Herpesinfektion - Herpesimpfung - Dr. Kai Kreling Pferdegesundheit im Fokus GmbH Tierklinik Binger Wald Waldalgesheim

Übungsleiterseminar 16.02.2020

  Herpesinfektion - Herpesimpfung

                         Dr. Kai Kreling
               Pferdegesundheit im Fokus GmbH
                     Tierklinik Binger Wald
                        Waldalgesheim
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Equine Herpes-
virusinfektionen

      85% aller Pferde serologisch positiv

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Equines Herpesvirus

Alphaherpesviridae (DNA-Viren)

EHV1
• Rhinopneumonitis
• Equine Herpesmyeloencephalopathie „Schlaganfall“ - EHM
• Aborte, Frühmortalität Fohlen

EHV4
• Rhinopneumonitis

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EHV Infektionen

⚫ EHV-1/4 weltweit verbreitet
⚫ In Rennställen und Gestüten "heimisch"
⚫ Infektion über Maul und Nüstern
⚫ Erkrankung ohne erkennbare Anzeichen möglich
⚫ Immer wiederkehrendes Ausbrechen der Krankheit
⚫ Virusausscheidung (hauptsächlich durch Nasensekrete)
⚫ Kurz andauernde Immunantwort
⚫ potenzierende Faktoren: - Streß!
                           - zu viele Pferde pro Stall
                           - schlechtes Wetter

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© G. Kreling

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EHV

•   Inkubationszeit 2-10 Tage
•   Ausbreitung durch engen Kontakt zwischen Pferden
•   Zunächst Fieber und Atemwegsinfekt
•   Erst im späteren Verlauf EHM und Aborte
•   Nachweis anfangs eher Nasentupfer (PCR)
•   Nachweis später bei EHV 1 evtl. über EDTA-Blut
    (Virämiephase)

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Klinische Symptome

⚫ wässriger Nasenausfluß

⚫ flacher, feuchter Husten

⚫ Kehlgangslymphknoten vergrößert

⚫ wenige Tage Fieber (38,8 - 39,5 °C)

⚫ Dauer der Infektion der oberen Atemwege ohne
  Komplikationen: 8-14 Tage

⚫ Eventuell zentralnervöse Form
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Klinische Symptome

 "Schlaganfall des Pferdes"

⚫ Lähmungserscheinungen, Ataxie der Hinterhand
⚫ EHV1 (+ EHV4?)
⚫ bei Stuten, Wallachen, Hengsten
⚫ bis zu 50% Mortalitätsrate
⚫ immer häufiger zu beobachten

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EHV-1/4-Infektionen
vs. Influenza

      • beschränkt auf einzelne Ställe, keine Seuchenzüge
      •   schleichende Infektion des Bestandes
      •   nicht so hohes Fieber
      •   feuchter Husten
      •   obere Atemwege primär betroffen

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EHV-Epidemiologie

                            Mit Genehmigung von Prof. Klaus Osterrieder, FU Berlin

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EHV - Impfung

⚫ Impfung schützt nicht vor der Infektion!

  Unterdrückung der klinischen Symptome geringer Effekt

⚫ nur sinnvoll wenn alle Pferde geimpft werden
⚫ Verminderung des Infektionsdrucks
⚫ Wirkung gegen den Abort wahrscheinlich, jedoch schwer
  nachweisbar

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EHV-Impfung- hilft sie überhaupt?

• Immunität nach Impfung und Infektion nur kurz andauernd
• Antikörper-Status korelliert schlecht mit Schutzstatus
• Zytotoxische Immunantwort wichtig für Immunität

Regelmäßige Impfungen wichtig!
Gesamten Bestand impfen! -> Herdenimmunität
Stressvermeidung
Stärkung der unspezifischen Abwehr

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Zweimalige Impfung =
        Grundimmunisierung
Antikörpermenge

                                                          Alle 6 Monate

           1. Injektion                  2. Injektion

                  5                       6               7   Lebensmonate

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Impfempfehlung der StiKo Vet

• Grundimmunisierung Herpes 1 und 4
  1. Impfung ab dem 6. Lebensmonat
  2. Impfung nach 4-6 Wochen
  3. Impfung nach 5-6 Monaten

• Alle weiteren nach 6 Monaten

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Impfstoffe

• Impfstoffe
  – Lebendimpfstoff (attenuiert, avirulent, vermehrungsfähig)
  – Totimpfstoff (Adjuvanz ausschlaggebend)

• Mechanismen
  – Zelluläre Immunantwort
  – Humorale Immunantwort

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Stichwort Herdenimmunität

                                                                Dank an Andrea Ackva
Aktuell ca.     17 % Herpes geimpft
                79 % Influenza geimpft
                60 % Tetanus geimpft
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Fazit EHV-Prophylaxe

Impfung
     – Gegen Virus-Abort:
         2 x Lebendvakzine (off-label) ist
         3 x Inaktivatvakzine ebenbürtig
     – Fohlen so spät als nötig, so früh wie möglich impfen
     – Vakzine gegen EHV1 erzeugt Kreuzimmunität gegen EHV 4
     – Gesamten Bestand regelmäßig impfen alle 6 Monate

Ebenso wichtig wie Impfung:
Bestandsmanagement

     – Hygiene

     – Getrennte Gruppen für tragende Stuten, Jungpferde, Turnierpferde und die „Daheimbleibenden“ ideal

     – Stressreduktion durch artgerechte Haltung
     – Allgemeine Stärkung des Immunsystems

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© G. Kreling

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Bleiben Sie und
     Ihr Pferd gesund!
             Ihr
        Kai Kreling

 Unterlagen zum Download:
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