HH HERBERT VON HALEM VERLAG - Verlagsprogramm 2021/2022
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IMPRESSUM Bestellungen Auslieferung Die Titel aus unserem Verlagsprogramm können Auslieferung und Rechnungsstellung erfolgt seit über den Buchhandel oder direkt beim Verlag bestellt dem 01.06.2017 über unsere Verlagsauslieferung: und vorgemerkt werden. Mit Ihrer Bestellung über den Verlag kommt ein Kaufvertrag mit der Brockhaus Kommissionsge- schäft GmbH zustande. Es gelten die AGB und die Widerrufsbelehrung der Brockhaus Kommissionsgeschäft GmbH Brockhaus Kommissionsgeschäft GmbH. Kreidlerstraße 9 70806 Kornwestheim bei Stuttgart In der Rubrik ›Vorschau‹ erhalten Sie einen Ausblick auf neue Publikationen, die in den nächsten Monaten Fragen zur Rechnungsbündelung und zu Bestel- erscheinen werden und bereits über den Handel oder lungen beantwortet Frau Knaebe von Brockhaus beim Verlag vorbestellt werden können. gern unter der Telefonnummer +49(0)7154/13 27 26 oder per E-Mail: knaebe@brocom.de Eilige Bestellungen E-Books richten Sie bitte per E-Mail an knaebe@brocom.de oder sales@halem-verlag.de. Sie können Ihre Bestel- Die meisten wissenschaftlichen Publikationen aus lung aber auch telefonisch unter 0221/92 58 29 0 oder dem Herbert von Halem Verlag sind auch als E-Book per Fax unter 0221/92 58 29 29 aufgeben. verfügbar! Über unseren Partner Bookwire sowie die Bibliotheks aggregatoren scholars E-Library, EBL, Ebsco, Ebrary und My-Library können sie Campus- Lizenzen auf dem gewohnten Wege beziehen. Kon- ditionen und Preise nennen Ihnen unsere Vertriebs partner. Herbert von Halem Verlagsgesellschaft Verkehrsnummer: 12542 . HRA 13409 mbH & Co. KG USt.IdNr: DE 172 714 183 Schanzenstr. 22 Redaktion und Gestaltung: Herbert von Halem 51063 Köln Stand: Oktober 2021 Fon: 0221/92 58 29 0 Fax: 0221/92 58 29 29 E-Mail: info@halem-verlag.de URL: http://www.halem-verlag.de 2 HERBERT VON HALEM VERLAG
INHALTSVERZEICHNIS IMPRESSUM 02 EDITORIAL 04 05 SACHBUCH 13 KOMMUNIKATIONSWISSENSCHAFT 23 KULTUR- UND MEDIENWISSENSCHAFTEN 31 SOZIOLOGIE 34 MEDIENPRAXIS
EDITORIAL Liebe Leserin, lieber Leser, mit Freude präsentieren wir Ihnen in diesem Ver- erstattung haben kann. Die Arbeit von Frau Steindl zeichnis unsere aktuellen Neuerscheinungen. wurde 2018 mit dem Herbert von Halem Nachwuchs Viel hat sich 2021 verändert, beispielhaft seien preis ausgezeichnet. der EU-Austritt Großbritanniens oder die bestür- Andrea Perthen beleuchtet in Korruption kritisie- zenden Entwicklungen in Afghanistan genannt. Er- ren (S. 30) die Hintergründe von Medienskanda- halten geblieben ist uns hingegegen die Corona-Pan- len aus den ersten zwei Jahrzehnten der BRD und demie. Es herrscht noch immer Uneinigkeit darüber, fokussiert dabei vor allem die Arbeit der an deren wie gefährlich das Virus tatsächlich ist. Rechtfertigt Aufdeckung beteiligten Journalisten und ihrer Infor- das Risiko durch Covid-19 die ergriffenen Maßnah- manten. Alles rund um politischen Journalismus ha- men? Und welche Nebenwirkungen haben die Impf- ben Marlis Prinzing und Roger Blum in ihrem über stoffe? Risikofallen und wie man sie vermeidet (S. 6) 900 Seiten starken Handbuch Politischer Journalismus von Hans Mathias Kepplinger bietet Hilfestellungen (S. 14) zusammengetragen. für die Einschätzung von Risiken auch im Bezug auf Auch im Bereich Medien- und Kulturwissen- das Virus, warnt aber ebenso vor dem teils negativen schaft sind in diesem Jahr viele spannende Titel er- Einfluss der Risikoberichterstattung. Christian P. schienen. Der Designforscher Nicholas Qyll zeigt in Hoffmann und Stephan Russ-Mohl versammeln in Visual Person Branding. Eine frame-analytische Betrach- Zerreißproben. Leitmedien, Liberalismus und Lieberalität tung ikonischer Personenmarken (S. 26) am Beispiel (S. 9) Stimmen, die sich besonders für ein Mehr von Pop-Ikone Madonna und Modeschöpfer Karl La- an letzterer aussprechen. Der Band erscheint in un- gerfeld, wie sich visuelle Merkmale zur Etablierung serer Reihe Schriften zur Rettung des öffentlichen Dis- und Stärkung der eigenen Markenidentität nutzen kurses. lassen. Die Medienwissenschaftlerin Anna Zeitler Mit den Medien befassen sich auch Alexis von untersucht in Störung der Bilder – Bilder der Störung. Me- Mirbach und Michael Meyen. Für ihr Buch Das Elend dienereignisse zwischen Fest und Katastrophe (S. 27) das der Medien. Schlechte Nachrichten für den Journalismus Phänomen plötzlich eintretender Katastrophen und (S. 8) haben sie, inspieriert von Pierre Bourdieu, Unfälle während Liveberichten. Menschen aller Couleur befragt, wie es Bourdieu für Einen Überblick über all unsere Titel, geplante sein Buch Das Elend der Welt tat. Die Gespräche zeigen: Neuerscheinungen, die Kölner Mediengespräche, die Das Vertrauen vieler in die klassischen Medien ist derzeit digital stattfinden, und weitere Neuigkeiten erschüttert, sie wenden sich oft alternativen Medien finden Sie auch im Netz unter www.halem-verlag.de zu. Die Befragten bieten ganz eigene Ansätze an, mit und natürlich in unseren Social-Media-Kanälen. denen das verlorene Vertrauen zurückgewonnen werden könnte. Um Vertrauen dreht sich auch die Studie Geleitet von Vertrauen? Determinanten und Konsequenzen des Ver- trauens von JournalistInnen in Deutschland (S. 15) von Nina Elvira Steindl. Sie erläutert Grundbegriffe der (Herbert von Halem) Vertrauensforschung und entwirft ein innovatives Modell, das zeigt, wie Vertrauen bei Journalisten ent- steht und welche Auswirkungen es auf die Bericht-
SACHBUCH Kurt Reumann / Hans Poerschke Thomas Petersen (Hrsg.) Das Prinzip der Parteiliteratur. Nirgends scheint der Mond so hell Partei und Presse bei und unter wie über Berlin. Lenin 1899 - 1924 Antisemitismus und die Schwächen unserer Gesprächskultur 2021, 252 S., 2020, 240 S., Broschur, 213 x 142 mm, dt. Broschur m. Klappe, 213 x 142 mm, dt. ISBN (Print) 978-3-86962-565-2 | 26,00 EUR ISBN (Print) 978-3-86962-600-0 | 26,00 EUR ISBN (PDF) 978-3-86962-566-9 | 22,99 EUR ISBN (PDF) 978-3-86962-601-7 | 21,99 EUR ISBN (ePub) 978-3-86962-568-3 | 22,99 EUR ISBN (ePub) 978-3-86962-602-4 | 21,99 EUR Michael Meyen Stephan Russ-Mohl (Hrsg.) Das Erbe sind wir. Streitlust und Streitkunst. Warum die DDR-Journalistik Diskurs als Essenz der Demokratie zu früh beerdigt wurde. Meine Schriften zur Rettung des öffentlichen Geschichte Diskurses, 3 2020, 372 S., 16 Abb., Broschur, 213 x 142 mm, dt. 2020, 472 S., Broschur, 190 x 120 mm, dt. ISBN (Print) 978-3-86962-570-6 | 28,00 EUR ISBN (Print) 978-3-86962-552-2 | 28,00 EUR ISBN (PDF) 978-3-86962-571-3 | 23,99 EUR ISBN (PDF) 978-3-86962-553-9 | 23,99 EUR ISBN (ePub) 978-3-86962-576-8 | 23,99 EUR ISBN (ePub) 978-3-86962-555-3 | 23,99 EUR Wolf Bauer / Torsten Zarges Michael Müller Creative Leadership. Politisches Storytelling. Erfahrungen aus drei Jahrzehnten Wie Politik aus Geschichten an der Spitze der UFA gemacht wird Schriften zur Rettung des öffentlichen Diskurses, 2 2020, 168 S., 38 Abb., 2020, 168 S., Broschur, 190 x 120 mm, dt. Broschur m. Klappe, 190 x 120 mm, dt. ISBN (Print) 978-3-86962-499-0 | 18,00 EUR ISBN (Print) 978-3-86962-572-0 | 21,00 EUR ISBN (PDF) 978-3-86962-500-3 | 15,99 EUR ISBN (PDF) 978-3-86962-573-7 | 17,99 EUR ISBN (ePub) 978-3-86962-578-2 | 15,99 EUR ISBN (ePub) 978-3-86962-574-4 | 17,99 EUR
SACHBUCH Hans Mathias Kepplinger Risikofallen und wie man sie vermeidet 2021, 198 S., 22 Abb., 7 Tab., Broschur, 213 x 142 mm, dt. ISBN (Print) 978-3-86962-614-7 | 23,00 EUR ISBN (PDF) 978-3-86962-615-4 | 19,99 EUR ISBN (ePub) 978-3-86962-616-1 | 19,99 EUR Das Buch informiert kritische Leser, Hörer und Zuschauer, Politiker, Manager und Studierende über Risikofallen in Medienberichten und wie man sie erkennt; welche Risiken wir über- und unterschätzen und wie man sich dagegen wappnet; wie sich die Risikokommunikation von Männern und Frauen unterscheidet, wie sich Emotionen auf die Einschätzung von Risiken aus- wirken und die Nutzung von Risikoberichten beeinflussen. Es wird auch gezeigt, bei welchen Entscheidungen wir große Risiken eingehen und bei welchen wir sie vermeiden; warum wir auf Pseudosicherheiten hereinfallen und Politiker deshalb gelegentlich folgenschwere Fehlentschei- dungen treffen. Das Buch gibt aber auch Antworten auf die alles übergreifende Frage, warum wir uns immer mehr vor Risiken durch Wissenschaft und Technik fürchten, obwohl diese nach wie vor mehr Risiken beseitigen als verursachen. Hans Mathias Kepplinger, geb. 1943, hat in Mainz, Mün- chen und Berlin Politologie, Geschichte und Publizistikwis- senschaft studiert. Er war Heisenberg-Stipendiat und von 1982 bis 2011 Professor für Empirische Kommunikationsfor schung an der Universität Mainz. Seine Forschungsschwer- punkte sind das Verhältnis von Realität, Realitätsdarstellung der Medien und Realitätswahrnehmung der Bevölkerung; das Selbstverständnis und die Arbeitsweise von Journalisten; die Kommunikation in Konflikten, Krisen und Skandalen sowie die Wirkung von Medien auf Protagonisten von Berichten – Politiker, Juristen, Manager, engagierte Bürger. 6 HERBERT VON HALEM VERLAG
SACHBUCH Hermann Rotermund Nach dem Rundfunk. Die Transformation eines Massenmediums zum Online-Medium 2021, 380 S., 3 Abb., Broschur, 213 x 142 mm, dt. ISBN (Print) 978-3-86962-556-0 | 32,00 EUR ISBN (PDF) 978-3-86962-557-7 | 27,99 EUR ISBN (ePub) 978-3-86962-558-4 | 27,99 EUR Radio und Fernsehen, so die Ausgangsthese des Buchs, haben den Zenit ihrer Bedeutung für die private und öffentliche Kommunikation überschritten. Eine Legitimationskrise speziell der öffentlich-rechtlichen Medien wird allerdings von diesen selbst bestritten. Der Autor analysiert aus soziologischer Sicht den Medienwandel, die Leitideen des rechtlichen Rundfunkauftrags und die Organisationsstrukturen der öffentlich-rechtlichen Anstalten. Er belegt so die histo- rische Inadäquatheit der existierenden gemeinnützigen Medien und die Notwendigkeit ihrer Transformation. Die Ausformulierung von Szenarien zeigt Möglichkeiten des Aufbaus von Online-Medien, in denen Inhalte und das Organisationshandeln dem Konzept des Public Value verpflichtet bleiben. Hermann Rotermund, Jg. 1949, Prof. Dr., studierte Volks- wirtschaftslehre, Soziologie und Germanistik in Frankfurt am Main. Nach einer langen Phase freiberuflicher Tätigkeit war er von 2004 bis 2013 Professor für Medienwissenschaft in Köln und von 2013 bis 2016 Gastprofessor in Lüneburg. Seine Forschungs- schwerpunkte sind der Medienwandel und die Geschichte der Designtheorie. HERBERT VON HALEM VERLAG 7
SACHBUCH Alexis von Mirbach / Michael Meyen Das Elend der Medien. Schlechte Nachrichten für den Journalismus 2021, 360 S., 1 Tab., Broschur, 213 x 142 mm, dt. ISBN (Print) 978-3-86962-591-1 | 27,00 EUR ISBN (PDF) 978-3-86962-587-4 | 22,99 EUR ISBN (ePub) 978-3-86962-564-5 | 22,99 EUR Wie in Pierre Bourdieus Klassiker Das Elend der Welt analysieren Medienpraktiker, Medienpoliti- ker, professionelle Medienbeobachter und Laien in 40 Gesprächen die Medienkrise der Gegen- wart: Welche Probleme gibt es, welche Ursachen lassen sich benennen und wie können wir die Situation verbessern? Die stilistischen Mittel reichen von Interviews über Monologe und Repor- tagen bis hin zu Gruppenporträts. Antworten geben Heiko Hilker (MDR-Rundfunkrat), Michael Seidel (Schweriner Volkszeitung), Jens Wernicke (Rubikon), Hans Söllner (Liedermacher) und ›ganz normale‹ Bürger aus Oberbayern, Sachsen oder Südthüringen. Sie alle zeigen: Die Medienkri- se ist keine Folge von Desinformation, sondern hat ihren Ursprung in der Organisation des Mediensystems selbst. Alexis von Mirbach, Dr., Michael Meyen, Prof. Dr., geboren am 21. Februar 1978 Jahrgang 1967, studierte an in München, studierte Regio- der Sektion Journalistik und nalwissenschaft Lateinameri- hat dann in Leipzig alle aka- ka an der Universität zu Köln demischen Stationen durch- sowie Kommunikationswis- laufen: Diplom (1992), Pro- senschaft (Bachelor, Master) motion (1995), Habilitation an der LMU München. Derzeit ist er Wissen- (2001). Parallel arbeitete er als schaftlicher Mitarbeiter am Lehrbereich von Journalist. Seit 2002 ist Meyen Professor am Professor Dr. Michael Meyen, Ludwig-Maxi- Institut für Kommunikationswissenschaft milians-Universität München. Seine For- und Medienforschung der LMU München. Sei- schungsschwerpunkte sind Online-Journalis- ne Forschungsschwerpunkte sind Medienrea- mus, Öffentliche Meinung in Kuba und Medi- litäten, Kommunikations- und Fachgeschich- enpolitik. te sowie Journalismus. 8 HERBERT VON HALEM VERLAG
SACHBUCH Stephan Russ-Mohl / Christian Pieter Hoffmann (Hrsg.) Zerreißproben. Leitmedien, Liberalismus und Liberalität Schriften zur Rettung des öffentlichen Diskurses, 4 2021, ca. 256 S., 13 Abb., Broschur, 190 x 120 mm, dt. ISBN (Print) 978-3-86962-535-5 | 23,00 EUR ISBN (PDF) 978-3-86962-538-6 | 19,99 EUR ISBN (ePub) 978-3-86962-532-4 | 19,99 EUR Liberale Werte werden öffentlich gefeiert – und vehement bekämpft. Die öffentliche Debatte ist bunter denn je – und bedroht durch Intoleranz und Diskursverweigerung. Wie steht es also um Liberalismus und Liberalität im öffentlichen Diskurs? Sie stehen unter Druck und sind Zerreiß- proben unterworfen: Neoliberalismus, Identitätspolitik, Corona-Krise. Im Mittelpunkt dieser Zerreißproben stehen immer wieder die Medien. Doch was wissen wir über das Verhältnis von Leitmedien, Liberalismus und Liberalität? Wie wird über liberale Anliegen oder Parteien berich- tet? Wie sehen und empfinden Journalisten ihr Verhältnis zum Liberalismus – und die Liberalität des Berufsfelds? Die Autoren dieses Bandes erkunden Antworten auf diese Fragen. Stephan Russ-Mohl ist eme- Christian P. Hoffmann, ritierter Professor für Journali- Prof. Dr., ist Professor für stik und Medienmanagement Kommunikationsmanage - an der Università della Svizze- ment am Institut für Kommu- ra italiana in Lugano/Schweiz, nikations- und Medienwis- wo er von 2002 bis 2018 lehrte, senschaft der Universität und Gründer des European Leipzig sowie für Politische Journalism Observatory. Er Kommunikation am Institut studierte Sozial- und Verwaltungswissenschaf- für Politikwissenschaft. Er ist akademischer ten an den Universitäten München, Konstanz Leiter des Center for Research in Financial und Princeton. Über Medien und Journalismus Communication und Co-Direktor des Center schreibt er regelmäßig für die Neue Zürcher Zei- for Digital Participation. tung und den Tagesspiegel. HERBERT VON HALEM VERLAG 9
SACHBUCH Marco Bertolaso Rettet die Nachrichten! Was wir tun müssen, um besser informiert zu sein Schriften zur Rettung des öffentlichen Diskurses, 6 2021, 360 S., Broschur, 190 x 120 mm, dt. ISBN (Print) 978-3-86962-493-8 | 25,00 EUR ISBN (PDF) 978-3-86962-494-5 | 21,99 EUR ISBN (ePub) 978-3-86962-520-1 | 21,99 EUR Wir müssen uns dringend um die Nachrichten kümmern. Demokratie, Rechtsstaat und indivi- duelle Freiheiten wird es ohne verlässliche Information nicht mehr geben. Sie vertragen kein »postfaktisches« Verschwimmen von Wahr und Falsch. Der westliche Nachrichtenjournalismus steckt in der Krise, auch wegen eigener Fehler. Wenige Großkonzerne beherrschen die neue di- gitale Informationslandschaft. Ihre Algorithmen sind an Umsatz und Ertrag ausgerichtet. Sie begünstigen Konflikt und Krawall, nicht Austausch und Achtung. Autoritäre Staaten operieren erfolgreich mit den neuen Kommunikations- und Kontrollmöglichkeiten. Die Corona-Krise hat all dies deutlich ans Licht gebracht und sie hat gezeigt, dass der Nachrichtenjournalismus einen Neuanfang braucht. Redaktionen müssen sich hinterfragen, aus Fehlern lernen und ihre Arbeit öffentlich zur Diskussion stellen. Gefordert sind aber genauso Politik, Wirtschaft, Verbände und die gesamte Gesellschaft. Wir alle sind in der Verantwortung, wenn wir die Nachrichten retten wollen. Marco Bertolaso, Dr., (Jg. 1964) ist seit 2007 Nachrichtenchef des Deutschlandfunks in Köln. Er studierte Geschichte, Politik- wissenschaften und Philosophie in Köln, Bonn, Paris und Ox- ford. Nach der Mitarbeit im Büro eines Bundestagsabgeordne- ten wechselte er als Redakteur zum Deutschlandfunk und schrieb berufsbegleitend seine Dissertation in Neuerer Ge- schichte. In den vergangenen Jahren hat er sich insbesondere mit der digitalen Transformation im Medienbereich beschäftigt sowie mit der Krise des Informationsjournalismus und den Auswirkungen auf Demokratie und Rechtsstaat. 10 HERBERT VON HALEM VERLAG
SACHBUCH Lutz Hachmeister / Christian Wagener / Till Wäscher Wer beherrscht die Medien? Die 50 größten Medien- und Wissenskonzerne der Welt 2021, 2., komplett überarbeitete und aktualisierte Auflage, ca. 456 S., Broschur, 190 x 120 mm, dt. ISBN (Print) 978-3-86962-582-9 | 25,00 EUR ISBN (PDF) 978-3-86962-583-6 | 21,99 EUR Der Umsatz der 50 größten Medienkonzerne der Welt hat sich in den vergangenen fünf Jahren erneut verdoppelt. Ihre Macht ist so groß wie nie zuvor: Medienunternehmen beeinflussen poli- tische Berichterstattung und produzieren in Zeiten der »Streaming Wars« eine nie dagewesene Fülle von Content; sie entscheiden über die Platzierung von Suchergebnissen, sammeln persön- liche Daten und vermarkten Benutzerprofile; sie entführen Milliarden von Menschen in immer komplexere virtuelle Spielwelten, bewerten die Kreditwürdigkeit von Staaten und kontrollieren akademische Fachzeitschriften. Ihre Lenker und Manager zählen zu den bestverdienenden An- gestellten – Milliardäre und Millionäre mit exzellenten Kontakten zum politischen Establish- ment. In der von Grund auf aktualisierten neuen Ausgabe von Wer beherrscht die Medien? porträtie- ren Lutz Hachmeister, Christian Wagener und Till Wäscher die 50 größten Medienkonzerne der Welt und beschreiben dabei Konzernlenker, Geschäftsstrategien und historische Grundlagen. Lutz Hachmeister, Dr. habil., Christian Wagener, Jg. 1968. geb. 1959 in Minden/Westfalen, ist 2001 Gründungsgesellschafter der Gründungsdirektor des Instituts HMR Produktion GmbH (Köln/ für Medien- und Kommunikati- Berlin), seitdem dort tätig in den onspolitik. Bereichen Produktionsleitung und Projektentwicklung, als Redakteur, Co- Till Wäscher, Dr. phil, arbeitet Autor, Regieassistent bei Filmen mit zeitge- als Kommunikationsberater, Pres- schichtlichem und/oder Südfrankreichbezug. sereferent und Autor. HERBERT VON HALEM VERLAG 11
SACHBUCH Konrad Dussel Deutsche Rundfunkgeschichte 2021, ca. 336 S., 20 Abb., dt., 4. Auflage, Broschur, 213 x 142 mm, dt. ISBN (Print) 978-3-86962-612-3 | 34,00 EUR ISBN (PDF) 978-3-86962-613-0 | 28,99 EUR ISBN (ePub) 978-3-86962-529-4 | 28,99 EUR Den Programmstart des deutschen Hörfunks am 29. Oktober 1929 in Berlin konnten nur wenige an ihren Apparaten verfolgen, und nicht anders war es am 22. März 1935 bei der Eröffnung des re- gelmäßigen Fernseh-Programmbetriebs. In wenigen Jahrzehnten hat sich dies in jeder Richtung in kaum noch zu überblickendem Maß verändert: Beide Medien versorgen mittlerweile täglich mit einer Vielzahl von Programmen Millionen von Menschen. Den glitzernden Strom der Details prägten jedoch verhältnismäßig wenige Grundstruk- turen: die politischen Systeme, die nicht nur die Rahmenbedingungen, sondern in erheblichem Maße auch die innere Organisation der Medien schufen; die wirtschaftlichen und technischen Gegebenheiten sowohl auf Seiten der Anbieter als auch der Nutzer sowie die sich schnell ein- schleifenden Regelmäßigkeiten bei Programmproduktion und –rezeption. Orientiert an den Vorgaben der Politik, die von Anfang an die Medienentwicklung strikt zu lenken suchte, wird in knapper Form ein Überblick über die Geschichte von Radio und Fernse- hen in der Weimarer Republik, im NS-Staat, in der DDR, in der alten Bundesrepublik und im wie- dervereinten Deutschland geboten und herausgearbeitet, wie sich die Programmstrukturen im Wechselspiel von Produzentenplänen und Nutzerwünschen entwickelten. Nicht das aus irgend- einem Grund herausragende Besondere steht dabei im Vordergrund der Darstellung, sondern das massenhaft Verbreitete und damit sozialgeschichtlich Relevante. Konrad Dussel, Jg. 1957, ist Professor für Neuere Geschichte an der Universität Mannheim. Er beschäftigt sich mit der deut- schen Mediengeschichte im weitesten Sinne. Seiner Studie über die Bebilderung der deutschen Tagespresse in der Weimarer Republik folgt nun eine Arbeit über die Bildstrukturen deut- scher Illustrierter. 12 HERBERT VON HALEM VERLAG
KOMMUNIKATIONSWISSENSCHAFT VORSCHAU Ulla Autenrieth / Lea Busch / Lothar Mikos Cornelia Brantner (Hrsg.) Der politische Klimadiskurs It’s All About Video. Visuelle Kommunikation im Bann bewegter Bilder 2022, Broschur, 213 x 142 mm, dt. 2022, Broschur, 213 x 142 mm, dt. ISBN (Print) 978-3-86962-603-1 ISBN (Print) 978-3-86962-526-3 ISBN (PDF) 978-3-86962-604-8 ISBN (PDF) 978-3-86962-523-2 ISBN (ePub) 978-3-86962-504-1 Jakob Jünger / Ulrike Gochermann / Christina Peter / Marko Bachl (Hrsg.) Grenzen, Probleme und Lösungen bei der Stichprobenziehung Methoden und Forschungslogik der Kommunikationswissenschaft, 17 2022, ca. 300 S., Broschur, 213 x 142 mm, dt./engl. ISBN (Print) 978-3-86962-539-3 | ca. 30,00 EUR ISBN (PDF) 978-3-86962-540-9 | ca. 25,99 EUR 13
KOMMUNIKATIONSWISSENSCHAFT Marlis Prinzing / Roger Blum (Hrsg.) Handbuch Politischer Journalismus 2021, 912 S., Hardcover (Klebung), 240 x 170 mm, dt./engl. ISBN (Print) 978-3-86962-240-8 | 72,00 EUR ISBN (PDF) 978-3-86962-239-2 | 62,99 EUR Was kennzeichnet den politischen Journalismus? Er ist gewissermaßen die ›Mutter aller Jour- nalismen‹. Er bestreicht ein breites Feld – vom Lokal- und Regionaljournalismus über die Parlaments-, Parteien-, Regierungs- und Wahlberichterstattung aus den Hauptstädten bis zur europäischen und globalen Diplomatie-Berichterstattung und zur Konflikt- und Kriegsbericht- erstattung. Er steht unter Druck: Der Vorwurf der ›Lügenpresse‹ trifft vor allem ihn und er wird bedrängt durch die Herausforderungen des im Netz mitdiskutierenden Publikums, der politi- schen Akteure und der PR. Neue Kommunikatoren zwingen ihn zum Wandel. Das Handbuch will das Wissen über den politischen Journalismus erweitern und ihn – auch international ver- gleichend – ergründen und erläutern. Roger Blum, geb. am Marlis Prinzing, geb. am 6.1.1945, ist emeritierter Pro- 7.2.1962, ist Professorin für fessor für Kommunikations- Journalistik an der Hoch- und Medienwissenschaft der schule Macromedia in Köln Universität Bern und Om- und dort z.B. zuständig für budsmann der Schweize- Politikjournalismus. Sie ar- rischen Radio- und Fernseh- beitet auch als Moderatorin gesellschaft (SRG) für den Be- und Journalistin, ist Kolum- reich Deutschschweiz. Seine Interessensge- nistin und gibt eine Buchreihe zum prak- biete sind Mediensysteme, Medienpolitik, tischen Journalismus heraus. Als Freie Journa- politische Kommunikation, Journalistik, Me- listin arbeitete sie für überregionale Blätter. dienethik und Mediengeschichte. Zehn Jahre Sie lancierte und moderierte die Gesprächsrei- lang war er Präsident des Schweizer Presse he Das rote Sofa. Sie ist Vorsitzende der Fach- rates, acht Jahre Präsident der Unabhängigen gruppe Politische Kommunikation der SGKM. Beschwerdeinstanz für Radio und Fernsehen der Schweiz (UBI). Er lebt in Köln. 14 HERBERT VON HALEM VERLAG
KOMMUNIKATIONSWISSENSCHAFT Nina Elvira Steindl Geleitet von Vertrauen? Determinanten und Konsequenzen des Vertrauens von JournalistInnen in Deutschland 2021, 364 S., 6 Abb., 45 Tab., Broschur, 213 x 142 mm, dt. ISBN (Print) 978-3-86962-490-7 | 36,00 EUR ISBN (PDF) 978-3-86962-489-1 | 30,99 EUR Bereits seit vielen Jahren lauten die Vorwürfe: JournalistInnen stünden der Politik zu nahe – oder sie denunzierten PolitikerInnen und würden durch eine sensationalisierende Berichterstattung für eine vermeintliche Erosion des Vertrauens in der Gesellschaft sorgen. Doch was konstituiert eigentlich das politische Vertrauen von JournalistInnen? Und welche Rolle kommt dem Vertrau- en bei der Ausgestaltung der Politikberichterstattung zu? Diesen Fragen widmet sich das vorliegende Werk. Basierend auf einer JournalistInnen-Befra gung, repräsentativ für Deutschland, und einer Inhaltsanalyse der politischen Zeitungsbericht- erstattung wird untersucht, ob und inwiefern das Vertrauen einen Effekt auf die inhaltliche Aus- gestaltung von Medienbeiträgen hat. Das Buch richtet sich an Forschende, Lehrende und Studierende im Fach der Medien- und Kommunikationswissenschaft und benachbarter Fächer, besonders der Politikwissenschaft. Nina Elvira Steindl, Jg. 1985, ist wissenschaftliche Mitarbeite- rin am Institut für Kommunikationswissenschaft und Medien- forschung der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Ihr Bakkalaureats- und Magisterstudium der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft sowie ein Masterstudium der Kultur- und Sozialanthropologie absolvierte sie an der Universi- tät Wien. Seit 2014 promoviert sie am Institut für Kommunikati- onswissenschaft und Medienforschung der LMU München. Ihre Forschungs- schwerpunkte bewegen sich im Bereich der politischen Kommunikation und Journalismusforschung. HERBERT VON HALEM VERLAG 15
KOMMUNIKATIONSWISSENSCHAFT Philomen Schönhagen / Mike Meissner Kommunikations- und Mediengeschichte. Von Versammlungen bis zu den digitalen Medien 2021, 196 S., 23 Abb., Broschur, 213 x 142 mm, dt. ISBN (Print) 978-3-86962-588-1 | 24,00 EUR ISBN (PDF) 978-3-86962-589-8 | 20,99 EUR Das Buch bietet einen kompakten Überblick über grundlegende Strukturen der Entwicklung ge- sellschaftlicher Kommunikation. Es umfasst die Zeitspanne von der Frühzeit bis zur Gegenwart. Eine zentrale Stellung nimmt der revolutionäre Umbruch von der Versammlungskommunikati- on zur journalistisch vermittelten Kommunikation in der Frühen Neuzeit ein. Geografisch liegt der Fokus dabei auf dem heutigen (West-)Europa und dem deutschen Sprachraum. Zudem wird die Schweiz mit ihren verschiedenen Sprachräumen einbezogen, zu der bislang ein solcher Ge- samtüberblick fehlt. Schönhagen und Meißner berücksichtigen alle bedeutsamen Medien – von Zeitungen und Zeitschriften über Radio und Fernsehen bis hin zu Social Media. Philomen Schönhagen, Mike Meissner, M.A., Jg. Prof. Dr., Jg. 1966, hat in Bo- 1988, hat Kommunikations- chum und München und Medienwissenschaft so- Ko m m u n ik a t i o n sw i s s e n wie Politikwissenschaft an schaft, Kunstgeschichte, Ro- der Universität Leipzig stu- manistik sowie Markt- und diert. Er ist wissenschaft- Werbepsychologie studiert. licher Mitarbeiter an der Sowohl ihre Doktorarbeit zu Unparteilichkeit FernUni Schweiz (Brig) im Studiengang ›Ba- im Journalismus (1998) als auch ihre Habilita- chelor of Historical Studies‹. Arbeitsschwer- tionsschrift zu Sozialer Kommunikation im punkte: Kommunikationsgeschichte und Internet (2004) haben eine historische Per- Journalismusforschung. Seit 2017 ist er Mit spektive. Sie ist Professorin für Kommunikati- herausgeber des ›Offenen Heftes‹ von onswissenschaft und Medienforschung an der medien&zeit. Universität Fribourg (Schweiz). 16 HERBERT VON HALEM VERLAG
KOMMUNIKATIONSWISSENSCHAFT Elisabeth Günther Topic Modeling: Theoretische Einordnung algorithmischer Themenkonzepte in Gegenstand und Methodik der Kommunikationswissenschaft 2021, Broschur, 213 x 142 mm, dt. ISBN (Print) 978-3-86962-575-1 | 37,00 EUR ISBN (PDF) 978-3-86962-569-0 | 31,99 EUR Das Thema – zentrales Konstrukt der Kommunikationswissenschaft – ist heute relevanter denn je. Im Zuge des Technologiewandels greift die algorithmische Themenkonstruktion im Alltag Raum und verändert die Logik der Herstellung und Strukturierung öffentlicher Kom- munikation. Technisch umgesetzt wird dies unter anderem über Topic-Modeling-Verfahren. In einer theoretisch-konzeptionellen Aufarbeitung beschreibt die vorliegende Arbeit, wie sich The- matisierungsprozesse in zunehmend algorithmisch moderierter Öffentlichkeit fundamental verändern, diskutiert Implikationen für Gesellschaft und Forschung und schließt die Begrün- dungslücke für den Einsatz von Topic Modeling als Methode der empirischen Kommunikati- onsforschung. Elisabeth Günther, Jg. 1987, studierte Kommunikationswis- senschaft in Augsburg (B.A.) und Hohenheim (M.Sc.). Von 2012- 2017 war sie als Doktorandin und wissenschaftliche Mitarbeite- rin an den Universitäten Hohenheim und Münster. Ihre Forschungsinteressen liegen im Bereich Journalismusforschung und Computational Methods. Seit 2017 arbeitet sie als Data Scientistin in Berlin. HERBERT VON HALEM VERLAG 17
KOMMUNIKATIONSWISSENSCHAFT Andreas Hepp Auf dem Weg zur digitalen Gesellschaft. Über die tiefgreifende Mediatisierung der sozialen Welt 2021, 352 S., 8 Abb., 3 Tab., Broschur, 213 x 142 mm, dt. ISBN (Print) 978-3-86962-599-7 | 29,00 EUR ISBN (PDF) 978-3-86962-595-9 | 24,99 EUR ISBN (ePub) 978-3-86962-561-4 | 24,99 EUR Wir sind auf dem Weg zur digitalen Gesellschaft, aber wir sind noch lange nicht angekommen. Andreas Hepp beleuchtet in seinem Buch die tiefgreifende Mediatisierung der Gesellschaft. Er fokussiert den Umgang mit digitalen Medien, ihre Infrastrukturen und die automatisierte Verarbeitung der Daten, die wir alle online hinterlassen. Hepp diskutiert die Rolle der Industrie, des Staates und der Pioniergemeinschaften dabei und fragt danach, warum digitale Medien als Plattformen und kommunikative Roboter immer »prozesshafter« werden. Was bedeuten diese Veränderungen für Organisationen, Gemeinschaften und Individuen? Und wie sollten wir einen solchen Wandel gestalten, um zu der digitalen Gesellschaft zu gelangen, die wir uns auch wün- schen? Andreas Hepp, Jg. 1970, ist Professor am Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung (ZeMKI) der Universität Bremen. Aufenthalte als Gastwissenschaftler und Gastprofessor u.a. an der London School of Economics and Poli- tical Science, dem Goldsmiths, University of London, der Uni- versité Paris II Panthéon ASSAS und der Stanford University (USA). Forschungsschwerpunkte: Mediatisierung, Datafizie- rung, Mediennutzung und Medienaneignung. 18 HERBERT VON HALEM VERLAG
KOMMUNIKATIONSWISSENSCHAFT Elke Grittmann / Felix Koltermann (Hrsg.) Fotojournalismus im Umbruch. Hybrid, multimedial, prekär 2021, 456 S., Broschur, 213 x 142 mm, dt. ISBN (Print) 978-3-86962-559-1 | 35,00 EUR ISBN (PDF) 978-3-86962-560-7 | 29,99 EUR Noch nie zuvor waren so viele fotografische Bilder im Umlauf wie heute. Dies gilt nicht nur für digitale Bilder von Amateur*innen, sondern auch für Produkte aus klassischer fotojournalis- tischer Produktion. Wenngleich der oft vorhergesagte ›Tod‹ des Fotojournalismus nicht einge- treten ist, sind unter den Bedingungen der Digitalisierung spätestens seit dem Jahr 2000 mas- sive Veränderungen im Berufsfeld zu beobachten, die sich unter den Begriffen ›Hybridisierung‹, ›Multimedialiserung‹ und ›Prekarisierung‹ zusammenfassen lassen. Die 14 Autor*innen des Sammelbandes beschreiben, analysieren und diskutieren aktuelle Entwicklungen aus dem Bereich der journalistischen Bildkommunikation. Fachbeiträge werden mit Interviews von Expert*innen aus der Praxis kombiniert. Damit leistet der Band einen Bei- trag zu einer kritischen Reflexion des fotojournalistischen Berufsfeldes und stellt eine Brücke zwischen Debatten innerhalb der Profession und dem wissenschaftlichen Erkenntnisinteresse der Visuellen Kommunikationsforschung, der Fotografieforschung und der Journalistik her. Elke Grittmann, Jg. 1966, Felix Koltermann, Dr. Prof. Dr.; Studium der Kunst- phil., Jg. 1979, ist seit Oktober geschichte, Journalistik und 2019 Post-Doc am Studien- Ko m m u n i k a t i o n s w i s s e n - gang Fotojournalismus und schaft, Politikwissenschaft in Dokumentarfotografie der Hamburg, 2006 Promotion Hochschule Hannover und mit einer Arbeit über Politik leitet dort ein Forschungspro- in der visuellen Berichterstat- jekt zu bildredaktionellen tung; Professorin für Medien und Gesell- Praktiken im digitalen Zeitungsjournalismus. schaft, Institut für Journalismus an der Hoch- schule Magdeburg-Stendal. HERBERT VON HALEM VERLAG 19
NACHWUCHSFÖRDERUNG Der Herbert von Halem Promotions-Förderpreis (bis 2020 Herbert von Halem Nachwuchs preis) ist eine jährliche Auszeichnung eines medien- und/oder kommunikationswissenschaft- lichen Dissertationsprojektes in Kooperation mit dem Nachwuchs der Deut- schen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft e. V. (DGPuK). Der Gewinner bzw. die Gewinnerin erhält eine zuschuss- freie Publikation der eigenen Dissertation im Herbert von Halem Verlag. Der Preis wurde erstmalig im Herbst 2014 im Rahmen des zweiten DGPuK-Nachwuchstages verliehen. 2020 2016 Elisabeth Günther (Universität Münster): Manuel Menke (Universität Augsburg): Medien Topic Modeling: Theoretische Einordnung algorith- nostalgie in digitalen Öffentlichkeiten. Zum kollek- mischer Themenkonzepte in Gegenstand und Metho- tiven Umgang mit Medien- und Gesellschaftswandel de der Kommunikationswissenschaft 2015 2019 Sarah Geber (Hochschule für Musik, Theater Paula Stehr (Universität Erfurt): Austausch und Medien Hannover): Wie Meinungsführer sozialer Unterstützung in Online-Kommunikations- Meinung kommunizieren. Eine empirische Unter- modi. Eine Ergänzung um die Perspektive der proso- suchung von Meinungsführerschaft in politischen zial Handelnden Alltagsgesprächen 2018 2014 Nina Steindl (Universität München): Die Refle- Julia Niemann (Universität Hohenheim): Ein xion des politischen Vertrauens von JournalistInnen in Erklärungsmodell der Selbstoffenbarung auf Social Net- der Politikberichterstattung Deutschlands working Sites auf Basis der Theory of Reasoned Action: Theoretische Modellierung und empirische Befunde 2017 Franzisca Schmidt (Universität Bern): Popu listische Kommunikation und die Rolle der Medien im Europawahlkampf 2014 20 HERBERT VON HALEM VERLAG
Aktuelle Ausgabe Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen e.V. Gemeinschaft oder Egoismus? Die Verantwortung der Medien für das Gemeinwohl tv diskurs, 97 (2021) EUR(D) 24,00 ISBN (Print) 978-3-7445-2012-6 ISBN (PDF) 978-3-7445-2009-6 Faszination Trash. Regulierung für die Unterhaltung am Limit Onlinegesellschaft tv diskurs, 96 (2021) tv diskurs, 92 (2020) EUR(D) 24,00 EUR(D) 24,00 ISBN (Print) 978-3-7445-2044-7 ISBN 978-3-7445-2024-9 ISBN (PDF) 978-3-7445-2041-6 Vertrauen. Entscheiden, Moral als Marketing wem wir glauben tv diskurs, 91 (2020) tv diskurs, 95 (2021) EUR(D) 24,00 EUR(D) 24,00 ISBN 978-3-7445-2010-2 ISBN 978-3-7445-2027-0 Partnerwahl 3.0 Künstliche Intelligenz. tv diskurs, 94 (2020) Was kann sie wirklich? EUR(D) 24,00 tv diskurs, 90 (2019) ISBN 978-3-7445-2049-2 EUR(D) 24,00 ISBN 978-3-7445-1999-1 Medien in Krisenzeiten Meinungsbildung tv diskurs, 93 (2020) tv diskurs, 89 (2019) EUR(D) 24,00 EUR(D) 24,00 ISBN 978-3-7445-2047-8 ISBN 978-3-7445-1987-8 HERBERT VON HALEM VERLAG 21
JOURNALISTIK Zeitschrift für Journalismusforschung http://journalistik.online Der Journalismus ist infolge des digitalen Medi- Aktuelle Ausgabe: 2/2021 en- und Kulturumbruchs in eine Krise geraten. Sie führt zu einem Wandel dessen, was ein Jahrhun- Marco Braghieri / Tobias Blanke / Jonathan Gray dert lang – aufgrund inzwischen veränderter hi- Eine Analyse von Longform.org. storischer Entstehungsbedingungen – unter die Wie journalistische Sammelportale als Orte von sem Beruf verstanden wurde. In dieser Situation Datafizierung und Kuratierung wirken gilt es, das herkömmliche Konzept von journalis- tischer Professionalität zu überprüfen: Was muss Marc-Christian Ollrog / Megan Hanisch / bleiben, weil die journalistische Öffentlichkeits- Amelie Rook aufgabe für moderne Gesellschaften nach wie vor Wenn Zeitungsleute konstruktiv werden. lebenswichtig ist? Was muss sich aber auch ändern Die Implementierung konstruktiver oder ändert sich schon? Berichterstattung bei der Verlagsgruppe In dieser Erneuerungskrise bedarf der Jour- Rhein Main – eine redaktionelle Begleitung nalistenberuf mehr denn je der ihn begleitenden Wissenschaftsdisziplin Journalistik. Sie geht von Hans Peter Bull der Notwendigkeit einer durch qualifizierten Wie wahr ist mediale Berichterstattung? Journalismus hergestellten Öffentlichkeit für die Über Unsitten und Unwissenheit Selbstregulierung komplexer Gesellschaften aus. in der öffentlichen Kommunikation Dabei legt sie so viel intellektuelle Breite und Un- erschrockenheit an den Tag, dass Innovationen von Valérie Robert ihr ausgehen können. Frankreichs eigener Murdoch. Anders als in den angelsächsischen Ländern, Geld, Medien und Wahlkampf wo es eine ganze Reihe von Zeitschriften für ›jour- nalism studies‹ gibt und sogar wissenschaftliche Oliver Günther / Tanjev Schultz Spezialorgane u. a. für Geschichte des Journalis- Anregen, aufklären, streiten. mus, journalistische Berufsethik oder literarischen Zehn Thesen für einen starken Journalismus Journalismus, fehlt den deutschsprachigen Ländern in einer digitalen Medienwelt bisher eine Fachzeitschrift der Journalistik, die das Profil der Disziplin schärft. Deutschsprachige Jour- Die nächste Ausgabe erscheint im Herbst 2021 und nalismusforscherinnen und -forscher sind auf kom- wird frei zugänglich im Internet veröffentlicht. Eine munikationswissenschaftliche Zeitschriften ohne PDF-Version steht zum Download zur Verfügung. Berufsbezug oder auf Praxisjournale angewiesen. Um diese Lücke zu füllen, starten wir die Zeit- schrift Journalistik. Möglich wird dieser Start durch Förderungen des Herbert von Halem Verlags und der Stiftung Presse-Haus NRZ. 22 HERBERT VON HALEM VERLAG
KULTUR- UND MEDIENWISSENSCHAFTEN Vorschau Hans Ulrich Reck / Siegfried Zielinski (Hrsg.) Künste und Apparate. Berichte aus einem Labor (1995-2005) edition KHM, 6 2022, ca. 400 S., Broschur, 240 x 170 mm, dt. ISBN (Print) 978-3-86962-527-0 ISBN (PDF) 978-3-86962-528-7 Alex Grein / Beate Gütschow / Susanne Holschbach / Inga Schneider (Hrsg.) Photographic Materials. Archives & Tools edition KHM, 5 2022, Broschur, 240 x 170 mm ISBN (Print) 978-3-86962-536-2 ISBN (PDF) 978-3-86962-537-9 23
KULTUR- UND MEDIENWISSENSCHAFTEN Joseph Garncarz Begeisterte Zuschauer. Die Macht des Kinopublikums in der NS-Diktatur 2021, 360 S., 59 Abb., 32 Tab., Hardcover (Faden), 213 x 142 mm, dt. ISBN (Print) 978-3-86962-562-1 | 38,00 EUR ISBN (PDF) 978-3-86962-563-8 | 32,99 EUR Neben der staatlichen Regulierung des Filmmarktes werden in diesem Buch vor allem die Filmpräferenzen der Kinobesucher im NS-Staat untersucht, die sich in einer Nachfrage nach bestimmten Filmen ausdrücken. Bis zu 50 Mio. Kinobesucher haben 7,6 Mrd. Eintrittskarten gekauft und damit einige wenige Filme zu überragenden Erfolgen gemacht wie z. B. Zirkus Renz (37 Mio. Karten) oder Operette (30 Mio.). Es war möglich, die Zahl der verkauften Tickets für alle knapp 2.000 in der NS-Zeit gezeigten Filme zu ermitteln und diese nach ihrem Erfolg beim Pu- blikum zu hierarchisieren. Die Filmerfolgsranglisten für die Jahre 1933 bis 1945 werden so inter- pretiert, dass neue Einsichten in die Filmkultur der NS-Zeit gewonnen werden. Das Kino dieser Zeit zeigt sich als eine in einem hohen Maß durch die Marktkräfte bestimmte Institution, in der das Publikum eine erhebliche Macht hatte. Joseph Garncarz, Dr., ist Professor am Institut für Medien- kultur und Theater der Universität zu Köln. Sein Forschungsin- teresse gilt vor allem der Film- und Mediengeschichte. Er war an verschiedenen Universitäten in Europa tätig, hat mehrere For- schungsprojekte geleitet und eine Reihe von Monografien – insbesondere zur Film- und Kinogeschichte in Deutsch- land – vorgelegt, darunter Maßlose Unterhaltung. Zur Etablierung des Films in Deutschland 1896 - 1914 (2010), Hollywood in Deutschland. Zur Internationa- lisierung der Kinokultur 1925 - 1990 (2013) und Wechselnde Vorlieben. Über die Filmpräfe- renzen der Europäer 1896 - 1939 (2015). Seine Publikationen wurden ins Englische, Französische, Tschechische und Polnische übersetzt. Seine Forschung wurde u.a. von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert und 2011 mit dem Willy Haas-Preis ausgezeichnet. 24 HERBERT VON HALEM VERLAG
KULTUR- UND MEDIENWISSENSCHAFTEN Anja Peltzer / Jörn Ahrens (Hrsg.) Politik der Grenze. Interdisziplinäre Perspektiven auf die Frontier im Western der Gegenwart 2021, 312 S., 36 Abb., Broschur, 213 x 142 mm, dt. ISBN (Print) 978-3-86962-585-0 | 32,00 EUR ISBN (PDF) 978-3-86962-586-7 | 27,99 EUR Als ein Filmgenre der Grenze ist der Western von ungebrochener Aktualität. Diesem Band geht es um eine theoretische und analytische Neubestimmung dieses resilienten Genres. Gerade die für den Western konstitutive Frage nach Grenzsetzungen – von Recht und Unrecht, Heimat und Fremde, Identität und Alterität – sorgt scheinbar für dessen beständige Präsenz. Diese Frage lei- tet nämlich nicht weniger an als seine kritischen Perspektiven auf die politischen Kulturen der Gegenwart. Denn die fiktiven Versuchsanordnungen von Gesellschaft im Western verhandeln nicht nur die Ursprünge einer ursprungslosen Gesellschaft, sondern auch die Herausbildung jener normativen Ordnungen, aus deren Gesellschaft der Western hervorgegangen ist. An diese Konstellation anknüpfend fokussieren die Beiträge den Mythos der Frontier bei Themen wie Gender, Gewalt, Nachhaltigkeit, das Anthropozän oder Postheroismus im Western. Anja Peltzer, Dr., ist seit Jörn Ahrens, Dr., ist Profes- 2018 Vertretungsprofessorin sor für Kultursoziologie mit für Mediensoziologie an der Schwerpunkt Transformation Universität Trier. Sie studierte von Kulturen an der Justus- Medien- und Kommunikati- Liebig-Universität Gießen onswissenschaften an der Uni- und Extraordinary Professor versität Augsburg und promo- of Social Anthropology an der vierte sich 2010 mit Auszeich- North West University, Süd- nung an der Universität Mannheim. For- afrika. Arbeitsschwerpunkte: Angst und Ge- schungsschwerpunkte: Film-, Medien- und walt; populäre Medien und Kulturen; Natur Kultursoziologie; Politik und Ästhetik digi- und Kultur; Kultur- und Sozialtheorie. taler Kommunikation; Methoden qualitativer Sozialforschung. HERBERT VON HALEM VERLAG 25
KULTUR- UND MEDIENWISSENSCHAFTEN Nicholas Qyll Visual Person Branding. Eine frame-analytische Betrachtung ikonischer Personenmarken 2021, 552 S., 332 Abb., 21 Tab., Broschur, 240 x 170 mm, dt. ISBN (Print) 978-3-86962-579-9 | 48,00 EUR ISBN (PDF) 978-3-86962-580-5 | 40,99 EUR Die vorliegende Studie untersucht die wirksamen Darstellungsstrategien und Gestaltungsmit- tel der öffentlichen Bildkommunikation von ikonischen Personenmarken. Vor dem Theoriehin- tergrund einer kognitiven Bildsemiotik greift die empirische Untersuchung der ausgewählten Fälle Madonna und Karl Lagerfeld auf eine visuelle Frame-Analyse zurück und berücksich- tigt – ausgehend von einem kulturalistischen Markenverständnis – auch die ko-kreative Bild- praxis der Prosumer. Schließlich wird über einen systematischen Vergleich der detailreichen Einzelfallbefunde ein ›Strukturmodell des bildbasierten Bedeutungsmanagements‹ ikonischer Personenmarken erarbeitet. Als Beitrag zur Designforschung legt diese qualitative Studie somit ihren Schwerpunkt auf die Rolle, die dem Bildlichen bei der Markenbildung von Personen und in einer globalen Markenbildkultur der Gegenwart insgesamt zukommt. Nicholas Qyll, Dr. phil., studierte Kommunikationsdesign an der Fachhochschule Nürnberg. Er absolvierte ein Aufbaustudi- um Kommunikationsdesign mit den Schwerpunkten Identitäts- und Markenentwicklung, Neuere Ästhetik und Kulturwissen- schaften an den Universitäten Wuppertal und Essen. Es folgten doktorale Studien an der Kunsthochschule für Medien in Köln und Promotion mit einer designwissenschaftlichen Arbeit über ›Visual Person Branding‹ an der Hochschule der Bildenden Küns- te Saarbrücken (HBKsaar) bei Rolf Sachsse und Dieter Georg Herbst (UdK Ber- lin). Aktuell ist er Lehrbeauftragter für ›Designtheorie‹ am Fachbereich Design der Fachhochschule Dortmund. 26 HERBERT VON HALEM VERLAG
KULTUR- UND MEDIENWISSENSCHAFTEN Anna Zeitler Störung der Bilder – Bilder der Störung. Medienereignisse zwischen Fest und Katastrophe 2021, 576 S., 80 Abb., Broschur, 213 x 142 mm, dt. ISBN (Print) 978-3-86962-607-9 | 41,00 EUR ISBN (PDF) 978-3-86962-608-6 | 34,99 EUR Was geschieht in Medienereignissen, in denen ein Fest vor laufenden Kameras in die Katastro- phe umschlägt und das etablierte Festskript brüchig wird? Dieser Band operationalisiert diesen liminalen Moment mithilfe des Störungsbegriffs und identifiziert mit dem Zusammenfall, dem Ausfall, dem Einzelfall und dem Zwischenfall vier Typen des Medienereignisses zwischen Fest und Katastrophe. In Fallbeispielen aus den Jahren 1972 bis 2013 werden entlang dieser Typologie transhisto rische Muster aufgespürt und nachgezeichnet, die das televisuelle Paradigma der Liveness als eine überdauernde Konstante des Medienereignisses ausweisen und das gegenwärtige Medien ereignis als transmediales Phänomen verstehbar machen. Anna Zeitler, Jg. 1986, studierte Germanistik und Theater- und Medienwissenschaft an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU). Im Anschluss daran war sie wissen- schaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Medienwissenschaft und Stipendiatin im DFG-Graduiertenkolleg 1718 ›Präsenz und Implizites Wissen‹. Sie promovierte an der FAU zum Mediener- eignis zwischen Fest und Katastrophe. Derzeit ist sie wissen- schaftliche Mitarbeiterin für Wissenschaftskommunikation an der Hochschule Neu-Ulm. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Medienereignisse, Theorie und Dis- kursgeschichte des Fernsehens und (Wissenschafts-)Kommunikation. HERBERT VON HALEM VERLAG 27
KULTUR- UND MEDIENWISSENSCHAFTEN Andreas Veits Narratologie des Bildes. Zum narrativen Potenzial unbewegter Bilder 2021, ca. 340 S., Broschur, 213 x 142 mm, dt. ISBN (Print) 978-3-86962-596-6 | EUR 32,00 ISBN (PDF) 978-3-86962-597-3 | EUR 27,99 Die vorliegende Narratologie des Bildes verfolgt das Ziel, zur Schließung eines bestehenden De- siderats in der Erzählforschung beizutragen: Während in der Narratologie neben sprachlichen Darstellungsformen mittlerweile wie selbstverständlich auch audiovisuelle oder performative Repräsentationen in Bezug auf ihre medienspezifischen Erzählfähigkeiten diskutiert werden, gilt dieses für viele piktoriale Medien keinesfalls in vergleichbarer Weise. Darstellende Bilder, die einzelne Szenen durch einen zeigenden Gestus verstehbar machen, finden in der Regel le- diglich dann in narratologischer Fachliteratur Erwähnung, wenn die Grenzen eines mittlerwei- le transmedial angewendeten Narrativitätsbegriffs aufgezeigt werden sollen. Das vorliegende Buch versucht diese Leerstelle zu füllen, indem ein analytisches Modell entworfen wird, das das narrative Potenzial von Bildwerken differenziert klassifizierbar macht. Zu diesem Zweck werden etablierte Modelle der (transmedialen) Narratologie vor Erkenntnissen der narrativen Psycholo- gie, Wahrnehmungspsychologie, Bildwissenschaften, Embodied Cognition und Schema Theory diskutiert und miteinander abgeglichen, um auf dieser Grundlage einen anwendbaren und in- terdisziplinär abgesicherten narratologischen Analyseentwurf für narrative Bilder vorzulegen. Andreas Veits, Dr. phil., ist Medienwissenschaftler und forscht zu piktorialer Narratologie, narrativen Verstehensprozessen, transme- dialer Erzähltheorie sowie digitaler Medienkultur. Seine MA-Ab- schlussarbeit zur Bewusstseinsdarstellung im Comic wurde 2012 mit dem Roland-Faelske-Preis ausgezeichnet; die Promotionsschrift Narratologie des Bildes wurde im Winter 2019 mit Auszeichnung (summa cum laude) bewertet. An der Universität Hamburg ist er im Rahmen des Interdisciplinary Center for Narratology als (Mit-)Veranstaltender des erzähltheoretischen Kolloquiums sowie an der Christian-Albrechts-Univer- sität zu Kiel als Lehrbeauftragter für Medien- und Literaturwissenschaft tätig. 28 HERBERT VON HALEM VERLAG
KULTUR- UND MEDIENWISSENSCHAFTEN Klaus Sachs-Hombach Das Bild als kommunikatives Medium. Elemente einer allgemeinen Bildwissenschaft 2021, 4., leicht überarbeitete und ergänzte Auflage, 380 S., 8 Abb., 2 Tab., Broschur, 213 x 142, dt. ISBN (Print) 978-3-86962-584-3 | 28,00 EUR ISBN (PDF) 978-3-86962-581-2 | 23,99 EUR ISBN (ePub) 978-3-86962-577-5 | 23,99 EUR Auch fast zwanzig Jahre nach Erscheinen der Erstauflage dieses Grundlagenwerks gilt die Fest- stellung: Obwohl in den diversen Kultur-, Kunst-, Literatur- und Medienwissenschaften immer wieder vom iconic oder visual turn die Rede ist, steht seine theoretische Verankerung in einer allgemeinen Bildwissenschaft noch immer aus. Zugleich hat die ›Bildwissenschaft‹ jedoch als ausgewiesen interdisziplinäre Unternehmung Eingang in die Wissenschaftsstruktur gefunden: zum einen durch zahlreiche bildtheoretische und -historische Einzeluntersuchungen, zum an- deren durch eigens für dieses Forschungsprogramm eingerichtete Lehrstühle. Diesen Befunden Rechnung tragend erscheint die wegweisende bildwissenschaftliche Publikation Klaus Sachs- Hombachs jetzt erneut überarbeitet und ergänzt in vierter Auflage. Der Autor entwirft darin einen Theorierahmen, der ein integratives Forschungsprogramm für unterschiedliche Diszi- plinen bereitstellt und auf einen einzigen, systematischen Gedanken zurückgeht: Bilder sind wahrnehmungsnahe Zeichen. Ihre Erforschung muss semiotische und wahrnehmungstheo- retische Überlegungen verbinden – nur so lässt sich eine nachhaltige ›Allgemeine Bildwissen- schaft‹ etablieren. Klaus Sachs-Hombach, geb. 1957, studierte Philosophie, Psycho- logie und Germanistik an der Universität Münster. 1990 schloss er seine Promotion an der Universität Münster ab, 2003 die Habilitati- on an der Universität Magdeburg. Von 1991 bis 1993 erfolgte ein For- schungsaufenthalt in Oxford und am MIT in Cambridge, MA. Seit 2011 ist er Professor für Medienwissenschaft (Medieninnovation/ Medienwandel) am Institut für Medienwissenschaft der Universität Tübingen. Forschungsschwerpunkte: Bildtheorie, Kommunikationstheorie, Medientheorie, Zeichentheorie, Ästhetik, Kulturtheorie, Geschichte und Theo- rie der Psychologie und Kognitionswissenschaft. HERBERT VON HALEM VERLAG 29
KULTUR- UND MEDIENWISSENSCHAFTEN Andrea Perthen Korruption kritisieren. Die Genese politischer Korruptionsskandale in der frühen Bundesrepublik Deutschland 2021, 380 S., Broschur, 213 x 142 mm, dt. ISBN (Print) 978-3-86962-610-9 | 36,00 EUR ISBN (PDF) 978-3-86962-611-6 | 30,99 EUR Anders als oft angenommen, gab es schon vor den großen bundesdeutschen Korruptionsskanda- len der 1980er-Jahre (wie dem Flick- oder dem Neue-Heimat-Skandal) einige die Öffentlichkeit erregende Skandalisierungen von Korruption in der noch jungen Bundesrepublik, von der soge- nannten Hauptstadt-Affäre 1950 bis hin zum HS-30-Skandal, bei dem der Verdacht von Schmier- geldzahlungen an die CDU beim Kauf von Schützenpanzern für die Bundeswehr bestand. In der vorliegenden Publikation werden diese frühen Skandale erstmals geschichtswissen- schaftlich untersucht und der Fokus dabei auf die Arbeit und das Vorgehen der ›Skandalisie- rer‹ – vor allem Informanten und kritische Journalisten – gelegt. Mit besonderem Blick auf den HS-30-Skandal wird das Panorama einer ›Skandallandschaft‹ der 1950er- und 1960er-Jahre gezeichnet. Andrea Perthen studierte zunächst Architektur an der Bauhaus-Universität Weimar (B.Sc.), bevor sie den interdisziplinären Masterstudiengang »Geschich- te – Umwelt – Stadt« an der TU Darmstadt absolvierte und mit einer Arbeit über den Wiederaufbau der Altstadt von Frankfurt am Main abschloss. Anschließend promovierte sie im DFG-/ANR-geförderten Forschungsprojekt »Politische Kor- ruption: Praktiken der Begünstigung und öffentliche Debatten in Deutschland und Frankreich (19. - 20. Jahrhundert)« über Korruptionsskandale in der frühen Bundesrepublik. Aktuell ist sie Projektleiterin bei einem Publikationsprojekt zur Unternehmensgeschichte der MVV Energie AG. Sie beschäftigt sich schwer- punktmäßig mit Stadt- und Mediengeschichte und interessiert sich dabei vor allem für die Auswirkungen von unternehmerischen und politischen Entschei- dungen. 30 HERBERT VON HALEM VERLAG
SOZIOLOGIE Vorschau Bernt Schnettler Martin Endress Thomas Luckmann Max Weber Klassiker der Wissenssoziologie, 1 Klassiker der Wissenssoziologie, 20 2022, 2., überarbeitete Auflage, 2022, ca. 150 S., Broschur, 185 x 120 mm, dt. ca. 160 S., 185 x 120 mm, dt. ISBN 978-3-7445-1995-3 ISBN (Print) 978-3-7445-1991-5 EUR (D) 16,00 ISBN (Print) 978-3-7445-1995-3 EUR (D) 16,00 ISBN (PDF) 978-3-7445-1992-2 EUR (D) 13,99 ISBN (PDF) 978-3-7445-1996-0 EUR (D) 13,99 ISBN (ePub) 978-3-7445-1994-6 EUR (D) 13,99 ISBN (ePub) 978-3-7445-1997-7 EUR (D) 13,99 René Salomon / Andreas Göbel Jürgen Raab Niklas Luhmann Helmuth Plessner Klassiker der Wissenssoziologie, 19 Klassiker der Wissenssoziologie, 21 2022, ca. 150 S., Broschur, 185 x 120 mm, dt. 2022, Broschur, 185 x 120 mm ISBN (Print) 978-3-7445-1981-6 EUR (D) 16,00 ISBN (Print) 978-3-7445-2038-6 EUR (D) 16,00 ISBN (PDF) 978-3-7445-1982-3 EUR (D) 13,99 ISBN (PDF) 978-3-7445-2039-3 EUR (D) 13,99 ISBN (ePub) 978-3-7445-1983-0 EUR (D) 13,99 ISBN (ePub) 978-3-7445-2040-9 EUR (D) 13,99 Uwe Krähnke Georg Simmel Klassiker der Wissenssoziologie, 16 2022, Broschur, 185 x 120 mm, dt. ISBN (Print) 978-3-7445-0309-9 EUR (D) 16,00 ISBN (PDF) 978-3-7445-0311-2 EUR (D) 13,99 ISBN (ePub) 978-3-7445-0310-5 EUR (D) 13,99 31
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