9 kW • 4220 h/a = ca. 3800 kWh/a
     bis 2007 ungedämmte Rohrleitungen und Armaturen
     in nicht beheizten Räumen nachträglich zu dämmen
                                                                   Es ergeben sich Kosteneinsparungen von:
     sind, sollen an einem Beispiel die Effekte dargestellt
                                                                   ca. 300 €/a bei einem Erdgaspreis von 8 ct/kWh
     werden.
                                                                   ca. 260 €/a bei einem Erdgaspreis von 7 ct/kWh
     Wärmeabgabe von Kupferrohren in W/m*
                                                                   Bei geschätzten Dämmkosten von 135 € (5 €/m)
                                                                   ergeben sich folgende Amortisationszeiten:
      Material                         DN 15     DN 20    DN 25
                                                                   ca. 0,45 Jahre bei einem Erdgaspreis von 8 ct/kWh
      1 ohne Dämmung                      33       38        46
                                                                   ca. 0,5 Jahre bei einem Erdgaspreis von 7 ct/kWh
      2 mit Stegmantel                    30       33        38
        WICU-Rohr
                                                                   Unter der Annahme, dass nur 50 % der Wärme­
      3 nach EnEV 100 % gedämmt            6        7         8
        WICU-Extra - 100 %
                                                                   verluste entstehen, ergibt sich für das Beispiel
                                                                   eine Amortisationszeit von ca. 1 Jahr.
      Differenz zwische 1 und 3           27       31        38

                                                                    Die Dämmung von Rohrleitungen in unbeheizten
                                                                    Räumen ist immer eine lohnende Investition,
                                                                    weil die Amortisationszeiten sehr kurz sind.

     * bei einer mittleren Temperaturdifferenz von 40 K zwischen   Quellen: Ihle, Bader, Golla - Tabellenbuch Sanitär, Heizung Lüftung- 2002;
     Rohr und nicht beheizten Raum – frei verlegt (gerundet).      Diagramme der Wieland Werke AG, Ulm, Stand 2008
38   3 Energieeinsparungen                                                                                           39

     3.3 Energieeinsparungen durch den
     Tausch des Kessels

     Die in diesem Kapitel genannten Wirkungsgrade
     beziehen sich auf den Heizwert.

     Kohlekessel und Brennwertkessel                         Niedertemperaturkessel und Brennwertkessel

     Wird ein Kohlekessel durch einen Brennwertkessel er-    Die Tabelle vergleicht die Wirkungsgrade der Brenn-
     setzt, sind Energieeinsparungen bis zu 40 % möglich.    wertkessel mit den Niedertemperaturkesseln in
                                                             Abhängigkeit vom Baujahr

     Beispiel:                                                   Kriterium        Brennwert- Niedertemperatur-
                                                                                  kessel (BWK) kessel (NTK)
                                                                                               1           2
     • Ein durchschnittliches, nicht saniertes Einfamili-
       enhaus (Baujahr 1950-1970) hat einen spezifi-         1   Baujahr          ab 1991      1984 – 1988 ab 1989
       schen Endenergiebedarf von 300 kWh/m²a und            2   Wirkungsgrad in % 104 – 109   84 – 88     92 – 94
       eine Nutzfläche von 100 m².                           3   angenommener 106              86          93
                                                                 durchschnittlicher
     • Der Energiebedarf pro Jahr beträgt:                       Wirkungsgrad in %
       300 kWh/m²a · 100 m² = 30.000 kWh/a.                  4   Vergleich                     20          13
                                                                 BWK – NTK in %
       (entspricht dem Verbrauch, der am Gaszähler in m³/a
       vom Gasversorger abgelesen wird)
                                                             Beim Tausch eines Niedertemperaturkessels gegen
     • Die Einsparung von 40 % entspricht 12.000 kWh/a.      einen Brennwertkessel sind auch Energieeinsparun-
       Damit sinkt der Energiebedarf auf 18.000 kWh/a.       gen von bis zu 13 bis 20 % möglich.
                                                             Wegen der geringeren Einsparmöglichkeiten ergeben
     • Die Basis für die Kostenberechnung ist ein Preis      sich Amortisationszeiten im Bereich von 8-12 Jahren.
       von 5ct/kWh für Braunkohlebriketts.

     • Jährliche Kosteneinsparung:
       12.000 kWh/a · 0,05 €/ kWh = 600 €/a

     • Bei einem Preis des neuen Brennwertkessels
       von 4000 € ergibt sich eine Amortisationszeit
       von etwa 6,7 Jahren.
40   3 Energieeinsparungen                                                                                        41

     Brennwertkessel und Solar

     Über die Bonusförderung der BAFA ist in Zusam-       Außerdem können 20 % der Handwerkerleistungen
     menhang mit der Installation einer Solaranlage für   bis zu einem Betrag von 6.000 € steuerlich abgesetzt
     die Warmwasserbereitung und Heizungsunterstüt-       werden (Familienleistungsgesetz vom 22.12.2008).
     zung ein „Regenerativer Kombinationsbonus“ für       Das betrifft nur den Lohn und muss als Rechnung ge-
     den Tausch gegen einen Brennwertkessel möglich.      sondert nachgewiesen werden. Es wird empfohlen
     Er beträgt für 2013 500 €.                           vor einer Kundenberatung die aktuellen Förderbedin-
                                                          gungen im Internet unter www.bafa.de/energie/er-
     Für die solare Warmwasserbereitung und Heizungs-     neuerbare_energien/bonusförderung einzusehen.
     unterstützung beträgt die Basisförderung 90 €/m²
     für 2013 (solare Warmwasserbereitung wird erst       Beispiel Fördergelder 2013:
     ab 20 m² Kollektorfläche gefördert). Die genannten
     Förderungen betreffen nur den Gebäudebestand.        Anlagenteile                           BAFA-Förderung
                                                          Brennwertkessel                        500 €
     Zusätzliche Bedingungen sind notwendig:              solare WW-Bereitung                    360 €
     • hydraulischer Abgleich der Heizungsanlage          4 m² · 90 €/m²
     • mindestens eine der Umwälzpumpen der Hei-          solare Heizungsunterstützung           720 €
       zungsanlage muss die Effizienzklasse A haben       8 m² · 90 €/m²
     • die durchgeführten Maßnahmen sind durch            Gesamtförderung                        1.580 €
       Rechnungen in Kopie nachzuweisen
                                                          Unter den Gesichtspunkten:
                                                          • Energieeinsparung
                                                          • Kosteneinsparung
                                                          • Klimaschutz
                                                          ist die Anwendung der Brennwerttechnik immer
                                                          sinnvoll.

                                                          Quellen: Angabe Energiebedarf:
                                                          Broschüre „Fitness-Check Gebäudehülle“, VNG 2007
                                                          BAFA-Förderprogramm Solar 11/2011
4 Hinweise zu Prüfungen
42                                                                                                                                   43

     4.1 Prüfung von Gasfeuerstätten
     Kriterien, die vom bevollmächtigten Bezirksschorn­
     steinfeger (bBS) bei Gasfeuerstätten geprüft werden*

     Brennstoff: Erdgas/Flüssiggas
     Bereiche            Umweltschutz                                  Betriebs- und Brandsicherheit
     Rechtsgrundlagen 1. BImSchV vom 26.01.2010                        Kehr- und Überprüfungsordnung (KÜO) vom 16.06.2009
                                                                       geändert am 14.06.2011 (§1)
     Aufgaben            • Prüfung Herstellerbescheinigung NOx (§ 6)   • Überprüfung der Abgasanlagen (Abgasleitungen)
                         • Überwachung Abgasverluste (§§ 10, 14, 15)   • Abgaswegüberprüfung (Überprüfung Heizgasweg,
                                                                         Verbrennungsluftversorgung, CO-Messung)
     Grenzwerte          NOx                                           CO
                               bis 120 kW: 60 mg/kWh                   bis 1000 ppm
                         > 120 bis 400 kW: 80 mg/kWh
                                 > 400 kW: 120 mg/kWh
                         Abgasverluste
                               4 bis 25 kW: 11 %
                            > 25 bis 50 kW: 10 %
                                   > 50 kW: 9 %
     Ausnahmen           keine Überwachung der Abgasverluste:          keine Abgaswegüberprüfung und keine CO-Messung
                         • Brennwertgeräte                             • Haushalts-Wäschetrockner bis 6 kW
                         • Brauchwassererwärmung bis 28 kW             keine CO-Messung
                         • Einzelraumheizer bis 11 kW                  • Wäschetrockner
                                                                       • Außenwandfeuerstätten ohne Gebläse bei
                                                                         bestimmter Mündungslage an der Außenwand
     Fristen             NOx – einmalig bei Errichtung                 Geräteart                                     Frist

                         Abgasverluste:                                Raumluftunabhängig, sowie raumluft-           jedes 3. Jahr
                         • Alter bis 12 Jahre: in jedem 3. Jahr        abhängig mit Abgasanlage für Überdruck
                         • Alter über 12 Jahre: in jedem 2. Jahr       und selbstkalibrierend

                         Die Nennung der Frist von „in jedem           Raumluftunabhängig, sowie raumluft-           jedes 2. Jahr
                         5. Jahr“ bei Gasgeräten mit selbst-           abhängig mit Abgasanlage für Überdruck
                         kalibrierender kontinuierlicher Regelung
                         läuft ins Leere. Bei Brennwertgeräten         Raumluftabhängig                              jedes Jahr
                         wird der Abgasverlust nicht ermittelt,
                         derartige Heizwertgeräte gibt es nicht.       BHKW, Wärmepumpe, ortsfester                  jedes 2. Jahr
                                                                       Verbrennungsmotor, Brennstoffzelle

     * Wichtige Hinweise: Der Bezirksschornsteinfegermeister (BSM),
     der ab 01.01.2013 „bevollmächtigter Bezirksschornsteinfeger
     (bBS)“ heißt, legt nach einer Feuerstättenschau die Arbeiten
     für Gasfeuerstätten im Feuerstättenbescheid fest.
         Mit der Ausführung dieser Arbeiten beauftragt der Eigen-
     tümer der Gasfeuerstätten einen Schornsteinfegerbetrieb,
     der in der Handwerksrolle eingetragen ist.
         Der beauftragte Schornsteinfegerbetrieb kann der des          Heizungsjournal Heft 4-5 April/Mai 2010 S. 36-38
     „bevollmächtigten Bezirksschornsteinfegers (bBS)“ sein.           (Donnerbauer: 2 Gesetze - 2 Aufgaben)
44   4 Hinweise zu Prüfungen                                                                                                                         45

     4.2 Prüfung von Erdgas-Leitungsanlagen -
     Betriebsdruck bis 100 mbar (ND)

                          Belastungsprüfung                                    Dichtheitsprüfung                 Gebrauchsfähigkeitsprüfung

     Allgemein            zu prüfende Leitung muss von der                                                       bei Prüfmedium Gas
                          gasführenden Leitung getrennt sein!                                                    keine Trennung! (Vorzugsvariante)
                          (z.B. Steckscheibe)

     Grund                Materialfehler, Festigkeit Verbindungen              Dichtheit neu verlegter Leitungen Nachweis der gefahrlosen Nutzung

     Was?                 Neu verlegte Leitungen ohne:                         Neu verlegte Leitungen, instand nicht für Neuanlagen!
                          Gasdruckregler, Gaszähler,                           gesetzte Anlagen                nur für Anlagen im Betrieb;
                          Armaturen, Gasgeräte                                 nach Gasdruckregler(HAE)        nach Ablauf der Gewährleistung!
                                                                               ohne Gasgeräte

     Wann?                Leitungen sind sichtbar, ohne Korrosionsschutz       Leitungen sind sichtbar, ohne     alle 12 Jahre oder vor Änderung
                          neu verlegt                                          Korrosionsschutz stillgelegt,     der Leitungsanlage, außer Betrieb ge-
                                                                               außer Betrieb gesetzt             setzt, kurzzeitige Unterbrechung

     Prüfmedium           Luft o. Inertgas (z.B Stickstoff) kein Sauerstoff!                                     Betriebsgas

     Prüfdruck            1 bar                                                150 mbar                          Betriebsdruck

     Prüfdauer            > 10 min                                             abhängig vom Leitungsvolumen      abhängig vom Messgerät!
                                                                               (siehe TRGI Tabelle 11, S.95)     bitte Bedienungsanleitung
                                                                               z.B.: V = < 100 l                 beachten!
                                                                               Anpassungszeit: 10 min
                                                                               Prüfzeit: > 10 min

     Messgeräte           Manometer bis mind. 1,5 bar                          U-Rohr-Manometer                  U-Rohr-Manometer- elektronische
                                                                               elektronische Messgeräte          Messgeräte, zertifiziert nach DVGW-
                                                                                                                 VP 952

     Anzeigegenauigkeit   0,1 bar                                              0,1 mbar ( 1 mm WS = 10 Pa)       Leckrate/Gebrauchsfähigkeit

     Prüfergebnis         kein Druckabfall                                     absolut dicht                     • 0 - < 1,0 l/h
                                                                                                                   unvermindert gebrauchsfähig
                                                                                                                 • 1,0 - 5,0 l/h
                                                                                                                   vermindert gebrauchsfähig
                                                                                                                 • > 5,0 l/h
                                                                                                                   neue Leitung erforderlich: auch bei
                                                                                                                   Gasgeruch un bei schlechtem äußeren
                                                                                                                   Zustand der Gasleitung (Korrosion)!

     Zusatzprüfung                                                             Prüfung der Verbindungen, die
                                                                               nicht in die Prüfung einbezogen
                                                                               waren, z.B. mit schaumbilden-
                                                                               den Mitteln oder Lecksuchgerät

                                                                               Quelle: TRGI 2008
46   4 Hinweise zu Prüfungen                                                                                               47

     4.3 Umrechnung von Schadstoff-
     Emissionseinheiten

     Allgemeines – Schadstoff unverdünnt (luftfrei)

     CO und NOx sind Schadstoffe, die bei der Prüfung           In der Heizungstechnik werden die Schadstoffe
     von Heizungsanlagen messtechnisch erfasst werden           immer unverdünnt (O2 = 0 Vol.-%) angegeben.
     können und einen festgelegten Wert nicht über-
     schreiten dürfen. Die Messgeräte, das Regelwerk             Diese Umrechnung erfolgt in den Messgeräten
     und Angaben in Veröffentlichungen geben die                 automatisch.
     Konzentrationen mit verschiedenen Einheiten an.

     Die gebräuchlichsten Einheiten sind:                       Folgendes Beispiel erläutert diese Umrechnung:
     Einheit    Erklärung                                                                          21 Vol-% O2
                                                                  COunverdünnt = CO •
     Vol.-ppm   Volumen in  cm3des Schadstoffes,                                            (21 - O2, Messwert) Vol-% O2
                bezogen auf 1 m3 trockenes Abgas
     mg/kWh     Masse in mg des Schadstoffes,                   Messwerte:
                bezogen auf die Energieeinheit Kilowattstunde
                                                                CO = 70 ppm
     mg/m3      Masse in mg des Schadstoffes,                   O2 = 4,5 Vol-%
                bezogen auf 1 m3 trockenes Abgas
                                                                Bezugswert O2 = 21 Vol-%

                                                                                                     21 Vol-% O2
                                                                  COunverdünnt = 70 ppm •
                                                                                                  (21 - 4,5) Vol-% O2
                                                                                                21
                                                                              = 70 ppm •                = 70 ppm x 1,27
                                                                                               16,5
                                                                              = 89 ppm
48   4 Hinweise zu Prüfungen                                                                                                49

     Umrechnung von CO-Emissionen (Erdgasfeuerungen)            Umrechnung von NOX -Emissionen (Erdgasfeuerungen)

     Faktoren zur Umrechnung der CO-Emission:                   Faktoren zur Umrechnung der NOX-Emission:
                       Vol.-ppm       mg/kWh          mg/m3                        Vol.-ppm       mg/kWh           mg/m3
                        luftfrei      g/MWh           Abgas                         luftfrei      g/MWh            Abgas
                                      kg/GWh                                                      kg/GWh
     Vol.-ppm                                                   Vol.-ppm
     luftfrei              1            1,079           1,25    luftfrei               1            1,773           2,054

     mg/kWh                                                     mg/kWh
     g/MWh               0,927            1            1,159    g/MWh               0,564             1             1,159
     kg/GWh                                                     kg/GWh
     mg/m3                                                      mg/m3
     Abgas               0,800          0,863            1      Abgas               0,487           0,863             1

     Quelle: Arbeitsdiagramme und Tabellen zur Umrechnung der   Quelle: Arbeitsdiagramme und Tabellen zur Umrechnung
     Abgasemissionseinheiten von Erdgaseinheiten –              der Abgasemissionseinheiten von Erdgaseinheiten –
     DVGW-Information – Gas-Information Nr. 5 – 6/94, gekürzt   DVGW-Information – Gas-Information Nr. 5 – 6/94, gekürzt

     Beispiel zur Umrechnung von                                Beispiel zur Umrechnung von
     Vol.-ppm, luftfrei in mg/kWh                               Vol.-ppm, luftfrei in mg/kWh

     Gegeben CO = 89 Vol.-ppm                                   Gegeben NOX = 25 Vol.-ppm
     Gesucht CO-Wert in mg/kWh                                  Gesucht	NOX-Wert in mg/kWh
     Aus der Tabelle oben: 1 Vol.-ppm = 1,079 mg/kWh            Aus der Tabelle oben: 1 Vol.-ppm = 1,773 mg/kWh

           1,079 mg/kWh                                               1,773 mg/kWh
      d.h. 		           = 1                                      d.h. 		           = 1
             1 Vol.-ppm                                                 1 Vol.-ppm
                           1,079 mg/kWh                                                 1,773 mg/kWh
     CO = 89 Vol.-ppm •                                         NOX = 25 Vol.-ppm •
                             1 Vol.-ppm                                                   1 Vol.-ppm

     CO = 96,0 mg/kWh                                           NOX = 44,3 mg/kWh
5 Trinkwasser
50                                                                                                                                    51

     5.1 Trinkwasserhygiene

     Trinkwasser ist in Deutschland eines der am besten                      Legionellenbildung
     kontrollierten Lebensmittel.
                                                                             In der Trinkwasserverordnung 2011, § 14, Absatz 3
     Deshalb bedeutet Trinkwasserhygiene, dass die vom                       wird u.a. die Überprüfung des Trinkwassers hinsicht-
     Wasserversorger garantierte Wasserqualität durch                        lich der zulässigen Anzahl von Legionellen festge-
     die Installation und den Betrieb von Trinkwasseran-                     legt. Das betrifft vor allem Anlagen mit einem Trink-
     lagen erhalten bleibt.                                                  wassererwärmer > 400 Liter oder Rohrleitungen
                                                                             mit einem Wasservolumen > 3 Liter (gemessen vom
                                                                             Austritt aus dem Trinkwasserspeicher bis zu der am
     Verantwortungsbereiche                                                  weitesten entfernten Entnahmestelle)

     Zur Erhaltung der Trinkwasserqualität                                   Legionellen im Trinkwasser, besonders in vernebel-
     gelten folgende Pflichten:                                              ter Form (z.B beim Duschen), können zu Erkrankun-
         Verantwortlicher        Verantwortungsbereich                       gen führen. Deshalb ist die wesentliche Maßnahme
                                                                             zur Vermeidung einer Legionellenvermehrung die
         Wasserversorger         bis zur Hauptabsperreinrichtung des Ge-     Einhaltung bestimmter Temperaturen in der Was-
                                 bäudes bzw. bis zum Hauptwasserzähler
                                                                             serinstallationsanlage.
         Planer                  plant nach den a.a.R.d.T.1
         der Installation        z.B. DVGW-zugelassene Materialien,
                                 keine Möglichkeiten der Wasserstagnation,   Notwendige Temperaturen
                                 optimale Dimensionen, zulässige Wasser-     in der Wasserinstallationsanlage:
                                 temperaturen
         Installationsfirma      installiert nach den a.a.R.d.T.1            Messstelle                          Temperatur (in °C)
         (vom örtlichen          z.B. Überprüfung der Planung, Anwen-        Kaltwasser                              < 25
         Wasserversorger         dung zugelassener Technologien, Prüfung
         zertifiziertes          der fertigen Anlage, Prüfprotokolle,        Trinkwasser, warm (TWW)                 ≥ 60
         Unternehmen)            Betriebs- und Wartungsanleitung
                                                                             TWW-Zirkulation, Eingang Speicher       ≥ 55
         Betreiber, z.B. Haus­   Betrieb der Warm- und Kaltwasseranlage
         besitzer (kann ein      nach den in der Betriebs- und Wartungs-     zu vermeidender Temperaturbereich     25-54
         Installations- oder     anleitung festgelegten Kriterien,
         Wartungsunterneh­       z.B. geforderte Wassertemperaturen,
         men mit der Aufga­      Wartungsintervalle, Prüftermine
         be beauftragen)

     1allgemein anerkannte Regeln der Technik, z.B. VDI- und
     DVGW-Richtlinien, sowie DIN- und EN-Bestimmungen

     Für nachgewiesene Unregelmäßigkeiten,
     durch die Menschen zu Schaden kommen können,
     sind die Verantwortlichen haftbar.
52   5 Trinkwasser                                                                                                          53

     Maßnahmen gegen die Legionellenbildung                         Zur Gewährleistung der in Tabelle (Seite 51) ge-
                                                                    nannten Temperaturen ist ein hydraulischer Abgleich
     Thermische Maßnahmen                                           der Zirkulationsanlage erforderlich. Außerdem ist
                                                                    schon bei der Planung von Zirkulationsleitungen da-
     Zur Sicherung der genannten Temperaturen eignen                rauf zu achten, dass an den Eingängen von Strängen
     sich Zirkulationsleitungen und selbstregelnde Be-              Regulierventile vorgesehen werden, die auch eine
     gleitheizungen. Am meisten werden Zirkulationslei-             thermische Desinfektion ermöglichen.
     tungen verwendet, weil durch die Fahrweise des
     Wärmeerzeugers eine thermische Desinfektion des                Für einen korrekten hydraulischen Abgleich werden
     Warmwassers möglich ist. Zirkulationsleitungen                 benötigt:
     werden vom Planer nach den o.g. erforderlichen                 • eine berechnete Zirkulationsleitung
     Temperaturen ausgelegt. Zur Minimierung der                    • eine Zirkulationspumpe in Hocheffizienzausführung
     Wärmeverluste der Warmwasserleitungen müssen                   • automatische Strangregulierventile (Einstellwerte
     die Warmwasser- und Zirkulationsanlage nach                      aus dem Berechnungsprogramm).
     der gültigen Energieeinsparverordnung (EnEV)
     gedämmt werden.                                                Bei der Übergabe der Anlage an den Betreiber wird
                                                                    mittels eines Protokolls durch Angabe der Einstell-
     Die Grundlagen für eine funktionierende Zirkulati-             werte und der gemessenen Temperaturen an den o.g.
     onsleitung ist deren Berechnung nach dem DVGW-                 Messstellen der hydraulische Abgleich dokumentiert.
     Arbeitsblatt W 553 und der hydrau­lische Abgleich.             Besonders muss die Funktionstüchtigkeit der thermi-
                                                                    schen Desinfektion nachgewiesen werden (mindes-
     Berechnungsmöglichkeiten für Zirkulationsleitungen:            tens 3 Minuten in jedem Teilbereich über 70 °C).
     Möglichkeiten     Bemerkungen
                                                                    Die im Protokoll dokumentierten Messwerte
     Kurzverfahren     geeignet für kleine Anlagen (z.B. EFH)       dienen als Grundlage für die Wartung der Anlage.
     nach dem          unter der Annahme vereinfachter Rand-
     DVGW AB W 553     bedingungen (z.B. TWW-Rohrlänge ≤ 30 m)      Eine gute Grundlage bis DN 20, also für Ein- und
                       muss der Innendurchmesser der Zirkula-       Zweifamilien­häuser, ist die von der Fa. Oventrop an-
                       tionsleitung mindestens 10 mm sein           gebotene Zirkulationsstation „Regucirc B“. Sie wird
     vereinfachtes     geeignet für kleine und mittlere Anlagen     unmittelbar vor dem Speicher in die Zirkulationslei-
     Verfahren         Diese Datenschieber werden von Herstel-
     Verwendung von    lern mit Benutzungsanleitung und Beispiel­   tung eingebunden.
     Datenschiebern,   rechnung kostenlos als Kundendienst gelie-
     z.B.: Oventrop/   fert. Sie eignen sich auch für die Prüfung
     WILO              und Veränderung von Bestandsanlagen.
                       Die Ergebnisse sind produktabhängig.
     differenziertes   geeignet für mittlere und große Anlagen
     Verfahren         Hier werden Berechnungsprogramme an-
     nach dem          gewendet (z.B Oventrop OVplan, Viega-
     DVGW AB W 553     CAD Viptool Piping)
                       Die Ergebnisse sind: Rohrleitungsdurch-
                       messer, Regulierventile mit berechneten
                       Einstellungen, Pumpentyp
54   5 Trinkwasser                                                                                                      55

                                                                                        „Aquastrom C“
                                                                                        Strangregulierungsventil

     Die Zirkulationstation besteht aus:
     • Thermostat-Zirkulationsventil
       mit Kontrollthermometer
     • Rückflussverhinderer
     • energiesparender Hocheffizienzpumpe
       (Energielabel A)
                                                                             WW
     • Isolierschale                                                                 „Regucirc B“ Zirkulationsstation

     Vorteile:
     • durch das Zirkulationsventil „Aquastrom VT“
                                                           „Aquastrom F“
       stellt sich die Pumpe automatisch auf den           Freistromventil
       optimalen Leistungspunkt ein.
     • bei der thermischen Desinfektion wird durch die                            TWZ
       Kombination von Pumpe und Zirkulationsventil
       der Restvolumenstrom angehoben und die Desin-
       fektionstemperatur schnell erreicht.

     Einbau siehe Strangschema S. 55.
                                                                                   „Optibal TW“ Trinkwasserkugelhahn
     Bei größeren Anlagen werden Zirkulationsregulierer-
     ventile in jedem Strang installiert. Die gewünschte
                                                                                                            TWK
     Funktion der thermischen Desinfektion muss bei der
     Regelung des Wärmeerzeugers schon bei der Planung
     und Ausschreibung berücksichtigt werden.
56   5 Trinkwasser                                                                                                                  57

     Maßnahme zur Reduzierung der Wasserhärte                  Wasserbehandlungsmaßnahme zur Vermeidung von
                                                               Steinbildung in Abhängigkeit von der Calciumcarbonat-
     Kalksteinablagerungen in Warmwassersystemen               Massenkonzentrationen und Temperatur:
     (Warmwassererzeuger, Rohrleitungen usw.) sind unter
                                                               Calcium-Massen- Härte- Maßnahmen                    Maßnahmen
     dem Aspekt der Wasserhygiene kritisch zu bewerten.        konzentration   bereich bei ≤ 60°C                  bei > 60°C
     Sie sind geeignetes Trägermaterial für Biofilme und
                                                               mmol/l °dh*
     bieten Schutzräume für unterschiedlichste wasser-
     gängige Mikroorganismen, darunter auch Amöben             < 1,5     < 8,4    1+2      keine                   keine
     und Legionellen.                                          ≥ 1,5 –   ≥ 8,4 – 2 + 3     keine oder Stabilisierung Stabilisierung oder
                                                               < 2,5     < 14              oder Enthärtung           Enthärtung empfohlen
     Kalksteinablagerungen in Verbindung mit ungünstigen       ≥ 2,5     ≥ 14     3        Stabilisierung oder  Stabilisierung
                                                                                           Enthärtung empfohlen oder Enthärtung
     Warmwassertemperaturen (in der Praxis 40 bis 45 °C)
     können schnell zu nicht mehr tolerierbaren Legionellen-   * Grad deutscher Härte
                                                               Quelle: DIN 1988-200, Abschnitt 12.3.2, Tabelle 6
     konzentrationen führen. Thermische oder chemische
     Desinfektionen in Verbindung mit einer umfassenden
     Sanierung wären zwingend erforderlich.                    Der Widerspruch zwischen Energieökonomie (niedrige
                                                               Temperaturen und geringe Kalkablagerungen) und Was-
     Mit Erscheinen der Trinkwasserverordnung, Fassung         serhygiene (hohe Temperaturen und höhere Kalkablage-
     2011, steht verstärkt das Thema „Legionellenprophy­       rungen) löst sich mit dem Einbau DIN-DVGW geprüfter
     laxe“ im Fokus der Öffentlichkeit.                        Wasserenthärtungs- bzw. Kalkschutzanlagen.

     Trinkwasserhygiene erfordert von Anfang an hohe           Ein Beispiel dafür ist auf folgendem Bild dargestellt. Das
     Warmwassertemperaturen. Nach DVGW Arbeitsblatt                               Bild zeigt eine Enthärtungsanlage der
     W 551 gilt: stets ≥ 60 °C am Ausgang Warmwasser­                             Firma JUDO. Diese Anlage erfüllt die
     bereiter für Großanlagen, ≥ 55 °C, empfohlen 60 °C                           Bedingungen der DIN EN 14743 und
     für Kleinanlagen. Die Intensität der Kalkablagerungen                        DIN 19636-100 und hat das DIN-DVGW-
     bei harten und mittelharten Wässern in diesem Tem-                           Prüfzeichen.
     peraturbereich ist überproportional hoch. Die sich
     daraus ergebenden Probleme sind:                                                 Funktionsprinzip: Austausch der
     • erhöhter Energieverbrauch                                                      Calcium- gegen Natriumionen
     • erhöhte Druckverluste                                                          mittels eines Ionenaustauscherharzes.
     • vorzeitiger Verschleiß u.a.m.
                                                                                      Mit diesem Gerät, das in der Regel nach
     Diesen Tatsachen (Kalk und Hygiene) wird in der DIN                              dem Hauseingangsfilter installiert wird,
     1988-200 (vordem DIN 1988-7) Rechnung getragen.                                  können Kalksteinablagerungen verhin-
     In Abhängigkeit der Wasserhärte wird die Wasser­                                 dert bzw. minimiert werden.
     enthärtung, alternativ die Härtestabilisierung, gefor-
                                                               Quellen: A. von Ahnen, „Optimieren der Trinkwasserhygiene….“,
     dert bzw. empfohlen.
                                                               BHKS-Almanach 2011 · Oventrop-Prospekte „Regucirc-Zirkulations-
                                                               stationen“ und „Regulierventile“ · DVGW Arbeitsblätter W551 und
                                                               553 · JUDO Wasseraufbereitung – Prospekte und Leistungsverzeichnis
58   5 Trinkwasser                                                                                                                 59

     5.2 Trinkwasserverordnung 2011 (TRINKWV)               Wichtige Hinweise für Neu- und Bestandsanlagen

     Grundlagen                                             Die folgenden Hinweise ersetzen nicht den Verord-
                                                            nungstext. Sie sollen lediglich zur Auffindung sehr
     Mit der Trinkwasserverordnung 2011, die am             wichtiger Abschnitte helfen. Hilfreich ist auch die
     01.11.2011 in Kraft getreten ist, werden die Vor­      vom ZVSHK im Juli 2011 veröffentlichte Trinkwas-
     gaben der europäischen Trinkwasserrichtlinie           serverordnung mit Kommentar, die aufgrund der
     (98/83EG) in die deutsche Verordnung umgesetzt.        Bundesratsbeschlüsse vom 12.10.2012 zur 2. Ände-
                                                            rung der TRINKWV derzeit aktualisiert werden.
     Die Trinkwasserverordnung 2011 (TRINKWV) hat den
     Zweck die Trinkwassergüte bis zur letzten Zapfstelle   Auswertung der TRINKWV 2011
     eines Hauses zu erhalten. Das ist möglich durch:       1. Allg. Vorschriften
     • Einhaltung der anerkannten Regeln der Technik        §2       Anwendungsbereich
     • Verwendung zugelassener Materialien                           VO regelt die Qualität von Wasser für den menschlichen
                                                                     Gebrauch! z.B. nicht gültig für: natürliches Mineralwasser,
       (z.B. DVGW-Prüfzeichen)                                       Schwimm- und Badebeckenwasser
     • Installation durch Betriebe, die bei einem Wasser-
                                                            §3       Begriffsbestimmung
       versorger gelistet sind
                                                            Nr. 1    Was ist Trinkwasser
     • regelmäßige fachliche Schulung der Installateure
                                                            Nr. 2    Wasserversorgungsanlagen
                                                                     Welche Wasserversorgungsanlagen müssen betrachtet wer-
     Bereits in der TRINKWV 2001 wurde festgelegt, dass              den
     eine Prüfung der Trinkwasserqualität in öffentlichen
                                                            Nr. 3    Trinkwasser­installation
     Gebäuden (z.B. Altenheime, Krankenhäuser, Schu-                 Rohre, Armaturen und Apparate von der Hauptabsperrein-
     len) durchzuführen ist.                                         richtung bis zu den Zapfstellen

                                                            Nr. 10   gewerbliche Tätigkeit
     Mit der TRINKWV 2011 wird diese Festlegung auf                  Trinkwasserbereitstellung in Verbindung mit Vermietung
                                                                     (Gewinnerzielung!)
     gewerblich genutzte Gebäude erweitert.
                                                            Nr. 11   öffentliche Tätigkeit
                                                                     Trinkwasserbereitstellung für einen
     Generell betrifft die TRINKWV 2011 Neu- und Be-                 unbestimmten wechselnden Personenkreis
     standsbauten. Gewerblich genutzte Gebäude sind
                                                            Nr. 12   Definition der Großanlage
     auch sämtliche Mietshäuser, die einen zentralen                 Warmwasserspeicher mit einem Volumen > 400 l oder die
     Warmwasserspeicher mit einem Volumen > 400 l                    Warmwasserleitung hat ein Volumen > 3 l zwischen Warm-
                                                                     wasserspeicher und der entferntesten Zapfstelle. Ein- und
     haben oder die Warmwasserleitung ein Volumen > 3 l              Zweifamilienhäuser sind per Definition immer Kleinanlagen
                                                                     – unabhängig von Volumina
     (zwischen Warmwasserboiler und der entferntesten
     Zapfstelle) hat. Durch die 3-Liter-Regel sind damit
                                                            2. Beschaffenheit (z.B. Reduzierung des Bleigrenzwertes
     auch Anlagen mit kleineren Boilern betroffen.          von 0,025 mg/l auf 0,01 mg/l ab 01.12.2013)
     Ein- und Zweifamilienhäuser sind per Definition
                                                            §4       Allgemeine Anforderungen
     immer Kleinanlagen.                                    Abs. 1   einwandfreie Beschaffenheit

                                                            Abs. 2-3 Pflichten des Unternehmers, wenn die Beschaffenheit nicht
                                                                     in Ordnung ist!

                                                            §6       Chemische Anforderungen
                                                            Abs. 3   so wenig wie möglich! Minimierungsgebot
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