Der Weg hin zu einer CO2-armen Mobilität - Neue Perspektiven zur Verkehrs- und Energiewende in Deutschland - Stahl Automotive ...

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Der Weg hin zu einer CO2-armen Mobilität - Neue Perspektiven zur Verkehrs- und Energiewende in Deutschland - Stahl Automotive ...
Der Weg hin zu einer CO2-armen Mobilität –
Neue Perspektiven zur Verkehrs- und
Energiewende in Deutschland

White Paper
Details & Berechnungen
Juni 2020

Die Verwendung dieser Studie und deren Inhalte ist für redaktionelle Zwecke honorarfrei.
Veröffentlichungen bitte unter Quellenangabe.
© Stahl Automotive Consulting GmbH & Co. KG
Der Weg hin zu einer CO2-armen Mobilität - Neue Perspektiven zur Verkehrs- und Energiewende in Deutschland - Stahl Automotive ...
Agenda

 Zusammenfassung, Zielsetzung und Vorgehensweise

 Volumenprognose für Elektrofahrzeuge auf Basis der CO2-Emissionsziele

 Ökologische Effekte von Elektromobilität im Vergleich zu ICE

 Ökonomische Effekte von Elektromobilität im Vergleich zu ICE

 Alternativen zur Elektromobilität

 Stahl Automotive Consulting 1
Der Weg hin zu einer CO2-armen Mobilität - Neue Perspektiven zur Verkehrs- und Energiewende in Deutschland - Stahl Automotive ...
Synthetische Kraftstoffe sind geeigneter als die E-Mobilität, um die CO2-Emissionen im
Verkehrssektor zu senken
 ▪ Um die CO2-Auswirkungen der E-Mobilität zu quantifizieren, werden zwei Szenarien betrachtet. Im Basis-Szenario wird ein
 Wettbewerb von Elektromobilität und Kohleausstieg unterstellt - im Extrem-Szenario wird 100% erneuerbare Energie für
 In Deutschland werden das Laden von EVs angenommen
 Elektrofahrzeuge
 absehbar keinen ▪ Im Basis-Szenario erhöht E-Mobilität in Deutschland zwischen 2020 und 2030 die CO2-Emissionen netto um 40 Mio. t – im
 sinnvollen Beitrag zur Extrem-Szenario hingegen können 95 Mio. t CO2 eingespart werden
 CO2-Einsparung leisten
 ▪ Gleichzeitig entstehen für die Elektromobilität bis 2030 gesamtgesellschaftliche Kosten von 47-75 Mrd. EUR. Somit sind
 selbst im Extrem-Szenario die CO2-Vermeidungskosten von 400-700 EUR prohibitiv hoch

 ▪ Werden die Mehrkosten der Elektromobilität (~75 Mrd. EUR) für die Subventionierung von Wasserstoff aufgewendet,
 Wasserstoff kann zu einer ließen sich auf diese Weise ca. 200 Mio. t CO2 einsparen
 Reduzierung der CO2- ▪ Ab Anfang der dreißiger Jahre wird eine Kostenparität zwischen Wasserstoff und fossilen Kraftstoffen erwartet –
 Emissionen beitragen, ist Fahrzeugmehrkosten für FCEVs müssen auch nach diesem Zeitpunkt gesamtgesellschaftlich getragen werden
 H2 jedoch mit erheblichen
 Umsetzungsrisiken ▪ Eine Konversion des Verkehrssektors hin zu Wasserstoff erfordert die Überwindung hoher technischer Hürden und hohe
 verbunden Investitionen (Aufbau Produktions- und Distributionsinfrastruktur, Ersatz der Fahrzeugflotte) und stellt folglich eine risikoreiche
 Alternative dar

 ▪ Ein Teil der Mehrkosten der Elektromobilität (~73 Mrd. EUR) könnten alternativ für die Subventionierung von
 Synthetische Kraftstoffe synthetischen Kraftstoffen verwendet werden.
 können einen ökologisch
 ▪ Bis 2030 ließen sich so mit synthetischen Kraftstoffen nahezu 600 Mio. t CO2 einsparen, was einem signifikanten Beitrag zur
 und ökonomisch
 CO2-Reduktion entspricht. Ab der Kostenparität betragen die Einsparungen ca. 180 Mio. t CO2 p.a.
 sinnvollen Beitrag zum
 Klimaschutz leisten ▪ Umsetzungsrisiken bei synthetischen Kraftstoffen beschränken sich auf den Aufbau der Produktionsinfrastruktur in
 sonnenreichen Ländern und die Erzielung der notwendigen Skaleneffekte bei den Kosten

QUELLE: SAC Stahl Automotive Consulting 2
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Agenda

 Zusammenfassung, Zielsetzung und Vorgehensweise

 Volumenprognose für Elektrofahrzeuge auf Basis der CO2-Emissionsziele

 Ökologische Effekte von Elektromobilität im Vergleich zu ICE

 Ökonomische Effekte von Elektromobilität im Vergleich zu ICE

 Alternativen zur Elektromobilität

 Stahl Automotive Consulting 3
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42% der Deutschen fühlen sich laut einer Umfrage im Dezember 2019 durch den Klimawandel
bedroht

 Kosten für Adaption und ggf. Verstärkte Ausbreitung von
 Verlagerung von Städten bei Krankheiten aufgrund höherer
 Steigung des Meeresspiegels Temperaturen

 Extreme meteorologische
 Verknappung des Angebots an
 Phänomene, die u. a.
 Frischwasser in bestimmten
 Landwirtschaft und Gesundheit
 Regionen
 stark betreffen

 Steigung der
 Grundnahrungsmittelpreise …
 wegen häufigerer Ernteausfälle

 Daher hat die Politik eine Vielzahl von
 Maßnahmen zur CO2-Reduktion ergriffen

QUELLE: SAC, FOCUS Online, NASA Global Climate Change, Environmental Research Letters Stahl Automotive Consulting 4
Der Weg hin zu einer CO2-armen Mobilität - Neue Perspektiven zur Verkehrs- und Energiewende in Deutschland - Stahl Automotive ...
Da der Verkehrssektor in einem erheblichen Maße zu den Gesamtemissionen beiträgt, muss er
einen Beitrag zur CO2-Reduktion leisten

 Treibhausgasemissionen nach Sektoren (DE, 2017)
 in % der Gesamtemissionen (CO2-Äquivalente)

 Industrie
 Wohn- und 21%
 Gewerbesektor
 14% PKW
 Nutzfahrzeuge
 7%

Landwirtschaft 8% 19% Verkehr
 11%
 Abfallsektor 1% 1%
 Andere

 36%
 Energieversorgung

 Gesamtemissionen: Emissionen aus Verkehr:
 905 Mio. t CO2-Äquivalente 171 Mio. t CO2-Äquivalente

QUELLE: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit Stahl Automotive Consulting 5
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Um die Emissionen im PKW-Sektor zu reduzieren, hat die Politik mit der Einführung von CO2-
Grenzwerten und erheblichen Strafen bei deren Überschreitungen reagiert

 Überblick der durchschnittlichen CO2-Emissionswerte und -ziele (NEFZ) für PKW-OEMs in Deutschland bzw. Europa
 in g CO2/km
 Durchschnittliche Emissionswerte der Neuzulassungen (Deutschland)1
 Durchschnittliche Emissionsziele der Neuzulassungen (Europa)1
 +2% -29% ▪ Die Optimierung
 133 128 130 135 von Verbrennungs-
 127 127
 -37,5% motoren hinsichtlich
 95 CO2-Emissionen
 81 stößt aus
 technischer Sicht an
 59 die Grenzen
 ▪ Die Erfüllung der
 CO2-Ziele erzwingt
 den Umstieg auf
 neue Antriebstech-
 2014 20192 20213 20254 20304
 nologien (z.B. rein
 batteriebetriebenes
 Elektrofahrzeug)
 Strafzahlungen betragen 95 EUR
 ▪ pro überschrittenes g CO2/km
 ▪ pro neu zugelassenes Fahrzeug

1 Emissionswerte und –ziele sind jeweils herstellerspezifisch. Dargestellte Werte entsprechen herstellerübergreifenden Durchschnitten
2 NEFZ-Wert berechnet aus WLTP-Wert gemäß Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
3 „Phasing-in“ Effekt: Grenzwert von 95g CO2/km gilt im Jahre 2020 für 95% der Neuzulassungen – ab 2021 werden 100% der neu zugelassenen Fahrzeuge berücksichtigt
4 Für die Jahre 2025 und 2030 berechnen sich die Grenzwerte als Verbesserung ggü. dem 2021 Wert um 15% bzw. 37,5%

QUELLE: SAC, Europäisches Parlament, BMU, BMWi Stahl Automotive Consulting 6
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DEUTSCHLAND

Um CO2-Emissionsziele zu erreichen, müssen im Jahr 2030 in Deutschland ~1,5 Mio. EVs neu
zugelassen und eine Gesamtflotte von 10,6 Mio. EVs erreicht werden
 Notwendige EV-Neuzulassungen und EV-Flotte in Deutschland, um Emissionsziele zu erreichen1
 in Mio. Fahrzeuge

 EV-Neuzulassungen Anteil der EV- Anteil der
 X% X%
 EV-Flotte Neuzulassungen Gesamtflotte
Annahmen
 ~21%

 ~51%
▪ OEMs müssen Zielwerte 10,6
 für CO2-Emissionen
 von 81g CO2/km in 2025 9,1
 und 59g CO2/km in 2030
 erreichen ~8% 7,6
▪ Es wird angenommen, 6,3
 dass OEMs diese Ziele ~33%
 erreichen werden, um ~1% 5,1
 schwerwiegende ~12% 4,0
 Strafzahlungen zu
 vermeiden 3,0
 2,1
 1,4 1,2 1,3 1,4 1,5
 0,9 0,9 1,0 1,1
 0,4 0,5 0,4 0,5 0,7

 2020 2025 2030

1 Annahmen: Neuzulassungen basieren auf Verkaufsprognosen für Deutschland; durchschnittliche Emissionen von 146g CO2/km (WLTP) für Neufahrzeuge, da keine weiteren beträchtlichen Verbesserungen für
den Verbrennungsmotor erwartet werden; Rechnung berücksichtigt Super-Credits (Faktor 1,67 für 2021 und 1,33 für 2022), aber keine Öko-Innovationen

QUELLE: SAC Stahl Automotive Consulting 7
Durch EVs entsteht eine zusätzliche Energienachfrage, welche bis 2030 den deutschen
Energieverbrauch um ca. 5% bzw. 30 TWh erhöhen wird

 Entwicklung des Energieverbrauchs in Deutschland (2012-2030)

 Energieverbrauch % Anteil des gesamten
 in TWh Stromverbrauchs
 Notwendige EV-Flotte, um
 2018 gab es 83.175 EVs in Deutschland, CO2-Emissionsziel in
 700 die über das Jahr insgesamt 0,2 TWh1 an 2030 zu erreichen:
 Energie verbrauchten
 10,6 Mio. E-Fahrzeuge
 650 710

 + 30 TWh 5%
 600

 550 Zusätzliche nachgefragte
 Energie muss erzeugt
 werden und hat Einfluss
 auf die CO2-Emissionen
 500 des Energiesektors
 2012 2014 2016 2018 2020 2022 2024 2026 2028 2030 Zeit

1 Annahmen: Jährliche Fahrleistung = 13.727 km ; Durchschnittlicher EV-Verbrauch = 20,8 kWh / 100km, Herleitung im Anhang

QUELLE: SAC, Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, KBA Stahl Automotive Consulting 8
Im Rahmen der Energiewende sollen Kohlekraftwerke mittelfristig vollständig durch erneuerbare
Energien (EE) ersetzt werden
 Netto-Stromerzeugung Deutschland nach Energieträgern
 in % der gesamten Stromerzeugung

 100% „Mittelfristig soll die
 Kohle komplett durch
 35%
 Erneuerbare Energien
 62% ersetzt werden“
 Erneuerbare
 Bundesregierung 2020
 Energien
 36%
 Braun- und
 13% Steinkohle Kerngedanke der
 12% Energiewende ist es,
 Atomkraft
 18% 25% Atom- und
 Andere
 Kohlestrom-
 2017 2030 erzeugung durch
 „Der Ausbau der Erneuerbaren Energien
 erneuerbare Energien
 auf 65 Prozent kann die wegfallenden
 „Die erneuerbaren Energien sind das zu substituieren
 Kohlestrommengen bis 2030 nahezu
 zentrale Element des neuen Strom- vollständig kompensieren“
 erzeugungssystems, um das vorhandene,
 Agora Energiewende 2018
 auf fossilen Energieträgern basierende, zu
 ersetzen“
 BMWi 2019

QUELLE: SAC, Aurora Energy Research, Bundesregierung, BMWi, Agora Energiewende Stahl Automotive Consulting 9
Jedoch kann der Aufbau von erneuerbaren Energien aus einer Vielzahl von Gründen nicht deutlich
beschleunigt werden – EE Erzeugungskapazitäten bleiben noch lange eine knappe Ressource
 Entwicklung der Energieproduktion aus erneuerbaren Quellen in Deutschland

 Gesamtproduktion Prognostiziertes Wachstum der
 erneuerbarer installierten Kapazität an EE ist bereits
 Energien optimistisch und kann wahrscheinlich ▪ Der Ausbau der
 in TWh nicht weiter beschleunigt werden installierten Kapazität an
 400 erneuerbaren Energien
 wurde von politischen
 Entscheidungsträgern
 geplant
 300
 ▪ Der Ausbau wird durch
 folgende Faktoren
 limitiert:
 200 384 o Ressourcen-
 knappheit
 299
 240 o Genehmigungs-
 100 verfahren
 o Gesellschaftliche
 Akzeptanz
 0
 2020 2025 2030 Zeit

QUELLE: Aurora Energy Research Stahl Automotive Consulting 10
Zur Bewertung der CO2-Emissionen der E-Mobilität werden zwei Szenarien betrachtet

 Bewertung der CO2-Emissionen

 Basis-Szenario Extrem-Szenario

 Wettbewerb Kohleausstieg Versorgung EV mit EE durch
 und E-Mobilität Optimierung Ladestrategie, dadurch keine
 Beeinträchtigung des Kohleausstiegs ▪ Zur exakten
 Modellierung besteht
 ▪ EE sind nicht beliebig schnell ausbaubar ▪ EV-Laden wird dahingehend optimiert, dass z.B. noch Forschungsbedarf
 ▪ Da EV-Laden einen zusätzlichen Energiebedarf überschüssige EE genutzt werden können
 ▪ Wir gehen aufgrund der
 darstellt, entsteht eine Versorgungslücke, die mit ▪ Es können über den in der Vergangenheit
 notwendigen Annahmen
 dem konventionellen Kraftwerkspark gedeckt geplanten EE-Ausbau hinaus weitere EE-
 davon aus, dass der
 werden muss Kapazitäten erschlossen werden (Aufbau oder
 reale Effekt näher am
 ▪ In der Konsequenz wird der Kohleausstieg durch Import)
 Basis-Szenario liegen
 EVs verlangsamt - dadurch entstehen zusätzliche ▪ Weitere Annahmen siehe folgende Seite wird
 Emissionen
 ▪ Die Rechenlogik für
 beide Szenarien ist
 identisch

 Basis-Szenario ▪ Regulatorische und
 Extrem-Szenario
 Strommarkteffekte
 Den EVs werden die durch ihren Strombedarf werden nicht betrachtet
 EVs werden zu 100% aus EE geladen
 entstehenden Mehremissionen zugerechnet

QUELLE: SAC Stahl Automotive Consulting 11
Für das Extrem-Szenario sind eine Reihe von ambitionierten Annahmen erforderlich

 ▪ Die abgeregelten EE können für EVs nutzbar gemacht werden. Da diese in 2030 voraussichtlich nur 1/3 des Energiebedarfes der
 EVs decken können, müssten noch weitere, nicht anderweitig nutzbare EE verfügbar sein (z.B. aus dem Ausland)
 Voraussetzung
 ▪ Gleichzeitig müsste es trotz des Übertragungsnetzausbaus Überschüsse geben, die im Netz nicht verwertet werden können,
 jedoch als Ladeenergie für EVs nutzbar sind
 ▪ Ein über die gegenwärtigen Pläne gesteigerter Ladeinfrastrukturausbau ermöglicht es, dass EVs überwiegend mit dem Netz
 verbunden sind. Damit wird die Voraussetzung geschaffen, die unvorhersehbar anfallenden EE aufzunehmen

 Annahmen ▪ Flächendeckende Implementierung von Managed Charging mit einhergehenden Einschränkungen zur Praktikabilität: Sind keine
 gesteuerte EE verfügbar, so werden Fahrzeuge nicht geladen bzw. nur eine Mindestreichweite von 30 km garantiert 1
 Ladeinfrastruktur ▪ Deutlich geändertes Nutzerverhalten: EV-Fahrer müssen ihre Fahrzeuge (freiwillig oder verpflichtend) wann immer möglich an die
 Ladeinfrastruktur anschließen

 ▪ Wissenschaftliche Studien zur Simulation des Effekts gehen von einer EV-Flotte aus, die deutlich kleiner ist, als in unserer Prognose
 ▪ Die mit diesen Annahmen verbundenen Kostenimplikationen sind komplex zu berechnen und nur in sektorübergreifender
 Zusammenarbeit zu bewerten. Sie erhöhen jedoch mit Sicherheit die in dieser Studie für die E-Mobilität getroffenen
 Kostenannahmen. Darüber hinaus werden wahrscheinlich auch noch zusätzliche Netzausbaukosten anfallen
 Kommentare
 ▪ Es ist daher schwer abschätzbar, wieviel Prozent der sonst nicht nutzbaren EE auf diesem Wege tatsächlich für die E-Mobilität
 verfügbar gemacht werden können. Studien2 gehen davon aus, dass damit die EV-Emissionen in 2030 so um bis zu 26% reduziert
 werden können

 ▪ Wir haben für das Extrem-Szenario angenommen, dass EVs zu 100% aus EE geladen werden. Dabei wurden keine zusätzlichen
 Verwendung als Kosten z.B. für Netzinfrastruktur und notwendige Erhöhung der Anzahl Ladepunkte berücksichtigt und auch die damit verbundenen
 Extrem-Szenario Umsetzungs- und Akzeptanzrisiken vernachlässigt
 in dieser Studie

1 FfE – Projekt MONA 2030, Teilbericht Basisdaten 2 FfE - Ladesteuerung von Elektrofahrzeugen und deren Einfluss auf betriebsbedingte Emissionen

QUELLE: SAC, Forschungsstelle für Energiewirtschaft Stahl Automotive Consulting 12
Der wegen der Corona-Krise gesenkte Strombedarf wurde hauptsächlich durch weniger
Kohlekraft gedeckt – Dies zeigt, dass zusätzlicher Bedarf durch Kohlekraft gedeckt würde
 Stromerzeugung im 1. HJ 2019 und 1. HJ 2020
 in TWh

 Verminderung der
 264 EE wurde wie geplant
 Stromerzeugung wurde über
 ausgebaut1
 Kohlereduzierung erreicht
 22
 11
 242 3

 -5 -19
 -12
 Atomkraft Kohle Gas EE

 ▪ In Zeiten geringerer Strombedarfe wird weniger
 Kohlekraft erzeugt
 ▪ Dies ist ein deutlicher Indikator dafür, dass zusätzliche
 1. HJ Strom- 1. HJ
 Bedarfe hauptsächlich durch Kohlekraft gedeckt würden –
 2019 reduzierung 2020
 unter der Annahme, dass EE begrenzt verfügbar sind
1 Nach Prognosen von Aurora Energy Research wird die Produktion aus EE jährlich durchschnittlich um 14,4 TWh zunehmen (2020-2030)

QUELLE: SAC Stahl Automotive Consulting 13
Agenda

 Zusammenfassung, Zielsetzung und Vorgehensweise

 Volumenprognose für Elektrofahrzeuge auf Basis der CO2-Emissionsziele

 Ökologische Effekte von Elektromobilität im Vergleich zu ICE

 Ökonomische Effekte von Elektromobilität im Vergleich zu ICE

 Alternativen zur Elektromobilität

 Stahl Automotive Consulting 14
Im Basis-Szenario konkurrieren EVs mit der Reduktion fossiler Energieerzeugung (Braun- und
Steinkohle), da erneuerbare Energie nur begrenzt verfügbar ist

 Möglichkeiten für die Energieverwendung

 Ersetzen fossiler
 Energieerzeuger (Braun- und
 Steinkohle) durch erneuerbare
 Energie (EE)

 Zusätzliche Energie aus
 erneuerbaren Energien

 Ersetzen von verbrennungs-
 motorischen Fahrzeugen (ICEs)
 durch Elektrofahrzeuge (EVs)

QUELLE: SAC Stahl Automotive Consulting 15
Um den gesamten CO2-Effekt zu berechnen, müssen für beide Alternativen sämtliche Emissionen
berücksichtigt werden
 Vergleich der CO2-Emissionen - Deltabetrachtung zum gegenwärtigen Status

 Emissionen aus Effekt auf die
 Emissionen aus Energieerzeugung
 Fahrzeugherstellung und Betrieb Gesamtemissionen
Ersetzen fossiler
Energieerzeuger (Braun- und
Steinkohle) durch
erneuerbare Energien (EE) Vermeidung
 CO2-Effekt durch
 Erzeugung von CO2-
 Ersetzen von
 erneuerbarer
 Energien
 Emissionen in
 Kohlekraft-
 = Kohlekraft durch
 EE
 werken

 1 2 3 4 Delta
 Δ
Ersetzen von verbrennungs- Emissionen
motorischen Fahrzeugen
(ICEs) durch
Elektrofahrzeuge (EVs) Energie aus
 Delta Emissionen
 Erzeugung Kohlekraft- CO2-Effekt durch
 EV-Batterie- Entfall ICE- beschreiben die
 erneuerbarer
 Energien
 werken kann
 nicht substituiert
 produktion Emissionen = Ersetzen von
 ICEs durch EVs
 Differenz zwischen
 den Einsparungen
 werden
 der beiden
 Alternativen im
 Vergleich zum
 gegenwärtigen
 Status

QUELLE: SAC Stahl Automotive Consulting 16
Erzeugung erneuerbarer Energien

1
 Die Produktion von 1kWh Strom aus erneuerbaren Energien verursacht im Jahre 2020
 Emissionen von 36g CO2/kWh, diese sinken bis 2030 auf 29g CO2/kWh
 Emissionen bei Stromerzeugung Entwicklung der installierten Leistung an erneuerbaren Energien
 aus erneuerbaren Energien1
 in g CO2/kWh in % der EE-Erzeugung PV Wind Wasser Biomasse

 100%
 67 20% 23%
 Photovoltaik

 54%
 65%

 Windenergie
 10 11%
 15% 5%
 7%
 2020 2025 2030

 Wasserkraft Entwicklung der volumen-gewichteten Emissionen der erneuerbaren Energien
 4
 in g CO2/kWh
 In das Modell fließen diese berechneten jährlichen Emissionen ein
 112
 36 35 34 34 33 32 32 31 30 30 29
 Biomasse

 2020-2030 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030

1 Emissionen entstehen bei dem Bau der Anlagen bzw. im Rahmen der Energieerzeugung (z.B. Verbrennung von Biomasse). Es wird angenommen, dass diese bis 2030 konstant bleiben

QUELLE: SAC, Umweltbundesamt, Aurora Energy Research Stahl Automotive Consulting 17
Vermeidung von CO2-Emissionen in Kohlekraftwerken

2
 Entsprechend des Abschaltungsplans der Bundesregierung werden Kohlekraftwerke bis 2038
 stillgelegt – Im Jahr 2030 verursacht die Erzeugung von 1kWh Kohlestrom 973g CO2
 Abschaltungsplan der Kohlekraftwerke und resultierende volumen-gewichtete CO2-Emissionen
 von 1kWh Strom auf Kohlebasis
 in GW
 Steinkohlekraftwerkskapazitäten gemäß Kohleausstiegsplan
 Steinkohlekraftwerkskapazitäten (linear interpoliert)
 Braunkohlekraftwerkskapazitäten gemäß Kohleausstiegsplan bzw. Stilllegungspfad

 Annahmen 43

 23 29
 21 20
 ▪ CO2-Emissionen bei 18 17 15 14 13 12 12 17
 der Herstellung von 11 10
 20 9 8 Für die
 1kWh Strom auf Basis 18 17 17 16 14 14 14 14 14 13 11 9 9 Substitutions-
 fossiler Energieträger
 (2018): 2017 2022 2030 rechnung werden
 volumen-
 o Steinkohle: gewichtete
 813g CO2/kWh Emissionen der
 o Braunkohle: Volumen-gewichtete Emissionen deutscher Kohlekraftwerke Kohlekraftwerke
 1121g CO2/kWh in g CO2/kWh auf Jahresbasis
 herangezogen
 ▪ Diese Emissionswerte
 bleiben nahezu konstant 957 956 956 962 965 964 968 972 974 980 983 980 965 973
 über den betrachteten
 Zeitraum

 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030

QUELLE: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Umweltbundesamt Stahl Automotive Consulting 18
EV-Batterieproduktion

3
 Auf Basis der CO2-Emissionen der EV-Batterieproduktion, EV-Batteriegröße und -Lebensdauer
 ergeben sich für das Jahr 2020 EV-Batterieemissionen von 33g CO2/km bzw. 158g CO2/kWh
 CO2-Emissionen durch die EV-Batterieproduktion1 Entwicklung der durchschnittlichen EV-Batteriegröße2
 in kg CO2/kWhKapazität in kWhKapazität
 Annahmen
 1,14%
 ▪ Für die Bewertung der Emissionen 137 129
 in der EV-Batterieproduktion gehen 111 50,7 53,7
 47,9
 wir von einem optimistischen
 Szenario aus und erwarten ein
 deutliches Absinken der CO2-
 Emissionen im Vergleich zu heute
 ▪ Bis 2030 werden EV-Batterien 2020 2025 2030 2020 2025 2030
 vollständig mit erneuerbaren
 Energien produziert, EV-Batterielebensdauer
 Substitutionseffekt wird berücksichtigt in km
 ▪ EV-Batterieproduktion in 200.000
 Deutschland verursacht 136-110kg
 CO2/kWhKapazität
 EV-Batterieemissionen pro km
 ▪ Durchschnittliche EV-Batteriegröße in g CO2/km
 der in Deutschland verkauften EVs
 33 33 33 34 33 33 32 32 31
 betrug 47,4 kWh (Q1-Q3 2019) 30 30
 ▪ EV-Batterie wird während des
 Fahrzeuglebens nicht ersetzt
 ▪ Recycling und Weiterverwendung
 der EV-Batterie wird nicht
 berücksichtigt 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030
1 Forschungsstelle für Energiewirtschaft (FfE) und eigene Berechnung – siehe Anhang
2 Berechnung der durchschnittlichen EV-Batteriegröße in 2019 basierend auf Veröffentlichung von Cleantechnica, Wachstumsrate basiert auf Statista

QUELLE: Forschungsstelle für Energiewirtschaft (FfE), Cleantechnica, Statista Stahl Automotive Consulting 19
Entfall ICE-Emissionen

4
 Der durchschnittliche Verbrauch von Diesel PKWs in Deutschland betrug 2019 5,5 l/100km
 (WLTP) - dies führt zu einer Emission von ~176g CO2/km
 Analyse des Kraftstoffverbrauchs von Diesel-Pkws (2019)

 TtW Emissionen WtT Emissionen

 Durchschnittlicher Direkte Emissionen Diesel-Pkw Gesamte Emissionen Diesel-Pkw Gesamte Emissionen
 Kraftstoffverbrauch Diesel-Pkw (Tank-to-Wheel) (Well-to-Wheel) (in kWh umgerechnet)4
 in l/100km in g CO2/km in g CO2/km in g CO2/kWh

 176 847
 5,5 146

 146 701
 Faktor2: Zusätzliche3 Faktor:
 1l Diesel = 2.650g Well-to-Tank-Emissionen Durchschnittlicher EV-
 CO2 (WtT) in Höhe von ~21% 30 Verbrauch von 146
 20,8kWh/100 km
 WLTP- Tank-to- Well-to- entspricht 4,81 km/kWh Well-to-
 Verbrauch1 Wheel Wheel Wheel
 Emissionen Emissionen Emissionen
 (TtW) (WtW) (WtW)

 Annahme: Emissionen für das Dieselfahrzeug bleiben konstant über den gesamten Untersuchungszeitraum, da eine weitere
 Optimierung von Verbrennungsmotoren hinsichtlich CO2-Emissionen aus technischer Sicht an Grenzen stößt

1 Eigene Berechnung: Durchschnittliche CO2-Emissionen der neu zugelassenen Diesel-Pkw in Deutschland
2 Umweltbundesamt: Pro Liter Diesel werden bei vollständiger Verbrennung 2,65 kg CO2 freigesetzt
3 Gemeinsame Forschungsstelle der Europäischen Kommission: Zuschlag für vorgelagerte Aktivitäten (u.a. Raffination und Transport) auf die Tank-to-Wheel Emissionen von ~20,83%
4 Detaillierter Überblick zur Umrechnung von g CO2/km in g CO2/kWh im Anhang

QUELLE: KBA, Gemeinsame Forschungsstelle der Europäischen Kommission, Umweltbundesamt Stahl Automotive Consulting 20
BASIS-SZENARIO - JAHR 2020

Können erneuerbare Energien Kohlestrom substituieren, ergibt sich ein höherer Einspareffekt als
beim Ersetzen eines Verbrenners durch ein EV - Perspektive CO2/kWh
 Vergleich der CO2-Emissionen1
 in g CO2/kWh
 Emissionen aus Effekt auf die
 Emissionen aus Energieerzeugung
 Fahrzeugherstellung und Betrieb Gesamtemissionen
Ersetzen fossiler 36
Energieerzeuger (Braun- und
 Höhere CO2-
Steinkohle) durch
 -962 Emissionen
erneuerbare Energien (EE)
 (Delta) durch
 0 0 das Beladen von
 EVs, anstatt der
 -926
 Substitution
 CO2-Einsparung durch fossiler
 Ersetzen von Energiequellen:
 Kohlekraft durch EE
 Δ 273g CO2/kWh
Ersetzen von verbrennungs- 36 0 158 (57g CO2/km)1
motorischen Fahrzeugen
(ICE) durch Elektrofahrzeuge -847
(EV) Die Nutzung
 erneuerbarer
 -653 Energien zur
 Erzeugung Substitution von EV-Batterie- Entfall ICE- CO2-Einsparung durch Abschaltung von
 erneuerbarer Emissionen aus produktion Emissionen Ersetzen von ICEs Kohlekraftwerken
 Energien Kohlekraftwerken durch EVs spart mehr CO2-
 Emissionen ein, als
 1 2 3 4 die Ersetzung von
1 Detaillierte Umrechnung von g CO2/kWh zu g CO2/km im Anhang; Es werden nur abweichende Emissionen zwischen EV und ICE betrachtet - Emissionen Verbrennungs-
z.B. bei der Fahrzeugproduktion werden nicht beachtet, da diese annähernd identisch anfallen motoren durch EVs

QUELLE: SAC Stahl Automotive Consulting 21
BASIS-SZENARIO - JAHR 2020

Können erneuerbare Energien Kohlestrom substituieren, ergibt sich ein höherer Einspareffekt als
beim Ersetzen eines Verbrenners durch ein EV - Perspektive CO2/km
 Vergleich der CO2-Emissionen1
 in g CO2/km
 Emissionen aus Effekt auf die
 Emissionen aus Energieerzeugung
 Fahrzeugherstellung und Betrieb Gesamtemissionen
Ersetzen fossiler 8
Energieerzeuger (Braun- und
Steinkohle) durch
erneuerbare Energien (EE) -200

 0 0
 -193
 CO2-Einsparung durch
 Ersetzen von
 Kohlekraft durch EE
 Δ +57g CO2/km1
Ersetzen von verbrennungs- 8 0 33
motorischen Fahrzeugen
(ICE) durch Elektrofahrzeuge -176
(EV)
 -136
 Erzeugung Substitution von EV-Batterie- Entfall ICE- CO2-Einsparung durch
 erneuerbarer Emissionen aus produktion Emissionen Ersetzen von ICEs
 Energien Kohlekraftwerken durch EVs

 1 2 3 4

1 Detaillierte Umrechnung von g CO2/kWh zu g CO2/km im Anhang

QUELLE: SAC Stahl Automotive Consulting 22
BASIS-SZENARIO

EVs werden Mehremissionen in Höhe von 8,2 Mio. t CO2 in 2030 verursachen – Dies entspricht
ca. dem Vierfachen der Emissionen des innerdeutschen Flugverkehrs

 Deltabetrachtung: Zusätzliche CO2-Emissionen von EVs Anstieg der zusätzlichen Emissionen
 in g CO2/km in Mio. t CO2

 57 57 57 59 59 59 60 60 59 56 ∑ ~40
 55

 8,2

 6,8
 2020 2025 2030 6,2
 ▪ Bei gemeinsamer
 5,2 Betrachtung von
 Energie- und
 Transportsektor
 EV-Flotte in Deutschland (2020-2030) 4,2 erhöhen sich die
 in Mio. Fahrzeugen CO2-Emissionen
 CO2-Emissionen 3,2 durch die breite
 des inner- Einführung von EVs
 10,6
 9,1 deutschen Flug- 2,4 deutlich
 7,6 verkehrs (2018)
 6,3 1,7 ▪ Von 2020 bis 2030
 5,1 werden ~40 Mio. t
 4,0 1,1
 3,0 0,7 mehr CO2 emittiert
 1,4 2,1 0,4
 0,5 0,9

 2020 2025 2030 2020 2025 2030

QUELLE: SAC Stahl Automotive Consulting 23
Strom-Zwischenspeicherung und Atomenergie verbessern die Bilanz der Elektromobilität nicht

 Begrenzender
 Alternative Erklärung
 Faktor

 Erneuerbare ▪ Energiespeicherung kann die Nutzung von erneuerbaren Energien optimieren. In diesem Fall könnte die
 Kosten und CO2- Energie aber auch, wenn benötigt, in das Netz eingespeist werden. Somit ergibt sich ein Wettbewerb zwischen
 Energien
 Emissionen von Abschaltung von Kohlekraftwerken und Elektrofahrzeugen (Substitutionseffekt)
 speichern, um
 Batterien
 EVs zu laden ▪ Darüber hinaus fallen zusätzliche CO2-Emissionen und Kosten für die Batterien an

 ▪ Die Beladung der Elektrofahrzeuge mit Nuklearenergie führt im Vergleich zu erneuerbarer Energie aufgrund
 EVs mit niedrigerer Stromgestehungskosten zu minimal geringeren Mehrkosten
 Nuklearenergie Akzeptanz
 laden ▪ Auch hier könnte die erzeugte Energie für das Abschalten von Kohlekraftwerken genutzt werden, daher
 verbessert auch diese Maßnahme die CO2-Bilanz der EVs nicht

 Beiden Alternativen ist es gemein, dass die Strommengen ebenso konstant ins Netz
 eingespeist werden und so fossile Stromerzeugung ersetzt werden kann. Daher
 verbessern sie den CO2-Ausstoß der Elektromobilität nicht

QUELLE: SAC Stahl Automotive Consulting 24
Agenda

 Zusammenfassung, Zielsetzung und Vorgehensweise

 Volumenprognose für Elektrofahrzeuge auf Basis der CO2-Emissionsziele

 Ökologische Effekte von Elektromobilität im Vergleich zu ICE

 Ökonomische Effekte von Elektromobilität im Vergleich zu ICE

 Alternativen zur Elektromobilität

 Stahl Automotive Consulting 25
Neben der ökologischen Perspektive ist auch eine Bewertung der gesamtgesellschaftlichen
Kosten von Elektrofahrzeugen im Vergleich zu Verbrennungsmotoren notwendig

 Kostenarten für die durch EVs verursachten gesamtgesellschaftlichen Zusatzkosten

 I II III IV

 Delta Delta Kosten für Delta = Gesamte
 Fahrzeugkosten CO2-Kosten Ladeinfrastruktur Energiekosten Zusatzkosten
 (EV vs. Diesel)

 ▪ Delta jährlicher ▪ Delta für zusätzliche ▪ Kosten für private
 Wertverlust über 10 CO2-Emissionen aus Infrastruktur Da Steuern und
 Jahre Nutzungszeit (zu Hause, Arbeits- ▪ Delta Kosten Subventionen keinen
 - Energieerzeugung platz, Geschäfte) Energieerzeugung gesamtgesellschaft-
 ▪ Delta jährliche
 - Substitution ▪ Kosten für öffentliche ▪ Delta Kosten lichen Kosteneffekt
 Wartungskosten
 Infrastruktur Kraftstoff haben, werden diese
 - EV-Batterieproduktion
 ▪ Delta jährliche (Normal- und nicht berücksichtigt
 Versicherungskosten - Fahrzeugemissionen Schnellladesäulen)

QUELLE: SAC Stahl Automotive Consulting 26
I
 Die Kosten für die Komponenten eines EVs sind ausschlaggebend für die
 gesamtwirtschaftliche Betrachtung und könnten sich unterschiedlich entwickeln
 Mögliche Entwicklung Annahmen Entwicklung EV-Nettopreis1 (beispielhaft für ID.3)
 des EV-Preises in EUR

 40.000 Preisstabilität EV Preis ICE

 ▪ EV-Batteriekosten werden in den nächsten 10 Jahren 30.000
 aufgrund von Skaleneffekten sinken
 Preisstabilität ▪ EV-Batteriegrößen werden weiterhin wachsen 20.000
 Durchschnittlicher
 ▪ Insgesamt werden sich diese Effekte wahrscheinlich 10.000 EV-Preis bleibt bis
 ausgleichen, wie es in der Vergangenheit der Fall war 2030 konstant
 0
 2020 2030

 40.000 Preisreduktion EV Preis ICE
 ▪ Effekt der sinkenden EV-Batteriekosten überwiegt
 Steigerung der EV-Batteriekapazitäten und EV-Preise 30.000
 sinken -30%
 ▪ In einem extrem optimistischen Szenario könnten die 20.000
 Preisrückgang
 Preise für EVs um ~30% bis 2030 sinken – die Preise für Durchschnittlicher
 EVs liegen 2030 somit knapp unterhalb der Preise für ICEs 10.000 EV-Preis reduziert
 ▪ Diese Ausprägung ist aus unserer Sicht jedoch sehr sich um 30% bis 2030
 unwahrscheinlich 0
 2020 2030

1 Für die gesamtgesellschaftliche Betrachtung der Kosteneffekte werden Nettofahrzeugpreise verglichen, da z.B. Steuern und Subventionen lediglich einen Umverteilungscharakter haben

QUELLE: SAC Stahl Automotive Consulting 27
I
 Die Kostenanalyse zeigt auf Basis eines durchschnittlichen Fahrzeugs, dass bis 2030 für EVs
 zusätzliche gesamtgesellschaftliche Kosten in Höhe von ~9 bis ~38 Mrd. EUR entstehen

Annahmen1

 VW Golf 7 2.0 TDI VW ID.3
 BMT

▪ Restwert der Fahrzeuge entspricht Preisstabilität Preisrückgang (-30%)
 15% des Listenpreises nach 10
 Jahren
 2020 2030 2020 2030
▪ Versicherung beinhaltet
 Haftpflichtversicherung und Wertverlust über + 682 / -111
 Vollkaskoversicherung3 (100% bei 19.607 EUR 26.429 EUR 26.429 EUR 26.429 EUR 18.500 EUR
 10 Jahre (netto) EUR/a
 500 Euro Selbstbeteiligung)
 Mögliche Entwicklung EV-Preis:
 Jährliche Wartung
▪ Preisstabilität: 857 EUR - 257 EUR/a 600 EUR 600 EUR 600 EUR 600 EUR
 / Reparatur2
 EV-Preis bleibt unverändert bis
 2030 – EV-Batteriekostenpreise
 sinken, allerdings werden auch
 größere EV-Batterien erwartet Jährliche 1.820 EUR + 343 / -56
 2.163 EUR 2.163 EUR 2.163 EUR 1.765 EUR
 Versicherung3 EUR/a
▪ Preisrückgang:
 EV-Preis wird bis 2030 um 30%
 reduziert (niedrigerer Preis als ICE)
 Delta jährliche Fahrzeugkosten pro EV +768 EUR +768 EUR +768 EUR -423 EUR

 Delta kumulierte Fahrzeugkosten (Gesamtflotte 2020-2030) +37,9 Mrd. EUR +9,3 Mrd. EUR

1 Energie- bzw. Kraftstoffkosten werden bei den Energiekosten (IV) betrachtet
2 Für EVs werden ~70% der Wartungskosten von konventionellen Fahrzeugen angenommen; Risiko einer defekten EV-Batterie wird nicht betrachtet
3 Haftpflichtversicherung identisch für Golf TDI und ID.3; Vollkaskoversicherung des ID.3 proportional höher als bei einem Golf TDI entsprechend dem Fahrzeugmehrpreis

QUELLE: Allianz, ADAC, KBA, Mobility House Stahl Automotive Consulting 28
II
 Der faire Preis für CO2-Emissionen wird vom Umweltbundesamt auf 180 EUR/t CO2 geschätzt –
 dadurch ergeben sich durch EVs zusätzliche CO2-Kosten in Höhe von 7,2 Mrd. EUR

 Kalkulation der CO2-Kosten der zusätzlichen Emissionen von EVs

 Laut Umweltbundesamt
 verursacht 1 t CO2
 Schäden in Höhe von
 ~180 EUR CO2-Mehremissionen bzw.
 Einsparungen (2020-2030)
 40 Mio. t CO2
 180 EUR
 CO2-Mehrkosten durch EVs
 (2020-2030) Trotz des fiktiven
 7,2 Mrd. EUR Charakters der CO2-
 Kosten, müssen diese
 dennoch
 berücksichtigt
 CO2-Preis werden da
 180 EUR/t CO2 Mehremissionen
 entstehen

 Fairer
 CO2-Preis

QUELLE: SAC, Umweltbundesamt Stahl Automotive Consulting 29
III
 Für den Betrieb von 10,6 Mio. EVs in 2030 müssen ausreichend öffentliche und private
 Ladepunkte installiert werden, resultierend in ~37 Mrd. EUR Gesamtkosten

 Annahmen Kalkulation der Kosten für die Ladeinfrastruktur

 Anzahl Ladepunkte nach VDA (basierend auf Jährliche EV-Flotte EV-Flotte
 10,6
 [Mio. Fahrzeuge]
 EU-AFID Richtlinie und Nationale Plattform in Mio. EVs
 Zukunft der Mobilität):

 ▪ 1,1 private Ladepunkte1 pro EV Private 3,7 kW Private 11 kW Öffentliche Öffentliche 4,0
 Ladepunkte Ladepunkte 11 kW Normal- 150 kW
 ▪ 0,1 öffentliche Ladepunkte pro EV
 pro EV pro EV ladepunkte Schnelllade- 0,5
 ▪ 0,01 Schnellladepunkte pro EV (zu Hause) (Arbeitsplatz, pro EV punkte pro EV
 Geschäfte) 2020 2025 2030
 Verteilung der privaten Ladepunkte: 0,6 LP/EV 0,5 LP/EV 0,1 LP/EV 0,01 LP/EV

 ▪ Darauf aufbauend, nehmen wir an, dass alle
 Kosten für Ladeinfrastruktur
 EVs, die über einen eigenen Stellplatz 7,8
 Kosten pro Kosten pro Kosten pro Kosten pro [Mrd. EUR]
 verfügen, eine Wallbox (3,7 kW) nutzen: 0,6
 privater privater öffentlicher öffentlicher
 (60% der Haushalte haben einen eigenen
 Ladepunkt Ladepunkt Normallade- Schnelllade-
 Stellplatz2)
 (zu Hause) (Arbeitsplatz, punkt punkt
 ▪ Die verbleibenden 0,5 werden von Geschäfte)
 Arbeitgebern, Geschäften, etc. aufgebaut 115 EUR/a 1.000 EUR/a 1.000 EUR/a 13.000 EUR/a
 3,0
 Kosten für Ladepunkte:

 ▪ Kosten auf Basis Ludwig-Bölkow Stiftung Kumulierte Kosten für Ladeinfrastruktur 0,3
 (Details im Anhang) inklusive Skaleneffekte3 ~37 Mrd. EUR
 2020 2025 2030
 1 Exakter Wert: 1,125 Ladepunkte pro EV 2 Eigene Berechnung 3 Skaleneffekte: 15% Kostenreduktion bis 2030 bei Hardware und Wartung

QUELLE: SAC, Ludwig-Bölkow Stiftung, VDA Stahl Automotive Consulting 30
E-Mobilität verursacht zusätzliche Kosten für den Netzausbau, die heute noch nicht exakt
abgeschätzt werden können – erste Analysen gehen von 200-400 EUR pro E-Fahrzeug aus

 ▪ Mit zunehmender Anzahl an E-Fahrzeugen werden die Grenzen des
 Die E-Mobilität verursacht Kosten Stromnetzes erreicht: Überschreitungen des zulässigen Spannungsbandes
 für den Ausbau des Nieder- und und der zulässigen Stromgrenzen erfordern leistungsstärkere Leitungen
 Mittelspannungsnetzes1, die sowie neue Ortsnetzstationen und Transformatoren
 gesamtgesellschaftlich getragen ▪ Kosten für diesen Ausbau werden je nach Ladesteuerung zwischen 200 und
 werden müssen 400 EUR pro EV geschätzt. Somit entstünden bis 2030 zusätzliche Kosten in
 Höhe von 0,5 bis 1 Mrd. EUR

 ▪ Die Höhe der Netzausbaukosten ist von verschiedenen Parametern (u.a. Anzahl EVs,
 Anzahl, Leistung und Verteilung der Ladepunkte) und deren künftigen Entwicklung
 abhängig – daher ist eine belastbare Abschätzung zu diesem Zeitpunkt nicht möglich

 ▪ Aus diesem Grund wurden diese Kosten bei der Studie nicht berücksichtigt

1 Dorendorf et al.: E-Mobility Stresstest: E.ON Netze mit überschaubarem Aufwand bereit für die Mobilitätswende

QUELLE: SAC, Dorendorf et al. Stahl Automotive Consulting 31
IV
 Für die Berechnung werden optimistische Stromgestehungskosten für erneuerbare Energien
 von 6,3 Cent/kWh angenommen
 Stromgestehungskosten für erneuerbare Energien in Deutschland (2018)
 Annahmen
 in EUR Cent/kWh
 Durchschnittliche Kosten für 1kWh aus erneuerbaren Energien (Volumen-gewichtet)

 14 13,79
 Die Kosten für EE sind optimistisch
 niedrig angenommen und in der 12
 Realität vermutlich höher, da: Ø 10,64
 10
 ▪ Konventionelle Kraftwerke zum 8,46 8,23
 Ausgleich schwankender EE 8
 bereitgehalten werden 6,77
 Ø 6,70 7,49
 Ø 6,331
 ▪ Ein Netzausbau zur 6 Ø 6,11
 Nutzbarmachung der EE notwendig Ø 5,24
 ist 4 4,95
 3,71 3,99
 ▪ Die hier dargestellten Kosten 2
 unterstellen, dass die gesamte
 technisch mögliche 0
 Erzeugungsmenge (unter PV Dach groß PV Freifläche Wind Onshore Wind Offshore
 Rahmenbedingungen in (100-1000kWp) (>2MW) (2-4MW) (3-6MW)
 Deutschland) abgenommen werden
 kann, was jedoch im Kontext der
 Energiewende eine optimistische Kumulierte
 Annahme ist installierte
 45,23 52,45 6,40
 Leistung
 in GW

1 Gewichtung nach kumulierter installierter Leistung

QUELLE: SAC, Fraunhofer ISE Stahl Automotive Consulting 32
IV
 Bei den Energiekosten haben EVs einen Vorteil von 7,2 Mrd. EUR gegenüber den
 verbrennungsmotorischen Fahrzeugen
 Jährliche Fahrleistung EV-Flotte (2020-2030)
 X
 13.727 km 0,5 – 10,6 Mio. Fzg.

 Energiekosten für das
 Ersetzen fossiler
 Energieerzeuger (Braun-
 und Steinkohle) durch EE
 (weitere Nutzung von ICEs) Kraftstoffkosten
 Kraftstoffkosten1 Verbrauch ICE
 (kumuliert)
 X X
 0,62 – 0,93 EUR/l 5,5 l/100km
 31,8 Mrd. EUR

 Bei dem Ölpreisverfall in 2020 ist von einem Delta
 vorrübergehenden Effekt auszugehen Zu fahrende km
 Energiekosten
 (2020-2030)
 (kumuliert)
 Energiekosten für das
 Stromkosten 2020-2030 690,8 Mrd. km
 Ersetzen von verbrennungs- -7,2 Mrd. EUR
 motorischen Fahrzeugen 15,57 – 17,77 Cent/kWh
 durch Elektrofahrzeuge Kosten erneuerbarer
 Energieerzeugung
 Stromgestehung: Verbrauch EV
 für EV-Aufladung
 6,33 Ct/kWh X X
 (kumuliert)
 20,8 kWh/100km
 Netzentgelt (2020-2030):
 7,58 - 9,78 Ct/kWh 24,6 Mrd. EUR

 Konzessionsabgabe:
 1,66 Ct/kWh

1 Eigene Berechnung (Kosten ohne Steuerzusätze basierend auf prognostizierter Rohölpreisentwicklung)

QUELLE: SAC, Fraunhofer ISE, BDEW, IEA, KBA Stahl Automotive Consulting 33
Bei Preisstabilität der EVs entstehen Gesamtkosten für die Elektromobilität von ~75 Mrd. EUR –
Bei sinkenden EV-Preisen ~47 Mrd. EUR

 Kostenarten für die durch EVs verursachten, gesamtgesellschaftlichen Zusatzkosten (2020-2030)
 in Mrd. EUR

 -7,2

 37,4
 7,2
 75,3
 46,7
 37,9

 I II III IV

 Delta Delta Kosten für Delta = Gesamte Gesamte
 Fahrzeugkosten CO2-Kosten Ladeinfrastruktur Energiekosten Zusatzkosten Zusatzkosten
 (EV vs. Diesel) EV-Preisstabilität EV-Preisrückgang

 ▪ Delta jährlicher ▪ Kosten für private
 Wertverlust über 10 Infrastruktur
 (zu Hause, Arbeits- Geringere Kosten
 Jahre Nutzungszeit ▪ Delta Kosten
 platz, Geschäfte) aufgrund sinkender
 ▪ Delta jährliche ▪ Delta für zusätzliche Energieerzeugung Fahrzeugkosten
 Wartungskosten CO2-Emissionen ▪ Kosten für
 öffentliche ▪ Delta Kosten
 ▪ Delta jährliche Infrastruktur Kraftstoff
 Versicherungs- (Normal- und
 kosten Schnellladesäulen)

QUELLE: SAC Stahl Automotive Consulting 34
Die Analyse zeigt, dass die Elektromobilität voraussichtlich Mehremissionen und Mehrkosten
verursacht und somit keinen sinnvollen ökologischen und ökonomischen Beitrag leistet
Gesamtgesellschaftliche Mehrkosten
in Mrd. EUR (2020-2030)
 Erhöhung der Verringerung der
 CO2-Emissionen CO2-Emissionen
 100

 80 Basis-Szenario ▪ Nutzung der erneuerbaren
 EV-Preisstabilität Energien zum Aufladen von
 Extrem-Szenario EVs führt durch den
 EV-Preisstabilität
 Substitutionseffekt zu
 60
 zusätzlichen CO2-
 Basis-Szenario
 Emissionen und hohen
 EV-Preisrückgang Zusatzkosten und stellt somit
 40 Extrem-Szenario
 keine sinnvolle Lösung für
 EV-Preisrückgang
 den Verkehrssektor dar

 ▪ Im Extrem-Szenario entsteht
 20
 ein positiver Effekt

 0
 120 80 40 0 -40 -80 -120

 CO2-Emissionen
 in Mio. t (2020-2030)

QUELLE: SAC Stahl Automotive Consulting 35
Elektromobilität stellt keine sinnvolle Lösung zur CO2-Reduktion im Verkehrssektor dar –
effizientere Alternativen sollten identifiziert werden
 Kosten der Vermeidung von CO2-Emissionen in Deutschland
 in EUR/t CO2
 Spannbreite der in den Sektoren möglichen
 Maßnahmen zur CO2-Reduktion
 CO2-Vermeidungskosten
 [EUR/t CO2]
 Verkehrssektor Industriesektor (Beispiele)
 800 ▪ Elektromobilität kann
 713 entweder keine Emissionen
 einsparen (Basis-Szenario)
 oder führt zu prohibitiv
 600 hohen Vermeidungskosten
 (Extrem-Szenario)
 ▪ Somit ist diese Lösung
 ungeeignet, da CO2-
 „Fairer“ 400
 Emissionen in anderen
 CO2-Preis Darstellung
 Sektoren effizienter
 gemäß nicht möglich,
 eingespart werden können
 UBA: 180 da zusätzliche
 200 414 ▪ Um dennoch Emissionen im
 EUR/t CO2 Emissionen 150
 entstehen 101 Verkehrssektor einzusparen,
 Preis für sollten Alternativen betrachtet
 EU-ETS werden
 0 13 7
 2020: 25
 Elektromobilität Elektromobilität Zement- Stahl-
 EUR/t CO2
 (Basis-Szenario) (Extrem-Szenario1) industrie industrie

1 Im Extrem-Szenario wird angenommen, dass die gesamte Energie zum Laden von EVs aus nicht anderweitig nutzbaren erneuerbaren Energien stammt. 713 EUR/t CO2: EV-
Preisstabilität; 414 EUR/t CO2: EV-Preisreduktion. Da die Kosten für die Nutzbarmachung der EE nicht enthalten sind, dürften die Vermeidungskosten höher liegen als hier dargestellt.

QUELLE: SAC, Agora Energiewende, McKinsey & Company Stahl Automotive Consulting 36
Agenda

 Zusammenfassung, Zielsetzung und Vorgehensweise

 Volumenprognose für Elektrofahrzeuge auf Basis der CO2-Emissionsziele

 Ökologische Effekte von Elektromobilität im Vergleich zu ICE

 Ökonomische Effekte von Elektromobilität im Vergleich zu ICE

 Alternativen zur Elektromobilität

 Stahl Automotive Consulting 37
Am Markt existieren zahlreiche Alternativen zur Elektromobilität - Synthetische Kraftstoffe und
Wasserstoff werden in der Studie im Detail betrachtet
 LNG/CNG Wasserstoff aus Flüssige Kohlenwasserstoffe
 erneuerbaren Energien
 Energieträger Synthetisch aus Luft und Basierend auf pflanzlichen
 Wasser1 (Diesel, Benzin) Rohstoffen (RME, Bio-Ethanol)

 Bestehende Flotte Hohe Bestehende Bestehende
 grundsätzlich umrüstbar Emissionsreduktion Flotte Flotte
 Bestehende Bestehende Infrastruktur Bestehende
 Infrastruktur (Transport, Distribution) Infrastruktur
 Vorteile
 Hohe Nachwachsender
 Energiedichte Rohstoff
 Hohe
 Emissionsreduktion
 Geringe Keine bestehende Hoher Wettbewerb zum
 Emissionsreduktion Flotte Energiebedarf Nahrungsmittelanbau
 Keine Infrastruktur (Produk- Keine bestehenden Entstehung von
 tion, Transport, Distribution) Produktionsstätten Monokulturen
 Nachteile
 Geringe Enormer
 Energiedichte Flächenbedarf
 Hoher Geringe
 Energiebedarf Emissionsreduktion

 Basiert auf fossilem CO2-Ersparnis gering und
 Mögliche Alternative – im Mögliche Alternative – im
 Energieträger und ist daher nicht mit Nahrungs-
 Weiteren analysiert Weiteren analysiert
 nicht nachhaltig mittelanbau vereinbar
1 Bei den synthetischen Kraftstoffen werden zunächst synthetisch erzeugtes Benzin, Diesel und Kerosin betrachtet – weitere synthetische Kraftstoffe (z.B. Methanol) auch möglich

QUELLE: SAC Stahl Automotive Consulting 38
Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe werden hinsichtlich ihrer ökologischen und
ökonomischen Auswirkungen verglichen

 Vorgehensweise für die Analyse der Alternativen

 Brennstoffzelle mit Wasserstoff ICE mit synthetischen Kraftstoffen

 A Definition,
 Definition,
 Herstellprozess,
 Herstellprozess,
 mögliche
 mögliche
 Umsetzung
 Umsetzung E

 Ökologische Perspektive: Emissionen von
 B F
 Wasserstoff und synthetischen Kraftstoffen

 Ökonomische Perspektive: Kosten von
 C G
 Wasserstoff und synthetischen Kraftstoffen

 Gesamtheitliche Betrachtung
 D H
 und Vergleich mit Elektromobilität

QUELLE: SAC Stahl Automotive Consulting 39
A Wasserstoff bringt einige Herausforderungen mit sich

 H2 Charakteristika Wasserstoff

 ▪ In kleinem Umfang, bestehende Infrastruktur für Transport und
 Transport & Lagerung vorhanden und nutzbar
 ▪ Bei Wasserstoff werden
 Lagerung ▪ Für großflächige Verwendung weitere Investitionen
 Investitionen in den
 (Transport- und Lagermöglichkeiten) notwendig
 Ausbau des bestehenden
 Netzwerks nötig
 ▪ Vertrieb über existierende Tankstellen möglich. Aktuell ca.
 ▪ Darüber hinaus müsste
 100 öffentliche Tankstellen in Deutschland
 Vertrieb die Fahrzeugflotte mit
 ▪ Für großflächige Verwendung weitere Investitionen neuen Fahrzeugen
 (Ausbau Tankstellennetzwerk) notwendig ersetzt werden, was eine
 hohe Kostenbelastung
 für den H2-Kraftstoff in
 ▪ Ersatz der bestehenden Fahrzeugflotte notwendig diesem Vergleich mit sich
 Fahrzeug- bringt
 ▪ Technologie jedoch bereits erforscht und in Serienproduktion
 betrieb
 ▪ Höherer Wirkungsgrad im Vergleich zu SynFuels

QUELLE: SAC Stahl Automotive Consulting 40
Die CO2-freundlichste Herstellung von Wasserstoff basiert auf dem Elektrolyse-Prozess unter
A
 Zuhilfenahme von erneuerbaren Energiequellen

 Herstellung Wasserstoff

 ▪ Wasserstoff (H2) kann aus Wasser
 mittels Elektrolyse hergestellt werden

 Solar- Hydro- Wind-
 energie energie energie
 ▪ Wird ausschließlich erneuerbarer Elektrolyse
 Transport Elektrolyseanlagen
 & Vertrieb
 Strom verwendet, weist per Elektrolyse müssen für eine
 erzeugter Wasserstoff geringe großflächige
 Emissionen auf Verwendung weiter
 H2
 ausgebaut werden

 ▪ Indirekte Emissionen entstehen nur Wasser
 aus erneuerbaren Energien bzw.
 Anlagenbau

QUELLE: SAC Stahl Automotive Consulting 41
A
 Der Energiebedarf für die Herstellung von Wasserstoff kann z.B. durch Solarenergie in
 sonnenreichen Regionen gedeckt werden

 Beispiel: Fukushima Hydrogen Energy Research Field – FH2R (Japan)

 ▪ Energiebedarf für Herstellung von Wasserstoff
 kann durch riesige Solarparks gedeckt werden
 ▪ In Japan ist dies bereits Realität
 (z.B. Solarpark FH2R) Enorme Verfügbarkeit
 an Solarenergie in
 o Installation von 10MW
 sonnenreichen
 Elektrolyseurkapazität
 Regionen wie
 o Energieversorgung mit Hilfe eines Nordafrika würde es
 20MW Solarparks erlauben, den großen
 o Produktion von 1.200 Norm- Energiebedarf für die
 Kubikmeter grünem Wasserstoff pro Herstellung von
 Stunde Wasserstoff
 abzudecken und noch
 o Betriebsaufnahme: März 2020 größere Kapazitäten
 ▪ Ähnliche großindustrielle Anlagen für die aufzubauen
 Wasserstoffherstellung entstehen derzeit auch
 Bildrechte siehe Fußnote1 in Deutschland (Refhyne Projekt) und den
 Niederlanden (NortH2 Projekt)

1: Fukushima Hydrogen Energy Research Field (FH2R); Copyright by New Energy and Industrial Technology Development Organization (NEDO); https://www.nedo.go.jp/english/news/AA5en_100422.html

QUELLE: SAC, Cleanthinking Stahl Automotive Consulting 42
B
 Bei der Nutzung solarthermischer Energie für die Herstellung verursacht Wasserstoff sehr
 geringe CO2-Emissionen Perspektive für 20203

 Berechnung der CO2-Ersparnis von Wasserstoff gegenüber fossilen Kraftstoffen
 Emissionen von Delta-Emissionen
 Energieverbrauch bei der Herstellung Emissionen von Wasserstoff und fossilen Wasserstoff vs.
 von Wasserstoff1,2,3 Wasserstoff Kraftstoffen fossile Kraftstoffe
 in kWhSolarenergie / kgH2 in g CO2/kgH2 in g CO2/km in g CO2/km

 Faktor: 1 kWh
 solarthermische 1.253
 Energie in Batterieherstellung 13
 545
 50,57 Nordafrika Kompression
 verursacht 14 g 592 Hydrolyse Wasserstoff
 CO2
 Faktor: Verbrauch
 Hydrolyse Kompression Weitere Gesamt Wasserstoff
 1,07 kg/100km
 176

 -163
 Delta

 Wasser für Hydrolyse würde aus Meerwasser Diesel
 gewonnen, der Energieaufwand dafür ist mit
 ca. 0,04 kWh/kgH2 vernachlässigbar gering
 Wasserstoff auf Basis solarthermischer Energie in Nordafrika verursacht 163g
 weniger CO2 je Kilometer als fossile Kraftstoffe (~92% Ersparnis ggü. Diesel)

1 Eigene Berechnung basierend auf BMVI, Ludwig-Bölkow-Systemtechnik (s. Anhang) 2 Energiebedarf z.B. für Verluste beim Transport von Wasserstoff werden im Rahmen dieser Studie nicht berücksichtigt
3 Dargestellte Werte beziehen sich auf das Jahr 2020 - Bis 2030 werden weitere Optimierungen bei der Wasserstoffproduktion berücksichtigt

QUELLE: SAC, Ludwig-Bölkow-Systemtechnik, Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), Ruhr-Universität Bochum, Wissenschaftliche Dienste des
 Stahl Automotive Consulting 43
Deutschen Bundestages
C
 Es wird erwartet, dass Kosten von Wasserstoff und fossilen Kraftstoffen sich über die Jahre
 immer mehr annähern – jedoch kommen bei H2 erhebliche Fahrzeugmehrkosten hinzu
 Entwicklung Kosten für fossile Kraftstoffe und Wasserstoff und Fahrzeugmehrkosten (2020-2030)1
 Annahmen
 in EUR/km
 Kosten für fossile Kraftstoffe und Wasserstoff Wasserstoff Fossile Kraftstoffe
 ▪ Wasserstofferzeugung in Nordafrika in EUR/km
 oder im Nahen Osten Bei dem Ölpreisverfall +76%
 ▪ Kostenentwicklung für Wasserstoff in 2020 ist von einem ▪ Skaleneffekte in
 basiert auf einer Studie des Hydrogen vorrübergehenden -60% einem
 Council Effekt auszugehen wachsenden
 0,11
 Markt führen zu
 ▪ Prognose der Kosten für fossilen 0,07 0,06 einer günstigeren
 Kraftstoff (Diesel) entsprechend der 0,05 0,04
 0,03 Herstellung des
 Entwicklung des Rohölpreises (60 US Wasserstoffs
 $/Barrel für 2020 und 90 US $/Barrel für über die Zeit
 2030)2
 ▪ Zusätzlich ist
 ▪ Technische Lösung für den Transport Fahrzeugmehrkosten für Brennstoffzellenfahrzeuge auf Wasserstoff-Basis langfristig
 großer Mengen Wasserstoff von in EUR/km aufgrund einer
 Nordafrika nach Europa ist unklar und zunehmenden
 somit nicht Teil dieser Studie Verknappung der
 0,19
 ▪ Mineralölsteuer und Mehrwertsteuer Ölvorkommen mit
 werden vernachlässigt – CO2-Steuer 0,11 einem Anstieg
 für die Emissionen des jeweiligen der fossilen
 Kraftstoffs wird berücksichtigt 0,05 Kraftstoffpreise
 zu rechnen

 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030
1 Hydrogen Council: ~11,1 USD/kgH2 (im Jahre 2020) und 4,4 USD/kgH2 (im Jahre 2030)
2 International Energy Agency (IEA)

QUELLE: SAC, Hydrogen Council, International Energy Agency Stahl Automotive Consulting 44
C
 Werden die Mehrkosten der E-Mobilität (~75 Mrd. EUR) für die Subventionierung von
 Wasserstoff aufgewendet, kann bis 2030 ca. 40% der Fahrleistung ersetzt werden
Annahmen Entwicklung der Subventionen, Mehrkosten und Menge Wasserstoff

 Notwendige Subventionen
 in EUR/km

▪ Der jährliche 0,27 0,23 0,21 0,18
 Kraftstoffverbrauch in 0,16 0,13 0,11 0,09 0,07 0,05
 Deutschland beträgt 27 0,03 0,02 0,00
 Mrd. Liter Benzin und 42 -0,01 -0,02 -0,03 ▪ Ca. 2032 wird eine
 Mrd. Liter Diesel und Kostenparität
 Mehrkosten für die Subvention von Wasserstoff
 wird bis 2030 konstant zwischen
 in Mrd. EUR
 angenommen1 Wasserstoff und
▪ Einfluss der steigenden ∑ 75 Mrd. EUR Nach 2030 sind die fossilen Kraftstoffen
 Mehrkosten niedriger erwartet
 Nachfrage für
 13,2 15,2 als die der E-Mobilität
 Wasserstoff auf den 6,1 7,8 9,6 11,4 ▪ Aufgrund der
 0,6 1,3 2,2 3,2 4,6
 Rohölpreis wurde nicht erhöhten
 modelliert Zahlungsbereit-
▪ Die Mineralölsteuer auf schaft für CO2-
 Wasserstoff wurde nicht Menge gefahrener km mit fossilen Kraftstoffen und Wasserstoff ärmere Kraftstoffe
 berücksichtigt in Mrd. Kilometer pro Jahr Wasserstoff Fossile Kraftstoffe könnten sogar
 niedrigere
▪ Die CO2-Steuer fällt in 0% 4% 40% 100% Subventionen pro
 unterschiedlichem
 2 47 km ausreichen
 Maße an und wird somit 493
 berücksichtigt 1.243 1.199 1.245
 752
 0
 2020 2025 2030 2035
1 Annahme: Gegenläufige Effekte der wachsenden Flotte und des altersbedingten Wegfalls von Fahrzeugen mit hohem Kraftstoffverbrauch heben sich gegenseitig auf

QUELLE: SAC, Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur Stahl Automotive Consulting 45
D Mit Hilfe von Wasserstoff ließen sich ~205 Mio. t CO2 einsparen

 Entwicklung der eingesparten CO2-Menge durch Wasserstoff (2020-2030)
Annahmen
 in Mio. t CO2
 % Wasserstoffanteil an Gesamtfahrleistung

 ∑ ~205 Mio. t CO2

 0% 1% 2% 6% 13% 40%
▪ Je gefahrenem km
 werden durch 83,0 ▪ 2030 ließen sich 40%
 Wasserstoff 163 g CO2 der Gesamt-
 eingespart fahrleistung auf
 Wasserstoff-Basis
▪ Ausreichende zurücklegen
 Produktionskapazitäten
 sowie notwendige ▪ Dabei würde man ca.
 45,1 39% der durch den
 Infrastruktur können
 aufgebaut werden Verkehrssektor
 27,9 verursachten
 Emissionen
 18,1 einsparen
 12,0
 7,8
 3,0 5,0
 0,4 0,9 1,7
 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030

1 Offizielle Emissionen des Verkehrssektors: 171 Mio. t CO2 (Tank-to-Wheel) – hinzu kommen Well-to-Tank-Emissionen

QUELLE: SAC, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit Stahl Automotive Consulting 46
E Synthetische Kraftstoffe sind in der Umsetzung wesentlich einfacher

 Charakteristika synthetischer Kraftstoffe (SynFuels)

 ▪ Nutzung bestehender Infrastruktur für
 Transport & Transport und Lagerung
 Lagerung
 ▪ Keine Investitionen notwendig

 Synthetische Kraftstoffe
 verursachen keinen
 ▪ Vertrieb über existierende Tankstellen (inkl. Anpassungsbedarf in Bezug
 Vertrieb bestehende Zapfsäulen) ohne Umrüstung auf Transport, Lagerung,
 ▪ Keine Investitionen notwendig Vertrieb und Betrieb

 ▪ Verwendung in bestehender ICE-Fahrzeugflotte (z.B. auch Beimischung zu Fossilen)
 Fahrzeug- ▪ Keine Umrüstungen o.Ä. notwendig
 betrieb ▪ Geringerer Wirkungsgrad im Vergleich zur Brennstoffzelle, daher primär sinnvoll, wenn für
 die Produktion erneuerbare Energien mit niedrigem CO2-Footprint zur Verfügung stehen

QUELLE: SAC Stahl Automotive Consulting 47
Die Herstellung synthetischer Kraftstoffe basiert auf CO2 und Wasserstoff – beide Stoffe
E
 können aus Luft, Wasser und dem Einsatz von Solarenergie gewonnen werden

 Herstellung synthetischer Kraftstoffe

 ▪ Mit Hilfe erneuerbarer Energien wird
 Kohlendioxid (CO2) aus der Luft
 extrahiert (DAC1) und Wasserstoff (H2)
 aus Wasser gespalten
 Großindustrielle
 Produktions-
 ▪ H2 und CO2 werden durch weitere infrastruktur
 Prozesse zu synthetischen Kraftstoffen existiert noch
 mit gleicher chemischer Zusammen- nicht und muss
 setzung (z.B. Diesel, Benzin, Kerosin) aufgebaut
 verarbeitet werden

 ▪ Emissionen entstehen nur aus benötigter
 erneuerbarer Energie bzw. Anlagenbau.
 Das CO2 befindet sich in einem Kreislauf

1 DAC: Direct Air Capturing

QUELLE: SAC Stahl Automotive Consulting 48
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