Hinweise für die Planung von altersgerechten und barrierefreien Wohnungen

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Hinweise für die Planung von altersgerechten und barrierefreien Wohnungen
Hinweise für die Planung von altersgerechten
und barrierefreien Wohnungen
Die demografische Entwicklung und Veränderung hat auch Auswirkungen auf unser
Wohnen. Je älter wir werden, um so wichtiger wird für uns das Wohnumfeld. Gleichzeitig
handelt es sich bei den heute und in Zukunft älteren Menschen um selbstbewusste Männer
und Frauen die möglichst lange, auch bei körperlicher Einschränkung, selbständig zu hause
wohnen und leben möchten.

                                                                          Foto: Initiative Hausnotruf

Die folgenden Angaben gelten als Hinweise für die Planung von Wohnungen die für alle
Generationen geeignet sind bei denen aber berücksichtigt werden soll das ältere Menschen
möglichst lange ihre Selbständigkeit in ihrer vertrauten Umgebung erhalten können.

Arche im KVW, Beda-Weber-Str. 1, 39100 Bozen                           Kontakt: Franziska Schink
Tel. 0471 061300, Fax 0471 061301                         Tel. (Direktdurchwahl): 0471 061311
E-Mail: info@arche-kvw.org                              E-Mail: franziska.schink@arche-kvw.org
Hauseingang
Der Hauseingang sollte für alle leicht auffindbar und sichtbar durch ausreichende
Beleuchtung und Sichtbarkeit der Hausnummer sein. Weiterhin sollte er überdacht und im
Idealfall mit einer Sitzmöglichkeit, auch zum abstellen von Taschen geeignet, ausgestattet
sein.
Erreichbarkeit:
Schwellenloser Hauszugang . Wenn nicht möglich, ein maximales Gefälle von 6% bis
höchstens 8% bei Privatgebäuden
Abstellfläche:
Abstellfläche für Straßenrollstuhl oder Gehwagen/Rollator im Eingangsbereich oder
separaten Raum berücksichtigen
Türdrücker:
Die Tür sollte mit einem Türdrücker oder einer normalen Türklinke zu öffnen sein. Drehknauf
ist bei eingeschränkter Handfunktion nicht benutzbar.

Türen
Haustür:
90cm – max.100cm lichte Türbreite
Mit Türöffner und Gegensprechanlage ausstatten
übrige Türen im Wohnbereich:
mind. 80cm, ideal 90cm lichte Türbreite
allg. Bemerkungen:
 Eingangstüren müssen leicht zu erreichen, zu öffnen und zu schließen sein
 Kontrastreiche Gestaltung für Sehbeeinträchtigte
 schwellenloser Zugang bei allen Türen auch zum Balkon (sollte es nicht möglich sein, hier
  max. Höhe von 2cm u. gut überrollbar)
 Bewegungsfläche vor Türen 150x150cm

Wege, Flure, Rampen
 Breite: mind. 120cm,
 Steigung bei Rampen 6% (max. 8%) – Rampen mit einer Steigung von mehr als 6% sind
  von einem Rollstuhlfahrer nicht mehr selbständig zu bewältigen
 Bewegungsfläche vor Türen und Rampen 150x150cm

Arche im KVW, Beda-Weber-Str. 1, 39100 Bozen                             Kontakt: Franziska Schink
Tel. 0471 061300, Fax 0471 061301                           Tel. (Direktdurchwahl): 0471 061311
E-Mail: info@arche-kvw.org                                E-Mail: franziska.schink@arche-kvw.org
Treppen u. Treppenhaus
Masse:
 mind. 120cm Breite
 Zwischenpodest von 120x120cm nach 10 Stufen
Handlauf:
   beidseitig und gut greifbar, rund oder oval
   handwarmes Material verwenden z.B. Holz
   Ø 3,5-4,5 cm
   wenn möglich durchgängig
   30cm über Treppenanfang und Treppenende hinausragend
   Höhe: 85 – 90cm
   Wandabstand: 5cm
   Deutlicher Farb- und Helligkeitskontrast zur Wand
Bodenbelag:
Gleichmäßig/ einfarbig, nicht spiegelnd, rutschfest, keine unruhigen Muster, Kontrast
zwischen Treppe und Wand
Orientierung:
 Ausreichende Beleuchtung, nicht blendend und schlagschattenarm, im Treppenahaus
  ausreichend lang
 Akustik: ausgewogene Wahl von harten und weichen Materialien bei Wand- Boden und
  Deckenbelägen - lange Nachhallzeiten erschweren die Orientierung und Kommunikation
  von hörbeeinträchtigten Personen
Lift:
Grundfläche: 120cm Breite x 140cm Tiefe
Türbreite: 90cm
Platz vor dem Lift: 140cm Tiefe x 170cm Breite
 Lifte sollten stufenlos von außen und den Wohnungen zu erreichen sein
 Handlauf auf beiden Längsseiten

allg. Bemerkungen:
   Vorstehende Kanten und offene Stufen sind bei allen Treppen zu vermeiden
   Kontrastreiche Kennzeichnung von Beginn u. Ende der Treppe sowie der Stufenkanten
   Nach unten führende Treppen direkt neben dem Wohnungseingang vermeiden
   Auch bei Vorhandensein eines Liftes sollte das Treppenhaus ausreichend breit und gut
    ausgestattet sein um im Notfall eine Benutzung zu ermöglichen und auch im allgemeinen
    den Bewohner zur Benutzen der Treppe zu animieren
Arche im KVW, Beda-Weber-Str. 1, 39100 Bozen                             Kontakt: Franziska Schink
Tel. 0471 061300, Fax 0471 061301                           Tel. (Direktdurchwahl): 0471 061311
E-Mail: info@arche-kvw.org                                E-Mail: franziska.schink@arche-kvw.org
Wohnbereich
Eingangsbereich
Wichtigste Bewegungszone:
Der Eingangsbereich ist die wichtigste Zirkulationszone in der Wohnung. Die Raumgeometrie
muss so angelegt sein, dass alle angrenzenden Räume mit dem Rollator oder Rollstuhl zu
erreichen sind.
Bewegungsfläche von 150 x 150cm vor Türen berücksichtigen

Fenster
Niedrige Brüstungen oder Fensterhöhen erlauben sitzenden oder bettlägerigen Personen
den Blick nach draußen
Achtung: Fenster bis zum Boden ohne Brüstung oder Geländer können Schwindel
hervorrufen. Bei tiefer als 65cm liegenden Fenstern Absturzsicherung berücksichtigen

Küche
Allg. ist die Küche von zentraler Bedeutung für die Selbständigkeit älterer Menschen. Sie ist
nicht nur Arbeitsplatz sondern auch Aufenthaltsort. Um im Alter kräftesparend arbeiten zu
können ist eine dem Arbeitsablauf angepasste Anordnung der Küchenelemente, kurze Wege
und eine gute Erreichbarkeit und Bedienbarkeit der Geräte von großer Wichtigkeit.
Bewegungsfläche:
Freier Raum zwischen festen Fronten sollte mind. 120cm max. 150cm betragen
Bewegungsfläche von 150x150cm zwischen Arbeitsplatz und Essbereich berücksichtigen

Grundform:
 Zusammenhängende Form d.h. Einfronten- oder L-Küchen
 Anordnung der Elemente erfolgt dem Arbeitsablauf „Waschen-Schneiden - Kochen“

Arbeitsfläche:
 breite Hauptarbeitsfläche, hell, einfarbig, reflexionsarm mit ausreichender Beleuchtung
 durchgehende Arbeitsflächen ermöglichen das Schieben von schweren Töpfen etc.
 für später einen Sitzarbeitsplatz/ Unterfahrbarkeit des Arbeitsplatzes berücksichtigen

Arche im KVW, Beda-Weber-Str. 1, 39100 Bozen                              Kontakt: Franziska Schink
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Bad
Das Bad ist einer der Räume indem die Selbständigkeit so lange wie möglich erhalten bleiben
soll. Hier passieren die häufigsten und folgenreichsten Unfälle. Deshalb muss die Sicherheit
im Bad besonders berücksichtigt werden.
 schwellenloser Zugang
 ausreichende Bewegungsfläche von 150x150cm vor WC, Dusche , Badewanne und
   Waschbecken
 Tür von außen entriegelbar u. möglichst nach außen zu öffnen
 rutschfester Bodenbelag auch im nassen Zustand

WC:
 Montagehöhe inklusive Brille 46cm
 Platz für Montage von Haltegriffen vorsehen
 einfach u. gut zu erreichende Lage im Raum vorsehen

Dusche:
 klar definierter Duschbereich mit bodenbündiger Dusche von 100x100cm bzw.
  120x120cm und rutschfesten Fliesen
 kontrastreiche Fliesengestaltung zum umgebenden Boden
 Armaturen müssen vom sitzen aus zu erreichen sein und mind. 70cm aus der Ecke heraus
  montiert werden

Badewanne:
Nur in Wohnungen einplanen wo bereits eine ausreichend große Dusche vorhanden ist oder
aus gesundheitlichen Gründen eine Notwendigkeit besteht

Waschbecken:
 Möglichkeit zur unterfahrbaren Gestaltung berücksichtigen bzw. für einen Sitzplatz
 mit Einhebelmischer ausstatten, Hebellänge mind.15cm
 Spiegel bis auf Waschbeckenoberkante

Arche im KVW, Beda-Weber-Str. 1, 39100 Bozen                             Kontakt: Franziska Schink
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Garage, Parkplätze, Garten
Mobilität ist auch im Alter wichtig. Dazu gehören das Parkplätze und Garagen so angelegt
sind das sie über kurze Wege und hindernisfrei zu erreichen sind und auch von Personen mit
einem Rollator oder Rollstuhl benutzt werden können. Besondere Bedeutung gilt dabei dem
Bodenbelag welcher eben, matt und rutschfest sein sollte und eine max. Steigung von 6%
nicht überschreiten. Dies gilt auch für Wege im Garten.

Durch den Demografischen Wandel rücken zunehmend die Wohnbedürfnisse älterer
Menschen in den Fokus der Öffentlichkeit und Planer. Eine vorrausschauende Planung
schafft die Voraussetzungen das bei Bedarf zu einem späteren Zeitpunkt eine einfache,
individuelle Anpassung der Wohnung ohne großen Kostenaufwand zu realisieren ist.

Tipps und Tricks:
Näherer Informationen zum Thema altersgerechtes Wohnen erhalten Sie bei der

Arche im KVW
Beda Weber Str. 1
39100 Bozen
Tel. 0471/061300
info@arche-kvw.org

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